Höcke: Denkmal der Schande

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ThorsHamar
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(24 Jan 2017, 10:27)

Ich stelle mir hier die Frage , was wäre passiert, wenn es auf Höckes Rede kein shitstorm gegeben hätte? D.h. man so getan hätte, als könnte man mit solch einer Rethorik in Deutschland wieder ganz normal Politik betreiben.
Meinst du das wäre eine bessere Alternative gewesen? Ich glaube nicht.
Mit was für einer besonderen Rhetorik denn?
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Alexyessin
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jan 2017, 10:53)


Höcke hat eindeutig formuliert. Er hat gegen ein Denkmal der eigenen Schande an einem expliziten Ort polemisiert.
Er hat ja auch nicht Schuldkult gesagt und das trotzdem gemeint. Kontext.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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relativ
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jan 2017, 10:55)

Mit was für einer besonderen Rhetorik denn?
Die er in seinen Reden immer wieder benutzt, ich glaube auch, daß du seine Intention in dieser Rethorik auch erkennen kannst. Ich möchte auf jedenfall nicht, daß man mit so einer Rethorik in Deutschland wieder unwidersprochen Politik machen darf. Dies führt zu nix Guten. Solche Menschen ignorieren geht auch nicht, schließlich ist er in Thüringen Chef der AfD
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:01)

Die er in seinen Reden immer wieder benutzt, ich glaube auch, daß du seine Intention in dieser Rethorik auch erkennen kannst. Ich möchte auf jedenfall nicht, daß man mit so einer Rethorik in Deutschland wieder unwidersprochen Politik machen darf. Dies führt zu nix Guten. Solche Menschen ignorieren geht auch nicht, schließlich ist er in Thüringen Chef der AfD
Ja, da hast Du schon Recht. Mit Ignorieren meinte ich wirklich "Denkmal der Schande".
Man muss diesem Möchtegern - Goebbels aber eben nicht den Zulauf besorgen ....
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:01)

Die er in seinen Reden immer wieder benutzt, ich glaube auch, daß du seine Intention in dieser Rethorik auch erkennen kannst. Ich möchte auf jedenfall nicht, daß man mit so einer Rethorik in Deutschland wieder unwidersprochen Politik machen darf. Dies führt zu nix Guten.
Gerade aktuell hat es der armenischstämmige oppositionelle türkische Abgeordnete Garo Paylan gewagt, im Parlament das Wort "Völkermord" zu verwenden. Er wurde von allen anderen niedergebrüllt und dann für drei Sitzungen aus dem Parlament ausgeschlossen. Angeblich geht es dieser Mehrheit um das "Ansehen der Türkei". Im Ergebnis jedoch ist dieses Ansehen u.a. gerade wegen dieser Ansehensbemühten massiv eingebrochen. Und etwas ähnliches wird mit dem Ansehen Deutschlands in der Welt passieren, wenn die Mehrheit eine kritische Position zur eigenen Vergangenheit verlässt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

Affentheater in der AfD um Hoecke geht weiter und nimmt kein Ende - Jeder gegen Jeden in der Afd

http://www.tagesschau.de/inland/hoecke- ... s-103.html
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Jan 2017, 10:57)

Er hat ja auch nicht Schuldkult gesagt und das trotzdem gemeint. Kontext.
Ja, richtig!!!
Und warum stürzt man sich dann aber auf das "Denkmal der Schande"?
Klar, weil das eine griffigere Phrase zur Diffamierung in den Medien hergibt.
"Denkmal der Schande" ist schön dicht an Holocaustrelativierung oder, noch besser, Holocaustleugnung.
Damit kann man jeden politischen Gegner sofort und ultimativ erledigen und muss sich nicht mehr um Kontext und Sachverhalte bemühen ....
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Tomaner »

relativ hat geschrieben:(24 Jan 2017, 10:35)

Es geht um Höckes Rethorik und Stimmungsmache und zwar mit einem Vokabular, welches zu recht in Deutschland ganz lange und immer noch, verpöhnt war/ist, gerade wenn man damit Politik machen will.
Dis ganze Rede steht in einen Zusammenhang! Es ist ja nicht nur so, dass Höcke ein Erinnerungsdenkmal eines unvorstellbaren Verbrechen als Schande empfindet und gleichzeitig anscheinend das eigentliche Verbrechen nicht. Dazu kommt eben noch, man solle sich in Deutschland nur an den "erfolgrreichen" Schlachten erinneren. Kurz um, lediglich positives im Geschichtsuntericht soll gelehrt werden und alles negative ausgeblendet werden, was man dann schlicht Relativierung nennt oder noch besser Geschichtsverfälschung.
Betrachtet man heute die Stellung Deutschlands, haben wir wieder eine Führungsrolle in Europa, nicht weil wir Geschichte verfälschen, sondern weil wir uns zu dieser bekennen.

