Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

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von Grimm
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von von Grimm »

Demolit » Mo 1. Jun 2015, 20:08 hat geschrieben:


Das russische Modell des Putins ist doch nur ein Abklatsch des alten Feudalismus, der sein Heil darin sucht, den Massen einen Kuchen anzubieten, den andere schon als Sachertorte im Kaffehaus täglich verspeisen.

echt ;)
:D
Die Russen sind nicht dein Ding. :D
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Nomen Nescio
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Nomen Nescio »

Fadamo » Mo 1. Jun 2015, 18:42 hat geschrieben:Was der westen kann,kann auch putin. :D
Nur der einzige unterschied darin besteht ,das der westen sich mehr ärgert.
dann weißt du nur ganz wenig über den westen. :rolleyes:
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Nomen Nescio
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Nomen Nescio »

Fadamo » Mo 1. Jun 2015, 18:22 hat geschrieben:Russland hat wenigsten eine sinnlosreise eines deutschen politnix verhindert.
Das ist doch was. :D
klar ein zeichen von angst. denn vermutlich ein geharnischter gegner putins.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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zollagent
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von zollagent »

Fadamo » Mo 1. Jun 2015, 18:42 hat geschrieben:

Was der westen kann,kann auch putin. :D
Nur der einzige unterschied darin besteht ,das der westen sich mehr ärgert.
Kann er eher nicht. Man sieht es an den wirtschaftlichen "Fortschritten", die Russland in der Putin-Ära gemacht hat. Bezahlen dürfen es die kleinen Bürger Russlands, Putins Oligarchen-Kumpels haben ihre Schäfchen längst im Westen. Putin auch.
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Rautenberger
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Rautenberger »

Hetze gegen Russland? Wer das behauptet, der hat keine Ahnung, was im russischen Fernsehen abgeht. In einer im Mai auf dem großen staatlichen Fernsehsender Rossija 1 ausgestrahlten "Dokumentation" über den Warschauer Pakt bauen des Kremls "Journalisten" ganz gezielt am neuen alten Feindbild NATO:



Darin heißt es, der Warschauer Pakt sei immer nur ein Verteidigungsbündnis gewesen, während die NATO ein aggressives Kriegsbündnis sei. Die Niederschlagung des Ungarn-Aufstands und des Prager Frühlings werden gerechtfertigt - unter Zuhilfenahme alter sowjetischer Propagandafilme! So habe man den Tschechoslowaken helfen müssen, einen bewaffneten - natürlich von der NATO unterstützten - Umsturz zu verhindern. (Die Frage, warum Menschen, die unter einer Diktatur leben, vor einem Umsturz geschützt werden müssen, bleibt dabei unbeantwortet.)

Bei anderen Gelegenheiten hat Moskau den Vorwurf des "Geschichtsrevisionismus" immer schnell bei der Hand.
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Cobra9
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Cobra9 »

von Grimm » Mo 1. Jun 2015, 20:35 hat geschrieben:
:D
Die Russen sind nicht dein Ding. :D
Die Russen sind nicht das Problem sondern die Regierung von Russland und ihre Politik. Das ist das Problem.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Doktor Schiwago »

von Grimm » Mo 1. Jun 2015, 15:44 hat geschrieben:
Richtig ist, dass auch ich von RT mehr erwartet habe.
Ich musste feststellen, dass RT nichts anderes ist wie "BILD" oder "Spiegel" etc. pp.
Im Fall "Boris Nemzo" hat RT zwei Tage gebraucht, um den Mord zu veröffentlichen. :rolleyes:
Soviel zu RT.

Nur, wenn unsere ach so freie Presse aus dem Thema "Oktoberfest", welches in Russland kaum bekannt sein dürfte, einen derartigen Wirbel macht, dann ist Absicht dahinter.
Und wenn dpa solch dümmliches Zeug verbreitet, dann würde ich denen vorschlagen, sich wieder adn zu nennen.
Der war gut!
:D :D :D
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Doktor Schiwago »

Alexyessin » Mo 1. Jun 2015, 15:43 hat geschrieben:
Soweit geb ich dir Recht, das es schlichtweg nicht passieren darf. Dumm halt. Aber das da "bekanntlich alle namhaften Medien abschreiben" halte ich dann durchaus für ein Gerücht.
Guckst du hier:
Die knapp 190 Gesellschafter der dpa sind ausschließlich Medienunternehmen wie Verlage und Rundfunkanstalten. Damit sind Gesellschafter und Kunden der Agentur teilweise deckungsgleich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Presse-Agentur
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Alexyessin
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

Wo sehe ich da was von "abschreiben"?
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Rautenberger
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Rautenberger »

von Grimm » Mo 1. Jun 2015, 14:44 hat geschrieben:Richtig ist, dass auch ich von RT mehr erwartet habe. Ich musste feststellen, dass RT nichts anderes ist wie "BILD" oder "Spiegel" etc. pp. Im Fall "Boris Nemzo" hat RT zwei Tage gebraucht, um den Mord zu veröffentlichen. :rolleyes: Soviel zu RT.
Dass RT über etwas nicht berichtet, kommt doch ständig vor. Und zwar immer dann, wenn es eine Meldung ist, die den Chefs im Kreml nicht in den Kram passen dürfte. Von einem Medium, das als verlängerter Arm der russischen Regierung handelt und das auch gar nicht abstreitet (O-Ton RT-Chefin Simonjan: "Wenn Russland in den Krieg zieht, ziehen wir mit."), sollte man genau folgendes erwarten: nämlich genau gar nichts.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von schokoschendrezki »

Rautenberger » Di 2. Jun 2015, 08:26 hat geschrieben:Hetze gegen Russland? Wer das behauptet, der hat keine Ahnung, was im russischen Fernsehen abgeht. In einer im Mai auf dem großen staatlichen Fernsehsender Rossija 1 ausgestrahlten "Dokumentation" über den Warschauer Pakt bauen des Kremls "Journalisten" ganz gezielt am neuen alten Feindbild NATO:
Das ist richtig. Im Unterschied zu Sowjetzeiten wird aber Fernsehen im heutigen Russland sehr sehr professionell und nach dem Geschmack der Massen gemacht. Propaganda wird quasi in Form angenehmer Häppchen verabreicht. Im Baltikum etwa kommen die dortigen TV-Sender bei russischsprachigen Zuschauern kaum gegen das TV aus Russland an.

Dennoch. Ganz so einfach ist die Sache eben doch nicht. "Russia Beyond The Headlines" etwa ist ein Ableger der Staatszeitung Rossiskaja Gazeta und berichtet nach wie vor ganz erstaunlich kritisch und offen. Erst kürzlich las ich dort einen Artikel über eine Überwachungs-App der russischen Regierung, die oppositionelle Regungen in sozialen Netzwerken aufspüren soll. Möglicherweise will man mit RBTH gezielt das Bild Russlands im Ausland verbessern.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Di 2. Jun 2015, 08:37 hat geschrieben: Das ist richtig. Im Unterschied zu Sowjetzeiten wird aber Fernsehen im heutigen Russland sehr sehr professionell und nach dem Geschmack der Massen gemacht. Propaganda wird quasi in Form angenehmer Häppchen verabreicht. Im Baltikum etwa kommen die dortigen TV-Sender bei russischsprachigen Zuschauern kaum gegen das TV aus Russland an.
Was aber nun einem einigermaßen gebildeten und nicht willfährigen Betrachter immer mehr veranschaulicht, dass die russischen Machthaber allein durch die Sprachbarriere die russischsprachige Bevölkerung im Inland und Ausland systematisch immer mehr von einem freiem Informationsumlauf abschotten und mit der systematisch eingebrachten Tatsachenentstellung eine Art von Massenpsychose einer Bedrohung kreieren, nur um eigene Aggression und Missachtung des internationalen Rechts als Notwendigkeit vor eigenem Volk hoch zu stilisieren.
Sicherlich mit anderen und moderneren Mitteln.

