Schnitter hat geschrieben:(07 Feb 2017, 19:51)
Armes Ostdeutschland würde ich sagen.
Hier im Westen ist derartiges Dreckspack recht selten.
Die AfD hat hier völlig Recht. Dieses Denkmal gehört unter diesen Prämissen nicht an diesen Ort zu dieser Zeit. Der Bürgermeister meint :
Er warnte abermals vor dem Mythos der Zerstörung einer „unschuldigen Stadt“. Nach der Machtergreifung der Nazis sei Dresden eine Stadt gewesen, „die sich sehr schnell dem Zeitgeist angeschlossen“ habe. Es mache ihn nachdenklich, „wie schnell wir da mitbeteiligt waren und Vorreiter waren bei Bücherverbrennung, bei Judenvertreibung. Das sollte nie wieder von unserer Stadt (aus) passieren.
Wenn wir diesen Gedanken folgen würden (..), und die Auslöschung einer Großstadt, überfüllt mit Flüchtlingen, demzufolge als gerechte Konsequenz für die Mitverantwortung der Dresdner für die Entfaltung der Nazidiktatur erachten, dann muss diese Entmystifizierung selbstverständlich auch für die Bewohner von Aleppo und Syrien gelten. Deren Leid fiel nämlich ebenfalls nicht schicksalhaft vom Himmel, sondern ist eine mitverantwortliche Folge entdemokratisierter Stammestraditionen und religiösem Fanatismus im Ringen um die Macht.
Ausgerechnet in Dresden zu dieser Zeit dieses Aleppo - Denkmal im Kontext der Äußerungen des Bürgermeisters zu installieren, birgt somit folgende Botschaft : Die echten Opfer stammen aus Aleppo.
Wenn die Kinder von Aleppo echte Opfer sind, dann ist es aber auch meine Mutter, die die Einäscherung von Dresden als 6 - jährige selbst miterleben musste, durch glückliche Umstände überlebte und mit ihrer Mutter danach aus Dresden flüchtete.
Und selbst wenn dem so wäre, wenn nur die Flüchtlinge aus Syrien echte Opfer wären, so wäre dies immer noch kein Grund es in Dresden aufzustellen, denn weder ist Aleppo noch Syrien Bestandteil von Deutschland und somit in der Position Täter zu belehren, die es gar nicht mehr gibt, sondern heute nur noch Opfer in
dem Sinne, die entweder als Kinder die Zerstörung ihrer Stadt miterleben mussten bzw. dabei zu Waisen wurden oder andere Angehörige verloren.
Wenn es hingegen die Absicht des Künstlers ist lediglich aufzuzeigen Leid sei universell, dann muss das klar so kommuniziert werden, andernfalls erfährt die Aktion durch den Tenor der Kommentare die eben beschriebene belehrende Richtung, die Unterteilung in echte und vermeintliche Opfer, in Kontext dieses Ortes zu dieser Zeit unter Benutzung eines nicht zu D gehörenden geschichtlichen Ereignisses ( der syrische Bürgerkrieg ) in D, mutiert das andernfalls sehr schnell zu einem multiplen Affront. Ein Affront, im Ansatz wie dieser hier :
https://www.welt.de/vermischtes/article ... enden.html
Die textliche Implikation deines Beitrages, AfD und Pegida stünden hier für Mordaufrufe, kann selbstverständlich stecken gelassen werden.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.