Die Studie ist mal wieder einigermaßen zweifelhaft. Wissenschaft und Politik vertragen sich nun einmal nicht sehr gut, und leider ist es zu offensichtlich, dass hier nicht nur Wissenschaft betrieben, sondern eine politische Botschaft ausgesandt werden soll.
Natürlich wird die Beschäftigung unter Flüchtlingen steigen. Ich bitte aber, zwei Punkte zu bedenken:
Erstens ist es fraglich, ob die Flüchtlingskohorte, die 2013 ins Land kam, als guter Vergleich dienen kann - dazu müsste sie strukturell ähnlich sein (was sie nicht ist, die Herkunftsländer waren 2013 quantitativ ganz andere als 2015), und sie müsste von ähnlicher Größe sein. Ist es nicht eine Binsenweisheit, dass eine kleinere Gruppe größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat als eine größere? Es gibt ja nicht unendlich viele unqualifizierte Tätigkeiten. Die große Anzahl an Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2016 erschwert die Integration; das ist ja gerade das große Thema.
Außerdem sollte man nicht übersehen, dass die Flüchtlinge ganz überwiegend Hilfstätigkeiten verrichten werden, die kaum für ein Auskommen reichen, und insbesondere nicht, um in der bis zur Rente verbleibenden Zeit angemessen Ansprüche zu sammeln. So werden viele, auch wenn sie zeitweise arbeiten, von Transferleistungen abhängig bleiben.
Die Hoffnung besteht meiner Meinung nach darin, dass die Kinder der Flüchtlinge, also die, die hier geboren wurden oder bis zu einem Alter von, sagen wir, 10 oder 12 Jahren nach Deutschland gekommen sind, besser integriert werden als ihre Eltern. Dafür muss alles getan werden; diese Menschen dürfen wir nicht verlieren. Sie müssen hier alle Bildungsmöglichkeiten bekommen, und sie müssen das Gefühl vermittelt bekommen, hier willkommen zu sein und Deutsche werden zu können.