Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

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palulu
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Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von palulu »

Debatte um Gewalt israelischer Soldaten : Die Hilflosigkeit der Besatzer
Ein Video aus dem Westjordanland zeigt, wie ein israelischer Soldat einen palästinensischen Jungen würgt. Die Regierung beklagt eine "Pallywood"-Inszenierung - doch die Bilder belegen schlicht das Ungleichgewicht im Nahostkonflikt.

-> http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 50986.html

Habe gerade diesen Artikel gelesen und bin dort auf den Namen der israelischen Kulturministerin gestoßen. Natürlich gegoogelt und dann das hier gefunden:

Im Zusammenhang mit gewalttätigen Ausschreitungen israelischer Jugendlicher bei einer Demonstration gegen sudanesische Flüchtlinge in Tel Aviv, erklärte Regev, „die Sudanesen sind wie ein Krebs in unserem Körper.“[4] Zunächst bestritt Regev diese Aussage im Nachhinein, Videos der Demonstration belegten jedoch eindeutig ihre rassistischen Äußerungen.[5] Am folgenden Tag entschuldigte sie sich, aber nicht bei den Sudanesen, die sie als "Krebsgeschwür" bezeichnet hatte, sondern bei israelischen Krebskranken, dafür, dass sie ihr Leiden herabgewürdigt hätte, indem sie es mit Afrikanern verglichen hätte.[6] In einem Fernsehinterview erklärte Regev im November 2012 sie sei „glücklich Faschistin zu sein“.[1] Auf ihrer Facebook-Seite schrieb Regev "Palästinensische Demonstranten verdienen den Tod, Soldaten sollten unbewaffnete Mütter und Kinder erschießen". [7][8]

-> https://de.wikipedia.org/wiki/Miri_Rege ... .9Ferungen

Gab es gegen ihre Ernennung überhaupt keine Kritik im Land? Kann man solche Äußerungen in der israelischen Öffentlichkeit tätigen, ohne dabei mit Konsequenzen zu rechnen? Fallen solche Aussagen in Israel unter die Meinungsfreiheit?
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Ela
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Ela »

palulu » Mi 2. Sep 2015, 11:21 hat geschrieben:Debatte um Gewalt israelischer Soldaten : Die Hilflosigkeit der Besatzer
Ein Video aus dem Westjordanland zeigt, wie ein israelischer Soldat einen palästinensischen Jungen würgt. Die Regierung beklagt eine "Pallywood"-Inszenierung - doch die Bilder belegen schlicht das Ungleichgewicht im Nahostkonflikt.

-> http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 50986.html

Habe gerade diesen Artikel gelesen und bin dort auf den Namen der israelischen Kulturministerin gestoßen. Natürlich gegoogelt und dann das hier gefunden:


-> https://de.wikipedia.org/wiki/Miri_Rege ... .9Ferungen

Gab es gegen ihre Ernennung überhaupt keine Kritik im Land? Kann man solche Äußerungen in der israelischen Öffentlichkeit tätigen, ohne dabei mit Konsequenzen zu rechnen? Fallen solche Aussagen in Israel unter die Meinungsfreiheit?
Das wusste ich nicht.
Allein für die Äußerung
Auf ihrer Facebook-Seite schrieb Regev "Palästinensische Demonstranten verdienen den Tod, Soldaten sollten unbewaffnete Mütter und Kinder erschießen".
wäre sie hierzulande nicht nur mit Schimpf und Schande aus der Regierung gejagt worden, es wäre auch ein Strafverfahren eingeleitet worden.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Nicht etwa palästinensische Terroristen verdienen den Tod, sondern palästinensische Demonstranten, auch wenn sie unbewaffnet sind, auch wenn es Mütter mit ihren Kindern sind.
Es ist beschämend und erschreckend, dass so eine Frau weiterhin in der Regierung bleiben darf, das ist ein Aufruf zum Völkermord.
Zuletzt geändert von Ela am Mittwoch 2. September 2015, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Magnes
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Magnes »

palulu » Mi 2. Sep 2015, 12:21 hat geschrieben:Debatte um Gewalt israelischer Soldaten : Die Hilflosigkeit der Besatzer
Ein Video aus dem Westjordanland zeigt, wie ein israelischer Soldat einen palästinensischen Jungen würgt. Die Regierung beklagt eine "Pallywood"-Inszenierung - doch die Bilder belegen schlicht das Ungleichgewicht im Nahostkonflikt.

-> http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 50986.html
Daran kann man wieder mal erkennen, dass die Regierung lügt, bis die Balken sich biegen. Da Zitat hier aus der Haaretz finde ich scharf:
"Wenn es wirklich nur darum geht, Israel schlecht aussehen zu lassen, warum sorgt dann die Armee dafür, dass es jede Woche eine Extravorstellung gibt?"
:D
Gab es gegen ihre Ernennung überhaupt keine Kritik im Land? Kann man solche Äußerungen in der israelischen Öffentlichkeit tätigen, ohne dabei mit Konsequenzen zu rechnen? Fallen solche Aussagen in Israel unter die Meinungsfreiheit?
Sicherlich, denn ob das rechtens ist oder nicht, entscheidet ausgerechnet diese Justizministerin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ajelet_Schaked

Und in dem Zusammenhang ist dann auch sehr verständlich, warum in der einzigen Demokratie des nahen Ostens zwar alle gleich, jedoch einige gleicher als gleich zu sein scheinen:
Imprisoned for incitement on Facebook? Only if you're Arab
http://972mag.com/imprisoned-for-incite ... ab/108720/
Zuletzt geändert von Magnes am Donnerstag 3. September 2015, 00:40, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Solche Äußerungen gegenüber Flüchtlingen möchte man in Deutschland lieber nicht haben. Wie kommt die Ministerin zu dieser Aussage? Weiß jemand, ob es da besondere Probleme gibt?
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Ela »

SoleSurvivor » Do 3. Sep 2015, 09:48 hat geschrieben:Solche Äußerungen gegenüber Flüchtlingen möchte man in Deutschland lieber nicht haben. Wie kommt die Ministerin zu dieser Aussage? Weiß jemand, ob es da besondere Probleme gibt?
Ja, der Anlass zur Einstellung des gefakten Videos auf der Facebookseite von Israels Justizministerin war, dass eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Jerusalem anstand, der (zwischenzeitlich erfolgt) die Dauer der Internierung afrikanischer Flüchtlinge am Dienstag für unrechtmäßig erklärt hatte.
Ayelet Shaked wollte damit Stimmung gegen eine solche Entscheidung machen.
Solche Ausfälle sind ja zwischenzeitlich schon fast zur Routine einiger Mitglieder der Knesset geworden, leider.
Was mich mehr geschockt hat (man lernt doch immer wieder was Neues dazu), war folgendes:
In der Entscheidung wies das Oberste Gericht die Justizbehörden zudem an, rund 1.200 seit mehr als einem Jahr in einem Wüstengefängnis festgehaltene illegale Einwanderer binnen zwei Wochen freizulassen.
Erst gestern noch habe ich mich zu der Aussage verstiegen, an Israel - was das Kernland betrifft, nicht die besetzten Gebiete - im Großen und Ganzen nicht viel auszusetzen zu haben.
Aber es kommen doch immer wieder neue Fakten ans Tageslicht, die eher zu einer Militärdiktatur passen denn zu einer rechtsstaatlichen Demokratie.

