Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

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Wähler
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

prime-pippo » Fr 12. Jun 2015, 15:44 hat geschrieben: Sieh noch einmal nach.......die Aussage war, der Staat könne nicht "investieren"....
pikant » Fr 12. Jun 2015, 15:48 hat geschrieben: jeder Staat investiert!
aber das Schwarzbuch zeigt in Deutschland, dass der Staat vieles unnuetz investiert.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/n ... .2516395-2
SZ 11. Juni 2015 Entscheidend ist etwas ganz anderes
Für wesentlicher als die nackte Schuldenhöhe halten die Wissenschaftler etwas ganz anderes: Wofür der Staat sein Geld ausgibt - ob für Konsumtives wie Sozialausgaben oder Beamtengehälter oder für Investitionen. Sie sehen den Rückgang der staatlichen Investitionen in vielen Industriestaaten seit Beginn der 70er Jahre als wahre Gefahr für die finanzielle Lage vieler Staaten.
...
Die Forscher holen aus den Tiefen der Statistik einer dramatische Zahl ans Tageslicht: Zieht man vom Wert der staatlichen Infrastruktur die Schulden ab, hatte der Staat vor der Wiedervereinigung 1991 noch ein Netto-Vermögen von 800 Milliarden Euro. Inzwischen beträgt das Vermögen wegen mangelnder Investitionen und Privatisierungen praktisch null: "Für die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen ist dies ein gefährlicher Trend", argumentieren die elf Forscher, die im Auftrag mehrerer nationaler Wissenschaftsakademien arbeiteten.
Der Staat sollte nach wie vor in Infrastruktur investieren, aber auch mehr auf die Kosten achten. Private Public Partnership sollte nur die Ausnahme bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

prime-pippo » Fr 12. Jun 2015, 16:23 hat geschrieben:
Der Staat kann grundsätzlich genau so operieren wie die Privaten. Wo soll der Unterschied sein?
In den wenigen Ausnahmefällen staatlicher Unternehmen investiert er vielleicht. Ist aber primär nicht Staatsaufgabe.
Außer man nimmt einen sozialistischen Staat. Aber das ist ja nicht die Diskussion hier.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

prime-pippo » Fr 12. Jun 2015, 17:27 hat geschrieben:
Schwarzer Kater meinte, ein Staat könne nicht investieren.....

Schön, wie aufmerksam du mitliest.....
Ich habe nicht gesagt, er kann nicht investieren ich habe geschrieben er investiert nicht. Natürlich in der Regel. Einige wenige Ausnahmen gibt es natürlich. Ansonsten finanziert der Staat Allgemeinaufgaben für die es entweder keinen effizienten Markt gibt oder die man man nicht dem Markt überlassen will. Und genaus das eben ist in den allermeisten Fällen keine Investition, auch wenn wir umgangssprachlich gerne von "Investition" in Bildung oder Infrastruktur reden.

Deswegen hier nochmal die Definition von Investition in der BWL:
Investition, lat. „investire“ („einkleiden“) auch Kapitalanlage, ist in der privaten Finanzplanung (dort auch Geldanlage) und der Betriebswirtschaftslehre nach Wöhe die Verwendung finanzieller Mittel, um damit Privatvermögen durch Erträge zu vermehren und als Teil von Geschäftsprozessen, um die Gewinne eines Unternehmens zu steigern. Im weiteren Sinn gehören dazu neben kurzfristigen Anlagen auch Investitionen in Wertpapiere. Enger gefasst und am gebräuchlichsten wird der Begriff bei langfristigen Sachanlagen verwendet. Als langfristig kann dabei angesehen werden, wenn das Produktionsmittel das laufende Geschäftsjahr überdauert. Investitionen umfassen einen weiten Bereich: von Immobilien über Geschäftsfahrzeuge und Maschinen bis zur Büroeinrichtung. Sie können von öffentlichen wie auch privaten Unternehmungen getätigt werden
Man beachte den letzten Satz. Es braucht ein Unternehmen um Investitionen zu tätigen (kann natürlich auch ein staatliches sein)

Hier die Definition in der VWL:
Aus komplementärer volkswirtschaftlicher Sicht bezeichnet der Begriff den Einsatz von Geldmitteln zur Beschaffung von Sachkapital auf langfristiger Basis zum Zweck der Güterproduktion. Das beschaffte Sachkapital dient zur Erhaltung, Verbesserung oder Erweiterung der Produktionsausrüstung von Unternehmen und erhält bzw. erhöht langfristig den Kapitalstock einer Volkswirtschaft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Investition

Nach beiden Definitionen wirds schon sehr eng mit den staatlichen "Investitionen".
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am Freitag 12. Juni 2015, 20:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

3x schwarzer Kater » Fr 12. Jun 2015, 19:27 hat geschrieben:Ansonsten finanziert der Staat Allgemeinaufgaben für die es entweder keinen effizienten Markt gibt oder die man man nicht dem Markt überlassen will. Und genaus das eben ist in den allermeisten Fällen keine Investition, auch wenn wir umgangssprachlich gerne von "Investition" in Bildung oder Infrastruktur reden.
Hier die Definition in der VWL:

Aus komplementärer volkswirtschaftlicher Sicht bezeichnet der Begriff den Einsatz von Geldmitteln zur Beschaffung von Sachkapital auf langfristiger Basis zum Zweck der Güterproduktion. Das beschaffte Sachkapital dient zur Erhaltung, Verbesserung oder Erweiterung der Produktionsausrüstung von Unternehmen und erhält bzw. erhöht langfristig den Kapitalstock einer Volkswirtschaft.