Aber Höckes Politik ist durchaus logisch. Gewaltenteilung, Föderalismus, Grundgesetz, Menschenrechte, sogar der Gedanke einer Einheitsgewerkschaft, viele Gesetze usw., sind eine Erfahrung aus den Verbrechen der Nazis. Um aber AfD Politik umsetzen zu können, bedarf es einen Angriff auf unseren heutigen demokratischen Werten, unter anderen des Grundgesetzes, sowie Pressefreiheit. Wer aber nicht mehr lernt, warum viele Dinge so sind wie sie sind, weil man aus den NS Verbrechen gelernt hat, dem fehlt sowohl das Wissen und auch die Motivation beispielsweise das GG zu verdeitigen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:12)

Gerade aktuell hat es der armenischstämmige oppositionelle türkische Abgeordnete Garo Paylan gewagt, im Parlament das Wort "Völkermord" zu verwenden. Er wurde von allen anderen niedergebrüllt und dann für drei Sitzungen aus dem Parlament ausgeschlossen. Angeblich geht es dieser Mehrheit um das "Ansehen der Türkei". Im Ergebnis jedoch ist dieses Ansehen u.a. gerade wegen dieser Ansehensbemühten massiv eingebrochen. Und etwas ähnliches wird mit dem Ansehen Deutschlands in der Welt passieren, wenn die Mehrheit eine kritische Position zur eigenen Vergangenheit verlässt.
Ja, das sehe ich auch so.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jan 2017, 08:05)

Wer sein Gehirn eingeschaltet hat, Schale versuchen einzuschalten bringt nichts, der erkennt die vergleichbare Struktur, von der Sündenbocksuche über das Weltbild bis zum Opferbild, die die AfD dem Braun zuordnet.
Ich erkenne nur, dass eine Person widersprüchlich (vielleicht bewusst?) formuliert hatte! Obwohl diese Person rechtlich eigentlich gar nicht angreifbar ist, hat die Partei (Vorstand) blitzschnell reagiert und hat diese Person angemahnt, so dass alle Möglichkeiten (bis zum Parteiausschluss) durchgezogen werden können. Dies auch im Hinblick darauf, dass diese Person das Missverständnis aufgeklärt hatte.
In diesem Zusammenhang sei eine leise Bemerkung gestattet .. bei anderen Parteien wird nur gesprochen, aber nichts unternommen, siehe z.B. Sarrazin, Edathy ...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:19)

Ich erkenne nur, dass eine Person widersprüchlich (vielleicht bewusst?) formuliert hatte! Obwohl diese Person rechtlich eigentlich gar nicht angreifbar ist, hat die Partei (Vorstand) blitzschnell reagiert und hat diese Person angemahnt, so dass alle Möglichkeiten (bis zum Parteiausschluss) durchgezogen werden können. Dies auch im Hinblick darauf, dass diese Person das Missverständnis aufgeklärt hatte.
In diesem Zusammenhang sei eine leise Bemerkung gestattet .. bei anderen Parteien wird nur gesprochen, aber nichts unternommen, siehe z.B. Sarrazin, Edathy ...
glatte Luege
bei Sarazzin hat man ein Parteiauschlussverfahren eingeleitet, das aber scheiterte

bei Edaty hat man das auch gemacht und dann einen Vergleich geschlossen, dass er seine Mitgliedsrechte 5 Jahre ruhen laesst

das mal am Ende fuer soche falschen Behauptungen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von PeterK »

pikant hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:25)

glatte Luege
bei Sarazzin hat man ein Parteiauschlussverfahren eingeleitet, das aber scheiterte

bei Edaty hat man das auch gemacht und dann einen Vergleich geschlossen, dass er seine Mitgliedsrechte 5 Jahre ruhen laesst

das mal am Ende fuer soche falschen Behauptungen.
Nur zur Ergänzung: Hohmann wurde ausgeschlossen - und tummelt sich jetzt bei der AfD.
Zuletzt geändert von PeterK am Dienstag 24. Januar 2017, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Tomaner »

pikant hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:25)

glatte Luege
bei Sarazzin hat man ein Parteiauschlussverfahren eingeleitet, das aber scheiterte

bei Edaty hat man das auch gemacht und dann einen Vergleich geschlossen, dass er seine Mitgliedsrechte 5 Jahre ruhen laesst

das mal am Ende fuer soche falschen Behauptungen.
Ein weiterer Unterschied dürfte sein, Sarazzin sitzt innerhalb der Partei nicht an verantwortlicher Stelle.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

Zinnamon hat geschrieben:(24 Jan 2017, 09:35)

Eins lege ich noch nach..

