Drohender Krieg mit Russland?

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Doktor Schiwago

Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Doktor Schiwago »

zollagent » Fr 30. Okt 2015, 18:30 hat geschrieben: Für Europa dürfte das schon reichen.
Die Reichweite der nordkoreanischen Rakete beträgt maximal 6000km.
https://de.wikipedia.org/wiki/Taepodong-2
Zwischen Pyöngyang und Sofia sind es 8000 km Luftlinie.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Doktor Schiwago »

So, genug Nachhilfestunden für heute.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

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Alexyessin » Fr 30. Okt 2015, 18:50 hat geschrieben:
Wir nehmen nicht den Standort Warschau an und auch nicht den genauen geographischen Nordpol. Rechne ruhig mit 80 Grad Breite. Dann kommst du gut hin mit deinen 3000 Kilometern........ ;)
So, und das ist aber nur die Gefährdung der USA und Kanada. Die NATO hat aber noch Länder, die liegen geographisch näher an NK - Polen zum Beispiel, oder Rumänien. Und nun? Darf das auch nicht sein, nein? Muss deswegen Onkel Vladimir Iskanders aufstellen? Deswegen?
Du kannst deinen russischen Bären aufbinden wem du willst - mir jedenfalls nicht.
So, nun der letzte russische Bär für den Möchtegern-Geographie-Oberlehrer. :D

Nordkoreanische Raketen könnten wohl maximal Alaska erreichen, und dabei fliegen sie sicher nicht über den Nordpol.
Wenn sie in der Nähe des Nordpols fliegen sollten, würden die nicht mal eine größere Stadt im Norden Kanadas erreichen.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Fr 30. Okt 2015, 19:48 hat geschrieben: So, nun der letzte russische Bär für den Möchtegern-Geographie-Oberlehrer. :D

Nordkoreanische Raketen könnten wohl maximal Alaska erreichen, und dabei fliegen sie sicher nicht über den Nordpol.
Wenn sie in der Nähe des Nordpols fliegen sollten, würden die nicht mal eine größere Stadt im Norden Kanadas erreichen.
Liest du die Beiträge überhaupt. Technische Voraussetzungen dafür habe ich bereits anfangs negiert.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Doktor Schiwago »

Alexyessin » Fr 30. Okt 2015, 21:05 hat geschrieben:
Liest du die Beiträge überhaupt. Technische Voraussetzungen dafür habe ich bereits anfangs negiert.
Setzen sechs
Also wenn nordkoreanische Raketen nicht über den Nordpol fliegen und auch sonst Europa nicht erreichen können, wozu dann eine Raketenabwehr in Polen und Tschechien gegen diese Raketen?
Ach so, das hatte Frau Rice damals nicht ernstgemeint.
Deswegen hatte Putin ja auch so darüber gelacht.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 30. Okt 2015, 21:14 hat geschrieben: Also wenn nordkoreanische Raketen nicht über den Nordpol fliegen und auch sonst Europa nicht erreichen können, wozu dann eine Raketenabwehr in Polen und Tschechien gegen diese Raketen?
Ach so, das hatte Frau Rice damals nicht ernstgemeint.
Deswegen hatte Putin ja auch so darüber gelacht.
Er lacht nicht darüber. Er ist so erbost, daß er um so mehr Atomraketen aufstellt, denn er ist offenbar nicht in der Lage, mit Gleichberechtigten zu verhandeln. Er scheint immer der Rudelführer sein zu müssen.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Fr 30. Okt 2015, 20:14 hat geschrieben: Also wenn nordkoreanische Raketen nicht über den Nordpol fliegen und auch sonst Europa nicht erreichen können, wozu dann eine Raketenabwehr in Polen und Tschechien gegen diese Raketen?
Ach so, das hatte Frau Rice damals nicht ernstgemeint.
Deswegen hatte Putin ja auch so darüber gelacht.
Tja-Strategie funktioniert länger als im Jetzt
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Der General »

zollagent » Fr 30. Okt 2015, 23:07 hat geschrieben: Er lacht nicht darüber. Er ist so erbost, daß er um so mehr Atomraketen aufstellt, denn er ist offenbar nicht in der Lage, mit Gleichberechtigten zu verhandeln. Er scheint immer der Rudelführer sein zu müssen.
Sicher lacht er darüber ;)

Der Herr Putin ist zur Zeit das Non pLus Ultra !

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Beitrag von schokoschendrezki »

Yossarian » Fr 30. Okt 2015, 16:44 hat geschrieben:
Das klingt jetzt schon ein bisschen verzweifelt eine comedy aktion als rechtfertigung heranzuziehen.
Was mit btw sehr aufgefallen ist bei mehreren pro Putin Postern ist der Begriff "offenen Krieg". Ein verdeckter Krieg ala Ukraine und Co ist also schon möglich und in Ordnung, also natürlich nur in Russlands ehemaliger Einflusssphäre mein ich, Polen und die Balten sind ja auch keine wirklichen Staaten...
Der Ukraine-Konfilkt ist ein verdeckter Krieg, aber ich wüsste nicht, inwiefern aus der Feststellung dieser Tatsache eine Rechtfertigung anzunehmen ist. Und schon gar nicht, weshalb daraus die Annahme folgt, Polen und die baltischen Staaten seien keine "wirklichen" Staaten.

Der Ukraine-Konflikt ist ebenso ernst zu nehmen wie die Spannungen zwischen den NATO-Staaten Türkei und Griechenland, der sich in ständigen Luftraumverletzungen, vor allem aber in Form von Nordzypern als Analogon zur Ostukraine manifestiert.

Dazu ein - sorry - etwas längeres Zitat aus der "Süddeutschen", das aber ziemlich genau meine Ansicht zur Sache wiedergibt:
Allerdings wäre es gut, wenn der Westen, speziell die Nato, gegenüber Russland zwar fest und glaubwürdig aufträten, aber niemals provozierend oder aggressiv. Längst ist eine neue Eiszeit heraufgezogen zwischen Ost und West; damit nicht der viel beschworene "Neue Kalte Krieg" daraus wird, ist nun vor allem eines nötig: Besonnenheit.
Falsche Lehren aus der Geschichte helfen für heutige Konflikte nicht.

