Emin » 2015-09-17, 23:07 hat geschrieben:
Die Frage aber ist, wieso das Leid des syrischen Volkes ein europäisches Problem sein soll. Das sehen die meisten Europäer nicht ein, und das ist auch verständlich. Man muss nicht mal den europäischen Kontinent verlassen, um großes Leid zu finden. Im Kosovo lebt jeder Fünfte, also ca. 400.000 Menschen, von weniger als 1€ am Tag. Warum dürfen die nicht nach Deutschland kommen? Und das ist nur ein Beispiel. In Moldawien oder anderen europäischen Ländern herrscht ebenso bitterste Armut.
Aber selbst wenn man die syrischen Flüchtlinge zum europäischen Problem machen möchte, so bleibt immer noch die Tatsache, dass es ein außerordentlich ineffizienter, ja direkt dümmlicher Weg ist ihnen auf diese Art und Weise zu helfen, wie es gerade geschieht. Deutschland belohnt illegale Einwanderung. Das ist auf jede erdenkliche Art und Weise der verkehrte Weg. Diese Willkommenskultur befördert aber weiterhin illegale Einwanderung. Selbst wenn das syrische Leid ein europäisches Problem ist. Man löst es nicht, indem man illegale Einwanderung belohnt.
Klingt nachvollziehbar und nicht unvernünftig! Aber:
Hier handelt es sich um Menschen, die obdachlos und in
der Heimat bei Leib und Leben bedroht sind, weil sie
dort zwischen allen Mühlsteinen gelandet sind. Das unter-
scheidet sie sehr deutlich von bitterarmen Menschen im
Kosovo und in Albanien.
Auch wurde doch von der UNHCR die Nachricht verbreitet,
daß die Versorgung der in den Nachbarländern Syriens
gestrandeten Flüchtlinge nicht mehr auf dem Lebensminimum
möglich ist, weil zugesagte Mittel ganz einfach nicht ein-
treffen. Da verwundert es doch nicht, wenn sich die
Menschen unter erneut Gefahr für Leib und Leben auf den
Weg dahin machen, wo sie vielleicht rettende Hilfe erwar-
ten können.
Wenn man sich diese Brille aufsetzt, dann sind für die
unmittelbar Betroffenen Fragen wie "illegal" oder "wessen
Verantwortung das gegenwärtige Unglück sei" irgendwann
nebensächlich, obwohl ganz klar der massenhaft illegale
Zuzug insgesamt ins Chaos führen muß. Da ist sich jeder
Betroffene "selbst der Nächste". Harte Ordnungsmaßnahmen
sind deshalb notwendig, um dieses Chaos ein zu dämmen, um
überhaupt Hilfe am richtigen Ort und zur richtigen Zeit
möglich machen zu können.
Mit diesem Widerspruch müssen wir hier leben, aber doch immer
noch mitfühlend, wenn mit kühlem Kopf das Notwendige getan
werden muß. Dieses Bewußtsein fehlt in vielen Zuschriften völlig!
Da scheint durch, daß man zur Linderung des Unglück nichts bei-
tragen sollte, weil das doch nicht unser Problem sei. Zugbrücke
hoch und fertig. Das wird wohl nicht lange gut gehen können.
Ehrlicherweise habe ich auch keine umfassende Lösung dieser
schrecklichen Lage vor Augen; allenfalls das Möglich tun und das
Unmögliche nicht zulassen... mehr geht sicher nicht. Der Ruf
nach europäischer Mitwirkung daran verhallt offenbar fruchtlos.
Das sollte man hier unaufgeregt als Erfahrung abspeichern und
das künftige Tun daran anpassen... was denn sonst?