Anavlis hat geschrieben:
Der Unterschied ist die Einstellung, liebe Tirolerin! Der Bibelchrist (ich betone das bewusst so deutlich) nimmt die Bibel als DIE gegebene Wahrheit - er hinterfragt NICHTS, was auch ein Frevel wäre...
Auch der Atheist hinterfrägt vieles nicht, weil dann müsste er eingestehen, dass es vielleicht doch möglich wäre, was er zu glauben verweigert. Verstehst du?
Logik wird nicht hinterfragt, "Ratio" ebensowenig, und dass es "Beweise" gar nicht gibt, wenn man konsequent ist mit dem hinterfragen, da hängen sie sich dann auch auf. Das sind die Götzen der Atheisten und wer auch nur wagt, die systeminternen Fehler dieser Gebilde aufzuzeigen, der ist plötzlich ein verkappter radikaler doppelmoral-hexenverbrennungs-mittelalter-Christ.
Ein Atheist ist dahingehend um nichts besser als ein Gläubiger. Aber das wollen sie sich nicht eingestehen.
So meinte ich das, was ich schrieb.
Dass es durchaus radikale Christen (und sonstige Gläubige) gibt, auf die die Beschreibung von Marmorkater zutrifft, bestreite ich nicht. Das lässt sich bei über einer Milliarde Menschen wohl auch kaum vermeiden. Haben wir je behaupten, wir seien ohne Fehl und Tadel?
Aber hier so auf "Gläubige sind doof aber wir sind zum Glück so viel erhabener" spielen, das ärgert mich einfach.
und es steht eine Menge menschenverachtendes in der Bibel...
Die Bibel ist - gerade im AT - über weite Strecken ein Erlebnisbericht, eine Geschichtschronik. Wer das nicht versteht, kann in meinen Augen das Christentum nicht begreifen. Man kann einen Text doch nicht einfach so aus dem Kontext reißen. Da blutet doch jedem Literaturwissenschaftler das Herz.
Natürlich gibt es überall Doppelmoral und menschenverachtendes Handeln, allerdings bei den Nichtgläubigen wird eben keine "höhere" Macht davor geschoben
Doch. Die Vernunft, die Logik, der Beweis. Wenn es keinen "logischen" Grund gibt, gegen Abtreibungen zu sein, dann gibt es gar keinen, weil Moral nämlich nicht beweisbar ist - O-Ton. (Abtreibung ist hier nur ein Beispiel, den Strang habe ich nicht mehr mitverfolgt, weiß nicht, was da genannt wurde)
Damit ist die Vernunft die höhere Macht als die Moral. Und damit ist die Argumentation doch keinen Deut "besser" als die der Gläubigen.
Die eigenen Dogmen werden von manchen Atheisten eben selten gesehen, da wird lieber mit dem Finger auf andere gezeigt. Sie nennens dann halt "Axiome", sein tuts dasselbe.
Wenn DAS mal keine Doppelmoral ist...
ich erinnere mal eben an die Hexenverfolgung und -verbrennung
Für die das Christentum nur vorgeschobener Grund war. Wie für so vieles. Als hätten sich ohne das Christentum nicht irgendwelche anderen Gründe gefunden, um auf "Kreuzzug" zu gehen, Menschen zu foltern und zu ermorden oder sonstwie Macht auszuüben.
Religion ist völlig in Ordnung, solange sie dem Gläubigen gut tut und er sich damit gut fühlt... sobald Religionsanhänger meinen nur SIE haben die Wahrheit für ALLE Menschen gepachtet wird es paradox, sorry.
Ich sehe kein Problem im Absolutheitsanspruch für sich. Jeder hat doch so seine Lebensphilosophie und hat die logischerweise, weil er sie für die "Beste", für die "Wahre" hält. Solange man nur *denkt*, dass diese Philosophie auch für andere gut wäre, ist das doch nicht tragisch. Wenn man allerdigns versucht, die anderen gegen ihren Willen dazu zu bewegen, sich dieser Philosophie zu "unterwerfen", dann wirds heikel.
Ich glaube, dass das Christentum die "wahre" Religion ist. Aber ich verkloppe andere nicht solange, bis sie das auch behaupten

Sollen sie doch glauben, was sie wollen. Mehr als vorleben und darüber reden kann und will ich nicht tun.
Die Kirche fängt langsam an sich dem Weltlichen ein wenig zu öffnen, natürlich auch, weil die Schäfchen weglaufen...
Die Katholische Kirche erlebt momentan eher Zulauf als Ablauf. Zwar nicht gerade gewaltig, aber man könnte - wenns so weiter geht - bald von einer Trendumkehr sprechen.
Wenn ich etwas gelernt habe in der Zeit in diesem besagten Forum, dann das die scheinbar meisten Anhänger aus Angst glauben und hoffen und beten...
Von Forumsschreibern sollte man nicht auf andere schließen. Stell dir vor, jemand würde hier mitlesen und seine Genderforumerfahrungen dann auf die Männer da draußen übertragen
Ich kenne eine ganze Menge Mitchristen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die große Mehrheit nicht aus "Angst vor der Hölle" glaubt. Wobei man natürlich in Menschen nicht reinschauen kann.
die Ängstlichen speien meist all ihren Frust und ihre Panik in Form von Verachtung, arrogantem Bedauern und Mitleid und Beleidigungen heraus! Das ist zumindest meine Erfahrung!
Das stimmt.
Und ich wollte ja ursprünglich nur sagen, dass es bei Atheisten ähnlich ist

Die entspannten, lockeren, sich ihrer Sache sicheren Atheisten pöbeln Gläubige nicht an.
"Höret, was Erfahrung spricht: Hier ist's so wie anderswo. Nichts Genaues weiß man nicht, dieses aber ebenso."
(Otto - Ein Komiker muss ja nicht immer aus der Politik kommen - Grünmandl)