Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

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Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Darkfire » So 4. Okt 2015, 20:18 hat geschrieben:
Lerne erst mal den Unterschied zwischen ethnischer Abstammung und Staatsbürgerschaft.
Ah ja.
Das empfiehlt einer, der hier mit seinen Beiträgen genau das beweist - daß er nämlich diesen Unterschied nicht kennt.
:D :D :D
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Montag 5. Oktober 2015, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

DarkLightbringer » Mo 5. Okt 2015, 01:38 hat geschrieben: Was vor zwei Generationen mit "Raus aus Vietnam!" demonstrierte und heute mit "Rein mit Putin!" erledigt sich substantiell selbst. Rein bildlich gesprochen.
Wer vor zwei Generationen in Vietnam demonstrierte, ist heute uralt oder tot. Die demonstrieren nicht mehr Und höchstwahrscheinlich ist ihnen Syrien auch egal, wenn sie denn wissen wo das ist. Die sind genug beschäftigt, die Wirtschaft Für die Enkel halbwegs voranzubringen und die Rente aufzubessern.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Doktor Schiwago » Mo 5. Okt 2015, 06:47 hat geschrieben: Ah ja.
Das empfiehlt einer, der hier mit seinen Beiträgen genau das beweist - daß er nämlich diesen Unterschied nicht kennt.
:D :D :D
Na dann freu dich doch, es gibt so gut wie keine US Amerikaner mehr, die paar die es dann noch gibt sind eigentlich auch Polynesier.
Staatsbürgerschaften sind passe, Dr Schiwago klärt das alles über die ethnische Abstammung.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

Darkfire » Mo 5. Okt 2015, 07:51 hat geschrieben:
Na dann freu dich doch, es gibt so gut wie keine US Amerikaner mehr, die paar die es dann noch gibt sind eigentlich auch Polynesier.
Staatsbürgerschaften sind passe, Dr Schiwago klärt das alles über die ethnische Abstammung.
In verschiedenen Staaten war oder ist eine Zugehörigkeit zu einer Völkerschaft öffentlich erfasst oder in Personaldokumenten eingetragen zusätzlich zur eigentlichen Staatsbürgerschaft. In USA ist das nicht so. Auch bei uns geht man den Weg nicht, ein Deutscher ist immer nur Deutscher.

Es geht dabei normalerweise um generationenlang einzelne Gegenden prägende gesamtstaatliche Minderheiten, die sich eine unterscheidbare Kultur und Alltagssprache erhalten haben. Ob in Arizona drei Kongolesen leben, ist ein anderes Thema.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Wie auch immer, der Krimer Filmregisseur Oleg Senzow will jedenfalls keine russische Staatsbürgerschaft, wurde aber dennoch nach Russland zur Verurteilung entführt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

DarkLightbringer » Mo 5. Okt 2015, 08:52 hat geschrieben:Wie auch immer, der Krimer Filmregisseur Oleg Senzow will jedenfalls keine russische Staatsbürgerschaft
Da sind wir schon zwei.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Darkfire » Mo 5. Okt 2015, 08:51 hat geschrieben: Na dann freu dich doch, es gibt so gut wie keine US Amerikaner mehr, die paar die es dann noch gibt sind eigentlich auch Polynesier.
Staatsbürgerschaften sind passe, Dr Schiwago klärt das alles über die ethnische Abstammung.
Is scho recht.
Ich habe dir die beiden Links bei Wikipedia zur Lektüre empfohlen.
Ob du das lesen und gegebenenfalls auch verstehen wirst, kann ich natürlich nur noch hoffen.
Ist aber eigentlich gar nicht so schwer. Versuche es doch einfach.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

HugoBettauer » Mo 5. Okt 2015, 09:54 hat geschrieben: Da sind wir schon zwei.
Ich glaube eigentlich nicht, daß du entführt wurdest.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Zumindest die ukrainischen Staatsbürger, die gekidnappt und nach Russland verschleppt wurden, könnte man doch frei lassen. Allein schon, um das Prestige der russischen Nation nicht in die Nähe eines mafiösen Habitus zu bringen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

