Gleichberechtigung und Sprache
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Gleichberechtigung und Sprache
Gibt es nur immer nur so komische Einzellösungen wie das "Binnen-I" oder den Vorschlag des "Kanzlerich" für einen männlichen Bundeskanzler im Gegensatz zum weiblichen, der (bzw. DIE) dann nur Kanzler heißen sollte?
Das ganze führt zu einer unleserlichen und unaussprechbaren Sprache und zu zahlreichen Widersprüchen. Bisher lese ich nichts über eine Generalrevision der Deutschen Sprache, die die Gleichberechtigung schaffen und gleichzeitig auch die Sprache deutlich vereinfachen würde, womit sie für Menschen nichtdeutscher Muttersprache leichter erlernbar wäre.
Man könnte sich das am Beispiel des Wortes "Lehrer" so vorstellen, dass es eindeutig weibliche, männliche und neutrale Endungen gäbe, mit einer absolut regelmäßigen Mehrzahlbildung. Die Endungen sind stets gleichlang, sodass eine Diskriminierung (wie sie in der Kunstsprache Esperanto durchaus vorkommt) nicht mal ansatzweise denkbar ist:
Lehrera = Lehrerin (weiblich)
Lehrero = Lehrer (männlich)
Lehrere = Lehrer (Neutralform)
Lehreras = Lehrerinnen (weibliche)
Lehreros = Lehrer (männliche)
Lehreres = Lehrer (Neutralform - z.B. wenn es eine gemischte Gruppe männlich/weiblich ist oder wir das Geschlecht nicht wissen etc....)
Die Artikel würde ich klanglich passend romanisch-international als la/le/lo bzw. las/les/los wählen. Jeder Mensch unseres europäischen Kulturkreises kann diese Endungen schon heute automatisch dem richtigen Geschlecht zuordnen bzw. dies richtig erahnen. Die Mehrzahlendung würde, wie das teilweise im Deutschen und fast immer im Englischen der Fall ist nur noch auf -s lauten. Leichter zum Erlernen geht es nicht!
Ist so eine Generalrevision zu radikal?
Das ganze führt zu einer unleserlichen und unaussprechbaren Sprache und zu zahlreichen Widersprüchen. Bisher lese ich nichts über eine Generalrevision der Deutschen Sprache, die die Gleichberechtigung schaffen und gleichzeitig auch die Sprache deutlich vereinfachen würde, womit sie für Menschen nichtdeutscher Muttersprache leichter erlernbar wäre.
Man könnte sich das am Beispiel des Wortes "Lehrer" so vorstellen, dass es eindeutig weibliche, männliche und neutrale Endungen gäbe, mit einer absolut regelmäßigen Mehrzahlbildung. Die Endungen sind stets gleichlang, sodass eine Diskriminierung (wie sie in der Kunstsprache Esperanto durchaus vorkommt) nicht mal ansatzweise denkbar ist:
Lehrera = Lehrerin (weiblich)
Lehrero = Lehrer (männlich)
Lehrere = Lehrer (Neutralform)
Lehreras = Lehrerinnen (weibliche)
Lehreros = Lehrer (männliche)
Lehreres = Lehrer (Neutralform - z.B. wenn es eine gemischte Gruppe männlich/weiblich ist oder wir das Geschlecht nicht wissen etc....)
Die Artikel würde ich klanglich passend romanisch-international als la/le/lo bzw. las/les/los wählen. Jeder Mensch unseres europäischen Kulturkreises kann diese Endungen schon heute automatisch dem richtigen Geschlecht zuordnen bzw. dies richtig erahnen. Die Mehrzahlendung würde, wie das teilweise im Deutschen und fast immer im Englischen der Fall ist nur noch auf -s lauten. Leichter zum Erlernen geht es nicht!
Ist so eine Generalrevision zu radikal?
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Einfach "lehra" für beide Geschlechter schreiben..
Man spart dann mindestens einen Buchstaben pro Wort.
Der/die/das wird einfach weggelassen.
Des weiteren würde es sich nach coolem gossenslang anhören und wäre absolut gendergerecht.
"lehra hat Hausaufgabe gegeben" anstelle von:
"die frau Lehrerin hat heute eine Hausaufgabe aufgegeben"
Man spart dann mindestens einen Buchstaben pro Wort.
Der/die/das wird einfach weggelassen.
Des weiteren würde es sich nach coolem gossenslang anhören und wäre absolut gendergerecht.
"lehra hat Hausaufgabe gegeben" anstelle von:
"die frau Lehrerin hat heute eine Hausaufgabe aufgegeben"
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Samstag 3. Dezember 2016, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Lass doch das "h" auch noch weg, hört man sowieso nicht.watisdatdenn? hat geschrieben:(03 Dec 2016, 20:42)
Einfach "lehra" für beide Geschlechter schreiben..
Man spart dann mindestens einen Buchstaben pro Wort.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Billie Holiday hat geschrieben:(03 Dec 2016, 20:43)
Lass doch das "h" auch noch weg, hört man sowieso nicht.