Quelle: http://derstandard.at/2000020616208/Isr ... ng?ref=rec

P.S. Oder meintest du den Mordaufruf von Kulturministerin Miri Regev?
Zuletzt geändert von Ela am Donnerstag 3. September 2015, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Fuerst_48
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Fuerst_48 »

In Städten wie Akkon oder Haifa gibt es keine Probleme. Die findet man dort, wo der Zaun trennt und die Mauer die Handfeuerwaffen-Überfälle verhindert.
HugoBettauer

Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Ela » Do 3. Sep 2015, 13:32 hat geschrieben:
Ja, der Anlass zur Einstellung des gefakten Videos auf der Facebookseite von Israels Justizministerin war, dass eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Jerusalem anstand, der (zwischenzeitlich erfolgt) die Dauer der Internierung afrikanischer Flüchtlinge am Dienstag für unrechtmäßig erklärt hatte.
Ayelet Shaked wollte damit Stimmung gegen eine solche Entscheidung machen.
Solche Ausfälle sind ja zwischenzeitlich schon fast zur Routine einiger Mitglieder der Knesset geworden, leider.
Was mich mehr geschockt hat (man lernt doch immer wieder was Neues dazu), war folgendes:

Erst gestern noch habe ich mich zu der Aussage verstiegen, an Israel - was das Kernland betrifft, nicht die besetzten Gebiete - im Großen und Ganzen nicht viel auszusetzen zu haben.
Aber es kommen doch immer wieder neue Fakten ans Tageslicht, die eher zu einer Militärdiktatur passen denn zu einer rechtsstaatlichen Demokratie.

Quelle: http://derstandard.at/2000020616208/Isr ... ng?ref=rec

P.S. Oder meintest du den Mordaufruf von Kulturministerin Miri Regev?
Das meinte ich auch mit. In dieser Deutlichkeit liest man das von Regierungsmitgliedern nicht so oft, da interessiert mich, was die Hintergründe sein könnten.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von palulu »

Israel kritisiert Daniel Barenboim
Die israelische Kulturministerin Miri Regev fordert die Bundesregierung dazu auf, einen angeblich geplanten Auftritt des Dirigent Daniel Barenboim in Iran zu verhindern.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 69981.html

:rolleyes:
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Chajm »

palulu » Mi 9. Sep 2015, 00:42 hat geschrieben:Israel kritisiert Daniel Barenboim
Die israelische Kulturministerin Miri Regev fordert die Bundesregierung dazu auf, einen angeblich geplanten Auftritt des Dirigent Daniel Barenboim in Iran zu verhindern.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 69981.html

:rolleyes:
Und genau diese Art von Kommentaren machen eine sinnvolle Diskussion zum Thema nahezu unmöglich!
Es wird nur die israelische Seite und noch dazu mit einem möglichst schlechten Licht beleuchtet!
Das die iranische Regierung offiziell dazu verlautbart hat:
A spokesman for the ministry was quoted as saying that “Iran does not recognize the Zionist regime and will not co-operate with artists of this regime.”
http://www.timesofisrael.com/iran-nixes ... rformance/
interessiert nicht, wird bewusst nicht zur Kenntnis genommen oder wider besseres Wissen verschwiegen.
Unredlich ist es allemal!

PS: Und damit man nicht in die Versuchung kommt, die Quelle zu "kritisieren" - die gleiche Meldung über die iranische Ausladung steht auch im Spiegel und sogar die FAZ meldet kurz darauf:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/k ... 75464.html
Der Link steht übrigen auf der gleichen Seite, wie die Meldung über den israelischen Einspruch!

:D PPS: Der einzige Vorwurf, den man Israel in dieser Sache machen könnte wäre der, dass man nicht etwas mehr Gelassenheit an den Tag gelegt hat - die iranischen Mullahs hätten und haben ja dann Rest selbst besorgt! :D
Zuletzt geändert von Chajm am Mittwoch 9. September 2015, 08:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Marmelada »

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 69981.html
Ein solches Konzert, schreibt Regev auf Facebook, schade den Bemühungen Israels, das Atomabkommen mit Iran zu verhindern, und spiele den Gegnern ihres Landes in die Hände, zu denen die Ministerin auch Barenboim zählt.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/k ... 75464.html
„Der Iran erkennt das zionistische Regime (Israel) nicht an und wird auch nicht mit Künstlern dieses Regimes zusammenarbeiten“, sagte ein Sprecher des iranischen Kultusministeriums am Freitag.
Wenn Barenboim von diesen beiden Seiten gleichzeitig angegriffen wird, macht er alles richtig.
HugoBettauer

Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Inwiefern kann denn ein Konzert geeignet sein, eine Atombombe zu ermöglichen?
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Liegestuhl
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Liegestuhl »

Wenn Barenboim als Künstler des zionistischen Regimes dargestellt wird, lohnt es sich durchzudenken, was damit gemeint ist.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Ela
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Ela »

Chajm » Mi 9. Sep 2015, 07:12 hat geschrieben:PPS: Der einzige Vorwurf, den man Israel in dieser Sache machen könnte wäre der, dass man nicht etwas mehr Gelassenheit an den Tag gelegt hat - die iranischen Mullahs hätten und haben ja dann Rest selbst besorgt! :D
Das stimmt, hätte Israels Ministerin sich gar nicht geäußert, so hätte Iran die *rschkarte ganz allein gezogen.
Der Knackpunkt ist aber, dass Extremisten in ihrer Verbohrtheit so nicht denken.
Die Kulturministerin und bekennende Faschistin ("glücklich Faschistin zu sein") Miri Regev tut Israel mit ihrer verbohrten Haltung natürlich keinen Dienst, aber sie ist demokratisch gewählt worden und offensichtlich steht die Mehrheit der Israelis hinter ihr.
Die unbewusste Annäherung von Israel und Iran durch den verbohrten Extremismus mancher ihrer Regierungsmitglieder ist schon erschreckend.
Gleich und Gleich gesellt sich eben gern.
Zuletzt geändert von Ela am Donnerstag 10. September 2015, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Wolverine »

Ela » Do 10. Sep 2015, 08:24 hat geschrieben:
Das stimmt, hätte Israels Ministerin sich gar nicht geäußert, so hätte Iran die *rschkarte ganz allein gezogen.
Der Knackpunkt ist aber, dass Extremisten in ihrer Verbohrtheit so nicht denken.
Die Kulturministerin und bekennende Faschistin ("glücklich Faschistin zu sein") Miri Regev tut Israel mit ihrer verbohrten Haltung natürlich keinen Dienst, aber sie ist demokratisch gewählt worden und offensichtlich steht die Mehrheit der Israelis hinter ihr.
Die unbewusste Annäherung von Israel und Iran durch den verbohrten Extremismus mancher ihrer Regierungsmitglieder ist schon erschreckend.
Gleich und Gleich gesellt sich eben gern.
Jau, gleich und gleich. Die iranischen Faschisten beliefern die arabischen Faschisten in Gaza mit Geld und Waffen. Und dann kommst du mit einem solch erbärmlichen Statement. 94 % der Araber in Gaza stehen hinter dem Faschismus der Hamas und dem Terror gegen Israel. Gleich und gleich gesellt sich halt gern, nicht wahr?
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Heino
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Heino »

palulu » Mi 2. Sep 2015, 11:21 hat geschrieben:Debatte um Gewalt israelischer Soldaten : Die Hilflosigkeit der Besatzer
Ein Video aus dem Westjordanland zeigt, wie ein israelischer Soldat einen palästinensischen Jungen würgt. Die Regierung beklagt eine "Pallywood"-Inszenierung - doch die Bilder belegen schlicht das Ungleichgewicht im Nahostkonflikt.

