Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Montag 9. Februar 2015, 09:56

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Tomaner »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 09:07)

CDU/CSU/SPD stehen fest auf dem Boden der sozialen Marktwirtschaft.

Ist die soziale Marktwirtschaft für dich "neoliberal" ?
Eine Organisation mit zweistelliger Millionensumme von Gesamtmetall finanziert, nennt sich auch "Neue Soziale Marktwirtschaft". Da kann man glasklar sagen, die ist neoliberal hoch Zehn. Was ich meine ist, was so an sozialer Marktwirtschaft angeboten wird, muß nicht unbedingt auch sozial sein. Arbeitgeber unterstützt von bestimmten Politikern, übertragen rein ihre Interessen, also auch die Interessen von Millionäre, auf einer angeblichen sozialen Marktwirtschaft, spielen Generationen gegeneinander aus, Arbeitnehmer gegen Arbeitslose, Gesunde gegen Kranke um nichts anderes, als um ihre Beiträge zu kürzen oder eben aus der Parität auszusteigen.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 09:07)

CDU/CSU/SPD stehen fest auf dem Boden der sozialen Marktwirtschaft.

Ist die soziale Marktwirtschaft für dich "neoliberal" ?
Ja, seit der Blair-Schröder-Connection wurde die soziale Marktwirtschaft bewusst "runtergefahren". Es entstand eine Vielzahl prekärer Arbeitsplätze, mit denen man sich nicht ernähren kann. Das war mit diesem neoliberalen Schröder-Konzept genauso gewollt. Die schlechtbezahlte und von staatlichen Almosen abhängige Unterschicht wurde damit in einem Maße vergrößert, dass es erschreckend ist. Das Soziale und Solidarische der Gesellschaft, dass zum Beispiel Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen für die Krankenversicherung zahlen mussten, wurde ebenfalls runtergefahren. Die Arbeitgeber-Beiträge wurden eingefroren auf einem niedrigen Niveau, die Arbeitnehmer müssen die Beitragserhöhungen selbst bezahlen. Auch die Forderung, privat für die Rente vorzusorgen, weil die staatliche Rente (wegen der merkwürdigen leicht zu widerlegenden Demografie-Lüge) zukünftig nicht mehr reichen wird für ein auskömmliches Leben, gehört zum weiteren Abbau des Sozialstaates. Denn die Niedriglöhner und Aufstocker können privat nicht vorsorgen; sie haben kein Geld dafür. So ist Altersarmut massenhaft vorprogrammiert. Das sieht man auch heute schon, dass die Flaschen sammelnden Rentner zahlenmäßig mehr werden. Ganz zu schweigen von diesem schlecht gemachten und unwürdigen Hartz vier. All das und noch viel mehr hat nichts mehr mit einer "sozialen Marktwirtschaft" zu tun. Die Entwicklung in Deutschland ist noch nicht so schlimm wie in den USA, aber es geht mit großen Schritten auch in dieselbe Richtung.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

Piranha hat geschrieben:(17 Nov 2016, 10:46)

Da bist du halt schon wieder dabei rechts mit autoritär zu verwechseln, aber ich vermute das ist es, was du mit "im klassischen Sinne" meinst.
Wenn du rechts als Reiche-Leute-Politik nimmst und Ausländerfeindlichkeit als autoritär, dann kannst du die CDU nicht ganz, aber die CSU sehr wohl als rechtsextrem bezeichnen.
Nimmst du Ausländerfeindlichkeit, bzw. die Fehlanzeige davon dazu passt auch das liberal, nur hast du es da andersrum, dann ist die CSU nicht wirklich, die CDU und insbesondere Merkel sehr wohl liberal eingestellt.
Neoliberal würde ich die Konservativen aber nu auch nicht nennen, das wäre zu viel Ehre.
Ich selber dagegen ....... ähm ........ fühle mich ertappt :D
Wir meinen sicher dasselbe, haben aber andere Begriffe und Bezeichnungen dafür. Kein Problem ;)
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

PS. Statt "neoliberal" könnte man auch "marktradikal" sagen. Motto: Der Markt wirds schon richten. Wer dabei vergessen wird, ist der Mensch.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 4958
Registriert: Mittwoch 22. Januar 2014, 20:09
user title: Cogito, ergo sum
Wohnort: 8010

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Fuerst_48 »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:36)

PS. Statt "neoliberal" könnte man auch "marktradikal" sagen. Motto: Der Markt wirds schon richten. Wer dabei vergessen wird, ist der Mensch.
Der MENSCH spielt in den wenigsten Wirtschaftssystemen eine zentrale Rolle. Allenfalls ist er Mittel zum Zweck.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 21006
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:27)
Ja, seit der Blair-Schröder-Connection wurde die soziale Marktwirtschaft bewusst "runtergefahren". Es entstand eine Vielzahl prekärer Arbeitsplätze, mit denen man sich nicht ernähren kann.
Zum "ernähren" reichts in Deutschland noch immer sowohl bei prekären als auch bei nicht vorhandenen Arbeitsplätzen. Und die Blair-Schröder-Politik wird im allgemeinen (nach dem englischen Titel eines Ende der 90er verfassten gemeinsamen Papiers) als "Dritter Weg" bezeichnet. Nämlich genau zwischen "Neoliberal" nach Art der dazumal gerade vergangenen Thatcher/Reagan-Epoche und dem klassischen Sozialdemokratismus.

Was man diesem politischen Ansatz wirklich vorwerfen kann, sind gar nicht mal seine konkreten sozialen Folgen (ich sehe weder in UK noch in Deutschland irgendwie auch nur im Ansatz irgendwie sozial existenzielle Probleme, die auf irgendetwas wie (physischen) "Hunger" hinauslaufen). Sondern der von ihnen behauptete grundsätzliche Gegensatz von "Ideologie" und "Pragmatismus". Als wäre es grundsätzlich und für immer unmöglich, Politik nach bestimmten gesellschaftlichen Grundsätzen und nicht ausschließlich nach tagespolitischer Problemlage zu gestalten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Montag 9. Februar 2015, 09:56

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Tomaner »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:36)

PS. Statt "neoliberal" könnte man auch "marktradikal" sagen. Motto: Der Markt wirds schon richten. Wer dabei vergessen wird, ist der Mensch.
Glauben viele!

