Elektro-Autos

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H2O
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(04 Apr 2016, 20:25)

Die Elektromobilität ist ja nur ein kleiner Baustein, um die Umwelt zu entlasten. Die eierlegende Wollmilchsau ist sie nicht. Schon die aktuellen Akkus sind ökologisch betrachtet nicht ganz sauber. Vorteile sind aber natürlich, selbst wenn der Strom mit fossilen Rohstoffen erzeugt wurde, die Reduktion von Lärm und Feinstaub. Speziell in Großstädten, wo die Entfernungen auch relativ kurz sind, wäre das schon sehr nett. Auf Landstraßen und Autobahnen sind die Effekte wiederum nicht so groß, weil so ab 35, 40 km/h der meiste Lärm nicht mehr vom Antrieb kommt, sondern von den Rollgeräuschen. Zudem hat man dort meist keine Hitzeinsel, in denen sich Feinstaub konzentriert.

Und die Dänen konsumieren ja nun nicht weniger. Was sie für ihre Mobilität sparen, geht dann (wie gesagt, Rebound) in andere Bereiche; Freizeit/Ausgehen, Wohnraum, Reisen oder andere Konsumgüter. Die Prioritäten muss ja jeder selbst entscheiden. Weniger Geld haben sie nicht in der Tasche. Und für ein gutes Pedelec gibt man auch schnell ein paar Tausender aus.

Allgemein werden solche Wechselwirkungen ja schnell übersehen bzw. vergessen. Da zieht dann jemand ins Umland, weil ihm die Mieten erschwinglicher erscheinen, aber das, was er an Miete "spart", geht dann für höhere Mobilitätskosten drauf.

Interessant finde ich aber auch, wie sich die Jugend heutzutage mit öffentlichen Verkehrsmitteln verhält. Da spielt es gar keine Rolle mehr, ob sie mit U-Bahn, Bus, Leihrad oder Carsharing fahren. Sie klicken ein kleines Symbol auf ihrem Handy an, das dann ihren Standpunkt ortet und ihnen den besten Weg zur Wunschadresse liefert, ggf. ergänzt um eine Wegbeschreibung, wenn sie mit einem Bahnhof nicht vertraut sind und nicht einschätzen können, wie lange sie brauchen. Fahrpläne, Takte etc. spielen dann nur noch eine untergeordnete Rolle. Hauptsache der schnellste und möglichst bequemste Weg.
Die Sache mit dem einen Bausteinchen glaube ich
auch, und mit der Batterietechnik hatte ich schon
einige Beiträge früher "Bauchschmerzen", was die
Rohstoffverfügbarkeit betrifft. Dann war mein Versuch
mit dem Pendlerverkehr vielleicht doch gar nicht so
schlecht... Die Entfernung vom Arbeitsplatz zur Wohnung
darf dann nicht wesentlich größer werden als 25 km,
mit Einkaufszentrum am Wege. In dem Rahmen würde
sich unser Leben kaum verändern.

Dann stellt sich aber doch die Frage, mit welcher
Mobilität wir denn in Zukunft rechnen dürfen, wenn
das Elektrofahrzeug doch nicht die ersatzweise Lö-
sung aller heutigen Fahrerei sein kann. Da dürfte
in mittlerer Zukunft ein erhebliches Umdenken not-
wendig werden... mit starker Wirkung auf die Regional-
planung und Eisenbahntechnik. Huckepackverkehr,
wie einige Jahre für Fernreisen mit der Bahn verfüg-
bar, dann eben für Strecken ab 50 km bis zu langen
Strecken?

Das könnte ja auch eine Lösung für den Frachtverkehr
werden.

Man muß dann natürlich wieder die heute oft vollgestellten
Autobahnen vor Augen haben, um auch dort erneut etwas
kleinlaut zu werden. Aber immerhin, so wären auch Lang-
strecken mit batterie-elektrischen Fahrzeugen zu bewältigen.
Auch dieser Blickwinkel müsste weiterhin ausgestaltet werden,
nicht nur der Strombedarf einer Elektro-Flotte von 45 Mio
Fahrzeugen :eek:
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Tom Bombadil
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Tom Bombadil »

Apropos Umwelt: gibt es eigentlich irgendwelche Pläne, Ozeanriesen sauberer zu machen? Es kursiert ja das Gerücht, dass alleine die 16 größten Containerschiffe soviel CO2 ausstoßen wie alle Autos weltweit zusammen. Ob das stimmt weiß ich nicht, mir fällt auch nix ein, um das nachzuprüfen.
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frems
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(04 Apr 2016, 20:58)

Die Sache mit dem einen Bausteinchen glaube ich
auch, und mit der Batterietechnik hatte ich schon
einige Beiträge früher "Bauchschmerzen", was die
Rohstoffverfügbarkeit betrifft. Dann war mein Versuch
mit dem Pendlerverkehr vielleicht doch gar nicht so
schlecht... Die Entfernung vom Arbeitsplatz zur Wohnung
darf dann nicht wesentlich größer werden als 25 km,
mit Einkaufszentrum am Wege. In dem Rahmen würde
sich unser Leben kaum verändern.

Dann stellt sich aber doch die Frage, mit welcher
Mobilität wir denn in Zukunft rechnen dürfen, wenn
das Elektrofahrzeug doch nicht die ersatzweise Lö-
sung aller heutigen Fahrerei sein kann. Da dürfte
in mittlerer Zukunft ein erhebliches Umdenken not-
wendig werden... mit starker Wirkung auf die Regional-
planung und Eisenbahntechnik. Huckepackverkehr,
wie einige Jahre für Fernreisen mit der Bahn verfüg-
bar, dann eben für Strecken ab 50 km bis zu langen
Strecken?

Das könnte ja auch eine Lösung für den Frachtverkehr
werden.

Man muß dann natürlich wieder die heute oft vollgestellten
Autobahnen vor Augen haben, um auch dort erneut etwas
kleinlaut zu werden. Aber immerhin, so wären auch Lang-
strecken mit batterie-elektrischen Fahrzeugen zu bewältigen.
Auch dieser Blickwinkel müsste weiterhin ausgestaltet werden,
nicht nur der Strombedarf einer Elektro-Flotte von 45 Mio
Fahrzeugen :eek:
Umschlag bzw. Intermodalität lohnt sich im Güterverkehr meist erst ab mehreren hundert Kilometern. Da kann man natürlich als Staat ein paar Stellschrauben in Gang setzen, z.B. so wie es die Schweizer machen. Da sind die Lkw-Maut-Gebühren so hoch, dass es sich wieder "lohnt", das Zeug auf die Schiene zu setzen; ob als normaler Container bzw. umgeschlagener Sattelschlepper oder als "rollende Landstraße".

Beim Lkw wird die Elektromobilität aber in absehbarer Zeit kaum eine Rolle spielen, nehme ich an. Es gibt zwar allerlei Projekte, z.B. Lkw mit Oberleitungen in Kalifornien (durchgeführt von Siemens), automatisierte Akku-Wechsel und Arten von Induktionsschleifen bzw. induktiver Energieübertragung, um die Akkus bei der Fahrt aufzuladen, aber das funktioniert noch nicht so rosig, würde extrem hohe Investitionskosten verursachen und ist zunächst nicht massentauglich, da es auch keine finanzielle Vorteile für die Logistikunternehmen bedeutet. Da sollte man sich nicht auf alle erdenklichen Bereiche gleichermaßen konzentrieren. Würde die Gebäudeversorgung schon weitestgehend auf fossile Rohstoffe verzichten können, wären wir schon einen immensen Schritt weiter.
Labskaus!