Dazu gehört zuerst, sich an das Nato-Russland-Abkommen von 1997 zu halten, das eine feste Stationierung von Nato-Truppen in den Beitrittsstaaten untersagt. Damit sollte das nachsozialistische Moskau beruhigt und mit der Nato-Osterweiterung versöhnt werden. Diese hat dennoch jene Einkreisungsängste ausgelöst, die irrational und teils inszeniert sein mögen, aber nicht einfach ignoriert werden können. Zum Wesen des Kalten Krieges gehörte es, dass die freie und die sozialistische Welt sich jederzeit die übelsten Absichten zu unterstellen bereit waren. Bei der Führungsmacht in Washington scheint die Neigung zu sinken, Russlands Motive verstehen zu wollen, umgekehrt ist sie ohnehin geringer denn je. Verstehen bedeutet zwar nicht akzeptieren; aber es würde helfen, die Gegensätze zu überwinden, so mühsam das ist. Es würde im Gegenzug auch Russland helfen, die Ängste der Osteuropäer zu begreifen, statt sie mit Aggression zu verwechseln. Nur aus dem Bemühen um Verständnis für den anderen erwuchs in den Sechzigern die Entspannungspolitik.

Damals haben konservative Gegner der Ostpolitik Willy Brandts "Appeasement" vorgeworfen, gleich jener fatalen Beschwichtigungspolitik der Westmächte, die in den Dreißigerjahren den Aufstieg Hitler-Deutschlands zu Europas Nemesis ermöglichte. Auf Hitlers Erzfeind Winston Churchill, den weitsichtigen Gegner der Appeaser, berufen sich, offen oder im Subtext, auch jene, welche Europas Regierungen angesichts der Annexion der Krim und des Ukraine-Krieges ein "neues Appeasement" vorwerfen, wie etwa Großbritanniens Premier und diverse deutsche Geistesgrößen. Solche Vergleiche helfen nicht das Geringste, die heutigen Spannungen zu begreifen. Nichts ist unseliger als falsche Lehren aus der Geschichte. 1935 bis 1939 ging es darum, einer aggressiven Macht in den Arm zu fallen. Heute geht es darum, dass eine solche Situation wachsender Konfrontation gar nicht erst entsteht.
Auch wenn der NATO-Russland-Rat auf Eis gelegt ist. Die NATO-Russland-Grundakte von 1997 gilt auch heute. Hat unsere Kanzlerin für Deutschland erst letztes Jahr ausdrücklich bekräftigt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von unity in diversity »

Provokateur » Mi 28. Okt 2015, 12:27 hat geschrieben:Russland würde bei einem Krieg zu viel verlieren. Ich bin da ganz zuversichtlich, dass es nicht zu einem Krieg kommen wird.

Das Südchinesische Meer ist gefährlicher.
Das kann als Erklärung für die schrittweise Ostexpansion der NATO durchgehen.
Die Russen, was wollen die schon machen?
Wenn sie stillhalten, verlieren sie nur schrittweise und nach und nach, fast unmerklich.
Wehren sie sich, verlieren sie schlagartig alles.
Diese Denke ist gefährlich, weil sie den Gegner unterschätzt.
Deshalb muß der Aktionsplan über strategische Kommunikation neu ausgerichtet werden.
http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1 ... e/?p=28172
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki » Fr 30. Okt 2015, 13:36 hat geschrieben:u

Wenn Russland Dänemark droht, es könne "Ziel" russischer Atomraketen sein, so ist das eine riskante, unnötige Eskalation, das ja, aber nicht dasselbe wie die Drohung mit einem Krieg sondern das nächste Kapitel eines Droh-Dialogs, der 2007 mit der Drohung der Aufstellung eines amerikanischen Raketenabwehrsystems in Polen und Tschechien begann. Dass man damals den Iran als vornehmliches Ziel dieser Raketen benannte wirkt fast noch bedrohlicher, als hätte man gleich "Russland" gesagt.
Versteh mich mal nicht falsch aber ich bewerte die Summe der russ. Handlungen, Aussagen und was die russ. Manschaft i Kreml sagt. Die Summe ergibt das Länder wo man in die Spur bringen will deutlich bedroht werden, in deiner Wortwahl eine Stufe der Eskalation, mit dem Einsatz von russl. Streitkräften. Dazu die Handlungen von Russland ingesamt hat Russland deutlich die Botschaft ausgestrahlt .....ist X nicht willig dann eben mit Gewalt, notfalls durch die Hintertür. Es ist Fakt das die NATO Länder deutlich weniger Probleme haben mit Russland als Schweden, Ukraine oder Finnland. Die Ukraine hat ihre Quittung für eine Ausrichtung ohne Russlands GO erhalten, nun erhält Russland die Quittung von anderen Ländern wo sich wehren können dank der NATO wenn es sein muss. Russland ist auf Provokation aus, kaschiert interne Probleme mit dem starken Max und will anderen Ländern seinen Stempel aufdrücken. Das darf man nicht akzpetieren. Wenn das dazu führt das man Geld invesiertiert in die Sicherheit dann eben so. Im ausreichenden, vernüftigen Bereich.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Fr 30. Okt 2015, 18:29 hat geschrieben: Dann reichte das offensichtlich nicht, um von Polen oder der Tschechei aus Raketen abzuschießen, die von Nordkorea aus über den Nordpol in die USA fliegen.
Guten Morgen :) Man lese mal die Meldungen das die USA längst als Antwort auf das Theater mit dem Raketenschild der NATO für ihr Kerngebiet eigene Systeme aufgestellt haben. Army, Navy, Air Force und Guard erhalten jetzt schon sehr gute Systeme. Hatte ich schon gesagt. Die erreichen ingesamt eine Abfang Quote laut Janes von ca.50%- 60% auf dem aktuellen Stand. Da kannst also gerne weiter über Bananen diskutieren, weil die USA ihr Heimatgebiet längst umfangreich anfangen zu schützen. Während man in der EU noch wartet, redet habe die USA eben schon reagiert auf die neue freundliche Weltlage. Und bitte komm nicht mit dem Gejammer böse, böse USA. Die USA haben erst nach Georgien angefangen diese Abwehr wirklich aufzubauen und es sind reine Abwehrwaffen. Auch hatten die USA eigentlich vor abzurüsten im großen Umfang. Nun wird das nicht mehr auf dem Plan stehen. Insofern hat Putin ganze Arbeit geleistet Selbst in Berlin hat man begriffen das man bei der BW umdenken muss.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Fr 30. Okt 2015, 21:14 hat geschrieben: Also wenn nordkoreanische Raketen nicht über den Nordpol fliegen und auch sonst Europa nicht erreichen können, wozu dann eine Raketenabwehr in Polen und Tschechien gegen diese Raketen?
Ach so, das hatte Frau Rice damals nicht ernstgemeint.
Deswegen hatte Putin ja auch so darüber gelacht.