"lera hat hausi aufgegeben"
Reicht völlig und ist endlich keine sexistische Sprache mehr.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Na gut, warum nicht gleich die stümmelige SMS Sprache? Oder nur noch Smileys? Buchstaben sind doch sowas von überflüssig.
Und Sprache erst... vielleicht sollten wir alle nur noch summen und brummen?
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Lol, full ackBleibtreu hat geschrieben:(03 Dec 2016, 20:52)
Na gut, warum nicht gleich die stümmelige SMS Sprache? Oder nur noch Smileys? Buchstaben sind doch sowas von überflüssig.
Und Sprache erst... vielleicht sollten wir alle nur noch summen und brummen?

Beste!
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Zu altmodisch. Es gibt doch hunderte, wenn nicht sogar tausende Geschlechter. Es wäre diskriminierend, wenn Du die alle trotz ihrer Vielfalt bei der Endung -e(s) reinstopfst und Männer sowie Frauen mit eigenen Endungen privilegierst.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 19:56)
Ist so eine Generalrevision zu radikal?
Labskaus!
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Vermutlich würde jede neue Kunstsprache mehr ernsthafte Antworten haben. Warum aber nicht eine bestehende (hier Deutsch) optimieren? Wenn wir das, was ich vorschlug, schon vor 20 Jahren gemacht hätten, würde das kaum noch jemand als komisch betrachten.
Nehmen wir vergleichsweise Esperanto. Obwohl es eine Plansprache ist, ist es nicht geschlechtsneutral: Onkel = Onklo, Tante = Onklino (das letztere hört sich für uns sowieso komisch an, ist aber auch länger als das erste)
Nehmen wir vergleichsweise Esperanto. Obwohl es eine Plansprache ist, ist es nicht geschlechtsneutral: Onkel = Onklo, Tante = Onklino (das letztere hört sich für uns sowieso komisch an, ist aber auch länger als das erste)
Re: Gleichberechtigung und Sprache
Du schätzt mich falsch ein. Ich absolut gegen diesen überzogenen Gender-Wahn. Es muss aber endgültig zu einer vollständigen Gleichberechtigung kommen.frems hat geschrieben:(03 Dec 2016, 20:57)
Zu altmodisch. Es gibt doch hunderte, wenn nicht sogar tausende Geschlechter. Es wäre diskriminierend, wenn Du die alle trotz ihrer Vielfalt bei der Endung -e(s) reinstopfst und Männer sowie Frauen mit eigenen Endungen privilegierst.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Lande ich in der Hölle, wenn ich meine Sprache beibehalte?
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ne, es ist eher die Idee dahinter. Selbst mir als nun wirklich emanzipierte Frau geht dieses GenderGequatsche auf die Eier. Das ist echt nicht mehr normal...Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:00)
Vermutlich würde jede neue Kunstsprache mehr ernsthafte Antworten haben. Warum aber nicht eine bestehende (hier Deutsch) optimieren? Wenn wir das, was ich vorschlug, schon vor 20 Jahren gemacht hätten, würde das kaum noch jemand als komisch betrachten.
Nehmen wir vergleichsweise Esperanto. Obwohl es eine Plansprache ist, ist es nicht geschlechtsneutral: Onkel = Onklo, Tante = Onklino (das letztere hört sich für uns sowieso komisch an, ist aber auch länger als das erste)

Es gibt keine Hölle außer der, die du dir selbst bereitest oder von anderen bereiten lässt.Billie Holiday hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:03)
Lande ich in der Hölle, wenn ich meine Sprache beibehalte?

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Also ich kann mit der Sprache, wie sie die Öffentlichkeit im Alltag nutzt, ganz gut leben. Diskriminierend finde ich es auch nicht, wenn eine Variante mehr Buchstaben hat als eine andere. Genau so könnte man gegenargumentieren, dass die Funktionalität (-> Kürze) hinter Relevanz (-> Länge) stünde. Mir ist jedenfalls noch nie eine Frau begegnet, die den Begriff "Mitarbeiterin" diskriminierend findet, weil er zwei Buchstaben mehr hat als "Mitarbeiter".Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:02)
Du schätzt mich falsch ein. Ich absolut gegen diesen überzogenen Gender-Wahn. Es muss aber endgültig zu einer vollständigen Gleichberechtigung kommen.