Aber im Wesen genauso, wie bei Adolf oder bei Jossip....
Dennoch. Ganz so einfach ist die Sache eben doch nicht. "Russia Beyond The Headlines" etwa ist ein Ableger der Staatszeitung Rossiskaja Gazeta und berichtet nach wie vor ganz erstaunlich kritisch und offen. Erst kürzlich las ich dort einen Artikel über eine Überwachungs-App der russischen Regierung, die oppositionelle Regungen in sozialen Netzwerken aufspüren soll. Möglicherweise will man mit RBTH gezielt das Bild Russlands im Ausland verbessern.
Das Zuwerfen irgendwelcher Happen für die nützlichen Idioten im Ausland hat ja seine Tradition und auch immer noch nahrhaften Boden. Siehe auch unsere Putin-Trolle im Forum.
Trotzt der Nebelkerzen für die Außenwelt ändert es aber nichts an der Tatsache, dass der einfache und gesteuert "umgebildete" Bürger in Russland pue a pue den tot geglaubten Totalitarismus nun mal wieder als geschichtliche Gerechtigkeit auch in der Zukunft wahrnehmen soll.

Das neuartige und nicht nur geschichtlich verklärte Hochloben aller selbst durchgeführten oder initiierten Interventionen und Aggressionen im Ausland ist nur das nächste Mosaiksteinchen der von Kreml gesteuerten Absichten, zur Sicherung der gestohlenen Pfründen nun auch den Totalitarismus aus der Gruft zu holen.

..." Die Dokumentation des staatlichen Senders Rossija 1 hatte die Niederschlagung der Demokratiebewegung «Prager Frühling» verteidigt. Es sei eine Reaktion auf Umsturzpläne der Nato und von «Faschisten» gewesen. «Man hat auf uns mit Maschinengewehren geschossen», sagte ein ehemaliger Sowjet-Soldat in der Sendung. Tschechische Historiker sprachen von Geschichtsfälschung."
(siehe https://www.greenpeace-magazin.de/ticke ... d-slowaken)

Und wer dagegen tritt, ist sowieso Ami-Freund und damit auch Faschist zugleich.....
Die Farm der Tiere lässt mal wieder grüßen.... :s
Zuletzt geändert von jan2009 am Dienstag 2. Juni 2015, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von schokoschendrezki »

jan2009 hat geschrieben: Das neuartige und nicht nur geschichtlich verklärte Hochloben aller selbst durchgeführten oder initiierten Interventionen und Aggressionen im Ausland ist nur das nächste Mosaiksteinchen der von Kreml gesteuerten Absichten, zur Sicherung der gestohlenen Pfründen nun auch den Totalitarismus aus der Gruft zu holen.

..." Die Dokumentation des staatlichen Senders Rossija 1 hatte die Niederschlagung der Demokratiebewegung «Prager Frühling» verteidigt. Es sei eine Reaktion auf Umsturzpläne der Nato und von «Faschisten» gewesen. «Man hat auf uns mit Maschinengewehren geschossen», sagte ein ehemaliger Sowjet-Soldat in der Sendung. Tschechische Historiker sprachen von Geschichtsfälschung."
(siehe https://www.greenpeace-magazin.de/ticke ... d-slowaken)
Das sehe ich völlig anders. Die Verteidigung der sowjetischen Interventionen in Osteuropa sind einfach ein Teil der Geschichtsklitterung und der Aufbesserung des identitären nationalen Selbstwertgefühls. Völlig analog etwa zur gegenwärtigen "Osmanen-Welle" in der Türkei. Wir leben im Jahr 2015 und ebensowenig wie Erdogan tatsächlich das osmanische Reich wiederherzustellen gedenkt, steht die Regierung Putin für die Wiedererrichtung des stalinschen Totalitarismus. Der wichtige Punkt dabei ist, dass diese politische Fehleinschätzung die Gefahr, die von diesen Tendenzen droht, nicht etwa über- sondern, im Gegenteil, unterschätzt. Ein Russland, das irgendwie an die Politik der Sowjetunion anknüpft, wäre hoffnungslos und in kürzester Zeit zum Scheitern verurteilt. Man sollte die Dinge so sehen wie sie sind und nicht mit veralteten Sichtweisen die völlig veränderte Welt von heute beurteilen.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki » Di 2. Jun 2015, 10:49 hat geschrieben: Das sehe ich völlig anders. Die Verteidigung der sowjetischen Interventionen in Osteuropa sind einfach ein Teil der Geschichtsklitterung und der Aufbesserung des identitären nationalen Selbstwertgefühls. Völlig analog etwa zur gegenwärtigen "Osmanen-Welle" in der Türkei. Wir leben im Jahr 2015 und ebensowenig wie Erdogan tatsächlich das osmanische Reich wiederherzustellen gedenkt, steht die Regierung Putin für die Wiedererrichtung des stalinschen Totalitarismus. Der wichtige Punkt dabei ist, dass diese politische Fehleinschätzung die Gefahr, die von diesen Tendenzen droht, nicht etwa über- sondern, im Gegenteil, unterschätzt. Ein Russland, das irgendwie an die Politik der Sowjetunion anknüpft, wäre hoffnungslos und in kürzester Zeit zum Scheitern verurteilt. Man sollte die Dinge so sehen wie sie sind und nicht mit veralteten Sichtweisen die völlig veränderte Welt von heute beurteilen.
Es ist leider festzustellen, das wir statt des postmodernen Supralismus wieder einen starken Trend zum Nationalismus haben. Aber nicht von den Menschen selbst, sondern von jenen, die davon profitieren wollen und können. Da hast du zwei richtige Länder genannt. Nur dieses Spiel ist gefährlich, sehr gefährlich.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Di 2. Jun 2015, 09:49 hat geschrieben: Das sehe ich völlig anders. Die Verteidigung der sowjetischen Interventionen in Osteuropa sind einfach ein Teil der Geschichtsklitterung und der Aufbesserung des identitären nationalen Selbstwertgefühls. Völlig analog etwa zur gegenwärtigen "Osmanen-Welle" in der Türkei. Wir leben im Jahr 2015 und ebensowenig wie Erdogan tatsächlich das osmanische Reich wiederherzustellen gedenkt, steht die Regierung Putin für die Wiedererrichtung des stalinschen Totalitarismus. Der wichtige Punkt dabei ist, dass diese politische Fehleinschätzung die Gefahr, die von diesen Tendenzen droht, nicht etwa über- sondern, im Gegenteil, unterschätzt. Ein Russland, das irgendwie an die Politik der Sowjetunion anknüpft, wäre hoffnungslos und in kürzester Zeit zum Scheitern verurteilt. Man sollte die Dinge so sehen wie sie sind und nicht mit veralteten Sichtweisen die völlig veränderte Welt von heute beurteilen.
Was aber bei dem durch Dich so geschönigten Bild im Wesen nichts ändert.
Der autoritäre Drang, alles zu überwachen, bleibt immer im Kern auch gleich.