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H2O
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(04 Apr 2016, 21:20)

Umschlag bzw. Intermodalität lohnt sich im Güterverkehr meist erst ab mehreren hundert Kilometern. Da kann man natürlich als Staat ein paar Stellschrauben in Gang setzen, z.B. so wie es die Schweizer machen. Da sind die Lkw-Maut-Gebühren so hoch, dass es sich wieder "lohnt", das Zeug auf die Schiene zu setzen; ob als normaler Container bzw. umgeschlagener Sattelschlepper oder als "rollende Landstraße".

Beim Lkw wird die Elektromobilität aber in absehbarer Zeit kaum eine Rolle spielen, nehme ich an. Es gibt zwar allerlei Projekte, z.B. Lkw mit Oberleitungen in Kalifornien (durchgeführt von Siemens), automatisierte Akku-Wechsel und Arten von Induktionsschleifen bzw. induktiver Energieübertragung, um die Akkus bei der Fahrt aufzuladen, aber das funktioniert noch nicht so rosig, würde extrem hohe Investitionskosten verursachen und ist zunächst nicht massentauglich, da es auch keine finanzielle Vorteile für die Logistikunternehmen bedeutet. Da sollte man sich nicht auf alle erdenklichen Bereiche gleichermaßen konzentrieren. Würde die Gebäudeversorgung schon weitestgehend auf fossile Rohstoffe verzichten können, wären wir schon einen immensen Schritt weiter.
Sehe ich auch so: Der Staat muß steuernd ein-
greifen, um lohnende Randbedingungen für
den Huckepackverkehr zu schaffen. Denn mit
der bisherigen Technik kann es nicht "ewig" weiter-
gehen.

Der Behälterverkehr war doch eine Revolution
im Transportwesen, was die Anpassungsfähigkeit
für Massenfracht und Einzelfracht betrifft. Denken
wir uns jetzt einmal ähnlich zum Post- und Zustell-
fahrzeug mit 120 km Reichweite ein Container-
Fahrzeug für die letzten Kliometer aus, um das
Land nicht unter Eisenbahntrassen und Oberlei-
tungen zu beerdigen. Dann bliebe die Frage nach
einem fahrbaren Behälter (also verladefähigen
Lastwagen) oder einem austauschbaren Behälter,
der vom Bahnuntersatz auf den Straßenuntersatz
gewuchtet wird... und umgekehrt. Letztere Lösung
gibt es doch längst... könnte also ohne neue Revo-
lution erweitert werden auf neue Knoten und Tras-
sen. Stoff für einen Verkehrsminister mit technischem
Gespür!

Eine Variante habe ich noch für Sie, Kollege frems:
Warum nicht die bestehenden Bahntrassen mit ihren
Oberleitungen asphaltieren für den Lastwagenverkehr,
wobei die letzten Kilometer dann eben ohne Oberleitung
aus Batterien oder Brennstoffzellen abgeleistet werden
müssen? Wir sind doch aufgerufen, schöpferisch an
Zukunftslösungen der Elektromobilität heran zu gehen!
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frems
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(04 Apr 2016, 21:38)

Sehe ich auch so: Der Staat muß steuernd ein-
greifen, um lohnende Randbedingungen für
den Huckepackverkehr zu schaffen. Denn mit
der bisherigen Technik kann es nicht "ewig" weiter-
gehen.

Der Behälterverkehr war doch eine Revolution
im Transportwesen, was die Anpassungsfähigkeit
für Massenfracht und Einzelfracht betrifft. Denken
wir uns jetzt einmal ähnlich zum Post- und Zustell-
fahrzeug mit 120 km Reichweite ein Container-
Fahrzeug für die letzten Kliometer aus, um das
Land nicht unter Eisenbahntrassen und Oberlei-
tungen zu beerdigen. Dann bliebe die Frage nach
einem fahrbaren Behälter (also verladefähigen
Lastwagen) oder einem austauschbaren Behälter,
der vom Bahnuntersatz auf den Straßenuntersatz
gewuchtet wird... und umgekehrt. Letztere Lösung
gibt es doch längst... könnte also ohne neue Revo-
lution erweitert werden auf neue Knoten und Tras-
sen. Stoff für einen Verkehrsminister mit technischem
Gespür!

Eine Variante habe ich noch für Sie, Kollege frems:
Warum nicht die bestehenden Bahntrassen mit ihren
Oberleitungen asphaltieren für den Lastwagenverkehr,
wobei die letzten Kilometer dann eben ohne Oberleitung
aus Batterien oder Brennstoffzellen abgeleistet werden
müssen? Wir sind doch aufgerufen, schöpferisch an
Zukunftslösungen der Elektromobilität heran zu gehen!
Verkehrsminister mit technischem Gespür hatten wir schon lange nicht mehr in Deutschland. :|

Das Problem des Umschlags ist ja weiterhin die häufig fehlende Infrastruktur sowie die Inkompabilität der einzelnen Systeme zueinander. Für die sog. "Letzte Meile" gibt es schon diverse, teilweise mehrjährig erprobten Distributionskonzekte, die auch ein klein wenig beisteuern können, um die Situation in den Ballungsräumen zu verbessern. Da kommt auch erschwerend hinzu, dass die rasante Zunahme der Lkw-Verkehre kein Segen für die Siedlungsgebiete war. Zu Veranschaulichung: in Berlin werden nicht einmal 10% der zurückgelegten Nutzwagenkilometer durch Transportfahrzeuge (von Sprinter bis Vierzigtonner), aber diese Fahrzeuge sind für 50% der tödlichen Unfälle verantwortlich; meistens weil die Sicht für den Lkw-Fahrer stark eingeschränkt ist und er kleinere Autos, Radfahrer sowie Fußgänger übersieht.

Und wieso soll man bestehende Infrastruktur abreißen? :?:
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H2O
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Dann könnten wir uns doch um diesen wichtigen Posten
des Verkehrsministers bewerben. ;)

Ja, da rächt sich eben, wenn man sich bei Normen und
Interoperabilität zu sehr zurück hält. Aber es ist dafür
nie zu spät. Meist reichen kleine Anpassungen, und alles
flutscht!

Nein, nicht abreißen, wenn die bestehende Infrastruktur
eine Zukunft hat; aber das Undenkbare denken, wenn
daran begründete Zweifel aufkommen. :cool:

Beispiel: Autobahnen. Die bleiben nur zweckmäßig, wenn
es weiterhin in Massen LKW und PKW der gewohnten Art
gibt. Ist das sicher bei Elektromobilität? Oder wird da nur
ein Flächenfresser gepflegt?
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Joker
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Joker »

Die grünen nerven ,haufen Spinner.
Geht es nach Grünen-Politiker Janecek fahren auf deutsche Straßen in wenigen Jahren keine Benzin- und Dieselfahrzeuge - die sind dann nämlich verboten. Deutschland müsse sich so schnell wie möglich vom Verbrennungmotor verabschieden.