-> http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 50986.html

Habe gerade diesen Artikel gelesen und bin dort auf den Namen der israelischen Kulturministerin gestoßen. Natürlich gegoogelt und dann das hier gefunden:


-> https://de.wikipedia.org/wiki/Miri_Rege ... .9Ferungen

Gab es gegen ihre Ernennung überhaupt keine Kritik im Land? Kann man solche Äußerungen in der israelischen Öffentlichkeit tätigen, ohne dabei mit Konsequenzen zu rechnen? Fallen solche Aussagen in Israel unter die Meinungsfreiheit?
Wahrscheinlich arrangieren sich die israelischen Regierungsmitglieder sehr gut mit solch rassitischen Aussagen oder warum sitzt die Frau noch auf ihrem Posten
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Ela »

Heino » Do 10. Sep 2015, 09:58 hat geschrieben: Wahrscheinlich arrangieren sich die israelischen Regierungsmitglieder sehr gut mit solch rassitischen Aussagen oder warum sitzt die Frau noch auf ihrem Posten
Rassismus und bekennender Faschismus sind was Gutes - sofern sie von Israelis ausgeübt werden.
Ich habe hier im Strang von den 'Israelfreunden' noch keine kritische Stimme gelesen, dass jetzt solche Extremisten in der Knesset sitzen.
Zuletzt geändert von Ela am Donnerstag 10. September 2015, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Wolverine »

Ela » Do 10. Sep 2015, 11:00 hat geschrieben:
Rassismus und bekennender Faschismus sind was Gutes - sofern sie von Israelis ausgeübt werden.
Ich habe hier von den 'Israelfreunden' noch keine kritische Stimme gelesen, dass jetzt solche Extremisten in der Knesset sitzen.
Nein, das ist eine Lüge von dir. Natürlich gibt es diese kritischen Stimmen. Allerdings hört man von dir überhaupt nichts bezüglich des geplanten Völkermordes durch die Hamas, was wesentlich schwerer wiegt. In Deutschland waren auch schon Faschisten im Parlament.
Vor allem sprichst du im Plural, obwohl es sich um eine Person handelt. Was wiederum auf eine beabsichtigte Lüge schließen lässt. Aber was bleicht euch Kritikern denn anderes übrig, als zu lügen?
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Heino »

Ela » Do 10. Sep 2015, 11:00 hat geschrieben:
Rassismus und bekennender Faschismus sind was Gutes - sofern sie von Israelis ausgeübt werden.
Ich habe hier im Strang von den 'Israelfreunden' noch keine kritische Stimme gelesen, dass jetzt solche Extremisten in der Knesset sitzen.
Kann man überhaupt noch von einer demorkatischen Regierung sprechen? Ich denke wer zu solchen Aussagen schweigt ist entweder feige oder solidarisiert sich mit dem Rassismus
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Ela »

Heino » Do 10. Sep 2015, 11:09 hat geschrieben:
Kann man überhaupt noch von einer demorkatischen Regierung sprechen? Ich denke wer zu solchen Aussagen schweigt ist entweder feige oder solidarisiert sich mit dem Rassismus
Wer in Israel zu solchen Aussagen nicht schweigt ist in heutiger Zeit besonders mutig, denn er wird ja sofort als Staatsfeind denunziert, siehe den oben angeführten Daniel Barenboim.
Am 10. Mai 2004 wurde Daniel Barenboim in der Knesset, dem israelischen Parlament, der Wolf-Preis für freundschaftliche Beziehungen unter den Völkern verliehen. In seiner Dankesrede zitierte Barenboim aus der israelischen Unabhängigkeitserklärung u. a. folgende Passage. „Der Staat Israel... wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen.“
Anschließend sagte er: „In tiefer Sorge frage ich heute, ob die Besetzung und Kontrolle eines anderen Volkes mit Israels Unabhängigkeitserklärung in Einklang gebracht werden kann. Wie steht es um die Unabhängigkeit eines Volkes, wenn der Preis dafür ein Schlag gegen die fundamentalen Rechte eines anderen Volkes ist?“ Daraufhin kam es zu einem Eklat, als die israelische Erziehungsministerin Limor Livnat Barenboim in ihrer Erwiderung vorwarf, das Parlament als Bühne zu missbrauchen, um Israel zu attackieren.
Barenboim stiftete das Preisgeld von 50.000 Dollar für die musikalische Erziehung von israelischen und palästinensischen Kindern.
Merkst du was?
Das Thema Besatzung darf in Israel mittlerweile einfach nicht mehr kritisiert werden. Barenboim ist nun ein prominenter Mann, das gibt ihm einen gewissen Schutz zumal er auch im Ausland Wohnsitze hat.
Der 'kleine Mann von der Straße' oder der 18jährige Junge, der zwar seinen Wehrdienst für sein Land ableisten will, aber aus Gewissensgründen keinen Dienst in den besetzten Gebieten leisten möchte, diese 'Abweichler' sind Repressalien schutzlos ausgeliefert.
Bekannte Kritiker wie Gideon Levy trauen sich nur noch mit Personenschützern auf die Straße.
Es ist eine dunkle Zeit für die freie Meinungsäußerung, die ja ein Grundpfeiler eines demokratischen Rechtsstaates ist.
Zuletzt geändert von Ela am Donnerstag 10. September 2015, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
Bobo
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Bobo »

Ela » Do 10. Sep 2015, 12:00 hat geschrieben:
Rassismus und bekennender Faschismus sind was Gutes - sofern sie von Israelis ausgeübt werden.
Ich habe hier im Strang von den 'Israelfreunden' noch keine kritische Stimme gelesen, dass jetzt solche Extremisten in der Knesset sitzen.
Was ist denn dass nun wieder für eine Luftblase. Wer Israels Positionen nachvollziehen kann, gilt vermutlich als Israelfreund. Okay, soweit so gut. Da sitzt möglicherweise eine Kulturministerin mit neofaschistischen Tendenzen im Amt. Und nun? Bekommen nur noch faschistoide Künstler Förderung oder worin liegt der Sinn des Beitrages nun? Wenn die neofaschistisch ist, sind es die anderen auch, und wenn die es auch sind, sind es auch jene, die Israels Position nachvollziehen können? Ist dass das Paket, das seinen Adressaten sucht? Anständige Menschen müssen das doch erkennen und sich darüber doch das Maul zerreißen?

