Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Jun 2018, 06:39)

"Spaltung der Gesellschaft" ... die Frage für mich ist, ob wir ein System haben wollen, das Mehrheitskonformität herstellt und zur Not erzwingt oder ein System, das Verschiedenheit und Pluralität sinnvoll organisiert bekommt.
Die Frage ist eben NICHT, ob "Mehrheitskonformität" hergestellt wird, sondern ob das demokratische Mehrheitsprinzip durchgesetzt wird. Demokratie funktioniert nunmal über das Mehrheitsprinzip.
Demokratie = zusammen gesetzt aus <griech> Demos = Staatsvolk und <griech> Kratos = Macht, Herrschaft ==> Herrschaft des Staatsvolkes.
Also nix mit "System, das Verschiedenheit und Pluralität sinnvoll organisiert bekommt". Ein solches System, das etwas "organisiert bekommt", das auf das demokratische Mehrheitsprinzip pfeift, auf "Verschiedenheit und Pluralität" setzt, weil sich kleine Gruppen besser manipulieren lassen, wird allgemein Diktatur genannt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(30 Jun 2018, 16:08)

Eine Demokratie kann solche Gegensätze aushalten und ausgleichen. Das ist eines ihrer Merkmale.
Eine Demokratie kann solche Gegensätze nur bis zu einem bestimmten Grad/Punkt aushalten und ausgleichen. Wird dieser Grad/Punkt überschritten, zerbricht die Demokratie, wird die Demokratie zerstört!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Lamasshu »

Selina hat geschrieben:(30 Jun 2018, 16:08)

Eine Demokratie kann solche Gegensätze aushalten und ausgleichen. Das ist eines ihrer Merkmale.
Eine Demokratie kann das, die Gesellschaft nur bedingt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Lamasshu »

Edit: Guter Beitrag von Dark Angel. Auch eine Demokratie kann Spannungen und Konflikte nur bis zu einem gewissen Grad aushalten.
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Marmelada
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Marmelada »

Dark Angel hat geschrieben:(30 Jun 2018, 16:31)
...
Na endlich lässt du die Katze mal aus dem Sack, worum es euch Linken wirklich geht.
Wer dafür ist demokratische Prinzipien nicht aufzuweichen, der ist gegen Spaltung und Zersplitterung der Gesellschaft, wer allerdings von "Vielfalt und Verschiedenheit der Gesellschaft" fabuliert, hat mit Sicherheit NICHT den Erhalt der Demokratie im Sinn, sondern deren Zerstörung.
Ein wichtiges Merkmal der Demokratie IST das Mehrheitsprinzip und NICHT "Vielfalt und Verschiedenheit"
...
Solche an den Haaren herbeigezogenen Unterstellungen sind der Förderung der politischen Diskussion bestimmt sehr förderlich. Wenn man nicht versteht, was mit der Erhaltung von "Vielfalt und Verschiedenheit in der Gesellschaft" gemeint ist, kann man nachfragen. Oder eben unterstellen, es werde auf die Zerstörung der Demokratie abgezielt. Wie wenig durchdacht diese Unterstellung ist, zeigt der Umstand, dass von der bestehenden Vielfalt und Verschiedenheit der Gesellschaft die Rede war, die es zu erhalten gelte. Der absurden Logik zufolge, Vielfalt und Verschiedenheit in einer Gesellschaft stünden im Gegensatz zu Demokratie, würde aktuell also gar keine Demokratie bestehen.
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Tom Bombadil
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

"Neue Rechte" etcpp. bitte hier diskutieren: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=67&t=66269 Entsprechende Beiträge wurden schon gemeldet.
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Cat with a whip
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Cat with a whip »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Jun 2018, 15:31)

In letzter Zeit häufen sich die Meldungen, dass die Bürger mal wieder das Vertrauen in eine Institution verloren haben.
Genau diejenigen die das "Vertrauen" verlieren sind gerade die Totengräber der Demokratie.
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Tom Bombadil
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Cat with a whip hat geschrieben:(30 Jun 2018, 18:37)

Genau diejenigen die das "Vertrauen" verlieren sind gerade die Totengräber der Demokratie.
Vertrauen muss man sich verdienen.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Der Witz ist ja: Selbstverständlich gibt es eine Krise der Politik. Die gibt es aber schon lange; die ist systemimmanent. Die AfD ist aber nicht die Lösung für die Krise, sondern sie gehört genauso mit zu den Verursachern und Mitspielern - wenn auch erst seit kurzem - wie all die anderen neoliberalen Kräfte auch. Nur dass bei der AfD noch übler Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit hinzukommen. Und ja, auch die Linke steckt in der Krise. Und die Grünen? Die sind schon lange ebenfalls auf neoliberalem Kurs, ergo ebenfalls Krisenverursacher. Jede einzelne Partei müsste sich grundlegend reformieren und ihr eigenes Profil so entwickeln, dass sie wirklich unverwechselbar und unersetzbar durch andere ist. Dann wäre auch die AfD überflüssig und die Gefahr für die Demokratie gebannt. Ich weiß: Ein frommer Wunsch :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Mein Beitrag war nicht als Replik auf deine Bemerkungen gedacht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Ammianus »

Selina hat geschrieben:(30 Jun 2018, 21:13)

Klingt alles exakt so wie die AfD-Parteitagsreden, die heute Phönix überschwemmten.
Zu deiner Information:

Phoenix ist der von mir beauftragte und bezahlte Informationskanal im Öffentliche Rechtlichen Rundfunk und Fernsehen, dessen Aufgabe es ist, Life die Parteitage aller relevanten Parteien zu übertragen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Cat with a whip
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Cat with a whip »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jun 2018, 18:52)

Vertrauen muss man sich verdienen.
Hysterie, selektive Wahrnehmung und Bildungsdefizite sind die größten Herausforderungen derzeit glaube ich. Kann man durch Aufklärung diese Schwächen lindern, dann hat sich das weitestgehend mit den leichtgläubigen und leicht zu verängstigten Dumpfbacken und den manipulativen Schlechtrednern hat man den Wind aus den Segeln genommen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Cat with a whip hat geschrieben:(01 Jul 2018, 09:19)

Kann man durch Aufklärung diese Schwächen lindern, dann hat sich das weitestgehend mit den leichtgläubigen und leicht zu verängstigten Dumpfbacken und den manipulativen Schlechtrednern hat man den Wind aus den Segeln genommen.
Durch Pöbeleien wird man das Vertrauen von 67% der Wähler jedenfalls nicht zurück gewinnen, so hat man es wohl eher verloren.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(30 Jun 2018, 16:40)

Die Frage ist eben NICHT, ob "Mehrheitskonformität" hergestellt wird, sondern ob das demokratische Mehrheitsprinzip durchgesetzt wird. Demokratie funktioniert nunmal über das Mehrheitsprinzip.
Demokratie = zusammen gesetzt aus <griech> Demos = Staatsvolk und <griech> Kratos = Macht, Herrschaft ==> Herrschaft des Staatsvolkes.
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Jaja. Danke für die Belehrung auch ..." Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" frei nach Rosa Luxemburg mal als Gegenvorschlag?