Zuletzt geändert von frems am Samstag 3. Dezember 2016, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Die Frage war auch mehr rhetorisch, ich gestatte anderen nicht, mir eine Hölle zu bereiten.Bleibtreu hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:04)
Ne, es ist eher die Idee dahinter. Selbst mir als nun wirklich emanzipierte Frau geht dieses GenderGequatsche auf die Eier. Das ist echt nicht mehr normal...
Es gibt keine Hölle außer der, die du dir selbst bereitest oder von anderen bereiten lässt.

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Bleibtreu hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:04)
Ne, es ist eher die Idee dahinter. Selbst mir als nun wirklich emanzipierte Frau geht dieses GenderGequatsche auf die Eier. Das ist echt nicht mehr normal...
Es gibt keine Hölle außer der, die du dir selbst bereitest oder von anderen bereiten lässt.

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Das Festhalten an der eigenen Sprache erscheint als die letzte Bastion des Nationalismus. Wir übernehmen die Kultur der ganzen Welt, die Grenzen lösen sich auf, aber die Sprache muss bleiben. So sehen das alle, das heißt fast alle, als Berufsoppositioneller würde ich da gerne ein wenig rumschrauben. 

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Jetzt mal ein etwas weniger zynischer Beitrag:
Sprache ist ein zentrales Element von Kultur. Man kann und sollte damit spielen, aber es ist auch historisch enorm aufgeladen. Jede Generation verändert Sprache etwas und so kann man über Etymologie viel über die Wandlung einer Volksgruppe erfahren.
In unserer Sprache spiegeln sich die domestizierung des Pferdes, die Wanderung unserer Ahnen nach Europa, die sozialen Strukturen unserer Ahnen und z.b. Auch die Wechselwirkung mit anderen Völkern und der Schrift.
Ich würde nicht ohne not darin rumpfuschen, denn gerade auch der kulturelle sexualdimorphismus ist ein starkes Relikt unserer Ahnen.
Gerne darf das jemand ablehnen und nicht nutzen, aber bitte nicht mit zwang für alle.
Sprache ist ein zentrales Element von Kultur. Man kann und sollte damit spielen, aber es ist auch historisch enorm aufgeladen. Jede Generation verändert Sprache etwas und so kann man über Etymologie viel über die Wandlung einer Volksgruppe erfahren.
In unserer Sprache spiegeln sich die domestizierung des Pferdes, die Wanderung unserer Ahnen nach Europa, die sozialen Strukturen unserer Ahnen und z.b. Auch die Wechselwirkung mit anderen Völkern und der Schrift.
Ich würde nicht ohne not darin rumpfuschen, denn gerade auch der kulturelle sexualdimorphismus ist ein starkes Relikt unserer Ahnen.
Gerne darf das jemand ablehnen und nicht nutzen, aber bitte nicht mit zwang für alle.
Re: Gleichberechtigung und Sprache
Du beschäftigst dich eben nicht damit, was Sprachwissenschaftler dazu schreiben. Ich bin zwar keiner, aber es hat mich interessiert. Und da spielt die Länge der Wörter auch eine Rolle. Ebenso wie, dass ein Begriff (bei uns meist der männliche) gleichzeitig als neutraler Begriff fungiert. Selbst die Tatsache, dass der Artikel "die" weiblich ist, aber gleichzeitig auch generell bei der Mehrzahlbildung verwendet wird, ist nicht okay. Eine Generalrevision wirft all das durch neue Endungen über den Haufen in einer Weise, die alles auch sehr vereinfacht.frems hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:07)
Also ich kann mit der Sprache, wie sie die Öffentlichkeit im Alltag nutzt, ganz gut leben. Diskriminierend finde ich es auch nicht, wenn eine Variante mehr Buchstaben hat als eine andere. Genau so könnte man gegenargumentieren, dass die Funktionalität (-> Kürze) hinter Relevanz (-> Länge) stünde. Mir ist jedenfalls noch nie eine Frau begegnet, die den Begriff "Mitarbeiterin" diskriminierend findet, weil er zwei Buchstaben mehr hat als "Mitarbeiter".
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ach du Scheiße. Du meinst das auch noch ernst, hm?Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:10)
Das Festhalten an der eigenen Sprache erscheint als die letzte Bastion des Nationalismus. Wir übernehmen die Kultur der ganzen Welt, die Grenzen lösen sich auf, aber die Sprache muss bleiben. So sehen das alle, das heißt fast alle, als Berufsoppositioneller würde ich da gerne ein wenig rumschrauben.

Mag in deinen Ohren bizarr klingen, iss aber so und ganz unnationalistisch.