Strauss über die Aufarbeitung des Nazionalsozialismus:

“Wir wollen von niemandem mehr, weder von Washington, noch von Moskau, von keinem europäischen Nachbarn, auch nicht von Tel Aviv, ständig an unsere Vergangenheit erinnert werden.“ - 1977, zitiert nach DER SPIEGEL

Nicht, dass mir uns missverstehen, ich halte von Strauss genauso viel wie von der AfD, nämlich weniger als nichts, abgesehen davon, dass er als Wirtschaftsminister jedem Land zur Zierde gereicht hätte. Nur halte ich ihn nach Faktenlage keineswegs für eine Orichidee der Vergangenheitsbewältigung.
Haben wir hier im Forum irgendwo einen FJS Thread?

Bevor ich lang suche, bemühe ich mich es kurz zu machen.

Das Zitat verstehe ich nicht in erster Linie als immerwährende Anklage, die wir durch diese Staaten erfahren, sondern als deutlichen Hinweis auf die Verantwortung und Aufgabe unsere Vergangenheit eigenständig aufzuarbeiten. Wer wäre dazu geeigneter als wir? Meines Erachtens haben wir diese Aufgabe in bemerkenswerter Form erfüllt und erfüllen sie noch. Auch wenn ich Ihnen insofern zustimme, dass Strauß ein um Längen besser Wirtschaftler war, als ein Vergangenheitsaufarbeiter. Zudem liess er sich äusserst ungern etwas von Dritten vorschreiben.

Weshalb mich, jetzt bekomme ich die Kurve zu Höcke, maßlos ärgert, wenn dieser Typ diese wahrgenommene Aufgabe versucht zu diffamieren und sie als übertrieben wahrgenommen darstellt. Wobei er gleichzeitig die Verantwortung dieser Aufgabe für “das Volk“ und seine gewählten Vertreter minimieren will.

Zuletzt geändert von JJazzGold am Dienstag 24. Januar 2017, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

pikant hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:25)

glatte Luege
bei Sarazzin hat man ein Parteiauschlussverfahren eingeleitet, das aber scheiterte

bei Edaty hat man das auch gemacht und dann einen Vergleich geschlossen, dass er seine Mitgliedsrechte 5 Jahre ruhen laesst

das mal am Ende fuer soche falschen Behauptungen.
Beide sind noch in der SPD. Edathy hat freiwillig "seinen BuTaAbgn" niedergelegt .... aber die Afd soll wegen "viel weniger" einen Tag später den Höcke rausschmeißen? :rolleyes: mann oh mann
Beitragvon Tomaner » Di 24. Jan 2017, 12:30

Ein weiterer Unterschied dürfte sein, Sarazzin sitzt innerhalb der Partei nicht an verantwortlicher Stelle.
Wie schon angedeutet: nach eins kommt zwei!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:38)

Beide sind noch in der SPD. Edathy hat freiwillig "seinen BuTaAbgn" niedergelegt .... aber die Afd soll wegen "viel weniger" einen Tag später den Höcke rausschmeißen? :rolleyes: mann oh mann
Hoeren Sie mit ihren peinlichen Luegen auf - die SPD hat bei Edaty und Sarrazin ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet - nach Ihrer Aussage hat die SPD nichts unternommen - naechste Luege wird sofort gemeldet.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

"Edmund"

Das NS-Regime hatte ein durchaus positives Verhältnis zum Islam.
Das NS Regime suchte einen Sündenbock und fand den Juden.
Die AfD suchte einen Sündenbock und fand den Muslim und den Asylantragsteller.

Wenn Sie diese einfach erkennbaren Parallelen schon nicht begreifen, dann wundert es mich nicht, dass sie die synapsenschwache Gleichung “Strauß versus Linke = Strauß pro AfD“ zu verkaufen suchen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:17)

Ja, richtig!!!
Und warum stürzt man sich dann aber auf das "Denkmal der Schande"?
Klar, weil das eine griffigere Phrase zur Diffamierung in den Medien hergibt.
"Denkmal der Schande" ist schön dicht an Holocaustrelativierung oder, noch besser, Holocaustleugnung.
Damit kann man jeden politischen Gegner sofort und ultimativ erledigen und muss sich nicht mehr um Kontext und Sachverhalte bemühen ....
Wer spricht denn von Holocaustleugnung?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:19)
In diesem Zusammenhang sei eine leise Bemerkung gestattet .. bei anderen Parteien wird nur gesprochen, aber nichts unternommen, siehe z.B. Sarrazin, Edathy ...
Sicherlich wurde in beiden Fällen was unternommen - sagt dir der Begriff Parteiauschlussverfahren etwas?
Schön bei den Fakten bleiben, Captian.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:48)

Sicherlich wurde in beiden Fällen was unternommen - sagt dir der Begriff Parteiauschlussverfahren etwas?
Schön bei den Fakten bleiben, Captian.
Korrekt! ich habe es gerade nachvollzogen! .... allerdings ging der Vorlauf dazu ja ewig. Im Endeffekt kam aber nichts dabei raus. ......aber die Afd soll einen Tag später den Höcke rausschmeissen? :eek: Verblüffend!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von PeterK »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:38)
... aber die Afd soll wegen "viel weniger" einen Tag später den Höcke rausschmeißen?
Wie oben erwähnt: Die CDU ist mit Hohmann so verfahren - wenn auch nicht am nächsten Tag.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von nezumi »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:42)

Das NS Regime suchte einen Sündenbock und fand den Juden.
Die AfD suchte einen Sündenbock und fand den Muslim und den Asylantragsteller.

Wenn Sie diese einfach erkennbaren Parallelen schon nicht begreifen, dann wundert es mich nicht, dass sie die synapsenschwache Gleichung “Strauß versus Linke = Strauß pro AfD“ zu verkaufen suchen.
Fragt man bei der AfD lange genug nach, kommt man auch wieder bei den Juden an. In Rassistenkreisen ist die Verschwörungstheorie "weißer Genozid" sehr beliebt. Geht im Grunde darum, dass die weiße Herrenrasse Europas im Rahmen finsterer jüdischer Welteroberungspläne entwurzelt, ausgerottet und durch minderwertige Dienerrassen ersetzt werden soll. Das geht Hand in Hand mit der auch in der AfD offen vertretenen "Kulturmarxismus"-Verschwörungstheorie, die progressiven Intellektuellen unterstellt, mit dem Ziel einer "Umvolkung" seit Jahrzehnten die Degeneration und Vernichtung des deutschen Volkes zu betreiben. Fragt man nach konkreten Kritik- oder zumindest Anhaltspunkten, wird früher oder später auf jüdische Wurzeln eines Adorno oder Fischer gepocht. Und dann sind die Schleusen offen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

PeterK hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:55)

Wie oben erwähnt: Die CDU ist mit Hohmann so verfahren - wenn auch nicht am nächsten Tag.
Was ja auch gar nicht geht, denn nicht umsonst bauen Parteisatzungen auf das Grundgesetz auf und dies schreibt eben Meinungsfreiheit vor, auch in den Parteien. Daher ist es sehr schwer jemanden aus einer Partei auszuschließen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:42)

Das NS Regime suchte einen Sündenbock und fand den Juden.
Die AfD suchte einen Sündenbock und fand den Muslim und den Asylantragsteller.

Wenn Sie diese einfach erkennbaren Parallelen schon nicht begreifen, dann wundert es mich nicht, dass sie die synapsenschwache Gleichung “Strauß versus Linke = Strauß pro AfD“ zu verkaufen suchen.
So ist es. Weil die AFD nun schon einen Sündenbock hat, benötigt sie auch keinen Geschichtsrevisionismus, der sie sowieso ins abseits stellen würde. Daher ist die Rede Höckes auch unklug gewesen. Wenn die in der Sonntagsfrage da nicht weniger Stimmen haben, ist das schon ein wenig alarmierend. Die Rede an sich nicht. Jeder soll das sagen können, was er möchte, auch wenn er danach zu Recht kritisiert wird.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

jorikke hat geschrieben:(24 Jan 2017, 08:23)

Wenn man ein Denkmal als Mittel zur eigenen Beweihräucherung sieht,
Ist es doch auch. Nach dem Motto: "wir haben uns nun voller Demut und Scham vor den Toten verneigt. Nun können wir voller Stolz und strotzendem Selbstbewußtsein in der Welt herumspazieren und andere Leute über Menschenrechte belehren".
:D
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:12)

Gerade aktuell hat es der armenischstämmige oppositionelle türkische Abgeordnete Garo Paylan gewagt, im Parlament das Wort "Völkermord" zu verwenden. Er wurde von allen anderen niedergebrüllt und dann für drei Sitzungen aus dem Parlament ausgeschlossen. Angeblich geht es dieser Mehrheit um das "Ansehen der Türkei". Im Ergebnis jedoch ist dieses Ansehen u.a. gerade wegen dieser Ansehensbemühten massiv eingebrochen. Und etwas ähnliches wird mit dem Ansehen Deutschlands in der Welt passieren, wenn die Mehrheit eine kritische Position zur eigenen Vergangenheit verlässt.
Japan hat auch kein Denkmal für seine Opfer (aber Schreine für seine Kriegsverbrecher (hängt aber mit dem Ahnenkult der japanischen Religion zusammen, denke ich)), hat sich nie entschuldigt oder gar Reparationen gezahlt.
Japan auf alle Fälle und teilweise auch die Türkei kommen gut in der Welt damit zurecht. Nicht dass das ein Vorbild für uns sein soll, aber ein wenig Gelassenheit ist durchaus nicht schädlich. Entscheidend ist für uns eher, dass Deutschland keine eigenmächtige Politik macht, sondern zu westlichen Werten, Europa und NAto steht. Das Denkmal ist ja relativ jung auch.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 11:54)

Korrekt! ich habe es gerade nachvollzogen! .... allerdings ging der Vorlauf dazu ja ewig. Im Endeffekt kam aber nichts dabei raus. ......aber die Afd soll einen Tag später den Höcke rausschmeissen? :eek: Verblüffend!
Das hat niemand gefordert. Es wurde das Parteiauschlussverfahren aber gegen Höcke nicht mal eingeleitet. Das sagt viel mehr aus.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Jan 2017, 12:39)

Das hat niemand gefordert. Es wurde das Parteiauschlussverfahren aber gegen Höcke nicht mal eingeleitet. Das sagt viel mehr aus.
Wie schon geschrieben: auch da gilt, nach eins kommt zwei!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 12:43)

Wie schon geschrieben: auch da gilt, nach eins kommt zwei!
Du meinst das absprechen einer Verfahrenseinleitung ist ein vielleicht?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Jan 2017, 12:55)

Du meinst das absprechen einer Verfahrenseinleitung ist ein vielleicht?
Weiß nicht! Ich hoffe, dass so einer (der immer irgendwie zündelt) rausgeschmissen wird! Ich will eine "saubere" Opposition!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 13:11)

Weiß nicht! Ich hoffe, dass so einer (der immer irgendwie zündelt) rausgeschmissen wird! Ich will eine "saubere" Opposition!
Ich glaube kaum, daß es die Satzung der AfD hergibt, Höcke aufgrund dieser Aussagen rauszuschmeißen. Da besteht nur die Möglichkeit ihn rauszuekeln, so das er evtl. freiwillig geht. Dies wird die AfD , so kurz vor Wahlen, aber wohl kaum machen. Aber gut, man darf die Hoffnung ja nie aufgeben. :D
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

relativ hat geschrieben:(24 Jan 2017, 13:15)

Ich glaube kaum, daß es die Satzung der AfD hergibt, Höcke aufgrund dieser Aussagen rauszuschmeißen. Da besteht nur die Möglichkeit ihn rauszuekeln, so das er evtl. freiwillig geht. Dies wird die AfD , so kurz vor Wahlen, aber wohl kaum machen. Aber gut, man darf die Hoffnung ja nie aufgeben. :D
Ich hoffe, dass sie ihn loskriegen. Ist aber auch egal, denn egal wie lieb die sind, die Qualitätspresse und ihre spin doctors werden immer etwas finden. Auch die FDP wurde immer "verfolgt"!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 13:11)

Weiß nicht! Ich hoffe, dass so einer (der immer irgendwie zündelt) rausgeschmissen wird! Ich will eine "saubere" Opposition!
Dann solltest du lieber Werbung für die FDP machen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 13:18)

Ich hoffe, dass sie ihn loskriegen. Ist aber auch egal, denn egal wie lieb die sind, die Qualitätspresse und ihre spin doctors werden immer etwas finden. Auch die FDP wurde immer "verfolgt"!
Opfermythos. Deine Aussage ist Schmarrn³
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Jan 2017, 13:18)

Ich hoffe, dass sie ihn loskriegen. Ist aber auch egal, denn egal wie lieb die sind, die Qualitätspresse und ihre spin doctors werden immer etwas finden. Auch die FDP wurde immer "verfolgt"!
Ja klar , die können laut Genfer Flüchtlingskonvention auch alle dieses Land, indem sie "verfolgt" werden, verlassen. :D
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schokoschendrezki
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von schokoschendrezki »

aleph hat geschrieben:(24 Jan 2017, 12:36)

Japan hat auch kein Denkmal für seine Opfer (aber Schreine für seine Kriegsverbrecher (hängt aber mit dem Ahnenkult der japanischen Religion zusammen, denke ich)), hat sich nie entschuldigt oder gar Reparationen gezahlt.
Japan auf alle Fälle und teilweise auch die Türkei kommen gut in der Welt damit zurecht.
Zu Japan kann ich wenig sagen. Die Türkei kam 1. teilweise und vor allem (und nur) bis vor kurzem gut in der Welt mit seiner Sicht auf die eigene Vergangenheit zurecht. Es gab - ebenfalls bis vor kurzem - sogar vorsichtige Ansätze, das Armenienproblem anzugehen. Nach dem Mord an den türkisch-armenischen Publizisten Hrant Dink 2007 gingen Hunderttausende aus Protest demonstrieren. Die aktuelle Nationalismuswelle in der Türkei ist jüngeren Datums. Erinnert sei nur an Erdogans "Wiederentdeckung" des Osmanentums. Der entscheidende Punkt für mich ist, dass dies Teil einer europa- und weltweit grassierenden Nationalismuswelle ist, in die sich ein Sarkozy mit seinen Galliern ebenso einreiht wie eben jetzt die AfD mit ihrem Feldzug gegen einen angeblichen Schuldkult. Klar, auch das kann man gelassen sehen. Gelassen, aber nicht unkritisch.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jan 2017, 10:11)

Ich bin da völlig bei Dir.
Warum habe ich mir das Zeug tatsächlich angehört und muss Höcke hier verteidigen, obwohl es mir schwerfällt?

Das, was hier medial abläuft ist nicht geeignet, eine unliebsam Konkurrenz-Partei zu bekämpfen.
Höcke hat definitiv nicht Das gesagt, was verkürzt in (fast) allen Medien kolportiert wird, gestern hörte ich in irgendeinem TV Sender sogar die Äusserung "... mit seinen umstrittenen Aussagen zum Holocaust" ...
Solche idiotischen Kampagnen fördern doch den Zulauf zur AfD und sind ein klares Beispiel für "Lügenpresse" und auch noch für "gleichgeschaltete Staatsmedien".
( Für die Geiferer hier: Ich habe die Anführungszeichen mit Absicht benutzt! )
Wie soll man denn dagegen argumentieren, wenn sich gerade eine solche Nummer ereignet?
Bei einigen, nicht allen, Medien beschleicht mich ab und zu das Gefühl, dass sie dankbar für die Existenz dieser AfD sind. Was wäre die Welt der Medien auch ohne Blut, Schweiß und Tränen? Weshalb sie sich auch so bereitwillig immer wieder auf die von der AfD ausgestreuten Köder stürzen und dann so aussehen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... h)_007.png

Das allein würde mich noch nicht ärgern; dass aber von diversen Medien aus purer Sensationsgeilheit die AfD im Übermaß per Kommentare, Artikel über jeden Furz den ein kaum bekannter AfD Depp in der tiefsten Provinz lässt, Interviews und Talk Shows eine Plattform geboten wird, die nicht nur den synapsenschwachen Follower ansprechen soll, das ärgert mich.
Dass damit tatsächlich der Zulauf zur AfD gesteigert wird, wage ich zu bezweifeln. Übersättigung birgt keinen Reiz und sowohl diese Medien, als auch die AfD legen es darauf an, den normalen Bürger bis weit über die Sättigungsgrenze mit News und Provokationen zu füttern.

Ich kann es nicht mehr hören, nicht mehr sehen und nicht mehr lesen, dieses verachtenswerte öffentliche AfD Geseiere, in der Höcke nur ein verachtenswerter Baustein ist, und auch die begleitende öffentliche Kommentierung nicht, die von seichter Anprangerung bis zu noch seichterer Verteidigung reicht.

Wie man dagegen argumentiert? Indem man Höcke als das bezeichnet, was er ist und ansonsten das Parteiprogramm der AfD als Basis zur Auseinandersetzung macht und nicht die regelmäßig in die Öffentlichkeit geschleuderte billige und einfach zu durchschauende Provokation der AfD Polemiker.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jan 2017, 07:51)

Eigentlich hatte ich mich mit dem Satzteil, “wie auch immer braun hätte braun entfernen wollen.“, darauf bezogen, dass Petry&co mit ihrem Faible für sumpfbraun, siehe das AfD intern applaudierte Treffen mit den Rechtspopulisten, ungeeignet sind, den braunen Höcke zu entfernen. Der wird ihnen als Konkurrent für die Anführerfigur erhalten bleiben.
Das ist meines Erachtens kein großer Gegensatz zu dem, wie ich es gemeint hatte ;) Und falls doch, dann fasse es bitte als Ergänzung zu dem von dir Gesagten auf :)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(24 Jan 2017, 14:23)

Das ist meines Erachtens kein großer Gegensatz zu dem, wie ich es gemeint hatte ;) Und falls doch, dann fasse es bitte als Ergänzung zu dem von dir Gesagten auf :)
Selbstverständlich. :)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

Also Strauß direkt als Nazi zu bezeichnen, erscheint mir auch ein wenig übertrieben. Allerdings hätte er ganz sicher seine Freude an der AfD gehabt. So als richtiger kerniger Deutscher. Er und Björn hätten sich bestimmt gemocht :D
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

Selina hat geschrieben:(24 Jan 2017, 14:40)

Also Strauß direkt als Nazi zu bezeichnen, erscheint mir auch ein wenig übertrieben. Allerdings hätte er ganz sicher seine Freude an der AfD gehabt. So als richtiger kerniger Deutscher. Er und Björn hätten sich bestimmt gemocht :D
Das glaube ich wiederrum nicht und selbst wenn es von dir ironisch gemeint war, tut man damit Strauß m.M. unrecht. Strauss war ein Erzkonservativer, aber bestimmt hätte er nix mit Höckes menschenverachten Rethorik gemein gehabt.
Seine damalige Aussage:" Rechts von der CSU dürfe keine Partei sein", kann man ihm ruhig abnehmen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(24 Jan 2017, 14:40)

Also Strauß direkt als Nazi zu bezeichnen, erscheint mir auch ein wenig übertrieben. Allerdings hätte er ganz sicher seine Freude an der AfD gehabt. So als richtiger kerniger Deutscher. Er und Björn hätten sich bestimmt gemocht :D
Ganz sicher nicht. Strauß wäre einer der ersten Politiker gewesen, der die gesellschaftliche Brisanz einer AfD erkannt hätte und sie bekämpft hätte. Was ihm, im Gegensatz zu der laschen heutigen CSU Riege, auch gelungen wäre.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jan 2017, 14:49)

Ganz sicher nicht. Strauß wäre einer der ersten Politiker gewesen, der die gesellschaftliche Brisanz einer AfD erkannt hätte und sie bekämpft hätte. Was ihm, im Gegensatz zu der laschen heutigen CSU Riege, auch gelungen wäre.
Ich bin auch sicher, dass es mit FJS überhaupt keine AfD gegeben hätte ...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jan 2017, 14:21)

Bei einigen, nicht allen, Medien beschleicht mich ab und zu das Gefühl, dass sie dankbar für die Existenz dieser AfD sind. Was wäre die Welt der Medien auch ohne Blut, Schweiß und Tränen? Weshalb sie sich auch so bereitwillig immer wieder auf die von der AfD ausgestreuten Köder stürzen und dann so aussehen.

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Ich kann es nicht mehr hören, nicht mehr sehen und nicht mehr lesen, dieses verachtenswerte öffentliche AfD Geseiere, in der Höcke nur ein verachtenswerter Baustein ist, und auch die begleitende öffentliche Kommentierung nicht, die von seichter Anprangerung bis zu noch seichterer Verteidigung reicht.

