Amazon startet eigene KEP-Dienste

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frems
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Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von frems »

Der Onlinehändler Amazon prescht mit eigenen Lieferdiensten vor - erst in den USA und mittlerweile auch in Europa. Die Logistikbranche zittert. Rollt Amazon jetzt die nächste Branche auf? [...]

Auch hierzulande herrscht latente Angst, dass sich Amazon in Deutschland ausbreiten könnte, meint der Logistikexperte Horst Manner-Romberg. Bereits im Sommer machten Gerüchte die Runde, Amazon plane seinen Lieferdienst Fresh auf deutsche Metropolen auszuweiten. Gerüchte zu denen sich Amazon in gewohnter Manier nicht äußerte.

Schließlich könnte ein eigener Logistikbetrieb für Amazon durchaus Sinn machen. So behält der Händler bis zu den Auslieferungspräferenzen die Oberhand über die Daten und kann - wenn er sein Angebot klug und effizient gestaltet - zusätzlich Ausgaben einsparen, glaubt Fundmanager Edmund Shing von BCS Asset Management.

Akute Anzeichen für einen Marktstart hierzulande sehen die deutschen Logistiker aber nicht - auch weil sich der britische Markt von dem deutschen grundlegend unterscheidet. So entfällt in Großbritannien ein weitaus größerer Teil der Sendungen auf die Metropolen, was diese für Unternehmen wie Amazon, die anders als die Royal Mail keine Grundversorgung leisten, sehr attraktiv macht.
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 08557.html

Derzeit sieht es wohl nicht so aus, aber die "Gefahr" (mehr Wettbewerb) sieht man offenbar auch in Deutschland. Glaubt Ihr, daß Amazon-Fahrzeuge (ob für Lebensmittel oder andere Produkte) bald durch Deutschlands Straßen rollen? Und versprecht Ihr davon Vor- oder Nachteile für den Kunden?
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Kanzlerqualle »

frems » Sa 20. Dez 2014, 23:43 hat geschrieben:Derzeit sieht es wohl nicht so aus, aber die "Gefahr" (mehr Wettbewerb) sieht man offenbar auch in Deutschland. Glaubt Ihr, daß Amazon-Fahrzeuge (ob für Lebensmittel oder andere Produkte) bald durch Deutschlands Straßen rollen? Und versprecht Ihr davon Vor- oder Nachteile für den Kunden?
.... wenn ein Konzern wie Amazon solch einen Logistikbetrieb aufbaut , werden sich auch vorher die Fachleute darüber Gedanken gemacht haben ... wie bitte sollen denn Laien hier im Forum darüber urteilen können ...
es sei denn derjenige ist Fachmann für Wirtschaft ...
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Blickwinkel
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Blickwinkel »

frems » So 21. Dez 2014, 00:43 hat geschrieben: http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 08557.html

Derzeit sieht es wohl nicht so aus, aber die "Gefahr" (mehr Wettbewerb) sieht man offenbar auch in Deutschland. Glaubt Ihr, daß Amazon-Fahrzeuge (ob für Lebensmittel oder andere Produkte) bald durch Deutschlands Straßen rollen? Und versprecht Ihr davon Vor- oder Nachteile für den Kunden?
Wieso sollte Amazon nicht seine Fahrzeuge durch Deutschlands Straßen rollen lassen? Der Otto-Versand hat auch Hermes für die Logistik, insofern sehe ich da nur einen logischen Schritt, den Wettbewerber schon vor Jahren gemacht haben.