DarkLightbringer » Mo 5. Okt 2015, 09:41 hat geschrieben:Zumindest die ukrainischen Staatsbürger, die gekidnappt und nach Russland verschleppt wurden, könnte man doch frei lassen.
Nach Verbüßung ihrer Strafe werden Verbrecher freigelassen. Man muss nicht aus jedem geschnappten Verbrecher einen "entführten Helden" machen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Im allgemeinen Verständnis wird Annexions- und Aggressionskritik nicht als Verbrechen verstanden, Kidnapping jedoch schon. Amnesty International informiert über die Details.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Doktor Schiwago » Mo 5. Okt 2015, 09:25 hat geschrieben: Is scho recht.
Ich habe dir die beiden Links bei Wikipedia zur Lektüre empfohlen.
Ob du das lesen und gegebenenfalls auch verstehen wirst, kann ich natürlich nur noch hoffen.
Ist aber eigentlich gar nicht so schwer. Versuche es doch einfach.
Nein du kapierst überhaupt nichts.
Ich sagte die Menschen auf der Krim waren bis zu Anexion durch Russland vorwiegend Ukrainische Staatsbürger.
Du behauptest sie waren Russen, für mich ist es damit eindeutig wer von Staatsrecht keine Ahnung hat.
Selbst in deinen Wiki Links steht immer dran Ethnische....
Was ist für dich also so schwer zu kapieren ?
Für mich ist auch ein Roberto Blanko und ein Özdemir ein Deutscher.
Welche ethnische Herkunft er hat ist zweitrangig.
Du scheinst hier aber unbedingt auf die rassische Schiene zu wollen, etwas was manche Gewaltherrscher immer sehr gern gemacht haben.
Teile und herrsche.
Auf dieser Schiene sind schon viele gefahren die eine Ethnie oder Religion, gegen eine andere ausspielen wollten.
Dieses Gemengenlage aus Rassismus und Nationalismus ist immer hervorragend geeignet Menschen gegeneinander auszuspielen und genau das versuchen einige immer offener zu praktizieren.

Für mich ist es daher mehr als bezeichnend das hier gerade auf diese rassische Herkunft so beharrt wird.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

HugoBettauer » Mo 5. Okt 2015, 09:48 hat geschrieben: Nach Verbüßung ihrer Strafe werden Verbrecher freigelassen. Man muss nicht aus jedem geschnappten Verbrecher einen "entführten Helden" machen.
Ja klar es leben die Scheinprozesse.
Genau so wie die Scheindemokratien und Scheinwahlen.
Weist du ich nehme dir ab das du gern gegen die Nazis kämpfen willst, aber dreh dich mal um wer deine Verbündete so sind.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Darkfire » Mo 5. Okt 2015, 11:24 hat geschrieben: Nein du kapierst überhaupt nichts.
Ich sagte die Menschen auf der Krim waren bis zu Anexion durch Russland vorwiegend Ukrainische Staatsbürger.
Du behauptest sie waren Russen, für mich ist es damit eindeutig wer von Staatsrecht keine Ahnung hat.
Du sagtest:
Die Russen auf der Krim wurden erst Russen nach der Anektion, davor waren sie zumeist Ukrainer.
politik-forum.eu/viewtopic.php?p=3270839#p3270839
Und das ist Blödsinn, wie ich es nachgewiesen habe.
Daß sie ukrainische Staatsbüger waren, ist unstrittig, aber ukrainische Staatsbürger russischer Nation. Das steht sogar in ihrem Paß so drin.
Vielleicht machst du dir doch mal die Mühe, hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationali ... _Zuordnung
nachzulesen, ehe du dich weiter blamierst.
Selbst in deinen Wiki Links steht immer dran Ethnische....
Was ist für dich also so schwer zu kapieren ?
Für mich ist auch ein Roberto Blanko und ein Özdemir ein Deutscher.
Welche ethnische Herkunft er hat ist zweitrangig.
Kann es vielleicht nicht doch sein, daß sich deutsches und russisches oder ukrainisches Recht darin unterscheiden? Oder muß generell alles am deutschen Recht gemessen werden, auch wenn es andere Staaten betrifft?
Du scheinst hier aber unbedingt auf die rassische Schiene zu wollen, etwas was manche Gewaltherrscher immer sehr gern gemacht haben.
Teile und herrsche.
Auf dieser Schiene sind schon viele gefahren die eine Ethnie oder Religion, gegen eine andere ausspielen wollten.
Dieses Gemengenlage aus Rassismus und Nationalismus ist immer hervorragend geeignet Menschen gegeneinander auszuspielen und genau das versuchen einige immer offener zu praktizieren.
Für mich ist es daher mehr als bezeichnend das hier gerade auf diese rassische Herkunft so beharrt wird.
Der Vorwurf des Rassismus ist eine böswillige Unterstellung und belegt nur eines - deine Unkenntnis zu diesem Thema.
Ich empfehle dir dringend, den Begriff "Ethnie" nachzuschlagen.

