Höcke: Denkmal der Schande

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Zunder
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 10:44)

Das sehe ich eigentlich auch so. "Schande" impliziert im Prinzip, dass die negative Folge des Holocaust in erster Linie in der Ehrverminderung Deutschlands bestünde. "Verbrechen" meint, dass die negativen Folgen die Opfer zu tragen haben.
Genau das ist der Punkt.
Die tatsächlichen Opfer zu unterschlagen und einzig auf die Schande abzuzielen, macht aus den Deutschen die eigentlichen Opfer. Das ist genuin brauner Dreck.
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Faktenposter
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Faktenposter »

Wäre Hocke nur um ein weniges klüger, hätte er in seiner Rede zum Holocaust Mahnmal einfach ein Zitat aus dem „Spiegel“ Nr. 49/1998, Seite 32 untergebracht. Dort schrieb damals Rudolf Augstein:
"Nun soll in der Mitte der wiedergewonnenen Hauptstadt Berlin ein Mahnmal an unsere fortwährende Schande erinnern. Anderen Nationen wäre ein solcher Umgang mit ihrer Vergangenheit fremd. Man ahnt, daß dieses Schandmal gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet ist. Man wird es aber nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins freizuhalten von solch einer Monstrosität."
So weit ich mich erinnere, gab es damals kein Protestgeheul, keine Strafanzeigen, keine Boykottaufrufe und es hat auch niemand Augstein (der sich in besagtem Artikel mit großer Vehemenz gegen die Errichtung des Mahnmals ausgesprochen hatte) als verkappten Nazi und Holocaustleugner angepöbelt.

Am besten hätte Höcke das Zitat erst mal ohne Quellenangabe gebracht, das übliche "Nazi, Nazi" Geplärre der Gutmenschenfraktion abgewartet, und dann, nach Angabe der Quelle, verbunden mit der süffisanten Frage warum denn damals die lauten Proteste und der Ruf nach dem Staatsanwalt unterblieben seien, sich bequem zurückgelehnt und grinsend dem Eiertanz zugesehen, warum das damals natürlich was gaaanz anderes war.

Offenbar kommt es den Berufsempörten auf der ständigen Suche nach einer Grundlage für ihre gekünstelte Aufregung gar nicht darauf an, was gesagt wurde, sondern von wem.
Zuletzt geändert von Faktenposter am Donnerstag 19. Januar 2017, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Schnitter
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Schnitter »

Faktenposter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 13:31)

Wäre Hocke nur um eine weniges klüger, hätte er in seiner Rede zum Holocaust Mahnmal einfach ein Zitat aus dem „Spiegel“ Nr. 49/1998, Seite 32 untergebracht. Dort schrieb damals Rudolf Augstein:
Wenn du dir jetzt den verlinkten Artikel durchliest und anschließend das Transkript der Höcke Rede verstehst auch du den Unterschied.

Ich hab da noch Hoffnung :D
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becksham
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von becksham »

Faktenposter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 13:31)

Wäre Hocke nur um ein weniges klüger, hätte er in seiner Rede zum Holocaust Mahnmal einfach ein Zitat aus dem „Spiegel“ Nr. 49/1998, Seite 32 untergebracht. Dort schrieb damals Rudolf Augstein:



So weit ich mich erinnere, gab es damals kein Protestgeheul, keine Strafanzeigen, keine Boykottaufrufe und es hat auch niemand Augstein (der sich in besagtem Artikel mit großer Vehemenz gegen die Errichtung des Mahnmals ausgesprochen hatte) als verkappten Nazi und Holocaustleugner angepöbelt.

Am besten hätte Höcke das Zitat erst mal ohne Quellenangabe gebracht, das übliche "Nazi, Nazi" Geplärre der Gutmenschenfraktion abgewartet, und dann, nach Angabe der Quelle, verbunden mit der süffisanten Frage warum denn damals die lauten Proteste und der Ruf nach dem Staatsanwalt unterblieben seien, sich bequem zurückgelehnt und grinsend dem Eiertanz zugesehen, warum das damals natürlich was gaaanz anderes war.

Offenbar kommt es den Berufsempörten auf der ständigen Suche nach einer Grundlage für ihre gekünstelte Aufregung gar nicht darauf an, was gesagt wurde, sondern von wem.
Lies dich doch erst mal in die Diskussion hier ein.
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Kritikaster
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kritikaster »

Schnitter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 13:33)

Wenn du dir jetzt den verlinkten Artikel durchliest und anschließend das Transkript der Höcke Rede verstehst auch du den Unterschied.