Der Kugellagerhersteller FAG, wurde ja mit seinen Zweitwerken wie Elvershausen, Wuppertal oder auch Eltmann von Schaeffler übernommen. Im Jahr 2006 stand Elvershausen schon am auf der Kippe. Allerdings sollten alle Mitarbeiter im Hauptwerk Schweinfurt übernommen werden. Der Betriebsrat von Elverhausen brach aber alle Verhandlungen ab und auch die zur IGM und Gesamtbetriebsrat und kochte sosagen ihr eigenes Süppchen und ging eben auf Spielchen von Neoliberlaen und Geschäftsleitung ein. Ausstieg aus IGM Tarif, kostenloses arbeiten für 5 Stunde die Woche und einen Beschäftigungssicherungsvertrag bis 2020, den aber Geschäftsleitung bei veränderten Bedingungen einseitig kündigen darf. Ein Traum aller Neoliberalen, also knacken von Tarifverträgen, unterlaufen von Wettbewerbsgleichheit und der sich ergebener Vorteil müßte ja dann der Markt regeln. Letzte Woche dann der Hammer! Die Geschäftsleitung kündigte die Beschäftigungssicherung, nachdemm sie von ca. von 270 Arbeitnehmern jahrelang 5 Stunden pro woche Arbeitszeit geschenkt bekam und will nächstes Jahr das Werk schließen. Durch Aufgabe des Solidarpakts der IGM durch den Betriebsrat von Elvershausen, ist dieses Werk nun das schwächste Glied in der Kette, die eben nicht durch ihren erpressten Wettbewerbsvorteil aufgehoben ist. Neoliberale Wettbewerbsbedingungen und der Markt wird es schon richten, schützt eben nicht vor Arbeitlosigkeit, selbst wenn man Tarifverträge unterläuft und auf das Ausspielen von Belegschaften hereinfällt. Dies wird jetzt del Leuten von Elvershausen gnadenlos vor die Augen geführt!
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:27)

Ja, seit der Blair-Schröder-Connection wurde die soziale Marktwirtschaft bewusst "runtergefahren". Es entstand eine Vielzahl prekärer Arbeitsplätze, mit denen man sich nicht ernähren kann. Das war mit diesem neoliberalen Schröder-Konzept genauso gewollt. Die schlechtbezahlte und von staatlichen Almosen abhängige Unterschicht wurde damit in einem Maße vergrößert, dass es erschreckend ist. Das Soziale und Solidarische der Gesellschaft, dass zum Beispiel Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen für die Krankenversicherung zahlen mussten, wurde ebenfalls runtergefahren. Die Arbeitgeber-Beiträge wurden eingefroren auf einem niedrigen Niveau, die Arbeitnehmer müssen die Beitragserhöhungen selbst bezahlen. Auch die Forderung, privat für die Rente vorzusorgen, weil die staatliche Rente (wegen der merkwürdigen leicht zu widerlegenden Demografie-Lüge) zukünftig nicht mehr reichen wird für ein auskömmliches Leben, gehört zum weiteren Abbau des Sozialstaates. Denn die Niedriglöhner und Aufstocker können privat nicht vorsorgen; sie haben kein Geld dafür. So ist Altersarmut massenhaft vorprogrammiert. Das sieht man auch heute schon, dass die Flaschen sammelnden Rentner zahlenmäßig mehr werden. Ganz zu schweigen von diesem schlecht gemachten und unwürdigen Hartz vier. All das und noch viel mehr hat nichts mehr mit einer "sozialen Marktwirtschaft" zu tun. Die Entwicklung in Deutschland ist noch nicht so schlimm wie in den USA, aber es geht mit großen Schritten auch in dieselbe Richtung.
ich kann nur davor warnen zuviel Hoffnungen in RRG zu setzen und wenn diese Konstellation gewinnt, nicht sofort zum Brandenbuerger Tour laufen und jubeln.

Frankreich, Hollande und Bastille geben ein warnendes Beispiel, wie schnell Euphorie in Enttaueschung, Wut und Hass umschlagen koennen.

also erst mal abwarten, was RRG zu bieten hat und ich glaube da wird weder Hartz4 noch Niedriglohn, noch Aufstocker beseitigt und man wird auch nicht an die 450-Euro Jobs rangehen - im Detail ist was drin, aber mehr wohl nicht.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Montag 9. Februar 2015, 09:56

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Tomaner »

Tomaner hat geschrieben:(17 Nov 2016, 13:03)

Glauben viele!

Der Kugellagerhersteller FAG, wurde ja mit seinen Zweitwerken wie Elvershausen, Wuppertal oder auch Eltmann von Schaeffler übernommen. Im Jahr 2006 stand Elvershausen schon am auf der Kippe. Allerdings sollten alle Mitarbeiter im Hauptwerk Schweinfurt übernommen werden. Der Betriebsrat von Elverhausen brach aber alle Verhandlungen ab und auch die zur IGM und Gesamtbetriebsrat und kochte sosagen ihr eigenes Süppchen und ging eben auf Spielchen von Neoliberlaen und Geschäftsleitung ein. Ausstieg aus IGM Tarif, kostenloses arbeiten für 5 Stunde die Woche und einen Beschäftigungssicherungsvertrag bis 2020, den aber Geschäftsleitung bei veränderten Bedingungen einseitig kündigen darf. Ein Traum aller Neoliberalen, also knacken von Tarifverträgen, unterlaufen von Wettbewerbsgleichheit und der sich ergebener Vorteil müßte ja dann der Markt regeln. Letzte Woche dann der Hammer! Die Geschäftsleitung kündigte die Beschäftigungssicherung, nachdem sie von ca. von 270 Arbeitnehmern jahrelang 5 Stunden pro woche Arbeitszeit geschenkt bekam und will nächstes Jahr das Werk schließen. Durch Aufgabe des Solidarpakts der IGM durch den Betriebsrat von Elvershausen, ist dieses Werk nun das schwächste Glied in der Kette, der eben nicht durch ihren erpressten Wettbewerbsvorteil aufgehoben ist. Neoliberale Wettbewerbsbedingungen und der Markt wird es schon richten, schützt eben nicht vor Arbeitlosigkeit, selbst wenn man Tarifverträge unterläuft und auf das Ausspielen von Belegschaften hereinfällt. Dies wird jetzt den Leuten von Elvershausen gnadenlos vor die Augen geführt!
Piranha
Beiträge: 415
Registriert: Montag 31. Oktober 2016, 16:49
Wohnort: Italien
Kontaktdaten:

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:36)

PS. Statt "neoliberal" könnte man auch "marktradikal" sagen. Motto: Der Markt wirds schon richten. Wer dabei vergessen wird, ist der Mensch.
Ja, da haben wir auch wieder verschiedene Begriffe.
"Marktradikal" würde ich schon wieder rechtsextrem-liberal nennen.
Aber das sollte uns nicht daran hindern mehr oder weniger dasselbe zu wollen.