PS: Oder frage doch einmal deine "russischen Freunde und Kollegen", die sind sicher gerne bereit, etwas Licht in dein Dunkel zu bringen.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Montag 5. Oktober 2015, 12:44, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

aber ukrainische Staatsbürger russischer Nation
Aha
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Kiew wendet sich an alle Patrioten auf der Krim, gleich welcher Ethnie - mittels Rundfunk.
Auf der besetzten Krim startete das Projekt „Ukrainisches Radio“. Von Montag bis Freitag werden Radiowellen vom Festland zweimal am Tag - um 8.35 und 18.30 Uhr – ausgestrahlt
http://www.ukrinform.de/rubric-gesellsc ... -krim.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Mi 7. Okt 2015, 01:06 hat geschrieben:Kiew wendet sich an alle Patrioten auf der Krim, gleich welcher Ethnie - mittels Rundfunk.
Auf der besetzten Krim startete das Projekt „Ukrainisches Radio“. Von Montag bis Freitag werden Radiowellen vom Festland zweimal am Tag - um 8.35 und 18.30 Uhr – ausgestrahl. http://www.ukrinform.de/rubric-gesellsc ... -krim.html
"Aufklärung statt Gegenpropaganda" ist zu diesen und anderen Aktionen des ukrainischen "Informationsministeriums"
die völlig gerechtfertigte Meinung von regierungsunabhängigen kritischen ukrainischen Organisationen wie "Telekritika". "Gegenpropaganda" wird die Lügen der russischen Medien nicht nur nicht entlarven sondern die ukrainische Informations-Taktik in den Augen der Menschen nur einfach der russischen gleichstellen. Gleichgültig wieviel Wahrheit oder Lüge jeweils im Spiel ist: Es ist beides Staatspropaganda. Noch weitaus fataler freilich wirken sich die jüngsten Einreiseverbote gegen ausländische Journalisten - egal ob europäische oder russische - aus.

Auch das konzipierte "Adenauer-Fernsehen" Anfang der 60er Jahre stand vom Konzept her in den Auseinandersetzungen des Kalten Kriegs nicht einfach nur symmetrisch zur Staatspropaganda des Ostens. Und dennoch war es verfassungswidrig und die Verhinderung dieses staatlich kontrollierten Fernsehens war eine der entscheidenden Wendepunkte in der Entwicklung der Bundesrepublik hin zu Demokratie. Es spielte überhaupt keine Rolle, dass es danach kein staatliches Gegengewicht zu den Lügen von Schnitzler und Co mehr gab. An einem ähnlichen Punkt steht die heutige Ukraine mit ihrem "Informationsministerium". Ein nächster Präsident, eine nächste Regierung, die vielleicht weniger verantwortlich mit Informationen umgeht, hat dann bereits einen fertigen staatlichen Propagandaapparat.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki » Mi 7. Okt 2015, 06:31 hat geschrieben:
"Aufklärung statt Gegenpropaganda" ist zu diesen und anderen Aktionen des ukrainischen "Informationsministeriums"
die völlig gerechtfertigte Meinung von regierungsunabhängigen kritischen ukrainischen Organisationen wie "Telekritika". "Gegenpropaganda" wird die Lügen der russischen Medien nicht nur nicht entlarven sondern die ukrainische Informations-Taktik in den Augen der Menschen nur einfach der russischen gleichstellen. Gleichgültig wieviel Wahrheit oder Lüge jeweils im Spiel ist: Es ist beides Staatspropaganda. Noch weitaus fataler freilich wirken sich die jüngsten Einreiseverbote gegen ausländische Journalisten - egal ob europäische oder russische - aus.

Auch das konzipierte "Adenauer-Fernsehen" Anfang der 60er Jahre stand vom Konzept her in den Auseinandersetzungen des Kalten Kriegs nicht einfach nur symmetrisch zur Staatspropaganda des Ostens. Und dennoch war es verfassungswidrig und die Verhinderung dieses staatlich kontrollierten Fernsehens war eine der entscheidenden Wendepunkte in der Entwicklung der Bundesrepublik hin zu Demokratie. Es spielte überhaupt keine Rolle, dass es danach kein staatliches Gegengewicht zu den Lügen von Schnitzler und Co mehr gab. An einem ähnlichen Punkt steht die heutige Ukraine mit ihrem "Informationsministerium". Ein nächster Präsident, eine nächste Regierung, die vielleicht weniger verantwortlich mit Informationen umgeht, hat dann bereits einen fertigen staatlichen Propagandaapparat.
Da gebe ich dir Recht. Dark Light Bringer ist in solchen Ansichten gerne etwas naiv, aber ich sehe ebenfalls die Gefahr, das was jetzt als Teufelsaustreibung gebraucht wird dem nächsten Teufel ggf. helfen wird.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

Alexyessin » Mi 7. Okt 2015, 07:45 hat geschrieben:
Da gebe ich dir Recht. Dark Light Bringer ist in solchen Ansichten gerne etwas naiv, aber ich sehe ebenfalls die Gefahr, das was jetzt als Teufelsaustreibung gebraucht wird dem nächsten Teufel ggf. helfen wird.
Es ist nicht nur naiv sondern auch vermessen, die Medien-Realität eines überfallenen und zum Teil okkupierten und desinformierten Staates gegenüber einer heilen und friedlichen Welt zu stellen und von einem warmen Sofa dann zu verurteilen oder gar anzuprangern.