Ich hab da noch Hoffnung :D
Wirklich? :?:

Ich nicht. :D
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Faktenposter
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Faktenposter »

Schnitter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 13:33)

Wenn du dir jetzt den verlinkten Artikel durchliest und anschließend das Transkript der Höcke Rede verstehst auch du den Unterschied.

Ich hab da noch Hoffnung :D
Klar gibt es einen großen Unterschied: Augstein schrieb, vor Errichtung es Mahnmals, in der Zukunfts-, Höcke sprach, nach Errichtung desselben, in der Vergangenheitsform.

Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass die Gutmenschenfraktion jemals aufhören wird, mit mindestens zweierlei Maß zu messen und ansonsten nach dem Motto "Warum denn sachlich, wenn's auch persönlich geht" zu "argumentieren".
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Ich habe mir jetzt auch mal die Rede durchgelesen. Unabhängig davon, dass da natürlich auch die Realität mit drin steckt hat mir die Rede viel zu viel Pathos. Speziell zum Denkmal: So blöd kann ein studierter Gymnasiallehrer gar nicht sein, dass er mit Schande nicht das Denkmal gemeint hat, sondern den Holocaust. Das hat er ja auch deutlich erklärt. Trotzdem wirkt es auf den ersten Blick etwas missverständlich. Strafbar ist die Rede natürlich nicht.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

Faktenposter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 13:41)

Klar gibt es einen großen Unterschied: Augstein schrieb, vor Errichtung es Mahnmals, in der Zukunfts-, Höcke sprach, nach Errichtung desselben, in der Vergangenheitsform.

Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass die Gutmenschenfraktion jemals aufhören wird, mit mindestens zweierlei Maß zu messen und ansonsten nach dem Motto "Warum denn sachlich, wenn's auch persönlich geht" zu "argumentieren".
Sich nach dem 5 Beitrag schon als unfähig zu outen ist auch ne Kunst. wenn du bei der Rede Höckes und der Aussage von Augstein keinen Unterschied erkennen willst.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Schnitter »

Faktenposter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 13:41)

Klar gibt es einen großen Unterschied: Augstein schrieb, vor Errichtung es Mahnmals, in der Zukunfts-, Höcke sprach, nach Errichtung desselben, in der Vergangenheitsform.

Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass die Gutmenschenfraktion jemals aufhören wird, mit mindestens zweierlei Maß zu messen und ansonsten nach dem Motto "Warum denn sachlich, wenn's auch persönlich geht" zu "argumentieren".
Wenn du weder die Rede gehört noch den Artikel gelesen hast ist eine Diskussion wahrscheinlich zwecklos.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von logiCopter »

Gegen das, was Rudolf Augstein im Spiegel über das Mahnmal einst schrieb, ist Björn Höckes Aussage eher besonnen, abgesehen davon, dass sie richtig ist.
Ich darf Herrn Augstein zitieren: "Nun soll in der Mitte der wiedergewonnenen Hauptstadt Berlin ein Mahnmal an unsere fortwährende Schande erinnern. Anderen Nationen wäre ein solcher Umgang mit ihrer Vergangenheit fremd. Man ahnt, daß dieses Schandmal gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet ist. Man wird es aber nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins freizuhalten von solch einer Monstrosität."
( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7085973.html )
Wo Höcke also (vermutlich) völlig zu recht lediglich feststellt, dass sich außer in Deutschland kein solches Denkmal der Schande finden lässt, schwadroniert der Radikalinski Augstein, dass "dieses Schandmahl gegen Deutschalnd gerichtet ist" und beklagt, dass "man es aber nicht wagen wird, solch eine Monstrosität von der Mitte Berlins freizuhalten."