Egal, ob mit einem Fallbeil und einem Sichel oder mit dem Computernetzwerk und den Überwachungskameras.... :(
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von schokoschendrezki »

jan2009 » Di 2. Jun 2015, 12:03 hat geschrieben: Was aber bei dem durch Dich so geschönigten Bild im Wesen nichts ändert.
Der autoritäre Drang, alles zu überwachen, bleibt immer im Kern auch gleich.

Egal, ob mit einem Fallbeil und einem Sichel oder mit dem Computernetzwerk und den Überwachungskameras.... :(
Ich wüsste nicht, was ich an dem Bild des heutigen Russlands "geschönt" hätte. Mir persönlich ist nichts unangenehmer als ein auf identitären Gemeinschaften irgendwelcher Art beruhendes Staatsgebilde. In der ehemaligen Sowjetunion standest Du als Oppositioneller gegen die Herrschenden, warst aber immerhin Teil einer oppositionellen Gegenbewegung. Im heutigen Russland stehst Du als Oppositioneller nicht nur gegen die Herrschenden. Du stehst weitgehend außerhalb der Gesellschaft.

Der russische Regisseur des sehr sehr gesellschaftskritischen Films Leviathan Andrej Sjwaginzew wird keineswegs direkt von den Behörden verfolgt. Das muss er auch nicht. Die große Mehrheit der russischen Bevölkerung einschließlich seiner Regisseurskollegen beschimpfen ihn ausgiebig und öffentlich als "Vaterlandsverräter". Ebenso wie heute jeder der ganz wenigen Türken, die sich gegen den Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks wenden, als "Verräter" beschimpft wird, der nicht zulassen will, dass sein türkisches Vaterland stark und groß werde.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 2. Juni 2015, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin » Di 2. Jun 2015, 11:18 hat geschrieben:
Es ist leider festzustellen, das wir statt des postmodernen Supralismus wieder einen starken Trend zum Nationalismus haben. Aber nicht von den Menschen selbst, sondern von jenen, die davon profitieren wollen und können. Da hast du zwei richtige Länder genannt. Nur dieses Spiel ist gefährlich, sehr gefährlich.
Ich weiß nicht, ob es wirklich Sinn macht, "den Menschen" die Eigenverantwortlichkeit für die Transformation vieler Gesellschaften in der Welt hin zu identitären nationalistischen Gesellschaften abzusprechen. Auch wenn es tatsächlich Profiteure und aktive Betreiber solcher Entwicklungen gibt. In Ungarn vollzog sich der Weg hin zu einer nationalistischen Gesellschaft auf weitestgehend demokratischem Weg und ohne jeden Zwang von innen oder außen. Der Punkt für mich ist: Die westlichen Vorstellungen von Demokratie gehen nicht nur von freier Wahl zwischen verschiedenen politischen Richtungen aus sondern setzen stillschweigend die Existenz einer politischen Vielfalt voraus. In einer Gesellschaft wie der heutigen ungarischen, russischen oder türkischen ist das aber kaum noch der Fall. Und ich sehe diese Entwicklungen auch eher systemisch, als dass da eine Figur oder Gruppe von Leuten die Gesellschaft irgendwo hin führt. Putin, Orbán oder Erdogan mögen in ihren Ländern populäre Figuren sein aber sie sind auch selbst eher Produkte gesellschaftlicher Entwicklungen. Gäbe es sie nicht, hätten diese Gesellschaften andere, ähnliche Figuren hervorgebracht.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Di 2. Jun 2015, 14:59 hat geschrieben:
Ich wüsste nicht, was ich an dem Bild des heutigen Russlands "geschönt" hätte. Mir persönlich ist nichts unangenehmer als ein auf identitären Gemeinschaften irgendwelcher Art beruhendes Staatsgebilde. In der ehemaligen Sowjetunion standest Du als Oppositioneller gegen die Herrschenden, warst aber immerhin Teil einer oppositionellen Gegenbewegung. Im heutigen Russland stehst Du als Oppositioneller nicht nur gegen die Herrschenden. Du stehst weitgehend außerhalb der Gesellschaft.

Der russische Regisseur des sehr sehr gesellschaftskritischen Films Leviathan Andrej Sjwaginzew wird keineswegs direkt von den Behörden verfolgt. Das muss er auch nicht. Die große Mehrheit der russischen Bevölkerung einschließlich seiner Regisseurskollegen beschimpfen ihn ausgiebig und öffentlich als "Vaterlandsverräter". Ebenso wie heute jeder der ganz wenigen Türken, die sich gegen den Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks wenden, als "Verräter" beschimpft wird, der nicht zulassen will, dass sein türkisches Vaterland stark und groß werde.
Eben, das in der Auswirkung halte ich für den wieder einzusetzenden Totalitarismus.....
Das Ausschalten des freien Informationslaufes durch Gleichschaltung der eigenen und Ausschaltung der fremden Medien, begünstigt durch die Sprach- und Schriftbarriere und dazu noch die Propagandalügen zu Vergangenheit und Gegenwart. Bloß nicht zu viel Bildung....
Das alles erinnert doch an die tot geglaubte Farm der Tiere, wo der normale für die Anderen als Zombie erscheint.
Alles eine Stufe höher als die nationalistischen Ausflüge eines Orbans, der mitten in Europa auf die Dauer kaum die Chance hat, eine Mauer zu bauen, wie der Möchtegern vom Kreml.
Ohne dass wir gut gemeinte :cool: Kulturkreis von Europa verlassen und uns der Türkei zuwenden.

Das Wesen des Totalitarismus wird nicht durch neue Mitteln und Methoden verändert und ich sehe persönlich sein erneutes Aufkeimen in Putins Russland.
Soweit meinerseits auf Deine Worte, dass Du das -völlig- anders gesehen hast.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Aristide »

Rautenberger » Di 2. Jun 2015, 07:58 hat geschrieben:
Dass RT über etwas nicht berichtet, kommt doch ständig vor. Und zwar immer dann, wenn es eine Meldung ist, die den Chefs im Kreml nicht in den Kram passen dürfte. Von einem Medium, das als verlängerter Arm der russischen Regierung handelt und das auch gar nicht abstreitet (O-Ton RT-Chefin Simonjan: "Wenn Russland in den Krieg zieht, ziehen wir mit."), sollte man genau folgendes erwarten: nämlich genau gar nichts.
Zum Glück ist da unsere Lügenpresse ganz anders. :rolleyes:
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

Aristide » Di 2. Jun 2015, 17:51 hat geschrieben: Zum Glück ist da unsere Lügenpresse ganz anders. :rolleyes:
Welche Lügenpresse? Erklär mal sachlich mit seriösen Belegen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Fadamo »