Die ukrainische Regierung ist sehr wohl in einem Kriegs- oder Ausnahmezustand legitimiert und gar verpflichtet, ihre woanders desinformierten Bürger über die gesellschaftliche und politische Ausrichtung und Entwicklung des Staates mit Nachrichten zu versorgen, statt mit Geldern der Privatpersonen und Werbung nur die heile Welt vorzugaukeln und so auf die Propagandalügen einer Besatzungsmacht zu entgegnen.
Zuletzt geändert von jan2009 am Mittwoch 7. Oktober 2015, 10:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Mittwoch 7. Oktober 2015, 05:31 hat geschrieben:
"Aufklärung statt Gegenpropaganda" ist zu diesen und anderen Aktionen des ukrainischen "Informationsministeriums"
die völlig gerechtfertigte Meinung von regierungsunabhängigen kritischen ukrainischen Organisationen wie "Telekritika". "Gegenpropaganda" wird die Lügen der russischen Medien nicht nur nicht entlarven sondern die ukrainische Informations-Taktik in den Augen der Menschen nur einfach der russischen gleichstellen. Gleichgültig wieviel Wahrheit oder Lüge jeweils im Spiel ist: Es ist beides Staatspropaganda. Noch weitaus fataler freilich wirken sich die jüngsten Einreiseverbote gegen ausländische Journalisten - egal ob europäische oder russische - aus.

Auch das konzipierte "Adenauer-Fernsehen" Anfang der 60er Jahre stand vom Konzept her in den Auseinandersetzungen des Kalten Kriegs nicht einfach nur symmetrisch zur Staatspropaganda des Ostens. Und dennoch war es verfassungswidrig und die Verhinderung dieses staatlich kontrollierten Fernsehens war eine der entscheidenden Wendepunkte in der Entwicklung der Bundesrepublik hin zu Demokratie. Es spielte überhaupt keine Rolle, dass es danach kein staatliches Gegengewicht zu den Lügen von Schnitzler und Co mehr gab. An einem ähnlichen Punkt steht die heutige Ukraine mit ihrem "Informationsministerium". Ein nächster Präsident, eine nächste Regierung, die vielleicht weniger verantwortlich mit Informationen umgeht, hat dann bereits einen fertigen staatlichen Propagandaapparat.
Man hat im Osten Europas eher verstanden, dass der Informationskrieg eben auch ein Teil des Krieges ist und operative Desinformation eine Waffe ist, die unbeantwortet durchaus seine Wirkung entfalten kann. Einige im Westen sind da noch naiv und glauben an die Symmetrie von Journalismus und Verteidigungsministerium.

Es war die BBC, die einen Thomas Mann oder Charles de Gaulle ans Mikrofon ließ und nicht nur Nazis druckten Plakate zum Aushang, sondern auch die Alliierten. Dennoch gab es unbestreitbar wesentliche Unterschiede, was Form und Inhalt angeht. Kaum jemand wird Thomas Mann und Goebbels gleichsetzen, obwohl sich beide an "deutsche Hörer" wandten und beide einen ziemlich klaren Standpunkt einnahmen, wenn eben auch einen Gegensätzlichen.

"Radio Ukraine International" hat ein deutschsprachiges Programm mit Nachrichten und Berichten zur Kultur und Geschichte. Jeder kann dies mit "Sputnik" & Co. vergleichen und wird mühelos Unterschiede in Wesen und Inhalt erkennen.
Fazit: Nicht jede Waffe des imperialen Gegners muss die ukrainische Seite völlig unbeantwortet lassen. Und die Bewohner auf der Krim wollen vielleicht auch mal den "Feindsender" hören anstelle des propagandistischen Einerleis mit Genehmigung des Generaldirektors für Volksaufklärung und Auslandspropaganda, Dr. Kisseljow.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

jan2009 » Mi 7. Okt 2015, 09:57 hat geschrieben: Es ist nicht nur naiv sondern auch vermessen, die Medien-Realität eines überfallenen und zum Teil okkupierten und desinformierten Staates gegenüber einer heilen und friedlichen Welt zu stellen und von einem warmen Sofa dann zu verurteilen oder gar anzuprangern.

Die ukrainische Regierung ist sehr wohl in einem Kriegs- oder Ausnahmezustand legitimiert und gar verpflichtet, ihre woanders desinformierten Bürger über die gesellschaftliche und politische Ausrichtung und Entwicklung des Staates mit Nachrichten zu versorgen, statt mit Geldern der Privatpersonen und Werbung nur die heile Welt vorzugaukeln und so auf die Propagandalügen einer Besatzungsmacht zu entgegnen.
Tja, davon ist aber gar keine Rede, sondern das die Zukunft dahingehend gefährdet ist.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

@DarkLightbringer,@jan2009: "Aufklärung statt Antipropaganda", so formuliert kurz und bündig Roman Shutow von der ukrainischen NGO "Telekritika" die entscheidende Frage. Und die sitzen keineswegs im Fernsehsessel irgendwo in Berlin oder Paris, sondern mitten in den Auseinandersetzungen.