So ein Quatsch. Nur Pöbel tanzt ums Lagerfeuer und keift, die Hexe soll brennen. Alle anderen versuchen zumindest nachzuvollziehen, wie der Alltag eines Israelis unter den gegebenen Umständen aussehen könnte. Zu deren Alltag gehören halbwegs schützende Unterstände, wie bei uns Busstationen. Auch deshalb halte ich den Hinweis, die Menschen sind oder werden zum Produkt ihrer Umwelt und ihres Umfeldes, das dort schon enorm prägend sein dürfte, für angebracht. Wer bliebe denn auf Dauer liberal, wenn er zeitlebens einer Volksgruppe gegenüber stünde, die nach seinem Tod geifert, ihn sogar feiert und die täglich auf ihn schießt? Es ist an den Palästinensern, sich von jenen erkennbar zu unterscheiden, die nach der Doktrin, Israelis oder Juden töten ist heilige Pflicht. Es gibt sie ganz gewiss, die friedliebenden Palästinenser, die sich gern auf eine friedliche Zukunft für sich und ihre Familie konzentrieren würden - nur wie unterscheidet man sie von den Fanatikern?

Wer nun schreibt, die Fanatiker seien das Produkt der Israelis, der versucht, meinem Verständnis nach, den Fanatismus von Verlieren zu rechtfertigen, die bereits bewiesen haben, dass sie vor gar nichts zurück schrecken, um ihre rückständigen religiösen Vorstellungen aus einer Zeit des Propheten ins dritte Jahrtausend zu schleifen.
Zuletzt geändert von Bobo am Donnerstag 10. September 2015, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Auch deshalb halte ich den Hinweis, die Menschen sind oder werden zum Produkt ihrer Umwelt und ihres Umfeldes, das dort schon enorm prägend sein dürfte, für angebracht
Die Menschen sind nicht allein Produkt ihrer Umwelt. Es wäre auch gar nicht bemerkenswert, eine solche Aussage der Ministerin zu diskutieren, wenn diese nur "Produkt ihrer Umwelt" wäre und sich so gar nicht von dem unterschiede, was man sonst aus dieser Umwelt hört.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von harry52 »

Das es auch in Israel Rassisten gibt, verleugnet nahezu niemand.

Es wäre sogar ziemlich komisch, wenn es die in allen anderen Ländern gibt, nur in Israel nicht. Israel ist laut einer Studie sogar das meist kritisierteste Land in Deutschland. Das man da blind wäre, ist einfach nicht wahr.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Warum wird ausgerechnet Israel und die Juden so stark kritisiert? Das hat ja Tradition und ist vielleicht auch gar nicht so verwunderlich. Immerhin ist das Judentum das ältere Orginal und das Christentum und der Islam die jüngere Fälschung, oder nicht? Und Sündenböcke für eigenes Versagen und Fehler sind sowieso immer willkommen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
HugoBettauer

Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

harry52 » Do 10. Sep 2015, 21:59 hat geschrieben:Das es auch in Israel Rassisten gibt, verleugnet nahezu niemand.
Wäre seltsam, wenn es die nicht gäbe. Die Worte der Ministerin sind aber für die deutschen Ohren immer noch ungewöhnlich.
Warum wird ausgerechnet Israel und die Juden so stark kritisiert? Das hat ja Tradition und ist vielleicht auch gar nicht so verwunderlich.
Jedes Land hat nationale Interessen, die verständlich sind, die aber nicht unwidersprochen bleiben müssen. Im Falle Israels gibt es das aber, dass manche jeden Widerspruch zu israelischen Interessen für eine Art Angriff auf diesen Staat halten und es gibt umgekehrt auch welche, die das wirklich so meinen.
Immerhin ist das Judentum das ältere Orginal und das Christentum und der Islam die jüngere Fälschung, oder nicht?
Um Religion geht es bei solchen Frontstellungen selten. Aus Sicht des Christentums ist das Judentum ein Vorläufer. Nachfolger haben an den Vorgänger oft die Erwartung, dass er irgendwie Platz mache. Viele Judenfeinde sind aber gar nicht religiös. Umgekehrt sind auch viele Christen mit dem Islam verfeindet.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Wolverine »

harry52 » Do 10. Sep 2015, 21:59 hat geschrieben:Das es auch in Israel Rassisten gibt, verleugnet nahezu niemand.

Es wäre sogar ziemlich komisch, wenn es die in allen anderen Ländern gibt, nur in Israel nicht. Israel ist laut einer Studie sogar das meist kritisierteste Land in Deutschland. Das man da blind wäre, ist einfach nicht wahr.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Warum wird ausgerechnet Israel und die Juden so stark kritisiert? Das hat ja Tradition und ist vielleicht auch gar nicht so verwunderlich. Immerhin ist das Judentum das ältere Orginal und das Christentum und der Islam die jüngere Fälschung, oder nicht? Und Sündenböcke für eigenes Versagen und Fehler sind sowieso immer willkommen.
Hier wurde ja suggeriert, dass ganz Israel aus Faschisten bestehen würde, respektive sich jeder Mensch verdächtig machen würde, der diese eine Ministerin nicht anprangert, mit diesen Faschisten zu paktieren. Deshalb führte ich mein Beispiel mit dem faschistischen Iran an, der die faschistische Hamas finanziert. Dadurch sterben wesentlich mehr Menschen als durch eine vermeintlich faschistische Ministerin in Israel. Angesichts der exponierten Lage des israelischen Staates und der Anfeindungen denen Israel ausgesetzt ist, kann man sich halt eine weichgekochte Linksregierung nicht leisten. In Israel müssen Falken das Sagen haben sonst kann man das Land gleich verschenken.
Zuletzt geändert von Wolverine am Freitag 11. September 2015, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Marmelada »

harry52 » Do 10. Sep 2015, 22:59 hat geschrieben:Das es auch in Israel Rassisten gibt, verleugnet nahezu niemand.