Es mag im wirtschaftlich abgehängten Osten des Landes und in der urbanen Metropole Budapest noch anders aussehen ... aber hier, im klein- und mittelstädtischen Nordwesten Ungarns gilt das "demokratische Mehrheitsprinzip" schon seit längerem. Geschätzt 95 Prozent der Gemeindemitglieder erscheinen sonntags gutgekleidet zum Sonntagsgottesdienst. Neben dem Altar hängt die ungarische Nationalfahne. Niemand schließt vor der Kirche sein Fahrrad ab. Auch tausend-Euro-teure Edelsporträder stehen unangeschlossen vor der Kirche. Vor dem Gemeindeamt kündigt ein Plakat eine Veranstaltung zum Thema "Die Schande von Trianon" an. Ein Professor ener lokalen Hochschule wird reden. Früh sieht man saubere, ordentlich gekleidete Kinder in die Grundschule gehen. Keine Kopftuchmädchen. Nirgendwo Graffiti an den Mauern. Dafür Sonnenkollektoren auf dem Schulhausdach. Überall duftets nach Frühsommer, Aprikosenschnaps, Graurindsalami und zivilisiertem Faschismus.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2018, 10:42)

Jaja. Danke für die Belehrung auch ..." Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" frei nach Rosa Luxemburg mal als Gegenvorschlag?

Es mag im wirtschaftlich abgehängten Osten des Landes und in der urbanen Metropole Budapest noch anders aussehen ... aber hier, im klein- und mittelstädtischen Nordwesten Ungarns gilt das "demokratische Mehrheitsprinzip" schon seit längerem. Geschätzt 95 Prozent der Gemeindemitglieder erscheinen sonntags gutgekleidet zum Sonntagsgottesdienst. Neben dem Altar hängt die ungarische Nationalfahne. Niemand schließt vor der Kirche sein Fahrrad ab. Auch tausend-Euro-teure Edelsporträder stehen unangeschlossen vor der Kirche. Vor dem Gemeindeamt kündigt ein Plakat eine Veranstaltung zum Thema "Die Schande von Trianon" an. Ein Professor ener lokalen Hochschule wird reden. Früh sieht man saubere, ordentlich gekleidete Kinder in die Grundschule gehen. Keine Kopftuchmädchen. Nirgendwo Graffiti an den Mauern. Dafür Sonnenkollektoren auf dem Schulhausdach. Überall duftets nach Frühsommer, Aprikosenschnaps, Graurindsalami und zivilisiertem Faschismus.
Ich kann da keinen "zivilisierten Faschismus" erkennen, sondern eine funktionierende Gemeinschaft!
Es gibt auch in Deutschland Regionen, in denen noch geschätzt 90% der Ortsbewohner sonntags den Gottesdienst besuchen - fahr mal ins Eichsfeld! Sowas nennt sich Religionsfreiheit - ist ein Grundprinzip der FDGO, ist sogar im Grundgesetz verankert.
Dass sich niemand um Kriminalität Sorgen machen muss, empfinde ich als positiv. Sehr viel besser als die Einbruchserien krimineller Banden, über die die Polizei nicht mehr Herr wird.
Was an Graffiti-Schmierereien positiv und an deren Fehlen faschistisch sein soll, erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Tja - das ist halt auch Ausdruck von Demokratie und eine Demokratie muss auch mit revisionistischen Themen umgehen können.
Da muss halt gegen gesteuert werden - gegensteuern bedeutet allerdings, sich inhaltlich mit den vorgebrachten Thesen auseinander setzen, diese widerlegen, Hintergrundwissen vermitteln. Tabuisieren und/oder verbieten, schafft keine Probleme aus der Welt und schadet der Demokratie.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Cat with a whip »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Jul 2018, 10:18)

Durch Pöbeleien wird man das Vertrauen von 67% der Wähler jedenfalls nicht zurück gewinnen, so hat man es wohl eher verloren.
Die Wahrheit tut immer weh.

Wenn man den Scheiss zusammenwählt den rechte und konservative Mehrheiten fabrizieren, und man damit nicht zufrieden ist, hat man ein Problem zwischen den Ohren.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Cat with a whip hat geschrieben:(01 Jul 2018, 11:28)

Die Wahrheit tut immer weh.
Nun freilich starren Sinnes zu behaupten, daß das, was ich gesprochen habe, auch unbedingte Wahrheit sei, das schickt sich nicht für einen, der zu denken pflegt.
Platon
Wenn man den Scheiss zusammenwählt den rechte und konservative Mehrheiten fabrizieren, und man damit nicht zufrieden ist, hat man ein Problem zwischen den Ohren.
Welche "rechten und konservativen Mehrheiten"?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JFK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jun 2018, 17:22)

"Neue Rechte" etcpp. bitte hier diskutieren: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=67&t=66269 Entsprechende Beiträge wurden schon gemeldet.

Die einzig relevante Interessensgruppe die unsere Demokratie verteufelt und lieber gestern als heute absetzen würde, sind die "Neue Rechte" also noch mehr topic geht gar nicht.

Aber klar, weil Linke und Grüne sich für die Rechte der Minderheiten im Land einsetzen, und wohlwissend das Minderheitenrechte ein Eckpfeiler der Demokratie ist, verdrehen die Neue Rechte die tatsachen und basteln daraus eine Demokratiefeindlichkeit, das ist abartig und schäbig.
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Cat with a whip
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Cat with a whip »

Sie nicht alles auf sich beziehen. Und wenn sie nichtmal die aktuelle politische Realität kennen, nach der in Deutschland die Zeit der linken Mehrheiten lange vorbei ist, wird ihnen auch kein Griff in die Zitatekiste Platons helfen.