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Warum?Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:02)
Ich absolut gegen diesen überzogenen Gender-Wahn. Es muss aber endgültig zu einer vollständigen Gleichberechtigung kommen.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ehm, ich kenn Linguisten (u.a. in der Familie) und da hält niemand was davon, die gesprochene Sprache "von oben" zu diktieren. Gepflogenheiten im Schriftverkehr, z.B. Mitarbeiter/innen, sind das eine. Sprachdiktatur etwas anderes. Gegen den Nationalismus hilft es auch nicht, denn eine Reform der deutschen Sprache wäre weiterhin Deutsch, so wie sich die Sprache natürlich schon immer weiterentwickelt hat. Ebenso sollte man nicht annehmen, dass Nationalismus in Ländern, die für Frauen und Männer gleich viele Buchstaben benutzen, automatisch geringer ausgeprägt wäre.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:15)
Du beschäftigst dich eben nicht damit, was Sprachwissenschaftler dazu schreiben. Ich bin zwar keiner, aber es hat mich interessiert. Und da spielt die Länge der Wörter auch eine Rolle. Ebenso wie, dass ein Begriff (bei uns meist der männliche) gleichzeitig als neutraler Begriff fungiert. Selbst die Tatsache, dass der Artikel "die" weiblich ist, aber gleichzeitig auch generell bei der Mehrzahlbildung verwendet wird, ist nicht okay. Eine Generalrevision wirft all das durch neue Endungen über den Haufen in einer Weise, die alles auch sehr vereinfacht.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
das ist ja auch nicht gemeint. Der Unterscheid bleibt, er wird sogar präzisiert. Also keine einheitliche Form wie beim englischen "teacher". Nein, als die letzte Bastion des Nationalismus finde ich das Festhalten an der eigenen Sprache. Man möchte sie nicht gegen eine andere austauschen und man möchte sie noch nicht einmal wirklich überarbeiten - also etwas mehr als eine Rechtschreibreform durchführen.Bleibtreu hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:15)
Ach du Scheiße. Du meinst das auch noch ernst, hm?Weißt du, ich finde es ziemlich genial, dass es Männer und Frauen gibt und dass sich beide nicht unwesentlich unterscheiden.
Mag in deinen Ohren bizarr klingen, iss aber so und ganz unnationalistisch.
Re: Gleichberechtigung und Sprache
Das weiß ich durchaus, dass nicht jeder - vermutlich sogar nur eine kleine Minderheit - für eine so radikale Reform ist. Aber das Problem unterschiedlicher Wortlänge, dass damit strenggenommen Gleichberechtigung in der Sprache nicht hergestellt ist, das wird allgemein gesehen.frems hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:19)
Ehm, ich kenn Linguisten (u.a. in der Familie) und da hält niemand was davon, die gesprochene Sprache "von oben" zu diktieren. Gepflogenheiten im Schriftverkehr, z.B. Mitarbeiter/innen, sind das eine. Sprachdiktatur etwas anderes. Gegen den Nationalismus hilft es auch nicht, denn eine Reform der deutschen Sprache wäre weiterhin Deutsch, so wie sich die Sprache natürlich schon immer weiterentwickelt hat. Ebenso sollte man nicht annehmen, dass Nationalismus in Ländern, die für Frauen und Männer gleich viele Buchstaben benutzen, automatisch geringer ausgeprägt wäre.
Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ich dachte jeder ist für Gleichberechtigung. Steht das nicht im Grundgesetz?
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Nein, es steht nicht im Grundgesetz, dass jeder für Gleichberechtigung ist. Gesinnung und Meinung sind -noch- frei.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:23)
Ich dachte jeder ist für Gleichberechtigung. Steht das nicht im Grundgesetz?
Im Grundgesetz steht, dass Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich sind.

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Aber irgendwie muss man dem doch in der Praxis näherkommen.Billie Holiday hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:27)
Nein, es steht nicht im Grundgesetz, dass jeder für Gleichberechtigung ist. Gesinnung und Meinung sind -noch- frei.
Im Grundgesetz steht, dass Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich sind.
Ich habe z.B. gelesen, dass nur 3% der Ehepaare den Nachnamen der Frau annehmen, das ist nicht gut - es sollte bei 50% liegen.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ist ja alles schön und gut, aber versucht mal eure Hirngespinste zu deklinieren und zu konjugieren - heißt in eine (einigermaßen) vernünftige Grammatik zu bringen. Immerhin kennt die deutsche Sprache 4 Fälle und mind. 3 Zeitformen.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 19:56)
Gibt es nur immer nur so komische Einzellösungen wie das "Binnen-I" oder den Vorschlag des "Kanzlerich" für einen männlichen Bundeskanzler im Gegensatz zum weiblichen, der (bzw. DIE) dann nur Kanzler heißen sollte?
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Ist so eine Generalrevision zu radikal?
Und vor allem, versucht diesen Buchstabensalat - genannt gendergerechte Sprache - auch mal zu sprechen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Überlasse einfach den Eheleuten, welchen Namen sie haben wollen.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:30)
Aber irgendwie muss man dem doch in der Praxis näherkommen.
Ich habe z.B. gelesen, dass nur 3% der Ehepaare den Nachnamen der Frau annehmen, das ist nicht gut - es sollte bei 50% liegen.

