Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

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Ein Terraner
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Zunder hat geschrieben:(07 Sep 2017, 22:58)

Warst du schon mal in Italien an einem Strand und hast gesehen wie die Scheiße ins Meer schwimmt?
Ich hab's gesehen.
Das sind Deutsche Touristen die Kultur verbreiten.
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Zunder
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Zunder »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Sep 2017, 22:29)
Aber bei der Architektur und der Kultur bin ich mir echt nicht sicher.
Der Unterschied zwischen Ikonographie und Ornamentik sagt dir vermutlich auch nichts.
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JJazzGold
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Sep 2017, 19:20)

Mit gewaltsamer Einführung einer kulturfremden Religion ... ist das Christentum gemeint. Es entstand im Nahen Osten und es wurde mit "Feuer und Schwert" missioniert/durchgesetzt. Die so genannte Heidenverfolgung (verbunden mit der Vernichtung von Kultugütern und Kulturleistungen) nahm sehr viel größere Ausmaße an als die Christenverfolgung. Was die Christenverfolgung betrifft, wurde sehr vieles von christlichen Geschichtsschreibern schlicht erfunden und anderes übertrieben - z.B. dass Christen in den Arenen des Römischen Reiches wilden Tieren "zum Fraß" vorgeworfen wurden. Eine solche Art der Bestrafung wurde nur an Sklaven vollzogen. Freie niederen Standes - ohne römisches Bürgerrecht - wurden meist gekreuzigt, Christen mit römischen Bürgerrecht wurden dem Henker übergeben - heißt sie wurden behandelt wie jeder (andere) Bürger des Imperiums.
Das scheint mir eine plausible Erklärung für die erwähnte “gewaltsame Einführung einer kulturfremden Religion“ zu sein und würde z.B. im Bezug auf die vom rk Christentum überrollten Kelten, soweit mir deren Kultur bekannt ist, auch auf die Erwähnung gleichberechtigter Frauen passen.

:) :thumbup:
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Zunder
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Zunder »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Sep 2017, 23:00)

Das sind Deutsche Touristen die Kultur verbreiten.
Genau.
Italienische Toiletten werden bekanntlich von deutschen Touristen vollgeschissen.
Italiener kacken nämlich nicht.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

Adam Smith hat geschrieben:(07 Sep 2017, 22:57)

Wenn sie sauberes Wasser sehr schätzen teilen sie mit uns diese Kultur, auch wenn sie über keine Kläranlagen verfügen.
Eine Kläranlage zu besitzen ist kein Schicksal, man kann sowas lernen. Man braucht Geld, technisches Knowhow, Facharbeiter und den Willen, eine zu bauen und zu warten.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

Zunder hat geschrieben:(07 Sep 2017, 23:02)

Genau.
Italienische Toiletten werden bekanntlich von deutschen Touristen vollgeschissen.
Italiener kacken nämlich nicht.
Die Touristen aus dem Rest der Welt verzichten auch netterweise während ihres Aufenthalts auf Essen und Verdauung. :thumbup:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Sep 2017, 15:39)

Nein kann man nicht!
Kultur = das komplexe Ganze, die Gesamtheit des kummulierten Wissens, der Fähigkeiten, Fertigkeiten, Glaubensvorstellungen und Ethik/Moral (Gesetze) die Menschen als Teil der Gesellschaft in sozialem Lernen erworben haben
Kultur unterliegt/ist immer ein(em) Entwicklungsprozess ==> kulturelle Evolution.
Man kann nunmal wichtige - in diesem Falle die wichtigsten - Einflussfaktoren auf die Entwicklung einer Kultur nicht eben mal ausblenden, weil sie lange zurück liegen, vor allem dann nicht, wenn sie den Ursprung der Entwicklung der jeweiligen Kultur darstellen. Da wird gar nichts "überzogen verklärt" - absolut gaar nichts!
Natürlich kann man dies , wenn du hier mal richtig gelesen hättest, würdest du dies auch erkennen können und dies hat jetzt nix mit der Definition des Begriffes Kultur zu tun.
Ausgeblendet habe ich auch nix, sondern die Einfluesse sogar in Beispielen genannt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Sep 2017, 22:36)

Ja das ist bei uns nicht so, zählt das als Kultur ? Klingt mehr nach Bürgerrechte.
Bürgerrechte sind Kultur, sind Bestandteil unserer Kultur. So what!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 09:29)

Bürgerrechte sind Kultur, sind Bestandteil unserer Kultur. So what!
Also ich finde eher das Bürgerrechte Bestandteil unserer Gesetzgebung sind. Das sie irgendwas mit Kultur zu tun haben konnte ich jetzt nicht finden.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerrecht
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 09:34)