Um den Umstieg auf die Elektromobilität schon vor 2025 voranzutreiben forderte Janecek in der Huffington Post eine neue Treibstoffsteuer in Höhe von zwei Prozent auf den Spritpreis. "Die Steuer soll bis 2025 jedes Jahr um zwei Prozent erhöht werden und sie soll dazu verwendet werden, das Netz an Ladesäulen für Elektroautos auszubauen", sagte Janecek.
http://www.focus.de/auto/news/janecek-g ... 09152.html
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Billie Holiday
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Billie Holiday »

Joker hat geschrieben:(05 Apr 2016, 22:09)

Die grünen nerven ,haufen Spinner.

http://www.focus.de/auto/news/janecek-g ... 09152.html
In 9 Jahren also....ganz schön ambitioniert. :D
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Svi Back

Re: Elektro-Autos

Beitrag von Svi Back »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Apr 2016, 22:12)

In 9 Jahren also....ganz schön ambitioniert. :D
das sind so Beispiele an denen man sieht, dass die nicht alle Latten am Zaun haben
Elvis Domestos

Re: Elektro-Autos

Beitrag von Elvis Domestos »

Svi Back hat geschrieben:(05 Apr 2016, 22:16)

das sind so Beispiele an denen man sieht, dass die nicht alle Latten am Zaun haben
Damit ködern sie die immer größer werdene Schar von Herdprämienbefürwortern, die einen sorgen dafür das die Kohle fließt, die anderen wählen sie dafür, so ist es im neo-Ökologismus. Er schafft Abhängigkeiten wo er nur kann, die größte Hebelwirkung erzielt aber immer die Energie, sie gewährt die größte Macht und Kontrolle.
Blöd sind sie also nicht, aber gefährlich!
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H2O
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Joker hat geschrieben:(05 Apr 2016, 22:09)

Die grünen nerven ,haufen Spinner.

http://www.focus.de/auto/news/janecek-g ... 09152.html
Aus meiner Sicht wäre dieses Vorgehen zu
ertragen, wenn es für die angedachten Lösungen
auch verlässliche technische Konzepte gäbe,
die zugehörigen Versorgungsnetze und Kraftwerke
geplant wären.

Unerträglich wird die Sache, wenn es für etliche
Fragen noch gar keine greifbare Lösung gibt; im
wesentlichen die zusätzliche elektrische Energie
und die zugehörige Speichertechnik.

Man kann keine gut gemeinten Vorgaben machen
und bar jeder Technik hoffen, daß der Markt dann
schon dafür sorgen wird, daß aus Plänen etwas wird.
Das wird dann so etwas wie das Entsorgungskonzept
für den Atommüll... nämlich gar nichts!

Ein verkehrstechnisches Gesamtkonzept muß her,
mit Meilensteinen der Realisierung, und dann kann
man nach Erreichen von Meilensteinen immer ange-
passt weiter planen, wenn schon kein schlüssiges
und bewährtes Konzept umgesetzt werden kann.
Elvis Domestos

Re: Elektro-Autos

Beitrag von Elvis Domestos »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2016, 23:10)

Aus meiner Sicht wäre dieses Vorgehen zu
ertragen, wenn es für die angedachten Lösungen
auch verlässliche technische Konzepte gäbe,
die zugehörigen Versorgungsnetze und Kraftwerke
geplant wären.

Unerträglich wird die Sache, wenn es für etliche
Fragen noch gar keine greifbare Lösung gibt; im
wesentlichen die zusätzliche elektrische Energie
und die zugehörige Speichertechnik.

Man kann keine gut gemeinten Vorgaben machen
und bar jeder Technik hoffen, daß der Markt dann
schon dafür sorgen wird, daß aus Plänen etwas wird.
Das wird dann so etwas wie das Entsorgungskonzept
für den Atommüll... nämlich gar nichts!
Neo-Ökologismus benötigt keine verlässlichen technischen Konzepte, er benötigt Ideologie! Er muss sich noch nicht einmal an seinen eigenen Zielvorgaben orientieren! Seine wichtigsten Helfer sind vielmehr, ein erhötes Sendungsbewusstsein, Eifer und Weltrettung!
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H2O
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Elvis Domestos hat geschrieben:(05 Apr 2016, 23:36)

Neo-Ökologismus benötigt keine verlässlichen technischen Konzepte, er benötigt Ideologie! Er muss sich noch nicht einmal an seinen eigenen Zielvorgaben orientieren! Seine wichtigsten Helfer sind vielmehr, ein erhötes Sendungsbewusstsein, Eifer und Weltrettung!

Ich halte Meckereien dieser Art für wenig wirksam,
weil sie sich gegen Gefühle richten. Besser sind aus
meiner Sicht bohrende technische Fragen, die beant-
wortet werden müssen. Wenn es dafür befriedigende
Antworten gibt, dann ist auch Raum für Überzeu-
gungen und Gefühle... meinetwegen!
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Joker
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Joker »

H2O hat geschrieben:(06 Apr 2016, 08:58)

Ich halte Meckereien dieser Art für wenig wirksam,
weil sie sich gegen Gefühle richten. Besser sind aus
meiner Sicht bohrende technische Fragen, die beant-
wortet werden müssen. Wenn es dafür befriedigende
Antworten gibt, dann ist auch Raum für Überzeu-
gungen und Gefühle... meinetwegen!
Ich bin auch davon überzeugt das wir nicht allein im Weltraum sind.

Halte es aber für Blödsinn gesetzlich festzulegen das bis 2030 die erste Kontaktaufnahme zu erfolgen hat.
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H2O
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Joker hat geschrieben:(06 Apr 2016, 10:00)

Ich bin auch davon überzeugt das wir nicht allein im Weltraum sind.

Halte es aber für Blödsinn gesetzlich festzulegen das bis 2030 die erste Kontaktaufnahme zu erfolgen hat.
Ein hübsches Beispiel:

Warum also nicht fragen, mit welchen Kommunikations-
mitteln diese vermuteten Lebewesen höherer Art sich denn
verständigen werden, wenn wir schon ihr Vorhandensein
vermuten?

Wenn es dafür eine hinnehmbare Erklärung geben sollte,
warum dann nicht sofort mit der Kontaktaufnehme beginnen?
Wer will das denn auf 2030 verschieben... so ein Witzbold
und Wichtigtuer!

Ich finde es reichlich verwegen, an zu nehmen, daß sich
unsere Lebensform unter anderen Randbedingungen genau
so in fernen Welten heranbilden konnte. Wir sehen doch
schon an unserer Erdgeschichte, wieviele erdgeschichtliche
Zufälle unsere Lebensformen ermöglicht haben.

Ich stelle mir die Sache so vor, daß jemand an einem Glücks-
rad mit z. B. 100 Zahlen dreht, und man die Ergebnisse einer
Reihe von Versuchen vorhersagen will. Zwischen 1 und 100
liegen die immer, aber die Reihenfolge muß ja auch "stimmen"...

Gar nicht verwegen scheint aber die Annahme zu sein, daß
die physikalischen Elemente überall nach den gleichen Gesetzen
wirken... auch dann, wenn wir noch erhebliche Lücken in
unserem Wissen zu beklagen haben.
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frems
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(04 Apr 2016, 22:35)

Dann könnten wir uns doch um diesen wichtigen Posten
des Verkehrsministers bewerben. ;)

Ja, da rächt sich eben, wenn man sich bei Normen und
Interoperabilität zu sehr zurück hält. Aber es ist dafür
nie zu spät. Meist reichen kleine Anpassungen, und alles
flutscht!

