Höcke: Denkmal der Schande

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Ein Terraner
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Ein Terraner »

Edmund hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:56)

Natürlich hat er das gesagt. Es gibt keine andere Nation auf der Welt, die sich ein monumentales Denkmal der größten Schande der eigenen Nationalschichte mitten ins Zentrum seiner Hauptstadt setzt. Alle anderen Nationen bauen sich große Denkmal des nationalen Stolzes, nicht der nationalen Schande. Und Herr Höcke fordert, daß Deutschland es genauso macht wie alle anderen Nationen der Welt auch.

Daß Linke und Linksradikale dabei gleich anfangen zu hyperventilieren, war zu erwarten.
Einfach nur ekelhaft.
odiug

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von odiug »

CaptainJack hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:57)

Und da wird tagelang über einen zuerst etwas missverständlichen aber dann eindeutigen Satz palavert!? :rolleyes:
http://yolocaust.de/
Da muss es doch aussetzen!? :mad:
Da setzt es erst einmal bei dir aus.
Es ist eine Sache, das Holocaustdenkmal zu kritisieren als zu "niedlich".
Es hat einen Grund, warum das immer mehr zum Pic Nick Platz verkommt.
Das liegt zum einem an Eisenmann, dem Star Architekten" und zum anderen an den Berlinern, die ihren schoenen Platz am Tiergarten nicht allzu sehr verschandelt sehen wollten.
Haette man auf Richard Serra gehoert, dann waere es erst gar nicht dazu gekommen.

Es ist aber eine ganz andere Sache, das Holocaust Denkmal als Denkmal der Schande zu bezeichnen, in Verbindung mit einer "daemlichen Erinnerungskultur" zu bringen und dann eine Wende um "180 Grad in der Erinnerungspolitik" zu fordern.
Und es ist der Hoehepunkt an Heuchelei, das auch noch als Kritik an der Zweckentfremdung durch Touristen und dumme Teens zu verkaufen.
Ne Jack ... wenn du dich so vor einem offensichtlichen Nazi stellst, und es ist auch nicht das erstemal, dass Hoecke in den NS Jargon abschweift, dann beschwere dich nicht, wenn du mit ihm auf eine Stufe gestellt wirst.
Mit gefangen, mit gehangen.
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

odiug hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:06)

Da setzt es erst einmal bei dir aus.
Es ist eine Sache, das Holocaustdenkmal zu kritisieren als zu "niedlich".
Es hat einen Grund, warum das immer mehr zum Pic Nick Platz verkommt.
Das liegt zum einem an Eisenmann, dem Star Architekten" und zum anderen an den Berlinern, die ihren schoenen Platz am Tiergarten nicht allzu sehr verschandelt sehen wollten.
Haette man auf Richard Serra gehoert, dann waere es erst gar nicht dazu gekommen.

Es ist aber eine ganz andere Sache, das Holocaust Denkmal als Denkmal der Schande zu bezeichnen, in Verbindung mit einer "daemlichen Erinnerungskultur" zu bringen und dann eine Wende um "180 Grad in der Erinnerungspolitik" zu fordern.
Und es ist der Hoehepunkt an Heuchelei, das auch noch als Kritik an der Zweckentfremdung durch Touristen und dumme Teens zu verkaufen.
Ne Jack ... wenn du dich so vor einem offensichtlichen Nazi stellst, und es ist auch nicht das erstemal, dass Hoecke in den NS Jargon abschweift, dann beschwere dich nicht, wenn du mit ihm auf eine Stufe gestellt wirst.
Mit gefangen, mit gehangen.
Leute, die nicht gleich ausflippen und ihren Verstand cool einsetzen, werden von den Hyperventilierenden gerne als Linksknaller bzw. Rechtsknaller/Nazis bezeichnet ... je nach Lager. Das ist nichts Besonderes. gääähn
Man kann nur hoffen, dass diese weitverbreitete Unart abebbt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kritikaster »

Edmund hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:56)

Daß Linke und Linksradikale dabei gleich anfangen zu hyperventilieren, war zu erwarten.
Na ja, für Rechtsradikale, die nicht mal den A.sch in der Hose haben, zu den Widerlichkeiten zu stehen, die ihre Führer in ihrem eigenen Sinne von sich geben, sondern diese stets im Nachhinein durch gebetsmühlenartig wiederholende Relativierungen - vergeblich, weil nicht schön zu lügen! - auf ein annähernd zivilisiertes Niveau anzuheben versuchen, ist natürlich das gesamte demokratische Spektrum "links bis linksradikal". :rolleyes:

Aber das kann ja auch bei denjenigen, von denen aus auf der rechten Seite nichts mehr existiert, mit ihrer begrenzt einseitigen Wahrnehmung gar nicht anders sein.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 16:22)

"Nazisprache" kommt in meinem Beitrag nicht vor, auch wenn dich das überfordert. ....
Das war auch gar nicht notwendig. Ich habe trotzdem genau erkannt, was Du eigentlich sagen wolltest ...
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von odiug »