Was wollen sie denn konkret diskutieren? Nehmen wir mal die ausgelobte Einhaltung der Klimaziele der Merkelregierung. Die werden nicht erreicht, weder mit SPD noch mit FDP, insofern wundert es nicht wirklich wenn Leute kaum Vertrauen und Glaubwürdigkeit in die Politik haben. Nur darf man dann halt nicht korrupte Gauner wählen und sich stattdessen lieber aufregen wenn Greenpeace mal nen Verkehrskreisel gelb anmalt.

Wenn wir schon bei Umfagen sind:

https://www.morgenpost.de/incoming/arti ... orgen.html
Knapp zwei Monate vor der Bundestagswahl am 24. September nennen die Deutschen als ihre größte Sorge den Klimawandel. Das ergab eine Umfrage des Instituts Kantar Emnid im Auftrag der Funke Mediengruppe. Danach sagen 71 Prozent der Befragten, die Veränderung des Weltklimas bereite ihnen persönlich besonders große Sorgen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

JFK hat geschrieben:(01 Jul 2018, 11:53)

Die einzig relevante Interessensgruppe die unsere Demokratie verteufelt und lieber gestern als heute absetzen würde, sind die "Neue Rechte" also noch mehr topic geht gar nicht.

Aber klar, weil Linke und Grüne sich für die Rechte der Minderheiten im Land einsetzen, und wohlwissend das Minderheitenrechte ein Eckpfeiler der Demokratie ist, verdrehen die Neue Rechte die tatsachen und basteln daraus eine Demokratiefeindlichkeit, das ist abartig und schäbig.
Und genau das ist das Problem der Linken mit der Demokratie - sie wollen Gruppenrechte gegen Individualrechte durchsetzen.
Demokratie basiert jedoch auf Individualrechten. Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Religionsfreiheit - auch als Demokratiegrundrechte = wichtiges Demokratieprinzip - sind Individualrechte.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Cat with a whip hat geschrieben:(01 Jul 2018, 12:08)

Was wollen sie denn konkret diskutieren?
Steht im ersten Beitrag. Was können die demokratischen Parteien und Institutionen tun, um das Vertrauen der Bürger zurück zu gewinnen, um die Demokratie zu stärken und den radikalen Parteien das Wasser abzugraben. Das würde ich hier gerne diskutieren, nicht zum 34657. Male die AfD inkl. Abscheu auf alles, was der durchschnittliche Linke als zu weit rechts ansieht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JFK »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jul 2018, 12:13)

Und genau das ist das Problem der Linken mit der Demokratie - sie wollen Gruppenrechte gegen Individualrechte durchsetzen.

Ich sehe da kein entweder/oder.


Demokratie basiert jedoch auf Individualrechten. Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Religionsfreiheit - auch als Demokratiegrundrechte = wichtiges Demokratieprinzip - sind Individualrechte.
Nun ja, natürlich darf das eine das andere nicht einschränken, das müssen eben verfassungsrichter entscheiden, aber soweit sind weder die Linken, doch die Grünen vorgedrungen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2018, 10:42)

Jaja. Danke für die Belehrung auch ..." Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" frei nach Rosa Luxemburg mal als Gegenvorschlag?
Du hast es immer noch nicht begriffen. Demokratie bedeutet Volksherrschaft, ist also eine Herrschaftsform und die hat weder etwas mit links oder räächts oder konservativ zu tun, sondern damit, dass das Mehrheitsprinzip gilt.
Die Mehrheit entscheidet, wie sie leben will und die Politik hat sich am Mehrheitswillen zu orientieren bzw es werden die politischen Kräfte gewählt, bei denen davon ausgegangen wird, DASS sie die Mehrheit vertreten.

Ob dir das nun gefällt oder nicht, aber so funktioniert Demokratie. Und so lange gewählte Politiker/Regierungen keine demokratischen Prinzipien außer Kraft setzen, bleibt es auch eine Demokratie.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

JFK hat geschrieben:(01 Jul 2018, 12:24)

Ich sehe da kein entweder/oder.
Gruppenrechte und individuelle Freiheitsrechte (Individualrechte) schließen einander aus.
Individualrechte/Individuelle Freiheitsrechte sind Ausschlussrechte gegen den Staat/das Kollektiv/die Gruppe.

"Die Reichweite des Anspruchs von Gruppen mit besonderen Bedürfnissen wird davon abhängen, aber die Rechte sind direkt legitimierbar durch individuelle Rechte.

Menschenrechte als Schutz besonderer kultureller Lebensformen. Konzeptuell interessanter sind Rechte, die sich auf Lebensformen beziehen, an denen Individuen zwar ein wesentliches Interesse haben, die sie vielleicht auch als konstitutiv für ihre Identität erfahren, die aber nicht direkt Ausdruck ihrer individuellen Freiheitsrechte sind. Hierbei kann man an viele Erscheinungsformen denken, die zum Teil als Ausdruck „kultureller Vielfalt“ mit Rechtsansprüchen verbunden werden. Man kann hier an traditionelle Lebensformen, besonders religiöse Lebensformen denken, deren Wert für die Betroffenen gerade darin besteht, dass sie in Familien- oder Gruppenzusammenhänge oder kulturelle Traditionen eingebunden sind, der ihrem Leben überindividuelle Bedeutung verleiht. Die Bedeutung dieser Lebenszusammenhänge für die Individuen besteht teils darin, dass hier Identitätsstiftungen gegeben sind, die das Individuum als traditional vorgegeben erfährt. Die Identitätsstiftende Funktion wird gerade nicht legitimiert durch die Freiheitsentscheidung sondern die Vorgegebenheit. Der Schutz traditioneller Lebensformen als Schutzgut würde dann ein mit den Freiheitsrechten konkurrierendes kollektives Gut darstellen. Diese Konzeption würde die interne Logik der Menschenrechte in Frage stellen, da mit einem Schutz dieser Traditionen die Freiheit des Einzelnen gerade unterlaufen würde."
Quelle


Und genau das (gefettet und unterstrichen) ist der Knackpunkt bei den so genannten Minderheitsrechten, für die sich Linke einsetzen. Genau diese Minderheitenrechte/Gruppenrechte untergraben Inividualrechte bzw setzen diese außer Kraft.