Erwin Pelzig hat es mal (sinngemäss) etwa so gesagt: "Wenn alle von marktkonformer Demokratie reden, frage ich mich ob schon mal einer über demokratiekonformen Markt nachgedacht hat."
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:54)

Zum "ernähren" reichts in Deutschland noch immer sowohl bei prekären als auch bei nicht vorhandenen Arbeitsplätzen.
Ich meinte mit "ernähren", zu dem es nicht reicht, dass sehr viele Leute im Jobcenter zusätzlich zur schlecht bezahlten Arbeit noch aufstocken müssen. Unterm Strich kommt dann natürlich eine Summe heraus, die durchaus zum Überleben für eine Familie reicht. Wenn man mal von einer echten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben absieht. Urlaub, Kino, Kneipenbesuche, Hobbies sind davon nicht drin. Was ich aber für normal halte, und was es vor dem Blair-Schröder-Neoliberalismus ja auch durchaus gab, ist, dass man von einem Job sich und seine Familie gut über die Runden bringen konnte. Ohne diesen Aufstocker-Mist und ohne dass man mehrere Jobs zur gleichen Zeit haben musste. "Ernähren" also nicht im Sinne von Brot haben, sondern im Sinne von leben und vielleicht auch mal 100 Euro zur Seite legen etcpp. Mal ganz abgesehen davon, dass der so genannte "Warenkorb" zur Ermittlung des Regelbedarfs künstlich heruntergerechnet wurde von den Schröder-Freunden, so dass sich die Sätze am untersten Level bewegen. Ja, das ist alles noch keine bittere Armut, wie es sie in Teilen Amerikas und anderswo massenhaft gibt, aber es hat auch nichts mehr mit "sozialer Marktwirtschaft" zu tun, wie sie mal gedacht war.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

pikant hat geschrieben:(17 Nov 2016, 13:05)

ich kann nur davor warnen zuviel Hoffnungen in RRG zu setzen und wenn diese Konstellation gewinnt, nicht sofort zum Brandenbuerger Tour laufen und jubeln.

Frankreich, Hollande und Bastille geben ein warnendes Beispiel, wie schnell Euphorie in Enttaueschung, Wut und Hass umschlagen koennen.

also erst mal abwarten, was RRG zu bieten hat und ich glaube da wird weder Hartz4 noch Niedriglohn, noch Aufstocker beseitigt und man wird auch nicht an die 450-Euro Jobs rangehen - im Detail ist was drin, aber mehr wohl nicht.
Also ich gehöre ja zu denen, die glauben, RRG wird sowieso nicht kommen. Da gibt es ja schon viele Anzeichen dafür, dass das nüscht wird. Trotzdem finde ich so eine theoretische Diskussion, was man von RRG erwarten könnte oder müsste, in Ordnung. Und was RRG zu bieten hätte im Falle der Fälle, sagte ich weiter oben ja auch schon mal: Das wäre höchstens ein Linksrückchen :D Also radikal ändern würde sich nichts. Aber wenn wenigstens etwas gegen Altersarmut und für echte Inklusion getan und der soziale Wohnungsbau wiederbelebt werden würde, dann wäre das schon viel. Außerdem hätte so ein Bündnis auch eine Signalwirkung, damit sich die Neue Rechte im Lande (zu der ich auch die AfD zähle) nicht noch mehr ausbreiten kann und mal etwas Gegenwind erfährt. Schon alleine dafür wärs ganz gut.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 13:33)

Also ich gehöre ja zu denen, die glauben, RRG wird sowieso nicht kommen. Da gibt es ja schon viele Anzeichen dafür, dass das nüscht wird. Trotzdem finde ich so eine theoretische Diskussion, was man von RRG erwarten könnte oder müsste, in Ordnung. Und was RRG zu bieten hätte im Falle der Fälle, sagte ich weiter oben ja auch schon mal: Das wäre höchstens ein Linksrückchen :D Also radikal ändern würde sich nichts. Aber wenn wenigstens etwas gegen Altersarmut und für echte Inklusion getan und der soziale Wohnungsbau wiederbelebt werden würde, dann wäre das schon viel. Außerdem hätte so ein Bündnis auch eine Signalwirkung, damit sich die Neue Rechte im Lande (zu der ich auch die AfD zähle) nicht noch mehr ausbreiten kann und mal etwas Gegenwind erfährt. Schon alleine dafür wärs ganz gut.
dann musste die Linkspartei waehlen um sicherzugehen, dass es kommen koennte - Die haben im Gegensatz zur SPD und den Gruenen nur diese eine Alternative an die Macht zu kommen.
DVD
Beiträge: 10
Registriert: Donnerstag 10. November 2016, 00:51
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von DVD »

Selina hat geschrieben:(16 Nov 2016, 23:55)

Apropos links - rechts: Wenn ich hier immer mal was von "Rechtsruck" sage, meine ich nicht die Parteien und die Politik, die man oft auch als konservativ oder rechtskonservativ bezeichnet, sondern damit meine ich ganz klar den Rechtspopulismus mit seiner Neigung zum Rechtsextremismus. Und diese politische Richtung sollte man schon auch deutlich so nennen. Bagatellisierung ist hier nicht angebracht. Rechtsruck hat etwas mit Demagogie zu tun und damit, dass den Menschen schon wieder eingeredet wird, es gebe irgendeine Art von "Überfremdung" und man müsse Angst haben, dass die eigene Nation, die eigene Religion völlig "ausgetauscht" wird gegen eine fremde Kultur und Religion.
[...]
Ihnen ist schon bewusst war in Europa massive Integrationsprobleme haben?
Und das mit einem demografischen Kippen von Personen die unserer westlichen Kultur pflegen zu einer Kultur die die Arabische pflegt damit auch die Kultur quasi ausgetauscht wird. Und damit auch die errungenschaften abgebaut werden, sich mit dem demografischen Kippen eben auch andere Forderungen durch kommen, die mit unserer westlichen kultur nicht vereinbar sind.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