"Antipropaganda" heißt, dem russischen Nationalkonservatismus einen ukrainischen entgegenzustellen - wenn auch mit formal demokratischeren Spielregeln. "Aufklärung" heißt, auf individuelle Informationsfreiheit und -selbstbestimmung zu setzen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Mi 7. Okt 2015, 13:51 hat geschrieben:@DarkLightbringer,@jan2009: "Aufklärung statt Antipropaganda", so formuliert kurz und bündig Roman Shutow von der ukrainischen NGO "Telekritika" die entscheidende Frage. Und die sitzen keineswegs im Fernsehsessel irgendwo in Berlin oder Paris, sondern mitten in den Auseinandersetzungen.

"Antipropaganda" heißt, dem russischen Nationalkonservatismus einen ukrainischen entgegenzustellen - wenn auch mit formal demokratischeren Spielregeln. "Aufklärung" heißt, auf individuelle Informationsfreiheit und -selbstbestimmung zu setzen.
Eben, dazu gehört auch dem Hörer selbst zu überlassen, zwischen der Information und Propaganda selbst zu unterscheiden und nicht nach eigenem Ermessen bevormundend noch vor der Tat etwas in die Schubfächer zu verteilen oder gar zu stigmatisieren.

In der Ukraine wird mit den echten Waffen geschossen und dort ist es z.Zt. wichtiger, zuerst das neu gebaute Haus vor dem Einsturz zu bewahren, statt die Blumenfarben für den später anzulegenden Garten zu wählen....
Es ist gut, dass es Shutows gibt.
Das Land braucht sie, wenn das Haus dann auch steht.

Das vergisst manch einer im Fernsehsessel in Berlin oder in Paris.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Maidankämpfer haben 2014 eigene Helfer und Demonstranten auf dem Kiewer Maidan erschossen, um eine Schuld Janukowitschs vorzutäuschen, heißt es in einer Untersuchung des kanadisch-ukrainischen Politikwissenschaftlers Ivan Katschanowski von der Universität Ottawa.

Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/politik/20151 ... z3nthBZ4yQ
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

jan2009 » Mi 7. Okt 2015, 17:26 hat geschrieben:
Eben, dazu gehört auch dem Hörer selbst zu überlassen, zwischen der Information und Propaganda selbst zu unterscheiden
Dein Wort in Poroschenkos Ohr.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Yossarian »

von Grimm » Mi 7. Okt 2015, 17:44 hat geschrieben:Maidankämpfer haben 2014 eigene Helfer und Demonstranten auf dem Kiewer Maidan erschossen, um eine Schuld Janukowitschs vorzutäuschen, heißt es in einer Untersuchung des kanadisch-ukrainischen Politikwissenschaftlers Ivan Katschanowski von der Universität Ottawa.

Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/politik/20151 ... z3nthBZ4yQ
Ui, sputnik news.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

von Grimm » Mi 7. Okt 2015, 17:44 hat geschrieben:Maidankämpfer haben 2014 eigene Helfer und Demonstranten auf dem Kiewer Maidan erschossen, um eine Schuld Janukowitschs vorzutäuschen, heißt es in einer Untersuchung des kanadisch-ukrainischen Politikwissenschaftlers Ivan Katschanowski von der Universität Ottawa.

Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/politik/20151 ... z3nthBZ4yQ
So klar ist das nicht. Haben wir aber schon durchgekaut
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Mi 7. Okt 2015, 10:28 hat geschrieben: Es war die BBC, die einen Thomas Mann oder Charles de Gaulle ans Mikrofon ließ und nicht nur Nazis druckten Plakate zum Aushang, sondern auch die Alliierten. Dennoch gab es unbestreitbar wesentliche Unterschiede, was Form und Inhalt angeht. Kaum jemand wird Thomas Mann und Goebbels gleichsetzen, obwohl sich beide an "deutsche Hörer" wandten und beide einen ziemlich klaren Standpunkt einnahmen, wenn eben auch einen Gegensätzlichen.
Die BBC ist nicht nur einfach eine öffentlich-rechtliche und gebührenfinanzierte Medienanstalt sondern das Vorbild für Institutionen dieser Art weltweit. Das ukrainische Informationsministerium hingegen ist im krassesten Gegensatz dazu etwas völlig anderes, nämlich "Regierungsfernsehen" mit Regierungsgeldern. Der Vergleich wäre inhaltlich und historisch falsch und ungerecht ... aber rein formal wissen wir doch nur zu gut, was in der jüngeren deutschen Geschchte - neben dem zum Glück gescheiterten Adenauer-Fernsehen - das Analogon zum ukrainischen "Informationsministerium" wäre... Und auch damals hat man sich u.a., auf "Kriegsnotwendigkeiten" berufen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