http://de.wikipedia.org/wiki/Investition

Nach beiden Definitionen wirds schon sehr eng mit den staatlichen "Investitionen".
Da ich kein Wirtschaftswissenschaftler bin, möchte ich gerne auf ein Beispiel hinweisen. Die viel beschworene Industrie 4.0 ist ohne Ausbau der Breitbandnetze in der Fläche nicht möglich. Die Investitionen dafür werden zur Zeit vermehrt vom Staat im ländlichen Raum getätigt, weil sie sich für Telekommunikationsunternehmen nicht rechnen. Warum Du hier zwischen privaten und öffentlichen Investitionen unterscheidest und die öffentlichen Investitionen nicht als solche bezeichnest, ist für mich nicht nachvollziehbar.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von DK2008 »

prime-pippo » Fr 12. Jun 2015, 17:35 hat geschrieben:Alles (Zentralbank)Geld kommt von der Zentralbank, sie kann also kein Geld einnehmen, das sie nicht selbst emittiert hat.
Wie muss ich mir das also vorstellen? Der Zentralbank können eigentlich keine Gelder anderer Quelle zufließen.......sie ist die Quelle.

Es ist schon klar, dass sie beispielsweise Wertpapiere kaufen kann, die im Wert steigen können, was einen bilanziellen Vermögenszuwachs darstellt, aber es existiert ja kein entsprechender cashflow. Der Zentralbank fließt nicht von irgendwoher ein "Mehr" an Geldern zu.
:?:
Wenn die EZB irgendwelche Papiere zu 50 € kauft und zu 80 € verkauft fließen ihr 30 € zu. Klar, dass diese 30 € irgendwann mal irgendwie von ihr selbst geschöpft wurden. Ändert aber nichts daran, dass die Zentralbank jetzt 30 € "über" hat, die sie an den Staat ausschütten kann. Insgesamt fließen 30€ von Jemandem mit einem schlechten Händchen für Wertpapiere an den Staat. Was ist daran jetzt so schwer zu verstehen??

Ökonomisch gesehen ist der Zentralbankgewinn - wie gesagt - größtenteils eine versteckte Steuer.
prime-pippo » Fr 12. Jun 2015, 17:35 hat geschrieben:Könntest du mir einen empirischen Beleg zur Korrelation von umlaufender Geldmenge und Reservenbestand der Geschäftsbanken liefern?
Falls es dich wirklich interessiert kannst du dich sicherlich in die entsprechende Literatur einarbeiten.
prime-pippo » Fr 12. Jun 2015, 17:35 hat geschrieben:Es ist Unsinn, dass das Geld unwichtig wäre. Ich wundere mich immer, wie man zu dieser absurden Annahme kommen kann.
Versuche doch mal, ohne Geld wirtschaftlich tätig zu sein.....das geht nicht ohne weiteres.
Ich wundere mich, wie man zu der Annahme kommen kann, dass Geldpolitik strukturelle Probleme löst... Wie man zu der absurden Schlussfolgerung kommen kann, dass durch Geld drucken am Ende alle reicher werden... Und wie man gleichzeitig der Meinung sein kann, wenn die Zentralbank im großen Stil allerlei Schulden aufkauft hätte das gar keine Effekte... Glaubst du das wirklich?

Und nochmal: Wenn es eine geldpolitische Lösung für die griechischen Probleme gibt, warum führt Griechenland nicht wieder die Drachme ein und implementiert den Geld-Zauber??
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

Ohne Kapitalverkehrskontrollen wird der Grexit zur Farce.
Die griechischen Wohlstandschauvinisten dürften längst Umlagerung gefahren haben.
Große Schweine brauchen kleine Schweine, um überhaupt existieren zu können.
Solange diese Symbiose funktioniert, hat eine klare Mehrheit was davon.
Nur fragt es sich, wie die Matratzen-Euros der kleinen Leute marktwirksam unschädlich gemacht werden können?
Dafür haben Klunker und Konsorten bestimmt schon Konzepte in den Schubladen.
Das Bargeld Unwesen wird eine harte Prüfung durchstehen müssen.
Meinen die Besitzstandswahrer, für die Bargeld ein lästiges Relikt der Vergangenheit ist.
Wer dem Mob zuviel Freiheit gewährt, schränkt seine eigene Freiheit ein.
Dagegen hilft eventuell eine neue Protestkultur.
Wer hat Ideen?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

http://derstandard.at/2000017384128/Zei ... xit-Grexit
Standard 12. Juni 2015 Aber warum die ganze Aufregung rund um den Grexit?
Es ist völlig richtig, mit einem Plan B Vorkehrungen für einen Graccident zu treffen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

Die Hunde bellen und die Karawane zieht weiter.
Die Griechenlandrettungsprogramme, waren in Wirklichkeit Bankenrettungsprogramme, von denen Deutschland profitiert hat.
Und sogar der Staatshaushalt.
Siehe schwarze Null.
Edel seien die Griechen, hilfreich und stur.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wähler » Sa 13. Jun 2015, 07:00 hat geschrieben: Da ich kein Wirtschaftswissenschaftler bin, möchte ich gerne auf ein Beispiel hinweisen. Die viel beschworene Industrie 4.0 ist ohne Ausbau der Breitbandnetze in der Fläche nicht möglich. Die Investitionen dafür werden zur Zeit vermehrt vom Staat im ländlichen Raum getätigt, weil sie sich für Telekommunikationsunternehmen nicht rechnen. Warum Du hier zwischen privaten und öffentlichen Investitionen unterscheidest und die öffentlichen Investitionen nicht als solche bezeichnest, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Das wäre dann ja wohl eine Subvention.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von garfield336 »

Gibt dem Tsipras eine Krawatte und alles wird.