JFK hat geschrieben:(01 Jul 2018, 12:24)Nun ja, natürlich darf das eine das andere nicht einschränken, das müssen eben verfassungsrichter entscheiden, aber soweit sind weder die Linken, doch die Grünen vorgedrungen.
Da muss gar kein Verfassungsrichter/Verfassungsgericht entscheiden, weil das eindeutig im Grundgesetz Art.1 bis Art.19 festgelegt ist.
Diese Artikel unterliegen der Ewigkeitsklausel.
Wenn sich Linke für so genannte Minderheitenrechte einsetzen, verstoßen sie eindeutig gegen das Grundgesetz und gefährden damit die FDGO.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jul 2018, 12:49)

Du hast es immer noch nicht begriffen. Demokratie bedeutet Volksherrschaft, ist also eine Herrschaftsform und die hat weder etwas mit links oder räächts oder konservativ zu tun, sondern damit, dass das Mehrheitsprinzip gilt.
Die Mehrheit entscheidet, wie sie leben will und die Politik hat sich am Mehrheitswillen zu orientieren bzw es werden die politischen Kräfte gewählt, bei denen davon ausgegangen wird, DASS sie die Mehrheit vertreten.

Ob dir das nun gefällt oder nicht, aber so funktioniert Demokratie. Und so lange gewählte Politiker/Regierungen keine demokratischen Prinzipien außer Kraft setzen, bleibt es auch eine Demokratie.
Bitte hierbei auch bedenken, daß die Mehrheitsherrschaft nicht schrankenlos ist, sondern ihre Grenzen in unveräußerlichen Grundrechten auch der Minderheiten findet.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2018, 10:42)

Jaja. Danke für die Belehrung auch ..." Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" frei nach Rosa Luxemburg mal als Gegenvorschlag?

Es mag im wirtschaftlich abgehängten Osten des Landes und in der urbanen Metropole Budapest noch anders aussehen ... aber hier, im klein- und mittelstädtischen Nordwesten Ungarns gilt das "demokratische Mehrheitsprinzip" schon seit längerem. Geschätzt 95 Prozent der Gemeindemitglieder erscheinen sonntags gutgekleidet zum Sonntagsgottesdienst. Neben dem Altar hängt die ungarische Nationalfahne. Niemand schließt vor der Kirche sein Fahrrad ab. Auch tausend-Euro-teure Edelsporträder stehen unangeschlossen vor der Kirche. Vor dem Gemeindeamt kündigt ein Plakat eine Veranstaltung zum Thema "Die Schande von Trianon" an. Ein Professor ener lokalen Hochschule wird reden. Früh sieht man saubere, ordentlich gekleidete Kinder in die Grundschule gehen. Keine Kopftuchmädchen. Nirgendwo Graffiti an den Mauern. Dafür Sonnenkollektoren auf dem Schulhausdach. Überall duftets nach Frühsommer, Aprikosenschnaps, Graurindsalami und zivilisiertem Faschismus.
Wahnsinn. Genau das ist es. Wo einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Sehr gut beschrieben. Da fällt mir sofort der Franz Josef Degenhardt ein:



Deutscher-Sonntag

Sonntags in der kleinen Stadt
Sonntags in der kleinen Stadt –

Wenn die Spinne Langeweile
Fäden spinnt und ohne Eile
Giftig-grau die Wand hochkriecht –
Wenn's blank und frisch gebadet riecht
Dann bringt mich keiner auf die Straße
Und aus Angst und Ärger lasse
Ich mein rotes Barthaar steh'n
Und lass' den Tag vorübergehn
Hock' am Fenster, lese meine
Zeitung, decke Bein mit Beine
Seh', hör und rieche nebenbei
Das ganze Sonntagseinerlei!
Pampapam, pampampapam...

Da treten sie zum Kirchgang an
Familienleittiere voran –
Hütchen, Schühchen, Täschchen passend
Ihre Männer unterfassend
Die sie heimlich vorwärts schieben
Weil die gern zu Hause blieben!
Und dann kommen sie zurück
Mit dem gleichen bösen Blick
Hütchen, Schühchen, Täschchen passend
Ihre Männer unterfassend
Die sie heimlich heimwärts ziehn
Dass sie nicht in Kneipen fliehn!
Pampapam, pampampapam...

Wenn die Bratendüfte wehen
Jungfrau'n den Kaplan umstehen
Der so nette Witzchen macht
Und wenn es dann so harmlos lacht
Wenn auf allen Fensterbänken
Pudding dampft, und aus den Schänken
Schallt das Lied vom Wiesengrund
Und dass am Bach ein Birklein stund –
Alle Glocken läuten mit
Die ganze Stadt kriegt Appetit –
Das ist dann genau die Zeit
Da frier' ich vor Gemütlichkeit!
Pampapam, pampampapam...

Da hockt die ganze Stadt und mampft
Dass Bratenschweiß aus Fenstern dampft!
Durch die fette Stille dringen
Gaumenschnalzen, Schüsselklingen
Messer, die auf Knochen stoßen
Und das Blubbern dicker Soßen –
Hat nicht irgendwas geschrien?
Jetzt nicht aus dem Fenster seh'n
Wo auf Hausvorgärtenmauern
Ausgefranste Krähen lauern –
Was nur da geschrien hat?
Ich werd' so entsetzlich satt!
Pampapam, pampampapam...

Wenn Zigarrenwolken schweben
Aufgeblähte Nüstern beben
Aus Musiktruh'n Donauwellen
Plätschern, über Mägen quellen
Dann hat die Luft sich angestaut –
Die ganze Stadt hockt und verdaut!
Woher kam der laute Knall?
Brach ein Flugzeug durch den Schall?
Oder ob mit Mal die Stadt
Ihr Bäuerchen gelassen hat?
Die Luft riecht süß und säuerlich –
Ich glaube, ich erbreche mich!
Pampapam, pampampapam...

Dann geht's zu den Schlachtfeldstätten
Um im Geiste mitzutreten
Mitzuschießen, mitzustechen –
Sich für wochentags zu rächen
Um im Chor Worte zu röhren
Die beim Gottesdienst nur stören
Schinkenspeckgesichter lachen
Treuherzig, weil Knochen krachen
Werden. Ich verstopf' die Ohren
Meiner Kinder! Traumverloren
Hocken auf den Stadtparkbänken
Greise, die an Sedan denken!
Pampapam, pampampapam...

Und dann die Spaziergangstunde
Durch die Stadt, zweimal die Runde –
Hüte ziehen, spärlich nicken –
Wenn ein Chef kommt, tiefer bücken!
Achtung, dass die Sahneballen
Dann nicht in den Rinnstein rollen!
Kinder baumeln, ziehen Hände –
Man hat ihnen bunte, fremde
Fliegen - Beine ausgefetzt -
Sorgsam an den Hals gesetzt
Dass sie die Kinder beißen soll'n
Wenn sie zum Bahndamm fliehen woll'n!
Pampapam, pampampapam...