Um in Verbindung mit mobilen Systemen wenigsten 30% an Abfangquote zu erreichen zur Schaffung von Safe Zones wo man irgendwas tun könnte. War jedenfalls mal eine Idee dahinter
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Cobra9 »

Der General » Sa 31. Okt 2015, 05:09 hat geschrieben:
Sicher lacht er darüber ;)

Der Herr Putin ist zur Zeit das Non pLus Ultra !

Alle Augen schauen auf Ihn und alle möchten mit Ihm "verhandeln" (Syrien).

Ich denke nicht das ein Krieg droht, warum auch? Rußland/Putin agiert sehr Solide im Sinne des Weltfriedens!
Sicher lacht er nicht mehr darüber :)

Der Herr Putin ist aktuell auf einem Hoch, aber mal einen Blick auf die Wirtschaft und finanzielle Lage geworfen ? Viel Spass Russland.

Russland wird in Syrien nur erreichen das es ordentlich Prügel kassiert. Sei lieber froh das die netten USA ( noch ) keine Luftabwehr Waffen schicken. Die Verluste an Panzern und Gerät sind dank TOW usw. jedenfalls ordentlich gestiegen.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von zollagent »

Der General » Sa 31. Okt 2015, 05:09 hat geschrieben:
Sicher lacht er darüber ;)

Der Herr Putin ist zur Zeit das Non pLus Ultra !

Alle Augen schauen auf Ihn und alle möchten mit Ihm "verhandeln" (Syrien).

Ich denke nicht das ein Krieg droht, warum auch? Rußland/Putin agiert sehr Solide im Sinne des Weltfriedens!
Das Nun-Plus-Ultra der Diktaturverehrer ist er ganz sicher. Und der Weltfrieden interessiert ihn so viel wie, wie er den Machtinteressen seines Imperiums dient. Tut er das nicht, werden schon mal Atomwaffendrohungen ausgesprochen oder verdeckte Kriege geführt.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Alexyessin »

Der General » Sa 31. Okt 2015, 04:09 hat geschrieben:
Sicher lacht er darüber ;)

Der Herr Putin ist zur Zeit das Non pLus Ultra !

Alle Augen schauen auf Ihn und alle möchten mit Ihm "verhandeln" (Syrien).

Ich denke nicht das ein Krieg droht, warum auch? Rußland/Putin agiert sehr Solide im Sinne des Weltfriedens!
Mal eine Frage am Rande - glaubst du eigentlich den Schmarrn den du schreibst wirklich oder das soll das nur ein wenig provozieren?
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki » Sa 31. Okt 2015, 05:34 hat geschrieben:
Der Ukraine-Konfilkt ist ein verdeckter Krieg, aber ich wüsste nicht, inwiefern aus der Feststellung dieser Tatsache eine Rechtfertigung anzunehmen ist. Und schon gar nicht, weshalb daraus die Annahme folgt, Polen und die baltischen Staaten seien keine "wirklichen" Staaten.

Der Ukraine-Konflikt ist ebenso ernst zu nehmen wie die Spannungen zwischen den NATO-Staaten Türkei und Griechenland, der sich in ständigen Luftraumverletzungen, vor allem aber in Form von Nordzypern als Analogon zur Ostukraine manifestiert.

Dazu ein - sorry - etwas längeres Zitat aus der "Süddeutschen", das aber ziemlich genau meine Ansicht zur Sache wiedergibt:


Auch wenn der NATO-Russland-Rat auf Eis gelegt ist. Die NATO-Russland-Grundakte von 1997 gilt auch heute. Hat unsere Kanzlerin für Deutschland erst letztes Jahr ausdrücklich bekräftigt.
Wunderschön, wie du wieder versuchst einmal ab zu lenken - "aber die anderen"......
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von unity in diversity »

Der europäische Lebensstil ist ein Risikofaktor.
Er kostet zu viele Energieträger und sonstige Rohstoffe.
Deshalb ist Europa zum Gegenstand US-amerikanischer Think tanks geworden.
Wenn die Begeisterung für den geplanten NATO-Ostfeldzug zu viele Wünsche offenläßt, muß man den ungeliebten Konkurrenten an inneren Unruhen scheitern und zerbrechen lassen.
Daran arbeitet ua. die in den USA ansässige Ayn Rand Stiftung.
Eine Vorschalteinrichtung der Marktradikalen mit weltweiten Ansprüchen, deren nützlichste Idioten die Linken in Europa geworden sind.
"Wir sind Fluchthelfer", sagen Sie von sich selbst und nehmen damit Kredit bei jenen auf, die während des kalten Krieges geholfen haben.
Das ist Traditionsmißbrauch in seiner übelsten Form.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Samstag 31. Oktober 2015, 13:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity » Sa 31. Okt 2015, 12:50 hat geschrieben:Der europäische Lebensstil ist ein Risikofaktor.
Er kostet zu viele Energieträger und sonstige Rohstoffe.
Deshalb ist Europa zum Gegenstand US-amerikanischer Think tanks geworden.
Demnach kostet der us-amerikanische Lebensstil weniger Rohstoffe? Und die EU soll sich in Sachen Rohstoffen an den USA orientieren?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von unity in diversity »

Adam Smith » Sa 31. Okt 2015, 13:13 hat geschrieben:
Demnach kostet der us-amerikanische Lebensstil weniger Rohstoffe? Und die EU soll sich in Sachen Rohstoffen an den USA orientieren?
Wenn es weltweit nur noch amerikanische Rohstoffe gibt, ist der Endsieg aus der Sicht der US-Globalstrategen erreicht.
Mission accomplished.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Samstag 31. Oktober 2015, 13:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » Sa 31. Okt 2015, 14:21 hat geschrieben: Wenn es weltweit nur noch amerikanische Rohstoffe gibt, ist der Endsieg aus der Sicht der US-Globalstrategen erreicht.
Mission accomplished.
Und deswegen würde Krieg drohen mit Russland? :?:
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » Sa 31. Okt 2015, 13:45 hat geschrieben: Und deswegen würde Krieg drohen mit Russland? :?:
Es hängt nicht nur von den Russen ab.
Eine Demokratie gewinnt immer, sogar ohne Krieg.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Samstag 31. Oktober 2015, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Darkfire »

Der General » Sa 31. Okt 2015, 04:09 hat geschrieben:
Sicher lacht er darüber ;)

Der Herr Putin ist zur Zeit das Non pLus Ultra !