Also ich finde eher das Bürgerrechte Bestandteil unserer Gesetzgebung sind. Das sie irgendwas mit Kultur zu tun haben konnte ich jetzt nicht finden.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerrecht
Kultur ist alles was vom Menschen stammt. Aus dem gehören Bürgerrechte zur Kultur.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Sep 2017, 09:40)

Kultur ist alles was vom Menschen stammt.
Also ist Kultur alles und nichts, oder das was einem gerade passt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(07 Sep 2017, 23:29)

Natürlich kann man dies , wenn du hier mal richtig gelesen hättest, würdest du dies auch erkennen können und dies hat jetzt nix mit der Definition des Begriffes Kultur zu tun.
Ausgeblendet habe ich auch nix, sondern die Einfluesse sogar in Beispielen genannt.
Die Aufnahme externer Einflüsse in eine Kultur wurde nie bestritten, ebenso wenig eine Wechselwirkung verschiedener Kulturen miteinander! Dennoch ist Kultur niemals nur an eine bestimmte Zeit oder ein bestimmtes Land gebunden.
Kultur unterliegt einem evolutiven Entwicklungsprozess und unsere europäische (westliche) Kultur hat nunmal ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Antike. Die Ideen, die Philosophie, die in dieser Zeit entwickelt wurden, bilden nunmal die Grundlage unserer heutigen Kultur. Das hat nichts mit Verklärung und/oder Überhöhung zu tun - das ist schlicht eine Tatsche!
Ohne die antiken griechischen und römischen Philosophen und deren überlieferte Werke hätte es in Europa niemals ein Zeitalter der Renaissance und der Aufklärung gegeben, hätte es niemals Humanisten wie Erasmus von Rotterdam, Petrarka oder Mendelssohn gegeben und ohne die Erfindung des Buchdrucks wäre es niemals gelungen, diese Ideen zu verbreiten und zum Allgemeingut zu machen und dadurch die Allmacht der RKK zu brechen und ohne diese Ideen hätte es keine Reformation gegeben.
Ohne die Philosophie der Antike hätte auch kein Kant seine "Kritik der reinen Vernunft" schreiben können, hätten kein Descartes, Voltaire, Humes u.v.m. ihre Erkenntnistheorien entwickeln können, die letztendlich zur Entwicklung/Entstehung der Naturwissenschaften führen und die Grundlage für die Industrialisierung bilden können. Ohne diese Ideen wäre kein "Oller" Fritz auf die Idee gekommen die Schulpflicht einzuführen und ohne diese Ideen gäbe es weder eine AEMR, kein GG und auch keine Gleichberechtigung der Frau.
Kultur betreffend kann man nix auseinanderpusseln und auf eine bestimmte Zeit beschränken!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 09:34)

Also ich finde eher das Bürgerrechte Bestandteil unserer Gesetzgebung sind. Das sie irgendwas mit Kultur zu tun haben konnte ich jetzt nicht finden.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerrecht
Unser(e) Rechtssystem/Gesetzgebung ist Kultur! Ist sogar eines der wichtigsten Merkmale unserer Kultur, welches seine Wurzeln, seinen Ursprung im Römischen Recht hat.
Tja schon Schei...benhonig, wenn man nicht weiß, was alles zu (einer) Kultur gehört, was die Merkmale/Besonderheiten einer Kultur sind.
Merke:
Kultur = das komplexe Ganze, die Gesamtheit des kummulierten Wissens, der Fähigkeiten, Fertigkeiten, Glaubensvorstellungen und Ethik/Moral (Gesetze) die Menschen als Teil der Gesellschaft in sozialem Lernen erworben haben
Zuletzt geändert von Dark Angel am Freitag 8. September 2017, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 09:58)

was die Merkmale/Besonderheiten einer Kultur sind.
Von der Elbphilharmonie bis zum Obdachlosen an der Ecke, alles Kultur. Aber was ist den jetzt so Besonders daran?
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relativ
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 09:54)