Die Vorteile für den Kunden könnten schnellere Lieferungen gegen Aufpreis sein. Dann würde Amazon die Auslieferung mit dem eigenen Lieferdienst Priorität vor den Fremdlieferdiensten haben.
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frems
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von frems »

Kanzlerqualle » So 21. Dez 2014, 14:23 hat geschrieben: .... wenn ein Konzern wie Amazon solch einen Logistikbetrieb aufbaut , werden sich auch vorher die Fachleute darüber Gedanken gemacht haben ... wie bitte sollen denn Laien hier im Forum darüber urteilen können ...
es sei denn derjenige ist Fachmann für Wirtschaft ...
Dann können wir ja jedes Thema schließen. Krieg in der Ostukraine? Dafür gibt's ja Osteuropaexperten. Mindestlohn in Deutschland? Ist was für Sozial- bzw. Wirtschaftswissenschaftler. BER und S21? Machen die Fachleute fürs Bauwesen schon. (Abgesehen davon: Hier tummeln sich im PF mehrere Leute, die sich beruflich mit Verkehrslogistik beschäftigen und sich mit sowas auskennen.)
Blickwinkel hat geschrieben:
Wieso sollte Amazon nicht seine Fahrzeuge durch Deutschlands Straßen rollen lassen? Der Otto-Versand hat auch Hermes für die Logistik, insofern sehe ich da nur einen logischen Schritt, den Wettbewerber schon vor Jahren gemacht haben.

Die Vorteile für den Kunden könnten schnellere Lieferungen gegen Aufpreis sein. Dann würde Amazon die Auslieferung mit dem eigenen Lieferdienst Priorität vor den Fremdlieferdiensten haben.
Seh ich ähnlich. Zumal etwas Wettbewerb ja nicht schadet. Fraglich ist nur, ob das Konzept aus den USA so in Deutschland auch aufgeht.
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Blickwinkel
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Blickwinkel »

frems » So 21. Dez 2014, 15:34 hat geschrieben: Dann können wir ja jedes Thema schließen. Krieg in der Ostukraine? Dafür gibt's ja Osteuropaexperten. Mindestlohn in Deutschland? Ist was für Sozial- bzw. Wirtschaftswissenschaftler. BER und S21? Machen die Fachleute fürs Bauwesen schon. (Abgesehen davon: Hier tummeln sich im PF mehrere Leute, die sich beruflich mit Verkehrslogistik beschäftigen und sich mit sowas auskennen.)


Seh ich ähnlich. Zumal etwas Wettbewerb ja nicht schadet. Fraglich ist nur, ob das Konzept aus den USA so in Deutschland auch aufgeht.
Nun, das bleibt abzuwarten, soweit ich weiss, will Amazon auch Lebensmittel ausliefern, inwiefern das in Deutschland angenommen wird, bleibt abzuwarten. Wie gesagt, kann Amazon den Kunden gewisse Vorteile einräumen, wenn sie den Amazon Dienst nutzen.

Grundlegend hängt hinter dem Auslieferungsdienst auch die Idee mit den Drohnen, die Amazon weiterhin hat. Allerdings sind auch in den USA einige Bedingungen an eine Drohnenauslieferung gekoppelt. Interessant ist es allemal, wobei ich eher auf dem Land eine Drohnenauslieferung sehe, weil es ungefährlicher ist, wie in der Stadt.
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frems
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von frems »

Es ist der Alptraum von DHL - und nun scheint es, als würde er Wirklichkeit. Denn der Onlineversender Amazon plant in Deutschland seinen eigenen Logistikdienst. Das geht aus aktuellen Einträgen im Handelsregister hervor.
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 43389.html
So hat Amazon diese Woche im Handelsregister die ersten Gesellschaften für die Amazon City Logistik eintragen lassen und sucht entsprechende Mitarbeiter für den Aufbau lokaler Verteilstationen, wie sie Amazon bereits in England für die Sonntagszustellung und für Expresslieferungen nutzt:
http://excitingcommerce.de/2015/07/12/a ... hland-auf/
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Wachsam008 »

Blickwinkel » So 21. Dez 2014, 15:47 hat geschrieben:
Nun, das bleibt abzuwarten, soweit ich weiss, will Amazon auch Lebensmittel ausliefern, inwiefern das in Deutschland angenommen wird, bleibt abzuwarten. Wie gesagt, kann Amazon den Kunden gewisse Vorteile einräumen, wenn sie den Amazon Dienst nutzen.