Alle Augen schauen auf Ihn und alle möchten mit Ihm "verhandeln" (Syrien).
Ich wundere mich nicht mehr das dein Putin im Profilbild im Unterhemd ist.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Darkfire »

unity in diversity » Sa 31. Okt 2015, 13:21 hat geschrieben: Wenn es weltweit nur noch amerikanische Rohstoffe gibt, ist der Endsieg aus der Sicht der US-Globalstrategen erreicht.
Mission accomplished.
Was wie ein übles Geschwurble aus der Phrasenmottenkiste des kalten Kriegs.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von unity in diversity »

Darkfire » Sa 31. Okt 2015, 16:35 hat geschrieben:
Was wie ein übles Geschwurble aus der Phrasenmottenkiste des kalten Kriegs.
Bald werden sogar Kriege um Wasser geführt.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von von Grimm »

Darkfire » Sa 31. Okt 2015, 16:35 hat geschrieben:
Was wie ein übles Geschwurble aus der Phrasenmottenkiste des kalten Kriegs.
Eine Satire, mehr nicht. :rolleyes:
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Darkfire »

von Grimm » Sa 31. Okt 2015, 16:45 hat geschrieben:
Eine Satire, mehr nicht. :rolleyes:
Wenn das Satire war muss ich mich selbstverständlich entschuldigen, offenbar ist meine Nase dafür etwas eingeschlafen.
Da ich ja selbst gern damit angebe das ich einen guten Richer für die Subtexte in den Beiträgen habe ist das für mich natülich unverzeilich.
Man sollte eventuell ein Satiresmilie für diese Fälle einrichten. ;)
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von unity in diversity »

Darkfire » Sa 31. Okt 2015, 16:52 hat geschrieben:
Wenn das Satire war muss ich mich selbstverständlich entschuldigen, offenbar ist meine Nase dafür etwas eingeschlafen.
Da ich ja selbst gern damit angebe das ich einen guten Richer für die Subtexte in den Beiträgen habe ist das für mich natülich unverzeilich.
Man sollte eventuell ein Satiresmilie für diese Fälle einrichten. ;)
Das mit dem Wasser ist aber tierisch ernst gemeint.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Darkfire »

unity in diversity » Sa 31. Okt 2015, 16:58 hat geschrieben: Das mit dem Wasser ist aber tierisch ernst gemeint.
Ich bin auch auf dem Stand der aktuellen Entwicklung und sehe wie sich ein Konfliktpotential entwickelt.
Ob deshalb Kriege geführt werden wag ich zu bezweifeln, aber daß die Gründe da mit reinspielen sehe ich auch so.
Ich sehe viel eher die Gefahr daß Kriege geführt werden wegen den massiven verschiebungen in sozialer Hinsicht und da gehört auch der Zugang zu Wasser dazu.
Allerdings werden das keine Kriege unter Nationen sein sondern Bürgerkriege.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin » Sa 31. Okt 2015, 09:28 hat geschrieben:
Wunderschön, wie du wieder versuchst einmal ab zu lenken - "aber die anderen"......
"Abzulenken - aber die anderen" - das wäre eine aktiv betriebene Strategie der Desinformation ähnlich der bezahlten russischen Internet-Trollarmeen in St. Petersburg oder ähnlich des von Reporter ohne Grenzen geächteten neuen ukrainischen "Informationsministeriums". Glaubst Du im Ernst, ich würde auch nur annäherungsweise eine pro- oder kontra-Position zu eine dieser beiden Seiten einnehmen?
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Samstag 31. Oktober 2015, 21:19 hat geschrieben: "Abzulenken - aber die anderen" - das wäre eine aktiv betriebene Strategie der Desinformation ähnlich der bezahlten russischen Internet-Trollarmeen in St. Petersburg oder ähnlich des von Reporter ohne Grenzen geächteten neuen ukrainischen "Informationsministeriums". Glaubst Du im Ernst, ich würde auch nur annäherungsweise eine pro- oder kontra-Position zu eine dieser beiden Seiten einnehmen?
Die Aufregung um das ukrainische Informationsministerium hat sich eigentlich längst gelegt. Anfangs gab es sogar Kritik von Seiten der OSZE, heute mühen sich Unionseuropäer selbst darum, eine Antwort auf strategische Desinformationskampagnen zu finden. Es gibt einen "Aktionsplan" und eine "Taskforce". Das Kernproblem ist bekannt und wird diskutiert - wie auf Propaganda antworten, ohne selbst Propaganda zu betreiben?

Der "Frontstaat" Ukraine ging eben schnellere und eigene Wege. Allerdings ohne nennenswerte Resultate, wie die NGO "Telekritika" moniert.
Medial kurz beachtet war beispielsweise die "I-Army", eine PR-Aktion des Informationsministeriums, die die Bekämpfung russischer Propaganda als essentiell darstellte. Diese I-Army, so martialisch sie sich auch anhört, ist nichts anderes als ein Newsletter, in dem dann zu Medienberichten verlinkt wird - etwa zu solchen der New York Times. Wer möchte, kann das abonnieren, bezahlt wird aber natürlich nichts. Kann man mit einem Newsletter den Krieg gewinnen? Wohl eher nicht.