Ich habe den Namen meines Mannes gern genommen, da ich meinen Mädchennamen immer buchstabieren mußte und ihn schlicht nicht mochte.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Gleichberechtigung ja, aber nicht Gleichbehandlung.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:23)
Ich dachte jeder ist für Gleichberechtigung. Steht das nicht im Grundgesetz?
Selbst bei der Gleichberechtigung gibt es ja auch sinnvolle Ausnahmen (mutterschutz etc..).
Es ist gut, dass ich vor dem Gesetz auch den Namen meiner Frau annehmen könnte, aber das macht für mich allein aus genealogischen Überlegungen keinen Sinn.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Hast Du irgendeine halbwegs brauchbare Quelle zu der Aussage, dass die Allgemeinheit bzw. der sprachwissenschaftliche Konsens eine Diskriminierung in Wortlängen sieht? Ist Feuerwehrmann somit schlechter gestellt als der Soldat?Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:22)
Das weiß ich durchaus, dass nicht jeder - vermutlich sogar nur eine kleine Minderheit - für eine so radikale Reform ist. Aber das Problem unterschiedlicher Wortlänge, dass damit strenggenommen Gleichberechtigung in der Sprache nicht hergestellt ist, das wird allgemein gesehen.

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Die meisten Fälle haben doch keine eigenen Endungen im Deutschen, oder.Dark Angel hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:31)
Ist ja alles schön und gut, aber versucht mal eure Hirngespinste zu deklinieren und zu konjugieren - heißt in eine (einigermaßen) vernünftige Grammatik zu bringen. Immerhin kennt die deutsche Sprache 4 Fälle und mind. 3 Zeitformen.
Und vor allem, versucht diesen Buchstabensalat - genannt gendergerechte Sprache - auch mal zu sprechen.
Der Lehrer, den Lehrer, dem Lehrer, des Lehrers - also nur der Genitiv ist unterschiedlich. Die Lehrerin, die Lehrerin, der Lehrerin, (Besitz) der Lehrerin - hier ist nicht mal der Genitiv verschieden. Es wäre hauptsächlich eine Frage der Artikel.
Also wenn ich wirklich beauftragt werde, die Veränderungen einer staatlichen Kommission vorzulegen, dann mach ich das perfekt, aber im Rahmen des Politik-Forum rentiert sich das nicht - würde eher noch User abschrecken, mitzudiskutieren.
Re: Gleichberechtigung und Sprache
Nein, es geht nicht um ein einzelnes Wort, sondern darum, dass bei fast allen Wörtern die weibliche Form länger ist. Das sind ja sehr viele Wörter.frems hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:36)
Hast Du irgendeine halbwegs brauchbare Quelle zu der Aussage, dass die Allgemeinheit bzw. der sprachwissenschaftliche Konsens eine Diskriminierung in Wortlängen sieht? Ist Feuerwehrmann somit schlechter gestellt als der Soldat?
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ich sagte ja, wir verlegen uns am Besten auf summen und brummen - das ist einfacher und da gibt es garantiert keine Ungerechtigkeiten im Kampf der geschlechtlichen Buchstaben.Dark Angel hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:31)
Ist ja alles schön und gut, aber versucht mal eure Hirngespinste zu deklinieren und zu konjugieren - heißt in eine (einigermaßen) vernünftige Grammatik zu bringen. Immerhin kennt die deutsche Sprache 4 Fälle und mind. 3 Zeitformen.
Und vor allem, versucht diesen Buchstabensalat - genannt gendergerechte Sprache - auch mal zu sprechen.

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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ich erkenne das Problem nicht.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:42)
Nein, es geht nicht um ein einzelnes Wort, sondern darum, dass bei fast allen Wörtern die weibliche Form länger ist. Das sind ja sehr viele Wörter.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ja und? Was hat das mit Gleichberechtigung zu tun?Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:30)
Aber irgendwie muss man dem doch in der Praxis näherkommen.
Ich habe z.B. gelesen, dass nur 3% der Ehepaare den Nachnamen der Frau annehmen, das ist nicht gut - es sollte bei 50% liegen.
Schon mal was vom Selbstbestimmungsrecht gehört? Das bedeutet, die Menschen bestimmen selbst, welchen Namen sie annehmen. Da hat niemand Vorschriften zu machen und da macht auch niemand Vorschriften!
Dir scheint es weniger um Gleichberechtigung i.S.v. gleiche Rechte zu gehen als vielmehr darum, Menschen ihre Rechte zu nehmen und durch Diktate/Vorschriften zu ersetzen.
Wenn sich 97% der Paare dafür entscheiden den Namen des Mannes anzunehmen, dann ist das deren freie Entscheidung und Willensbekundung und du hast dich damit abzufinden und Ende Gelände!
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
An sich wäre aus genealogischen Gründen eine strikte Weitergabe des Namens der Frau vorzuziehen, da ja nur sie sicher als Mutter feststeht. Beim Vater stimmt das ja genetisch nicht immerwatisdatdenn? hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:33)
Gleichberechtigung ja, aber nicht Gleichbehandlung.
Selbst bei der Gleichberechtigung gibt es ja auch sinnvolle Ausnahmen (mutterschutz etc..).
Es ist gut, dass ich vor dem Gesetz auch den Namen meiner Frau annehmen könnte, aber das macht für mich allein aus genealogischen Überlegungen keinen Sinn.