CaptainJack hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:20)

Leute, die nicht gleich ausflippen und ihren Verstand cool einsetzen, werden von den Hyperventilierenden gerne als Linksknaller bzw. Rechtsknaller/Nazis bezeichnet ... je nach Lager. Das ist nichts Besonderes. gääähn
Man kann nur hoffen, dass diese weitverbreitete Unart abebbt.
Ich hyperventiliere nicht, noch flippe ich aus.
Ich denke nur, dass du dich nicht mehr beschweren kannst, wenn man dich als das bezeichnet, wofuer du dich hier besonders einsetzt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JFK »

CaptainJack hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:20)

Leute, die nicht gleich ausflippen und ihren Verstand cool einsetzen, werden von den Hyperventilierenden gerne als Linksknaller bzw. Rechtsknaller/Nazis bezeichnet ... je nach Lager. Das ist nichts Besonderes. gääähn
Man kann nur hoffen, dass diese weitverbreitete Unart abebbt.
Mach dir keine Hoffnungen, wir werden jeden Faschisten entlarven, immer und überall.
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Julian
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Julian »

JFK hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:38)

Mach dir keine Hoffnungen, wir werden jeden Faschisten entlarven, immer und überall.
Dann empfehle ich einen Moscheebesuch und ein Koranstudium, da gibt es nämlich viel in dieser Hinsicht zu entlarven. Aber daran besteht wohl kein Interesse; als ich letztes Mal von faschistoiden Elementen im Islam gesprochen habe, wurde ja auch gleich hyperventiliert, statt mir zuzustimmen und gemeinsam den Kampf gegen die Gefahr aufzunehmen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Wasteland »

Edmund hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:56)

Natürlich hat er das gesagt. Es gibt keine andere Nation auf der Welt, die sich ein monumentales Denkmal der größten Schande der eigenen Nationalschichte mitten ins Zentrum seiner Hauptstadt setzt. Alle anderen Nationen bauen sich große Denkmal des nationalen Stolzes, nicht der nationalen Schande. Und Herr Höcke fordert, daß Deutschland es genauso macht wie alle anderen Nationen der Welt auch.

Daß Linke und Linksradikale dabei gleich anfangen zu hyperventilieren, war zu erwarten.
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http://www.kgm.rw/

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http://www.iamsterdam.com/de/besuchen/b ... vendenkmal

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Zinnamon
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zinnamon »

JFK hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:38)

Mach dir keine Hoffnungen, wir werden jeden Faschisten entlarven, immer und überall.
Es sei denn, es dreht sich um Erdogan. Dann ist alles tutti frutti auf der Jubelmassendemo. :?
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:34)

du vergißt daß ich medizin studierte. erhebliche medizinische entdeckungen interessieren mich.
Das ist gar nicht möglich, weil ich das nämlich gar nicht weiß und daher kann ich das gar nicht vergessen

Erfahrungen werden aber meines Wissens nicht genetisch weitergegeben, sondern kulturell, hauptsächlich wie die Sprache. Du wirst auf einen Sonnenuntergang nicht auf die gleiche Weise reagieren, wie jemand, der Dir davon erzählt, wie er ein brennendes Schiff verlässt.

Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:34)
wie SIE das aber verarbeiten ist wieder rein individuell.
Eben. Die meisten der Millionen Menschen, die ausgebombt wurden und geflüchtet sind, haben das alles sehr gut verarbeitet. Äußerlich jedenfalls. In die Seele direkt kann auch ein Arzt nur schwer hineingucken :)
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Zinnamon
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zinnamon »

aleph hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:55)

Das ist gar nicht möglich, weil ich das nämlich gar nicht weiß und daher kann ich das gar nicht vergessen

Erfahrungen werden aber meines Wissens nicht genetisch weitergegeben, sondern kulturell, hauptsächlich wie die Sprache. Du wirst auf einen Sonnenuntergang nicht auf die gleiche Weise reagieren, wie jemand, der Dir davon erzählt, wie er ein brennendes Schiff verlässt.




Eben. Die meisten der Millionen Menschen, die ausgebombt wurden und geflüchtet sind, haben das alles sehr gut verarbeitet. Äußerlich jedenfalls. In die Seele direkt kann auch ein Arzt nur schwer hineingucken :)
Eben. Im übrigen stimme ich NN zu, auch wenn ich die "Untersuchungen", auf die er sich bezieht nicht kenne. Dafür sind mir aber Studien bekannt, die ohne wenn und aber belegen, dass die Häufigkeit mit der ein Kind psychische Störungen hat, signifikant steigt, wenn die unmittelbaren Bezugspersonen (meist ja die Eltern) bereits an einer solchen Störung erkrankt sind. Und ja ...das kann sich über Generationen fortpflanzen, wenn der Kreis nicht durchbrochen wird, was ja wiederum nicht heisst, das jedes Kind solcher Eltern erkranken muss. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eben ungleich höher als bei anderen Kindern.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