Dazu ein teils kritischer, teils unaufgeregter Artikel der "Zeit": http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... ettansicht
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » So 1. Nov 2015, 01:51 hat geschrieben: Die Aufregung um das ukrainische Informationsministerium hat sich eigentlich längst gelegt. Anfangs gab es sogar Kritik von Seiten der OSZE, heute mühen sich Unionseuropäer selbst darum, eine Antwort auf strategische Desinformationskampagnen zu finden. Es gibt einen "Aktionsplan" und eine "Taskforce". Das Kernproblem ist bekannt und wird diskutiert - wie auf Propaganda antworten, ohne selbst Propaganda zu betreiben?
Das ist in der Tat das Kernproblem. Aber die "Aufregung" hat sich mitnichten gelegt. Schon anlässlich der jüngsten Wahlen in Belarus musste es auffallen, dass dort ein gleichlautendes "Informationsministerium" existiert. Reporter ohne Grenzen stuft die Ukraine in der Rangliste der Pressefreiheit 2015 denn auch mit Platz 129 (-2 zum Vorjahr) nicht allzubesser als Russland (152) oder Weißrussland (157) ein (Rangliste der Pressefreiheit)
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Sonntag 1. November 2015, 08:10 hat geschrieben: Das ist in der Tat das Kernproblem. Aber die "Aufregung" hat sich mitnichten gelegt. Schon anlässlich der jüngsten Wahlen in Belarus musste es auffallen, dass dort ein gleichlautendes "Informationsministerium" existiert. Reporter ohne Grenzen stuft die Ukraine in der Rangliste der Pressefreiheit 2015 denn auch mit Platz 129 (-2 zum Vorjahr) nicht allzubesser als Russland (152) oder Weißrussland (157) ein (Rangliste der Pressefreiheit)
Rang 129 für die Ukraine ist gegenüber 152 (Russland) und Belarus (157) schon klar führend. Auch "Reporter ohne Grenzen" (RoG) räumt immerhin ein, dass die Medienlandschaft in der Ukraine mit hunderten Rundfunksendern und Printmagazinen "vielfältig" ist.
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/uk ... 5999265048

RoG führt Wladimir Putin explizit auf der Liste der "Feinde der Pressefreiheit" - neben Lukaschenko, Drogenkartelle aus Mexiko, Mafiagruppen aus Italien und Taliban-Chef Mullah Omar (Stand 2013).

"Informationsministerium" ist ein Wort, welches Assoziationen erweckt, gleichwohl es an sich kein Verbrechen ist, wenn eine Regierung ihre Arbeit auch vorstellt und kommuniziert. In Deutschland macht dies ein "Bundespresseamt" und mit dem Webauftritt bei Facebook sogar in direkter Kommunikation, also ohne Zwischenschaltung von Journalisten. Kaum jemand regt sich darüber auf.

Nochmal aus der ZEIT zitiert:
Vor ihm liegt eine Broschüre: "Die beste Gegen-Propaganda ist die Wahrheit", auf Englisch. "Wir sagen den Journalisten nicht, was sie schreiben sollen und was nicht. Davor hatten ja alle Angst", sagt Bidenko. "Wir sind keine Zensurbehörde und kümmern uns nur um die staatliche Kommunikation." Wie eine große Presseabteilung für den Staat? "Ja, so ähnlich."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... ettansicht

Die Maidan-Revolution steht für die Rückkehr zur Demokratie, aber sie hat auch fraglos innere und äußere Feinde. Insbesondere was die äußere Bedrohung betrifft, ist eine professionelle Abwehr gar nicht so abwegig. Unabhängige Journalisten sind ebenso fraglos wichtig und von zentraler Bedeutung für die Meinungsbildung in einer freien Zivilgesellschaft. Man kann aber auch sehen (dazu wäre ein Experte zitierbar), dass es nicht Aufgabe von Journalisten ist, Krieg zu führen. Sie sind damit auch schlicht überfordert, wenn sie es mit Nachrichtenoffizieren zu tun haben, mit Geheimdiensten und der strategischen Kommunikation eines hybriden Planungsstabes.
Mal anders formuliert und in eine schlichte Frage gekleidet - durfte die britische Regierung im WKII ein Anti-Hitler-Plakat drucken lassen? Oder durfte BBC den General de Gaulle oder Thomas Mann ans Mikrofon lassen?
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » So 1. Nov 2015, 16:38 hat geschrieben: "Informationsministerium" ist ein Wort, welches Assoziationen erweckt, gleichwohl es an sich kein Verbrechen ist, wenn eine Regierung ihre Arbeit auch vorstellt und kommuniziert. In Deutschland macht dies ein "Bundespresseamt" und mit dem Webauftritt bei Facebook sogar in direkter Kommunikation, also ohne Zwischenschaltung von Journalisten. Kaum jemand regt sich darüber auf.
Das Bundespresseamt informiert in zwei Richtungen: In Richtung Regierung und Bundespräsident über alles Mögliche aus der Welt. In Richtung Bevölkerung über die Arbeit und die Pläne der Regierung und sonst nix. Ein Informationsministerium informiert auch die Bevölkerung über alles Mögliche. Das ist der Unterschied. Anfang der 60er gab es von Seiten der Adenauer-Regierung und der Amtschefs Diehl und Ahlers neben der Schaffung eines Regierungs-Fernsehens auch Pläne, das BPA zu einem "Informationsministerium" auszubauen. Die Begründungen klangen eigentlich recht ähnlich zu denen heute aus der Ukraine: Die Bürger vor der Desinformation durch Moskau zu schützen. Ich glaube, die meisten Historiker sehen die Zurückweisung und Verhinderung dieser Pläne als einen der entscheidenden Wendepunkte in der Geschichte der Bundesrepublik.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Sonntag 1. November 2015, 17:22 hat geschrieben: Das Bundespresseamt informiert in zwei Richtungen: In Richtung Regierung und Bundespräsident über alles Mögliche aus der Welt. In Richtung Bevölkerung über die Arbeit und die Pläne der Regierung und sonst nix. Ein Informationsministerium informiert auch die Bevölkerung über alles Mögliche. Das ist der Unterschied. Anfang der 60er gab es von Seiten der Adenauer-Regierung und der Amtschefs Diehl und Ahlers neben der Schaffung eines Regierungs-Fernsehens auch Pläne, das BPA zu einem "Informationsministerium" auszubauen. Die Begründungen klangen eigentlich recht ähnlich zu denen heute aus der Ukraine: Die Bürger vor der Desinformation durch Moskau zu schützen. Ich glaube, die meisten Historiker sehen die Zurückweisung und Verhinderung dieser Pläne als einen der entscheidenden Wendepunkte in der Geschichte der Bundesrepublik.
Die Ukraine orientiert sich nicht an Adenauers Vorstellungen oder Plänen, sondern an den bestehenden Herausforderungen der Gegenwart. Es macht doch wenig Sinn, aufgeregte Vergleiche quer durch Länder und Zeiten heranzuziehen, nur um einen antiukrainischen Tonus herauszupressen. Die Adenauer-Regierung ging übrigens gegen den SPIEGEL vor - willst du das nun der Ukraine vorhalten?

