meine halbschwester hat einen ägypter geheiratet, und mich zum onkel gemacht.Platon hat geschrieben:(22 Mar 2016, 00:31)
Das ist ziemliches Halbwissen meines Erachtens. Es ist tatsächlich so, dass nach traditionellen islamischen Verständnis Männer in der Ehe als dominante Partei verstanden werden und daher im traditionellen Eherecht ein Nichtmuslimischer Mann keine muslimische Frau heiraten kann, weil man erwartet, dass die Frau die Regeln des Islams nicht zu 100% ausführen kann und im Extremfall die Religion des Mannes annimmt. Umgekehrt geht es häufig. Im schiitischen Eherecht - in dem ich ein wenig bewandert bin - ist es so, dass es ja die dauerhafte Ehe und die Kurzehe gibt. Eine dauerhafte Ehe mit einer Ungläubigen ist nicht möglich, man kann aber eine Kurzehe - also eine Ehe auf Zeit, der Zeitraum kann dabei zwischen einer Stunde und 99 Jahren liegen - eingehen. Das wird auch heute noch so umgesetzt, ich kenne einige Fälle von nicht-muslimischen ausländischen Frauen die Iraner geheiratet haben, die dann eine Kurzehe mit dem Iraner eingegangen sind. Das ist im heutigen Iran eine Möglichkeit für Ausländer iranisch zu heiraten, zivilrechtliche Ehen aus dem Ausland dürften aber problemlos anerkannt werden. Das muslimische Frauen ausländische Männer meiden sollen wäre mir neu - das traditionelle Verständnis ist, dass sie alle Männer meiden sollen die nicht zum eigenen Haushalt gehören. Die heutige Realität und auch die Verhältnisse in der Vergangenheit waren häufig andere, je nach Zeit, Ort, Herkunft und sozialem Status der Frau. Und selbst in den konservativsten Gesellschaften ist die Geschlechtertrennung heutzutage nur noch teilweise umgesetzt, weil das bei den heutigen Lebensverhältnissen einfach albern ist. In Nicht-Konservativen Kreisen ist das sowieso alles obsolet.
Wer glaubt, dass Muslimas ausländischen Männer meiden ist nie in einem muslimischen Land gewesen.
ohne dass da irgendwie die frage nach religiöser dominanz gestellt wurde ...
das klappt auch ohne gedöns reibungslos ...