Betrachter hat geschrieben:(31 Aug 2018, 15:04)
Ich habe mir erlaubt, dein Statement auf den diskussionwürdigen Teil zu kürzen. Was meinen andere dazu?
Erstes Angebot:
"Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber." ("Volksweisheit")
Eigentlich ist schon das Wort Demokratie eine Zumutung. "Demokratie" heißt "Volksherrschaft". Herrscht irgendwo "das Volk"? Natürlich nicht, bestenfalls darf das Volk Menschen wählen, von denen es sich beherrschen läßt. Und selbst die bekommt es vorsortiert angeboten.
Aber selbstverständlich herrscht das Volk! Sowohl in einer direkten Demokratie (Schweiz) als auch in einer repräsentstiven Demokratie herrscht das Volk. In der reräsentativen Demokratie
beauftragt das Volk seine Vertreter
für einen bestimmten Zeitraum seine Interessen zu vertreten - nennt sich
Wahlen. JEDER Bürger (ab einem bestimmten Mindestalter) hat das Recht seinen Vertreter zu wählen und gleichzeitig hat auch JEDER Bürger das Recht sich zur Wahl zu stellen.
Nix mit
"vorsortiert angeboten"!
Es gibt KEINE
höhere Macht, die da etwas vorsortiert und dem Volk anbietet, genau DAS macht das Volk selbst und zwar aus seinen eigenen Reihen.
Betrachter hat geschrieben:(31 Aug 2018, 15:04)Eine wirkliche Demokratie wäre, wenn das ganze Volk über das ganze Volk herrschte, also jeder Mensch jedem anderen genausoviel zu sagen hätte, wie er sich von anderen zu sagen lassen hat. Das ist entweder Unsinn oder das Ende der Herrschaft von Menschen über Menschen. Denn wenn jeder jeden beherrscht, ist das genau dasselbe, wie wenn niemand herrscht.
Das ist absoluter Unsinn, weil dem Ganzen ein kapitaler Denkfehler zugrunde liegt - nämlich der, dass in einer Demokratie irgendjemand
über irgendjemanden herrscht/Macht ausübt bzw irgendjemand irgendjemanden
beherrscht.
Genau DAS ist in einer Demokratie nämlich NICHT der Fall!
In einer Demokratie werden
Interessenvertreter gewählt - heißt diejenigen, die die politischen, sozialen und wirtschaftlichen
Interessen des Volkes (als stabile Regierung und Parlament) nach innen und außen vertreten.
Da ist nix mit beherrschen oder
"Macht ausüben über ..."
Darum gibt es in einer Demokratie auch eine
Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative.
Betrachter hat geschrieben:(31 Aug 2018, 15:04)Da Menschen aber unterschiedliche Meinungen haben, kann solch eine Demokratie in einem Staat nicht funktionieren, es sei denn, eine Meinung setzte sich durch und unterdrückte viele andere. Genau das aber ist in unseren "Demokratien" der Fall.
Es geht in einer Demokratie eben nicht vordergründig um unterschiedliche Meinungen, sondern um
gemeinsame Interessen. Genau DAS ist nämlich der Fall, dass trotz unterschiedlicher Meinungen, gemeinsame Interessen bestehen.
Und unterschiedliche Meinungen werden in unserer Demokratie gerade NICHT unterdrückt, auch dann nicht, wenn einige das gern hätten und sich die Deutungshoheit anmaßen bzw sich im Besitz einer absoluten Wahrheit wähnen.
Unterdrückung und/oder Verbote unterschiedlicher Meinungen sind Merkmal einer Diktatur, NICHT einer Demokratie!
Betrachter hat geschrieben:(31 Aug 2018, 15:04)Der Unterschied zwischen Diktaturen und Demokratien besteht genau gesehen darin, daß in ersteren eine Minderheit die Mehrheit und in letzteren eine Mehrheit zahlreiche Minderheiten unterdrückt. Beides aber ist eine Herrschaft einiger über viele, also eine Oligarchie und keine Demokratie - auch, wenn sich die Herrschenden ihre Herrschaft von einer Mehrheit legitimieren lassen."
In einer Demokratie wird NIEMAND unterdrückt! Und in einer Demokratie herrscht auch NIEMAND über andere!
Regeln und Gesetze gelten für ALLE Bürger!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen