Helmut Kohl ist tot.

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Dieter Winter
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

yogi61 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:06)

Seinen größten Gegner bei der Wiedervereinigung hatte er nicht in der Opposition, sondern mit von Weizäcker im eigenen Lager. Der Satz " Es solle durchaus zusammenwachsen, was zusammengehöre. Aber "nicht zusammenwuchern". hat den endgültigen Bruch in der politischen Beziehung beider Männer eingeleitet.
Man darf Kohl durchaus zugestehen, dass eine Aufgabe wie die Wiedervereinigung natürlich nicht aus dem historischen Verständnis aus zu lösen war, wie auch? Er hat Fehler vor allen bei der Rentengesetzgebung ja später auch offen zugegeben.
Man darf hier auch die Frage stellen, ob der Zug überhaupt noch aufzuhalten war. Nachdem die Grenzen offen waren, gab es möglicherweise gar keine Option mehr.
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Dieter Winter
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:56)

Was war das für ein Mensch, der den Kontakt zu seinen Söhnen und Enkeln abgebrochen hat?
Das hat hier nichts verloren -> Privatsache!
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Yossarian
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Yossarian »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:04)

Warum?

Ich greife den Mann doch nicht persönlich an.

Wenn ich seine Leistungen anders beurteile, als Du, so ist das doch legitim.
Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:27)

Stalins Name auch nicht. Ebensowenig wie Dschingis Kahn in Vergessenheit geraten ist. Das kann also kein zählbares Kriterium sein.
Nein? Reiß dich zusammen.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:46)

Das ist nicht von der Hand zu weisen. :)

Die Wiesn is gmaaht, wir müssen zusehen wie wir damit klar kommen. In die Lobeshymnen einzustimmen, oder halt nicht, sollte trotzdem eine individuelle Entscheidung bleiben dürfen. ;)
Ist es doch auch, wobei ich meine Ansicht nicht als Lobeshymne verstehe, sondern als realistische Betrachtung des Kanzlers Kohls mit zwangsläufigen Einfluss auf mein Leben.

Ansonsten halte ich es mit Karl Valentin, “Es ist alles schon gesagt, nur noch nicht von allen.“ ;)
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

Natürlich darf man doch Kritik an Kohl äussern. Er ist eine historische Figur und dies ist ja kein Beerdigungs-Strang. Ich hätte gerne schon ein paar Spendernamen gewusst, aber da könnte man wahrscheinlich auch Wolfgang Schäuble fragen.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:16)

Ist es doch auch, wobei ich meine Ansicht nicht als Lobeshymne verstehe, sondern als realistische Betrachtung des Kanzlers Kohls mit zwangsläufigen Einfluss auf mein Leben.

Ansonsten halte ich es mit Karl Valentin, “Es ist alles schon gesagt, nur noch nicht von allen.“ ;)
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Boraiel »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:10)

Das hat hier nichts verloren -> Privatsache!
Deine Ansicht sei dir gelassen.
Nicht zuletzt das zeigt mir, dass Herr Kohl eine Person mit fragwürdigen, ja auch abzulehnenden Einstellungen und Ansichten war.
Als Vorbild taugt er gewiss nicht.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:23)

Deine Ansicht sei dir gelassen.
Nicht zuletzt das zeigt mir, dass Herr Kohl eine Person mit fragwürdigen, ja auch abzulehnenden Einstellungen und Ansichten war.
Als Vorbild taugt er gewiss nicht.
Helmut Schmidt und Willi Brandt waren untreu und Gerhard Schröder war ungefähr so oft liiert wie die Anzahl seiner Rücktrittsdrohungen, so what?
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Kritikaster »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 09:00)

Woher sollte ich das wissen?
Ich nahm an, Du liest nicht nur hier. Habe ich mich halt getäuscht.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Boraiel »

yogi61 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:28)

Helmut Schmidt und Willi Brandt waren untreu und Gerhard Schröder war ungefähr so oft liiert wie die Anzahl seiner Rücktrittsdrohungen, so what?
Ja, und? Ich sage nicht, dass die Vorbilder sind. Aber den Kontakt zu seiner Familie abzubrechen offenbart andere Abgründe als nur fremdzugehen o.ä.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:08)

Das ist korrekt. :thumbup:

Betrachten kann ich in der Retrospektive nur den Zustand Vorher/Nachher.

Und objektiv gab es Probleme, die wie vorher nicht hatten.
Und den Kausalzusammenhang hast du natürlich ganz schnell herstellen können, gell.....
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:33)

Ja, und? Ich sage nicht, dass die Vorbilder sind. Aber den Kontakt zu seiner Familie abzubrechen offenbart andere Abgründe als nur fremdzugehen o.ä.
Abgründe kann ich da nicht erkennen. Abgründe sind für mich, wenn ein Familienvater meint seine Kinder mit in Jenseits nehmen zu müssen, weil sein spiessiges Weltbild auseinandergebrochen ist. Kommt in diesem Land übrigens besonders häufig vor, das sind Abgründe.
Zuletzt geändert von yogi61 am Samstag 17. Juni 2017, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Provokateur »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:33)

Ja, und? Ich sage nicht, dass die Vorbilder sind. Aber den Kontakt zu seiner Familie abzubrechen offenbart andere Abgründe als nur fremdzugehen o.ä.
Das hat er ja wohl aufgrund seiner zweiten Frau gemacht, mit der er wohl schon bei ihrer Zeit im Kanzleramt eine Affäre hatte.

Die trug auch den Schmuck und die Klamotten seiner ersten Frau auf (was ich nicht nur ein wenig, sondern ziemlich schräg finde...nicht auf die gute Art schräg) und hat ihn wohl generell sehr isoliert. Zudem erhebt sie Anspruch auf die Verwaltung seines geistigen Erbes.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Kritikaster »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 09:04)

Sagt jetzt wer? :D
Der ganz offensichtlich nicht jedem gegebene gesunde Menschenverstand.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von jorikke »

yogi61 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:58)

Man darf Kohl durchaus Respekt zollen. Seine Handlungen waren oft durch seine Erfahrungen und sein historisches Verständnis geprägt, das geht seinen Nachfolgern in der Union inklusive der Kanzlerin völlig ab. Obwohl ich nie Anhänger der Union war, konnte man die Sozialpolitik einigermassen aushalten. Er hat im Kabinett immer für einen Ausgleich zum dumpfen Neoliberalismus gesorgt. Man könnte sogar so weit gehen, dass Teile der Wirtschaftspolitik fast linksliberal waren.

Beindruckend trotz aller Skepsis gegegen ihn war für mich,wie er die CDU geführt hat. Er hat seiner Gegner nicht geköpft wie Angela Merkel, er hat sie laufen lassen um das Potential für die Partei nicht zu verschwenden. Im entscheidenden Moment wie beim Parteitag 1989 in Bremen, hat er Späth, Heiner Geissler und auch Richard von Weizsäcker die Grenzen aufgezeigt und klar entschieden, wo es personell und inhaltlich lang geht.

Hut ab.
Auch vor dir. Diese Betrachtung ist deshalb richtig Klasse, weil sie aus einer anderen politischen Ecke kommt.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:21)

Bodenständig wie immer. :thumbup:
Zwangsläufig ;)

Ich war weder in der Position die Wiedervereinigung abzulehnen, was ich ohnehin nicht getan hätte, auch heute noch nicht, trotz einiger unschöner Aspekte, noch den Euro, den ich nach wie vor begrüße. Hätte ich ansonsten etwas ändern können? Schwerlich und noch dazu mit unangenehmen Begleiterscheinungen gepaart, die überwogen hätten.

Daher mein Fazit. :)
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:37)


Ich finde, er hat es nicht nur gut gemeint, sondern auch gut gemacht.
Wäre er wankelmütig gewesen, dann hätte er sich ggfls., wie beim Währungstausch, von den dunkelroten Socken Lafontaine&co dazu treiben lassen, die DDR weitestgehend in ihrem Originalzustand zu erhalten. Das hätte im Endeffekt wesentlich mehr gekostet und Putin immer ein Bein im Herzen Europas gewährt.

Aber das ist hatt'i, dat'i, war'i.

Was ich ihm verdanke, habe ich gelistet und mehr habe ich auch nie von ihm verlangt, verlange ich von keiner/m Kanzler/-in.

Dass er es selbst im Tod noch schafft, die Linken von grün bis dunkelrot zu einem Wettpissen auf sein Grab zu animieren, amüsiert mich allenfalls und er erlebt es nicht mehr.
Den irrlichternden Lafontaine konnte ich politisch, was seine Qualität betrifft, nie richtig einschätzen. Erst als er im Wiedervereinigungsprozess zu dem pragmatisch und zupackenden Kohl als theoretischer Besserwisser aufspielen wollte und aus der DDR eine Art Parallelzoo mit künstlicher Gängelung machen, wurde mein Urteil über ihn entschiedener.
Da war er unten durch.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Kritikaster »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:32)

Das ist kein Indikator für Zustimmung. Eine solche wird lediglich hineininterpretiert.
Aha. :rolleyes:

Und da Du dich ja hier schon als die "objektive" Bewertungsinstanz geoutet hast, bestimmst natürlich auch Du, ob ein Wahlergebnis als Zustimmung zur Haltung einer Partei beim wichtigsten Wahlkampfthema der Staatsgeschichte interpretiert werden kann oder nicht. :D
Zuletzt geändert von Kritikaster am Samstag 17. Juni 2017, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Helmuth_123 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jun 2017, 04:50)

Richtig. Solidarnosc und in diesem Zusammenhang den polnischen Papst nicht zu vergessen. Direkt und konkret organisiert und eingefädelt haben die erste Öffnung des Eisernen Vorhangs mit dem paneuropäischen Picknick 1989 rechtskonservativ-nationalistische Organisationen wie die Paneuropa-Union um den inzuwischen verstorbenen Otto von Habsburg. Kohl und Genscher haben quasi den Zug nicht verpasst, der da rollte und waren dann irgendwann selbst an seiner Steuerung beteiligt. In Gang gesetzt haben ihn andere.
Änderung im Zitat: Unterstreichung, von mir

Die Paneuropa-Union nationalistisch? Diese Frage zu beantworten, wäre ein eigener Strang wert.

Zum Thema: Mein Beileid an die Hinterbliebenen von Dr. Helmut Kohl. Möge er in Frieden ruhen.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

jorikke hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:00)

Den irrlichternden Lafontaine konnte ich politisch, was seine Qualität betrifft, nie richtig einschätzen. Erst als er im Wiedervereinigungsprozess zu dem pragmatisch und zupackenden Kohl als theoretischer Besserwisser aufspielen wollte und aus der DDR eine Art Parallelzoo mit künstlicher Gängelung machen, wurde mein Urteil über ihn entschiedener.
Da war er unten durch.
Ob Lafontaine sich bei der wirschaftlichen Betrachtung der Wiedervereinigung geirrt hat, oder nicht, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Wiedervereinigung war aber eben mehr, für Deutschland. Es gab ja auch konservative Kräfte die das mit Skepsis sahen, nur wollten sie es nicht so offen sagen.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von hafenwirt »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 07:32)

Das ist so. Für alle Leute, die wirklich prominent sind, liegen Nachrufe in den Redaktionen griffbereit da.
Was heißt griffbereit. Der Beruf von Redakteuren ist es nun mal Infos schnell zu suchen und zu sammeln zu stellen, für Menschen die das täglich gegen Geld machen, ist es jetzt kein Hexenwerk, für dass sie erstmal einen halben Tag benötigen.
Lass es mit Korrektur ne Stunde sein, dann ist das durch.

Und Dokumentationen etc, bestanden schon vorher und wurden auch zu Lebzeiten ausgestrahlt.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Jun 2017, 10:08)

Das ist korrekt. :thumbup:

Betrachten kann ich in der Retrospektive nur den Zustand Vorher/Nachher.

Und objektiv gab es Probleme, die wie vorher nicht hatten.
Das ist auch so nicht korrekt, da du die Bewertung ob es Probleme sind oder nicht selbst vornimmst und das nennt sich dann subjektiv.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:00)

Den irrlichternden Lafontaine konnte ich politisch, was seine Qualität betrifft, nie richtig einschätzen. Erst als er im Wiedervereinigungsprozess zu dem pragmatisch und zupackenden Kohl als theoretischer Besserwisser aufspielen wollte und aus der DDR eine Art Parallelzoo mit künstlicher Gängelung machen, wurde mein Urteil über ihn entschiedener.
Da war er unten durch.
Das war der Moment, wo er auch bei mir endgültig verschissen hatte.
Das muss man sich mal vorstellen, in der damaligen Euphorie zu verlangen, dass DDR Bürger einen eigenen Ausweis und Umzugsverbot bekommen, bis sie aus eigener Kraft wirtschaftlich gleichgezogen hätten. Das wäre im Zuge der Entwicklung ein Frühstück auf dem Silbertablett für Putin geworden und hätte uns im Gegenzug langfristig wesentlich mehr gekostet. Was für ein dämlicher Schwätzer mit einem Empathiewert gleich Null.

Nun ja, Kohl hat ihn gründlich widerlegt und Schröder hat ihn abgesägt. Fair enough.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Selina »

yogi61 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:07)

Ob Lafontaine sich bei der wirschaftlichen Betrachtung der Wiedervereinigung geirrt hat, oder nicht, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Wiedervereinigung war aber eben mehr, für Deutschland. Es gab ja auch konservative Kräfte die das mit Skepsis sahen, nur wollten sie es nicht so offen sagen.
Genau. Und alle damaligen Warnungen Lafontaines haben sich dann im Laufe der Jahrzehnte auch bewahrheitet. Da ist sehr viel schiefgelaufen damals. Und wenn ich lese, woher ein Großteil von Kohls Werbegeldern für ein vereintes Deutschland kam, womit er seine Touren durch Ostdeutschland finanzierte, da kriege ich auch das Grübeln :rolleyes: Trotzdem muss ich schon sagen, dass unter Kohl so manches fast noch ein wenig sozialer ablief als heute. Mit der Agenda2010 hat die SPD damals die CDU rechts überholt... nach dem Blairschen Vorbild.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

Selina hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:14)

Genau. Und alle damaligen Warnungen Lafontaines haben sich dann im Laufe der Jahrzehnte auch bewahrheitet. Da ist sehr viel schiefgelaufen damals. Und wenn ich lese, woher ein Großteil von Kohls Werbegeldern für ein vereintes Deutschland kam, womit er seine Touren durch Ostdeutschland finanzierte, da kriege ich auch das Grübeln :rolleyes: Trotzdem muss ich schon sagen, dass unter Kohl so manches fast noch ein wenig sozialer ablief als heute. Mit der Agenda2010 hat die SPD damals die CDU rechts überholt... nach dem Blairschen Vorbild.
Kohl hat ja auch Fehler eingestanden, aber wie gesagt, es gab eben auch keinen Präzedenzfall. Das sich da einige ziemlich ekeligen Gesellen die Taschen gefüllt haben, ist auch klar.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Humelix33 »

frems hat geschrieben:(16 Jun 2017, 22:37)
Und dann noch die Sache mit den Ostgebieten und dem Euro. Da hatten die besorgten Bürger schon genug Grund zum Weinen.
Das Thema Ostgebiete darf man sehr wohl als heikel bezeichnen. Kohl hatte persönlich null Affinität, als Rheinländer, zu diesen Regionen und hat es schnell abgehakt. Ob es nun darum gehen sollte, die Gebiete komplett wieder zurückzuerhalten, oder eine andere Garantie für das Gedenken an die dann ehemaligen Gebiete durch Dokuzentren, oder intensiver Zusammenarbeit mit den Polen in dieser Thematik, herausgekommen wäre. Aussagen zu diesem Thema waren stets, das Kohl emotionslos und schnell diesen Punkt abarbeiten wollte, und das kann es dann auch nicht sein. Meine Großeltern kamen aus Ostpreußen, und als wir kurz nach der Öffnung rübergefahren sind, sahen die ehemals deutschen Gebiete so aus, als ob er zweite Weltkrieg erst Stunden vorrüber waren, ALSO kann man davon ausgehen, dass die Polen damit gerechnet haben, dass die Gebiete nicht nur als Luftnummer auf den Verhandlungstisch kommen würden, sondern ernsthaft zurückgegeben werden würden, als Option. Erst als es fix war, dass die Gebiete polnisch bleiben hat die polnische Regierung angefangen die dortigen Städte und Sehenswürdigkeiten zu renovieren und restaurieren.

Und da steht die Emotionslosigkeit Kohl's sehr wohl negativ zu Buche, Putin betonte auch in punkto dem Königsberger Gebiet, war Kohl desinterssiert. Da musste er sich dann auch Einiges von den Landsmannschaften anhören. Und wenn man, wie bereits geschrieben, "nur" rübergebracht hätte, dass die Erinnerung via Dokuzentren, unter EU-Finanzierung, für jetzt Nostalgiker, damals noch zuhauf für lebende Vertriebene, gewährleistet ist man aber DANN und erst DANN auf die Gebiete verzichtet, hätte die Bindung zwischen Polen und Deutschen weiter vertieft und vielleicht auch eine Partei wie PiS heute verhindert.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Selina »

yogi61 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:18)

Kohl hat ja auch Fehler eingestanden, aber wie gesagt, es gab eben auch keinen Präzedenzfall. Das sich da einige ziemlich ekeligen Gesellen die Taschen gefüllt haben, ist auch klar.
Ja, und das mächtig gewaltig. Motto: Goldene Nase. Und woher Kohls Riesengelder für die großangelegten Einheits-Werbe-Aktionen kamen, da kanns einen auch gruseln. Finde aber gerade den entsprechenden Link nicht. Werde ich aber suchen. Wobei das hier sicher nicht in den Trauer-Thread passt. Sorry.
Zuletzt geändert von Selina am Samstag 17. Juni 2017, 12:47, insgesamt 2-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

Humelix33 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:27)

Das Thema Ostgebiete darf man sehr wohl als heikel bezeichnen. Kohl hatte persönlich null Affinität, als Rheinländer, zu diesen Regionen und hat es schnell abgehakt. Ob es nun darum gehen sollte, die Gebiete komplett wieder zurückzuerhalten, oder eine andere Garantie für das Gedenken an die dann ehemaligen Gebiete durch Dokuzentren, oder intensiver Zusammenarbeit mit den Polen in dieser Thematik, herausgekommen wäre. Aussagen zu diesem Thema waren stets, das Kohl emotionslos und schnell diesen Punkt abarbeiten wollte, und das kann es dann auch nicht sein. Meine Großeltern kamen aus Ostpreußen, und als wir kurz nach der Öffnung rübergefahren sind, sahen die ehemals deutschen Gebiete so aus, als ob er zweite Weltkrieg erst Stunden vorrüber waren, ALSO kann man davon ausgehen, dass die Polen damit gerechnet haben, dass die Gebiete nicht nur als Luftnummer auf den Verhandlungstisch kommen würden, sondern ernsthaft zurückgegeben werden würden, als Option. Erst als es fix war, dass die Gebiete polnisch bleiben hat die Regierung angefangen die dortigen Städte und Sehenswürdigkeiten zu renovieren und restaurieren. Und da steht die Emotionslosigkeit Kohl's sehr wohl negativ zu Buche, Putin betonte auch in punkto dem Königsberger Gebiet, war Kohl desinterssiert. Da musste er sich dann auch Einiges von den Landsmannschaften anhören. Und wenn man, wie bereits geschrieben, "nur" rübergebracht hätte, dass die Erinnerung via Dokuzentren, unter EU-Finanzierung, für jetzt Nostalgiker, damals noch zuhauf für lebende Vertriebene, gewährleistet ist man aber DANN und erst DANN auf die Gebiete verzichtet, hätte die Bindung zwischen Polen und Deutschen weiter vertieft und vielleicht auch eine Partei wie PiS heute verhindert.
Kohl war kein Rheinländer.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Selina »

Pfälzer
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von hafenwirt »

yogi61 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 11:20)

Natürlich darf man doch Kritik an Kohl äussern. Er ist eine historische Figur und dies ist ja kein Beerdigungs-Strang. Ich hätte gerne schon ein paar Spendernamen gewusst, aber da könnte man wahrscheinlich auch Wolfgang Schäuble fragen.
Ich habe gestern drüber nachgedacht, ob der Kofferträger mit Infos rausrückt, jetzt wo Kohl tot ist. Immerhin könnten es Infos sein, die ansonsten Helmut in den Knast gebracht hätten.

Das würde auch die Position Schäubles innerparteilich stärken. Ein Makel, der bisher die Kanzlerkandidatur Schäubles verhinderte, war ja seine Rolle in der Spendenaffäre.

Er sollte jetzt reinen Tisch machen und Wein einschenken.
CaptainJack

Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von CaptainJack »

http://www.focus.de/kultur/medien/das-i ... 53271.html ..... und dann noch links unten die Birne.
Die sind so erbärmlich, dass man nur noch Würgereize bekommt!
Ich frage mich, warum man Quellen von Pi hier verbietet aber dieses linksextreme Schandblatt zulässt?
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jorikke
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von jorikke »

Selina hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:14)

Genau. Und alle damaligen Warnungen Lafontaines haben sich dann im Laufe der Jahrzehnte auch bewahrheitet. Da ist sehr viel schiefgelaufen damals. Und wenn ich lese, woher ein Großteil von Kohls Werbegeldern für ein vereintes Deutschland kam, womit er seine Touren durch Ostdeutschland finanzierte, da kriege ich auch das Grübeln :rolleyes: Trotzdem muss ich schon sagen, dass unter Kohl so manches fast noch ein wenig sozialer ablief als heute. Mit der Agenda2010 hat die SPD damals die CDU rechts überholt... nach dem Blairschen Vorbild.
Die Betrachtung ist richtig. Bzw., sie kann richtig sein.
Das bei einem solch epochalen Umbruch alles nach den Regeln der barmherzigen Schwestern ablaufen kann, ist eine völlig wirklichkeitsfremde Annahme.
Wie aber heißt es so schön?
Entscheidend ist, was hinten rauskommt.
...und da hat der Pfälzer so ziemlich das Optimale rausgeholt.
Lafontaine hatte insofern recht, es wurde sehr teuer. Ein Handeln nach seiner Denkart hätte Chaos produziert.
...so gesehen ist Kohl der Günstigere gewesen.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:39)

http://www.focus.de/kultur/medien/das-i ... 53271.html ..... und dann noch links unten die Birne.
Die sind so erbärmlich, dass man nur noch Würgereize bekommt!
Ich frage mich, warum man Quellen von Pi hier verbietet aber dieses linksextreme Schandblatt zulässt?
Soso, die taz ist also ein linksextremes Schandblatt. Warum?
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

hafenwirt hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:36)

Ich habe gestern drüber nachgedacht, ob der Kofferträger mit Infos rausrückt, jetzt wo Kohl tot ist. Immerhin könnten es Infos sein, die ansonsten Helmut in den Knast gebracht hätten.