Darkfire » Mo 1. Jun 2015, 19:06 hat geschrieben:
Falsch der Unterschied ist daß im Russland die kleinen Menschen für die Politik Putins bezahlen,

Wir bezahlen wohl nicht ,wenn merkels politik nicht hinhaut :?:
So ist das in jedem staat,dass der bürger für die fehlpolitik der staatschefs zahlen müssen.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von schokoschendrezki »

jan2009 » Di 2. Jun 2015, 17:42 hat geschrieben: Eben, das in der Auswirkung halte ich für den wieder einzusetzenden Totalitarismus.....
Das Ausschalten des freien Informationslaufes durch Gleichschaltung der eigenen und Ausschaltung der fremden Medien, begünstigt durch die Sprach- und Schriftbarriere und dazu noch die Propagandalügen zu Vergangenheit und Gegenwart. Bloß nicht zu viel Bildung....
Das alles erinnert doch an die tot geglaubte Farm der Tiere, wo der normale für die Anderen als Zombie erscheint.
Alles eine Stufe höher als die nationalistischen Ausflüge eines Orbans, der mitten in Europa auf die Dauer kaum die Chance hat, eine Mauer zu bauen, wie der Möchtegern vom Kreml.
Ohne dass wir gut gemeinte :cool: Kulturkreis von Europa verlassen und uns der Türkei zuwenden.

Das Wesen des Totalitarismus wird nicht durch neue Mitteln und Methoden verändert und ich sehe persönlich sein erneutes Aufkeimen in Putins Russland.
Soweit meinerseits auf Deine Worte, dass Du das -völlig- anders gesehen hast.
Wir sind uns einig in der grundsätzlich kritischen Sicht auf die Entwicklungen in Russland. Aber: Es ist ein äußerst nützliches Kriterium hinsichtlich der Ehrllchkeit einer politischen Position, sich zu fragen, ob diese Position wirklich geeignet ist, die Dinge zu verändern oder ob man damit einfach nur seine persönlichen Antipathien/Sympathien loswerden möchte.

Hand aufs Herz, jan2009, wenn Du heute irgendwo in Russland, nicht bei den Herrschenden sondern irgendwo, in einem Petersburger Gymnasium, in einem Omsker Lokal, in der Moskauer Metro oder sonstwo deine Thesen vom neuen Totalitarismus loslässt .. glaubst Du wirklich ernsthaft, dass auch nur einer unter tausend sagen oder denken wird: Oh, endlich mal jemand aus dem freien Westen, der offen sagen kann wies wirklich zugeht hier ... Realiter wird heutzutage so gut wie jeder russische Staatsbürger - ganz im Gegensatz zur früheren Sowjetunion - seinen Staat und die Ideologie seiner Regierung von ganzem Herzen und vor allem nicht durch Medienmanipulation (obzwar es die massiv gib) sondern aus innerster Überzeugung verteidigen. Demokraten heute, 2015, sollten sich auf eine völlig veränderte Welt einstellen, wenn sie wirklich etwas bewirken wollen.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Darkfire »

Fadamo » Di 2. Jun 2015, 18:24 hat geschrieben:

Wir bezahlen wohl nicht ,wenn merkels politik nicht hinhaut :?:
So ist das in jedem staat,dass der bürger für die fehlpolitik der staatschefs zahlen müssen.
Wir zahlen hier wesentlich mehr für Grichenland als für Russland.
Du kannst deinen Arsch verwetten daß die Auswirkungen welche die russischen Bürger treffen werden um einiges grösser sind als die in der EU.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Di 2. Jun 2015, 20:26 hat geschrieben:
Wir sind uns einig in der grundsätzlich kritischen Sicht auf die Entwicklungen in Russland. Aber: Es ist ein äußerst nützliches Kriterium hinsichtlich der Ehrllchkeit einer politischen Position, sich zu fragen, ob diese Position wirklich geeignet ist, die Dinge zu verändern oder ob man damit einfach nur seine persönlichen Antipathien/Sympathien loswerden möchte.

Hand aufs Herz, jan2009, wenn Du heute irgendwo in Russland, nicht bei den Herrschenden sondern irgendwo, in einem Petersburger Gymnasium, in einem Omsker Lokal, in der Moskauer Metro oder sonstwo deine Thesen vom neuen Totalitarismus loslässt .. glaubst Du wirklich ernsthaft, dass auch nur einer unter tausend sagen oder denken wird: Oh, endlich mal jemand aus dem freien Westen, der offen sagen kann wies wirklich zugeht hier ... Realiter wird heutzutage so gut wie jeder russische Staatsbürger - ganz im Gegensatz zur früheren Sowjetunion - seinen Staat und die Ideologie seiner Regierung von ganzem Herzen und vor allem nicht durch Medienmanipulation (obzwar es die massiv gib) sondern aus innerster Überzeugung verteidigen. Demokraten heute, 2015, sollten sich auf eine völlig veränderte Welt einstellen, wenn sie wirklich etwas bewirken wollen.
So ises....
Die Diagnose steht. Nur die Therapie fehlt.
Puschel

Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Puschel »

Mit Sicherheit wird die Hetze und die Sanktionen gegen Russland Konsequenzen auch für Deutschland in wirtschaftlicher Hinsicht haben.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Darkfire »

Die Hetze geht von Putin und den von ihm kontrollierten russischen Staatsmedien aus und ja sie wird für Deutschland auch wirtschaftliche Konsequenzen haben und mit Glück nur wirtschaftliche Konsequenzen.
Putin stößt sein Land in eine neue politische Eiszeit und das unter dem Beifall einiger Claqueure hier.
Je eher man begreift das Putin ein Feind der Demokratie und der Freiheit ist desto besser.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von zollagent »

Puschel » Di 2. Jun 2015, 22:43 hat geschrieben:Mit Sicherheit wird die Hetze und die Sanktionen gegen Russland Konsequenzen auch für Deutschland in wirtschaftlicher Hinsicht haben.
Benehmen, wie's sich gehört und Feindseligkeit gegen Nachbarn einstellen, und schon gibt's keinen Grund mehr für Sanktionen, Puschel.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von schokoschendrezki »