[youtube][/youtube]
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Wähler » Sa 13. Jun 2015, 07:00 hat geschrieben: Da ich kein Wirtschaftswissenschaftler bin, möchte ich gerne auf ein Beispiel hinweisen. Die viel beschworene Industrie 4.0 ist ohne Ausbau der Breitbandnetze in der Fläche nicht möglich. Die Investitionen dafür werden zur Zeit vermehrt vom Staat im ländlichen Raum getätigt, weil sie sich für Telekommunikationsunternehmen nicht rechnen. Warum Du hier zwischen privaten und öffentlichen Investitionen unterscheidest und die öffentlichen Investitionen nicht als solche bezeichnest, ist für mich nicht nachvollziehbar.
3x schwarzer Kater » Sa 13. Jun 2015, 18:26 hat geschrieben: Das wäre dann ja wohl eine Subvention.
http://webcache.googleusercontent.com/s ... clnk&gl=de
Handelsblatt 6. März 2015 Infrastruktur-Lücke (Text siehe auf der Seite unten)
Eine gute Infrastruktur gilt als Voraussetzung für private Investitionen.
...
Wurde womöglich in den letzten Jahren nicht zu wenig, sondern vor allem falsch
investiert?
Investitionen in eine flächendeckende öffentliche Infrastruktur sind sicherlich keine Subventionen, die nur einzelnen Branchen zu Gute kommen. Über die Sinnhaftigkeit einzelner Investionen läßt sich geteilter Meinung sein.
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 14. Juni 2015, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wähler » So 14. Jun 2015, 09:49 hat geschrieben:
http://webcache.googleusercontent.com/s ... clnk&gl=de
Handelsblatt 6. März 2015 Infrastruktur-Lücke (Text siehe auf der Seite unten)

Investitionen in eine flächendeckende öffentliche Infrastruktur sind sicherlich keine Subventionen, die nur einzelnen Branchen zu Gute kommen. Über die Sinnhaftigkeit einzelner Investionen läßt sich geteilter Meinung sein.
Ich verweise nur nochmal auf die umgangssprachliche Verwendung des Begriffes Investition im Unterschied zur volkswirtschaftlichen Definition..
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Kibuka
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

unity in diversity » Sa 13. Jun 2015, 16:15 hat geschrieben: Die Griechenlandrettungsprogramme, waren in Wirklichkeit Bankenrettungsprogramme, von denen Deutschland profitiert hat.
Und sogar der Staatshaushalt.
Siehe schwarze Null.
Edel seien die Griechen, hilfreich und stur.
Immer wieder verbreiten die Hardcore-Linken diese Story.
Nur wenig mehr als ein Drittel der öffentlichen Kredite an Griechenland wurden für die Rückzahlung von Krediten ausländischer Banken eingesetzt

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis erklärte, 90% der öffentlichen Kredithilfen, die Griechenland gewährt wurden, seien dafür verwendet worden, private Kredite internationaler Gläubiger Griechenlands zu bedienen, also unter anderem die Banken Europas zu retten. Die Hilfen seien der griechischen Bevölkerung kaum zugutegekommen. Die Bevölkerung leide unter der Austeritätspolitik, also den Sparauflagen der Troika, die eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt habe. Auch andere Ökonomen und in Deutschland viele Politiker, vor allem der Partei DIE LINKE, wie Katja Kipping, haben ebenso argumentiert, die Kredithilfen hätten in erster Linie den ausländischen Gläubigern Griechenlands genutzt, die sonst ihr Geld nicht zurückbekommen hätten. Ob das so zutrifft, ist eine immens wichtige Frage in der Beurteilung der Lage Griechenlands und der Rettungsversuche seiner Europartner.

Nach Angaben der EU-Kommission sind bisher 228 Mrd. an öffentlichen Krediten an die griechische Staatskasse vergeben worden. Hinzu kommen die sogenannten Target2-Kredite, was zusammen derzeit einen Betrag von 325 Mrd Euro ergibt. Prof. Sinn, der Präsident des Ifo-Instituts hat das sehr schön grafisch dargestellt (Abb. 18792). Die Target2-Kredite sind Gelder aus dem Eurosystem, mit dem die griechische Nationalbank zu Lasten des Systems weit mehr Kredite an die griechischen Banken gedruckt hat, als sie nach ihrer Eigenkapitalbasis verkraften könnte, und die dann dafür verwandt wurden, um im Ausland einzukaufen oder dorthin Fluchtgeld zu transferieren.

http://www.jjahnke.net/rundbr113.html#3312
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von nichtkorrekt »

Die Lage in Griechenland scheint sich zuzuspitzen, nun wird über Kapitalverkehrskontrollen geredet und nachgedacht die Banken zu schließen, ist freier Kapitalverkehr nicht eine der Grundfesten der EU? Wird hier ein Präzedenzfall geschaffen, dass irgendwann auch mal in Deutschland bzw. der ganzen EU Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden sprich es nicht mehr möglich sein wird, Euros in Fremdwährung anzulegen, wenn der Euro insgesamt in Gefahr geraten sollte?

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... s-bruessel
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von frems »

nichtkorrekt » So 14. Jun 2015, 15:36 hat geschrieben:Die Lage in Griechenland scheint sich zuzuspitzen, nun wird über Kapitalverkehrskontrollen geredet und nachgedacht die Banken zu schließen, ist freier Kapitalverkehr nicht eine der Grundfesten der EU? Wird hier ein Präzedenzfall geschaffen, dass irgendwann auch mal in Deutschland bzw. der ganzen EU Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden sprich es nicht mehr möglich sein wird, Euros in Fremdwährung anzulegen, wenn der Euro insgesamt in Gefahr geraten sollte?