Dazu kommen noch die unehelichen Kinder, die sowieso den Nachnamen der Mutter führen, womit in der Regel ein Unterschied zu den ehelichen Kindern liegt, wo abstammungsmäßig der Name des Vaters meist gewählt wird.
Re: Gleichberechtigung und Sprache
Bei einer wirklich freien Entscheidung muss aus statistischen Gründen eine Zahl sehr nahe oder identisch mit 50% herauskommen. Es ist zwar keine Frage eines Zwanges, aber doch einer Beeinflussung durch eine nicht gleichberechtigte Gesellschaft.Dark Angel hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:44)
Ja und? Was hat das mit Gleichberechtigung zu tun?
Schon mal was vom Selbstbestimmungsrecht gehört? Das bedeutet, die Menschen bestimmen selbst, welchen Namen sie annehmen. Da hat niemand Vorschriften zu machen und da macht auch niemand Vorschriften!
Dir scheint es weniger um Gleichberechtigung i.S.v. gleiche Rechte zu gehen als vielmehr darum, Menschen ihre Rechte zu nehmen und durch Diktate/Vorschriften zu ersetzen.
Wenn sich 97% der Paare dafür entscheiden den Namen des Mannes anzunehmen, dann ist das deren freie Entscheidung und Willensbekundung und du hast dich damit abzufinden und Ende Gelände!
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Also:Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:42)
Nein, es geht nicht um ein einzelnes Wort, sondern darum, dass bei fast allen Wörtern die weibliche Form länger ist. Das sind ja sehr viele Wörter.
Feuerwehrmann & Feuerwehrfrau = gleichberechtigt
Soldat & Soldatin = nicht gleichberechtigt
Ich find das nicht so überzeugend. Wo dies wissenschaftlicher Konsens sein soll, ist auch nicht erkennbar. Eine seriöse Quelle wäre da nützlicher als ein "Du beschäftigst Dich damit nicht".
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Bevor du hier weiter sinnbefreites Zeugs produzierst, informiere dich doch mal zu welcher Sprachfamilie die deutsche Sprache gehört, welchen Ursprung das genuine Maskulinum, Femininum und Neutrum haben und welche Bedeutung ihne jeweils zukommt. Vielleicht geht dir dann irgendwann ein Seifensieder auf, dass das die jeweils genuine Form der Wörter/Begriffe nichts, aber auch gar nichts mit dem biologischen Sexus zu tun haben und Sprache eben nicht irgendwen oder irgendwas diskriminiert. Vielleicht kapierst du dann auch, dass es sich dabei um eine haltlose Behauptung ohne jeden Beweis handelt, es sich lediglich um die ganz persönlichen Befindlichkeiten einer marginalen Minderheit handelt, die der Meinung ist, im Besitz einer absoluten Wahrheit zu sein.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:40)
Die meisten Fälle haben doch keine eigenen Endungen im Deutschen, oder.
Der Lehrer, den Lehrer, dem Lehrer, des Lehrers - also nur der Genitiv ist unterschiedlich. Die Lehrerin, die Lehrerin, der Lehrerin, (Besitz) der Lehrerin - hier ist nicht mal der Genitiv verschieden. Es wäre hauptsächlich eine Frage der Artikel.
Also wenn ich wirklich beauftragt werde, die Veränderungen einer staatlichen Kommission vorzulegen, dann mach ich das perfekt, aber im Rahmen des Politik-Forum rentiert sich das nicht - würde eher noch User abschrecken, mitzudiskutieren.
Sprache ist zu allererst das gesprochene Wort und nicht das geschriebene. Menschen lernen sehr viel frührer sprechen, als schreiben.
Die Sprachentwicklung - also das sprechen lernen verläuft vom Einfachen zum Komplexen. Und auf diese Weise wird Sprache - in ihrem Kern - über Generationen weiter vermittelt. Daher kommt auch der Begriff "Muttersprache" und der hat so gar nix mit Nationalismus zu tun.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Nein muss nicht! Es gibt keine "statistischen Gründe" - das ist absoluter Nonsens.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:47)
Bei einer wirklich freien Entscheidung muss aus statistischen Gründen eine Zahl sehr nahe oder identisch mit 50% herauskommen.
Statistik ist nichts anderes als die Zusammenfassung von (mathematischen) Methoden zur Erfassung und Analyse empirischer Daten, sie bieten die Möglichkeit der systematischen Verbindung von Empirie und Theorie. Nicht mehr und nicht weniger.
Statistik gibt nicht vor, was herauskommen soll, sondern zeigt Verteilungen auf.