Darkfire » Mi 3. Jun 2015, 03:53 hat geschrieben:Die Hetze geht von Putin und den von ihm kontrollierten russischen Staatsmedien aus und ja sie wird für Deutschland auch wirtschaftliche Konsequenzen haben und mit Glück nur wirtschaftliche Konsequenzen.
Putin stößt sein Land in eine neue politische Eiszeit und das unter dem Beifall einiger Claqueure hier.
Dass es auch in Deutschland und Europa "Putin-Claqueure" gibt, dürfte den Herrschenden in Moskau zwar nicht entgangen sein, ist aber für die Entwicklung in Russland vollkommen unerheblich. Wichtig ist, dass Putin (noch) eine sichere Basis im eigenen Volk hat. Es sind von seiten der demokratischen Kräfte der Welt völlig andere politische Strategien nötig, um Entwicklungen wie der in Russland (und zahlreicher weiterer großer und kleiner Staaten) entgegenzutreten. Auf eine bloße Demaskierung eines als Populisten getarnten Autokraten zu setzen, ist mit Gewissheit chancenlos bzw. wird das Zugehörigkeitsgefühl seiner Anhänger nur verstärken.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki » Di 2. Jun 2015, 16:26 hat geschrieben:
Ich weiß nicht, ob es wirklich Sinn macht, "den Menschen" die Eigenverantwortlichkeit für die Transformation vieler Gesellschaften in der Welt hin zu identitären nationalistischen Gesellschaften abzusprechen. Auch wenn es tatsächlich Profiteure und aktive Betreiber solcher Entwicklungen gibt. In Ungarn vollzog sich der Weg hin zu einer nationalistischen Gesellschaft auf weitestgehend demokratischem Weg und ohne jeden Zwang von innen oder außen. Der Punkt für mich ist: Die westlichen Vorstellungen von Demokratie gehen nicht nur von freier Wahl zwischen verschiedenen politischen Richtungen aus sondern setzen stillschweigend die Existenz einer politischen Vielfalt voraus. In einer Gesellschaft wie der heutigen ungarischen, russischen oder türkischen ist das aber kaum noch der Fall. Und ich sehe diese Entwicklungen auch eher systemisch, als dass da eine Figur oder Gruppe von Leuten die Gesellschaft irgendwo hin führt. Putin, Orbán oder Erdogan mögen in ihren Ländern populäre Figuren sein aber sie sind auch selbst eher Produkte gesellschaftlicher Entwicklungen. Gäbe es sie nicht, hätten diese Gesellschaften andere, ähnliche Figuren hervorgebracht.
Für Ungarn mag deine Analyse zustimmen und in Abstrichen auch auf die Türkei. Bei Putin ist es anders, er hat die Karte des Nationalismus selbst gezogen. Er reitet nicht auf der Welle, er hat sie erzeugt.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Darkfire »

Ich glaube auch daß es nur der Teil eines grösseren ist.
Es ist etwas was wir Global sehen können.
Auch wenn es sich lächerlich anhört, vieles erinnert mich an die Biedermeier Epoche.

Viele glauben das Biedermeier einfach eine eher Kunsthistorische Epoche war,
wissen aber nicht das es eigentlich eine politische Entwicklung war.

Unsere Gesellschaft steht auf dem Sprung eine globale Gesellschaft zu werden.
Die Ängste vieler Menschen führen dazu daß sie sich auf daß alte das sie kennen zurückwenden.
Sie suchen Führerpersönlichkeiten und einfache Erklärung für eine Welt die sie überfordert.
Sie wollen alte klare Strukturen und fürchten die Zukunft.

Ich bin nicht naiv, ich weis welche Gefahren die Zukunft bereit hält, ich weis auch welche gefahren die wirtschaftliche Entwicklung für die normalen Menschen bringen kann.

Aber ich weiß auch daß es kein Zurück gibt.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

Darkfire » Mi 3. Jun 2015, 12:09 hat geschrieben:Ich glaube auch daß es nur der Teil eines grösseren ist.
Es ist etwas was wir Global sehen können.
Auch wenn es sich lächerlich anhört, vieles erinnert mich an die Biedermeier Epoche.

Viele glauben das Biedermeier einfach eine eher Kunsthistorische Epoche war,
wissen aber nicht das es eigentlich eine politische Entwicklung war.

Unsere Gesellschaft steht auf dem Sprung eine globale Gesellschaft zu werden.
Die Ängste vieler Menschen führen dazu daß sie sich auf daß alte das sie kennen zurückwenden.
Sie suchen Führerpersönlichkeiten und einfache Erklärung für eine Welt die sie überfordert.
Sie wollen alte klare Strukturen und fürchten die Zukunft.

Ich bin nicht naiv, ich weis welche Gefahren die Zukunft bereit hält, ich weis auch welche gefahren die wirtschaftliche Entwicklung für die normalen Menschen bringen kann.

Aber ich weiß auch daß es kein Zurück gibt.
Die WP Staaten im allgemeinen und die GUS Staaten im besonderen bräuchten mal eine Runde 68er.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin » Mi 3. Jun 2015, 12:01 hat geschrieben:
Für Ungarn mag deine Analyse zustimmen und in Abstrichen auch auf die Türkei. Bei Putin ist es anders, er hat die Karte des Nationalismus selbst gezogen. Er reitet nicht auf der Welle, er hat sie erzeugt.
In einem langen Artikel in der ZEIT (von Juli 2014) wird ausführlich analysiert wie Putin von den Nationlisten und Patrioten im eigenen Land gedrängt wird.
Russischer Nationalismus. Der Atem in Putins Nacken

Russlands Präsident wird zum Getriebenen: Eine nationalistische Rechte drängt ihn, den Konflikt mit der Ukraine und dem Westen zu verschärfen. ...

Längst wächst sich ein Mann wie Kommandeur Strelkow in Russland zum nationalen Helden aus. Er kämpft in Donezk unter Beschuss der Ukrainer, derweil Putin unter Assistenz eines Zoowärters Leopardenbabys für die Abendnachrichten streichelt.

Dieser russische Frühling bedroht Wladimir Putins Ansehen. Er muss die Nationalisten unterstützen, um sein eigenes Feldherren-Image zu pflegen. Und er muss die Nationalisten bekämpfen, weil sie ihm die Politik diktieren wollen. Der Krieg in der Ukraine wird für Putin langsam zum Machtproblem. Je höher die patriotische Welle ansteigt, desto besser für die Neurussland-Nationalisten.
http://www.zeit.de/2014/31/nationalismu ... imir-putin

Putins Nationalismus gehört eindeutig in die Kategorie "Russland als russländische nicht als russische Nation". D.h. für ihn ist auch das heutige Russland ein Vielvölkerstaat. Wenn auch mit den Russen als quasi Ersten unter Gleichen. Das ist so ziemlich genau dieselbe Auffassung zum Thema wie die von Viktor Orbán. Und auch der ist in gewisser Weise ein Getriebener der Ultranationalisten.

Realistisch betrachtet sehe ich kaum eine andere Chance, mit diesem Problem Neo-Nationalismus von Seiten demokratischer Kräfte umzugehen, als die Gemäßigten unter ihnen nicht noch weiter zu isolieren. Auch wenn mir völlig klar ist, wie unpopulär dies momentan bei vielen ankommt.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki » Mi 3. Jun 2015, 14:09 hat geschrieben:
In einem langen Artikel in der ZEIT (von Juli 2014) wird ausführlich analysiert wie Putin von den Nationlisten und Patrioten im eigenen Land gedrängt wird.



http://www.zeit.de/2014/31/nationalismu ... imir-putin

Putins Nationalismus gehört eindeutig in die Kategorie "Russland als russländische nicht als russische Nation". D.h. für ihn ist auch das heutige Russland ein Vielvölkerstaat. Wenn auch mit den Russen als quasi Ersten unter Gleichen. Das ist so ziemlich genau dieselbe Auffassung zum Thema wie die von Viktor Orbán. Und auch der ist in gewisser Weise ein Getriebener der Ultranationalisten.