Es wäre sogar ziemlich komisch, wenn es die in allen anderen Ländern gibt, nur in Israel nicht. ...
Wenn das das Thema wäre, würde es "Gibt es in Israel Rassisten?" heißen. Der Titel lautet aber "Bekennende Faschistin ist israelische Kulturministerin?!". Diese Verwunderung speist sich aus der Erwartungshaltung gegenüber der einzigen Demokratie im Nahen Osten. Bei Diktaturen, Autokratien oder Theokratien wie dem Iran wundert sich kein Mensch über religiöse oder andere Faschisten in der Regierung, bei Demokratien westlicher Prägung hingegen schon. Ist so ähnlich wie mit Ungarn. Von demokratisch gewählten Regierungen erwartet man einfach keine faschistoiden Sprücheklopfer am Machthebel, selbst wenn es Rechtsaußenregierungen wie in Israel oder Ungarn sind.
Zuletzt geändert von Marmelada am Freitag 11. September 2015, 00:57, insgesamt 2-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Marmelada » Do 10. Sep 2015, 23:33 hat geschrieben:Bei Diktaturen, Autokratien oder Theokratien wie dem Iran wundert sich kein Mensch über religiöse oder andere Faschisten in der Regierung, bei Demokratien westlicher Prägung hingegen schon. Ist so ähnlich wie mit Ungarn. Von demokratisch gewählten Regierungen erwartet man einfach keine faschistoiden Sprücheklopfer am Machthebel, selbst wenn es Rechtsaußenregierungen wie in Israel oder Ungarn sind.
Das wird wohl ein Teil des Problems sein. Man kennt das, dass Merkel einen Henry Nitzsche oder Martin Hohmann hochkant rauswirft, auch wenn Vera Lengsfeld vom Broder-Blog in beiden Fällen sehr jammerte. Wie die Reaktionen auf die Aussage der Ministerin in Israel ausfielen, konnte ich noch nicht erfahren, aber ungeteilte Zustimmung wird es wohl nicht gegeben haben.
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Fuerst_48
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Fuerst_48 »

Marmelada » Fr 11. Sep 2015, 00:33 hat geschrieben:Wenn das das Thema wäre, würde es "Gibt es in Israel Rassisten?" heißen. Der Titel lautet aber "Bekennende Faschistin ist israelische Kulturministerin?!". Diese Verwunderung speist sich aus der Erwartungshaltung gegenüber der einzigen Demokratie im Nahen Osten. Bei Diktaturen, Autokratien oder Theokratien wie dem Iran wundert sich kein Mensch über religiöse oder andere Faschisten in der Regierung, bei Demokratien westlicher Prägung hingegen schon. Ist so ähnlich wie mit Ungarn. Von demokratisch gewählten Regierungen erwartet man einfach keine faschistoiden Sprücheklopfer am Machthebel, selbst wenn es Rechtsaußenregierungen wie in Israel oder Ungarn sind.
An ihren / seinen Taten wird ein Exponent gemessen und beurteilt. Punzierungen sind etwas für die Presse-Heins, Verzeihung! Journalisten....
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Liegestuhl »

Marmelada » Fr 11. Sep 2015, 00:33 hat geschrieben:Diese Verwunderung speist sich aus der Erwartungshaltung gegenüber der einzigen Demokratie im Nahen Osten. Bei Diktaturen, Autokratien oder Theokratien wie dem Iran wundert sich kein Mensch über religiöse oder andere Faschisten in der Regierung, bei Demokratien westlicher Prägung hingegen schon. Ist so ähnlich wie mit Ungarn. Von demokratisch gewählten Regierungen erwartet man einfach keine faschistoiden Sprücheklopfer am Machthebel, selbst wenn es Rechtsaußenregierungen wie in Israel oder Ungarn sind.
Du kannst ein Land mit der Geschichte Israel in diesem speziellen geopolitischem Umfeld nicht mit einer westlichen Demokratie vergleichen, in der es seit 70 Jahren keinen Krieg mehr gegeben hat. Würde es in Deutschland, über einen längeren Zeitraum, eine vergleichbare terroristische Gefahr geben, hätten wir schon so manche freiheitliche Errungenschaft eingebüßt.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Marmelada »

Liegestuhl » Fr 2. Okt 2015, 13:48 hat geschrieben:
Du kannst ein Land mit der Geschichte Israel in diesem speziellen geopolitischem Umfeld nicht mit einer westlichen Demokratie vergleichen, in der es seit 70 Jahren keinen Krieg mehr gegeben hat. Würde es in Deutschland, über einen längeren Zeitraum, eine vergleichbare terroristische Gefahr geben, hätten wir schon so manche freiheitliche Errungenschaft eingebüßt.
Aha.

https://de.wikipedia.org/wiki/Miri_Regev#Abgeordnete
Im Zusammenhang mit gewalttätigen Ausschreitungen israelischer Jugendlicher bei einer Demonstration gegen sudanesische Flüchtlinge in Tel Aviv, erklärte Regev, „die Sudanesen sind wie ein Krebs in unserem Körper.“[4] Zunächst bestritt Regev diese Aussage im Nachhinein, Videos der Demonstration belegten jedoch eindeutig ihre rassistischen Äußerungen.[5] Am folgenden Tag entschuldigte sie sich und versicherte, dass es nicht ihre Absicht gewesen sei, Holocaust-Überlebende oder Krebskranke zu verletzen.[3]
Inwiefern stellen die sudanesischen Flüchtinge eine terroristische Bedrohung dar, die mit Krebs verglichen werden muss?
Zuletzt geändert von Marmelada am Freitag 2. Oktober 2015, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Parker »

Marmelada » Fr 2. Okt 2015, 13:57 hat geschrieben:Aha.

https://de.wikipedia.org/wiki/Miri_Regev#Abgeordnete
Inwiefern stellen die sudanesischen Flüchtinge eine terroristische Bedrohung dar, die mit Krebs verglichen werden muss?
Du erwartest also, daß ein Land, das seine lokale und religiöse Nachbarschaft, wie auch nach wie vor einige unserer Landsleute in allen politischen Lagern, offen von der Landkarte tilgen will, genauso agiert wie wir im Helfer der Welt-Taumel.

Eine nennenswerte Zahl von Muslimen, die keine Perspektive haben, es in ihrer neuen Heimat zu etwas zu bringen, stellt überall ein erwähnenswertes Kriminalitätsrisiko dar. In Israel sieht das noch ganz anders aus als bei uns, denn da stehen die Aufhetzer schon Schlange, bevor der erste Flüchtling überhaupt im Land ist. Israel kann Heerscharen von Leuten, die die diese übrigens auch nicht für richtige Menschen haltenden Araber drumherum liebend gern zu Wahnwitz aller Art anstacheln werden, ungefähr so dringend brauchen, wie Du gern eine Handgranate verschlucken würdest.

Wenn Dich Deine Nachbarn ausrotten wollen, brauchst Du keine pazifistische Führung, die mal drüber schwatzt, sondern ein paar Feuerfresser, die das angehen. Wer das jemals anders sah, der ist weg im Sinne von weg.
Eigentlich ganz einfach. Wissen nur europäische Wohlstandszöglinge besser, die glauben, es sei ein schlimmer Konflikt, wenn man sich mal in Detailfragen nicht einigen kann.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Fuerst_48 »

Parker » Fr 2. Okt 2015, 15:27 hat geschrieben:
Du erwartest also, daß ein Land, das seine lokale und religiöse Nachbarschaft, wie auch nach wie vor einige unserer Landsleute in allen politischen Lagern, offen von der Landkarte tilgen will, genauso agiert wie wir im Helfer der Welt-Taumel.

Eine nennenswerte Zahl von Muslimen, die keine Perspektive haben, es in ihrer neuen Heimat zu etwas zu bringen, stellt überall ein erwähnenswertes Kriminalitätsrisiko dar. In Israel sieht das noch ganz anders aus als bei uns, denn da stehen die Aufhetzer schon Schlange, bevor der erste Flüchtling überhaupt im Land ist. Israel kann Heerscharen von Leuten, die die diese übrigens auch nicht für richtige Menschen haltenden Araber drumherum liebend gern zu Wahnwitz aller Art anstacheln werden, ungefähr so dringend brauchen, wie Du gern eine Handgranate verschlucken würdest.