Wenn zur Ruh' die Glocken läuten
Kneipen nur ihr Licht vergeuden
Dann wird's in Couchecken beschaulich!
Das ist dann die Zeit, da trau ich
Mich hinaus, um nachzusehen
Ob die Sterne richtig stehen –
Abendstille überall! Bloß
Manchmal Lachen wie ein Windstoß
Über ein Mattscheibenspäßchen –
Jeder schlürft noch rasch ein Gläschen
Und stöhnt über seinen Bauch –
Und unsern kranken Nachbarn auch!
Pampapam, pampampapam...
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zollagent
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Degenhard, der Barde der Linken. Von dem hat mir nur das Schmuddelkinderlied gefallen.
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Marmelada
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Marmelada »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Jul 2018, 12:18)

Steht im ersten Beitrag. Was können die demokratischen Parteien und Institutionen tun, um das Vertrauen der Bürger zurück zu gewinnen, um die Demokratie zu stärken und den radikalen Parteien das Wasser abzugraben. ...
Zum Beispiel den Drehtürlobbyismus beenden.
Dark Angel hat geschrieben: Du hast es immer noch nicht begriffen. Demokratie bedeutet Volksherrschaft, ist also eine Herrschaftsform und die hat weder etwas mit links oder räächts oder konservativ zu tun, sondern damit, dass das Mehrheitsprinzip gilt.
Die Mehrheit entscheidet, wie sie leben will und die Politik hat sich am Mehrheitswillen zu orientieren bzw es werden die politischen Kräfte gewählt, bei denen davon ausgegangen wird, DASS sie die Mehrheit vertreten.

Ob dir das nun gefällt oder nicht, aber so funktioniert Demokratie. Und so lange gewählte Politiker/Regierungen keine demokratischen Prinzipien außer Kraft setzen, bleibt es auch eine Demokratie.
Das klingt, als würden Wahlentscheidungen in Sitzungen gemeinschaftlich getroffen. Tatsächlich entscheidet jeder für sich selbt, ob und welche Parteien er wählt. Kaum je kann eine Partei die absolute Mehrheit erreichten, das hat etwas mit der von dir geschmähten Vielfalt zu tun. Deshalb muss die Partei mit den meisten Stimmen sich zur Regierungsbildung weitere Parteien hinzuholen und Kompromisse aushandeln. So läuft das in unserer Demokratie. Außerdem stößt der Mehrheitswillen in ausgereiften Demokratien an die Grenze der Verfassung, hierzulande "Grundgesetz" genannt. Anderfalls dürften in einigen Kantonen der Schweiz Frauen bis heute nicht wählen - gemäß des mehrheitlichen Volkswillens. Das hat aber nichts mit lääänker Vielfaltsdiktatur zu tun, sondern mit ausgereifter Demokratie.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jul 2018, 11:28)

Ich kann da keinen "zivilisierten Faschismus" erkennen, sondern eine funktionierende Gemeinschaft!
Es gibt auch in Deutschland Regionen, in denen noch geschätzt 90% der Ortsbewohner sonntags den Gottesdienst besuchen - fahr mal ins Eichsfeld! Sowas nennt sich Religionsfreiheit - ist ein Grundprinzip der FDGO, ist sogar im Grundgesetz verankert.
Dass sich niemand um Kriminalität Sorgen machen muss, empfinde ich als positiv. Sehr viel besser als die Einbruchserien krimineller Banden, über die die Polizei nicht mehr Herr wird.
Was an Graffiti-Schmierereien positiv und an deren Fehlen faschistisch sein soll, erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Tja - das ist halt auch Ausdruck von Demokratie und eine Demokratie muss auch mit revisionistischen Themen umgehen können.
Da muss halt gegen gesteuert werden - gegensteuern bedeutet allerdings, sich inhaltlich mit den vorgebrachten Thesen auseinander setzen, diese widerlegen, Hintergrundwissen vermitteln. Tabuisieren und/oder verbieten, schafft keine Probleme aus der Welt und schadet der Demokratie.
Damit hast du aber nur gezeigt, dass du nichts, aber auch gar nichts von schokos Ungarn-Schilderung verstanden hast. Auch nicht die Ironie und den Sarkasmus im Text. Vielleicht machts das hier deutlicher:

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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

JFK hat geschrieben:(01 Jul 2018, 11:53)

Die einzig relevante Interessensgruppe die unsere Demokratie verteufelt und lieber gestern als heute absetzen würde, sind die "Neue Rechte" also noch mehr topic geht gar nicht.

Aber klar, weil Linke und Grüne sich für die Rechte der Minderheiten im Land einsetzen, und wohlwissend das Minderheitenrechte ein Eckpfeiler der Demokratie ist, verdrehen die Neue Rechte die tatsachen und basteln daraus eine Demokratiefeindlichkeit, das ist abartig und schäbig.
Richtig. Wenn hier gefragt wird "Ist unsere Demokratie in Gefahr", dann gehören eben auch die Gefährder der Demokratie zur Beantwortung der Frage. Das sind in den Augen einiger User die "linksgrünversifften Kreise" mit ihrer "Politik der offenen Grenzen" und in den Augen anderer User ist es halt eher die Neue Rechte mit der AfD als Kern, den rechtsradikalen Identitären sowie Teilen der Reichsbürger und der Burschenschaften, von denen eine Gefahr für die Demokratie ausgeht. Die AfD will eines Tages das Land regieren, hat sie auf ihrem Parteitag gerade verkündet. Dazu brauche sie angeblich nicht mehr allzu lange, bis es soweit ist und sie die Leute weichgeklopft hat.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

zollagent hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:17)

Bitte hierbei auch bedenken, daß die Mehrheitsherrschaft nicht schrankenlos ist, sondern ihre Grenzen in unveräußerlichen Grundrechten auch der Minderheiten findet.
Grundrechte sind Individualrechte/individuelle Freiheitsrechte, keine Gruppenrechte. Minderheiten - als Gruppe - haben keine Grundrechte.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Ebiker »

Das machen die etablierten Parteien schon, die sägen mehr an der Demokratie als die AfD es je kann
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von rain353 »

War das, was im Treffen gesagt wurde, verbindlich?
Denn die Entscheidungen werden doch heute erst getroffen und die Ergebnisse begutachtet.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Hyde »

zollagent hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:17)