Auch Höckes Ausdruck "Denkmal der Schande" ist völlig legitim: Der Holocaust war eine Schande (oder ist da jemand anderer Ansicht?) und ein Denkmal, das an diesen Holocaust erinnert ist somit ein Denkmal der Schande, oder etwa nicht?
Bin schon gespannt, wie sich unsere verlogenen Bessermenschen ihre Doppelmoral diesmal hinzubiegen versuchen.
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relativ
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

CaptainJack hat geschrieben:(19 Jan 2017, 13:56)

Ich habe mir jetzt auch mal die Rede durchgelesen. Unabhängig davon, dass da natürlich auch die Realität mit drin steckt hat mir die Rede viel zu viel Pathos. Speziell zum Denkmal: So blöd kann ein studierter Gymnasiallehrer gar nicht sein, dass er mit Schande nicht das Denkmal gemeint hat, sondern den Holocaust. Das hat er ja auch deutlich erklärt. Trotzdem wirkt es auf den ersten Blick etwas missverständlich. Strafbar ist die Rede natürlich nicht.
Kann man einen ehmaligen Gymnasialleher nicht zumuten sich unmissverständlich auszudrücken? Seine intention ist m.M. nach klar aus seiner Rede zu entnehmen, er wollte genau dies sagen was er meinte und nicht wie er es formulierte, damit ihm Rechtlich nix geschieht, die Gäste haben ihn da schon richtig verstanden.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

Ich habe Sascha Lobo zu Höcke gelesen.
Der räumt nicht nur Höcke in die passende Schublade, sondern auch gleich den AfD Mitläufer.


“Sagen Sie nicht, man hätte es nicht wissen können. Denn Sie hätten.“

http://m.spiegel.de/netzwelt/web/a-1130 ... google.de/
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

wenn der man sich so ausdrückt, daß es doppeldeutig sein KÖNNTE, dann noch ist das seine eigene schuld. seine ausbildung sollte garant dafür stehen, das er sich eindeutig ausdrückt.
er tut genau wie wilders, le penn und all das braune/sehr rechte zeug: aber DAS habe ich nicht gemeint.

cave: ich sage ausdrücklich das weder wilders noch le penn zu den braunen und rechten gerechnet werden sollen. wenn einer meine zeile mißversteht, ist das nicht meine schuld. :p
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blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

relativ hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:03)

Kann man einen ehmaligen Gymnasialleher nicht zumuten sich unmissverständlich auszudrücken? Seine intention ist m.M. nach klar aus seiner Rede zu entnehmen, er wollte genau dies sagen was er meinte und nicht wie er es formulierte, damit ihm Rechtlich nix geschieht, die Gäste haben ihn da schon richtig verstanden.
Das ist allerdings Stochern im Nebel! Da wir ein Rechtsstaat sind und er es erklärt und verdeutlicht hat, gilt auch fürZweifelnde die Unschuldsvermutung.
Seine Reden gefallen mir übrigens auch nicht!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:27)

Ich habe Sascha Lobo zu Höcke gelesen.
Der räumt nicht nur Höcke in die passende Schublade, sondern auch gleich den AfD Mitläufer.


“Sagen Sie nicht, man hätte es nicht wissen können. Denn Sie hätten.“

http://m.spiegel.de/netzwelt/web/a-1130 ... google.de/
die Handbewegung scheint er auch schon fleissig zu ueben.
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relativ
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

CaptainJack hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:39)

Das ist allerdings Stochern im Nebel! Da wir ein Rechtsstaat sind und er es erklärt und verdeutlicht hat, gilt auch fürZweifelnde die Unschuldsvermutung.
Seine Reden gefallen mir übrigens auch nicht!
Ja vor dem Gesetz ist dies so, ich neige allerdings dazu ihm diese faule Ausrede nicht abzunehmen, fällt dann wohl unter Meinungsfreiheit.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

CaptainJack hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:39)

Das ist allerdings Stochern im Nebel! Da wir ein Rechtsstaat sind und er es erklärt und verdeutlicht hat, gilt auch fürZweifelnde die Unschuldsvermutung.
das ist fast genau wie wenn ich sage »es gibt viel größer schurken als AH. abgesehen von der landsberghaft kann man ihn eigentlich nur beschuldigen von 1934 (nacht der langen messer). für alle anderen verbrechen gibt es kein beweis.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Unité 1 »

CaptainJack hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:39)

Das ist allerdings Stochern im Nebel! Da wir ein Rechtsstaat sind und er es erklärt und verdeutlicht hat, gilt auch fürZweifelnde die Unschuldsvermutung.
Seine Reden gefallen mir übrigens auch nicht!
Nicht wir sind ein Rechtsstaat, sondern Deutschland, dessen Justiz gemäß der Unschuldsvermutung und Schuldbeweispflicht handelt. Das gilt jedoch nicht für z.B. unité 1, der Hoebbels nicht nur wegen dieser Rede für einen Wiedergänger des NS hält.
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Kritikaster
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kritikaster »