Die Aufnahme externer Einflüsse in eine Kultur wurde nie bestritten, ebenso wenig eine Wechselwirkung verschiedener Kulturen miteinander! Dennoch ist Kultur niemals nur an eine bestimmte Zeit oder ein bestimmtes Land gebunden.
Kultur unterliegt einem evolutiven Entwicklungsprozess und unsere europäische (westliche) Kultur hat nunmal ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Antike. Die Ideen, die Philosophie, die in dieser Zeit entwickelt wurden, bilden nunmal die Grundlage unserer heutigen Kultur. Das hat nichts mit Verklärung und/oder Überhöhung zu tun - das ist schlicht eine Tatsche!
Ohne die antiken griechischen und römischen Philosophen und deren überlieferte Werke hätte es in Europa niemals ein Zeitalter der Renaissance und der Aufklärung gegeben, hätte es niemals Humanisten wie Erasmus von Rotterdam, Petrarka oder Mendelssohn gegeben und ohne die Erfindung des Buchdrucks wäre es niemals gelungen, diese Ideen zu verbreiten und zum Allgemeingut zu machen und dadurch die Allmacht der RKK zu brechen und ohne diese Ideen hätte es keine Reformation gegeben.
Ohne die Philosophie der Antike hätte auch kein Kant seine "Kritik der reinen Vernunft" schreiben können, hätten kein Descartes, Voltaire, Humes u.v.m. ihre Erkenntnistheorien entwickeln können, die letztendlich zur Entwicklung/Entstehung der Naturwissenschaften führen und die Grundlage für die Industrialisierung bilden können. Ohne diese Ideen wäre kein "Oller" Fritz auf die Idee gekommen die Schulpflicht einzuführen und ohne diese Ideen gäbe es weder eine AEMR, kein GG und auch keine Gleichberechtigung der Frau.
Kultur betreffend kann man nix auseinanderpusseln und auf eine bestimmte Zeit beschränken!
Ähm, unter anderen von diesen Einflüssen habe ich doch genau gesprochen. :?:
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von relativ »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:01)

Von der Elbphilharmonie bis zum Obdachlosen an der Ecke, alles Kultur. Aber was ist den jetzt so Besonders daran?
Ich glaube er hat den Begriff "Überhöhung" in den völlig falschen Hals bekommen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:01)

Von der Elbphilharmonie bis zum Obdachlosen an der Ecke, alles Kultur. Aber was ist den jetzt so Besonders daran?
Die Unterschiede in Bezug auf Somalia und Jemen oder Südkorea.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:12)

Die Unterschiede in Bezug auf Somalia und Jemen oder Südkorea.
Wenn man da jetzt den kulturellen Obdachlosen nimmt, welch Unterschiede wären das jetzt genau ?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 09:54)

Die Aufnahme externer Einflüsse in eine Kultur wurde nie bestritten, ebenso wenig eine Wechselwirkung verschiedener Kulturen miteinander! Dennoch ist Kultur niemals nur an eine bestimmte Zeit oder ein bestimmtes Land gebunden.
Kultur unterliegt einem evolutiven Entwicklungsprozess und unsere europäische (westliche) Kultur hat nunmal ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Antike. Die Ideen, die Philosophie, die in dieser Zeit entwickelt wurden, bilden nunmal die Grundlage unserer heutigen Kultur. Das hat nichts mit Verklärung und/oder Überhöhung zu tun - das ist schlicht eine Tatsche!
Ohne die antiken griechischen und römischen Philosophen und deren überlieferte Werke hätte es in Europa niemals ein Zeitalter der Renaissance und der Aufklärung gegeben, hätte es niemals Humanisten wie Erasmus von Rotterdam, Petrarka oder Mendelssohn gegeben und ohne die Erfindung des Buchdrucks wäre es niemals gelungen, diese Ideen zu verbreiten und zum Allgemeingut zu machen und dadurch die Allmacht der RKK zu brechen und ohne diese Ideen hätte es keine Reformation gegeben.
Ohne die Philosophie der Antike hätte auch kein Kant seine "Kritik der reinen Vernunft" schreiben können, hätten kein Descartes, Voltaire, Humes u.v.m. ihre Erkenntnistheorien entwickeln können, die letztendlich zur Entwicklung/Entstehung der Naturwissenschaften führen und die Grundlage für die Industrialisierung bilden können. Ohne diese Ideen wäre kein "Oller" Fritz auf die Idee gekommen die Schulpflicht einzuführen und ohne diese Ideen gäbe es weder eine AEMR, kein GG und auch keine Gleichberechtigung der Frau.
Kultur betreffend kann man nix auseinanderpusseln und auf eine bestimmte Zeit beschränken!
Das alles ist auch kaum zu bestreiten. Was allerdings stark zu bestreiten ist: Dass diese kulturelle Evolution immer und überall kontinuierlich verläuft. Kennzeichnend für die (diskontinuierliche) Entwicklung der westlich/europäischen Kultur ist (u.a.), dass die traditionelle Ablehnung von Dissenz nicht nur schrittweise aufgehoben wurde, sondern dass der Dissenz, der Willen zur dialektischen Aufhebung bestehender kanonischer Denksysteme zu einer (wenn auch nicht hinreichenden) so doch notwendigen Voraussetzung für die Wertschätzung kultureller Leistungen wurde. In den meisten asiatischen Kulturen wirkt bis heute ein Schüler-Meister-Verhältnis als Nonplusultra fort. In den westlichen Kulturen ist in ihren schöpferischsten und kreativsten Bereichen eine solche auf Konsens bedachte Haltung sehr häufig eher negativ konnotiert. Und an der Stelle hebt sich diese einfache kulturelle Traditionsfortscheibung dialektisch auf. Es gibt zwar keinen Bruch. Aber es gibt auch keine durchgehenden Linien mehr. "Anything Goes" ist eine der Formeln für Postmodernismus. An die Stelle von Verbundenheit, Tradition, historischen Bezug treten Individualismus, Authentizität, Anti-Konventionalismus als Werte. Das Verbindende dieser Kultur besteht darin, Verbindendes kritisch zu hinterfragen.

Die eigentliche Frage, die sich mir stellt, ist die: Warum sich das in allerjüngster Zeit ganz allmählich wendet. (Falls dies denn tatsächlich zutrifft). Warum man - um nur ein Beispiel zu nennen - zunehemnd auf Fragen trifft wie "Was soll eigentlich an 'Mainstream' schlecht sein?"
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Sep 2017, 22:19)

Am besten noch jemand der das macht ohne darüber nachzudenken, das sind euch die liebsten ?
Nein, im Gegenteil, es ist dringend notwendig, nachzudenken! Versuch's doch wenigstens mal ...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:06)

Ähm, unter anderen von diesen Einflüssen habe ich doch genau gesprochen. :?:
Und diese Einflüsse sind genau das, was unsere Kultur ausmacht und von anderen Kulturen unterscheidet, weil trotz aller Interaktion/Wechselwirkungen von Kulturen untereinander immer die Usprünge/Wurzeln entscheident sind, auf denen die jeweilige Entwicklung aufbaut. Es werden aus anderen/fremden Kulturen nur jeweils die Einflüsse aufgenommen (assimiliert), die sich positiv auf die jeweilige kulturelle Evolution auswirken, die kompatibel sind. Alles andere führt zu einer kulturellen Zäsur, welche a) zu einem kompletten Neubeginn mit vollkommen anderen Entwicklungsrichtungen führen kann oder b) einem Neubeginn unter Einbeziehung noch vorhandener Kulturmerkmale/-elemente
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Uffzach hat geschrieben:(07 Sep 2017, 22:40)

Nein, im GG ist nicht meine Akzeptanz verankert. Ich denke du verwechselst das Diktat des GG mit Zustimmung durch Einsicht.
Nein, definitiv nicht.
Ich schrieb, Zitat: "..aber bitte nicht nur die rationale Akzeptanz der Wertegemeinschaft, die ist ja praktisch im GG verankert ...".
Das will sagen, dass die Werte der Wertegemeinschaft Ausdruck m GG gefunden haben, dort verankert sind.
Dass bekannt ist, dass Akzeptanz statistisch ohne persönliche Unterschrift nicht dokumentiert werden kann, hatte ich, ehrlich gesagt, vorausgesetzt.
Nein, Emotionalität lehne ich ab.
Das macht Dich natürlich menschlich .... ;)
ICH finde weiterhin, dass Bewusstheit für die Entwicklung bis dahin, sowohl für die guten, wie auch für die unguten Pfeiler dessen, was jetzt Wertegemeinschaft heisst, Voraussetzung ist für eine gemeinsame Gegenwart und Zukunft.
Und das ist definitiv eine vernünftige, notwendige Mischung aus Ratio und Emotio.
Also, es kommt nach anfänglicher Zustimmung durch deine Erwiderung nun doch noch zu Dissens. Und so neige ich nun eher dazu, die von dir beschriebene Kultur als nicht-existent zurückzuweisen. Als dein Ideal von Kultur kann ich sie natürlich akzeptieren, weil ich nichts damit zu tun habe.
Es ist nicht allein "mein" Ideal von Kultur, sondern Das, was als Kultur überall auf der Welt "praktiziert" wird ... Es ist die Realität, schon gar kein Ideal.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:31)

Nein, im Gegenteil, es ist dringend notwendig, nachzudenken!
Nein, ich finde nicht das Vorurteile aufbauen recht viel mit Nachdenken zu tun hat.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Sep 2017, 22:29)

Gute Frage, es gibt Unterschieden bei der Sprache, Sitten und Gebräuche, beim Essen kann ich es nicht sagen vermutlich stehen da auch schon überall MC D rum. Aber bei der Architektur und der Kultur bin ich mir echt nicht sicher.
Ah, eine Fachkraft .... :cool: Deshalb diese knallharten Argumente in der Diskussion. Vielleicht fährst Du mal hin und diskutierst dann weiter über das Thema.
Ich meine, dann wüsstest Du mal was ganz genau und nicht nur vom Hörensagen ....
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:47)

Nein, ich finde nicht das Vorurteile aufbauen recht viel mit Nachdenken zu tun hat.
Das ist auch richtig. Nachdenken und Wissen bauen Vorurteile ab und wandeln sie in Beurteilungen um.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:50)

Vielleicht fährst Du mal hin und diskutierst dann weiter über das Thema.
Das geht nicht, ich würde an der Grenze Verhaftet werden, hab keine Konfession.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:38)

Das alles ist auch kaum zu bestreiten. Was allerdings stark zu bestreiten ist: Dass diese kulturelle Evolution immer und überall kontinuierlich verläuft.
Hat auch niemand behauptet, weil die Geschichte nämlich das genaue Gegenteil belegt!
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:38)
Kennzeichnend für die (diskontinuierliche) Entwicklung der westlich/europäischen Kultur ist (u.a.), dass die traditionelle Ablehnung von Dissenz nicht nur schrittweise aufgehoben wurde, sondern dass der Dissenz, der Willen zur dialektischen Aufhebung bestehender kanonischer Denksysteme zu einer (wenn auch nicht hinreichenden) so doch notwendigen Voraussetzung für die Wertschätzung kultureller Leistungen wurde.
Sorry, aber das ist Quatsch mit Soße! Gerade Dissenz, Unvereinbarkeit verschiedener kultureller Merkmale führen zum Niedergang bis hin zur Zäsur - auch das beweist die Geschichte! Kulturelle Entwicklung basiert auf intersubjektivem Konsens ==> Aufnahme kompatibler Einflüsse.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:38)
In den meisten asiatischen Kulturen wirkt bis heute ein Schüler-Meister-Verhältnis als Nonplusultra fort. In den westlichen Kulturen ist in ihren schöpferischsten und kreativsten Bereichen eine solche auf Konsens bedachte Haltung sehr häufig eher negativ konnotiert. Und an der Stelle hebt sich diese einfache kulturelle Traditionsfortscheibung dialektisch auf.
Es gibt keine (unterschiedlichen) "asiatischen Kulturen", sondern nur eine große, die genau den gleichen Wechselwirkungen und gegenseitiger Beeinflussung unterliegt, wie die europäische und auch diese Kultur nimmt nur die Einflüsse auf, die kompatibel mit dem kulturellen Grundlagen sind. Genau aus diesem Grund gibt es Unterschiede zur europäischen Kultur und einer der wichtigsten Unterschiede findet sich in fernöstlicher Philosophie, die der Gemeinschaft und deren Wohlergehen, den Vorrang vor dem Individuum einräumt ==> dem Individuum kann es nur dann gut gehen, es kann sich nur dann entwicklen, wenn es der Gemeinschaft gut geht, sich die Gemeinschaft entwickelt/entwickeln kann.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:38)
Es gibt zwar keinen Bruch. Aber es gibt auch keine durchgehenden Linien mehr. "Anything Goes" ist eine der Formeln für Postmodernismus. An die Stelle von Verbundenheit, Tradition, historischen Bezug treten Individualismus, Authentizität, Anti-Konventionalismus als Werte. Das Verbindende dieser Kultur besteht darin, Verbindendes kritisch zu hinterfragen.
Tja - und die Postmoderne ist auch nur ein Merkmal gerade der europäischen (westlichen) Kultur. Es ist ein fataler Fehlschluss, wenn du annimmst, dass sich Individualismus - ein wichtiges Merkmal europäischer Kultur, welches seinen Ursprung im Humanismus hat - und Zugehörigkeit, Verbundenheit und Tradition gegenseitig ausschließen. Tun sie nämlich nicht!
Das Verbindende einer Kultur besteht gerade darin, DASS es verbindet. Menschen als soziale Wesen benötigen dieses Verbindende, das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gemeinschaft und sie benötigen die Anerkennung durch diese Gemeinschaft.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:38)Die eigentliche Frage, die sich mir stellt, ist die: Warum sich das in allerjüngster Zeit ganz allmählich wendet. (Falls dies denn tatsächlich zutrifft). Warum man - um nur ein Beispiel zu nennen - zunehemnd auf Fragen trifft wie "Was soll eigentlich an 'Mainstream' schlecht sein?"
Das hat etwas mit dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu tun, mit einem (notwendigen - evolutionär bedingten) "Wir"-Gefühl!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:51)

Das ist auch richtig. Nachdenken und Wissen bauen Vorurteile ab und wandeln sie in Beurteilungen um.
Danke das du mir recht gibst.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von BingoBurner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:38)

"Was soll eigentlich an 'Mainstream' schlecht sein?"
DIe Antwort ist einfach. Sie lautet Unsicherheit, Zukunftsangst.
Ich persönlich sehe kein Abwendung, nein ich beobachte eher eine Hinwendung zu "kulturellen" Traditionen mit all den entsprechenden Ausgrenzungen.

Trump (Amerika first), LePen (vive la france), Brexit (take control and fuck the eu ), Putin (lernen sie russich, das ist Europas Zukunft), Orban (das polinsche Justiz System ist gemein), AFD (Ich verlasse jetzt die Sendung, Berlin hat ein Mahnmal der Schande...knickknack)

Mit anderen Worten am Mainstream orientiert sich eh niemand. Weil niemand Mainstream sein will. Das ist einfach menschlich.
Aber hier ging es ja um Kultur und es wundert mich das das Wort.........................................TRADITION...noch nicht gefallen ist ?

Ich persönlich mag Traditionen, ich bin nicht katholisch aber ich mag die Geschichte um Sankt Martin.
Ich bin kein Kölner oder Düsseldorfer aber ich mag das Alt oder das Kölsch und die Schneider Wibbel Gasse :D
Und ich bin kein Zimmermann.......aber ich mag diese Tradition......

[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von BingoBurner am Freitag 8. September 2017, 12:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 10:01)

Von der Elbphilharmonie bis zum Obdachlosen an der Ecke, alles Kultur. Aber was ist den jetzt so Besonders daran?
Das Besondere liegt hier eben nicht offensichtlich auf der Strasse.
In unserem Land muss es definitiv keinen einzigen Obdachlosen geben!!!! Das ist eine Errungenschaft unserer Kultur, nämlich die Solidargemeinschaft, die jedem Menschen hilft, nicht nur Flüchtlingen.
Das Besondere ist also der Obdachlose selbst, der eine eigene Kultur lebt ...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:53)

Danke das du mir recht gibst.
Gerne ... nützt es denn was? Denkst Du schon?
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ThorsHamar
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:53)

Das geht nicht, ich würde an der Grenze Verhaftet werden, hab keine Konfession.
Na, da ist doch schon mal der erste Denkansatz zu kulturellen Unterschieden zu erkennen .... Weiter so!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Senexx »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:53)

Es gibt keine (unterschiedlichen) "asiatischen Kulturen", sondern nur eine große, die genau den gleichen Wechselwirkungen und gegenseitiger Beeinflussung unterliegt, wie die europäische und auch diese Kultur nimmt nur die Einflüsse auf, die kompatibel mit dem kulturellen Grundlagen sind. Genau aus diesem Grund gibt es Unterschiede zur europäischen Kultur und einer der wichtigsten Unterschiede findet sich in fernöstlicher Philosophie, die der Gemeinschaft und deren Wohlergehen, den Vorrang vor dem Individuum einräumt ==> dem Individuum kann es nur dann gut gehen, es kann sich nur dann entwicklen, wenn es der Gemeinschaft gut geht, sich die Gemeinschaft entwickelt/entwickeln kann.
Jetzt wird es aber lächerlich. Sie wollen tatsächlich Iran, Indien, Indonesien, Vietnam, Korea, Japan und China einer gemeinsamen asiatischen Kultur zuordnen?
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Ein Terraner
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 Sep 2017, 12:06)

Na, da ist doch schon mal der erste Denkansatz zu kulturellen Unterschieden zu erkennen .... Weiter so!
Gesetz oder Kultur, ist das nicht schön das man in den Begriff Kultur alles reinstopfen kann was man gerade will?
In dem Anderen Thread wird gerade darüber philosophiert was Kultur eigentlich ist, die sind auch bei der Kläranlage gelandet.
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relativ
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:32)