Bitte hierbei auch bedenken, daß die Mehrheitsherrschaft nicht schrankenlos ist, sondern ihre Grenzen in unveräußerlichen Grundrechten auch der Minderheiten findet.
Letztendlich kommt es darauf an, was die Bevölkerung will. Wenn die zum großen Teil keinen Bock auf Demokratie hat, dann wird sie Wege finden sie abzuschaffen. Wenn die Bevölkerung keinen Bock auf Grundrechte hat, wird sie sie abschaffen. Ob durch Putsche, durch Revolutionen, durch Wahl radikaler Parteien oder wie auch immer. Am Ende des Tages ist nichts endgültig sicher, weder Demokratie, noch Grundrechte oder sonstiges - wenn es nicht von der Bevölkerung mitgetragen wird.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Hyde hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:12)

Letztendlich kommt es darauf an, was die Bevölkerung will. Wenn die zum großen Teil keinen Bock auf Demokratie hat, dann wird sie Wege finden sie abzuschaffen. Wenn die Bevölkerung keinen Bock auf Grundrechte hat, wird sie sie abschaffen. Ob durch Putsche, durch Revolutionen, durch Wahl radikaler Parteien oder wie auch immer. Am Ende des Tages ist nichts endgültig sicher, weder Demokratie, noch Grundrechte oder sonstiges - wenn es nicht von der Bevölkerung mitgetragen wird.
Genau. Und wenn die Bevölkerung eines Tages Bock auf Weidel als Kanzlerin oder gar ne Promenaden-Mischung aus Höcke-Poggenburg-Meuthen als Kanzler hat, spätestens da sollte man das Weite suchen, solange es noch geht.
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zollagent
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Hyde hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:12)

Letztendlich kommt es darauf an, was die Bevölkerung will. Wenn die zum großen Teil keinen Bock auf Demokratie hat, dann wird sie Wege finden sie abzuschaffen. Wenn die Bevölkerung keinen Bock auf Grundrechte hat, wird sie sie abschaffen. Ob durch Putsche, durch Revolutionen, durch Wahl radikaler Parteien oder wie auch immer. Am Ende des Tages ist nichts endgültig sicher, weder Demokratie, noch Grundrechte oder sonstiges - wenn es nicht von der Bevölkerung mitgetragen wird.
Natürlich ist nichts sicher. In einer Gemeinschaft von Individuen wird es so viele Lebensplanungen geben, wie es Individuen gibt. Stillstand ist eines der Ziele von Diktaturen oder autoritären Gesellschaften, da soll nichts anders werden. Wenn du die Möglichkeiten einer Veränderung abschaffen willst, mußt du den Individualismus abschaffen. Und zu welchen Auswüchsen das führt, wirst du sicher wissen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JFK »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:59)

Richtig. Wenn hier gefragt wird "Ist unsere Demokratie in Gefahr", dann gehören eben auch die Gefährder der Demokratie zur Beantwortung der Frage. Das sind in den Augen einiger User die "linksgrünversifften Kreise" mit ihrer "Politik der offenen Grenzen" und in den Augen anderer User ist es halt eher die Neue Rechte mit der AfD als Kern, den rechtsradikalen Identitären sowie Teilen der Reichsbürger und der Burschenschaften, von denen eine Gefahr für die Demokratie ausgeht. Die AfD will eines Tages das Land regieren, hat sie auf ihrem Parteitag gerade verkündet. Dazu brauche sie angeblich nicht mehr allzu lange, bis es soweit ist und sie die Leute weichgeklopft hat.

Wenn ich dann so sachen lese wie "Täterprofile" oder "keine Sozialleistungen für Menschen mit Migrationshintergrund" dann ist es ja klar, das dem auch andere Minderheitenrechte folgen werden, wie dem von Homosexuellen, Frauen und Behinderten, da kann es auch ganz schnell gehen, das diejenigen die über den Islam schimpfen und AfD Wählen, ganz schnell selber zum Objekt der Diskriminierung werden.

Die AfD ist eine Partei, die stand jetzt gut für einen Bürgerkrieg ist, aber denkbar schlech um eine Pluralistische Gesellschaft zu vertreten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Cobra9 »

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Marmelada hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:23)
Das klingt, als würden Wahlentscheidungen in Sitzungen gemeinschaftlich getroffen. Tatsächlich entscheidet jeder für sich selbt, ob und welche Parteien er wählt. Kaum je kann eine Partei die absolute Mehrheit erreichten, das hat etwas mit der von dir geschmähten Vielfalt zu tun.
Schöner Strohmann, den du da gebastelt hast!
1. hat das demokratische Mehrheitsprinzip nichts mit "gemeinschaftlicher Wahlentscheidung" zu tun

2. entstehen Mehrheiten durch individuelle Wahlentscheidungen

3.Einzelne Parteien können sehr wohl absolute Mehrheiten erreichen, nämlich dann, wenn deren politisches Programm mit den Bedürfnissen, Wünschen und Zielen der Mehrheit der Wähler deckt. Mit "Vielfalt" hat das absolut nichts zu tun.
Marmelada hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:23) Deshalb muss die Partei mit den meisten Stimmen sich zur Regierungsbildung weitere Parteien hinzuholen und Kompromisse aushandeln.
Eine Partei, die die absolute Mehrheit erringt muss gar nichts, außer eine Regierung bilden und sich an ihre "Wahlversprechen" halten.
Marmelada hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:23) So läuft das in unserer Demokratie.

Auch unsere Demokratie funktioniert nach dem Mehrheitsprinzip!
Dass es gegenwärtig keine Mehrheiten gibt und deshalb Koalitionen eingegangen und Kompromisse geschlossen werden müssen, ändert nichts am demokratischen Mehrheitsprinzip.
Marmelada hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:23)Außerdem stößt der Mehrheitswillen in ausgereiften Demokratien an die Grenze der Verfassung, hierzulande "Grundgesetz" genannt. Anderfalls dürften in einigen Kantonen der Schweiz Frauen bis heute nicht wählen - gemäß des mehrheitlichen Volkswillens. Das hat aber nichts mit lääänker Vielfaltsdiktatur zu tun, sondern mit ausgereifter Demokratie.
Sorry, aber das ist Quatsch mit Soße!
Das demokratische Mehrheitsprinzip stößt in keiner Demokratie an die Grenzen der Verfassung.
Im Grundgesetz steht ganz eindeutig:
Art.20 (2) GG "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.".
Zuletzt geändert von Dark Angel am Sonntag 1. Juli 2018, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Euer Opa »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Jun 2018, 23:26)


Ohne diesen Linksruck von SPD und CDU/CSU würde es heite keine AfD geben.
Die SPD und Linksruck? Die ist wohl eher unter dem Kanzler Schröder gaaaanz weit nach Rechts gerückt (Einführung der Scheinselbständigkeit, Einführung der fast zeitlich unbegrenzten kostenlosen "Praktikanten"-Stellen, Einführung von Zeitarbeit allenthalben, noch heute bekommt man vom Arbeitsamt erst mal nur solche Zeitvertragsfirmen-Angebote, kaum normale Arbeitsplatzangebote, alle diese Maßnahmen, die die SPD maßgeblich durchgesetzt hat, führten bekanntermaßen zu den Millionen von "prekär Beschäftigten").