CaptainJack hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:39)

Das ist allerdings Stochern im Nebel! Da wir ein Rechtsstaat sind und er es erklärt und verdeutlicht hat, gilt auch fürZweifelnde die Unschuldsvermutung.
Seine Reden gefallen mir übrigens auch nicht!
Er hat rein gar nix "erklärt"! :rolleyes:

"Nebel" trifft's allerdings, denn um eine solche Kerze handelt es sich mal wieder bei dem nachträglichen Relativierungsversuch.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Wasteland »

7 Zitate aus Björn Höckes Rede, die von den Medien grob verfälscht wurden
http://www.der-postillon.com/2017/01/7- ... E.facebook
1. "Wir brauchen eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad"
Verschiedene Medien stellen das so hin, als wollte Björn Höcke damit das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus abschaffen und die Taten der Deutschen relativieren.
Tatsächlich sagte Björn Höcke, der gelegentlich zum Nuscheln neigt, aber:
"Wir braten uns eine mit Ingwer gewürzte Ente bei 180 Grad"
Höcke gab seinen Anhängern also nur ein paar Rezepttipps. Hätten ihn die Medien korrekt zitiert und seine Anregungen einfach mal nachgekocht, wären sie in den Genuss eines köstlichen Hauptgerichtes gekommen, wie es bei den Höckes seit Generationen an Weihnachten serviert wird
:thumbup:
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von logiCopter »

relativ hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:03)

Kann man einen ehmaligen Gymnasialleher nicht zumuten sich unmissverständlich auszudrücken? Seine intention ist m.M. nach klar aus seiner Rede zu entnehmen, er wollte genau dies sagen was er meinte und nicht wie er es formulierte, damit ihm Rechtlich nix geschieht, die Gäste haben ihn da schon richtig verstanden.
Na, immerhin drücken sich unsere linken Bessermenschen unmissverständlich aus, wenn sie mit Sprüchen wie "Deutschland verrecke" oder "Deutschland du mieses Stück Scheiße" durch die Straßen marschieren.
Und unsere Bundestagsvizepräsidentin marschiert mit ...
***
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von schokoschendrezki »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:01)
Auch Höckes Ausdruck "Denkmal der Schande" ist völlig legitim: Der Holocaust war eine Schande (oder ist da jemand anderer Ansicht?) und ein Denkmal, das an diesen Holocaust erinnert ist somit ein Denkmal der Schande, oder etwa nicht?
Bin schon gespannt, wie sich unsere verlogenen Bessermenschen ihre Doppelmoral diesmal hinzubiegen versuchen.
Es ist kein Denkmal der Schande, denn die Intention dieses Denkmal war und ist keineswegs der Täter zu gedenken sondern der Opfer. Es hat eine völlig andere Ausrichtung als, sagen wir mal zum Beispiel, eine Geschichtsstunde zum Thema "Nürnberger Prozesse". Da wird (rational) der Täter gedacht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alter Stubentiger »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:07)

Na, immerhin drücken sich unsere linken Bessermenschen unmissverständlich aus, wenn sie mit Sprüchen wie "Deutschland verrecke" oder "Deutschland du mieses Stück Scheiße" durch die Straßen marschieren.
Und unsere Bundestagsvizepräsidentin marschiert mit ...
Da marschiert niemand. Das sind ein paar Einzelmeinugen die du auch gerne kritisieren darfst. Das ist dein Recht. Und es ist mein Recht Höcke zu kritisieren. Der ist ja selbst in der eigenen Parteien nicht unumstritten oder?

Das Deutschland offensiv vor der eigenen Vergangenheit warnt ist keine Schande. Es ist eine Leistung. Wenn andere dies nicht tun laufen sie Gefahr Fehler von einst zu wiederholen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:07)

Na, immerhin drücken sich unsere linken Bessermenschen unmissverständlich aus, wenn sie mit Sprüchen wie "Deutschland verrecke" oder "Deutschland du mieses Stück Scheiße" durch die Straßen marschieren.
Und unsere Bundestagsvizepräsidentin marschiert mit ...
Das passt ja hervorragend in Höckes Ablenkungschema.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:07)