HugoBettauer » Mo 5. Okt 2015, 10:48 hat geschrieben: Nach Verbüßung ihrer Strafe werden Verbrecher freigelassen. Man muss nicht aus jedem geschnappten Verbrecher einen "entführten Helden" machen.
Na dann werden die russ. Straftäter in der Ukrsine auch sehr lange sitzen. Wird da noch einige Prozesse geben von "Ex-Soldate" oder Urlaubern. Urlaub hinter Mauern dann mit Vollpension
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

Cobra9 » Mi 7. Okt 2015, 17:47 hat geschrieben:
Na dann werden die russ. Straftäter in der Ukrsine auch sehr lange sitzen.
Wer Straftaten veranstaltet, der kann ins Gefängnis kommen. Das ist so.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Mittwoch 7. Oktober 2015, 13:51 hat geschrieben:@DarkLightbringer,@jan2009: "Aufklärung statt Antipropaganda", so formuliert kurz und bündig Roman Shutow von der ukrainischen NGO "Telekritika" die entscheidende Frage. Und die sitzen keineswegs im Fernsehsessel irgendwo in Berlin oder Paris, sondern mitten in den Auseinandersetzungen.

"Antipropaganda" heißt, dem russischen Nationalkonservatismus einen ukrainischen entgegenzustellen - wenn auch mit formal demokratischeren Spielregeln. "Aufklärung" heißt, auf individuelle Informationsfreiheit und -selbstbestimmung zu setzen.
Der russische Oppositionelle und Ex-Abgeordnete der Duma, Konstantin Borowoj, sieht das ein bißchen anders wie Shutow - unabhängige Journalisten sind fraglos schön und gut, es ist aber nicht ihre Aufgabe, gegnerische Kriegshandlungen zu erwidern. Journalisten haben schlicht eine völlig andere Funktion als Militärs oder die Regierung.

Es muss beides geben - Journalismus und Verteidigung, innere Kritik und Handlungsmöglichkeit.

Als de Gaulle seine Rundfunkansprache in London hielt und zum Widerstand gegen die Besatzung aufrief, sprach er nicht als Journalist.

Es ist ja sehr positiv, wenn es kritische NGO´s gibt, auch die bekannte Charkiwer Menschenrechtsgruppe begleitet die Regierungsarbeit in kritischer Distanz - aber Aufgabenstellungen sind nunmal verteilt. Unser "Spiegel" kritisiert ja auch ganz gern mal die Regierung oder verleiht NGO´s eine Stimme, verfügt aber nicht über den Verteidigungsetat oder erlässt Gesetze.

Aber greifen wir doch einfach mal eine aktuelle Nachricht von "Radio Ukraine International" heraus, um uns einen konkreten Eindruck davon zu verschaffen, ob es sich nun um eine "Gegenpropaganda" handeln könnte, die mit "Sputnik" & Co. vergleichbar ist:
ATO-Stab: Auch Separatisten ziehen Waffen ab
7.10.2015 р., 16:50
Nach den vorläufigen Informationen haben auch die Separatisten im Donbass begonnen, Waffen mit einem Kaliber unter 100 Millimeter von der Trennlinie im Konfliktgebiet Donbass abzuziehen. Dies teilte der Sprecher der Präsidialverwaltung für die Fragen der Anti-Terror-Operation, Andrij Lyssenko, am Mittwoch in Kiew mit. Zugleich betonte er, dass diese Informationen von den OSZE-Vertretern bestätigt werden müssen, die für die Kontrolle über den Waffenabzug zuständig sind.
http://www.nrcu.gov.ua/de/news.html?newsID=8809