DVD hat geschrieben:(17 Nov 2016, 16:24)

Ihnen ist schon bewusst war in Europa massive Integrationsprobleme haben?
Und das mit einem demografischen Kippen von Personen die unserer westlichen Kultur pflegen zu einer Kultur die die Arabische pflegt damit auch die Kultur quasi ausgetauscht wird. Und damit auch die errungenschaften abgebaut werden, sich mit dem demografischen Kippen eben auch andere Forderungen durch kommen, die mit unserer westlichen kultur nicht vereinbar sind.
das ist Unsinn hoch 10 - es leben nicht mal 5 Millionen Muslime in Deutschland - 75 Millionen mit voellig anderer Kultur
da von Austausch zu sprechen ist dummes Zeugs.
DVD
Beiträge: 10
Registriert: Donnerstag 10. November 2016, 00:51
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von DVD »

pikant hat geschrieben:(17 Nov 2016, 16:28)

das ist Unsinn hoch 10 - es leben nicht mal 5 Millionen Muslime in Deutschland - 75 Millionen mit voellig anderer Kultur
da von Austausch zu sprechen ist dummes Zeugs.
1.) Fragt sich nur wie es bei der jüngeren Generation aussieht. Schließlich bekommen Muslime mehr Kinder in Deutschland als Nicht Muslime.
2.) Muslim zu sein heißt nicht gleichzeitig das er nicht nach den westlichen Werten lebt.
3.) Sind in der Statistik auch Flüchtlinge und Wirtschafts"flüchtlinge" eingerechnet die teilweise Jahre lang hier leben, obwohl der Asylantrag abgelehnt wurde?
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36152
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Billie Holiday »

pikant hat geschrieben:(17 Nov 2016, 16:28)

das ist Unsinn hoch 10 - es leben nicht mal 5 Millionen Muslime in Deutschland - 75 Millionen mit voellig anderer Kultur
da von Austausch zu sprechen ist dummes Zeugs.
:thumbup: hoffentlich bleibt das so. :cool:

Diese recht kleine Gruppe schafft es aber täglich, in den Medien zu erscheinen, für Diskussionen zu sorgen und mit ekligen Dingen in Verbindung gebracht zu werden.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Nov 2016, 17:05)

:thumbup: hoffentlich bleibt das so. :cool:

Diese recht kleine Gruppe schafft es aber täglich, in den Medien zu erscheinen, für Diskussionen zu sorgen und mit ekligen Dingen in Verbindung gebracht zu werden.
da gibt es noch viel kleinere Gruppen in Deutschland, die es meist aus nicht verschuldeten Gruenden schaffen, in die Medien zu kommen
uebrigens haben etwa 45% der in Deutschland lebenden Muslime den deutschen Pass - deutsche Staatsbuerger.
die werden meist unter 'Deutsche mit Migrationshintergrund' in der Statistik gefuehrt.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

DVD hat geschrieben:(17 Nov 2016, 16:59)

1.) Fragt sich nur wie es bei der jüngeren Generation aussieht. Schließlich bekommen Muslime mehr Kinder in Deutschland als Nicht Muslime.
2.) Muslim zu sein heißt nicht gleichzeitig das er nicht nach den westlichen Werten lebt.
3.) Sind in der Statistik auch Flüchtlinge und Wirtschafts"flüchtlinge" eingerechnet die teilweise Jahre lang hier leben, obwohl der Asylantrag abgelehnt wurde?
1. das gleicht sich mit der Zeit an
2. das stimmt
3. natuerlich, jeder der hier gemeldet ist
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 13:33)

Also ich gehöre ja zu denen, die glauben, RRG wird sowieso nicht kommen. Da gibt es ja schon viele Anzeichen dafür, dass das nüscht wird. Trotzdem finde ich so eine theoretische Diskussion, was man von RRG erwarten könnte oder müsste, in Ordnung. Und was RRG zu bieten hätte im Falle der Fälle, sagte ich weiter oben ja auch schon mal: Das wäre höchstens ein Linksrückchen :D Also radikal ändern würde sich nichts. Aber wenn wenigstens etwas gegen Altersarmut und für echte Inklusion getan und der soziale Wohnungsbau wiederbelebt werden würde, dann wäre das schon viel. Außerdem hätte so ein Bündnis auch eine Signalwirkung, damit sich die Neue Rechte im Lande (zu der ich auch die AfD zähle) nicht noch mehr ausbreiten kann und mal etwas Gegenwind erfährt. Schon alleine dafür wärs ganz gut.

gibt es bereits

nennt sich Grundsicherung im Alter

Jede Art von "Mindestrente" wäre ungerecht gegenüber denen, die sich eine Rente in dieser Höhe SELBER erarbeitet haben...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 13:20)

Ich meinte mit "ernähren", zu dem es nicht reicht, dass sehr viele Leute im Jobcenter zusätzlich zur schlecht bezahlten Arbeit noch aufstocken müssen. Unterm Strich kommt dann natürlich eine Summe heraus, die durchaus zum Überleben für eine Familie reicht. Wenn man mal von einer echten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben absieht. Urlaub, Kino, Kneipenbesuche, Hobbies sind davon nicht drin. Was ich aber für normal halte, und was es vor dem Blair-Schröder-Neoliberalismus ja auch durchaus gab, ist, dass man von einem Job sich und seine Familie gut über die Runden bringen konnte. Ohne diesen Aufstocker-Mist und ohne dass man mehrere Jobs zur gleichen Zeit haben musste. "Ernähren" also nicht im Sinne von Brot haben, sondern im Sinne von leben und vielleicht auch mal 100 Euro zur Seite legen etcpp. Mal ganz abgesehen davon, dass der so genannte "Warenkorb" zur Ermittlung des Regelbedarfs künstlich heruntergerechnet wurde von den Schröder-Freunden, so dass sich die Sätze am untersten Level bewegen. Ja, das ist alles noch keine bittere Armut, wie es sie in Teilen Amerikas und anderswo massenhaft gibt, aber es hat auch nichts mehr mit "sozialer Marktwirtschaft" zu tun, wie sie mal gedacht war.
hör doch bitte mal auf diesen Unsinn in Bezug auf "Aufstockung" zu schreiben