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... s-bruessel
Willst Du die Souveränität der Griechen etwas beschränken? Tze, tze, tze. Eine Präzedenzfall wäre die Umsetzung dieser "Befürchtung" auch nicht. Haben vor zwei Jahren schon andere getan und dann wieder gelockert: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/zyp ... n-101.html
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

Als ob Kapitalverkehrskontrollen jetzt noch zweckdienlich wären. In Island oder Zypern hat man nahezu sofort reagiert. In Griechenland sind die Vermögen längst abgezogen worden. Selbst der kleine Mann bunkert sein Geld jetzt unter der Matratze. Der Zug für Kapitalverkehrskontrollen ist abgefahren.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

Kibuka » So 14. Jun 2015, 14:24 hat geschrieben: Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis erklärte, 90% der öffentlichen Kredithilfen, die Griechenland gewährt wurden, seien dafür verwendet worden, private Kredite internationaler Gläubiger Griechenlands zu bedienen, also unter anderem die Banken Europas zu retten. Die Hilfen seien der griechischen Bevölkerung kaum zugutegekommen.
http://www.jjahnke.net/rundbr113.html#3312

Der Autor macht einen großen Fehler (so auch jene die es falsch nachplappern).
Varoufakis bezieht sich damit nur auf den Zeitraum von 2010 -2012.
Ich war gegen die „Rettungskredite“ der deutschen und europäischen Steuerzahler von 2010 und 2012, weil
https://denkraum.wordpress.com/2015/03/ ... berdenken/
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Interessanter und leidenschaftlicher Presseclub (+ nachgefragt) zum Thema:
http://www.ardmediathek.de/tv/Presseclu ... tId=311790
Fazit:
Die Griechen haben zu wenig seit 2010 ihre staatliche Verwaltung modernisiert, so daß nur schlecht die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für Investitionen und Wachstum geschaffen werden können.
Es fehlt an Solidarität zwischen reichen und armen Griechen, wie auch der griechische Journalist bestätigt hat.
Man hält einen halbherzigen Kompromiss für wahrscheinlich, auch wenn der wirtschaftliche und politische Preis dafür hoch sein dürfte.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wähler » So 14. Jun 2015, 18:51 hat geschrieben:Interessanter und leidenschaftlicher Presseclub (+ nachgefragt) zum Thema:
http://www.ardmediathek.de/tv/Presseclu ... tId=311790
Fazit:
Die Griechen haben zu wenig seit 2010 ihre staatliche Verwaltung modernisiert, so daß nur schlecht die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für Investitionen und Wachstum geschaffen werden können.
Eben, genau so ist. Statt dessen Cost-Cutting an allen Ecken und Enden ohne wirkliche Strukturreformen. Und dann das Gejammer über die Austeritätspolitik. Es ist aber nicht die Austerität, sondern die Unfähigkeit den Laden zu organisieren der die Griechenland in den Ruin treibt.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Zvi Back »

Ich gehe mal schwer davon aus, dass die irre Regierung der
Griechen Morgen, spätestens Übermorgen mit "ganz neuen" taufrischen Reformvorschlägen
angewackelt kommen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:
Eben, genau so ist. Statt dessen Cost-Cutting an allen Ecken und Enden ohne wirkliche Strukturreformen. Und dann das Gejammer über die Austeritätspolitik. Es ist aber nicht die Austerität, sondern die Unfähigkeit den Laden zu organisieren der die Griechenland in den Ruin treibt.
Die Diskussion wurde schon vor 2 Jahren hier geführt, als die OECD den Griechen den Status eines Entwicklungslandes verpassten. Das Land verfügt über keinen vernünftigen Staatsapparat, wie wir es gewohnt sind. Gesetze die im Parlament verabschiedet werden, werden von der Verwaltung nur unzufriedenstellend realisiert. Die Steuerbehörde ist komplett ineffizient und arbeitet teilweise noch ohne richtige IT. Das Land hat soviele Baustellen, dass man nicht weiß wo man zuerst Hand anlegen sollte.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

3x schwarzer Kater » So 14. Jun 2015, 18:07 hat geschrieben: Eben, genau so ist. Statt dessen Cost-Cutting an allen Ecken und Enden ohne wirkliche Strukturreformen. Und dann das Gejammer über die Austeritätspolitik. Es ist aber nicht die Austerität, sondern die Unfähigkeit den Laden zu organisieren der die Griechenland in den Ruin treibt.
Beides :x

Traurig dazu aus dem schonmal verlinkten Intervie:
Der frustrierendste Teil dieser Verhandlungen ist, dass sie alle unsere Energie und Zeit binden. Und mehr noch: Die Institutionen haben gesagt, falls ihr gesetzliche Regeln erlasst, bevor es eine Einigung gibt, wird das als unilaterale Aktion gewertet und die Verhandlungen torpedieren. Ich wollte von Beginn an Gesetze, auf die wir uns längst geeinigt hatten. Anti-Korruption, ein besseres Steuersystem – und währenddessen weiterverhandeln. Aber mir wurde mehrfach gesagt, sollte ich es wagen, das noch mal vorzuschlagen, sei das ein Grund, die Verhandlungen abzubrechen.
http://www.tagesspiegel.de/politik/yani ... 860-2.html
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

happySchland » So 14. Jun 2015, 22:20 hat geschrieben: Beides :x

Traurig dazu aus dem schonmal verlinkten Intervie:

http://www.tagesspiegel.de/politik/yani ... 860-2.html
Nö, man kann nicht mehr Geld ausgeben, als man einnimmt. Das ist ganz einfach. Da ist Griechenland noch weit davon entfernt. Es spricht nichts gegen die Reduzierung des Haushaltsdefizits. Da Problem liegt in Griechenland. Hier ist man einfach nicht in der Lage, den Staatshaushalt effizient zu organisieren. Das ist das Problem. Da sind schlichtweg ökonomische Blindgänger am Werk. Das war früher schon so und hat sich mit der neuen Regierung nicht gebessert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

happySchland » So 14. Jun 2015, 22:20 hat geschrieben: Beides
Traurig dazu aus dem schonmal verlinkten Intervie:
http://www.tagesspiegel.de/politik/yani ... 860-2.html
3x schwarzer Kater » So 14. Jun 2015, 21:38 hat geschrieben: Nö, man kann nicht mehr Geld ausgeben, als man einnimmt. Das ist ganz einfach. Da ist Griechenland noch weit davon entfernt. Es spricht nichts gegen die Reduzierung des Haushaltsdefizits. Da Problem liegt in Griechenland. Hier ist man einfach nicht in der Lage, den Staatshaushalt effizient zu organisieren. Das ist das Problem. Da sind schlichtweg ökonomische Blindgänger am Werk. Das war früher schon so und hat sich mit der neuen Regierung nicht gebessert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von DK2008 »