Realistisch betrachtet sehe ich kaum eine andere Chance, mit diesem Problem Neo-Nationalismus von Seiten demokratischer Kräfte umzugehen, als die Gemäßigten unter ihnen nicht noch weiter zu isolieren. Auch wenn mir völlig klar ist, wie unpopulär dies momentan bei vielen ankommt.
Wie schon geschrieben - während Orbán die Jobbik benützt "um Ungarn zu retten" und auf einer Welle kokketiert hat Putin selbst diese Nationalistische Scheiße erst losgetreten. Klar war die RF nach Jelzin am Boden und die Nation brauchte Zuspruch - nur wollte Putin nicht heilen um dann wieder mitzuspielen, er wollte wieder Großes.
Fängt bei der Kursk an und hört am Donbass auf ( wobei ich glaube, das er da WIRKLICH der getriebene ist ).
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Darkfire »

Alexyessin » Mi 3. Jun 2015, 11:17 hat geschrieben:
Die WP Staaten im allgemeinen und die GUS Staaten im besonderen bräuchten mal eine Runde 68er.
So was würde ich auch gern mal dem Deutschen Osten spendieren, der Zeitpunkt wäre jedenfalls genau richtig.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

Darkfire » Mi 3. Jun 2015, 15:48 hat geschrieben:
So was würde ich auch gern mal dem Deutschen Osten spendieren, der Zeitpunkt wäre jedenfalls genau richtig.
Wobei da die Jugend anders tickt, weil sie eben was anderes mitbekommen - auf der anderen Seite sitzen da leider auch noch zuviel "alte" rum.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Puschel »

Darkfire » Mi 3. Jun 2015, 02:53 hat geschrieben:Die Hetze geht von Putin und den von ihm kontrollierten russischen Staatsmedien aus und ja sie wird für Deutschland auch wirtschaftliche Konsequenzen haben und mit Glück nur wirtschaftliche Konsequenzen.
Putin stößt sein Land in eine neue politische Eiszeit und das unter dem Beifall einiger Claqueure hier.
Je eher man begreift das Putin ein Feind der Demokratie und der Freiheit ist desto besser.
Bravo ! Bravissivo.... schön die Schmierblättern der lügenden Mainstream Medien zitiert....


aber was ist eigentlich ihre eigene Meinung zu diesem Thema?

Wäre interessant diese zu erfahren echt.... ;)
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Bobo »

Wäre Putin wirklich der Getriebene, und das wäre angesichts der politischen Kehrtwende um 180 Grad durchaus möglich, änderte das auch nichts an den zwingenden Konsequenzen, wie sie derzeitig erfolgen, weil es de facto unerheblich ist, ob Russlands wachsende politische und wirtschaftliche Isolieren auf seinem Mist wuchs oder auf dem, die Putin lenken.

Was hier als Hetze angeprangert wird, ist tatsächlich das Aufzeigen des Handelns der russischen Staatsführung in der direkten Nachbarschaft. Das militärische Dreinschlagen auf sogenannte Brudervölker, weil es die stringente Gefolgschaft gegenüber Moskau verweigerte. Es kann auch nicht von Hetze gegen Russland die Rede sein, denn die Propaganda der Russen, zur Verschleierung ihres Krieges gegen das Brudervolk würde vom Volk nicht mitgetragen. Eine andere Begründung für das Leugnen und Lügen gegenüber dem eigenen Volk kann es nicht geben. Russland beginnt wieder zu stinken, und wie immer, vom Kopfe an.
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

Puschel » Mi 3. Jun 2015, 16:02 hat geschrieben:
Bravo ! Bravissivo.... schön die Schmierblättern der lügenden Mainstream Medien zitiert....


aber was ist eigentlich ihre eigene Meinung zu diesem Thema?

Wäre interessant diese zu erfahren echt.... ;)
Im Gegensatz zu deinen "Beiträgen" ist das hier erwiesen. So und nun geh weiter Wichteln.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von von Grimm »

Alexyessin » Mi 3. Jun 2015, 15:53 hat geschrieben:
Wobei da die Jugend anders tickt, weil sie eben was anderes mitbekommen - auf der anderen Seite sitzen da leider auch noch zuviel "alte" rum.
Meinst du das Merkel? :D
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

von Grimm » Mi 3. Jun 2015, 16:46 hat geschrieben:
Meinst du das Merkel? :D
Nein. Ich meinte alte SEDler
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Bobo »

Die fanatischen Zwischenrufe lassen erahnen, dass man das heutige Russland aus der Distanz noch immer als kollektiv erzogene Masse versteht. Das dem so nicht mehr ist, zeigen Putins Verrenkungen zur Rechtfertigung seines Krieges gegen die Ukraine.

Ein vergleichbar kollektives Denken und Empfinden können heute eigentlich nur unverbesserliche Ex-DDR-Bürger in sich tragen. Anders wären die Unterstellungen, wer in diesem Fall zu Europa, der NATO oder sonst einer Institution steht, der heißt auch automatisch jede Operation der USA für gut und ist dem zufolge gleichermaßen verantwortlich, nicht zu erklären.

Es scheint einfach nicht in deren Köpfe zu gehen, dass der Westen eine Gemeinschaft aus vielen Ländern, Regierungen und unterschiedlichen Kulturen ist, und dass die Bürger zur gewählten Regierungsformen und Bündnissen stehen können, und trotzdem gewisse Vorgänge und Aktionen ihres Landes oder einzelner Staaten ablehnend bis hart kritisierend reagieren können. Sie begreifen nicht, dass die NATO nicht ein Stück, sondern ein Verbund aus vielen völlig unterschiedlichen Staaten ist, deren Gemeinsamkeit lediglich das Bekenntnis zur Freiheit und Demokratie ist. Es scheint überdeutlich, dass wer in den Warschauer Pakt-Staaten lebte, das Bündnis als ein Stück begriff und grundsätzlich jedes Husarenstück der Regierungen oder des Paktes vollständig mittrug oder mittragen musste. So langsam wäre es Zeit zum Umdenken. Wer in Deutschland lebt, muss nicht mit allem, was die Regierung verzapft, einverstanden sein. Dasselbe gilt für Europa und ganz besonders für Handlung einzelner NATO-Staaten.

Und irgendwie scheint das auch für Russland zu gelten. Warum sollte Putin sich sonst so viel Mühe geben, ein so einfach durchschaubares Lügengebäude für sein Volk zu errichten? Wo es der Bevölkerung doch einen so hohen Preis aufbürdet. Wenn liberale Russen wüssten, was völlig verkappte Hardliner des roten Blocks ihnen hier für einen Scheißdreck andichten, täten sie sich vermutlich die Haare raufen.
Im Gegensatz dazu scheint die Reihe der "Putinisten" geschlossen. Wer sich dazu zählt, der trägt mit, was immer der Messias verkackt, selbst hier, aus der Ferne. Die Warschauer Packt-Staaten scheinen bezüglich der Gleichschaltung allen Denkens grausamer gewesen sein, als man es sich vorstellen konnte. Dank der User hier, bekommt man davon eine recht klare Vorstellung davon. Keine Erziehung, wir basteln uns einen Linien treuen Bürger. Ebenfalls bezeichnend, dass "Putinist" und Bamaist oder was auch immer, zumindest von den Putinfreunden als Schimpfwort empfunden wird, obwohl es nur eine Hilfsbezeichnung für eine bestimmte Meinungsgemeinde darstellt. Putin um jeden Preis zu unterstützen und die Bezeichnung "Putinist" als Herabwürdigung aufzufassen, geht irgendwie nicht zusammen. Na ja. Da geht ja auch vieles anderes nicht zusammen, wie man hier lesen kann.
Zuletzt geändert von Bobo am Mittwoch 3. Juni 2015, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Puschel »

von Grimm » Mi 3. Jun 2015, 19:38 hat geschrieben:
Du kannst dir sicher sein, dass Ex-DDR-Bürger nicht kollektiv denken, Was auch immer das sein soll.
Das Empfinden der Ex-DDR-Bürger, die ja im Gegensatz zu dir wissen, wie es sich in einer Diktatur lebt, unterscheidet sich natürlich von deinem Empfinden.