Wer Vollzeit arbeitet , ist mit dem ML weit oberhalb der Möglichkeit noch "aufzustocken"

90% der Aufstocker arbeiten nur Teilzeit ( meistens Alleinerziehende Frauen). Und das eben größtenteils in Jobs, wo eben nur der ML bezahlt werden kann
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Freitag 4. Juli 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von think twice »

DVD hat geschrieben:(17 Nov 2016, 16:24)

Und das mit einem demografischen Kippen von Personen die unserer westlichen Kultur pflegen zu einer Kultur die die Arabische pflegt damit auch die Kultur quasi ausgetauscht wird. Und damit auch die errungenschaften abgebaut werden, sich mit dem demografischen Kippen eben auch andere Forderungen durch kommen, die mit unserer westlichen kultur nicht vereinbar sind.
Du solltest dich dringend mit der deutschen Sprachkultur beschäftigen, nicht dass die Araber noch irgendwann besser deutsch sprechen als du. :rolleyes:
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Freitag 4. Juli 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von think twice »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Nov 2016, 17:05)

Diese recht kleine Gruppe schafft es aber täglich, in den Medien zu erscheinen, für Diskussionen zu sorgen und mit ekligen Dingen in Verbindung gebracht zu werden.
Meinst du die AfD?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Freitag 4. Juli 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von think twice »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 18:06)

Wer Vollzeit arbeitet , ist mit dem ML weit oberhalb der Möglichkeit noch "aufzustocken"
Bei 8 Euro Stundenlohn verdient ein Vollzeitbeschäftigter etwa 1340 Euro brutto. Das sind etwa 950 Euro netto. Das ist natürlich "weit" über der Möglichkeit, aufstocken zu müssen. Vor allem, wenn er/sie vielleicht noch Familie hat.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

think twice hat geschrieben:(17 Nov 2016, 18:42)

Bei 8 Euro Stundenlohn verdient ein Vollzeitbeschäftigter etwa 1340 Euro brutto. Das sind etwa 950 Euro netto. Das ist natürlich "weit" über der Möglichkeit, aufstocken zu müssen. Vor allem, wenn er/sie vielleicht noch Familie hat.

der ML beträgt aktuell 8,50 Euro. Ab dem 1.1.2017 dann 8,84 Euro

Das sind aktuell im Monat 1480 Euro Brutto. Das ergibt laut jedem Brutto/Netto Rechner Netto knapp 1.100 Euro. Da geht nichts mehr mit "Aufstocken"

Spiegelt sich ja auch in den Monatsberichten der Bundesagentur wieder.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Freitag 4. Juli 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von think twice »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 18:56)

der ML beträgt aktuell 8,50 Euro. Ab dem 1.1.2017 dann 8,84 Euro

Das sind aktuell im Monat 1480 Euro Brutto. Das ergibt laut jedem Brutto/Netto Rechner Netto knapp 1.100 Euro. Da geht nichts mehr mit "Aufstocken"

Spiegelt sich ja auch in den Monatsberichten der Bundesagentur wieder.
WOW, ist ja geil. Netto etwa 1000 Euro. Für 8 Stunden malochen am Tag. Da krieg ich ja fürs Nixtun und Hartz IV genauso viel.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

think twice hat geschrieben:(17 Nov 2016, 18:58)

WOW, ist ja geil. Netto etwa 1000 Euro. Für 8 Stunden malochen am Tag. Da krieg ich ja fürs Nixtun und Hartz IV genauso viel.
ja

für Tätigkeiten mit der geringsten Wertschöpfung

das war ( relativ) noch nie anders

da muss man dann MEHR als 40 Stunden die Woche arbeiten- um mehr zu haben

auch das war schon immer so
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 18:06)

hör doch bitte mal auf diesen Unsinn in Bezug auf "Aufstockung" zu schreiben

Wer Vollzeit arbeitet , ist mit dem ML weit oberhalb der Möglichkeit noch "aufzustocken"

90% der Aufstocker arbeiten nur Teilzeit ( meistens Alleinerziehende Frauen). Und das eben größtenteils in Jobs, wo eben nur der ML bezahlt werden kann
Ich schreib keinen Unsinn, sondern gehe mit offenen Augen und ziemlich kritisch durch die Welt ;) Im Osten werden viele Menschen einfach zur Teilzeit gezwungen, weil der Arbeitgeber nicht für mehr Stunden täglich zahlen will. Damit spart er Lohnkosten und vor allem Lohnnebenkosten. Daher müssen die Arbeitnehmer aufstocken. Das machen die nicht aus Jux und Dollerei. Für viele ist dieser Teilzeitjob der einzige mögliche Weg auf den Arbeitsmarkt überhaupt. Da sind richtig gute Fachleute dabei. Mal abgesehen davon, dass hier Kreativität, Kraft, Motivation und Leistungsbereitschaft der Leute gesellschaftlich und wirtschaftlich gesehen einfach verplempert werden (Neoliberale würden sagen "verschwendetes Humankapital"), können diese Menschen ohne Aufstockerei nicht existieren. Ein doppelter Skandal also.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:06)

Ich schreib keinen Unsinn, sondern gehe mit offenen Augen und ziemlich kritisch durch die Welt ;) Im Osten werden viele Menschen einfach zur Teilzeit gezwungen, weil der Arbeitgeber nicht für mehr Stunden täglich zahlen will. Damit spart er Lohnkosten und vor allem Lohnnebenkosten. Daher müssen die Arbeitnehmer aufstocken. Das machen die nicht aus Jux und Dollerei. Für viele ist dieser Teilzeitjob der einzige mögliche Weg auf den Arbeitsmarkt überhaupt. Da sind richtig gute Fachleute dabei. Mal abgesehen davon, dass hier Kreativität, Kraft, Motivation und Leistungsbereitschaft der Leute gesellschaftlich und wirtschaftlich gesehen einfach verplempert wird (Neoliberale würden sagen "verschwendetes Humankapital"), können diese Menschen ohne Aufstockerei nicht existieren. Ein doppelter Skandal also.

wie spart er sich Lohnkosten und Lohnnebenkosten?

erklär mal was du da glaubst...

und warum sollte das Unternehmen mehr Stunden beschäftigen- als notwendig sind?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:08)

wie spart er sich Lohnkosten und Lohnnebenkosten?