Wenn Dich Deine Nachbarn ausrotten wollen, brauchst Du keine pazifistische Führung, die mal drüber schwatzt, sondern ein paar Feuerfresser, die das angehen. Wer das jemals anders sah, der ist weg im Sinne von weg.
Eigentlich ganz einfach. Wissen nur europäische Wohlstandszöglinge besser, die glauben, es sei ein schlimmer Konflikt, wenn man sich mal in Detailfragen nicht einigen kann.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Marmelada »

Miri Regev apologizes for calling migrants ‘cancer'
http://www.jpost.com/Diplomacy-and-Poli ... nts-cancer
“I am sorry my comments were taken out of context,” Regev wrote on Facebook.
"Out of context" :D
“If someone was offended, I apologize. The incitement against me and the attempt to paint my words in a way I did not intend is typical of what has been done to rightwing leaders.
Die armen Rightwingers, alle sind so gemein zu ihnen. :(
Politicians from across the political spectrum had blasted Regev’s remarks, including Prime Minister Binyamin Netanyahu and Knesset Speaker Reuven Rivlin.
Was? :eek:

Weiß Bibi denn nicht, dass Migranten irgendwas mit Terror sind und deshalb als "Krebsgeschwür" bezeichnet werden müssen, nämlich zur Terrorabwehr? Dann sollte er sich mal die notwendigen Infos hier auf pf.eu anlesen! :mad:
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Das ist sehr beruhigend, wenn solche Worte, egal in welchem Kontext gesagt, solche Reaktionen hervorbringen. Danke für den Link.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Jekyll »

Parker » Fr 2. Okt 2015, 14:27 hat geschrieben:Du erwartest also, daß ein Land, das seine lokale und religiöse Nachbarschaft, wie auch nach wie vor einige unserer Landsleute in allen politischen Lagern, offen von der Landkarte tilgen will, genauso agiert wie wir im Helfer der Welt-Taumel.
Angeprangert wird hier lediglich die faschistisch-rassistische Gesinnung einer Politikerin in einem demokratischen, westlich geprägten Land, die sie auch noch ohne Hehl zum Ausdruck bringt (bringen darf). Man kann einer besonderen Situation auch als Nicht-Rassist und Nicht-Faschist gerecht werden, sowas ist nicht zwingend erforderlich. Übrigens könnte die Gegenseite genauso argumentieren, also Vorsicht mit Legitimationen von Rassismen und dergleichen.
Eine nennenswerte Zahl von Muslimen, die keine Perspektive haben, es in ihrer neuen Heimat zu etwas zu bringen, stellt überall ein erwähnenswertes Kriminalitätsrisiko dar. In Israel sieht das noch ganz anders aus als bei uns, denn da stehen die Aufhetzer schon Schlange, bevor der erste Flüchtling überhaupt im Land ist. Israel kann Heerscharen von Leuten, die die diese übrigens auch nicht für richtige Menschen haltenden Araber drumherum liebend gern zu Wahnwitz aller Art anstacheln werden, ungefähr so dringend brauchen, wie Du gern eine Handgranate verschlucken würdest.

Wenn Dich Deine Nachbarn ausrotten wollen, brauchst Du keine pazifistische Führung, die mal drüber schwatzt, sondern ein paar Feuerfresser, die das angehen. Wer das jemals anders sah, der ist weg im Sinne von weg.
Du redest am Kernproblem vorbei (siehe oben).
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Liegestuhl »

Jekyll » Sa 3. Okt 2015, 10:29 hat geschrieben:Angeprangert wird hier lediglich die faschistisch-rassistische Gesinnung einer Politikerin in einem demokratischen, westlich geprägten Land, die sie auch noch ohne Hehl zum Ausdruck bringt (bringen darf). .
Hör doch auf zu heucheln! Als wenn irgendjemanden hier in Deutschland interessieren würde, welche Gesinnung eine einzelne Politikerin in einem Ministaat irgendwo im brennenden Nahen Osten hat. Es bietet einzig und alleine Projektionsfläche für unsere Profi-Israelkritiker, mal wieder richtig über den jüdischen Staat vom Leder zu ziehen.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Liegestuhl » Sa 3. Okt 2015, 10:10 hat geschrieben: Als wenn irgendjemanden hier in Deutschland interessieren würde, welche Gesinnung eine einzelne Politikerin in einem Ministaat irgendwo im brennenden Nahen Osten hat.
Ich fand die Meldung erwähnenswert, gerade weil sie nicht meinen Erwartungen entsprach - denen entsprachen eher die Entgegnungen, die Marmelade beigetragen hat.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Parker »

Jekyll » Sa 3. Okt 2015, 10:29 hat geschrieben:Angeprangert wird hier lediglich die faschistisch-rassistische Gesinnung einer Politikerin in einem demokratischen, westlich geprägten Land, die sie auch noch ohne Hehl zum Ausdruck bringt (bringen darf). Man kann einer besonderen Situation auch als Nicht-Rassist und Nicht-Faschist gerecht werden, sowas ist nicht zwingend erforderlich. Übrigens könnte die Gegenseite genauso argumentieren, also Vorsicht mit Legitimationen von Rassismen und dergleichen.

Du redest am Kernproblem vorbei (siehe oben).
Eine Politikerin, in einem westlich geprägten Land, dem diese Menschen, denen ihr Rassismus gilt, gern ein hübsches Ausrottungsprogramm verpassen würden und da auch guttteils aktiv drauf hinarbeiten oder es begeistert herbeisehnen. Du unterschlägst da etwas nicht ganz unwesentliches.

Nebenbei hat es etwas, was mir überhaupt nicht behagen will, wenn Deutsche Juden erzählen wollen, wieviel Genozidbedrohung sie wegzustecken haben, ohne ungemütlich werden zu dürfen.

Wenn Du nicht willst, daß Dein Nachbar fiese Faschos auf Dich losläßt, bedroh ihn nicht mit Vernichtung. Ist nicht schwer.
Zuletzt geändert von Parker am Samstag 3. Oktober 2015, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Parker » Sa 3. Okt 2015, 15:09 hat geschrieben: Eine Politikerin, in einem westlich geprägten Land, dem diese Menschen, denen ihr Rassismus gilt, gern ein hübsches Ausrottungsprogramm verpassen würden und da auch guttteils aktiv drauf hinarbeiten oder es begeistert herbeisehnen. Du unterschlägst da etwas nicht ganz unwesentliches.
Einem radikalen Politiker ist es nicht notwendig, ob eine reale Bedrohung vorliegt. Er verhält sich unabhängig davon so als ob. Das erleben wir hier bei der Ministerin und das Echo aus der israelischen Gesellschaft zeigt, dass dort durchaus die demokratische Kontrolle funktioniert.
Nebenbei hat es etwas, was mir überhaupt nicht behagen will, wenn Deutsche Juden erzählen wollen, wieviel Genozidbedrohung sie wegzustecken haben
Das ist ein Argument, das ich schon immer dumm fand. Wer dieses Argument bringt, verbittet sich selbst seinen eigenen Standpunkt.
Wenn Du nicht willst, daß Dein Nachbar fiese Faschos auf Dich losläßt, bedroh ihn nicht mit Vernichtung.
Das ist ein Verfahren, das historisch nicht funktioniert hat. Man muss schon strunzdumm sein, das nicht zu bemerken.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Parker »

HugoBettauer » Sa 3. Okt 2015, 16:25 hat geschrieben: Einem radikalen Politiker ist es nicht notwendig, ob eine reale Bedrohung vorliegt. Er verhält sich unabhängig davon so als ob. Das erleben wir hier bei der Ministerin und das Echo aus der israelischen Gesellschaft zeigt, dass dort durchaus die demokratische Kontrolle funktioniert.


