frems hat geschrieben:(27 Feb 2016, 00:39)
Da ist der nächste Logikfehler. Mal abgesehen von dem Vorurteil, Kriegsflüchtlinge seien alles Grabscher und Sozialschmarotzer, während man selbst auch nur die Hand auffällt und notfalls reinbeißt, wenn es nicht genug gibt. Wenn man Menschen per se ausschließt und ausgrenzt, kann man auch nicht erwarten, dass sie sich integrieren. Das passt nicht zusammen. Die Leute, die so freundlich wie in Clausnitz empfangen wurden, kannte man gar nicht.
Wenn Du wegen Kölner Vorfällen auf alle Muslime schließt, bist Du auf dem selben Niveau angekommen wie jene,
die alle Sachsen für gewaltbereite, alkoholkranke Neonazis halten. Braucht man beides nicht.
Danke für diesen Beitrag und Kernsatz (fett markiert).
Rechte Ressentiments sind tief verwurzelt und können jederzeit aufbrechen.
Meine These ist es, dass Ausländerfeindlichkeit in anderen Bundesländern durch Wohlstand
verdeckt,doch tief verwurzelt vorhanden ist, gerade bei der <stabilisierten Mitte>.
Wie wir spätestens jetzt alle zu spüren bekommen, sind Desintegrationstendenzen der deutschen
Gesellschaft existent. Diese treten besonders dann in Erscheinung, wenn Wohlstand und das
Versprechen auf kontinuierliches Wachstum nicht mehr gesichert sind.
Etwas was schon lange vorhanden ist, nämlich Ausländerfeindlichkeit in all ihrer antidemokratischen,
menschenabwertenden, ressentimentgeladenen Form, bricht so dann wieder auf.
Am meisten ärgert es mich, dass, konform der oft grenzenlosen Verteidiger der Fremdenfeindlichkeit auch
im PF, die Existenz von Rassismus prinzipiell geleugnet wird oder aber <gute Gründe> dafür erfunden werden.
Die Existenz von Fremdenfeindlichkeit ist aber offensichtlich.
Es gibt keinen Entschuldigungsgrund dafür, Erdbürger nach ihrer Herkunft/Kultur etc. zu stigmatisieren
und zu diskriminieren.
Allgemeine sozialpsychologische Theorien können den Ausländerhass nicht umfassend erklären.
Auch in anderen Bundesländern, siehe beispielsweise in Bayern (denn auch dort ist der Anteil an Ausländerfeindlichen relativ hoch),
kommt Ausländerhass
trotz der Begegnungen mit vielen Ausländern vor.
Es wird nicht nur in Sachsen weggesehen.
Und es gibt die Ausländerfeindlichkeit nicht nur in Sachen oder im Osten.
So ärgert mich auch die prinzipielle Stigmatisierung der <Ossis>.
Auch spezielle Kulturgeschichten, in manchen Regionen, Bundesländern, treiben Ausländerhass an.
Das Wegschauen, Beschönigen und Verharmlosen ist ein Phänomen, dass sich ebenso durch andere Bundelländer zieht.
Auch der Kurt Biedenkopf schaute in den 90er-Jahren weg.
Er behauptete, dass es so etwas wie Rechtsextremismus oder Rassismus in seinem Bundesland nicht gebe.
Doch, der Rassismus hat sich ziemlich tief in unseren Alltag eingefressen, auch im Osten, auch in Sachsen.
Die Ächtung und Stigmatisierung von Flüchtlingen, Ossis, Wessis (so denke ich gar nicht), Menschen mit Migrationshintergrund
etc., ist ausnahmslos inkorrekt.
Auch wenn sich im PF einige Sachsen und aus dem Osten stammende Deutsche ausgerechnet für etwas stark machen
(Ausgrenzung, Ablehnung von Ausländern), was sie an sich selber nicht praktiziert haben möchten.