PS: Ich hatte hier eine wesentlich deutlichere Antwort eingestellt, die dem User gerecht wird. Aber gut..... :rolleyes:
Falsch Bürger der "DDR" waren weit kollegialer als im die Bürger im Westen mit der dortigen Devise
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von von Grimm »

Puschel » Mi 3. Jun 2015, 22:05 hat geschrieben:
Falsch Bürger der "DDR" waren weit kollegialer als im die Bürger im Westen mit der dortigen Devise
" § 1 Jeder macht seins"
Kollektiv denken und kollegial sein, ist aber schon ein Unterschied. :)
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Bobo »

von Grimm » Mi 3. Jun 2015, 20:38 hat geschrieben:
Du kannst dir sicher sein, dass Ex-DDR-Bürger nicht kollektiv denken, Was auch immer das sein soll.
Das Empfinden der Ex-DDR-Bürger, die ja im Gegensatz zu dir wissen, wie es sich in einer Diktatur lebt, unterscheidet sich natürlich von deinem Empfinden.

PS: Ich hatte hier eine wesentlich deutlichere Antwort eingestellt, die dem User gerecht wird. Aber gut..... :rolleyes:
Was täte mir den gerecht werden? Was verstehe ich deiner Ansicht nach nicht? Ich kann mir gut vorstellen, wie es sich in einer Diktatur lebt, du auch? Wenn ja, warum unterstützt du eine solche? Oder gefiele dir der Gedanke, in einer Diktatur zu leben? Du kannst dir nichts unter kollektives Denken vorstellen? Planerfüllung, wir sind die besten, die anderen Faschisten, wer sich dem NATO-Bündnis verpflichtet fühlt, trägt automatisch auch die Verantwortung für Verfehlungen einzelner Mitgliedsstaaten oder sympathisiert mit denen - das verbirgt sich hinter dem kollektiven Denken. Die Unfähigkeit zur Erkenntnis, dass weder NATO noch EU ein stets und ständig einige Blöcke ohne eigene Identitäten sind, die alle Ansichten, Verantwortungen und Handlungen miteinander teilt.

Ein Bündnis unter Freunden, das sich mal streitet, mal verträgt und auch mal einig ist. Keine selbsternannte Führungsnation, der alle anderen widerspruchslos folgen, keine bedingungslose Gefolgschaft, wie sie scheinbar im Warschauer Pakt herrschte. Warum wohl haben sich die Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes bei erster Gelegenheit daraus gelöst und sich z. T. dem Gegenbündnis, der NATO angeschlossen? Weil es in der NATO keine bedingungslose Unterwerfung einzelner Staaten gibt, weil es keine militärischen Interventionen unterhalb der NATO-Staaten ihn dieselben gibt, wenn ein politischer Umbruch ansteht, und weil sie durch die Mitgliedschaft im Nordatlantikbündnis nicht aufhören, als unabhängiger Staat zu existieren, in dem kein anderer NATO-Staat bezüglich der politischen Zukunft ein Mitspracherecht beansprucht. Keine, wie auch immer geartete, Verpflichtung, außer im Verteidigungsfall zum Bündnis zu stehen. Ein Miteinander, das auf einem völlig anderen Verständnis basiert, als man es in russischen Kreisen offenbar annimmt. Kein Einheitsblock, sondern ein Mischmasch aus vielen unterschiedlichen Staaten, die jeder ihr Ding machen und eigenständig verantworten müssen. Wenn ein Staatschef sein Volk derart belügt, um sein unverantwortliches Handeln zu verbergen, wie es Putin tut, und wenn der seinem Volk sogar verbietet, über aufkommende Zweifel und tote Verwandte zu reden, dann weiß ich, dass ich es mit einer Diktatur zu tun habe. Rede ich dem um jeden Preis das Wort, bin ich entweder ein getreuer Gefolgsmann oder ein hilfloser Troll, der in der freien Gesellschaft keinen Fuß auf die Erde bekommt.

Die Mehrheit der Ex-DDR-Bürger hat das kollektive Denken sicherlich abgelegt, aber, wie hier zu lesen, gibt es noch immer Unbelehrbare mit nostalgischen Sehnsüchten.
Zuletzt geändert von Bobo am Donnerstag 4. Juni 2015, 11:28, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Darkfire »

Diese viel beschworene Solidarität untereinander passte übrigens auch nicht in das Bild welche die Stasiunterlagen so von sich gegeben haben.
Möglich daß man sich mal mit dem Rasenmäher ausgeholfen hat, aber gleichzeitig schrieb man auch Berichte wenn der Nachbar mal etwas gegen die Staatsführung gesagt hat.
Es gab wohl kaum ein Volk das sich gegenseitig so komplett bespitzelt hat wie das in der DDR.
Das passt irgendwie nicht wirklich zusammen.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von von Grimm »

Bobo » Do 4. Jun 2015, 11:17 hat geschrieben:
Ich kann mir gut vorstellen, wie es sich in einer Diktatur lebt, du auch?
Ich weiß nicht wie alt du bist.
Als ich in Leipzig vor der Nicolai-Kirche demonstrierte, war ich 38.
Puschel

Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Puschel »

Darkfire » Do 4. Jun 2015, 13:53 hat geschrieben:Diese viel beschworene Solidarität untereinander passte übrigens auch nicht in das Bild welche die Stasiunterlagen so von sich gegeben haben.
Möglich daß man sich mal mit dem Rasenmäher ausgeholfen hat, aber gleichzeitig schrieb man auch Berichte wenn der Nachbar mal etwas gegen die Staatsführung gesagt hat.
Es gab wohl kaum ein Volk das sich gegenseitig so komplett bespitzelt hat wie das in der DDR.
Das passt irgendwie nicht wirklich zusammen.
Komisch ich habe dort gelebt die Stasi mal Außen vor gelassen (die hatten mir auch einige Jahre "Asyl" in Hoheneck gewährt :mad: ) aber das kollektive Denken war schon weiter als heute zumindest da viele auf einander angewiesen waren und "Bückware" meist nur unter den Ladentisch durchging!

Da Viele Wenig hatten halfen sie mit Wenigem Vielen.