Ich denke, der deutsche Leser oder Hörer - und an die wendet sich ja die jeweilige Auslandsaufklärung der Kriegsparteien in dieser Sprache - kann mit solchen Darstellungen gerade noch umgehen. Er ist ja nicht völlig dusslig und verfügt zudem über ein breites Medienangebot.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Mittwoch 7. Oktober 2015, 17:41 hat geschrieben: Die BBC ist nicht nur einfach eine öffentlich-rechtliche und gebührenfinanzierte Medienanstalt sondern das Vorbild für Institutionen dieser Art weltweit. Das ukrainische Informationsministerium hingegen ist im krassesten Gegensatz dazu etwas völlig anderes, nämlich "Regierungsfernsehen" mit Regierungsgeldern. Der Vergleich wäre inhaltlich und historisch falsch und ungerecht ... aber rein formal wissen wir doch nur zu gut, was in der jüngeren deutschen Geschchte - neben dem zum Glück gescheiterten Adenauer-Fernsehen - das Analogon zum ukrainischen "Informationsministerium" wäre... Und auch damals hat man sich u.a., auf "Kriegsnotwendigkeiten" berufen.
Die BBC im Zweiten Weltkrieg entschied sich ganz bewußt dafür, mit dem Auslandsprogramm in deutscher Sprache Einfluß auf die Bevölkerung im III. Reich zu nehmen. Das Sendekonzept davor und danach war bzw. ist freilich ein anderes.
Denke nicht, dass dieses spezielle Konzept der BBC in der Zeit des Krieges der britischen Demokratie geschadet hat.

Der Kriegszustand sollte nicht als Ausrede für igendwas hergenommen werden, okay. Aber das eine Regierung auf einen Kriegszustand und auf Strategien des Gegners in irgendeiner Weise auch reagiert, darf man wohl schon verstehen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

HugoBettauer » Mi 7. Okt 2015, 18:53 hat geschrieben: Wer Straftaten veranstaltet, der kann ins Gefängnis kommen. Das ist so.
Es war mal zu vernehmen das ein Austausch im Gespräch ist. Dürfte sich jeweils erledigt haben.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

DarkLightbringer » Do 8. Okt 2015, 09:27 hat geschrieben: Die BBC im Zweiten Weltkrieg entschied sich ganz bewußt dafür, mit dem Auslandsprogramm in deutscher Sprache Einfluß auf die Bevölkerung im III. Reich zu nehmen. Das Sendekonzept davor und danach war bzw. ist freilich ein anderes.
Denke nicht, dass dieses spezielle Konzept der BBC in der Zeit des Krieges der britischen Demokratie geschadet hat.
Es wird in der Ukraine nicht nur gegenüber dem Ausland "selektiv informiert", sondern auch nach innen. In der heutigen Zeit wäre das wohl auch schwer zu trennen.
BATA

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von BATA »

Der Palast von Poroschenko von einer Drohne gefilmt.



Dagegen hat die Holzhütte von Janukowitsch fast schon bescheiden ausgesehen.
Verehrte Experten. Erinnert mich doch bitte nochmal weshalb der Vorgänger von Poroschenko vertrieben wurde?
Zuletzt geändert von Cobra9 am Freitag 9. Oktober 2015, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Provokateur »

Poroshenko war schon Milliardär, bevor er Präsident wurde. Janukowitch nicht.
Das wissen auch die Ukrainer.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Yossarian
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Yossarian »

BATA » Fr 9. Okt 2015, 15:56 hat geschrieben:Der Palast von Poroschenko von einer Drohne gefilmt.



Dagegen hat die Holzhütte von Janukowitsch fast schon bescheiden ausgesehen.
Verehrte Experten. Erinnert mich doch bitte nochmal weshalb der Vorgänger von Poroschenko vertrieben wurde?
Weil er die Annährung an die EU auf russischen Druck stoppen wollte, weil er auf Demonstranten schießen ließ, wegen massiver Korruption etc. such dir was raus.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Freitag 9. Oktober 2015, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
BATA

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von BATA »

Poroshenko war schon Milliardär, bevor er Präsident wurde. Janukowitch nicht.
Und ich dachte weil Janukowitsch eine goldene Kloschüssel in seinem Haus hatte.

Die Ukrainische Tageszeitung Ukrajinska Prawda (Українська правда) berichtete am 7. April 2015 dass sich das Einkommen von Poroschenko während des ersten Jahres seiner Präsidentschaft versiebenfacht hat.
Ukrajinska_Prawda hat geschrieben:Last year Poroshenko earned 368 million – income increased by 7 times

Originalartikel in Ukrainisch: http://www.pravda.com.ua/news/2015/04/7/7064018/
Vollständige Übersetzung (Englisch): https://idiocracyua.wordpress.com/2015/ ... y-7-times/
HugoBettauer

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

BATA » Fr 9. Okt 2015, 14:56 hat geschrieben:Der Palast von Poroschenko von einer Drohne gefilmt.



Dagegen hat die Holzhütte von Janukowitsch fast schon bescheiden ausgesehen.
Verehrte Experten. Erinnert mich doch bitte nochmal weshalb der Vorgänger von Poroschenko vertrieben wurde?
Da war doch was mit diesem grünen Politiker, der hingefahren ist und gerufen hat, dass der weg muss, damit die Ukraine in die EU kommt?
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

BATA » Fr 9. Okt 2015, 16:36 hat geschrieben:
Und ich dachte weil Janukowitsch eine goldene Kloschüssel in seinem Haus hatte.