Kibuka » So 14. Jun 2015, 15:51 hat geschrieben:Als ob Kapitalverkehrskontrollen jetzt noch zweckdienlich wären. In Island oder Zypern hat man nahezu sofort reagiert. In Griechenland sind die Vermögen längst abgezogen worden. Selbst der kleine Mann bunkert sein Geld jetzt unter der Matratze. Der Zug für Kapitalverkehrskontrollen ist abgefahren.
Tsipras hätte als allererste Maßnahme im Februar Kapitalverkehrskontrollen einführen müssen. Er hat zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst, dass es keine (schnelle) Einigung geben wird. Vorkehrungen dafür hat er aber keine getroffen. Vielleicht ist es auch Teil seiner Strategie, den Preis Tag für Tag durch die ELA-Kredite automatisch ansteigen zu lassen. Wirklich clever ist das aber nicht... Man kann es auch so sehen: Ausgerechnet die linke Regierung Tsipras schaut monatelang zu, wie die Wohlhabenden ihr Geld in Sicherheit bringen, plündert währenddessen die staatlichen (Sozial-)Kassen im ganzen Land und hinterlässt den Armen dann einen finanziell vollständig ruinierten und handlungsunfähigen Staat! Bravo, Tsipras!! :rolleyes:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von DK2008 »

happySchland » So 14. Jun 2015, 22:20 hat geschrieben: Traurig dazu aus dem schonmal verlinkten Intervie:

http://www.tagesspiegel.de/politik/yani ... 860-2.html
Varoufakis nimmt es mit der Wahrheit in Interviews nicht so genau...
Griechenland hat während der Verhandlungen eine ganze Reihe von Maßnahmen gegen den expliziten Willen der Troika beschlossen (u.A. Sozialprogramm, Steuersünder-Amnestie, Schutz vor Zwangsräumungen, Privatisierungstop, ...) Die Troika hat zwar gemurrt, aber nichts unternommen. Und jetzt erzählt Varoufakis er habe sich nicht getraut gegen Korruption vorzugehen, weil die Troika ihm das verboten hätte. Ist klar... :rolleyes:

Auch heute wieder in der BILD-Zeitung: Varoufakis behauptet Griechenland würde auf weitere Hilfs-Gelder komplett verzichten, wenn man sich auf einen Schuldenschnitt einigen würde. Das ist schlicht gelogen! Aus den Dokumenten der griechischen Regierung geht eindeutig hervor, dass Griechenland auch im Falle eines Schuldenschnitts unmittelbar weitere Unterstützung benötigt: U.A. ist eine Sofort-Zahlung von 36 Mrd. € eingeplant!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Hiver »

Die Finanzkrise in den US-amerikanischen Bundesstaaten ist ja bedeutend höher als in dem Euroraum. In den USA hört man wenig von einer Hysterie wie in Europa. Nevada, Illinois, Texas, Kalifornien, Oregon, Minnisota, Louisana und Connecticut sind pleite und stehen unter Kuratel.
Das gleiche Schicksal könnte auch Griechenland treffen, was wäre daran so schlimm. Die Finanzverwaltung geht unter die Kuratel des Europäischen Parlament. Dann brauchte Griechenland nicht aus dem Euroraum aussteigen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

Kibuka » So 14. Jun 2015, 15:24 hat geschrieben:
Immer wieder verbreiten die Hardcore-Linken diese Story.
mmhh ...
woher auch nun ein jjahnke.net seine detaillierten erkenntnisse hernehmen mag ...
das ist wohl eine glaubensfrage (achtung bitterböser zynismus)

nachvollziehbarer kritischer journalismus ist das :

[youtube][/youtube]
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

DK2008 » Mo 15. Jun 2015, 07:34 hat geschrieben: Auch heute wieder in der BILD-Zeitung: Varoufakis behauptet Griechenland würde auf weitere Hilfs-Gelder komplett verzichten, wenn man sich auf einen Schuldenschnitt einigen würde. Das ist schlicht gelogen! Aus den Dokumenten der griechischen Regierung geht eindeutig hervor, dass Griechenland auch im Falle eines Schuldenschnitts unmittelbar weitere Unterstützung benötigt: U.A. ist eine Sofort-Zahlung von 36 Mrd. € eingeplant!
Und kein weiteres Hilfspaket.
Die BILD mag ja notorisch lügen. Varoufakis nicht.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

bakunicus » Mo 15. Jun 2015, 16:17 hat geschrieben: mmhh ...
woher auch nun ein jjahnke.net seine detaillierten erkenntnisse hernehmen mag ...
Steht doch da. Wie es sich für jeden guten Diskussionteilnehmer gehört, ist jede Abbildung mit Quellenangabe versehen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

Kibuka » Mo 15. Jun 2015, 19:34 hat geschrieben:
Steht doch da. Wie es sich für jeden guten Diskussionteilnehmer gehört, ist jede Abbildung mit Quellenangabe versehen.
da steht was jjahnke meint .. aber nicht wo die ihre "beweise" her haben ...

willst du mich veräppeln ?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

bakunicus » Mo 15. Jun 2015, 16:17 hat geschrieben: woher auch nun ein jjahnke.net seine detaillierten erkenntnisse hernehmen mag ...
Wie bereits erwähnt: Varoufakis Aussage das 90% an die Banken geflossen sind, bezieht sich NUR auf den Zeitraum von 2010-2012.
Seine Aussage für den Zeitraum bis 2015 zu überprüfen, ist unsinnig.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