Zinnamon hat geschrieben:(21 Jan 2017, 19:01)

Eben. Im übrigen stimme ich NN zu, auch wenn ich die "Untersuchungen", auf die er sich bezieht nicht kenne. Dafür sind mir aber Studien bekannt, die ohne wenn und aber belegen, dass die Häufigkeit mit der ein Kind psychische Störungen hat, signifikant steigt, wenn die unmittelbaren Bezugspersonen (meist ja die Eltern) bereits an einer solchen Störung erkrankt sind. Und ja ...das kann sich über Generationen fortpflanzen, wenn der Kreis nicht durchbrochen wird, was ja wiederum nicht heisst, das jedes Kind solcher Eltern erkranken muss. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eben ungleich höher als bei anderen Kindern.
Psychische Erkrankungen können natürlich auch genetisch bedingt sein und dadurch auch weiter vererbt werden. Das ist anders bei erworbenen psychischen Störungen aufgrund von Traumata. Darüber hinaus gibt es Menschen, die genetisch anfälliger sind für psychische Störungen und Traumata schlecht verarbeiten können. Da kann es bei den Kindern auch zu Störungen kommen, wenn die Eltern kein Trauma hatten. Die können natürlich auch leichter an psychischen Störungen erkranken, wenn sie in ihrer Umgebung Personen mit psychischen Störungen haben. Aber Traumata an sich werden nicht genetisch weiter vererbt.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

odiug hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:31)

Ich hyperventiliere nicht, noch flippe ich aus.
Ich denke nur, dass du dich nicht mehr beschweren kannst, wenn man dich als das bezeichnet, wofuer du dich hier besonders einsetzt.
Das ist alles.
Reiß dich mal zusammen und kommuniziere normal! Das ist alles!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - ich rate einigen hier dringend, ihren Ton anzupassen, sonst hat der Strang zum Abkühlen Sendepause. Danke.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JFK »

Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:54)

Dann empfehle ich einen Moscheebesuch und ein Koranstudium, da gibt es nämlich viel in dieser Hinsicht zu entlarven. Aber daran besteht wohl kein Interesse; als ich letztes Mal von faschistoiden Elementen im Islam gesprochen habe, wurde ja auch gleich hyperventiliert, statt mir zuzustimmen und gemeinsam den Kampf gegen die Gefahr aufzunehmen.
Ja weil Faschismus in der Diaspora etwas schwierig ist, wenn aber ein Haufen Rassistische Islamisten ankommen und mich zwingen wollen ihren Denkweise anzunehmen, bin ich erste auf der Barikade.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JFK »

Zinnamon hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:55)

Es sei denn, es dreht sich um Erdogan. Dann ist alles tutti frutti auf der Jubelmassendemo. :?
Da gibts nichts zu entlarven, da ist alles offenkundig, und er wird trotzdem gewählt, aber das ist mir egal, die sind selber schuld.

Die Neu-Rechten stehen ja nichts zu ihrer Ideologie, kommen im Bürgerlichen gewand um Deutschland zu Ficken, das sind die Linksextremisten in Braun, da müssen gewaltig aufpassen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

busse hat geschrieben:(21 Jan 2017, 11:41)

Stimmt und diese Großeltern haben den größten Bespitzelungs- und Repressionsapparat gegen die eigene Bevölkerung aufgebaut, den die Geschichte in Deutschland jemals gesehen hat. Diese Großeltern befehligten die KZ's weiter nach dem Kriege und als den Großeltern die Menschen die sie beglücken wollten wegliefen, da bauten sie Mauern und Minenfelder und schossen auf sie wie auf Hasen.
Sorry, ich habe da keine Probleme mit der Gleichsetzung.
busse
Die Linken, die ich meine, haben zwar die DDR mit aufgebaut, aber sie haben keinen "Bespitzelungs- und Repressionsapparat gegen die eigene Bevölkerung aufgebaut", sondern hatten selbst zu leiden unter stalinistischen und sonstigen Entgleisungen. Sie setzten sich ständig und mutig mit den Oberen auseinander und hatten dafür bitter zu bezahlen. Das Bild der Linken, ja, selbst der Linken in der damaligen DDR, ist schon ein wenig differenzierter, als es die Bildzeitung berichtet. Zumal SED-Mitgliedschaft und Links-Sein nicht immer viel miteinander zu tun hatten. Mal ganz davon abgesehen von den heutigen Linken weltweit, die auch keine gleichgeschaltete homogene Gruppe sind.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

aleph hat geschrieben:(21 Jan 2017, 19:09)

Psychische Erkrankungen können natürlich auch genetisch bedingt sein und dadurch auch weiter vererbt werden. Das ist anders bei erworbenen psychischen Störungen aufgrund von Traumata. Darüber hinaus gibt es Menschen, die genetisch anfälliger sind für psychische Störungen und Traumata schlecht verarbeiten können. Da kann es bei den Kindern auch zu Störungen kommen, wenn die Eltern kein Trauma hatten. Die können natürlich auch leichter an psychischen Störungen erkranken, wenn sie in ihrer Umgebung Personen mit psychischen Störungen haben. Aber Traumata an sich werden nicht genetisch weiter vererbt.
ich hatte geschrieben daß es leute gibt die anfälliger sind und andere die äußerlich nichts haben. aber auch das es eine rein individuelle sache ist.
dennoch: signifikant is die zahl der leute mit »psychische störungen« bei dritte generation kinder jetzt schon größer als bei »normale« vergleichbare altersgenossen.

wenn ich mich nicht sehr irre, hat man das zuerst bei juden in israel entdeckt die den holocaust überlebt hatten. es gibt aber schon vergleichbare tendenzen bei leuten die japanische lager überlebten.
und ich wette mit dir daß eine untersuchung bei den palästinensen zu ähnlichen resultaten führt.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

aleph hat geschrieben:(21 Jan 2017, 19:09)

Aber Traumata an sich werden nicht genetisch weiter vererbt.
phaenotypus = genotypus + umwelt. wohlan die zeit der erziehung ist umwelt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zinnamon »

aleph hat geschrieben:(21 Jan 2017, 19:09)

Psychische Erkrankungen können natürlich auch genetisch bedingt sein und dadurch auch weiter vererbt werden. Das ist anders bei erworbenen psychischen Störungen aufgrund von Traumata. Darüber hinaus gibt es Menschen, die genetisch anfälliger sind für psychische Störungen und Traumata schlecht verarbeiten können. Da kann es bei den Kindern auch zu Störungen kommen, wenn die Eltern kein Trauma hatten. Die können natürlich auch leichter an psychischen Störungen erkranken, wenn sie in ihrer Umgebung Personen mit psychischen Störungen haben. Aber Traumata an sich werden nicht genetisch weiter vererbt.
So wie ich es verstanden habe, ging es NN nicht um den alten Zwist/die Aufdifferenzierung zwischen Erbe und Umwelt, sondern um die Langfristigkeit psychischer Auffälligkeiten über Generationen hinweg, auch wenn die Nachfahren" nur" mittelbar vom Auslöser des Traumas, durch die Auswirkungen des Erlebens der Elterngeneration, betroffen sind.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(21 Jan 2017, 19:46)

Die Linken, die ich meine, haben zwar die DDR mit aufgebaut, aber sie haben keinen "Bespitzelungs- und Repressionsapparat gegen die eigene Bevölkerung aufgebaut", sondern hatten selbst zu leiden unter stalinistischen und sonstigen Entgleisungen. Sie setzten sich ständig und mutig mit den Oberen auseinander und hatten dafür bitter zu bezahlen. Das Bild der Linken, ja, selbst der Linken in der damaligen DDR, ist schon ein wenig differenzierter, als es die Bildzeitung berichtet. Zumal SED-Mitgliedschaft und Links-Sein nicht immer viel miteinander zu tun hatten. Mal ganz davon abgesehen von den heutigen Linken weltweit, die auch keine gleichgeschaltete homogene Gruppe sind.
Richtig. Aber der Teil, der sich heutzutage mit dem Putinismus arrangiert, ist mehr oder weniger der Querfront zuzurechnen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2017, 20:15)

Richtig. Aber der Teil, der sich heutzutage mit dem Putinismus arrangiert, ist mehr oder weniger der Querfront zuzurechnen.
Ich sehe Putin und seine internationale Rolle - und wie die Deutschen auf ihn reagieren - anders, als das hier oft gesagt wird. Bin wie gesagt keine Putinistin, auch keine besondere Putinfreundin, denke aber, dass seine Verteufelung uns alle nicht weiterbringt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(21 Jan 2017, 20:18)

Ich sehe Putin und seine internationale Rolle - und wie die Deutschen auf ihn reagieren - anders, als das hier oft gesagt wird. Bin wie gesagt keine Putinistin, auch keine besondere Putinfreundin, denke aber, dass seine Verteufelung uns alle nicht weiterbringt.
"Die Deutschen" reagieren dauerhaft mit einer Waffenstillstands-Doktrin. Die Ukrainer melden fast pausenlos Angriffe an der Front. Aber wie gesagt, es gibt Linke in Russland, die sind gegen den Krieg. Die deutsche Linke weiß das auch.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Zinnamon hat geschrieben:(21 Jan 2017, 20:11)

So wie ich es verstanden habe, ging es NN nicht um den alten Zwist/die Aufdifferenzierung zwischen Erbe und Umwelt, sondern um die Langfristigkeit psychischer Auffälligkeiten über Generationen hinweg, auch wenn die Nachfahren" nur" mittelbar vom Auslöser des Traumas, durch die Auswirkungen des Erlebens der Elterngeneration, betroffen sind.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von BingoBurner »

Was hat jetzt Epigenetik mit Höcke und seiner Rede der Schande zu tun...........

Höh, Rede der Schande........später relativiere ich das, in dem ich sage das ich nichts relativieren wollte. LOL..

Das ist ein Doppelbluff...........kinck,knack. "Rede der Schande" ist natürlich nicht auf Höcke gemünzt. :) sondern anders zu verstehen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

Auch der Bundesjustizminister Heiko Maas findet scharfe Worte der Abgrenzung - die AfD ziele "offenbar" darauf ab, zur neuen politischen Heimat der Neonazis zu werden.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 30935.html

Oppermann, Maas, Schwesig - just die Sozialdemokraten widersprechen Höcke besonders deutlich.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JFK »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2017, 21:11)

Auch der Bundesjustizminister Heiko Maas findet scharfe Worte der Abgrenzung - die AfD ziele "offenbar" darauf ab, zur neuen politischen Heimat der Neonazis zu werden.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 30935.html

Oppermann, Maas, Schwesig - just die Sozialdemokraten widersprechen Höcke besonders deutlich.
Stellt Maas das nicht alle Jahre fest?

Jetzt ist mal Langsam gut.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Quatschki »

Vielleicht gibt bei den Etablierten eine Art internen Wettbewerb darum, wer sich am weitesten von Höcke distanztiert?

Sogar Udo Lindenberg soll schon ganze entsetzt sein, dass sich Helene Fischer noch nicht distanziert hat
Zuletzt geändert von Quatschki am Samstag 21. Januar 2017, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von BingoBurner »

JFK hat geschrieben:(21 Jan 2017, 21:17)

Stellt Maas das nicht alle Jahre fest?

Jetzt ist mal Langsam gut.
Der Halbsatz da nach ist doch viel wichtiger. ....................."Im Herzen der Hauptstadt"

Ja, klar wo den auch sonst hin ? Bei Deutschlands Vergangenheit. Genau dort hin gehört so ein Mahnmal !
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Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kritikaster »

BingoBurner hat geschrieben:(21 Jan 2017, 21:23)

Der Halbsatz da nach ist doch viel wichtiger. ....................."Im Herzen der Hauptstadt"

Ja, klar wo den auch sonst hin ? Bei Deutschlands Vergangenheit. Genau dort hin gehört so ein Mahnmal !
:thumbup:
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kritikaster »

Wasteland hat geschrieben:(21 Jan 2017, 18:54)

Kigali Genocide Memorial
http://www.kgm.rw/

Sklaven-Denkmal, Amsterdam
http://www.iamsterdam.com/de/besuchen/b ... vendenkmal

Yalta Memorial, London
https://en.wikipedia.org/wiki/Twelve_Re ... to_Tragedy

Etc.
BRAVO!

Und herzlichen Dank dafür, dass Du dir diese Mühe gemacht hast.

Leider steht zu befürchten, dass das die rechten Hetz-Höcke Fans, die das vor allem interessieren sollte, nicht von ihrem Irrglauben abbringen wird.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:19)

Wenn du von dem, worüber du eine Meinung haben zu müssen glaubst, tatsächlich eine Ahnung hättest, wüßtest du, daß das Wort "Jude" in der Rede Höckes gar nicht vorkommt.

Jenninger war zu blöd, das, was er sagen wollte, angemessen zu formulieren.
Bei Höcke ist das anders. Übrigens war die Bewältigungspolitik, die er als dämlich denunziert, die Voraussetzung dafür, daß Deutschland nach '45 wieder als Teil der zivilisierten Welt anerkannt wurde.
Definitiv nicht. Wann begann die Bewältigungspolitik? Wann war es Politik? Wie alt ist das Denkmal? Die Resozialisierung Deutschlands könnte man messbar festlegen am Beitritt zur UNO. Faktisch aber dürfte sie schon durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den ehemaligen Kriegsgegnern und Israels statt gefunden haben. In der DDR gab es so eine Bewältigungspolitik faktisch nie und daher protestierte auch Israel gegen die Aufnahme der DDR in die UNO. Meines Wissens hielt die Mehrheit der Deutschen noch in den fünfziger Jahren Hitler für einen guten Menschen, der einfach nur Pech hatte. Es gab auch jede Menge überzeugte Nazis in wichtigen Ämtern, beispielsweise in der Justiz. Bewältigungspolitik sieht anders aus.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:00)

(...)

Natürlich, schon Adenauer leitete die "Wiedergutmachung" nicht zuletzt in dem Glauben ein, sie sei Voraussetzung für den Wiederaufstieg Deutschlands. Ich glaube nicht, dass es damals primär im Moral ging, weder in Deutschland noch bei jüdischen Organisationen und Israel.