Grundlegend hängt hinter dem Auslieferungsdienst auch die Idee mit den Drohnen, die Amazon weiterhin hat. Allerdings sind auch in den USA einige Bedingungen an eine Drohnenauslieferung gekoppelt. Interessant ist es allemal, wobei ich eher auf dem Land eine Drohnenauslieferung sehe, weil es ungefährlicher ist, wie in der Stadt.
Was kosten denn 8Sonntagsbrötchen, wenn diese mit der Drohne angeliefert werden? 20€ - 50€ wer kann sich sowas leisten?
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Provokateur »

Die ersten Autos waren auch ein Luxusspielzeug. Wenn sich zivile Drohnentechnologie durchsetzt, wird das günstiger. Vor allem für dringende Lieferungen kann es ein Vorteil sein, querfeldein zu fliegen und nicht auf verstopften Autobahnen festzuhängen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Quatschki »

Wachsam008 » 14. Jul 2015, 10:52 hat geschrieben:
Was kosten denn 8Sonntagsbrötchen, wenn diese mit der Drohne angeliefert werden? 20€ - 50€ wer kann sich sowas leisten?
Stell dir vor, da fährt so ein Träger-Truck in ein Stadtviertel, von dem starten gleichzeitig 50 Drohnen in alle Richtungen zu den Kunden
(die sich zuvor auch mit den Koordinaten eines geeigneten Landeplatzes registriert haben) und liefern die Ware automatisch genau zum vereinbarten Lieferzeitpunkt aus. Das wäre durchaus viel effizienter, als wenn ein oder mehrere Zustellfahrzeuge das Viertel Wohnung für Wohnung abklappern und irgendwann auch mal bei dir vorbei kommen (sofern nicht gerade gestreikt wird).
Langstreckenflüge von irgendwelchen Zentralen aus halte ich vorerst für unrealistisch. Da ist der Energiebedarf und die Herausforderungen hinsichtlich Steuerung und Luftraumüberwachung zu groß und auch keine Genehmigungsfähigkeit in Aussicht.
Zuletzt geändert von Quatschki am Dienstag 14. Juli 2015, 11:20, insgesamt 3-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Provokateur »

Quatschki » Di 14. Jul 2015, 11:06 hat geschrieben: Langstreckenflüge von irgendwelchen Zentralen aus halte ich vorerst für unrealistisch. Da ist der Energiebedarf und die Herausforderungen hinsichtlich Steuerung und Luftraumüberwachung zu groß und auch keine Genehmigungsfähigkeit in Aussicht.
Den Energiebedarf kann man über eine Kipprotortechnologie a la Osprey deckeln. Damit dürfte Hovern und Langstreckenflug möglich sein.

Die Genehmigungsfähigkeit von Drohnen wird intensiv diskutiert. Die USA werden Vorreiter sein (dort gab es ja auch schon Versuche, Pizza via Drohne auszuliefern), aber Europa wird nicht lange hinten anstehen wollen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Mithrandir »

Ein nachvollziehbarer Schritt:
Amazon hat eine sehr starke Marktposition im Bereich Online-Handel (25% Marktanteil, mit Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich) und kann diese so nutzen, einen benachbarten Markt zu erobern mit Vorteilen gegenüber der Konkurrenz.

Amazon könnte sogar für eine Weile darauf verzichten, Gewinne mit der Zustellungssparte zu machen, wenn sich so Marktanteile im Online-Handel und Versand gewinnen lassen (Amazon macht pro Quartal hunderte Millionen Verlust, nur um zu wachsen).
Für die Konkurrenz sicher keine schöne Situation. Zustellung ist ein Markt, der zu wenigen Teilnehmern mit hohen Marktanteilen strebt, weil es nur so effizient funktionieren kann. Wenn Amazon da rein geht, fliegen andere raus.