Das würde auch die Position Schäubles innerparteilich stärken. Ein Makel, der bisher die Kanzlerkandidatur Schäubles verhinderte, war ja seine Rolle in der Spendenaffäre.

Er sollte jetzt reinen Tisch machen und Wein einschenken.
In der CDU hat wohl kaum jemand Interesse die Spendenaffäre plötzlich aufklären zu wollen. Wir haben ja bald Wahlkampf und selbst der treue deutsche Michel mag solche Geschichten nicht besonders.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von hafenwirt »

Ich möchte an dieser Stelle noch dankbar sein, dass er das Stilmittel der künstlichen Erhöhung eingeführt hat, also zB "Im diesem unserem MLande", was ich in Gesprächen auch immer wieder anführe, wobei ich dann natürlich sowas sage wie " An diesem jenen Abend" oder "In dieser unserer Familie" etc
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:41)

Soso, die taz ist also ein linksextremes Schandblatt. Warum?
Sieht man doch ... und mein eigener Eindruck. Die sind sich für nichts zu schade! ... wenn schon die eigene Leserschaft .. :rolleyes:
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:41)

Soso, die taz ist also ein linksextremes Schandblatt. Warum?
Die taz ist schon dubios.

Kai Diekmann klagte gegen die taz, als deren Autor Gerhard Henschel am 8. Mai 2002 auf der Satire-Seite „die wahrheit“ behauptete, Diekmann habe sich einer Penisvergrößerung unterziehen wollen. Diekmann verklagte die Zeitung auf 30.000 Euro Schadenersatz :D
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von frems »

Wird jetzt eigentlich irgendein Flughafen oder so nach ihm benannt?
Labskaus!

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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von gödelchen »

Selina hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:14)

Genau. Und alle damaligen Warnungen Lafontaines haben sich dann im Laufe der Jahrzehnte auch bewahrheitet. Da ist sehr viel schiefgelaufen damals.
Nichts von den Lafontaine ´schen Visionen hält einem Faktencheck stand. Schief gelaufen ist wenig damals. Die Gelder waren gut investiert und die Mensch in der SBZ fahren heute auch besser . Das Problem liegt immer im Hirn dessen, der meint, er könnt es noch besser haben. Den Bockmist von fast Jahren aufzuackern, birgt natürlich in sich, dass was schief laufen kann und das Personal ad hoc in ausreichend qualifizierter Form an der Hand zu haben, ist auch eine utopische Vorstellung.

Die Vorstellungen der Menschen aus der SBZ waren und sind das Problem. Aber anderes Thema, Kohl hat´s nun mal gepackt. Die BRD hat´s ebenfalls gepackt. Deshalb eine Kranz für Kohl in schwarz rot gold.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Kritikaster »

hafenwirt hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:44)

Ich möchte an dieser Stelle noch dankbar sein, dass er das Stilmittel der künstlichen Erhöhung eingeführt hat, also zB "Im diesem unserem MLande", was ich in Gesprächen auch immer wieder anführe, wobei ich dann natürlich sowas sage wie " An diesem jenen Abend" oder "In dieser unserer Familie" etc
Das durfte in diesem unserem Forum jetzt aber auch nicht vergessen werden. ;)
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Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

gödelchen hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:55)

Nichts von den Lafontaine ´schen Visionen hält einem Faktencheck stand. Schief gelaufen ist wenig damals. Die Gelder waren gut investiert und die Mensch in der SBZ fahren heute auch besser . Das Problem liegt immer im Hirn dessen, der meint, er könnt es noch besser haben. Den Bockmist von fast Jahren aufzuackern, birgt natürlich in sich, dass was schief laufen kann und das Personal ad hoc in ausreichend qualifizierter Form an der Hand zu haben, ist auch eine utopische Vorstellung.