Nein, nicht abreißen, wenn die bestehende Infrastruktur
eine Zukunft hat; aber das Undenkbare denken, wenn
daran begründete Zweifel aufkommen. :cool:

Beispiel: Autobahnen. Die bleiben nur zweckmäßig, wenn
es weiterhin in Massen LKW und PKW der gewohnten Art
gibt. Ist das sicher bei Elektromobilität? Oder wird da nur
ein Flächenfresser gepflegt?
Naja, mir ist das Eisenbahnwesen ja nicht ganz fremd. Da sind Innovationen selbst über Jahrzehnte kaum zu implementieren; und sobald man sie näher in Betracht zieht, gelten sie längst wieder als veraltet. Ein kurioses Beispiel ist die Mittelpufferkupplung, insb. im Schienengüterverkehr. Die stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, aber wurde trotz ihrer Vorteile bis heute nicht flächendeckend eingeführt, weil es keine Koordination sämtlicher Wagen Deutschlands bzw. Europas gibt. Und weil sie quasi niemand nutzt, führt sie auch niemand ein, weil man die Wagen, die gerne mehrere Jahrzehnte im Einsatz sind, ansonsten nicht verkaufen kann und kaum Ersatzteile findet. Und die eingesetzte Schraubenkupplung ist wirklich ein Graus, insb. für die Arbeiter in den Rbf.

Bei Interesse empfehle ich hierzu Jörn Pachls (https://www.tu-braunschweig.de/ifev/wir ... onal/pachl) "Systemtechnik des Schienenverkehrs", insb. der Abschnitt "9.1.4 Betriebliche Abläufe in einem Rangierbahnhof" (S. 265 ff. in der 5. Auflage von 2008, zu haben bei der GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden)

Bei der Umschlagstechnik gibt es auch viele interessante Projekte, z.B. der CargoBeamer, Modalohr. und Cargospeed. Meist Entwicklungen aus deutschem Hause. Aber das bleibt, wie die Elektromobilität bei Lkw, meistens nur bei einer Teststrecke, die gute Ergebnisse liefert und dann wieder in der Vergessenheit landet wie der Transrapid. Selbiges für den CargoCap aus Bochum, ein recht kostengünstiges, effizientes System, um Güter im urbanen Raum unterirdisch schnell und emissionsarm zu transportieren. Die erprobte Tunnelbautechnik wäre auch recht günstig in Planung, Bau und Betrieb einzusetzen... aber wenn Planung hoheitliche Aufgabe des Staates bleibt, dem der politische Wille fehlt, dann wird das natürlich auch wieder nichts.
Labskaus!

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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(06 Apr 2016, 15:58)

Naja, mir ist das Eisenbahnwesen ja nicht ganz fremd. Da sind Innovationen selbst über Jahrzehnte kaum zu implementieren; und sobald man sie näher in Betracht zieht, gelten sie längst wieder als veraltet. Ein kurioses Beispiel ist die Mittelpufferkupplung, insb. im Schienengüterverkehr. Die stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, aber wurde trotz ihrer Vorteile bis heute nicht flächendeckend eingeführt, weil es keine Koordination sämtlicher Wagen Deutschlands bzw. Europas gibt. Und weil sie quasi niemand nutzt, führt sie auch niemand ein, weil man die Wagen, die gerne mehrere Jahrzehnte im Einsatz sind, ansonsten nicht verkaufen kann und kaum Ersatzteile findet. Und die eingesetzte Schraubenkupplung ist wirklich ein Graus, insb. für die Arbeiter in den Rbf.

Bei Interesse empfehle ich hierzu Jörn Pachls (https://www.tu-braunschweig.de/ifev/wir ... onal/pachl) "Systemtechnik des Schienenverkehrs", insb. der Abschnitt "9.1.4 Betriebliche Abläufe in einem Rangierbahnhof" (S. 265 ff. in der 5. Auflage von 2008, zu haben bei der GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden)

Bei der Umschlagstechnik gibt es auch viele interessante Projekte, z.B. der CargoBeamer, Modalohr. und Cargospeed. Meist Entwicklungen aus deutschem Hause. Aber das bleibt, wie die Elektromobilität bei Lkw, meistens nur bei einer Teststrecke, die gute Ergebnisse liefert und dann wieder in der Vergessenheit landet wie der Transrapid. Selbiges für den CargoCap aus Bochum, ein recht kostengünstiges, effizientes System, um Güter im urbanen Raum unterirdisch schnell und emissionsarm zu transportieren. Die erprobte Tunnelbautechnik wäre auch recht günstig in Planung, Bau und Betrieb einzusetzen... aber wenn Planung hoheitliche Aufgabe des Staates bleibt, dem der politische Wille fehlt, dann wird das natürlich auch wieder nichts.
Ja, da könnte man entnervt aufgeben... kenne ich!

Ich hatte die Aufgabe zu lösen, wie mehrere unterschiedliche
Systeme so abgewandelt werden könnten, etwa über Anpassungs-
gerät, daß viele unterschiedliche Nutzer diese Systeme in einem
sinnvollen Notbetrieb einsetzen konnten. Das ist mir dann nach
vielen Stunden Grübelei auch geglückt... und dann war Schluß
damit, weil die Hersteller wohl über ihre Lobby lieber einige
ihrer Systeme mehr als Reserve verkaufen wollten, anstatt daß
die Nutzer im Notfall auch anderes Gerät einsetzen konnten.

"Interoperabilität" Adieu!

Im Eisenbahnwesen kann ich mir so etwas lebhaft vorstellen:
Siemens/Bombardier/Kraus-Maffei/Alsthom DB/SNCF/Trenitlia,
da will niemand seine "Trümpfe" aufgeben. Da müsste eine euro-
päische Eisenbahnnorm "mit Gewalt" durchgesetzt werden.
Ein richtig auf technischen Krawall gebürsteter Verkehrsminister
könnte da vielleicht etwas werden. Aber die gibt es nur selten.
Unserer ist wohl Soziologe... die Idealbesetzung für eine auch
technische Aufgabe...
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frems
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(06 Apr 2016, 16:24)

Ja, da könnte man entnervt aufgeben... kenne ich!

Ich hatte die Aufgabe zu lösen, wie mehrere unterschiedliche
Systeme so abgewandelt werden könnten, etwa über Anpassungs-
gerät, daß viele unterschiedliche Nutzer diese Systeme in einem
sinnvollen Notbetrieb einsetzen konnten. Das ist mir dann nach
vielen Stunden Grübelei auch geglückt... und dann war Schluß
damit, weil die Hersteller wohl über ihre Lobby lieber einige
ihrer Systeme mehr als Reserve verkaufen wollten, anstatt daß
die Nutzer im Notfall auch anderes Gerät einsetzen konnten.

"Interoperabilität" Adieu!

