Boraiel » Do 23. Okt 2014, 20:05 hat geschrieben:
Das Leben ist komplex; Die Ursachen und Wirkung von Entscheidungen sind äußerst vielfältig, etwas auf ein Element runterbrechen zu wollen, was dann entweder als Heilsbringer oder als Wurzel allen Bösens angesehen, führt meist zu wenig.
Es stellt sich hier ja auch die Frage, was man alles unter freier Marktwirtschaft versteht. Je nach dem können einige Aspekte einer freien Marktwirtschaft sich für das Wohlergehen der Menschen förderlich erweisen, andere hingegen eher hinderlich.
Es ist meiner Ansicht nach erwiesen, dass Menschen leistungsfähiger, kreativer und innovativer sind, wenn sie das Recht haben, tun zu dürfen, was sie wollen und eben auch ihr Eigentum behalten und anhäufen dürfen. Dazu kommt, dass man andere Menschen nicht zu einem Verhalten mit Gewalt zwingen darf, sondern ihnen etwas bieten muss, damit sie das tun, was man möchte. In einer Gesellschaft, in der ich zu dir hingehe und sag, du arbeitest nun für 5€/h für mich, sonst geht dein Kind nicht in die Schule, ist eben weniger effizient als wenn ich dir sage "Du arbeitest nicht für 5€/h? Wie viel muss ich dir denn geben, damit du das für mich tust."
In der freien Marktwirtschaft gibt es nun mal Mechanismen, die zu höheren Effizienz führen (aus bestehenden Ressourcen möglichst das herstellen, was die Menschen wollen). Ein Beispiel ist der Preismechanismus, der anzeigt, wie sehr Menschen ein Gut wollen. Im Preise werden dezentrale Informationen aggregiert. Kollektive Intelligenz, die eine Planwirtschaft nie nachbilden kann.
Ursache-Wirkung ist natürlich so eine Sache. Jeder kann immer behaupten, der Sozialstaat in Deutschland sei so stark, dass wir uns die Marktwirtschaft auch "leisten" können. Da es aber so ist, dass es Staaten mit mehr Staat und weniger Marktwirtschaft gibt, die in der Regel alle ärmer sind, scheint es wohl anders herum zu sein. Durch Marktwirtschaft reich gewordene Staaten können sich eben einen Sozialstaat in gewisser Größe leisten, ohne gleich wieder arm zu werden.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.