erklär mal was du da glaubst...

und warum sollte das Unternehmen mehr Stunden beschäftigen- als notwendig sind?
Die Unternehmen, die ich meine, hatten diese Leute schon mal länger täglich beschäftigt, aber mit Einführung des Mindestlohnes einfach auf eine noch niedrigere Teilzeit gesetzt. Ist eine unternehmerische Milchmädchenrechnung und einfach nur ungerecht für die Betroffenen. Die Leute müssen halt jetzt innem Affenzahn fast dasselbe machen wie vorher. Hatte ich dir aber bereits erklärt. Tja, deine mustergültige "soziale" Marktwirtschaft hat eben viele Gesichter.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Freitag 4. Juli 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von think twice »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:06)

ja

für Tätigkeiten mit der geringsten Wertschöpfung

das war ( relativ) noch nie anders

da muss man dann MEHR als 40 Stunden die Woche arbeiten- um mehr zu haben

auch das war schon immer so
Ach tatsächlich? Ich arbeite 40 Stunden die Woche und verdiene das Doppelte von 1000 Euro. Deine Sprechblasen sind so furchtbar abgeleiert.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

think twice hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:23)

Ach tatsächlich? Ich arbeite 40 Stunden die Woche und verdiene das Doppelte von 1000 Euro. Deine Sprechblasen sind so furchtbar abgeleiert.

es ging nicht um dich- sondern um diejenigen mit den niedrigsten Stundenlöhnen...

und diese "Gruppe" hat auch vor 10 , 20 oder 30 Jahren nur ein bescheidenes Leben mit einem Vollzeitjob führen können

daran wird sich auch nix ändern

abgeleiert ist das seltsame Negieren von Fakten, die schon seit Jahrzehnten gelten
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:18)

Die Unternehmen, die ich meine, hatten diese Leute schon mal länger täglich beschäftigt, aber mit Einführung des Mindestlohnes einfach auf eine noch niedrigere Teilzeit gesetzt. Ist eine unternehmerische Milchmädchenrechnung und einfach nur ungerecht für die Betroffenen. Die Leute müssen halt jetzt innem Affenzahn fast dasselbe machen wie vorher. Hatte ich dir aber bereits erklärt. Tja, deine mustergültige "soziale" Marktwirtschaft hat eben viele Gesichter.

naja

wenn sie nun das selbe Arbeitsvolumen in weniger Stunden erledigen können- dann waren sie wohl vorher nicht ausgelastet...

hier stellt sich natürlich auch die Frage, welche Art von Unternehmen das ist.

Wenn die höheren Löhne nicht durch höhere Preise angefangen werden können - warum sollte der Unternehmer Einbußen hinnehmen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Freitag 4. Juli 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von think twice »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:29)

naja

wenn sie nun das selbe Arbeitsvolumen in weniger Stunden erledigen können- dann waren sie wohl vorher nicht ausgelastet...

hier stellt sich natürlich auch die Frage, welche Art von Unternehmen das ist.
Altenheime, Pflegedienste, Berufskraftfahrer, Köche, Handwerker... alles wertschöpfungsgeminderte Tätigkeiten....
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
twilight
Beiträge: 907
Registriert: Montag 31. Oktober 2016, 16:05
user title: neoliberal
Wohnort: Tiobraid Árann

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von twilight »

think twice hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:47)

Altenheime, Pflegedienste, Berufskraftfahrer, Köche, Handwerker... alles wertschöpfungsgeminderte Tätigkeiten....
Seit wann verdienen Handwerker schlecht ?
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

think twice hat geschrieben:(17 Nov 2016, 19:47)

Altenheime, Pflegedienste, Berufskraftfahrer, Köche, Handwerker... alles wertschöpfungsgeminderte Tätigkeiten....
tja

wenn dort höhere Löhne bezahlt werden sollen- dann müssen VORHER die Preise / Gebühren für die KUNDEN steigen..

warum vertehst du dieses ökonomische Banalität nicht?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Dampflok94 »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Nov 2016, 09:02)

tja

wenn dort höhere Löhne bezahlt werden sollen- dann müssen VORHER die Preise / Gebühren für die KUNDEN steigen..
Kann sein, muß nicht sein.

Arbeitgeber zahlen schließlich nicht den für sie maximal möglichen Lohn.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Nov 2016, 10:32)

Kann sein, muß nicht sein.

Arbeitgeber zahlen schließlich nicht den für sie maximal möglichen Lohn.

was ist denn deiner Meinung nach der für den AG "maximal mögliche Lohn"?

welche Eigenkapitalrendite und welchen "Unternehmerstundenlohn" gestehst du denn dem AG zu?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Dampflok94 »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Nov 2016, 11:31)

was ist denn deiner Meinung nach der für den AG "maximal mögliche Lohn"?

welche Eigenkapitalrendite und welchen "Unternehmerstundenlohn" gestehst du denn dem AG zu?
Darunter verstehe ich den Lohn, bei dem es sich für den Arbeitgeber noch rechnet den Arbeitsplatz aufrecht zu erhalten. Wenn ein Arbeitgeber bereit wäre 15 €/Std. zu zahlen, dann nimmt er natürlich auch gerne einen, der für weniger arbeitet.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Nov 2016, 13:30)

Darunter verstehe ich den Lohn, bei dem es sich für den Arbeitgeber noch rechnet den Arbeitsplatz aufrecht zu erhalten. Wenn ein Arbeitgeber bereit wäre 15 €/Std. zu zahlen, dann nimmt er natürlich auch gerne einen, der für weniger arbeitet.
aber nur bei gleicher Leistung oder Wertschoepfung fuer das Unternehmen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Nov 2016, 13:30)

Darunter verstehe ich den Lohn, bei dem es sich für den Arbeitgeber noch rechnet den Arbeitsplatz aufrecht zu erhalten. Wenn ein Arbeitgeber bereit wäre 15 €/Std. zu zahlen, dann nimmt er natürlich auch gerne einen, der für weniger arbeitet.
genau das ist ja der Knackpunkt

JEDER möchte einen möglichst "hohen Lohn" für seine Arbeit..

eben auch der Unternehmer

und dein zweiter Satz

nun

den hast du selber in einem anderen Strang formuliert

Angebot und Nachfrage...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

Man kann doch hier rumrätseln, wie man will: Arbeit, die kein auskömmliches Leben mehr ermöglicht für den Einzelnen, ist keine Arbeit, die den Namen verdient. Und das gehört geändert. Und zwar dringend.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(18 Nov 2016, 14:03)

