Ken Jeb » Fr 2. Jan 2015, 17:58 hat geschrieben:
Ich hab keinen Plan, wie es bei Postboten aussieht, aber das Handwerk ist gerade wieder groß im kommen. Hab zwei Bekannte, die sich als Fliessenleger selbstständig gemacht haben und sich jetzt ne goldene Nase verdienen, weil es da scheinbar kaum noch vernünftige gibt und das ist in vielen anderen handwerklichen Berufen ähnlich. Will ja auch niemand mehr machen, die jungen Leute wollen ja alle lieber "was mit Medien" machen. Im Handwerk finden sich dagegen kaum mehr Leute, die auch was im Kopf haben und entsprechend rollt der Rubel bei den fähigen Ausnahmen.
Ich würde sagen, jemand, der nicht auf den Kopf gefallen ist, ne gute Handwerksausbildung gemacht hat, kann sich heute locker mit 30 selbstständig machen und mit 45 ein abbezahltes Haus und von mir aus auch noch den Porsche dazu haben. Da höre ich von den entsprechenden Leuten längst nicht mehr die Klagelieder, die ich mal gehört habe und wenn hier in BW nicht geklagt wird, dann muss es schon richtig gut laufen.
Wer heute Postbote wird oder Postbote bleiben will, der ist entweder zufrieden damit oder einfach nur blöd, weil es gibt genug Branchen, die gerade händeringend motivierte Leute mit guter Arbeitsmoral suchen (villeicht halt nicht in Mecklenburg-Vorpommern, aber dann muss man halt umziehen, davon geht die Welt nicht unter).
es können auch nicht alle 5 millionen arbeitslose fliesenleger oder raumausstatter werden.
es gab ja das schöne projekt von wolfgang clement ... damals noch arbeitsminister der SPD, heute aus der partei rausgeworfen und dafür vorstandsmitglied bei dem zeitarbeitskonzern addecco (was für ein zufall) ... den großen wurf der ICH-AG ...
das passte auch zu der gleichzeitigen intitiative der INSM ..(intitiative für eine neue soziale marktwirtschaft) ... die mit großen geldmittel ausgestattet propaganda gemacht hat für eigeninitiative und selbstverantwortung ...
ich bin deutschland hieß das damals, diese konzertierte aktion.
und was ist davon übrig geblieben ?
so gut wie nichts ...
nur in nischen und sparten kann eine unternehmensgründung gelingen ... ansonsten ist der markt mehr als gesättigt, es gibt enorm viel konkurrenz, und man selbst kocht nämlich auch nur mit wasser ...
billiger und/oder besser ... das muß man erst mal hinbekommen als neueinsteiger im markt.
die konkurrenz hat oft jahrzehntelange erfahrungen wie man es richtig macht, die einem neueinsteiger meistens fehlen ...
und wenn dein betrieb dann auch noch auf heiße naht genäht ist, mit wenig eigenkapital und viel schulden ...
dann landest du nicht in freiheit und wohlstand, sondern vor dem insolvenzrichter ...