Die Tarife sind ja ohnehin schon Logistik-Tarife ;)
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von garfield336 »

Provokateur » Di 14. Jul 2015, 11:36 hat geschrieben:
Den Energiebedarf kann man über eine Kipprotortechnologie a la Osprey deckeln. Damit dürfte Hovern und Langstreckenflug möglich sein.

Die Genehmigungsfähigkeit von Drohnen wird intensiv diskutiert. Die USA werden Vorreiter sein (dort gab es ja auch schon Versuche, Pizza via Drohne auszuliefern), aber Europa wird nicht lange hinten anstehen wollen.
Naja hier kam ein Halbstarker auf die Idee mit einem Modellheli in der Nähe des Airports zu spielen. Das hat den Behörden gar nicht gefallen. :|
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Brimborium »

Mithrandir » Di 14. Jul 2015, 21:33 hat geschrieben:Ein nachvollziehbarer Schritt:
Amazon hat eine sehr starke Marktposition im Bereich Online-Handel (25% Marktanteil, mit Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich) und kann diese so nutzen, einen benachbarten Markt zu erobern mit Vorteilen gegenüber der Konkurrenz.

Amazon könnte sogar für eine Weile darauf verzichten, Gewinne mit der Zustellungssparte zu machen, wenn sich so Marktanteile im Online-Handel und Versand gewinnen lassen (Amazon macht pro Quartal hunderte Millionen Verlust, nur um zu wachsen).
Für die Konkurrenz sicher keine schöne Situation. Zustellung ist ein Markt, der zu wenigen Teilnehmern mit hohen Marktanteilen strebt, weil es nur so effizient funktionieren kann. Wenn Amazon da rein geht, fliegen andere raus.

Die Tarife sind ja ohnehin schon Logistik-Tarife ;)
Wenn es im Bereich Post einen freien Markt gibt, dann ist Amazon einer der ganz großen Verlierer.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Brimborium » Di 28. Jul 2015, 07:47 hat geschrieben: Wenn es im Bereich Post einen freien Markt gibt, dann ist Amazon einer der ganz großen Verlierer.
Das bleibt abzuwarten. Letztendlich muss man sich in der Erfahrung ja mal ansehen, dass die Unternehmen der New Economy heute gutes Geld mit Konzepten verdient, an die vor 15 Jahren niemand auch nur ansatzweise gedacht hat.
Ich traue Amazon soviel Sachverstand zu, dass sie einen eigenen Lieferdienst nicht aus Gründen der vertikalen Diversifikation betreiben, sondern deshalb, weil sie eine Markt identifiziert haben, den sie mit den Lösungen die im Augenblick angeboten werden nur schwer bedienen können.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Brimborium »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 07:54 hat geschrieben:
Das bleibt abzuwarten.
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Juergen2 »

Hallo,

das Thema Drohne wird auf absehbare Zeit ein nettes Nischenthema bleiben und vermutlich eher aus dem Marketing-Budget bezahlt.

Interessanter ist das Thema Privatzustellung womit alle Transportdienstleister zu kämpfen haben.

Im Normalfall holen Logistikdienstleister nachmittags die Waren beim Kunden ab, konsolidieren auf ihrem örtlichen Lager und fahren entweder im Hub&Spoke oder Direktverkehr im Nachtsprung die Waren an die Zielstationen, wo sie auf die lokalen Zustelltouren gegeben werden.

Diese ganze Organisationsform hat was mit Bündelungseffekten zu tun (ohne die unsere Waren nicht so günstig von A nach B transportiert werden könnten) und kommt aus der Zeit als es fast nur B2B gab und so gut wie kein B2C (Onlineläufe gibts noch nicht sooo lange).