Was dir vorschwebt ist Zwang und zwar in Reinkultur, hat mit gleiche Rechte nichts, aber auch gar nichts zu tun.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:47) Es ist zwar keine Frage eines Zwanges, aber doch einer Beeinflussung durch eine nicht gleichberechtigte Gesellschaft.
Du weißt ja nichtmal, dass es keine gleichberechtigte Gesellschaft geben kann, sondern nur gleichberechtigte Individuen. Das was du meinst ist Gleichmachrei bzw gleichschalten. ==> Ersatz des Individuums durch das Kollektiv.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
@Dark Angel
worin ist hier irgendwas von Zwang zu lesen?
Die Feststellung, dass wir keine echte Gleichberechtigung haben, ist ja nur eine Feststellung. Ich hatte überhaupt keine Maßnahmen dagegen vorgeschlagen. Die Vorschläge, die Heiko Maas zur Einschränkung sexistischer Werbung machte und die hier im Forum mehrheitlich von Usern kritisiert wurden, sind viel einschränkender. Mir schwebt derzeit überhaupt nichts vor, was ich machen würde. Die Frage handelte auch nur von der Sprache, das mit dem Nachnamen war ja nur ne Feststellung.
worin ist hier irgendwas von Zwang zu lesen?
Die Feststellung, dass wir keine echte Gleichberechtigung haben, ist ja nur eine Feststellung. Ich hatte überhaupt keine Maßnahmen dagegen vorgeschlagen. Die Vorschläge, die Heiko Maas zur Einschränkung sexistischer Werbung machte und die hier im Forum mehrheitlich von Usern kritisiert wurden, sind viel einschränkender. Mir schwebt derzeit überhaupt nichts vor, was ich machen würde. Die Frage handelte auch nur von der Sprache, das mit dem Nachnamen war ja nur ne Feststellung.
Re: Gleichberechtigung und Sprache
Die Forderung nach einem eigenen männlichen Suffix in Esperanto ist ja wohl auch der unterschiedlichen Wortlänge geschuldet:frems hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:53)
Also:
Feuerwehrmann & Feuerwehrfrau = gleichberechtigt
Soldat & Soldatin = nicht gleichberechtigt
Ich find das nicht so überzeugend. Wo dies wissenschaftlicher Konsens sein soll, ist auch nicht erkennbar. Eine seriöse Quelle wäre da nützlicher als ein "Du beschäftigst Dich damit nicht".
https://en.wikipedia.org/wiki/Gender_re ... nto_gender (vor allem ausgedrückt mit "...while others are bothered by the lack of symmetry")
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Esperanto ist kein Mainstream in der Linguistik und Herr Zamenhof orientierte sich einfach an europäischen Sprachen, primär den welschen, aber auch germanischen und slawischen sowie im geringeren Umfang der griechischen Sprache.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 22:34)
Die Forderung nach einem eigenen männlichen Suffix in Esperanto ist ja wohl auch der unterschiedlichen Wortlänge geschuldet:
https://en.wikipedia.org/wiki/Gender_re ... nto_gender (vor allem ausgedrückt mit "...while others are bothered by the lack of symmetry")
Labskaus!
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Aber er hatte kein Gespür für Gleichberechtigung bzw. Feminismus oder auch nur für einen absoluten Ordnungssinn. Schon aus dem letztem Grund heraus, würde ich bei einer Plansprache gleich lange Endungen machen und es gäbe immer auch eine völlig eigenständige neutrale Form von Berufsbezeichnungen etc.frems hat geschrieben:(03 Dec 2016, 22:40)
Esperanto ist kein Mainstream in der Linguistik und Herr Zamenhof orientierte sich einfach an europäischen Sprachen, primär den welschen, aber auch germanischen und slawischen sowie im geringeren Umfang der griechischen Sprache.
Oder formulieren wir es anders herum: Es kann an bestehenden Sprachen Kritik wegen mangelnder Gleichberechtigung geben, auch wenn die nicht jeder teilt. Aber bei meinem (kleinen, nicht fertigen) Entwurf kann man diese Kritik bestimmt nicht machen.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Ihm ging's auch um Völkerverständigung und Frieden auf einem kriegsgeplagten Kontinenten und nicht um Erste-Welt-Probleme aus dem 21. Jahrhundert, die gar keine sind. Außerdem gab's von Zamenhof selbst eine Reform, die sich mit den Geschlechter beschäftigte. So schlug er vor, die Endung -ico für Männer einzuführen. Das Kind ist la kindo, der Junge li kindico und das Mädchen si kindino. (auf das c kommt noch 'n Zirkumflex, denn es wird wie -tsch- und nicht -ts- ausgesprochen, genau wie das si -schi- ist)Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 22:47)