Im Eisenbahnwesen kann ich mir so etwas lebhaft vorstellen:
Siemens/Bombardier/Kraus-Maffei/Alsthom DB/SNCF/Trenitlia,
da will niemand seine "Trümpfe" aufgeben. Da müsste eine euro-
päische Eisenbahnnorm "mit Gewalt" durchgesetzt werden.
Ein richtig auf technischen Krawall gebürsteter Verkehrsminister
könnte da vielleicht etwas werden. Aber die gibt es nur selten.
Unserer ist wohl Soziologe... die Idealbesetzung für eine auch
technische Aufgabe...
Das Problem sind nicht einmal die Fahrzeughersteller. Die würden ja einen Reibach machen, wenn es z.B. eine Abwräckprämie für alte Güterwagen gäbe, um in einem kurzen Zeitfenster sämtliche Flotten zu erneuern. Eher sind es die zigtausenden von Wagenbesitzern. Es gibt auch pfiffige Hybrid-Lösungen, aber die sind, wie auch bei Antrieben, extrem teuer. Also macht es niemand, da es keine Vorteile für die Betreiber brächte, solange alles parallel läuft.

Dobrindt will ja mittlerweile mit seinem Aktionsforum "Leise Schiene" dafür sorgen, dass bis zum nächsten Jahrzehnt der Lärm zumindest etwas reduziert wird. Das werten einige Leute schon als "Revolution"; und das ging nur, weil der Bund das Portemonnaie öffnete ("Innovationsprämie" bei neuen Güterwagen). Ansonsten wären DB und co. auf die Barrikaden gegangen, weil es ihren Milliardengewinn schmälern würde, wenn sie aufgrund höherer Standards ihre Fahrzeuge nachrüsten müssten.

Einziger Hoffnungsschimmer sind da für mich recht viele kompetente Personen im BMVI und insb. im EBA. Da glaube ich nach diversen Veranstaltungen schon, dass der Soziologe ein gutes Ohr für die Fachleute hat. Aber er schafft es nicht, im Bund etwas zu reißen. Da ist er so schnell sein Amt los wie er es bekommen hat. Bei seinen Vorgängern sah es nicht anders aus. Ramsauer war Diplom-Kaufmann, Stolpe Jurist, Klimmt Historiker, Müntefering Industriekaufmann, Wissmann Jurist, ... immerhin Tiefensee war Dipl.-Ing. für Elektrotechnik. Aber in seinen vier Jahren war auch nicht viel zu machen. Da drehte sich alles um Straßen- und Luftverkehr sowie die mögliche Bahnprivatisierung.
Labskaus!

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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(06 Apr 2016, 16:48)

Das Problem sind nicht einmal die Fahrzeughersteller. Die würden ja einen Reibach machen, wenn es z.B. eine Abwräckprämie für alte Güterwagen gäbe, um in einem kurzen Zeitfenster sämtliche Flotten zu erneuern. Eher sind es die zigtausenden von Wagenbesitzern. Es gibt auch pfiffige Hybrid-Lösungen, aber die sind, wie auch bei Antrieben, extrem teuer. Also macht es niemand, da es keine Vorteile für die Betreiber brächte, solange alles parallel läuft.

Dobrindt will ja mittlerweile mit seinem Aktionsforum "Leise Schiene" dafür sorgen, dass bis zum nächsten Jahrzehnt der Lärm zumindest etwas reduziert wird. Das werten einige Leute schon als "Revolution"; und das ging nur, weil der Bund das Portemonnaie öffnete ("Innovationsprämie" bei neuen Güterwagen). Ansonsten wären DB und co. auf die Barrikaden gegangen, weil es ihren Milliardengewinn schmälern würde, wenn sie aufgrund höherer Standards ihre Fahrzeuge nachrüsten müssten.

Einziger Hoffnungsschimmer sind da für mich recht viele kompetente Personen im BMVI und insb. im EBA. Da glaube ich nach diversen Veranstaltungen schon, dass der Soziologe ein gutes Ohr für die Fachleute hat. Aber er schafft es nicht, im Bund etwas zu reißen. Da ist er so schnell sein Amt los wie er es bekommen hat. Bei seinen Vorgängern sah es nicht anders aus. Ramsauer war Diplom-Kaufmann, Stolpe Jurist, Klimmt Historiker, Müntefering Industriekaufmann, Wissmann Jurist, ... immerhin Tiefensee war Dipl.-Ing. für Elektrotechnik. Aber in seinen vier Jahren war auch nicht viel zu machen. Da drehte sich alles um Straßen- und Luftverkehr sowie die mögliche Bahnprivatisierung.
Leider kann ich bei der Eisenbahntechnik nur mit "solidem
Halbwissen" aufwarten.

Meine Berufserfahrung würde dazu führen, daß ich das ange-
strebte System mit den Herstellern der Wagentechnik gründ-
lich durcharbeitete... eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe, und dann
auf dieser Grundlage einen Umrüstsatz für die Wagen von jedem
Hersteller für seine Fahrzeuge entwerfen und bauen ließe.

Danach einen Probezug umrüsten, bunte Wagenmischung
versuchsweise im Einsatz, um Macken noch rechtzeitig ent-
decken zu können. Nach einem Jahr Probebetrieb dann die
Serienfertigung der Umrüstsätze für die vorhandenen Wagen
anlaufen lassen, und wenn die Anzahl groß genug ist, dann die
Umrüstsätze möglichst rasch einbauen, natürlich mit Qualitäts-
kontrollen.

Diesen Umbau kann jeder Hersteller auch gründlich vorbereiten,
mit Material und Mitarbeitern, auch Leihkräften aus artverwandten
Betrieben. Und danach europaweit, Land für Land im Schweins-
galopp, bis die Sache ausgestanden ist. Am Ende großes Bergfest
aller Beteiligten, mit Siegerurkunden und Ehrennadeln ;)

Da juckt es mich schon wieder...
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(06 Apr 2016, 17:33)

Leider kann ich bei der Eisenbahntechnik nur mit "solidem
Halbwissen" aufwarten.

Meine Berufserfahrung würde dazu führen, daß ich das ange-
strebte System mit den Herstellern der Wagentechnik gründ-
lich durcharbeitete... eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe, und dann
auf dieser Grundlage einen Umrüstsatz für die Wagen von jedem
Hersteller für seine Fahrzeuge entwerfen und bauen ließe.

Danach einen Probezug umrüsten, bunte Wagenmischung
versuchsweise im Einsatz, um Macken noch rechtzeitig ent-
decken zu können. Nach einem Jahr Probebetrieb dann die
Serienfertigung der Umrüstsätze für die vorhandenen Wagen
anlaufen lassen, und wenn die Anzahl groß genug ist, dann die
Umrüstsätze möglichst rasch einbauen, natürlich mit Qualitäts-
kontrollen.

Diesen Umbau kann jeder Hersteller auch gründlich vorbereiten,
mit Material und Mitarbeitern, auch Leihkräften aus artverwandten
Betrieben. Und danach europaweit, Land für Land im Schweins-
galopp, bis die Sache ausgestanden ist. Am Ende großes Bergfest
aller Beteiligten, mit Siegerurkunden und Ehrennadeln ;)

Da juckt es mich schon wieder...
Die Technik ist ja schon da. Das Problem ist, wie so oft, die Einführung. Ich möchte nun auch nicht in einem Europa leben, wo die Nationalstaaten alles im Verkehrswesen diktieren, auch wenn es auf dem Papier seine Vorteile hat und die "Richtigkeit" verkehrswissenschaftlicher Konsens ist.

Aber wieder zum Thema:
Rund um Hamburg sind in immer mehr Städten rein batteriebetriebene Elektrobusse unterwegs. Gestern gingen in Hannover drei E-Busse auf einer 16 Kilometer langen Ringlinie in den Testbetrieb. Die Fahrzeuge des Herstellers Solaris (Typ "Urbino12m") werden am Linienstart- und Endpunkt an Lademasten aufgetankt.
http://www.nahverkehrhamburg.de/busverk ... uesten-auf
Labskaus!