Na, immerhin drücken sich unsere linken Bessermenschen unmissverständlich aus, wenn sie mit Sprüchen wie "Deutschland verrecke" oder "Deutschland du mieses Stück Scheiße" durch die Straßen marschieren.
Und unsere Bundestagsvizepräsidentin marschiert mit ...
deshalb brauchen wir auch einen erinnerungspolitische Wende um 180Grad, damit Deutschland wieder rein dasteht.
aber bald kommt der naechste aus der AfD und will diese Wende nicht mehr, aber Jahre halt aus den Geschichtsbuechern streichen, damit das wahre Deutschland wieder mehr zum Vorschein kommt...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Ein Terraner »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:07)

Na, immerhin drücken sich unsere linken Bessermenschen unmissverständlich aus, wenn sie mit Sprüchen wie "Deutschland verrecke" oder "Deutschland du mieses Stück Scheiße" durch die Straßen marschieren.
Quiekt Deutschland eigentlich wenn man es mit einer Gabel pickst?
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:07)

Na, immerhin drücken sich unsere linken Bessermenschen unmissverständlich aus, wenn sie mit Sprüchen wie "Deutschland verrecke" oder "Deutschland du mieses Stück Scheiße" durch die Straßen marschieren.
Und unsere Bundestagsvizepräsidentin marschiert mit ...
das kann man von rechten »schlechtermenschen« nicht sagen. da klingt eher »ich habe es nicht gewußt, nicht gewollt, noch gemeint«. aber »gesagt« haben sie es...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von schokoschendrezki »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:23)

das kann man von rechten »schlechtermenschen« nicht sagen. da klingt eher »ich habe es nicht gewußt, nicht gewollt, noch gemeint«. aber »gesagt« haben sie es...
Es geht jemandem wie Höcke ja auch keineswegs um das Thema selbst. Das ist ihm vermutlich ziemlich gleichgültig. Es geht darum, über den Sprachgebrauch allgemein übliche Denkschablonen und Narrative Stück für Stück weiter nach rechts zu verschieben.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:15)

Es ist kein Denkmal der Schande, denn die Intention dieses Denkmal war und ist keineswegs der Täter zu gedenken sondern der Opfer. Es hat eine völlig andere Ausrichtung als, sagen wir mal zum Beispiel, eine Geschichtsstunde zum Thema "Nürnberger Prozesse". Da wird (rational) der Täter gedacht.
Eine Frage der Interpretation!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:01)

ist Björn Höckes Aussage eher besonnen, abgesehen davon, dass sie richtig ist.
.
Steigerungspotential hat die AfD immer - Besonnen ist die Aussage zwar nicht, aber schon so, dass man im Nazijargon sich so langsam aber sicher bewegt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:28)

Es geht jemandem wie Höcke ja auch keineswegs um das Thema selbst. Das ist ihm vermutlich ziemlich gleichgültig. Es geht darum, über den Sprachgebrauch allgemein übliche Denkschablonen und Narrative Stück für Stück weiter nach rechts zu verschieben.
das schafft Hoecke spielend!
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:28)

Es geht jemandem wie Höcke ja auch keineswegs um das Thema selbst. Das ist ihm vermutlich ziemlich gleichgültig. Es geht darum, über den Sprachgebrauch allgemein übliche Denkschablonen und Narrative Stück für Stück weiter nach rechts zu verschieben.
Zu deinem ersten Satz: Das wissen wir nicht .. nicht einmal du! Zu deinem letzten Satz: Da gebe ich dir Recht! er ist aber nun mal eher nicht linksgerichtet!
Wenn ich "die Afd" wäre, würde ich ihn klein halten.
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relativ
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

pikant hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:29)

Steigerungspotential hat die AfD immer - Besonnen ist die Aussage zwar nicht, aber schon so, dass man im Nazijargon sich so langsam aber sicher bewegt.
Sprachgebrauch schafft Meinungen oder verstärkt sie, genau dies macht die AfD im großen Umfang, damit sind sie in "guter" Gesellschaft mit z.B. Trump, Erdogan und anderen populistischen Parteien in Europa.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:28)