Aber er hatte kein Gespür für Gleichberechtigung bzw. Feminismus oder auch nur für einen absoluten Ordnungssinn. Schon aus dem letztem Grund heraus, würde ich bei einer Plansprache gleich lange Endungen machen und es gäbe immer auch eine völlig eigenständige neutrale Form von Berufsbezeichnungen etc.
Oder formulieren wir es anders herum: Es kann an bestehenden Sprachen Kritik wegen mangelnder Gleichberechtigung geben, auch wenn die nicht jeder teilt. Aber bei meinem (kleinen, nicht fertigen) Entwurf kann man diese Kritik bestimmt nicht machen.
Hat sich aber nicht durchgesetzt, auch nicht über Ido, das auf Esperanto aufbaute und sogar eine "pan-gender"-Form zusätzlich zur neutralen Version hatte.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Doch haben wir. Gleichberechtigung bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass alle (Menschen) gleiche Rechte haben. Gleiche Rechte haben bedeutet aber auch ergebnisoffen und nicht Ergebnisgleichheit. Gleichberechtigung bezieht sich immer auf das Individuum und nicht auf eine Gruppe.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 22:22)
@Dark Angel
worin ist hier irgendwas von Zwang zu lesen?
Die Feststellung, dass wir keine echte Gleichberechtigung haben, ist ja nur eine Feststellung.
Nee du hast keine Maßnahmen vorgeschlagen, du hast nur zum Ausdruck gbracht, dass du Ergebnisgleichheit anstrebst. Deine "Sprachreform" ist übrigens auch eine Art Zwang, der zu einem vorgegebenen/angestrebten Ergebnis führen soll. Dabei übersiehst Du dass Sprache historisch gewachsen ist und einem ständigen Wandel unteliegt.Dozhd hat geschrieben:(03 Dec 2016, 22:22) Ich hatte überhaupt keine Maßnahmen dagegen vorgeschlagen. Die Vorschläge, die Heiko Maas zur Einschränkung sexistischer Werbung machte und die hier im Forum mehrheitlich von Usern kritisiert wurden, sind viel einschränkender. Mir schwebt derzeit überhaupt nichts vor, was ich machen würde. Die Frage handelte auch nur von der Sprache, das mit dem Nachnamen war ja nur ne Feststellung.
Alt- und Mittelhochdeutsch haben nichts mehr mit dem heutigen Hochdeutsch zu tun und dennoch sind es Entwicklungsstufen der deutschen Sprache. In 50 oder 100 Jahren, wird das dann gsprochen Hochdeutsch nicht mehr viel mit dem heutigen zu tun haben. Ist halt ein sehr dynamischer Prozess.
Du kannst dich nicht hinstellen und sagen "ab morgen, nächste Woche, nächsten Monat" wird soundso gesprochen. Das funktioniert nicht. Genauso wie die Sprache selbst einer permanenten Entwicklung unterliegt, genauso ist das Erlernen der Sprache ein permanenter Prozess.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Dann nennen wir die jetzt Soldatenmann und Soldatenfrau. So einfach geht Gleichberechtigung.frems hat geschrieben:(03 Dec 2016, 21:53)
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
becksham hat geschrieben:(07 Dec 2016, 09:52)
Dann nennen wir die jetzt Soldatenmann und Soldatenfrau. So einfach geht Gleichberechtigung.


Und wir sind userfrauen?


„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Nein. Userfrauen klingt für mich wie Spielerfrauen. Das sind die Frauen von (Fußball-) Spielern. Mein Mann ist hier kein User, ergo bin ich auch keine Userfrau.Billie Holiday hat geschrieben:(07 Dec 2016, 10:55)
genau
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Und wir sind userfrauen?Auch im Forum muß eine Gleichberechtigung hergestellt werden.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Man kann Sprache nicht erzwingen. Sprache lebt. Sie wird akzeptiert oder nicht.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Gleichberechtigung und Sprache
Berechtigter Einwand.Milady de Winter hat geschrieben:(07 Dec 2016, 11:10)
Nein. Userfrauen klingt für mich wie Spielerfrauen. Das sind die Frauen von (Fußball-) Spielern. Mein Mann ist hier kein User, ergo bin ich auch keine Userfrau.

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