Das ist ein Argument, das ich schon immer dumm fand. Wer dieses Argument bringt, verbittet sich selbst seinen eigenen Standpunkt.


Das ist ein Verfahren, das historisch nicht funktioniert hat. Man muss schon strunzdumm sein, das nicht zu bemerken.
Israel keine reale Bedrohung... Das müssen die unbedingt mal aus deutschen Wohnzimmern mitgeteilt bekommen.

Und selbstverständlich haben sich Deutsche einen "Standpunkt" zum israelischen Wunsch nach einem sicheren Leben zu verkneifen. Oder haben wir etwa was zu Ende zu bringen?
Juden brauchen keine Deutschen, die ihnen erzählen, wieviel Genozidrisiko sie auszuhalten haben. Das nicht zu erkennen, erschien mir schon immer reichlich dumm.

Ich gehe nicht weiter darauf ein, wie strunzdumm man für Deinen letzten Satz sein muß.
Zuletzt geändert von Parker am Samstag 3. Oktober 2015, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Parker » Sa 3. Okt 2015, 15:30 hat geschrieben:Israel keine reale Bedrohung...
Kein Verb, kein Satz. Was Inhalt?
Das müssen die unbedingt mal aus deutschen Wohnzimmern mitgeteilt bekommen.
Ich wusste gar nicht, dass hier nennenswert Israelis mitlesen. Aber wenn, dann sprechen die für sich selbst oder entscheiden zu schweigen - einen imaginierten Stellvertreter brauchen die nicht. Bisher hat mir auch noch nie einer von ihnen vorgeworfen, es sei mir nicht erlaubt, zu dem Thema zu sprechen. Das ist eine originär deutsche Idee.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Parker »

HugoBettauer » Sa 3. Okt 2015, 16:36 hat geschrieben: Kein Verb, kein Satz. Was Inhalt?


Ich wusste gar nicht, dass hier nennenswert Israelis mitlesen. Aber wenn, dann sprechen die für sich selbst oder entscheiden zu schweigen - einen imaginierten Stellvertreter brauchen die nicht. Bisher hat mir auch noch nie einer von ihnen vorgeworfen, es sei mir nicht erlaubt, zu dem Thema zu sprechen. Das ist eine originär deutsche Idee.
Du bist also ein Deutscher, der sich nach der Shoa intellektuell und moralisch überlegen fühlt, wenn er beim nächsten angedachten Genozid an Juden herumargumentiert, inwieweit sich Juden zur Wehr setzen dürfen und natürlich das verdammte Recht dazu hat.
Wir machen weiter, diesmal von der anderen Seite.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Parker » Sa 3. Okt 2015, 15:40 hat geschrieben:
Du bist also ein Deutscher, der sich nach der Shoa intellektuell und moralisch überlegen fühlt
Die Shoa ist für mein Wohlbefinden kein Beitrag.
, wenn er beim nächsten angedachten Genozid an Juden herumargumentiert
Hier ist kein Genozid angedacht. Hier haben israelische Politiker verschiedener Richtungen eine radikale israelische Politikerin mit extrem ungehörigen Aussagen angezählt, weil sie eben nicht für das sprach, was in Israel allgemein akzeptiert ist. Darum geht es in diesem Thread. Wenn du dir Zeit nimmst, den Verlauf zu lesen, wirst du bemerken, dass ich zu dem Thema vor allem mehr wissen wollte und dass Marmeladas Beitrag mich sehr beruhigt hat.
inwieweit sich Juden zur Wehr setzen dürfen
Wer angegriffen wird, verteidigt sich. Da wird mich keiner fragen, was deiner schlecht nachgemachten Entrüstung ziemlich die Luft rauslässt. Hier geht es um keinen Angriff. Hier geht es um eine Ministerin, die nach in- und ausländischer Reaktion zu schließen erheblich daneben gehauen hat. Sie selbst sah sich genötigt, sich zu entschuldigen - ob nun aus Überzeugung oder weil sie musste.
und natürlich das verdammte Recht dazu hat.
Es wird dich vielleicht wundern, aber das Recht zur Meinungsbildung wird auch in Zukunft nicht zur Diskussion stehen.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Marmelada »

HugoBettauer » Sa 3. Okt 2015, 11:14 hat geschrieben: Ich fand die Meldung erwähnenswert, gerade weil sie nicht meinen Erwartungen entsprach - denen entsprachen eher die Entgegnungen, die Marmelade beigetragen hat.
Wenn man weiß, dass es sich um eine Rechtsaußenregierung handelt, muss man es wohl erwarten. Inklusive der Ausreden, die ich zitiert habe. Hierzulande auch mit dem Satz "Das wird man ja noch sagen dürfen..." bekannt.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Parker »

HugoBettauer » Sa 3. Okt 2015, 17:52 hat geschrieben: Die Shoa ist für mein Wohlbefinden kein Beitrag.


Hier ist kein Genozid angedacht. Hier haben israelische Politiker verschiedener Richtungen eine radikale israelische Politikerin mit extrem ungehörigen Aussagen angezählt, weil sie eben nicht für das sprach, was in Israel allgemein akzeptiert ist. Darum geht es in diesem Thread. Wenn du dir Zeit nimmst, den Verlauf zu lesen, wirst du bemerken, dass ich zu dem Thema vor allem mehr wissen wollte und dass Marmeladas Beitrag mich sehr beruhigt hat.


Wer angegriffen wird, verteidigt sich. Da wird mich keiner fragen, was deiner schlecht nachgemachten Entrüstung ziemlich die Luft rauslässt. Hier geht es um keinen Angriff. Hier geht es um eine Ministerin, die nach in- und ausländischer Reaktion zu schließen erheblich daneben gehauen hat. Sie selbst sah sich genötigt, sich zu entschuldigen - ob nun aus Überzeugung oder weil sie musste.


Es wird dich vielleicht wundern, aber das Recht zur Meinungsbildung wird auch in Zukunft nicht zur Diskussion stehen.
Exakt dasselbe kann man von Rechtsextremen lesen, von denen Dich hier nichtmal das fehlende Bekenntnis zum Antisemitismus trennt. Die nennen das heute auch gern Antizionismus.
Aber natürlich ist nur der ideologische Unterbau das Verbrechen und man kann gutgelaunt dabei mitwirken, Juden in ihrem Selbstschutz vor ihren Möchtegernmördern zu beschneiden, solange man sich Antifaschist nennt.