Wie gesagt, unsere Bundesregierung kommuniziert mittlerweile auch sehr direkt mit Bürgern, vermögens eines eigenen Web-Auftritts.
Und die als erfolgreich geltende Anti-Aids-Kampagne wurde eben durch eine "Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung" durchgeführt, etwa in Gestalt von öffentlich ausgehängten Plakaten. Schöner Name, nette Sache, aber wenn´s wirklich nur an der Bezeichnung hängt, sollte man der Ukraine vielleicht die Vorschaltung einer Grammatik-Kommission empfehlen, ehe sie auf Operationen des russischen Südkommandos zu reagieren hat.

Aber mal im Halb-Ernst - warum soll sich der Staat eigentlich nicht im Kriegsfall am Meinungswettbewerb beteiligen?
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Sonntag 1. November 2015, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Sa 31. Okt 2015, 21:19 hat geschrieben: "Abzulenken - aber die anderen" - das wäre eine aktiv betriebene Strategie der Desinformation ähnlich der bezahlten russischen Internet-Trollarmeen in St. Petersburg oder ähnlich des von Reporter ohne Grenzen geächteten neuen ukrainischen "Informationsministeriums". Glaubst Du im Ernst, ich würde auch nur annäherungsweise eine pro- oder kontra-Position zu eine dieser beiden Seiten einnehmen?
solange Du schön auf Linie bleibst: USA ganz doll gut und Russland unter Putin ganz doll böse wirst Du von dieser Seite auch nicht getadelt schon gar nicht wenn Du Jelzin als zukünftigen Präsidenten Russlands favorisierst. Aber Dein Hinweis auf die angeblichen Trollarmeen Putins hat natürlich einiges wieder gut gemacht denn damit kann man hier wunderbar User mit anderer Meinung als die gerne gesehene, verleumden. Ich persönlich glaube weder an den Weihnachtsmann noch an diese ominösen "Trollarmeen", die ich für ein Produkt westlicher Desinformation halte und wer nicht an sie glaubt ist
eben, nach Lesart der hiesigen Forumsintelligenz, ein Putinist.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Cobra9 »

robro43 » So 1. Nov 2015, 19:40 hat geschrieben:
solange Du schön auf Linie bleibst: USA ganz doll gut und Russland unter Putin ganz doll böse wirst Du von dieser Seite auch nicht getadelt schon gar nicht wenn Du Jelzin als zukünftigen Präsidenten Russlands favorisierst. Aber Dein Hinweis auf die angeblichen Trollarmeen Putins hat natürlich einiges wieder gut gemacht denn damit kann man hier wunderbar User mit anderer Meinung als die gerne gesehene, verleumden. Ich persönlich glaube weder an den Weihnachtsmann noch an diese ominösen "Trollarmeen", die ich für ein Produkt westlicher Desinformation halte und wer nicht an sie glaubt ist
eben, nach Lesart der hiesigen Forumsintelligenz, ein Putinist.

Troll Fabriken in Russland sind Fakt. Gab sogar Arbeitsrechtsprozesse im Land. Von mir aus kann Russland das treiben. Muss ich nicht lesen :)
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » So 1. Nov 2015, 19:11 hat geschrieben: Aber mal im Halb-Ernst - warum soll sich der Staat eigentlich nicht im Kriegsfall am Meinungswettbewerb beteiligen?
Weil es ein demokratisches Kernprinzip gibt, das da Gewaltenteilung heißt, das auch die Vierte Gewalt betrifft und das auch im Fall der Verwicklung in militärische Auseinandersetzungen nicht seine Gültigkeit verliert.

Natürlich handelt die ukrainische Regierung nicht auf Geheiß Adenauers, was soll der Unsinn. Es geht um einen historischen Vergleich. Und wie jeder historische Vergleich hat der natürlich seine Grenzen und Beschränktheiten.

Pass bitte Du mit deiner Terminologie etwas auf. "Kritik an der ukrainischen Regierung üben" und einen "antiukrainischen Tonus herauspressen" sind zwei sehr verschiedene Dinge. Ersteres ist eine politische Argumentation, letzteres ist eine völkische Gesinnung.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Sonntag 1. November 2015, 20:28 hat geschrieben: Weil es ein demokratisches Kernprinzip gibt, das da Gewaltenteilung heißt, das auch die Vierte Gewalt betrifft und das auch im Fall der Verwicklung in militärische Auseinandersetzungen nicht seine Gültigkeit verliert.

Natürlich handelt die ukrainische Regierung nicht auf Geheiß Adenauers, was soll der Unsinn. Es geht um einen historischen Vergleich. Und wie jeder historische Vergleich hat der natürlich seine Grenzen und Beschränktheiten.

Pass bitte Du mit deiner Terminologie etwas auf. "Kritik an der ukrainischen Regierung üben" und einen "antiukrainischen Tonus herauspressen" sind zwei sehr verschiedene Dinge. Ersteres ist eine politische Argumentation, letzteres ist eine völkische Gesinnung.
Genau das ist der Punkt - ein Kriegsfall ist eben kein sportlicher Wettbewerb von zwei Zeitungen, sondern beruht auf Operationen militärischen Personals. Wenn das so schwer verständlich ist, müssten derlei Basics erstmal erläutert werden.

Deine "Kritik an der ukrainischen Regierung" durchzieht außerordentlich viele Beiträge wie ein roter Faden, während im gleichen Rahmen die russische Regierung mindestens glimpflich, wenn nicht stark relativierend weg kommt. Es hat System. Der Eindruck zwängt sich schon auf, dass hier jemand im Gewande des Jesuiten wandelt, darunter aber das Hemd des Dominikaners zum Vorschein kommt - um es ganz bildlich zu sagen.