2011! hatte die FDP in persona Rösler über eine Überführung Griechenlands in eine geordnete Insolvenz laut nachgedacht. Statt Röslers Entlassung zu fordern, oder zu versuchen der FDP einen Maulkorb zu verpassen, wäre man diesem Gedanken besser gefolgt. Dann müßte man jetzt nicht angesichts Tsipras' nonchalentem Abwarten, "bis die Gläubiger mit realistischen Forderungen kommen" irritiert die Augenbrauen hebend ein "faszinierend" murmeln.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/politik/grie ... -1.2521620
SZ 15. Juni 2015 Es gibt schon einen Plan für humanitäre Hilfe durch die EU
Pleite wären die Banken sofort, wenn die Garantien des griechischen Staates gegenüber der EZB wertlos würden - was passierte, wenn der Staat selbst nicht mehr zahlungsfähig wäre.
...
Punkt eins: verhindern, dass der griechische Staat nach einer Pleite zusammenbricht und Aufgaben wie Gesundheitsversorgung, Schulbildung oder Innere Sicherheit nicht mehr erfüllen kann. Punkt zwei: Isolierung des griechischen Bankensystems, beginnend mit Kapitalkontrollen. Punkt drei: sammeln für humanitäre Hilfen an die griechischen Bürger.
Die Kontrolle des griechisch-europäischen Zahlungsverkehrs könnte schon nächste Woche beginnen.
Zuletzt geändert von Wähler am Dienstag 16. Juni 2015, 07:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

bakunicus » Mo 15. Jun 2015, 18:44 hat geschrieben: willst du mich veräppeln ?
Das erledigst du schon allein.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von DK2008 »

happySchland » Mo 15. Jun 2015, 18:46 hat geschrieben:Und kein weiteres Hilfspaket.
Die BILD mag ja notorisch lügen. Varoufakis nicht.
Kein weiteres Hilfs-Paket??
Varoufakis Plan (-> http://blogs.ft.com/brusselsblog/files/ ... -short.pdf ) sieht ausdrücklich neue Kredite der Euro-Länder in Höhe von 27 Mrd. € vor. Was ist das denn bitteschön anders als ein weiteres Hilfs-Paket?

Zusätzlich will er, dass sich Griechenland praktisch unbegrenzt über das EZB-QE-Programm verschulden kann. Das Risiko trägt natürlich wiederum die Euro-Gruppe. Ein spezielles Investitionsprogramm soll bitteschön auch noch obendrauf. Das nennt Varoufakis dann "keinen zusätzlichen Euro"... Varoufakis verschleiert die wahre Bedeutung seiner Pläne. Er behauptet, das koste alles keinen Cent. In Wahrheit müsste die Euro-Gruppe (neben dem Schuldenschnitt) zusätzlich einen hohen Milliarden-Betrag investieren.

Griechenland wird seinen Schuldenschnitt früher oder später bekommen! Da führt kein Weg dran vorbei. Das Land ist bankrott und wird dies bald auch offiziell feststellen müssen. Tsipras und Varoufakis wollen aber auch noch das Rundum-Sorglos-Paket, d.h. die unbegrenzte Weiterfinanzierung des griechischen Staates auf Kosten der anderen Euro-Länder. Und das werden sie (hoffentlich) nicht bekommen. Wer den Bankrott erklärt muss auch mit den Konsequenzen leben!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

DK2008 » Di 16. Jun 2015, 11:10 hat geschrieben: Zusätzlich will er, dass sich Griechenland praktisch unbegrenzt über das EZB-QE-Programm verschulden kann. Das Risiko trägt natürlich wiederum die Euro-Gruppe. Ein spezielles Investitionsprogramm soll bitteschön auch noch obendrauf.
Griechenland wird seinen Schuldenschnitt früher oder später bekommen! Da führt kein Weg dran vorbei.
Was fehlt, ist die politische Perspektive: Eine Vertiefung der Koordination verschiedener Politiken in einer Kern-Gruppe von EU- und EWU-Staaten. Griechenland gehört zu einer solchen Kern-Gruppe bisher sicherlich nicht dazu. Es fehlt einfach wesentlich an einer Kohärenz von Fiskal-, Wirtschaft- und Sozialpolitik mit den stabileren Mitgliedern.

Alles andere sind währungstechnische Abläufe, mit oder ohne Parallelwährung inklusive Kapitalverkehrskontrollen und späterem Schuldenschnitt.
Zuletzt geändert von Wähler am Dienstag 16. Juni 2015, 18:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

DK2008 » Di 16. Jun 2015, 11:10 hat geschrieben: Kein weiteres Hilfs-Paket??
Varoufakis Plan (-> http://blogs.ft.com/brusselsblog/files/ ... -short.pdf ) sieht ausdrücklich neue Kredite der Euro-Länder in Höhe von 27 Mrd. € vor. Was ist das denn bitteschön anders als ein weiteres Hilfs-Paket?

Zusätzlich will er, dass sich Griechenland praktisch unbegrenzt über das EZB-QE-Programm verschulden kann. Das Risiko trägt natürlich wiederum die Euro-Gruppe. Ein spezielles Investitionsprogramm soll bitteschön auch noch obendrauf. Das nennt Varoufakis dann "keinen zusätzlichen Euro"... Varoufakis verschleiert die wahre Bedeutung seiner Pläne. Er behauptet, das koste alles keinen Cent. In Wahrheit müsste die Euro-Gruppe (neben dem Schuldenschnitt) zusätzlich einen hohen Milliarden-Betrag investieren.