Es geht jemandem wie Höcke ja auch keineswegs um das Thema selbst. Das ist ihm vermutlich ziemlich gleichgültig.
Da wäre ich mich nicht so sicher. Von seinem Sprachgebrauch über die Art seiner Führung des Landesverbandes, nämlich als Bewegung, bis hin zu den Inhalten sieht mir das wie ein Überzeugungstäter aus.
Es geht darum, über den Sprachgebrauch allgemein übliche Denkschablonen und Narrative Stück für Stück weiter nach rechts zu verschieben.
Das wiederum ist zweifelsohne richtig. Und da dies anscheinend nicht verstanden wird oder die der marktwirtschaftlichen Logik unterworfene Struktur der Medien sich unfähig zeigt, sich dem entgegenzustellen, ist die AfD erfolgreich. Anstatt mit Klarheit zu reagieren, sehe ich eine immer weiter um sich greifende Verdunkelung der Sprache. Rechtspopulismus. Fake-News. Postfaktisch. Alles leere Begriffe.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von zollagent »

ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jan 2017, 09:57)

Ja, kann ich nachvollziehen. Ich fühle mich trotzdem unwohl, wenn man es nötig hat, solche Methoden anzuwenden, um der AfD und ihrem Führer beizukommen.
Ich finde das sogar äusserst kontraproduktiv, denn das, was ich hier gerade bemängle, liefert die Argumente für die "Lügenpresse" ....
Zur Rede nochmal: Ich habe mir die Nummer reingezogen, vollständig, von vorne bis hinten, um genau zu wissen, was los war.
Ich fand einige Stellen fragwürdig und ziemlich dämlich, aber die Passagen, die jetzt den Skandal geben sollen, sind definitiv nur mit ganz bösem Willen so zu interpretieren, wie es gerade passiert ....
...oder mit der stillschweigenden Übereinstimmung, die Redner und Zuhörer hier verbindet.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zunder »

logiCopter hat geschrieben:(19 Jan 2017, 14:01)

Auch Höckes Ausdruck "Denkmal der Schande" ist völlig legitim: Der Holocaust war eine Schande (oder ist da jemand anderer Ansicht?) und ein Denkmal, das an diesen Holocaust erinnert ist somit ein Denkmal der Schande, oder etwa nicht?
Der Holocaust war keine Schande. Er war ein Verbrechen. Man muß schon ziemlich braun und dumm und verlogen sein, um permanent die tatsächlichen Opfer unterschlagen zu können und so zu tun, als seien die Deutschen die eigentlichen Opfer.
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becksham
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von becksham »

Zunder hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:49)

Der Holocaust war keine Schande. Er war ein Verbrechen. Man muß schon ziemlich braun und dumm und verlogen sein, um permanent die tatsächlichen Opfer unterschlagen zu können und so zu tun, als seien die Deutschen die eigentlichen Opfer.
Höcke hat halt seine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad schon vollzogen. *kotzsmilie*
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Quatschki
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Quatschki »

Zunder hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:49)

Der Holocaust war keine Schande. Er war ein Verbrechen.
Die Schande bestand in dem Wegschauen (teilweise auch Zuschauen).
Und das ist das, was auf die meisten damaligen Zeitgenossen zutrifft, denn nur wenige waren aktiv involviert.

Die gesamte Mahnkultur richtet sich ja nicht an Leute, die solche Verbrechen planen, sondern an jene, die die Macht haben, sie zu verhindern. Man muß halt nur aufpassen, dass im Namen des "Nie wieder!" nicht aus Übereifer irgendwelche korrupte Räuberbanden an die Macht gebombt werden (wie in Kosovo) oder stabilisierende Autokraten weggebombt werden (Irak oder Libyen) und letztlich das Gegenteil bewirkt wird.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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becksham
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von becksham »

Quatschki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 16:08)
...Die gesamte Mahnkultur richtet sich ja nicht an Leute, die solche Verbrechen planen, sondern an jene, die die Macht haben, sie zu verhindern. ...
Und diese Mahnkultur passt Herrn Höcke ja nicht. Warum bloß?
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Quatschki
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Quatschki »

becksham hat geschrieben:(19 Jan 2017, 16:18)

Und diese Mahnkultur passt Herrn Höcke ja nicht. Warum bloß?
Hat er doch erklärt,
Weil das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Weil die gesamte deutsche Geschichte mies gemacht wird.
Sogar Luther, der ja nun ganz wesentlich für die Entwicklung der westlichen Zivilisation ist, oder Richard Wagner, ohne den moderne dramatische Filmmusik wohl anders klingen würde, wird dieses Label "Schuld am Holocaust" anzuheften versucht.
Und die Kinder werden in diesem Geist erzogen, so dass sie ganz verunsichert sind, wenn sie auf von Deutschlands großartiger Geschichte schwärmende Ausländer treffen.