Und ist es denn nicht so, dass dem gegenwärtigen Regime in Moskau an antiukrainischen Tönen gelegen ist? Vielleicht nicht unbedingt aus "völkischen" Gründen, wohl aber aus kriegstaktischen.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer » So 1. Nov 2015, 22:01 hat geschrieben: Genau das ist der Punkt - ein Kriegsfall ist eben kein sportlicher Wettbewerb von zwei Zeitungen, sondern beruht auf Operationen militärischen Personals. Wenn das so schwer verständlich ist, müssten derlei Basics erstmal erläutert werden.

Deine "Kritik an der ukrainischen Regierung" durchzieht außerordentlich viele Beiträge wie ein roter Faden, während im gleichen Rahmen die russische Regierung mindestens glimpflich, wenn nicht stark relativierend weg kommt. Es hat System. Der Eindruck zwängt sich schon auf, dass hier jemand im Gewande des Jesuiten wandelt, darunter aber das Hemd des Dominikaners zum Vorschein kommt - um es ganz bildlich zu sagen.

Und ist es denn nicht so, dass dem gegenwärtigen Regime in Moskau an antiukrainischen Tönen gelegen ist? Vielleicht nicht unbedingt aus "völkischen" Gründen, wohl aber aus kriegstaktischen.
So wie es im Moment aussieht... bekommen wir nicht mal Fernsehen ....wenn man sich mit Ru anlegt....

Zeitung ? wer karrt die noch von Humbug nach Murmelstedt ?? So viel Druckerei ist nicht da..... alles zentralisiert. ...und soviel Papier ist auch nicht auf Lager.

Ansonsten - ohne Front keine Frontbegradigung.... :D :D :D
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » So 1. Nov 2015, 22:01 hat geschrieben: Genau das ist der Punkt - ein Kriegsfall ist eben kein sportlicher Wettbewerb von zwei Zeitungen, sondern beruht auf Operationen militärischen Personals. Wenn das so schwer verständlich ist, müssten derlei Basics erstmal erläutert werden.
Genau das, der Beschluss der ukrainischen Regierung Anfang des Jahres, dass ausländische Journalisten nur noch
in Begleitung von Militärangehörigen aus dem Osten des Landes berichten dürfen, war der Aufhänger der Proteste von Reporter ohne Grenzen und der ukrainischen Partnerorganisation "Institute of Mass Information" gegen dieses Ministerium. Man wollte sich nicht zwangsweise "beschützen lassen". Man weiß seit langem, dass das erste, was in einem Krieg stirbt, die Wahrheit ist.
Deine "Kritik an der ukrainischen Regierung" durchzieht außerordentlich viele Beiträge wie ein roter Faden, während im gleichen Rahmen die russische Regierung mindestens glimpflich, wenn nicht stark relativierend weg kommt. Es hat System. Der Eindruck zwängt sich schon auf, dass hier jemand im Gewande des Jesuiten wandelt, darunter aber das Hemd des Dominikaners zum Vorschein kommt - um es ganz bildlich zu sagen.
Reißt ihm die Kleider vom Leib!
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von jan2009 »

robro43 » So 1. Nov 2015, 18:40 hat geschrieben:
solange Du schön auf Linie bleibst: USA ganz doll gut und Russland unter Putin ganz doll böse wirst Du von dieser Seite auch nicht getadelt schon gar nicht wenn Du Jelzin als zukünftigen Präsidenten Russlands favorisierst. Aber Dein Hinweis auf die angeblichen Trollarmeen Putins hat natürlich einiges wieder gut gemacht denn damit kann man hier wunderbar User mit anderer Meinung als die gerne gesehene, verleumden. Ich persönlich glaube weder an den Weihnachtsmann noch an diese ominösen "Trollarmeen", die ich für ein Produkt westlicher Desinformation halte und wer nicht an sie glaubt ist
eben, nach Lesart der hiesigen Forumsintelligenz, ein Putinist.
Der zeitgemäße Unterschied der Propaganda-Nachbeter besteht etwas modifiziert in:
- ferngesteuerte Trolle (neue Medien)
- nützliche Idioten (alte Sympathien)

oder..?
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von von Grimm »

jan2009 » So 1. Nov 2015, 21:41 hat geschrieben: Der zeitgemäße Unterschied der Propaganda-Nachbeter besteht etwas modifiziert in:
- ferngesteuerte Trolle (neue Medien)
- nützliche Idioten (alte Sympathien)

oder..?
qed.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von schokoschendrezki »

robro43 » So 1. Nov 2015, 19:40 hat geschrieben:Ich persönlich glaube weder an den Weihnachtsmann noch an diese ominösen "Trollarmeen", die ich für ein Produkt westlicher Desinformation halte und wer nicht an sie glaubt ist
eben, nach Lesart der hiesigen Forumsintelligenz, ein Putinist.
Spätestens mit dem Prozess Lyudmila Savchuk gegen de "Internet Research Agency" um einen symbolischen Rubel ist die Existenz solcher "Agenturen" indirekt eigentlich offiziell staatseingestanden.

Es handelt sich allerdings weder um ein ganz neues Phänomen noch hat Russland ein Monopol darauf.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Sonntag 1. November 2015, 21:24 hat geschrieben: Genau das, der Beschluss der ukrainischen Regierung Anfang des Jahres, dass ausländische Journalisten nur noch in Begleitung von Militärangehörigen aus dem Osten des Landes berichten dürfen, war der Aufhänger der Proteste von Reporter ohne Grenzen und der ukrainischen Partnerorganisation "Institute of Mass Information" gegen dieses Ministerium. Man wollte sich nicht zwangsweise "beschützen lassen". Man weiß seit langem, dass das erste, was in einem Krieg stirbt, die Wahrheit ist.
Es gab den Fall, dass die Abgeordneten Wolfgang Gehrcke und Andrej Hunko illegal in die Ukraine eingereist sind, um eine PR-Aktion der Terroristen zu unterstützen. Die Ukraine hat auch Protest bei der deutschen Bundesregierung eingelegt, aber passiert ist wohl nichts weiter.
Jeder, der will, kann die ukrainische Regierung kritisieren und als ausländischer Journalist oder Bürger ohnehin den russisch geführten Krieg unterstützen. Die Ukraine behält sich jedoch in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht vor, Maßnahmen zur Landesverteidigung zu ergreifen. Das kann natürlich auch wieder kritisiert werden und wird es teils auch.