Die Ukrainische Tageszeitung Ukrajinska Prawda (Українська правда) berichtete am 7. April 2015 dass sich das Einkommen von Poroschenko während des ersten Jahres seiner Präsidentschaft versiebenfacht hat.
Logo, oder meinst du, der macht den Job für'n Appel und ein Ei? Da muß natürlich auch was für ihn dabei herausspringen.
Gleich wird uns die Obameska wieder erzählen, wie vorbildlich der Oberoligarch Poroschenko gegen das Oligarchentum und die Korruption in der Ukraine kämpft. :D
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Freitag 9. Oktober 2015, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Provokateur » Fr 9. Okt 2015, 16:02 hat geschrieben:Poroshenko war schon Milliardär, bevor er Präsident wurde. Janukowitch nicht.
Das wissen auch die Ukrainer.
Was die Ukrainer wissen, wissen wir nicht. :rolleyes:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Provokateur »

von Grimm » Fr 9. Okt 2015, 20:26 hat geschrieben:
Was die Ukrainer wissen, wissen wir nicht. :rolleyes:
Da es keine ernstzunehmende Protestbewegung gegen Poroschenko gibt, kann man davon ausgehen, dass die Ukrainer zufriedener mit ihm sind als mit Janukowitch.

Natürlich gibt es den rechten Sektor, der ihm vorwirft, zu lax mit den russischen Truppen, die den Osten des Landes besetzt halten, umzugehen. Aber das ist eine Minderheitsbewegung. Der Maidan war das nicht.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

BATA » Fr 9. Okt 2015, 15:56 hat geschrieben:Der Palast von Poroschenko von einer Drohne gefilmt.



Dagegen hat die Holzhütte von Janukowitsch fast schon bescheiden ausgesehen.
Verehrte Experten. Erinnert mich doch bitte nochmal weshalb der Vorgänger von Poroschenko vertrieben wurde?
Janukovich hat haltseinen Einfluß als Regierungschef zugunsten seines Clans ausgenutzt. Das ist was anderes, als Reichtum durch unternehmerische Tätigkeit.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Provokateur » Fr 9. Okt 2015, 19:56 hat geschrieben:Da es keine ernstzunehmende Protestbewegung gegen Poroschenko gibt
nun ja, leute im osten des landes werden vermutlich darüber gemischt denken.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Provokateur »

Die waren schon am "protestieren", bevor Poroshenko gewählt war.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

Nomen Nescio » So 11. Okt 2015, 16:42 hat geschrieben: nun ja, leute im osten des landes werden vermutlich darüber gemischt denken.
Ganz überwiegend kann ihnen egal sein, wer im Nachbarstaat regiert. Wichtig ist nur, ob sie wieder beschossen werden oder nicht.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Provokateur » So 11. Okt 2015, 17:11 hat geschrieben:Die waren schon am "protestieren", bevor Poroshenko gewählt war.
da hast du wieder recht. dennoch, ich vermute, das sie mehrheitlich (?) anders denken als ukrainer im westen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von HugoBettauer »

Nomen Nescio » So 11. Okt 2015, 18:58 hat geschrieben: da hast du wieder recht. dennoch, ich vermute, das sie mehrheitlich (?) anders denken als ukrainer im westen.
Jedenfalls in einigen Fragen. Die politische Kultur der Ukraine und die Parteipräferenzen waren oft verschieden in diesen ehemaligen Teilen des Landes.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

HugoBettauer » So 11. Okt 2015, 18:12 hat geschrieben: Ganz überwiegend kann ihnen egal sein, wer im Nachbarstaat regiert. Wichtig ist nur, ob sie wieder beschossen werden oder nicht.
Und wieder die Spinnerei von "eigenem Staat". Vielleicht sollte man für diese Gebiete die gleiche Formulierung wie die für die ehemaligen Ostdeutschen Gebiete verwenden: "Unter russischer Verwaltung (und Finanzierung)".
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Cobra9
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Die Ukraine will Reformen der UN. Völlig zurecht :thumbup:
"Man muss heute erst einmal verstehen, dass ein Land permanent die Charta der Vereinten Nationen verletzt und deshalb gemäß Artikel 6 eigentlich ausgeschlossen werden könnte. Das aber funktioniert nicht, weil der letzte Satz des Artikels heißt: auf Empfehlung des Sicherheitsrates."

Des Sicherheitsrates also, in dem Russland zu den ständigen Mitgliedern gehört und deshalb ein Vetorecht besitzt. Ziele der Ukraine für die Mitgliedschaft im Sicherheitsrat deshalb: eine Änderung des Vetorechts, eine Ausweitung des Gremiums - denkbar seien Japan, China, Deutschland, Brasilien. Außerdem mehr Transparenz.
https://www.tagesschau.de/ausland/ukrai ... t-103.html
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