Und Höcke geht halt davon aus, dass da bösartiges Kalkül dahinter steht.
Einerseits Machtkalkül, um die Faschismuskeule gegen Andersdenkende schwingen und dabei jederzeit die dem Michel anerzogenen Reflexe abrufen zu können. Andererseits Profitkalkül, um Deutschland wegen der "historischen Verantwortung" zur ewigen Melkkuh für nicht so schaffensfreudige Zeitgenossen zu machen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Schnitter »

Quatschki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 16:42)

Hat er doch erklärt,
Weil das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Weil die gesamte deutsche Geschichte mies gemacht wird.
Sogar Luther, der ja nun ganz wesentlich für die Entwicklung der westlichen Zivilisation ist, oder Richard Wagner, ohne den moderne dramatische Filmmusik wohl anders klingen würde, wird dieses Label "Schuld am Holocaust" anzuheften versucht.
Und die Kinder werden in diesem Geist erzogen, so dass sie ganz verunsichert sind, wenn sie auf von Deutschlands großartiger Geschichte schwärmende Ausländer treffen.
Dann muss Höcke in einem anderen Land geboren sein.

Mir wurde kein "Schuldkult" anerzogen, offensichtlich haben das nur Neonazis wie Höcke erlebt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Ger9374 »

Quatschki hat geschrieben:(19 Jan 2017, 16:42)

Hat er doch erklärt,
Weil das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Weil die gesamte deutsche Geschichte mies gemacht wird.
Sogar Luther, der ja nun ganz wesentlich für die Entwicklung der westlichen Zivilisation ist, oder Richard Wagner, ohne den moderne dramatische Filmmusik wohl anders klingen würde, wird dieses Label "Schuld am Holocaust" anzuheften versucht.
Und die Kinder werden in diesem Geist erzogen, so dass sie ganz verunsichert sind, wenn sie auf von Deutschlands großartiger Geschichte schwärmende Ausländer treffen.

Und Höcke geht halt davon aus, dass da bösartiges Kalkül dahinter steht.
Einerseits Machtkalkül, um die Faschismuskeule gegen Andersdenkende schwingen und dabei jederzeit die dem Michel anerzogenen Reflexe abrufen zu können. Andererseits Profitkalkül, um Deutschland wegen der "historischen Verantwortung" zur ewigen Melkkuh für nicht so schaffensfreudige Zeitgenossen zu machen.


Das halte ich für ein wenig überzogen.Das von der Schule an heftigst auf die Nazi Vergangenheit
rumgekaut wird liegt an den Vernichtungs und
Herrenmenschen folgen des dritten Reiches.
Natürlich ist das nur ein sehr kleiner Teil Deutscher Geschichte, aber mit was für Folgen.
Es wird keine ewige Demut für Deutschland die Folge sein, aber das Geschichtsbewustsein für
1939-1945 muss wach bleiben. Das kann man in
einigen Jahrzehnten nicht einfach so relativieren.
Das wirst du sicher auch so sehen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Marsu »

Quatschki hat geschrieben: Sogar Luther, der ja nun ganz wesentlich für die Entwicklung der westlichen Zivilisation ist, oder Richard Wagner, ohne den moderne dramatische Filmmusik wohl anders klingen würde, wird dieses Label "Schuld am Holocaust" anzuheften versucht.
Es ist sicher nicht falsch, zwei glühende Antisemiten zwei glühende Antisemiten zu nennen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Quatschki »

Marsu hat geschrieben:(19 Jan 2017, 19:00)

Es ist sicher nicht falsch, zwei glühende Antisemiten zwei glühende Antisemiten zu nennen.
Ich bin nicht darüber auf dem Laufenden, ob sie biographische Berührungspunkte zum Judentum hatten oder sich rein akademisch damit auseinandergesetzt haben. Und ob sie durch ihr Leben und Wirken jemals einem Juden Leid zugefügt haben.
Kurzum mit welcher Relevanz das Thema für die Bewertung des Gesamtcharakters zu gewichten ist. Als wissenwerte Kuriosität und Randnotiz oder als charakterprägende Obsession?
Und dass sich spätere Verbrecher auf sie berufen haben? Lenin, Stalin und Mao haben sich auch auf Marx berufen. Lange nach seinem Tode. Hätte er noch gelebt, hätte er sich sicher gegen eine Vereinnahmung in solchem Sinne gewehrt...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

