Gruwe hat geschrieben:(31 May 2016, 12:30)
Nein, jeder der bezahlt bekommt etwas.
Nur fließen die Einzahlungen je nach Berufsgruppe in andere Töpfe, aus denen sie dann entsprechend wieder ausgezahlt werden.
Ein Arbeitnehmer bezahlt in die gesetzliche Rentenversicherung, von da bekommt er auch seine Rente ausbezahlt.
Ein Selbstständiger bezahlt in die private Rentenversicherung und erhält daraus eine entsprechend hohe Rente.
Wieso sollte jetzt der Selbstständige noch zusätzlich in die gesetzliche Rentenversicherung bezahlen müssen?
Die Arbeitnehmer müssen ja auch nicht noch in die Rentenversicherung der Selbstständigen bezahlen...und diese Forderung konnte ich bisher auch noch garnicht lesen!
Im Übrigen habe ich - bin selbst Angestellter, also Arbeitnehmer - kein einziges Problem damit, dass Selbstständige nicht auch in die GRV einzahlen. Schließlich bekommen Sie dafür ja auch keine Ansprüche daraus!
So ganz kann ich den Unterschied der Rentensysteme dann auch wieder nicht verstehen. Völlig einleuchtend, daß mit den Einzahlungen in das Umlagesystem jeder abhängig Beschäftigte einen Rentenanspruch in etwa proportional zu seinen Einzahlungen erwirbt. Um Leichtsinn und Massenarmut durch Leichtsinn vor zu beugen, wird diese Umlage von den Beschäftigten als Pflichtbeitrag erhoben. Offenbar ist es notwendig, dieses System weiter zu entwickeln, damit die vielfach vorhergesagte Altersarmut aufgefangen werden kann.
Ein Ansatz dazu wäre auch eine Betriebsrente für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbständige. Ein anderer der Aufbau einer Beteiligung am Produktivvermögen der Wirtschaft.
Der hehre Anspruch "Eigenverantwortung" mag bei Selbständigen ausgeprägter sein, was ihre Altersversorgung betrifft. Dennoch wäre mir wohler, wenn auch bei Selbständigen eine Pflicht zur Altersvorsorge durch unsere Erwerbsgesellschaft eingeführt würde... als Grundstock neben der privaten Altersvorsorge. Mich veranlassen dazu Erfahrungen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, als so viele Geldwerte nicht mehr galten. Ein schlimmes Elend, das nur durch Solidarität der Gesellschaft aufgefangen werden kann.
Aber darüber kann und sollte man sicher lange und ausgiebig streiten.
Die Logik: "(Längere Rentenbezugsdauer) = (geringere Renten) V (späterer Renteneintritt)" ist ja nicht von der Hand zu weisen. Aber dagegen muß man viele Maßnahmen ergreifen:
- Pflege und Aktualisierung der beruflichen Fähigkeiten ein Leben lang
Gesunde Lebensführung
Altersgerechte Arbeitsverträge und berufliche Aufgaben
Leistungsgerechte Erwerbseinkommen
Renteneintrittsalter erst bei deutlicher Leistungsminderung
und, und, und...