In der Nachkriegsliteratur ging es schon auch um Moral, die Politik musste jedoch Pragmatisches liefern. Die Leute hatten den Krieg satt und gleichzeitig Hunger. Gemeinsam mit de Gaulle war es möglich, neues Vertrauen in den internationalen Beziehungen aufzubauen.
Vielleicht leben wir aber heute nach über sieben Jahrzehnten in einer neuen Zeit, die neuen Herausforderungen gegenübersteht? Ich sehe mangelnden Patriotismus und einen mangelnden positiven Selbstbezug durchaus als Problem und schaue da mit Neid auf Amerika. Was sollen wir denn unseren Einwanderern ideologisch bieten? Werdet Deutsche, und damit dürft ihr an der historischen Schuld mittragen? Könnte dieses negative Selbstverständnis dazu beitragen, dass sich viele Einwanderer noch nach Generationen nicht zu Deutschland bekennen, ja, dass auch unter Deutschen die Loyalität so gering ausgeprägt ist?
In der Tat gibt es gerade dieser Tage neue Anfechtungen und Herausforderungen, innenpolitisch sowie in der Europa- und Außenpolitik. Eine besondere Loyalität der alternativen Rechten ist jedoch nicht zu erkennen, im Gegenteil. Unter Loyalität müsste man doch verstehen, trotz aller Meinungsverschiedenheiten die Repräsentanten des Gemeinwesens mindestens zu respektieren.
Als ich als doch sehr intellektuell angesehener Schüler zur Bundeswehr ging, statt wie selbstverständlich meinen Zivildienst abzuleisten, habe ich noch in den 1990er-Jahren Aufsehen erregt. Warum? Warum wird es negativ gesehen, unser Land und seine verfassungsgemäße Ordnung auch mit der Waffe in der Hand zu schützen? Warum musste ich mir damals in Uniform in der Öffentlichkeit blöde Sprüche nachsagen lassen? Warum müssen noch heute öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr geschützt werden gegen ein Heer linker Chaoten mit Trillerpfeifen?
Ich ging auch entgegen dem damaligen Zeitgeist zur Bundeswehr, sehe aber in rechten Chaoten keine Antwort auf linke Chaoten. Das Gelöbnis der modernen Truppe bezieht sich auf die Verteidigung von Recht und Freiheit, das Selbstverständnis der "inneren Führung" trennt sich bewußt vom Kadavergehorsam und fordert die Gewissenhaftigkeit des Staatsbürgers in Uniform ein.
Dieses Land muss zu einer positiven eigenen Identität finden. Der Holocaust als Gründungsmythos des neuen Deutschlands wird nicht ausreichen. Die Geschichte Deutschland hat nicht 1945, nicht 1949 und auch nicht 1990 begonnen; im übrigen auch nicht 1933. Und ja, es gab auch viele positive Aspekte deutscher Geschichte, die meiner Meinung nach zu wenig gewürdigt werden.
Aber gerade die alternative Rechte bezieht sich ja auf den alten Wein und gestaltet lediglich neue Schläuche.
Diese Republik setzt die Weimarer Tradition fort, im Geist der 1848-er Revolution. Es mag sein, dass diese Aspekte zu wenig betont werden.
Man muss diese Meinung ja meinetwegen nicht einmal teilen, aber sie von vornherein als indiskutabel abzuqualifizieren, zeugt von Beschränktheit. Im übrigen habe ich zu vielen Punkten eine andere Meinung als Höcke, dies ist aber wohl im allgemeinen Entrüstungssturm hier gar nicht relevant. Was ich Höcke inbesondere vorwerfe, ist, dass er mit den Emotionen des Publikums spielt und seiner Verantwortung als Redner nicht gerecht wird. Er hätte noch viel mehr deutlich machen müssen, was er meint. Dazu hätte beigetragen, wenn er einige Sätze seiner später veröffentlichten Erklärung auch schon in seine Rede eingebaut hätte. Höcke hat die Verantwortung, sein Publikum in diese unsere Demokratie einzubinden; seine Worte von der inhaltlichen, nicht strukturellen Fundamentalopposition waren wohl so gedacht, aber insgesamt zu dürr und zu wenig.
Die alternative Rechte wird als "strukturelle Fundamentalopposition" verstanden und Höcke ist nahezu die Galionsfigur dieser Richtung. Diskutieren kann man viel und just im Vorwahlkampf wird man von der lieben Konkurrenz nicht erwarten dürfen, dass sie besonders schonend im Wettstreit der Ideen verfahre. Aber eines ist für Demokraten schlicht nicht verhandelbar - Recht und Freiheit dieser Republik.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

JFK hat geschrieben:(21 Jan 2017, 21:17)

Stellt Maas das nicht alle Jahre fest?