CaptainJack hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:34)

Wenn ich "die Afd" wäre, würde ich ihn klein halten.
in zeiten der nazis wäre er grüne oder schwarze. bei den DDR vllt spitzel oder schlimmer?
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Unité 1 hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:37)

Da wäre ich mich nicht so sicher. Von seinem Sprachgebrauch über die Art seiner Führung des Landesverbandes, nämlich als Bewegung, bis hin zu den Inhalten sieht mir das wie ein Überzeugungstäter aus.
so empfinde ich auch. der träumt sogar braun und stinkt braun. falls das möglich wäre. hätte meine großmutter noch gelebt, dann würde sie gesagt haben »der benimmt sich so grob, damit keiner sich realisiert daß er innerlich noch viel grober ist.
Unité 1 hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:37)
Anstatt mit Klarheit zu reagieren, sehe ich eine immer weiter um sich greifende Verdunkelung der Sprache. Rechtspopulismus. Fake-News. Postfaktisch. Alles leere Begriffe.
genau. wer sich benimmt wie ein nazi soll auch hören daß er mit erfolg nazibenehmen nachahmt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Unité 1 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 Jan 2017, 20:17)

genau. wer sich benimmt wie ein nazi soll auch hören daß er mit erfolg nazibenehmen nachahmt.
Ich finde einfach keine Erklärung dafür, warum es so problematisch sein soll, Dinge klar zu benennen. Seien es Lügen (postfaktisch), Rechtskonservatismus/-extremismus/-radikalismus usw. (Rechtspopulismus) oder Propaganda/Desinformation (Fake-News). Aber ist ein Thema für einen anderen Strang.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

zollagent hat geschrieben:(19 Jan 2017, 15:47)

...oder mit der stillschweigenden Übereinstimmung, die Redner und Zuhörer hier verbindet.
Gesagt hat Höcke, dass es ausser Deutschland wohl kein anderes Land auf der Welt gibt, dass für seine Schande im Herzen seiner Hauptstadt ein Denkmal errichtet hat.
Und damit hat er Recht, wie ich wertfrei meine. Ich kenne jedenfalls kein Land, dass Ähnliches zu bieten hat.
Ich glaube auch kaum, dass die Zuhörer in dem Raum in der Lage sind, irgendwelche eventuell verborgenen Metaebenen oder Subtexte verstehen zu können!
Bei der vorliegenden Rede hätte Höcke dann nämlich als Agitator semantisch völlig versagt.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Schnitter »

ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jan 2017, 22:47)

Gesagt hat Höcke, dass es ausser Deutschland wohl kein anderes Land auf der Welt gibt, dass für seine Schande im Herzen seiner Hauptstadt ein Denkmal errichtet hat.
Ich bin eigentlich relativ stolz darauf dass wir in diesem Punkt Chinesen und Russen zivilisatorisch und emanzipatorisch klar voraus sind (siehe Mao, Stalin Kult).
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Bielefeld09 »

ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jan 2017, 22:47)

Gesagt hat Höcke, dass es ausser Deutschland wohl kein anderes Land auf der Welt gibt, dass für seine Schande im Herzen seiner Hauptstadt ein Denkmal errichtet hat.
Und damit hat er Recht, wie ich wertfrei meine. Ich kenne jedenfalls kein Land, dass Ähnliches zu bieten hat.
Ich glaube auch kaum, dass die Zuhörer in dem Raum in der Lage sind, irgendwelche eventuell verborgenen Metaebenen oder Subtexte verstehen zu können!
Bei der vorliegenden Rede hätte Höcke dann nämlich als Agitator semantisch völlig versagt.
Mir ist es schon zuwider, diesen Namen zu schreiben!
Ein nichts, eine null, eben ein Gymnasiallehrer eben.
Höcke ist eine Schande, das Verbrechen seiner Geisteshaltung steht als Denkmal in Berlin.
Höcke ist eben die Schande, das Verbrechen haben meine Eltern begangen.
Höcke steht auch für meine Eltern, deren Großeltern einfach nur Nazis waren.
Und meine Eltern sind auch gequält worden,
da ist eben auch deutsche Vergangenheit.
Von welcher glorreichen Vergangenheit will Höcke denn berichten?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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