Und diese Einflüsse sind genau das, was unsere Kultur ausmacht und von anderen Kulturen unterscheidet, weil trotz aller Interaktion/Wechselwirkungen von Kulturen untereinander immer die Usprünge/Wurzeln entscheident sind, auf denen die jeweilige Entwicklung aufbaut. Es werden aus anderen/fremden Kulturen nur jeweils die Einflüsse aufgenommen (assimiliert), die sich positiv auf die jeweilige kulturelle Evolution auswirken, die kompatibel sind. Alles andere führt zu einer kulturellen Zäsur, welche a) zu einem kompletten Neubeginn mit vollkommen anderen Entwicklungsrichtungen führen kann oder b) einem Neubeginn unter Einbeziehung noch vorhandener Kulturmerkmale/-elemente
Kultur ist keine Einbahnstrasse richtig, die gilt auch für die Kultur die in eine andere Kultur mit einfließst. Inwiefern diese andere Entwicklungsrichtung jetzt pauschal negativ seien sollte , muesste mir noch jemand erklären können, damit ich diese Einflüsse auch pauschal ablehnen könnte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(08 Sep 2017, 12:28)

Kultur ist keine Einbahnstrasse richtig, die gilt auch für die Kultur die in eine andere Kultur mit einfließst. Inwiefern diese andere Entwicklungsrichtung jetzt pauschal negativ seien sollte , muesste mir noch jemand erklären können, damit ich diese Einflüsse auch pauschal ablehnen könnte.
Dazu müsste man vorher beurteilen, ob die Kultur in Somalia oder Jemen negativer oder positiver zu bewerten ist als unsere.
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relativ
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Sep 2017, 12:45)

Dazu müsste man vorher beurteilen, ob die Kultur in Somalia oder Jemen negativer oder positiver zu bewerten ist als unsere.
Darum geht es nicht, es geht darum, ob sich die, in unseren Augen, negative Kultur bei uns durchsetzen könnte und mit in unsere Kultur einfließt. Das sind doch die Ängste.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(08 Sep 2017, 12:48)

Darum geht es nicht, es geht darum, ob sich die, in unseren Augen, negative Kultur bei uns durchsetzen könnte und mit in unsere Kultur einfließt. Das sind doch die Ängste.
Was hast du denn gerade noch einmal behauptet?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Senexx hat geschrieben:(08 Sep 2017, 12:22)

Jetzt wird es aber lächerlich. Sie wollen tatsächlich Iran, Indien, Indonesien, Vietnam, Korea, Japan und China einer gemeinsamen asiatischen Kultur zuordnen?
Der Iran gehört zur islamischen Kultur, während die anderen Staaten tatsächlich gemeinsame kulturelle Wurzeln aufweisen, sich gegenseitig beeinflusst haben. In Indien und Indonesien gibt es zudem islamische Einflüsse, welche allerdings durch Gewalt/Krieg/Eroberung in diese Länder gelangt sind.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:53)
Sorry, aber das ist Quatsch mit Soße! Gerade Dissenz, Unvereinbarkeit verschiedener kultureller Merkmale führen zum Niedergang bis hin zur Zäsur - auch das beweist die Geschichte! Kulturelle Entwicklung basiert auf intersubjektivem Konsens ==> Aufnahme kompatibler Einflüsse.
Dagegengesetzt:
Der Würzburger Rechtsphilosoph Horst Dreier warnt uns: "Es bleibt der schwierige Gedanke auszuhalten, dass der einheitsstiftende Konsens einer pluralen Gesellschaft im Dissens der Positionen nicht seinen Widerpart, sondern seine Grundlage hat."
http://www.zeit.de/2014/02/toleranz-res ... de/seite-2
Schöner Satz. Unterschreib' ich sofort. Wie gesagt: Das Verbindende unserer westlichen Kultur und Gesellschaft besteht darin, das Verbindende ständig kritisch zu hinterfragen.

Wer nach einer verbindenden deutschen Kultur sucht wird u.a. unweigerlich bei Goethes Faust landen und ist damit mittendrin in dieser dissenzgeleiteten Kultur des aktiven Widerspruchs, der bewussten Loslösung von Gesellschaft und Konvention als Mittel der Erkenntnisgewinnung. Nicht mit dem Michel lässt sich Faust ein sondern mit dem Teufel.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Freitag 8. September 2017, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(08 Sep 2017, 12:28)