Diese Frau ist eine glasklare Antwort auf den arabischen Wunsch, Israel vor die Küste zu verlegen. Wer derart bedroht ist, der wählt so. Das nicht zu kapieren sagt alles Notwendige über Deinen Anspruch auf intellektuelle Überlegenheit. Dazu muß man gar nicht auf Deinen Anspruch eingehen, als Deutscher Juden erzählen zu wollen, inwieweit sie bedroht sind und wie sie darauf zu reagieren haben. Man muß auch nicht Freud und seine Ansicht zur Abwesenheit von Scham hinzuziehen.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Parker » Sa 3. Okt 2015, 21:04 hat geschrieben:
Exakt dasselbe kann man von Rechtsextremen lesen, von denen Dich hier nichtmal das fehlende Bekenntnis zum Antisemitismus trennt. Die nennen das heute auch gern Antizionismus.
Aber natürlich ist nur der ideologische Unterbau das Verbrechen und man kann gutgelaunt dabei mitwirken, Juden in ihrem Selbstschutz vor ihren Möchtegernmördern zu beschneiden, solange man sich Antifaschist nennt.

Diese Frau ist eine glasklare Antwort auf den arabischen Wunsch, Israel vor die Küste zu verlegen. Wer derart bedroht ist, der wählt so. Das nicht zu kapieren sagt alles Notwendige über Deinen Anspruch auf intellektuelle Überlegenheit. Dazu muß man gar nicht auf Deinen Anspruch eingehen, als Deutscher Juden erzählen zu wollen, inwieweit sie bedroht sind und wie sie darauf zu reagieren haben. Man muß auch nicht Freud und seine Ansicht zur Abwesenheit von Scham hinzuziehen.
Du wiederholst dich, wie langweilig. Wenn du rassistische Ausrutscher einer Ministerin, die ihr selbst und dem Rest des Landes mindestens peinlich sind, für eine Art automatische Reaktion “der Juden“,kleiner als die Gesamtheit gibt's für dich ja nicht, auf die Lage in der Region hältst, wundert man sich doch sehr über den fehlenden Rückhalt für diesen Unsinn in Israel selbst.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Marmelada »

http://www.taz.de/!5225960/
Die Ministerin Regev droht, die Kriterien zu verändern, was beim Justizberater der Regierung Warnlampen aufblinken lässt. Die Grenzen des Dialogs in der israelischen Gesellschaft dürften nicht eingeengt werden, verlautete aus dem Büro von Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein. Ausschlaggebend für die Förderung dürften allein künstlerische und professionelle Überlegungen sein. Regev bleibt stur: „Der Berater muss sich in meine Entscheidungen über die Verteilung des Budgets nicht einmischen.“
Nicht? :D
Liran Atzmor findet die Aufregung der Kulturministerin verfehlt. „Das Bild, das die Regierung vom israelischen Film zeichnet, hat mit der realen Situation nichts zu tun“, sagt er. Dass der Film politisch ist und sich vor allem mit dem Nahostkonflikt beschäftige, „stimmte vielleicht Ende der 90er Jahre, Anfang 2000, heute sind die Themen viel weiter gestreut“. Als „völligen Unsinn“ empfindet Atzmor die „Hetze und Dämonisierung“ der Ministerin gegen die Filmindustrie und die Medien.
Was man als Kulturministerin halt so macht.
Zuletzt geändert von Marmelada am Samstag 3. Oktober 2015, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von HugoBettauer »

Einen rein zufällig israelischen Filmtipp brachte ich kürzlich im Medienforum an. An diesem Film mag jeder selbst bewerten, was an der Ministerin Ideen dran ist. Falls man sich ein Urteil über einen israelischen Film nicht von einem wild gewordenen deutschen Forenteilnehmer verbieten lassen will, versteht sich.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Parker »

HugoBettauer » Sa 3. Okt 2015, 22:14 hat geschrieben: Du wiederholst dich, wie langweilig. Wenn du rassistische Ausrutscher einer Ministerin, die ihr selbst und dem Rest des Landes mindestens peinlich sind, für eine Art automatische Reaktion “der Juden“,kleiner als die Gesamtheit gibt's für dich ja nicht, auf die Lage in der Region hältst, wundert man sich doch sehr über den fehlenden Rückhalt für diesen Unsinn in Israel selbst.
Mich faszinieren hier vor allem Deutsche, denen arabischer Rassitsmus am Allerwertesten vorbei geht, denen aber jüdischer Rassismus eine Herzensangelegenheit ist.
Wenn die Israelis das selbst infrage stellen, wie um Himmels Willen kann man sich da als deutscher Nichtnazi genötigt sehen, auch noch einzusteigen?
Diese Frage sollte genug Stoff zum sehr wundern bieten.
Arroganzposen wie "... wie langweilig..." kannst Du Dir ja leisten.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Jekyll »

Liegestuhl » Sa 3. Okt 2015, 10:10 hat geschrieben:
Hör doch auf zu heucheln! Als wenn irgendjemanden hier in Deutschland interessieren würde, welche Gesinnung eine einzelne Politikerin in einem Ministaat irgendwo im brennenden Nahen Osten hat. Es bietet einzig und alleine Projektionsfläche für unsere Profi-Israelkritiker, mal wieder richtig über den jüdischen Staat vom Leder zu ziehen.
Keine Sorge, noch haben sich die üblichen Verdächtigen hier nicht zur Wort gemeldet. Es besteht noch Hoffnung, dass es hier sachlich zugeht. Und da insbesondere Deutschland eine ganz besondere Beziehung zu Israel hat, aus Gründen, die ich hier nicht weiter ausführen muss, ist es natürlich von Belang, wenn eine Ministerin im Amt nazimäßige Sprüche klopft und welche Reaktionen sowas in der politischen Landschaft hervorruft. Ich meine, es wäre doch echt seltsam, wenn Deutschland, das offiziell das Nazitum hinter sich gelassen hat, eine ganz besondere (sprich positive) Beziehung zu einem Land pflegen würde, das nazimäßige PolitikerInnen toleriert. Wäre echt paradox, und realsatire auch.
Zuletzt geändert von Jekyll am Samstag 3. Oktober 2015, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Bekennende Faschistin ist israelische Kulturminsterin?!

Beitrag von Parker »

Jekyll » Sa 3. Okt 2015, 23:06 hat geschrieben:Dieses alttestamentarische "Aug um Auge" halte ich für äußerst kurzsichtig und kontraproduktiv. Irgendwie unpassend für einen Staat, der sich modern und demokratisch nennt.
Kommt Dir nicht der leiseste Anflug von Scham, wenn Du als Deutscher Juden "modern und dnemokratisch" erklären willst?
Ich möchte im Boden veersinken, allein weil es noch Deutsche gibt, die sich das herausnehmen.
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