Deshalb kommen die meisten DPD, UPS, DHL usw Fahrer immer morgens und wollen ihre Online-Päckchen abgeben. Dumm nur dass mittlerweile fast niemand mehr zu der Zeit zuhause ist (da ja auch die Mütter dank KiTa alle unterwegs sind und auch die Oma ganztags arbeitet).
Die Nicht-zugestellt-Sendungen sind nicht nur für den Kunden ein Ärgernis, sondern auch für die Logistikfirmen da es einen erheblichen Mehraufwand bedeutet diese Sendungen abzuwickeln. (Telefonische Avise, 2. Zustellungen, mehrere Lagerbewegungsaktivitäten, Schadenrisiko etc)

Hier hat vor Jahren schon der Hermes Versand (Otto) angesetzt und versucht die Zustellungen und Retourenabholungen mehr in die Anwesenheitszeiten der Privathaushalte zu verlegen, da Otto dieses B2C durch den Katalogverkauf schon immer hatte und kein Transportdienstleister da eine vernünftige Lösung hatte.
Problem bei Hermes/Otto ist die mangelnde Masse (wenig Bündelungseffekte) und dadurch hohe Kosten, die durch den Handel quersubventioniert werden (müssen).

Und genau hier kommt nun Amazon ins Spiel; gleiche Problemstellung, aber deutlich mehr Masse als Otto. Daher sehe ich da durchaus Chancen dass sich das rechnen kann, zumal wir im Lebensmittelbereich noch nichtmal richtig mit B2C angefangen haben.

Wenn DHL clever ist, erweitern sie das Packstation Angebot schneller als geplant. Weil das im Prinzip die Problemstellung mit der Amazon hadert beseitigt.
Wer heute baut, sollte sich einen Platz für seine persönliche (universell von allen Dienstleistern nutzbare) Packstation neben der Haustür einplanen, am besten gekühlt.
Die Branche arbeitet an genau so einer standardisierten Lösung hierfür, allerdings leider (und verständlicherweise) noch ohne das buy-in von DHL.

Wenn die KEP Dienste sich auf so einen Standard einigen und man die Packstationen im Prinzip am Haus hat, dann brauchts auch keinen Amazon-Logistikdienst mehr. Wäre vielleicht mal ein Denkanstoss für die Jungs in gelb, sich mit den bereits vorhandenen Wettbewerbern auf einen Standard zu einigen statt ihren grössten Kunden zu verlieren und ihn im gegenzug dafür noch als neuen Konkurrenten aufzubauen.

Nur meine bescheidene Meinung.

Gruss

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Zuletzt geändert von Juergen2 am Dienstag 28. Juli 2015, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Wachsam008 »

Hoffentlich bezahlen Amazon und Co. dann auch korrekt ihre Steuern in dem Land in dem die Gewinne aus der unternehmerischen Tätigkeit entstehen.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wachsam008 » Di 28. Jul 2015, 16:44 hat geschrieben:Hoffentlich bezahlen Amazon und Co. dann auch korrekt ihre Steuern in dem Land in dem die Gewinne aus der unternehmerischen Tätigkeit entstehen.
Tun sie doch ...
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Wachsam008 »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 16:46 hat geschrieben:
Tun sie doch ...

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wachsam008 » Di 28. Jul 2015, 16:47 hat geschrieben:

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL
Wo ist dein Problem?
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Wachsam008 »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 16:48 hat geschrieben:
Wo ist dein Problem?
Gewinne werden solange ins Ausland verschoben, z.B. nach Luxemburg, dass die Steuerlast sinkt... damit verschafft man sich unmoralische St
euervorteile gegenüber dem örtlichen Einzelhandel!
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wachsam008 » Di 28. Jul 2015, 16:59 hat geschrieben:
Gewinne werden solange ins Ausland verschoben, z.B. nach Luxemburg, dass die Steuerlast sinkt... damit verschafft man sich unmoralische St
euervorteile gegenüber dem örtlichen Einzelhandel!
Und wie verschiebt Amazon nun angeblich Gewinne von sagen wir mal Deutschland nach Luxemburg?
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Wachsam008 »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 17:02 hat geschrieben:
Und wie verschiebt Amazon nun angeblich Gewinne von sagen wir mal Deutschland nach Luxemburg?
Du scheinst ja anscheinend doch in die Thematik etwas tiefer involviert ... so wie Du Amazon verteidigst.
Da recherchier mal richtig....