Die Vorstellungen der Menschen aus der SBZ waren und sind das Problem. Aber anderes Thema, Kohl hat´s nun mal gepackt. Die BRD hat´s ebenfalls gepackt. Deshalb eine Kranz für Kohl in schwarz rot gold.
Ganz so blauäugig sollte man die Sache dann doch nicht sehen. Vom windigen Autohändler bis zum Immobilienhai haben sich da viele windige Gestalten die Taschen gefüllt.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Humelix33 »

yogi61 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:31)

Kohl war kein Rheinländer.
Oh, natürlich nicht, kommt aber davon, wenn man neben dem Zeitungslesen den Blödsinn wiedergibt, die SZ hat ihn nämlich nachträglich zum Rheinländer gemacht :D
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von yogi61 »

Humelix33 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 13:10)

Oh, natürlich nicht, kommt aber davon, wenn man neben dem Zeitungslesen den Blödsinn wiedergibt, die SZ hat ihn nämlich nachträglich zum Rheinländer gemacht :D
Die SZ ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Wir wollen den Altkanzler doch nicht noch nachträglich kränken. ;)
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:49)

Sieht man doch ... und mein eigener Eindruck. Die sind sich für nichts zu schade! ... wenn schon die eigene Leserschaft .. :rolleyes:
Alles klar, mal wieder blos selten dummes geblubber von deiner Seite.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Zunder »

Humelix33 hat geschrieben:(17 Jun 2017, 13:10)

Oh, natürlich nicht, kommt aber davon, wenn man neben dem Zeitungslesen den Blödsinn wiedergibt, die SZ hat ihn nämlich nachträglich zum Rheinländer gemacht :D
Das war nicht die Süddeutsche:

Die britische Zeitung Guardian vergleicht Kohl mit Otto von Bismarck. "Kohl war ein katholischer Rheinländer, dem die Einigung Europas ebenso am Herzen lag wie die Wiedervereinigung Deutschlands. (...) Kohl mag sich von Bismarck so sehr unterschieden haben wie Bonn von Berlin. Aber er war ebenso sehr ein Eiserner Kanzler, eisern hinsichtlich seiner Ausdauer, unerschütterlich in seinem Selbstvertrauen. (...) Es war Kohl, nicht Schmidt, der bereitstand, als der Zug zur deutschen Wiedervereinigung vorbeirollte."
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(17 Jun 2017, 12:53)

Wird jetzt eigentlich irgendein Flughafen oder so nach ihm benannt?
Dazu böte sich der BER geradezu an.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Jun 2017, 13:51)

Alles klar, mal wieder blos selten dummes geblubber von deiner Seite.
Du meinst also, alles was du so von dir gibst, ist der Weisheit letzter Schluss, und alles, was von mir kommt und dir "gegen den Strich geht", ist "selten dummes geblubber"? ...... Von mir aus! :)
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(17 Jun 2017, 14:00)

Du meinst also, alles was du so von dir gibst, ist der Weisheit letzter Schluss, und alles, was von mir kommt und dir "gegen den Strich geht", ist "selten dummes geblubber"? ...... Von mir aus! :)
Selten dummes Geblubber ist es Behauptungen aufzustellen, wie du sie soeben getroffen hast, und dann nichts konkretes zu bringen - was wiederum typisch für dich ist. Somit ist das selten dumme Geblubber eine typische Eigenschaft deines Diskussionsunverhalten.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2017, 13:59)

Dazu böte sich der BER geradezu an.
Die ewige Baustelle?
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2017, 13:59)

Dazu böte sich der BER geradezu an.
Der MUC wär wohl nicht geeignet, wenn man die Worte der FDP hört (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/flu ... -1.2618252).
Labskaus!

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