Hallo DeutschlandSubjektiv.
Der Mensch ist ein Gewöhnungstier - an gute wie schlechte Situationen gewöhnt er sich mit der Zeit. Hat er aber zu lange in diesen schlechten Situationen gelebt (und diese verschlechtern sich stetig), ist der Umschwung zu Veränderungen ... notwendige Veränderungen eine Zäsur. Dieser ist um so schwerer zu stemmen, je länger die schlechten Situationen vorwiegten und je langsamer die Veränderungen (von "Gut" zu "Schlecht") vonstatten gingen.
- (unter Anderem auch deshalb ist ein Langzeitarbeitsloser schwerer wieder an Arbeit zu gewöhnen, je länger die Arbeitslosigkeit dauerte! Je länger ich von ALG-II gelebt habe, ... ich habe meinen Lebensstandart dem angepaßt.)
Deshalb, finde ich, ist ein harter Schnitt besser, weil ich mich sehr schnell auf etwas einlassen kann ... muß ... darf. Zumal der Mensch ebendso sehr erfindungsreich ist - liegt in der Evolution begründet!
DeutschlandSubjektiv hat geschrieben:Vielleicht wäre es besser für alle Ruhrgebietsstädte gewesen, den von dir proklamierten "harten Schnitt" mit der Montanindustrie zu vollziehen, aber wer sagt, dass es den Städten insgesamt danach besser gegangen wäre? Hätte es schnell genug genügend neue Arbeitsplätze für gering qualifizierte Mitarbeiter gegeben? Das Problem der mangelnden Qualifikation schleppen viele Städte hier doch bis heute mit sich herum...
Vielleicht ...
Das Problem der mangelnden Quallifikation?
Wenn ich, sagen wir mal, 15 Jahre (das war frührer üblich - in der Generation Praktikum undenkbar), aber gehen wir mal davon aus: 15 Jahre. Zudem war es in früheren Jahre eher gegeben, daß man den Verantwortlichen (Politiker, Chef, etc.) Vieles eher und mehr glaubte, als heutzutage. Hat einer also eine längere Zeit in einem Bertrieb verbracht, hat zudem den Verantwortlichen (fast) alles geglaubt (hier: ihre Versprechungen, daß alles so weitergeht, wie gewohnt), ... wer hätte da noch Lust verspürt (und Anlaß gesehen), sich weiterzubilden?
Als etwa die Zeche in Bochum dicht gemacht hat, haben Beschäftigte sehr schnell wieder Arbeit bei Opel gefunden. Dieses
anpassen-an-neue-Situationen war früher einfacher, weil es ich teilweise auch um einfachere Arbeiten ging. In der heutigen, technischen Welt, sind Veränderungen nicht mehr ganz so einfach. (Zumal auch das Alter der Protagonisten eventuell 'ne gehörige Rolle mitspielt.)
Fazit: die fehlende Quallifikation hat vielleicht auch mit der Zeit zu tun, mit der dieser nötige Veränderung kam?!?
DeutschlandSubjektiv hat geschrieben:Wo findet man Belege für deine Behauptung, dass es dem Ruhrgebiet besser als dem Saarland ginge?
Dies kann ein subjektiver Eindruck sein, aber fahr mal in's Saarland.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)