Heute haben Wenige Viel und Viele etwas, da ist der Geist der Nachkriegszeit der im Osten einige Jahrzehnte länger erhalten blieb als im Westen, nicht mehr so gefragt. Auch schämen sich die Menschen meist ihre Nachbarn zu bitten, weil sie Angst haben vor Ablehnung und dass Andere hinterm Rücken ihre Notlage offenlegen könnten.
Puschel

Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Puschel »

Darkfire » Do 4. Jun 2015, 13:53 hat geschrieben:Diese viel beschworene Solidarität untereinander passte übrigens auch nicht in das Bild welche die Stasiunterlagen so von sich gegeben haben.
Möglich daß man sich mal mit dem Rasenmäher ausgeholfen hat, aber gleichzeitig schrieb man auch Berichte wenn der Nachbar mal etwas gegen die Staatsführung gesagt hat.
Es gab wohl kaum ein Volk das sich gegenseitig so komplett bespitzelt hat wie das in der DDR.
Das passt irgendwie nicht wirklich zusammen.
Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

Die Staasi war das Eine die Kammeradschaft und die Hilfe untereinander in einer Mangelgesellschaft das Andere.

Jeder brauchte Jeden!

Da hieß es mit den Kollegen und Nachbarn auszukommen.......
ich brauche was was er doppelt hat (evtl. Auspuff Trabant) und er brauchte ein Teil für seinen kaputten Rasenmäher ...er arbeitete bei Sachsenring (Trabant) und wußte wann Abgasanlagen im Handel waren und wo er sie kaufen mußte und der Andere in einem VEB wo Rasenmäherteile hergestellt wurden.... usw.


Deshalb auch schweißte die Mangelgesellschaft viele Menschen zusammen und daraus entwickelten sich Beziehungen bis hin zu unverbrüchlichen Freundschaften.....


So ist es in Russland heute noch in vielen Gebieten da hat sich das erhalten aus der Zeit der Mangelwirtschaft im Sozialismus, nun und daher stören sich u.a. die Russen auch nicht an den Sanktionen der EU.

:thumbup:
Bobo
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Bobo »

von Grimm » Do 4. Jun 2015, 16:57 hat geschrieben:
Ich weiß nicht wie alt du bist.
Als ich in Leipzig vor der Nicolai-Kirche demonstrierte, war ich 38.

Dann hast du noch rechtzeitig die Kurve bekommen. Aber das Blockdenken hast du nicht wirklich abgelegt. Und das solltest du nicht als Versuch der Beleidigung verstehen, sondern als Hinweis. Man liest die "DDR" immer mal wieder aus deinen Zeilen raus. NATO-Trolle sind alles, was sich hier gegen Putins vorgehen ausspricht, aber das ist Unsinn. Nur weil man Putins Vorgehen in der Ukraine abartig und nicht akzeptabel empfindet, heißt das nicht automatisch, dass man alles, was die USA in der Welt abzieht, unterstützt oder halt nicht verurteilt!

Aber, die USA annektiert keine fremden Ländereien, was Putin ganz offensichtlich tut. Und ja, die USA bauen jede Menge Scheiße, dass einem der Kamm schwillt, aber rechtfertigt das etwa Putins vorgehen? Ist klar, als Ex-DDR-Bürger könnte man durchdrehen. Da riskierte man Kopf und Kragen, um die Stasipest loszuwerden und dann hört man, dass der BND in Kooperation im nie da gewesenem Maß spioniert, bis der Arzt kommt, bis hin zur Wirtschaftsspionage mit Deutschlands Hilfe. Nur hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Täten wir uns auf die Aufrechnung einlassen, dann wäre ja alles in Ordnung. Noch unverständlicher ist mir, dass EX-DDR-Bürger Putin die Fahne halten. Wer denkst du, war verantwortlich für die Zustände in der DDR? Sie war nur ein Vasallenstaat der Sowjets. Wie kann man sich aus diesen Zuständen freikämpfen und das hinter sich gelassene trotzdem für gut halten und dem auch noch das Wort reden?
Zuletzt geändert von Bobo am Donnerstag 4. Juni 2015, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Hetze Europas und der USA gegen Russland

Beitrag von Puschel »

Bobo » Do 4. Jun 2015, 18:47 hat geschrieben:

Dann hast du noch rechtzeitig die Kurve bekommen. Aber das Blockdenken hast du nicht wirklich abgelegt. Und das solltest du nicht als Versuch der Beleidigung verstehen, sondern als Hinweis. Man liest die "DDR" immer mal wieder aus deinen Zeilen raus. NATO-Trolle sind alles, was sich hier gegen Putins vorgehen ausspricht, aber das ist Unsinn. Nur weil man Putins Vorgehen in der Ukraine abartig und nicht akzeptabel empfindet, heißt das nicht automatisch, dass man alles, was die USA in der Welt abzieht, unterstützt oder halt nicht verurteilt!

Aber, die USA annektiert keine fremden Ländereien, was Putin ganz offensichtlich tut. Und ja, die USA bauen jede Menge Scheiße, dass einem der Kamm schwillt, aber rechtfertigt das etwa Putins vorgehen? Ist klar, als Ex-DDR-Bürger könnte man durchdrehen. Da riskierte man Kopf und Kragen, um die Stasipest loszuwerden und dann hört man, dass der BND in Kooperation im nie da gewesenem Maß spioniert, bis der Arzt kommt, bis hin zur Wirtschaftsspionage mit Deutschlands Hilfe. Nur hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Täten wir uns auf die Aufrechnung einlassen, dann wäre ja alles in Ordnung. Noch unverständlicher ist mir, dass EX-DDR-Bürger Putin die Fahne halten. Wer denkst du, war verantwortlich für die Zustände in der DDR? Sie war nur ein Vasallenstaat der Sowjets. Wie kann man sich aus diesen Zuständen freikämpfen und das hinter sich gelassene trotzdem für gut halten und dem auch noch das Wort reden?


Aber, die USA annektiert keine fremden Ländereien....
:thumbup:


Die USA machen das etwas anders die erschaffen ein Kriegsgrund überfallen 2-3 Ölstaaten
tauschen die Regierungen damit gleich aus und etablieren ihre Firmen dort entweder ganz offen oder unter der Herrschaft der ausgetauschten ihnen genehmen Regierungen.

Da sie das Land nicht offiziell anektiert haben wohl aber zum "Schutze" der ihnen Neuen genehmen Regierung ihre Soldaten auf Landesbasen dort belassen (Irak, Saudi Arabien etc.) brauchen sie sich nicht um die Bürger dieser Staaten dort zu kümmern also Menschenrechte gleich gegen null.

Nur der Profit fließt ab in die Taschen der dort installierten Neuen US Firmen davon zahlen diese dann Steuern an den Staat USA.......


Die einen machen Gewinne und mit den Steuergeldern wird das dort (Natürlich in Verträgen mit den neuen genehmen Machthabern rechtlich besiegelt :thumbup: ) Militär der USA auf den Basen bezahlt.


Das ist doch weit schräger als wenn sich ein paar Tausend Russen privat den Seperatisten in der Ostukraine anschliessen um ihre russischen Landsleute dort zu unterstützen und vor den Faschisten in Kiew beschützen.)
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