Griechenland wird seinen Schuldenschnitt früher oder später bekommen! Da führt kein Weg dran vorbei. Das Land ist bankrott und wird dies bald auch offiziell feststellen müssen. Tsipras und Varoufakis wollen aber auch noch das Rundum-Sorglos-Paket, d.h. die unbegrenzte Weiterfinanzierung des griechischen Staates auf Kosten der anderen Euro-Länder. Und das werden sie (hoffentlich) nicht bekommen. Wer den Bankrott erklärt muss auch mit den Konsequenzen leben!
Die Euroländer haben bei Griechenland schlichtweg unterschätzt in welcher desolaten Verfassung das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche System sich befindet.

Derweil hätte das nach dem Bericht der OECD schon vor Jahren allen klar werden müssen. Die Bevölkerung hat die Sparprogramme satt und das ist ihr auch nicht zu verdenken.

Entscheidend ist, dass man sich nun eingesteht gespielt und verloren zu haben. Griechenland ist pleite und nicht kooperativ. Das Land muss raus aus der Eurozone. Es muss geordnet den Staatsbankrott erklären, sich anschließend mit den Gläubigern einigen und seine eigene Währung einführen. Nur so finden alle Beteiligten zurück zur Normalität. Die zunehmende Einmischung der Politik führt zu massiven Marktverzerrungen und macht die Situation von Monat zu Monat schlimmer.

Es ist keine Schande einen Fehler zu begehen. Übel wird es erst dann, wenn man nicht dazu lernt und störrisch an seinem Weg festhält!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Merkel_Unser »

Kibuka » Di 16. Jun 2015, 18:42 hat geschrieben:
Die Euroländer haben bei Griechenland schlichtweg unterschätzt in welcher desolaten Verfassung das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche System sich befindet.

Derweil hätte das nach dem Bericht der OECD schon vor Jahren allen klar werden müssen. Die Bevölkerung hat die Sparprogramme satt und das ist ihr auch nicht zu verdenken.

Entscheidend ist, dass man sich nun eingesteht gespielt und verloren zu haben. Griechenland ist pleite und nicht kooperativ. Das Land muss raus aus der Eurozone. Es muss geordnet den Staatsbankrott erklären, sich anschließend mit den Gläubigern einigen und seine eigene Währung einführen. Nur so finden alle Beteiligten zurück zur Normalität. Die zunehmende Einmischung der Politik führt zu massiven Marktverzerrungen und macht die Situation von Monat zu Monat schlimmer.

Es ist keine Schande einen Fehler zu begehen. Übel wird es erst dann, wenn man nicht dazu lernt und störrisch an seinem Weg festhält!
Die einzig richtige Einstellung. Eingestehen tut man sich in der Politik allerdings prinzipiell garnichts, deswegen propheize ich folgendes Szenario:

1. Die Gläubiger einigen sich mit Griechenland "Last Minute". Dabei wird irgendein fauler Kompromiss geschlossen, der über Hintertüren Geld nach Athen fliessen lässt und das Problem einfach vertagt. Abbezahlt wird sowieso nichts.
2. Die Politik und anschliessend die Medien werden das ganze trotzdem frenetisch als Erfolg verkaufen. Optional werden an diverse Beteiligte noch Friedens- Karls- oder sonstige Preise vergeben.
3. Der Deutsche wird vielleicht ein bisschen herummurren - oder mal nen Tisch in der Kneipe zerschlagen, aber sonst wird garnichts passieren. Kennt man ja, solange auf dem Gehaltszettel kein "Griechenland-Soli" steht, raffen 80% der Deutschen garnichts.
4. Nächste BTW kommt rot-rot-grün an die Macht, und Merkel kann die angestauten Probleme bequem weiterreichen, während sie selbst eine vermeintlich weiße Weste hat.
5. Es kann fröhlich weiter an einer Schulden- und Sozialunion gebastelt werden, bis in den ersten Ländern ( nicht D) die Fetzen fliegen.
Zuletzt geändert von Merkel_Unser am Dienstag 16. Juni 2015, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