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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Ja, Hut ab, Solaris hat sich zielstrebig auf
abgasarme Busse spezialisiert. Die Polen
haben sich inzwischen einen sehr großen
Erfolg in Deutschland erarbeitet. Hut ab!

Den haben Daimler und MAN verpennt!
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von Grimm
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von von Grimm »

Wenn es also dazu kommen sollte, dass Elektro-Autos Normalität sind.
Wieviel Kraftwerke, und mit welchen Rohstoffen diese arbeiten, müssten neu gebaut werden?
Die Energie muss ja irgendwo herkommen.
Erzählt mir nichts von Solar-oder Windenergie. ....

Also was? Atom?
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

von Grimm hat geschrieben:(06 Apr 2016, 19:29)

Wenn es also dazu kommen sollte, dass Elektro-Autos Normalität sind.
Wieviel Kraftwerke, und mit welchen Rohstoffen diese arbeiten, müssten neu gebaut werden?
Die Energie muss ja irgendwo herkommen.
Erzählt mir nichts von Solar-oder Windenergie. ....

Also was? Atom?
Am besten lesen Sie sich die letzten drei Seiten
dieses Strangs durch. Da haben wir das Thema
Kraftwerke ziemlich gründlich zerkaut. Dort ging's
damit los:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p3494491
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Flaschengeist »

Quatschki hat geschrieben:(29 Jun 2008, 09:41)

Wenn man die gewerblichen Vielfahrer im Stadtverkehr umstellen konnte, also z.B. Post- und Kurierdienste, ambulante Pflegedienste, Handwerker, da wäre mehr zu erreichen, als bei den Privatnutzern, deren Auros 23 Stunden am Tag nur herumstehen.

Deutsche Post baut eigene Elektroautos
http://www.sueddeutsche.de/auto/streets ... -1.2932192

Die Deutsche Post beschäftigt sich schon mit solchen E Karren. Das Auto habe ich schon gesehen.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

In anderen Ländern sieht man das ähnlich. So ist der indische Energieminister Piyush Goyal davon überzeugt, das Land nach 2030 zur ersten Nation mit 100 Prozent E-Autos machen zu können – und das quasi kostenfrei. "Wir brauchen keine Rupie Unterstützung des Staates. Wir brauchen keine Rupie vom indischen Volk", sagt Goyal. Die gewagte These: Durch die Differenz zwischen Strom- und Spritpreis würde sich das Projekt selbst tragen. Das Auto bekommt der Besitzer umsonst, im Gegenzug müsse er nur die Energiekostenersparnis in langfristigen Raten zurückzahlen. Eine Art Kredit also. Man arbeite an einem Umsetzungsplan.

Die Idee, Indien zum Vorreiter bei der Energiewende im Auto zu machen, ist im Moment nicht mehr als eine Absichtserklärung. Und auch Norwegen hat, obwohl vielfach bereits von einem Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2025 die Rede war, bisher nur einen Plan. Dieser ist allerdings detailliert und befindet sich in der parlamentarischen Diskussion. Und er beinhaltet die Möglichkeit des Scheiterns: "Es besteht Unsicherheit in Hinblick auf Machbarkeit, Kosten und Nutzen", heißt es da. Dennoch werden Ziele formuliert.

Das Wichtigste: Ab 2025 sollen alle neu zugelassenen Autos, Busse und leichten Nutzfahrzeuge emissionsfrei sein. Ab 2030 sollen 75 Prozent der neuen Fernbusse sowie 50 Prozent der schweren Lkw ohne Verbrennungsmotor unterwegs sein. Im Jahr 2050 soll der Verkehr – und das beinhaltet nach der norwegischen Idee unter anderem Schiffe und Flugzeuge – klimaneutral und emissionsfrei sein.
http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-04/a ... ettansicht

Das wäre mal eine recht sportliche Leistung.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Tom Bombadil »

Und woher kommt der viele Strom?
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Flaschengeist »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 15:20)

http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-04/a ... ettansicht

Das wäre mal eine recht sportliche Leistung.

Ich sehe gerade vor meinen geistigen Auge wir ein E Tata LKW mit leerem Akku auf einer einsamen Bergstraße bei Kaschmir steht... Aber wenn ein paar Leute schieben. :|
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Apr 2016, 15:42)

Und woher kommt der viele Strom?
In Norwegen ist das wohl nicht das ganz große Problem.
Die haben für ihre 5 Millionen Einwohner genug Wasserkraft
mit Ausbaumöglichkeiten.

Diese Frage wäre für unsere 80 Millionen Einwohner deutlich
schwieriger zu beantworten!
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Adam Smith »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 15:20)

http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-04/a ... ettansicht

Das wäre mal eine recht sportliche Leistung.
Und das in einem Land mit zum Teil extremster Armut. Aus dem Grund kann das nicht funktionieren.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Flaschengeist hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:23)

Ich sehe gerade vor meinen geistigen Auge wir ein E Tata LKW mit leerem Akku auf einer einsamen Bergstraße bei Kaschmir steht... Aber wenn ein paar Leute schieben. :|
Ach was; das Fahrzeug umdrehen (Fahrtrichtung!),
bergab den Akku aufladen, und dann erneut mit Schwung
hinauf! ;)
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:25)

Und das in einem Land mit zum Teil extremster Armut. Aus dem Grund kann das nicht funktionieren.
Wieso? Die werden durch Stromerzeugung alle reich!
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:25)

Und das in einem Land mit zum Teil extremster Armut. Aus dem Grund kann das nicht funktionieren.
Warten wir's doch ab. Wenn sie ihr Ziel verfehlen und zum Stichtag "nur" 50% statt 100% haben, wäre das auch schon beeindruckend.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:24)

In Norwegen ist das wohl nicht das ganz große Problem.
Schon klar. Aber in Indien?
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:39)

Schon klar. Aber in Indien?
Da wird's wohl eher ein billiger Kleinwagen und nicht ein Luxusschlitten. Das Konzept der Inder klingt jedenfalls recht interessant. Dran glauben mag ich persönlich noch nicht, aber lasse mich gerne positiv überraschen. Gerade für die Millionenstädte wäre Elektromobilität ein Segen, um die Lebensqualität zu erhöhen. Ob die Energieinfrastruktur mitmacht, ist dann aber natürlich noch ein anderes Thema.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:27)

Wieso? Die werden durch Stromerzeugung alle reich!
Wenn sich alle Hausbesitzer in Indien PV-Anlagen anschaffen, könnte das in der Tat sein. Aber Autos verbrauchen ja Strom.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:39)

Schon klar. Aber in Indien?
Norwegen halte ich für realistisch. Sehr reiches Land. Und hier mal das I. Quartal 2015.
Einsam an der Spitze ist Norwegen. Dort verkauften die Autohändler im ersten Quartal 8099 Elektroautos. Das entspricht einem Anteil von bemerkenswerten 22,9 Prozent am norwegischen Gesamt-Automarkt.
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 38880.html
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

Flaschengeist hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:23)