Jetzt ist mal Langsam gut.
Für die Bundesregierung stellt der Sprecher Steffen Seibert fest:
Ich will vielleicht nur ganz kurz, ohne jetzt auf Einzelheiten einzugehen, sagen, dass diese Rede natürlich den Kern unseres Selbstverständnisses berührt. Deutschland ist nach den Verbrechen der Nazi-Zeit den Weg der aktiven Erinnerungskultur gegangen, des niemals Vergessens. Dieser Weg hat uns zukunftsfähig und zu einem weltweit geachteten freien demokratischen Staat gemacht. Insofern berührt das den Kern unseres Selbstverständnisses.
https://www.bundesregierung.de/Content/ ... regpk.html

Die Politik reagiert natürlich auf aktuelle Ereignisse.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:00)

Ich sehe mangelnden Patriotismus und einen mangelnden positiven Selbstbezug durchaus als Problem und schaue da mit Neid auf Amerika. Was sollen wir denn unseren Einwanderern ideologisch bieten?
Dann fange mal bei Dir an. Gewöhne Dir den Neid ab und finde erst mal selber zu einem gesunden Nationalbewusstsein. Danach darfst Du gerne Rechtsextreme missionieren. Da mangelt es nämlich an Patriotismus. Dort werden die Deutschen verächtlich gemacht und es wird über Deutschland gelästert. Bei den Linken und in der Mitte mangelt es nicht an Selbstbewusstsein, warum wohl? Zu den Einwanderern: ja, was sollen wir denen bieten? Die kommen zu uns aus anderen Gründen, nicht wegen Patriotismus und dergleichen. Außerdem dürften sie nach Deiner Logik leichter zu einem gesunden Patriotismus finden, denn sie haben mit der deutschen Vergangenheit ja nichts zu tun, was für eine verquerte Logik aber auch, die Deutschen, die heute leben, haben sich ja auch nicht an den Verbrechen damals beteiligt.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von busse »

Selina hat geschrieben:(21 Jan 2017, 19:46)

Die Linken, die ich meine, haben zwar die DDR mit aufgebaut, aber sie haben keinen "Bespitzelungs- und Repressionsapparat gegen die eigene Bevölkerung aufgebaut", sondern hatten selbst zu leiden unter stalinistischen und sonstigen Entgleisungen. Sie setzten sich ständig und mutig mit den Oberen auseinander und hatten dafür bitter zu bezahlen. Das Bild der Linken, ja, selbst der Linken in der damaligen DDR, ist schon ein wenig differenzierter, als es die Bildzeitung berichtet. Zumal SED-Mitgliedschaft und Links-Sein nicht immer viel miteinander zu tun hatten. Mal ganz davon abgesehen von den heutigen Linken weltweit, die auch keine gleichgeschaltete homogene Gruppe sind.
Wieviel waren das denn ? Die waren in den '60igern an zwei Händen abzuzählen. Viele von denen sind schon in den '50igern in die BRD.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

busse hat geschrieben:(22 Jan 2017, 09:59)

Wieviel waren das denn ? Die waren in den '60igern an zwei Händen abzuzählen. Viele von denen sind schon in den '50igern in die BRD.
busse
Nein, das waren sehr viele. Die Kritik am Stalinismus etwa hatte sehr viele Facetten. Ich meinte jetzt nicht die Totalverweigerer. Ja, bei denen hast du recht, das waren nur wenige. Aber nein, es gab sehr sehr viele, die in der SED gegen die jeweils herrschenden Eliten vorgingen, die sich auch auf der so genannten mittleren Leitungsebene tagtäglich auseinandersetzten mit dem Dogmatismus von besonders "treuen" Funktionären, die aber doch immer daran glaubten, dass sie von innen etwas verbessern könnten. Dafür erhielten sie zum Teil so schlimme Parteistrafen, dass sie keinen Fuß mehr in die Tür kriegten. Und das waren schon etliche mehr als nur ne Handvoll Widerständler. Das ist doch auch nur folgerichtig bei 2,3 Millionen Parteimitgliedern. Da gabs Strömungen, Gegnerschaften, Aufruhr, Kritik, Angepasstheit, Duckmäusertum, Hoffnung, Angst. Alle Schattierungen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Quatschki »

Diejenigen, die die Schlüsselpositionen im Politbüro bildeten, waren in den 20er, 30er Jahren Jahren linksradikale jungkommunistische Antifa-Aktivisten, mit Erich Mielke war sogar ein Polizistenmörder darunter.
Vom Charakterbild genau die Sorte idealistisch-radikaler Mensch, die heutzutage gewaltsame Gegendemonstrationen organisieren , AfD Veranstaltungen aufzumischen versuchen oder AfD-Aktivisten in deren privaten Umfeld bedrohen und attackieren, alles angeblich im Namen der Menschheit und Menschlichkeit, so wie sie ihre DDR selbst immer als humanistische Antwort auf Westdeutschland ansahen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

Für die Opfer des Anschlags in Berlin soll es ein denkmal geben. Hat höcke sich schon dazu geäußert?
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von BingoBurner »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(22 Jan 2017, 03:28)

:thumbup:

Vielleicht sollt man ab jetzt Höcke als "Politiker der Schande" nennen.
Der versteht das dann schon :D
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Ger9374 »