Schau dir mal das Firmennetzwerk von Amazon an... und recherchier mal welche Steuern Amazon in Deutschland abgeführt hat.... Dann kommt Dir nähmlich das kalte Kotzen!
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wachsam008 » Di 28. Jul 2015, 17:05 hat geschrieben:
Du scheinst ja anscheinend doch in die Thematik etwas tiefer involviert ... so wie Du Amazon verteidigst.
Da recherchier mal richtig....

Schau dir mal das Firmennetzwerk von Amazon an... und recherchier mal welche Steuern Amazon in Deutschland abgeführt hat.... Dann kommt Dir nähmlich das kalte Kotzen!
Hab ich alles recherchiert. Wo ist dein Problem? Wie verschiebt jetzt Amazon seine Gewinne von Deutschland nach Luxemburg? Kommt da noch was?
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Brimborium »

Juergen2 » Di 28. Jul 2015, 16:16 hat geschrieben:Hallo,

das Thema Drohne wird auf absehbare Zeit ein nettes Nischenthema bleiben und vermutlich eher aus dem Marketing-Budget bezahlt.

Interessanter ist das Thema Privatzustellung womit alle Transportdienstleister zu kämpfen haben.

Im Normalfall holen Logistikdienstleister nachmittags die Waren beim Kunden ab, konsolidieren auf ihrem örtlichen Lager und fahren entweder im Hub&Spoke oder Direktverkehr im Nachtsprung die Waren an die Zielstationen, wo sie auf die lokalen Zustelltouren gegeben werden.

Diese ganze Organisationsform hat was mit Bündelungseffekten zu tun (ohne die unsere Waren nicht so günstig von A nach B transportiert werden könnten) und kommt aus der Zeit als es fast nur B2B gab und so gut wie kein B2C (Onlineläufe gibts noch nicht sooo lange).

Deshalb kommen die meisten DPD, UPS, DHL usw Fahrer immer morgens und wollen ihre Online-Päckchen abgeben. Dumm nur dass mittlerweile fast niemand mehr zu der Zeit zuhause ist (da ja auch die Mütter dank KiTa alle unterwegs sind und auch die Oma ganztags arbeitet).
Die Nicht-zugestellt-Sendungen sind nicht nur für den Kunden ein Ärgernis, sondern auch für die Logistikfirmen da es einen erheblichen Mehraufwand bedeutet diese Sendungen abzuwickeln. (Telefonische Avise, 2. Zustellungen, mehrere Lagerbewegungsaktivitäten, Schadenrisiko etc)

Hier hat vor Jahren schon der Hermes Versand (Otto) angesetzt und versucht die Zustellungen und Retourenabholungen mehr in die Anwesenheitszeiten der Privathaushalte zu verlegen, da Otto dieses B2C durch den Katalogverkauf schon immer hatte und kein Transportdienstleister da eine vernünftige Lösung hatte.
Problem bei Hermes/Otto ist die mangelnde Masse (wenig Bündelungseffekte) und dadurch hohe Kosten, die durch den Handel quersubventioniert werden (müssen).

Und genau hier kommt nun Amazon ins Spiel; gleiche Problemstellung, aber deutlich mehr Masse als Otto. Daher sehe ich da durchaus Chancen dass sich das rechnen kann, zumal wir im Lebensmittelbereich noch nichtmal richtig mit B2C angefangen haben.

Wenn DHL clever ist, erweitern sie das Packstation Angebot schneller als geplant. Weil das im Prinzip die Problemstellung mit der Amazon hadert beseitigt.
Wer heute baut, sollte sich einen Platz für seine persönliche (universell von allen Dienstleistern nutzbare) Packstation neben der Haustür einplanen, am besten gekühlt.
Die Branche arbeitet an genau so einer standardisierten Lösung hierfür, allerdings leider (und verständlicherweise) noch ohne das buy-in von DHL.