Kultur ist keine Einbahnstrasse richtig, die gilt auch für die Kultur die in eine andere Kultur mit einfließst. Inwiefern diese andere Entwicklungsrichtung jetzt pauschal negativ seien sollte , muesste mir noch jemand erklären können, damit ich diese Einflüsse auch pauschal ablehnen könnte.
Wo steht da irgend etwas von negativ? Wo wurde auch nur ansatzweise eine Wertung vorgenommen?
DAS zeige mir bitte!
Tatsache ist allerdings, dass sich antagonistisch gegenüber stehende (kulturelle) Unterschiede, eine Kultur zerstören können.
Was unsere europäische Kultur und die islamische Kultur betrifft, existieren diese Antagonismen.
Und aufgrund seiner Hegemoniebestrebungen "des Islam" sind diese Antagonismen durchaus geeignet, unsere europäische Kultur zu zerstören. Aber das scheint einigen ja nicht schnell genug zu gehen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:08)

In Indien und Indonesien gibt es zudem islamische Einflüsse, welche allerdings durch Gewalt/Krieg/Eroberung in diese Länder gelangt sind.
die islamischen Einfluesse kommen von der Bevoelerung denn dort leben 88% Muslime und das sind in absoluter Zahl 200 Millionen!
Gerade dieses Land zeigt, dass der Islam auch demokratische strukturiert sein kann und auch die Gleichtberechtigung von Mann und Frau keine Gegensaetze des Islams sein muessen.
nicht nur die deutsche Kultur ist sehr vielfaeltig, sondern auch die Kultur von Religionen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:09)

Dagegengesetzt:

http://www.zeit.de/2014/02/toleranz-res ... de/seite-2
Schöner Satz. Unterschreib' ich sofort. Wie gesagt: Das Verbindende unserer westlichen Kultur und Gesellschaft besteht darin, das Verbindende ständig kritisch zu hinterfragen.
Kannst du auch selber denken oder lässt du nur (von anderen) für dich denken?
In dem Maße, wie du hier auf alles eine passende Entgegnung irgendeines "Quasselheinis" parat hast, könnte man den Eindruck gewinnen, dass Letzteres der Fall ist.

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:09)Wer nach einer verbindenden deutschen Kultur sucht wird u.a. unweigerlich bei Goethes Faust landen und ist damit mittendrin in dieser dissenzgeleiteten Kultur des aktiven Widerspruchs, der bewussten Loslösung von Gesellschaft und Konvention als Mittel der Erkenntnisgewinnung. Nicht mit dem Michel lässt sich Faust ein sondern mit dem Teufel.
Sorry - aber wenn du immer noch nicht begriffen hast, was unsere europäische Kultur ist, was alles zu unserer Kultur gehört und was das Verbindende in dieser Kultur ist, dich von deinem eindimensionalen Tunnelblick nicht lösen kannst, dann lass doch deine Finger von der Tastatur.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Senexx »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:08)

Der Iran gehört zur islamischen Kultur, während die anderen Staaten tatsächlich gemeinsame kulturelle Wurzeln aufweisen, sich gegenseitig beeinflusst haben. In Indien und Indonesien gibt es zudem islamische Einflüsse, welche allerdings durch Gewalt/Krieg/Eroberung in diese Länder gelangt sind.
Iraner sehen sich als Erben einer jahrtausendealten Hochkultur, verachten Araber und Türken. Sie betrachten sich als "Arier"
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 12:26)

Gesetz oder Kultur, ist das nicht schön das man in den Begriff Kultur alles reinstopfen kann was man gerade will?
In dem Anderen Thread wird gerade darüber philosophiert was Kultur eigentlich ist, die sind auch bei der Kläranlage gelandet.
Sowohl Kläranlage als auch Gesetze sind sichtbarer und praktischer Ausdruck von Kultur.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:41)

Sowohl Kläranlage als auch Gesetze sind sichtbarer und praktischer Ausdruck von Kultur.
Und ich dachte schon dabei geht es um Technologie und Staatswesen, so kann man sich täuschen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Senexx hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:33)

Iraner sehen sich als Erben einer jahrtausendealten Hochkultur, verachten Araber und Türken. Sie betrachten sich als "Arier"
Es war nicht eine Hochkultur, sondern mehrere, infolge mehrerer kultureller Zäsuren und von diesen Hochkulturen ist nach der Eroberung durch die "Osmanen" nichts geblieben.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:44)

Und ich dachte schon dabei geht es um Technologie und Staatswesen, so kann man sich täuschen.
Technologie und Staatswesen SIND Kultur!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:50)

Technologie und Staatswesen SIND Kultur!
Ja, alles ist Kultur, sogar der Klimawandel.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von pikant »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:51)

Ja, alles ist Kultur, sogar der Klimawandel.
sogar Klaeranlagen sind deutsche Kultur - hier lernt man immer was hinzu!
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