Das war ja DER Grund, warum die SPD heute auch noch für die allerletzten verbliebenen Arbeiter kaum noch wählbar ist, wieso sollte man die wählen? Dann kann man ja gleich das Original (CDU/CSU) wählen. Die SPD hat ihre Unschuld verloren, ihre eigentliche Herkunft und Daseinsberechtigung als Partei der kleinen Leute, weil sie diese verraten hatte.

Die CDU ist jedoch inzwischen sehr weit nach Links gerückt, das ist wahr, nur die CSU nicht. Und das äußert sich eben dann und wann in Spannungen wie wir sie jetzt erleben.

Das alles macht es so schwer, heute in Deutschland stabile Mehrheiten zu bekommen, weil die Wähler verunsichert sind, weil sie nur jeden Tag aufs Neue erfahren, wie sie belogen und betrogen werden, wie Wahlversprechen nicht eingehalten werden usw. Und man weiß nicht so recht, wie man dran ist, hat man ja bei der letzten Wahl gesehen, die SPD-Wähler wollten offenbar den Martin Schulz wählen, wo ist der jetzt? Wech, abgetaucht, verschwunden.

Wer CDU wählt, will entweder Merkel oder wählt die CDU trotz Merkel, das weiß man nicht so recht, sie ist jedenfalls Garant dafür, dass ihre Politik des Nichtgestaltens, des Festhaltens an ollen Kamellen weiter geht, dass Europa nicht auf dringend gebotene Veränderungen reagieren kann, dass falsche Entscheidungen einsam ohne Absprachen getroffen werden.

Die SED - PDS - Linken kann man nicht wählen, weil die nie mit ihrer Geschichte abgerechnet haben, sie haben sich nie für Fehler entschuldigt, sie haben nie Altgenossen rausgeworfen, weil sie damals mitgemacht und das totalitäre Unrechtsregime unterstützt und überhaupt erst ermöglicht hatten. Außerdem haben die heute seltsame, weltfremde, komische Gutmenschenansichten.

Die FDP - braucht niemand, wofür stehen die eigentlich? Waren immer nur Mehrheitsbeschaffer, mal für die einen, mal für die anderen, die drehen ihr Fähnlein nach dem Winde, wie es gerade beliebt.
Eine Partei der Besserverdienenden brauchen nicht mal die Besserverdienenden.

Bündnis 90 - Die Grünen - nun, deren Abschneiden bei Bundestagswahlen sagt ja genug, wer braucht die noch? Haben damals durch das Befürworten eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges auf ein Drittland (Rest-Jugoslawien) ihre Glaubwürdigkeit und Unschuld komplett verloren, es klingt hohl und ist einfach widerlich, wenn die jetzt für den Verbot von Rüstungsverkäufen sind. An der "grün-regenerativen-Front" braucht niemand mehr die Grünen, das ist ein Selbstläufer geworden. Sie waren da so erfolgreich, dass sie sich selbst überflüssig gemacht haben, ähnlich wie in Großbritannien die Brexit-Partei nach dem Votum zerfallen ist.

Bleibt einzig noch die AFD, diese Partei ist noch jungfräulich, noch unverbraucht, hat revolutionäre Ideen, die jedoch dummerweise sowohl mit dem Gesetzt als auch mit dem Grundgesetz vereinbar sind, daher kann man sie ja nicht verbieten. Gewiss, manchmal entgleisen den Führern bei der AFD im Eifer des Überschwangs die Kommentare, da kommt dann die eigentliche Grundhaltung für Sekundenbruchteile offen zum Vorschein, jedenfalls von einigen von denen.

Dennoch bleibt dem maßlos enttäuschten Wähler, der nur verarscht wird, einzig als Protest die AFD übrig, wählt er diese, so kann er gewiss sein, damit allen etablierten Parteien Sand ins politische Getriebe gestreut zu haben.



Es kommt also auf die etablierten Parteien selbst an, ob sie Raum für die AFD lassen oder nicht. Die CSU will jetzt das Ruder herumreißen und übernimmt 1 zu 1 Vorschläge der AFD. Das lässt Merkel aber nicht zu.

Der Vorsitzende der AFD hat in dem einen Punkt absolut Recht: "Merkel muss weg", sonst kann sich die CDU nicht verändern und auf CSU-Kurs einschwenken, der in Wirklichkeit ein reiner AFD-Kurs ist.

Viele derzeit noch schweigende, auch höherrangige Mitglieder der CDU wollen den Wechsel, sie halten nur aus Angst vor Repressalien still und stützen nur noch symbolhaft Angela Merkel, aber in Wirklichkeit ist die Ära Merkel schon vorbei.


Auch die SPD sollte sich schleunigst erneuern, dazu sollten sie die unsägliche Nahles los werden und auf bewährte Politiker wie den Gabriel setzen oder gleich eine jüngere Generation ans Ruder lassen, die wieder soziale Ziele verfolgen, die die Auswüchse des Schröder-Kapitalismus beseitigen, dann werden auf der anderen Seite auch die Linken überflüssig.



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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von lili »

Wo hat denn die AFD revolutionäre Ideen? Die Partei ist doch eher konservativ. Ich finde konservativ jetzt nicht unbedingt per se schlecht. Aber so neu und anders finde ich die Partei auch wieder nicht.