Wenn die KEP Dienste sich auf so einen Standard einigen und man die Packstationen im Prinzip am Haus hat, dann brauchts auch keinen Amazon-Logistikdienst mehr. Wäre vielleicht mal ein Denkanstoss für die Jungs in gelb, sich mit den bereits vorhandenen Wettbewerbern auf einen Standard zu einigen statt ihren grössten Kunden zu verlieren und ihn im gegenzug dafür noch als neuen Konkurrenten aufzubauen.

Nur meine bescheidene Meinung.

Gruss

Juergen2
Richtig.
Die Logistikunternehmen sind gut beraten, Päckchen, Pakete und Einschreiben im Bündel
erst ab 15 Uhr und sonntags zuzustellen.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von HugoBettauer »

Juergen2 » Di 28. Jul 2015, 15:16 hat geschrieben:Die Branche arbeitet an genau so einer standardisierten Lösung hierfür, allerdings leider (und verständlicherweise) noch ohne das buy-in von DHL.

Wenn die KEP Dienste sich auf so einen Standard einigen und man die Packstationen im Prinzip am Haus hat, dann brauchts auch keinen Amazon-Logistikdienst mehr. Wäre vielleicht mal ein Denkanstoss für die Jungs in gelb, sich mit den bereits vorhandenen Wettbewerbern auf einen Standard zu einigen statt ihren grössten Kunden zu verlieren und ihn im gegenzug dafür noch als neuen Konkurrenten aufzubauen.
Amazon will gar nicht in die Fläche. Die bauen ihren Zustelldienst da auf, wo man von Haustür zu Haustür stolpert. Wenn ich in einer Großstadt bin, kaufe ich die meisten Dinge direkt im Laden. So schnell ist kein Zusteller je. Interessant ist die ganze Internetbestellerei doch nur, wenn ich ländlich unterwegs bin.
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Quatschki
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Quatschki »

SoleSurvivor » 28. Jul 2015, 18:01 hat geschrieben: Amazon will gar nicht in die Fläche. Die bauen ihren Zustelldienst da auf, wo man von Haustür zu Haustür stolpert. Wenn ich in einer Großstadt bin, kaufe ich die meisten Dinge direkt im Laden. So schnell ist kein Zusteller je. Interessant ist die ganze Internetbestellerei doch nur, wenn ich ländlich unterwegs bin.
Nach meiner Beobachtung ist es eher umgekehrt.
Die Landeier fahren zum Shopping in die Stadt, auch wegen des Erlebniswertes,
während viele Städter keinen Bock haben auf das Gewühl und lieber online bestellen.


In den Läden hat man oftmals eine beschränkte Auswahl und findet nicht unbedingt immer das, was man sucht.

Für die Packstation hatte ich mich kürzlich auch angemeldet, weil es mir unangenehm ist, ständig meine Päckchen bei den Nachbarn abzuholen,
allerdings hat die DHL fast 4 Wochen gebraucht, bis ich meine Kundenkarte in den Händen hielt.
Zuletzt geändert von Quatschki am Dienstag 28. Juli 2015, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
HugoBettauer

Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von HugoBettauer »

Quatschki » Di 28. Jul 2015, 17:11 hat geschrieben: Nach meiner Beobachtung ist es eher umgekehrt.
Die Landeier fahren zum Shopping in die Stadt, auch wegen des Erlebniswertes,
während viele Städter keinen Bock haben auf das Gewühl und lieber online bestellen.
Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn du was erleben willst, geh Schuhe kaufen auf dem Land.
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Re: Amazon startet eigene KEP-Dienste

Beitrag von Brimborium »

Welche Begründung gibt die Amazonführung eigentlich selbst?
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