Bidenko, der stellvertretende Chef des Informationsministeriums, verweist auf die Transparanz seines Hauses:
Schon heute sei der Widerstand gegen das Ministerium viel geringer als zu Beginn des Projektes, sagt Bidenko. Kritiker hatten gefordert, ein Expertengremium für die Aufgaben des Ministeriums einzusetzen – eine Forderung, die aufgegriffen wurde, im Gremium sitzen heute Experten, die die Gründung selbst kritisiert hatten. Auch die OSZE, zu Anfang erklärter Gegner des Ministeriums, schaltete zuletzt bei einem gemeinsamen Treffen mehr auf Kooperation als Konfrontation. "Von Dezember bis Januar gab es eine öffentliche Diskussion über die Ausrichtung des Ministeriums. Und ich kenne kein einziges Ministerium in der Ukraine – oder in anderen Ländern – dessen Statut von unabhängigen Medienjuristen redigiert wurde. Wie soll das nicht ein Zeichen von Offenheit und Transparenz sein?" fragt Bidenko.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... ettansicht
Reißt ihm die Kleider vom Leib!
Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer, wie du so schön sagst und wie so oft rezipiert wird. Entscheidend ist doch aber Transparenz. Wenn ich weiß, General Schoigu spricht, nun gut, dann lässt sich das einordnen. Oder wenn ich weiß, das ukrainische Informationsministerium rät dazu, sich von Terroristen fern zu halten, nun gut. Manipulationen und verdeckte Operationen sind indes weit problematischer, worauf ja auch "Reporter ohne Grenzen" mal hingewiesen haben. Der Leser kann beispielsweise nicht erkennen, ob ein angeblicher Proteststurm gegen die Journalistin Golineh Atai echt ist oder von einem Nachrichtenoffizier künstlich erzeugt wurde. Selbst Redakteure können das nicht ohne weiteres erkennen.
Deshalb nochmal die klare Aussage: Krieg ist keine Aufgabe für Journalisten.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » So 1. Nov 2015, 22:01 hat geschrieben: Spätestens mit dem Prozess Lyudmila Savchuk gegen de "Internet Research Agency" um einen symbolischen Rubel ist die Existenz solcher "Agenturen" indirekt eigentlich offiziell staatseingestanden.

Es handelt sich allerdings weder um ein ganz neues Phänomen noch hat Russland ein Monopol darauf.
ja, natürlich gab und gibt es Hofberichterstatter, Propagandisten und ihre Kritiker und das nicht erst seit
seit heute ;) putzig finde ich nur wenn Propagandisten die anders gefärbten Propagandisten abwertend "Trolle" nennen und von "Trollarmeen" schreiben.
nennt
Linda

Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Linda »

robro43 » Mo 2. Nov 2015, 00:02 hat geschrieben:
ja, natürlich gab und gibt es Hofberichterstatter, Propagandisten und ihre Kritiker und das nicht erst seit
seit heute ;) putzig finde ich nur wenn Propagandisten die anders gefärbten Propagandisten abwertend "Trolle" nennen und von "Trollarmeen" schreiben.
nennt
Dir fehlt offensichtlich jedes Kriterium, Herr Sputnik. ;)

http://www.sueddeutsche.de/politik/prop ... -1.1997470
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von DarkLightbringer »

150 regierungsfreundliche Kommentare habe Burkhard pro Schicht erstellen müssen, um sein Soll zu erreichen. Dazu gehörten auch teils rassistische Beleidigungen des US-Präsidenten. Sawtschuk berichtet von den verschiedenen Identitäten, unter denen sie im Internet auftrat, um zwischen Berichten über Alltägliches auch politische Kommentare einzustreuen, wie etwa die Sorge um Verwandte in Westeuropa und die angeblich verheerenden Auswirkungen der Sanktionen der Russischen Föderation gegen europäische Lebensmittelimporte auf deutsche Bauern. Außerdem musste sie bestimmte vorgegebene Schlüsselwörter abarbeiten, z.B. musste sie Positives zu „Putin“, „Russlands Armee“, „Krim“ oder „Donbass“ und Negatives zu „Kiewer Junta“, NATO und Obama schreiben.[15]
https://de.wikipedia.org/wiki/Troll-Armee

Die Nachrichtenoffiziere sind ein Bestandteil des Schattenkrieges und sie bereiten entweder einen Krieg vor oder begleiten diesen.
Besonders interessant hierbei ist doch, dass just Deutschland ein wichtiges und zentrales Zielland operativer Propaganda ist. Und es wird so gut wie nichts unternommen.
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Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Cobra9 »

robro43 » Mo 2. Nov 2015, 01:02 hat geschrieben:
ja, natürlich gab und gibt es Hofberichterstatter, Propagandisten und ihre Kritiker und das nicht erst seit
seit heute ;) putzig finde ich nur wenn Propagandisten die anders gefärbten Propagandisten abwertend "Trolle" nennen und von "Trollarmeen" schreiben.
nennt
Das hier ist irgendwie ironisch
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ahlen.html
Doktor Schiwago

Re: Drohender Krieg mit Russland?

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Sa 31. Okt 2015, 08:24 hat geschrieben:
Guten Morgen :) Man lese mal die Meldungen das die USA längst als Antwort auf das Theater mit dem Raketenschild der NATO für ihr Kerngebiet eigene Systeme aufgestellt haben. Army, Navy, Air Force und Guard erhalten jetzt schon sehr gute Systeme. Hatte ich schon gesagt. Die erreichen ingesamt eine Abfang Quote laut Janes von ca.50%- 60% auf dem aktuellen Stand.
Korrekt, und nun wird auch nicht mehr behauptet, die wären gegen Raketen aus dem Iran oder Nordkorea.
Was man auch liest, daß Rußland begonnen hat, asymmetrisch zu antworten. Ein Teil dieser Antwort waren die Iskander in Kaliningrad. Ein weiterer Teil die Modernisierung der Atomraketen.

Und? Ist die Welt dadurch sicherer geworden?
und es sind reine Abwehrwaffen.
Gähn.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Montag 2. November 2015, 08:20, insgesamt 1-mal geändert.
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