Höcke hat das erreicht was er wohl eigentlich wollte. PUBLICITY

Mehr konnte er nicht bekommen!!
Auf längere Zeit werden wir noch von ihm hören,
So oder so.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zunder »

aleph hat geschrieben:(22 Jan 2017, 06:04)

Definitiv nicht. Wann begann die Bewältigungspolitik?
Die "Vergangenheitsbewältigung der NS-Zeit" begann mit dem Ende des Krieges, zunächst durch die sogenannte "Reeducation".
Vielleicht ist dir ja entgangen, daß Höcke nicht nur das Holocaust-Mahnmal denunziert hat, sondern die gesamte Bewältigungspolitik für dämlich hält.
Wenn er eine Wende von 180 Grad fordert, kann man ja mal fragen, wie weit er eigentlich zurückgehen will.
Bis zu dem Punkt als Deutschland zu Recht als Paria unter den Staaten galt?
Oder zurück auf Los, sprich 1933?
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Zunder hat geschrieben:(22 Jan 2017, 12:24)

Wenn er eine Wende von 180 Grad fordert, kann man ja mal fragen, wie weit er eigentlich zurückgehen will.
Bis zu dem Punkt als Deutschland zu Recht als Paria unter den Staaten galt?
Oder zurück auf Los, sprich 1933?
oder wie vielen damals in weimar fanden »zurück ante WK I«. polen z.b. hat kein existenzrecht. das fand und sagte sogar bismarck.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Ebiker »

Zunder hat geschrieben:(22 Jan 2017, 12:24)


Vielleicht ist dir ja entgangen, daß Höcke nicht nur das Holocaust-Mahnmal denunziert hat, sondern die gesamte Bewältigungspolitik für dämlich hält.
Wenn er eine Wende von 180 Grad fordert, kann man ja mal fragen, wie weit er eigentlich zurückgehen will.
Ich finde letzteres als viel schlimmeren Teil der Rede, wird seltsamerweise kaum von der Presse aufgegriffen.
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Quatschki hat geschrieben:(22 Jan 2017, 11:05)

Vom Charakterbild genau die Sorte idealistisch-radikaler Mensch, die heutzutage gewaltsame Gegendemonstrationen organisieren
ich kenne via internetforum einen der vermutlich dieses bild entspricht. auch wenn das wort gewalttätig für ihn nicht so gelten darf. ansonsten: in dem lauf von jahren sah ich daß er von idealist verwandelte in fundi. veranstaltungen... über facebook sah ich wie er sich dafür einsetzte.
jetzt aber hat genosse putin dafür gesorgt daß er realo geworden ist. waffen weg? gar nicht, in gegenteil: bewaffnen. die nato? drin bleiben. nichts mehr akzeptieren.

ich bin froh daß er jedenfalls nüchterner geworden ist, aber sehe mit schreck daß das bild des interbellums immer mehr ähnlichkeit bekommt mit der jetztzeit.

es gibt also eine möglichkeit daß wenn es brenzliger wird die menschen mehr ein deutlicher standpunkt einnehmen und nicht so zurückhaltend bleiben. hoffentlich ein standpunkt »gönne einem diktator höchstens die sicht auf dem laufe eines gewehrs«.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Julian »

Mittlerweile wurde auf den Ort der Veranstaltung, das Ballhaus Watzke, ein Farbanschlag verübt. Immer wieder bewundernswert, auf welch intellektuelle Weise sich die linken Fuß- und Schlägertruppen an der politischen Auseinandersetzung beteiligen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(22 Jan 2017, 17:25)

Mittlerweile wurde auf den Ort der Veranstaltung, das Ballhaus Watzke, ein Farbanschlag verübt. Immer wieder bewundernswert, auf welch intellektuelle Weise sich die linken Fuß- und Schlägertruppen an der politischen Auseinandersetzung beteiligen.
Und es immer wieder bewundernswert, wie rechte Spacken das so viel besser machen, indem sie z.B. Asylunterkünfte anzünden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Ebiker »

Misterfritz hat geschrieben:(22 Jan 2017, 17:33)

Und es immer wieder bewundernswert, wie rechte Spacken das so viel besser machen, indem sie z.B. Asylunterkünfte anzünden.
das können die Bewohner dieser Unterkünfte noch viel besser, ob nun fahrlässig oder absichtlich.
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(22 Jan 2017, 17:25)

Mittlerweile wurde auf den Ort der Veranstaltung, das Ballhaus Watzke, ein Farbanschlag verübt. Immer wieder bewundernswert, auf welch intellektuelle Weise sich die linken Fuß- und Schlägertruppen an der politischen Auseinandersetzung beteiligen.
Der Ballhaus Watzke-Chef distanziert sich von der Rede Höckes und will die Einnahmen aus der Vermietung in aufgerundeter Höhe der Seenotrettung spenden. Außerdem soll es keine Veranstaltungen dieser Art mehr im Hause geben.
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