zollagent hat geschrieben:(31 Dec 2017, 14:08)
So, so, nur Muslime/Migranten schreien "Juden ins Gas"? Dann begib dich mal zu Versammlungen von AfD, NPD oder Neonazis. Früher oder später wirst du das Gleiche hören und KEINE Stimmen, die dagegen sprechen. Da reinzukommen dürfte doch gerade dir mit deiner "geradlinigen Einstellung" nicht wirklich schwer fallen.

Öffentlich ist das in Deutschland nachweislich bei pro-palästinensischen, anti-israelischen Demonstrationen geschehen. Dass es bei AfD-Veranstaltungen passiert, müsstest du nun wirklich nachweisen, denn so einen schweren Vorwurf sollte man nicht einfach so in den Raum stellen. Ich wenigstens kann mir das keinesfalls vorstellen, obwohl ich noch nie auf einer AfD-Veranstaltung war.
Bei Neonazi-Konzerten sollen durchaus solche oder ähnliche Texte gesungen worden sein, aber das wird dann in aller Regel auch strafrechtlich verfolgt; einige mussten deswegen Haftstrafen absitzen.
Der Unterschied ist eben, dass es keine relevanten gesellschaftlichen Gruppen gibt, die jene primitiven Neonazis unterstützen würden - deswegen finden solche Konzerte auch an weit abgelegen Orten unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Veranstaltungen, auf denen "Hamas, Hamas, Juden ins Gas" oder ähnliches gebrüllt wurde, fanden jedoch mitten im Ruhrgebiet, in Frankfurt und Berlin statt und hatten zahlreiche Unterstützer in unserer Gesellschaft.
"Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein", schallte es etwa am vergangenen Donnerstag über den Kurfürstendamm in Berlin. Zwei Tage später musste ein Mann mit einer Kippa auf dem Boulevard Unter den Linden vor Angreifern flüchten. Siebzig Jahre nach dem Holocaust war es wieder möglich, in Berlin antijüdische Hetze zu betreiben, ohne dass die Polizei einschritt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 82351.html
Eine Kundgebung gegen das israelische Vorgehen in Gaza in Frankfurt eskaliert. Extremisten übernehmen die Kontrolle, die Polizei unterschätzt die Situation völlig - und muss sich nun für ihren Einsatz rechtfertigen. Der Zentralrat der Juden ist schockiert.
[...]
Gegen 18 Uhr, nachdem die Kundgebung offiziell beendet war, zogen die Teilnehmer unvermittelt über die Zeil. Polizisten versuchten sie aufzuhalten, was ihnen aber nicht gelang. Es waren nur rund 50 Beamte im Einsatz, die etwa 2000 zum Teil gewaltbereiten Demonstranten gegenüberstanden. Der Einsatzleiter der Polizei sagte später, man habe nicht „mit so vielen Demonstranten gerechnet“. Einige der jungen Männer bewarfen die Polizisten mit Steinen und verletzten acht Beamte durch Tritte. Die Beamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein, schafften es aber zunächst nicht, die Masse unter Kontrolle zu bringen. Passanten, die die Szenen vor dem Einkaufszentrum „My Zeil“ beobachteten, flüchteten entsetzt.
Die Polizei versuchte, mit Lautsprecherdurchsagen einen Versammlungsleiter auszumachen, der sich jedoch nicht fand. Stattdessen separierten sich mehrere Kleingruppen, die drohten, jüdische Einrichtungen aufzusuchen. Schließlich meldete sich ein junger Mann, der der Polizei anbot, mäßigend auf die Demonstranten einzuwirken. Die Beamtin, die für die Durchsagen im Lautsprecherwagen der Polizei zuständig war, überließ ihm das Mikrofon, in der Hoffnung, dass sich die Situation dadurch beruhigen würde. Das gelang zunächst auch. Jedoch nutzte der Demonstrant die Situation aus und rief über das Mikrofon Hetzparolen wie „Kindermörder Israel“ - ein Ausruf, der auch zuvor schon aus der Gruppe heraus gerufen worden war. Es dauerte einige Momente, bis die Beamtin reagierte und den Ton abdrehte.
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/d ... 44034.html
„Hamas, Hamas, Juden ins Gas!“ lautete der Ruf, der eben nicht von stiernackigen Neonazis, sondern von enthemmten Muslimen in Gelsenkirchen erscholl.
https://www.cicero.de/innenpolitik/gaza ... r-da/57962