DK2008 » Di 16. Jun 2015, 11:10 hat geschrieben: Griechenland wird seinen Schuldenschnitt früher oder später bekommen! Da führt kein Weg dran vorbei. Wer den Bankrott erklärt muss auch mit den Konsequenzen leben!
Kibuka » Di 16. Jun 2015, 17:42 hat geschrieben: Die Euroländer haben bei Griechenland schlichtweg unterschätzt in welcher desolaten Verfassung das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche System sich befindet.
Griechenland ist pleite und nicht kooperativ. Das Land muss raus aus der Eurozone. Es muss geordnet den Staatsbankrott erklären, sich anschließend mit den Gläubigern einigen und seine eigene Währung einführen.
Die Analyse ist richtig, die Schlussfolgerung aber nur zum Teil. Griechenland bleibt in der EU und eine zu bildende Kern-EU/EWU wird es weiterhin unterstützen müssen. Ziel sollte aber nach wie vor die bessere Koordinierung der Finanz- und Wirtschaftspolitik zwischen den EU-Ländern sein, auch unabhängig von der Währungfrage.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 07:15 hat geschrieben:
Die Analyse ist richtig, die Schlussfolgerung aber nur zum Teil. Griechenland bleibt in der EU und eine zu bildende Kern-EU/EWU wird es weiterhin unterstützen müssen. Ziel sollte aber nach wie vor die bessere Koordinierung der Finanz- und Wirtschaftspolitik zwischen den EU-Ländern sein, auch unabhängig von der Währungfrage.
Weshalb "muß"? :?:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 07:15 hat geschrieben: Die Analyse ist richtig, die Schlussfolgerung aber nur zum Teil. Griechenland bleibt in der EU und eine zu bildende Kern-EU/EWU wird es weiterhin unterstützen müssen. Ziel sollte aber nach wie vor die bessere Koordinierung der Finanz- und Wirtschaftspolitik zwischen den EU-Ländern sein, auch unabhängig von der Währungfrage.
zollagent » Mi 17. Jun 2015, 08:27 hat geschrieben: Weshalb "muß"? :?:
Die Frage ist jetzt nicht ernst gemeint, oder? Teurere Importmedikamente, höhere Jugendarbeitslosigkeit und andere soziale Verwerfungen in Folge des Staatsbankrotts.
Zuletzt geändert von Wähler am Mittwoch 17. Juni 2015, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Siffi1112 »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 10:05 hat geschrieben: Die Frage ist jetzt nicht ernst gemeint, oder? Teure Importmedikamente, hohe Jugendarbeitslosigkeit und andere soziale Verwerfungen in Folge des Staatsbankrotts.
Das ist dann einzig und allein Griechenlands Problem.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 10:05 hat geschrieben:
Die Frage ist jetzt nicht ernst gemeint, oder? Teure Importmedikamente, hohe Jugendarbeitslosigkeit und andere soziale Verwerfungen in Folge des Staatsbankrotts.
Doch, die Frage ist durchaus ernst gemeint. Warum "muß", wenn sich die gewählte Führung, also die Beauftragten dieses Volkes jeder Sanierung erwehren? Ich habe den Eindruck, daß sich hier kollektiv verhalten wird wie ein Suchtkranker, der erstmal seine Situation und ihre Ursachen einsehen und ebenso schmerzhaft auf den Bauch fallen muß, bevor sich da wirklich was erfolgversprechend tun kann?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 10:05 hat geschrieben: Die Frage ist jetzt nicht ernst gemeint, oder? Teure Importmedikamente, hohe Jugendarbeitslosigkeit und andere soziale Verwerfungen in Folge des Staatsbankrotts.
Siffi1112 » Mi 17. Jun 2015, 10:06 hat geschrieben: Das ist dann einzig und allein Griechenlands Problem.
Da irrst Du Dich aber ganz gewaltig. Im EU-Vertrag von Lissabon ist das Ziel der sozialen Marktwirtschaft definiert. Außerdem ist das Subsidiarität-Prinzip keine Einbahnstraße.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 10:12 hat geschrieben:
Da irrst Du Dich aber ganz gewaltig. Im EU-Vertrag von Lissabon ist das Ziel der sozialen Marktwirtschaft definiert. Außerdem ist das Subsidiarität-Prinzip keine Einbahnstraße.
Leider wurde es bisher aber als Einbahnstraße genutzt. Und jetzt verwahrt man sich gegen Korrekturmaßnahmen. Sorry, aber eine Gemeinschaft zur Förderung von Dummheiten soll die EU bestimmt nicht sein.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 10:05 hat geschrieben: Die Frage ist jetzt nicht ernst gemeint, oder? Teure Importmedikamente, hohe Jugendarbeitslosigkeit und andere soziale Verwerfungen in Folge des Staatsbankrotts.
zollagent » Mi 17. Jun 2015, 10:08 hat geschrieben: Doch, die Frage ist durchaus ernst gemeint. Warum "muß", wenn sich die gewählte Führung, also die Beauftragten dieses Volkes jeder Sanierung erwehren? Ich habe den Eindruck, daß sich hier kollektiv verhalten wird wie ein Suchtkranker, der erstmal seine Situation und ihre Ursachen einsehen und ebenso schmerzhaft auf den Bauch fallen muß, bevor sich da wirklich was erfolgversprechend tun kann?
Dein Vergleich ist völlig daneben und zeugt von wenig Mitgefühl mit den armen und kranken Menschen in Griechenland. Das muss ich hier einmal deutlich sagen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Siffi1112 »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 10:12 hat geschrieben: Da irrst Du Dich aber ganz gewaltig. Im EU-Vertrag von Lissabon ist das Ziel der sozialen Marktwirtschaft definiert. Außerdem ist das Subsidiarität-Prinzip keine Einbahnstraße.
Der EU Status Griechenlands würde durch einen Austritt aus dem Euro gänzlich in Frage gestellt werden von daher würde ich hier eher mal abwarten.Aber eins ist sicher niemand wird scharf darauf sein noch mehr Geld in Griechenland zu versenken.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von harry52 »

Tsipras nannte gestern Juncker einen "Lügner" und den IWF, der schon dutzenden Staaten, die pleite waren, geholfen hat, wieder auf eigenen Füßen zu stehen, nennt er "kriminell".

Es war von Anfang an klar, was diese Tsipras Regierung aus rechten und linken Extremisten (*) bedeutet.

Von Anfang an, wurden die Ausländer beschimpft, beleidigt und ständig wurde gelogen.

So wie Tsipras Wahlkampf geführt hat und seine Rechtsradikalen Partner, so machen sie heute weiter. Und dann hört man alle drei Tage, dass man sich fast einig ist und bald das Problem gelöst wäre, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Immer hört man auch wieder "Schuldenschnitt" und dann "kein Schuldenschnitt".

Tsipras ist scheinbar manisch depressiv, denn mal verkündet er zu Hause, alles ist gut und einen Tag später spricht er davon, dass sich die ganze Welt gegen die Griechen verschworen hat (warum überhaupt???) um die Griechen zu demütigen und ins Elend zu stürzen.

(*) Das Wort: Extremistenregierung stammt nicht von mir, sondern wurde gerade auch auf N/TV von seriösen Journalisten gebraucht.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Wähler » Mi 17. Jun 2015, 10:16 hat geschrieben:
Dein Vergleich ist völlig daneben und zeugt von wenig Mitgefühl mit den armen und kranken Menschen in Griechenland. Das muss ich hier einmal deutlich sagen.
Fakten und moralische Schiene sind zwei paar Stiefel. Und eine Erpressung per Moral ist nichts anderes als Geiselnahme. Und dem muß man nicht nachgeben.
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