Ich sehe gerade vor meinen geistigen Auge wir ein E Tata LKW mit leerem Akku auf einer einsamen Bergstraße bei Kaschmir steht... Aber wenn ein paar Leute schieben. :|
Was mit einem Benziner natürlich nie passieren könnte. Vor wenigen Tagen gab's erst recht interessante Vorträge (http://www.loccum.de/programm/p1615.html). Im Pkw-Segment rechneten alle (ob Kfz-Hersteller, Bahn-Lobby, Bund, ...) damit, dass in spätestens drei Jahren 400-500 km der Standard sein werden -- mit Luft nach oben. Zudem gingen die meisten Vertreter davon aus, dass bei Pkw das Akku-Prinzip mittel- bis langfristig das Rennen machen wird. Bei Lkw ist man da noch unentschlossen und vermutet, je nach Region, eher einen Mix aus Wasserstoff, Induktion und/oder Oberleitung. Hat mich persönlich überrascht, weil ich Oberleitungen nicht für praktikabel hielt; von ein paar wenigen Relationen abgesehen (z.B. feste Pendler-Route zwischen Seehafen und Millionenstadt 30 km weiter).
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Flaschengeist »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:53)

Was mit einem Benziner natürlich nie passieren könnte. Vor wenigen Tagen gab's erst recht interessante Vorträge (http://www.loccum.de/programm/p1615.html). Im Pkw-Segment rechneten alle (ob Kfz-Hersteller, Bahn-Lobby, Bund, ...) damit, dass in spätestens drei Jahren 400-500 km der Standard sein werden -- mit Luft nach oben. Zudem gingen die meisten Vertreter davon aus, dass bei Pkw das Akku-Prinzip mittel- bis langfristig das Rennen machen wird. Bei Lkw ist man da noch unentschlossen und vermutet, je nach Region, eher einen Mix aus Wasserstoff, Induktion und/oder Oberleitung. Hat mich persönlich überrascht, weil ich Oberleitungen nicht für praktikabel hielt; von ein paar wenigen Relationen abgesehen (z.B. feste Pendler-Route zwischen Seehafen und Millionenstadt 30 km weiter).

Bei einem Diesel oder Benziner kippt Mann einfach mal ein Schluck Kraftstoff in den Tank.

Das E Auto fahren macht schon Spaß. Aber die meisten E Autos schaffen eben nur ca. 100k Laufleistung.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

Flaschengeist hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:59)

Bei einem Diesel oder Benziner kippt Mann einfach mal ein Schluck Kraftstoff in den Tank.

Das E Auto fahren macht schon Spaß. Aber die meisten E Autos schaffen eben nur ca. 100k Laufleistung.
Naja, Tesla schafft selbst bei Minusgraden, die man so gut wie nie in Deutschland auch nur einen Tag hat, noch deutlich mehr. Auch die Japaner haben ordentliche Reichweiten. Die deutschen Automobilbauer hinken da noch hinterher, aber das heißt ja nicht, dass es bis in alle Ewigkeit so bleibt. Die relativ kurze Distanz, die über 95% der Bürger im Alltag ausreichen würde, ist ja nicht systemimmanent.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:42)

Da wird's wohl eher ein billiger Kleinwagen und nicht ein Luxusschlitten.
Höchstwahrscheinlich, aber trotzdem müssen die Dinger geladen werden.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:53)

Was mit einem Benziner natürlich nie passieren könnte. Vor wenigen Tagen gab's erst recht interessante Vorträge (http://www.loccum.de/programm/p1615.html). Im Pkw-Segment rechneten alle (ob Kfz-Hersteller, Bahn-Lobby, Bund, ...) damit, dass in spätestens drei Jahren 400-500 km der Standard sein werden -- mit Luft nach oben. Zudem gingen die meisten Vertreter davon aus, dass bei Pkw das Akku-Prinzip mittel- bis langfristig das Rennen machen wird. Bei Lkw ist man da noch unentschlossen und vermutet, je nach Region, eher einen Mix aus Wasserstoff, Induktion und/oder Oberleitung. Hat mich persönlich überrascht, weil ich Oberleitungen nicht für praktikabel hielt; von ein paar wenigen Relationen abgesehen (z.B. feste Pendler-Route zwischen Seehafen und Millionenstadt 30 km weiter).
Also gut, wenn das versammelte Fachwissen sich
auf batterieelektrische PKW mit >400 km Reichweite
in Vorhersagen einigt, dann sollten wir nicht klüger
sein wollen... es sei denn, wir wären besser unter-
richtet.

Dann sei es so! Dann bitte die Planung für die Infra-
struktur, damit diese Vorhersage auch einen praktischen
Sinn bekommt: Stromerzeugung, Stromverteilung,
Stromspeicherung, Ladestationen, Normen für Lade-
gerät.

Spielte auf der Fachtagung denn der Wechsel von
Kurz- auf Langstreckenverkehr keine Rolle, worüber
wir neulich hier sprachen? Lange Strecke > 150 km
mit Bahn als Träger... und Ladestation?
Zuletzt geändert von H2O am Freitag 8. April 2016, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Flaschengeist »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:04)

Naja, Tesla schafft selbst bei Minusgraden, die man so gut wie nie in Deutschland auch nur einen Tag hat, noch deutlich mehr. Auch die Japaner haben ordentliche Reichweiten. Die deutschen Automobilbauer hinken da noch hinterher, aber das heißt ja nicht, dass es bis in alle Ewigkeit so bleibt. Die relativ kurze Distanz, die über 95% der Bürger im Alltag ausreichen würde, ist ja nicht systemimmanent.

Ein Tesla bin ich bisher noch nicht gefahren. Aber meine Erfahrung zeigt das die Herstellerangabe oft sehr optimistisch angegeben wird.

Die Entwicklung bei den Verbrennern geht aber auch weiter. Wer also das Rennen der Antriebe dann wirklich macht wird noch entschieden.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:08)

Also gut, wenn das versammelte Fachwissen sich
auf batterieelektrische PKW mit >400 km Reichweite
in Vorhersagen einigt, dann sollten wir nicht klüger
sein wollen... es sei denn, wir wären besser unter-
richtet.

Dann sei es so! Dann bitte die Planung für die Infra-
struktur, damit diese Vorhersage auch einen praktischen
Sinn bekommt: Stromerzeugung, Stromverteilung,
Stromspeicherung, Ladestationen, Normen für Lade-
gerät.

Spielte auf der Fachtagung denn der Wechsel von
Kurz- auf Langstreckenverkehr keine Rolle, worüber
wir neulich hier sprachen? Lange Strecke > 150 km
mit Bahn als Träger... und Ladestation?
Naja, es war der Konsens ob der Fortschritte der letzten Jahre und vor allem mit Blick auf aktuelle Forschungsvorhaben. Kann natürlich sein, dass sich alle irren. Da andere Hersteller aber schon auf solche Werte kommen und es keinen Grund gibt, weshalb die Technik nicht mehr weiterentwickelt werden kann, dann würde ich das erstmal nicht bestreiten.

Im Detail weiß ich es nicht, da ich diesmal nicht daran teilnahm, sondern nur mit einem Kollegen darüber sprach. Kann ihn aber gerne nochmal fragen. Ich vermute aber, dass es nur auf ein "Es müssen mehr Ladesäulen errichtet werden" hinauslief, aber wie gesagt, ohne Gewähr.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Adam Smith »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:12)

Naja, es war der Konsens ob der Fortschritte der letzten Jahre und vor allem mit Blick auf aktuelle Forschungsvorhaben. Kann natürlich sein, dass sich alle irren. Da andere Hersteller aber schon auf solche Werte kommen und es keinen Grund gibt, weshalb die Technik nicht mehr weiterentwickelt werden kann, dann würde ich das erstmal nicht bestreiten.