Wie man dagegen argumentiert? Indem man Höcke als das bezeichnet, was er ist und ansonsten das Parteiprogramm der AfD als Basis zur Auseinandersetzung macht und nicht die regelmäßig in die Öffentlichkeit geschleuderte billige und einfach zu durchschauende Provokation der AfD Polemiker.
Mein Reden ... :thumbup:
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(24 Jan 2017, 14:40)

Also Strauß direkt als Nazi zu bezeichnen, erscheint mir auch ein wenig übertrieben. Allerdings hätte er ganz sicher seine Freude an der AfD gehabt. So als richtiger kerniger Deutscher. Er und Björn hätten sich bestimmt gemocht :D
Nein. Auch ich glaube das nicht. Strauß hat in ganz anderen Dimensionen gedacht als von Suhl nach Gera. Er hat vor allem dafür gesorgt, dass die zahlungsunfähige DDR noch ein paar Jahre weiter vor sich hinwursteln konnte. Auch bei der Einfädelung lebensverlängernder Kreditmaßnahmen für das Ceaucescu-Regime in Rumänien war er maßgeblich beteiligt. Seine politischen Weggefährten haben das am Ende nicht mehr verstanden. Er war halt ein starker Eigenbrötler. Aber sicher kein Rassist, Nazi oder irgendwas in der Richtung.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jan 2017, 15:22)

Ich bin auch sicher, dass es mit FJS überhaupt keine AfD gegeben hätte ...
Da sind wir uns völlig einig.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

Ok, ich will euch Strauß-Fans ja auch nicht zu nahe treten. Aber ich bezog mich mit meinem ironischen Urteil auf Zitate, die ein User hier FJS zuschrieb, wo ich mir durchaus vorstellen kann, dass er das gesagt hat. Und das hat schon eine gewisse Nähe zum Geschichtsrevisionismus von Höcke:

“Wir wollen von niemandem mehr, weder von Washington, noch von Moskau, von keinem europäischen Nachbarn, auch nicht von Tel Aviv, ständig an unsere Vergangenheit erinnert werden.“

"Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen vollbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen."


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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

Selina hat geschrieben:(24 Jan 2017, 16:32)

Ok, ich will euch Strauß-Fans ja auch nicht zu nahe treten. Aber ich bezog mich mit meinem ironischen Urteil auf Zitate, die ein User hier FJS zuschrieb, wo ich mir durchaus vorstellen kann, dass er das gesagt hat. Und das hat schon eine gewisse Nähe zum Geschichtsrevisionismus von Höcke:

“Wir wollen von niemandem mehr, weder von Washington, noch von Moskau, von keinem europäischen Nachbarn, auch nicht von Tel Aviv, ständig an unsere Vergangenheit erinnert werden.“

"Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen vollbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen."


Hat das Strauß nun gesagt oder nicht?
Das hat doch nix mit Strauss Fan zu tun, wenn man Strauss nicht mit Höcke in einem Topf schmeißen will. Ausserdem wäre ein Kontext zu Strauß seinen Äußerungen sehr hilfreich, diese auch richtig einzuordnen. Denn ich glaube kaum, daß die einen ähnlichen haben, wie beim Höcke ersichtlich.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Marmelada »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jan 2017, 10:11)

Ich bin da völlig bei Dir.
Warum habe ich mir das Zeug tatsächlich angehört und muss Höcke hier verteidigen, obwohl es mir schwerfällt?

Das, was hier medial abläuft ist nicht geeignet, eine unliebsam Konkurrenz-Partei zu bekämpfen.
Höcke hat definitiv nicht Das gesagt, was verkürzt in (fast) allen Medien kolportiert wird, gestern hörte ich in irgendeinem TV Sender sogar die Äusserung "... mit seinen umstrittenen Aussagen zum Holocaust" ...
...
Der hat noch viel mehr gesagt, zum Beispiel:

Liebe Freunde, die Bundespräsidenten dieser Republik, die haben keine Geschichte geschrieben. Und sie haben sehr wenige bedeutsame Reden gehalten. Eine der bedeutsamsten Reden, die von einem Bundespräsidenten gehalten wurden, das war die Rede von Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985. Das war ein rhetorisch wunderbar ausgearbeitete Rede, stilistisch perfekt. Richard von Weizsäcker war ein Könner des Wortes. Aber es war eine Rede gegen das eigene Volk und nicht für das eigene Volk.

Wer von Weizsäckers Rede zum 8. Mai 1985 kennt, weiß, dass es an dieser Schmähung nichts zu interpretieren gibt. Oder das Gefasel Höckes über die "systematische Umerziehung seit 1945". Bitte. :rolleyes: Es gibt haufenweise Stellen, die mehr als deutlich machen, aus welcher Güllegrube der Wind weht.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Marmelada »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jan 2017, 15:22)

Ich bin auch sicher, dass es mit FJS überhaupt keine AfD gegeben hätte ...
Strauß-Zeiten kann man auf die heutigen nach der Wiedervereinigung und der neoliberalen Politik von Schröder doch gar nicht mehr anwenden.
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