Man kann doch hier rumrätseln, wie man will: Arbeit, die kein auskömmliches Leben mehr ermöglicht für den Einzelnen, ist keine Arbeit, die den Namen verdient. Und das gehört geändert. Und zwar dringend.

was genau ist ein "auskömmliches Leben"?

der aktuelle Mindestlohn entspricht der bei den jetzigen Preisen erbrachten Wertschöpfung durch den AN für diese Dienstleistungsbereiche

wer "mehr" haben will- der muss halt MEHR ( = Stunden) arbeiten

die irrige Vorstellungen der "Linkspartei", den Abstand des ML zum Medianlohn "verkürzen" zu können- ist eben eine Mär.

dieser Abstand war schon immer so- weil er sich dynamisch immer wieder einpegelt
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6404
Registriert: Samstag 17. Dezember 2011, 22:05

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Ammianus »

think twice hat geschrieben:(17 Nov 2016, 18:58)

WOW, ist ja geil. Netto etwa 1000 Euro. Für 8 Stunden malochen am Tag. Da krieg ich ja fürs Nixtun und Hartz IV genauso viel.
Das ist vollkommen falsch. Nimm dir eine Viertelstunde Zeit und informiere dich im Netz. Die Brutto-Netto- und ALGII-Rechner sind dabei ein gutes Hilfsmittel. Sie funktionieren teilweise auf den Euro genau.
Und wenn du dann festgestellt hast, dass das mit dem "genauso viel" vollkommen falsch war, dann gebe es bitte auch zu.
So gehört sich das.

Achs so, du kannst dann auch gleich nachschauen, wie es mit den 1000 Euro und Wohngeld aussieht. Aber das richtet sich, genau wie die komplette AlGII Summe nach der zu zahlenden Gesamtmiete.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Nov 2016, 14:24)

was genau ist ein "auskömmliches Leben"?

der aktuelle Mindestlohn entspricht der bei den jetzigen Preisen erbrachten Wertschöpfung durch den AN für diese Dienstleistungsbereiche

wer "mehr" haben will- der muss halt MEHR ( = Stunden) arbeiten

die irrige Vorstellungen der "Linkspartei", den Abstand des ML zum Medianlohn "verkürzen" zu können- ist eben eine Mär.

dieser Abstand war schon immer so- weil er sich dynamisch immer wieder einpegelt
Verschließ bitte nicht immer die Augen vor den vielen Leuten, die heute eben von ihrer eigenen Hände Arbeit nicht mehr leben und ohne Amtshilfe die Familie nicht ernähren können. Tausende und abertausende junge Leute mit tollem Abschluss machen fürn Äppel und nen Ei miese unterbezahlte Arbeit, nur um überhaupt nen Job zu haben. So können sie nie eine Familie gründen. In einer mir gut bekannten Branche werden ganze Heerscharen von nicht bezahlten Praktikanten ausgebeutet, die dieselbe Arbeit in demselben hohen Niveau wie die gut bezahlten Kollegen erledigen. Umsonst, ohne einen Cent! Daher der Begriff "Generation Praktikum". Die von mir schon paar Mal erwähnte erzwungene, nicht freiwillige Teilzeit kommt hinzu. Ganz zu schweigen von den Leuten mit Vollzeitjobs, die äußerst schlecht bezahlt werden. Auch hier sind hochqualifizierte Leute betrofffen. Und ganz zu schweigen von den Betriebsschließungen und von massenhaftem Arbeitsplatzabbau in deinem "tadellosen" Kapitalismus (siehe aktuelles VW-Beispiel). Mit der Schröderschen Ausweitung des Niedriglohnbereiches wurde der Arbeitsmarkt pervertiert. Und das gehört geändert. Da hilft es auch nichts, das immer mit deinem Unternehmer-Blickwinkel zu betrachten. Da musst du schon mal ne Weile in den Mokassins des Anderen herumlaufen. Kennste doch das Sprichwort? Hat was mit Einfühlung zu tun ;)
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17499
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(18 Nov 2016, 14:59)
Tausende und abertausende junge Leute mit tollem Abschluss machen fürn Äppel und nen Ei miese unterbezahlte Arbeit, nur um überhaupt nen Job zu haben.
Dann kann ja der Abschluß doch ned so dolle gewesen sein... Sonst würden Sie auch nen gut bezahlten Job bekommen... :rolleyes:
Oder der Abschluss wurde in für die freie Wirtschaft unnützen Fächern gemacht...
So können sie nie eine Familie gründen.
Projezier nicht immer Deine persönliche Lebensplanung auf Andere... Nicht jeder will ne Familie gründen... :rolleyes:
Ganz zu schweigen von den Leuten mit Vollzeitjobs, die äußerst schlecht bezahlt werden. Auch hier sind hochqualifizierte Leute betrofffen.
Da gibts was das nennt sich Jobbörse. Da finden sie bestimmt nen besser bezahlten, wenn sie doch soooo hochqualifiziert sind... Vor allem jetzt da doch sooo viele Fachkräfte an allen Ecken u. Enden fehlen... :rolleyes:
Das hat wohl eher was mit Faulheit und/oder Angst vor Veränderung zu tun, dass sie in ihrem Job versauern....
Mit der Schröderschen Ausweitung des Niedriglohnbereiches wurde der Arbeitsmarkt pervertiert.
Nö. Die hat dafür gesorgt, dass Minderqualifizierte überhaupt ne Chance habe in Lohn u. Brot zu kommen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Piranha
Beiträge: 415
Registriert: Montag 31. Oktober 2016, 16:49
Wohnort: Italien
Kontaktdaten:

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

Ich bin ja immer wieder begeistert zu sehen, wie kreativ rechtsgequirlter Unfug wird, wenn es darum geht Begründungen für zu kleine Löhne zu finden.
Versuchs mal so:
Wenn es so viele "unqualifizierte" Arbeitskraft gibt, dann könnte das daran liegen, dass 20 Jahre vorher die Industrie nicht bereit war die Schulabgänger auszubilden.
Wenn die Industrie heute nach fertig ausgebildeten Zuwanderern schreit, dann ist das nichts weiter als der Versuch anderen Ländern die Fachkräfte abzuwerben, die man selber nicht auszubilden bereit war.
Da braucht es keine Lohnsenkung für Deutsche, die dann Strassen fegen sollen und Zuwanderer, die die guten Jobs bekommen, da braucht es BESSERE AUSBILDUNG und die fängt z.B. schon damit an, dass man nicht Millionen von armen Kindern in ihrer Armut so lange versauern lässt, bis die gar keinen Bock mehr auf Ausbildung haben, nur damit man hinterher jammern kann, dass die "zu blöd" wären.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(18 Nov 2016, 14:59)

Verschließ bitte nicht immer die Augen vor den vielen Leuten, die heute eben von ihrer eigenen Hände Arbeit nicht mehr leben und ohne Amtshilfe die Familie nicht ernähren können. Tausende und abertausende junge Leute mit tollem Abschluss machen fürn Äppel und nen Ei miese unterbezahlte Arbeit, nur um überhaupt nen Job zu haben. So können sie nie eine Familie gründen. In einer mir gut bekannten Branche werden ganze Heerscharen von nicht bezahlten Praktikanten ausgebeutet, die dieselbe Arbeit in demselben hohen Niveau wie die gut bezahlten Kollegen erledigen. Umsonst, ohne einen Cent! Daher der Begriff "Generation Praktikum". Die von mir schon paar Mal erwähnte erzwungene, nicht freiwillige Teilzeit kommt hinzu. Ganz zu schweigen von den Leuten mit Vollzeitjobs, die äußerst schlecht bezahlt werden. Auch hier sind hochqualifizierte Leute betrofffen. Und ganz zu schweigen von den Betriebsschließungen und von massenhaftem Arbeitsplatzabbau in deinem "tadellosen" Kapitalismus (siehe aktuelles VW-Beispiel). Mit der Schröderschen Ausweitung des Niedriglohnbereiches wurde der Arbeitsmarkt pervertiert. Und das gehört geändert. Da hilft es auch nichts, das immer mit deinem Unternehmer-Blickwinkel zu betrachten. Da musst du schon mal ne Weile in den Mokassins des Anderen herumlaufen. Kennste doch das Sprichwort? Hat was mit Einfühlung zu tun ;)

Alle deine Behautungen halten keiner faktischen Überprüfung stand

es gibt keine "Generation Praktikum"- das wurde schon lange geklärt

es gibt auch keine abertausende mit tollem Abschluss die für'n Appel & Ei arbeiten

und was soll immer der Satz: "vor den vielen Leuten, die heute eben von ihrer eigenen Hände Arbeit nicht mehr leben und ohne Amtshilfe die Familie nicht ernähren können"

das war in den letzten 40 Jahren bei den "Geringstverdiener" noch nie anders. Deswegen gibt es ja Wohngeld usw.

Deine "Vorstellung" , ein Geringstlöhner ( heute also Vollzeit mit ML) müsse mit seinem einem Gehalt sowohl als auch seine Frau und seine Kinder ernähren können ( ohne Wohngeld, Kindergaed usw.) - ist komplett realitätsfremd. Das gab es noch nie- und wird es auch nie geben

Übrigens gab es auch keine "Ausweitung des Niedriglohnbereiches". Der Anteil der Vollzeitjobs mit einem Stundenlohn unterhalb der statistischen Niedriglohnschwelle hat sich in den letzten 20 Jahren kaum verändert.

Irgendwie scheint auch dir die Erkenntnis abzugehen, das Löhne erwirtschaftet werden müssen. Und zwar immer in dem Unternehmen- das sie bezahlen muss.

Und wer als "Hochquailifizierter" in ganz Deutschland keinen Job findet- der muss sich schon extremst dämlich anstellen. Das ist praktisch nicht möglich
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
hafenwirt
Beiträge: 7785
Registriert: Montag 16. März 2009, 07:21

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von hafenwirt »

CaptainJack hat geschrieben:(16 Nov 2016, 20:30)

Das geschieht in noch stärkerem Maße am Arbeitsplatz und vor allem bei Umfragen, da man
eine unbestimmte Angst vor Outing hat.
Du meinst wirklich die Menschen sind zu dumm um zu wissen, wie Umfragen funktionieren? Wie soll man denn da bitte geoutet werden? Du weißt schon das da Fallnummern angegeben werden, und an persoenlichen Daten man nur Alter und Geschlecht ueblicherweise angibt?
Fazer
Beiträge: 3993
Registriert: Mittwoch 21. Oktober 2015, 10:40

Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Fazer »

Piranha hat geschrieben:(18 Nov 2016, 16:32)

Ich bin ja immer wieder begeistert zu sehen, wie kreativ rechtsgequirlter Unfug wird, wenn es darum geht Begründungen für zu kleine Löhne zu finden.
Versuchs mal so:
Wenn es so viele "unqualifizierte" Arbeitskraft gibt, dann könnte das daran liegen, dass 20 Jahre vorher die Industrie nicht bereit war die Schulabgänger auszubilden.
Wenn die Industrie heute nach fertig ausgebildeten Zuwanderern schreit, dann ist das nichts weiter als der Versuch anderen Ländern die Fachkräfte abzuwerben, die man selber nicht auszubilden bereit war.
Da braucht es keine Lohnsenkung für Deutsche, die dann Strassen fegen sollen und Zuwanderer, die die guten Jobs bekommen, da braucht es BESSERE AUSBILDUNG und die fängt z.B. schon damit an, dass man nicht Millionen von armen Kindern in ihrer Armut so lange versauern lässt, bis die gar keinen Bock mehr auf Ausbildung haben, nur damit man hinterher jammern kann, dass die "zu blöd" wären.
Aber ja doch, die böse Industrie und die böse Gesellschaft, die die Kinder in Armut versauern lässt bis sie keinen Bock mehr auf Schule haben. Da fragt man sich ja warum Kinder in Afrika oder Asien überhaupt in die Schule gehen, weil wenn man in Armut lebt ist das natürlich der höchste Anreiz, da nicht rauskommen zu wollen. Nicht.

Der grösste Teil der Ausbildung findet übrigens nicht in der Industrie statt, sondern in mittelständischen Betrieben. Und was sollen die eigentlich mit Leuten, die nicht mal einen Hauptschulabschluss haben und weder pünktlich noch arbeitsbereit sind?
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
Antworten