Höchstens die Demokratie nach Schweizer Vorbild.
Zuletzt geändert von lili am Sonntag 1. Juli 2018, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2018, 13:40)

Damit hast du aber nur gezeigt, dass du nichts, aber auch gar nichts von schokos Ungarn-Schilderung verstanden hast. Auch nicht die Ironie und den Sarkasmus im Text. Vielleicht machts das hier deutlicher:

Hier in diesem Thread geht es darum, ob unsere Demokratie in Gefahr ist, darum, was Demokratie überhaupt ausmacht.
Schokos Auslassungen über Ungarn - egal ob ironisch oder sonstwas - zeigen nur, dass er ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis hat.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

JFK hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:23)

Wenn ich dann so sachen lese wie "Täterprofile" oder "keine Sozialleistungen für Menschen mit Migrationshintergrund" dann ist es ja klar, das dem auch andere Minderheitenrechte folgen werden, wie dem von Homosexuellen, Frauen und Behinderten, da kann es auch ganz schnell gehen, das diejenigen die über den Islam schimpfen und AfD Wählen, ganz schnell selber zum Objekt der Diskriminierung werden.

Die AfD ist eine Partei, die stand jetzt gut für einen Bürgerkrieg ist, aber denkbar schlech um eine Pluralistische Gesellschaft zu vertreten.
Genau. Die AfD und Pluralismus, das ist wie Feuer und Wasser.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:32)

Hier in diesem Thread geht es darum, ob unsere Demokratie in Gefahr ist, darum, was Demokratie überhaupt ausmacht.
Schokos Auslassungen über Ungarn - egal ob ironisch oder sonstwas - zeigen nur, dass er ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis hat.
Ja, die Demokratie ist in Gefahr. Schokos Beitrag hat das sehr plastisch und anschaulich untermauert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von rain353 »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:39)

Genau. Die AfD und Pluralismus, das ist wie Feuer und Wasser.
Merkel und die Einheitsmeinung der Presse verkörpert deiner Meinung nach Pluralismus ?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

rain353 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:45)

Merkel und die Einheitsmeinung der Presse verkörpert deiner Meinung nach Pluralismus ?
Was meinst du mit "Einheitsmeinung der Presse"? Kannst du das bitte präzisieren?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Vongole »

Hyde hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:12)

Letztendlich kommt es darauf an, was die Bevölkerung will. Wenn die zum großen Teil keinen Bock auf Demokratie hat, dann wird sie Wege finden sie abzuschaffen. Wenn die Bevölkerung keinen Bock auf Grundrechte hat, wird sie sie abschaffen. Ob durch Putsche, durch Revolutionen, durch Wahl radikaler Parteien oder wie auch immer. Am Ende des Tages ist nichts endgültig sicher, weder Demokratie, noch Grundrechte oder sonstiges - wenn es nicht von der Bevölkerung mitgetragen wird.
Ich denke, die Bevölkerung hat eher Bock auf mehr Demokratie.
Wir müssen weg von Fraktions"zwang", Kabinetts"treue" hin zu offenen Parteien.
Wir brauchen engagierte Newcomer, meinetwegen auch Quereinsteiger mit neuen Ideen in den Parteien, und nicht den etablierten Typus Politiker mit der vorgezeichneten Karriere, der schon lange nicht mehr dem "Volk" zuhört.
(Mit Newcomer meine ich allerdings nicht den Typ Spahn, der jung begriffen hat, wo und wie man Parteikarriere macht.)
Wir bräuchten ein Mitspracherecht der Bürger bei der Nominierung des Kanzlerkandidaten und des Bundespräsidenten.
Ämter und Funktionen müssten auch Nichtmitgliedern mit entsprechender fachlicher Kompetenz offen stehen.
Bürger, die das Gefühl haben, "die da oben" machen eh,was sie wollen, verabschieden sich schnell aus der aktuellen Politik, oder rennen zu Parteien wie der AfD, die ihnen vorgaukelt, Volkes Stimme zu sein.
Die Debatten, die ja nicht nur in Foren geführt werden, müssten mit den Parteien geführt werden, z.B. über Bürgerinitiativen.
Und last not least muss politische Bildung in Schulen intensiviert werden, denn nur der aufgeklärte Bürger ist wirklich mündig und interessiert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von rain353 »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:48)

Was meinst du mit "Einheitsmeinung der Presse"? Kannst du das bitte präzisieren?
Alle wichtigen Medien hinterfragen nicht mal kritisch die Arbeit der Bundeskanzlerin und die deutschen Medien haben (im Gegensatz zu ausländischen wie die österreichischen Medien) gar nicht geschrieben, dass mehrere Länder dementiert haben, Rückabkommen (oder wie das heißt) getroffen zu haben... Aber spontan irgendwelche Interpretationen von nicht gerade aussagekräftigen Umfragen(wegen 1 % Veränderung) wird dagegen jeden Tag veröffentlicht...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Vongole »

rain353 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:55)

Alle wichtigen Medien hinterfragen nicht mal kritisch die Arbeit der Bundeskanzlerin und die deutschen Medien haben (im Gegensatz zu ausländischen wie die österreichischen Medien) gar nicht geschrieben, dass mehrere Länder dementiert haben, Rückabkommen (oder wie das heißt) getroffen zu haben... Aber spontan irgendwelche Interpretationen von nicht gerade aussagekräftigen Umfragen(wegen 1 % Veränderung) wird dagegen jeden Tag veröffentlicht...
Das stimmt nicht.
ZEIT, Welt, Spiegel, Tagesschau, um nur eine Auswahl zu nennen, setzen sich schon länger kritisch mit Merkel auseinander, und haben auch die Dementi veröffentlicht.
Am Yisrael Chai

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Euer Opa hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:28)

Bleibt einzig noch die AFD, diese Partei ist noch jungfräulich, noch unverbraucht, hat revolutionäre Ideen, die jedoch dummerweise sowohl mit dem Gesetzt als auch mit dem Grundgesetz vereinbar sind, daher kann man sie ja nicht verbieten. Gewiss, manchmal entgleisen den Führern bei der AFD im Eifer des Überschwangs die Kommentare, da kommt dann die eigentliche Grundhaltung für Sekundenbruchteile offen zum Vorschein, jedenfalls von einigen von denen.
"Jungfräulich, unverbraucht, revolutionär" sind die Beschreibungen, die nun am allerwenigsten auf die AFD passen. Geschichtsrevisionistisch, nationalistisch, altbacken und fremdenfeindlich passt da schon eher. Einige haben sogar die Sprache des Dritten Reiches wieder aus der Schublade geholt, sie etwas aufpoliert und abgewandelt und hast du nicht gesehen unter die Massen gestreut. Demagogischer rückwärtsgewandter Laden, der die Demokratie bedroht.
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