Im Detail weiß ich es nicht, da ich diesmal nicht daran teilnahm, sondern nur mit einem Kollegen darüber sprach. Kann ihn aber gerne nochmal fragen. Ich vermute aber, dass es nur auf ein "Es müssen mehr Ladesäulen errichtet werden" hinauslief, aber wie gesagt, ohne Gewähr.
Ladesäulen für Elektroautos dürfte es doch schon in ausreichender Anzahl geben. Der Wasserstoffantrieb hat Probleme, weil es hier so gut wie keine Tankstellen gibt.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von H2O »

Flaschengeist hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:09)

Ein Tesla bin ich bisher noch nicht gefahren. Aber meine Erfahrung zeigt das die Herstellerangabe oft sehr optimistisch angegeben wird.

Die Entwicklung bei den Verbrennern geht aber auch weiter. Wer also das Rennen der Antriebe dann wirklich macht wird noch entschieden.
Die praktische Reichweite batterieelektrischer
Fahrzeuge liegt derzeit bei 150 km, kühles Wetter,
keine Beleuchtung, keine Heizung.

Nein, die Verbrennungsmotoren sind nicht mehr
zu retten, es sei denn, man denkt an lediglich
Wasserdampf als Abgas. Diese Maschinen haben
keine Zukunft im Massenmarkt... geht nicht, wegen
der Klimaziele.

Das Rennen könnte noch einmal zu Gunsten der
Brennstoffzelle oder Gasmotoren mit synthetischem
Erdgas kippen. Allerdings haben die Pkw-Hersteller
da erst einmal die Segel gestrichen, was den Massen-
markt betrifft. Ansonsten muß man der Fachwelt
wohl glauben, daß batterieelektrische Antriebe mit
>400 km Reichweite den Massenmarkt bestimmen
werden.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:21)

Das Rennen könnte noch einmal zu Gunsten der
Brennstoffzelle oder Gasmotoren mit synthetischem
Erdgas kippen. Allerdings haben die Pkw-Hersteller
da erst einmal die Segel gestrichen, was den Massen-
markt betrifft. Ansonsten muß man der Fachwelt
wohl glauben, daß batterieelektrische Antriebe mit
>400 km Reichweite den Massenmarkt bestimmen
werden.
Ich bin für die Brennstoffzelle. Der Batterieantrieb lag sogar mal vor dem Benzinmotor und dann kam die Wende. Ich glaube wegen der Kurbel. Weil es keine Kurbel mehr gab.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Freitag 8. April 2016, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:20)

Ladesäulen für Elektroautos dürfte es doch schon in ausreichender Anzahl geben. Der Wasserstoffantrieb hat Probleme, weil es hier so gut wie keine Tankstellen gibt.
Ist die Frage, ob man so viele benötigt, wenn das Tanken relativ schnell funktioniert. Bei uns fahren einige Busse mit Wasserstoff bzw. Brennstoffzellen. Und ein Bus reißt ein paar Kilometer mehr am Tag als der Durchschnittsfahrer. Bei Akkus ("direkte Elektromobilität") braucht man hingegen viele dezentrale Lösungen, damit das Ding möglichst bei jeder Gelegenheit geladen werden kann, beim Supermarkt, beim Abholen des Kinds von der Schule, beim Arbeitgeber am Parkplatz etc.

Der Verbrennungsmotor galt durch die Bank weg als Auslaufmodell, was selbst Prof. Prätorius von VW sagte; ob das Marketing angesichts aktuellen Themen ist, sei dann erstmal dahingestellt, weil man's nicht wissen kann. Fakt am Rande: Deutschland wird mit größter Wahrscheinlichkeit seine CO2-Ziele bis 2020 verfehlen.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von frems »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:26)

Ich bin für die Brennstoffzelle. Der Batterieantrieb lag sogar mal vor dem Benzinmotor und dann kam die Wende. Ich glaube wegen der Kurbel.
Die Brennstoffzelle hat auch diverse Vorteile, aber die häufige Umwandlung sowie der Transportweg schlagen sich wieder auf den Wirkungsgrad nieder.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Adam Smith »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2016, 17:27)

Die Brennstoffzelle hat auch diverse Vorteile, aber die häufige Umwandlung sowie der Transportweg schlagen sich wieder auf den Wirkungsgrad nieder.
Wasserstoff kann durch die PV-Anlagen überall erzeugt werden. Wasserstoff ist ein idealer Speicher für Energie und preiswerter und umweltfreundlicher als eine Batterie.
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Re: Elektro-Autos

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2016, 16:24)

In Norwegen ist das wohl nicht das ganz große Problem.
Die haben für ihre 5 Millionen Einwohner genug Wasserkraft
mit Ausbaumöglichkeiten.

Diese Frage wäre für unsere 80 Millionen Einwohner deutlich
schwieriger zu beantworten!
Auch die (Unendliche) Wasserkraft Norwegens ist eine Mähr der deutschen Grünen - die man nicht glauben muss. Die Norweger haben auch genug Kraft , gegen einen weiteren Ausbau vorzugehen.

alte Meldung..
Kälte und Wassermangel vervielfachen den Strompreis in Norwegen

In Norwegen kam es im Januar zu einer Stromknappheit, die den Preis der Kilowattstunde auf bis zu 87 Öre (11,6 Cent) steigen ließ. Sonst hatten die winterlichen Preise nicht einmal ein Drittel dieses Niveaus erreicht. Generell zeichnete sich Norwegen bisher durch äußerst günstige Strompreise aus, die z.B. im Juni vergangenen Jahres 14 Öre/kWh (1,9 Cent) und im Jahresmittel 20 Öre(kWh betrugen. Das Land gewinnt seinen Strom zu über 99 Prozent aus Wasserkraft. Ursache des Strompreisanstiegs waren das Zusammentreffen winterlicher Kälte mit einem Tiefstand der Wasserkraftreserven, was die Einfuhr teuren Ausgleichsstroms aus Schweden und Dänemark erforderlich machte. Allerdings kamen weder die Kälte noch der Wassermangel überraschend. Vielmehr hatten die Stromerzeuger im Sommer, statt auf ausreichende Wasserstände zu achten, voll weiter produziert und den überschüssigen Strom ins Ausland verkauft. Als dann im Herbst der erwartete Regen ausblieb und im Winter die Zuflüsse der Reservoire vereisten, fehlte es an Kapazitäten, um den im Winter besonders hohen Strombedarf des Landes zu decken (in Norwegen werden auch die Heizungen fast nur elektrisch betrieben).
Der elektrisch beheizte Gehweg gegen Glatteis und Schnee kann man sich in Norwegen auch anschauen... :D

Nebenbei...
Auch Dänemark plant jetzt nach norwegischem Vorbild. Für Elektroautos soll die 25-prozentige Mehrwertsteuer entfallen, zudem die Zulassungssteuer, die bis zu 180 Prozent des Kaufpreises betragen kann. Auch dürfen Elektroautos in der Hauptstadt Kopenhagen kostenfrei parken.
Zuletzt geändert von Teeernte am Freitag 8. April 2016, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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