Also ich hab mir das mal durchgelesen und verzichte darauf zu allem was anzumerken (und das gäbe es, aber sowat von), weil ich es echt immer so bedauernswert finde, wenn Geschichte wieder (!) nur zu 12 peinlichen Jahren verkommt. na ja...
Aber eine Sache darf ich so net unkommentiert stehen lassen, nämlich das hier:
[
Hervorhebung durch mich, Sniper]
Mari » Di 1. Jul 2014, 17:40 hat geschrieben:[...]
Richtig, aber Chamberlain wurde letztendlich auf Linie gebracht. Dazu schreibt
Schutze-Rhonhoff: [...]
Zwarte Piet » Di 1. Jul 2014, 19:23 hat geschrieben:[...] Vorzüglich zusammengefasst! Leider wird es noch ein paar Jahre dauern, bis sich daß in unseren Schulgeschichtsbüchern niederschlägt.
Mari » Di 1. Jul 2014, 21:31 hat geschrieben:[...]
Ja, die Wahrheit erkennst Du immer daran, daß ihre Feinde keine Argumente dagegen bringen können, sondern nur Agitation.
New Model Army » Mi 2. Jul 2014, 09:05 hat geschrieben:
Wer darauf hinweist, dass die Versailler Friendesordnung ungelöste und unlösbare Konflikte hinterlassen hat, ist weder Spinner, noch braucht man mit einer Seite gegen Nazis kontern. Die Versailler "Friedensordnung" hat nicht nur um Deutschland, sondern auch in ganz Osteuropa und im Mittleren Osten Konflikte hinterlassen, das ist offenkundig. Und er hat Deutschland tief gedemütigt. Dabei geht es nicht um Rechtfertigung, sondern schlicht um die Weitsicht, wie man nun ein Land befriedet oder wie man es am kochen hält. Mitnichten ist das mit einer Rechtfertigung für Hitler oder seinem Krieg gleichzusetzen, aber der Versailler Vertrag hat einen erheblichen Anteil daran, dass man die Zeit zwischen 1918 und 1939 nur noch als "Zwischenkriegszeit"(Forschungskonsens) bezeichnet oder auch als "zweiter 30jähriger Krieg" (z. B. Helmut Schmidt).
Schultze-Sponkhof
geht überhaupt net! Hier SOFORT
ROTE KARTE!
Sponkhof ist kein Wissenschaftler, das Buch ist net wissenschaftlich sondern selektiv populistisch aus"gearbeitet". Ich hatte darin sogar dafür gelesen, um den ganzen Vollhonks im Honkland und später der Peinlichkeitsarena direkte nachvollziehbare Aspekte aufzuzeigen, warum die Aussagen des Buches ungefähr so historisch wahr sind, wie wenn ich ein Buch veröffentliche "Merkel kommt vom Mars" - das wäre EXAKT DIESELBE LIGA an Unhaltbarkeit. Nur weil es gedruckt wird und pseudowissenschaftlichen Antrich a la Fußnote erhält, wird es dadurch nur für die letzten Dummköppe zur Wissenschaft. Wenn man nämlich wissenschaftlich rangeht zersfällt dieses "Werk" zu dem Müll, dass es immer schon war. Da ich ja schon wie gesagt drüben mehrfach irgendwelchen Spinnern erklären musste, warum ich als Historiker und Wissenschaftler darüber nur lachen kann, wie ALLE MEINE KOLLEGEN (= WIR, also "echte" Wissenschaftler net Pseudo-Publizisten) übrigens auch. Ich spar mir Zeit alles nochmal zu tippen daher copy b paste ich mich mal selbst (Beitrag aus der Peinlichkeitsarena dazu - wenn ich dort gleich jmd. anspreche mit "Du" oder so, dann bezieht sich das auf die Honks damals, an die ich das schrieb):
Sniper hat geschrieben:Paar grobe "Pünktchen" dazu [Schultze-Sponkhof], Du erlaubst? Also:
- Der Autor selbst ist erklärter RechtsPOPULIST und weder Historiker noch überhaupt Wissenschaftler irgendeiner Fakultät (auch nie gewesen)
- Er schickt selbst vorweg, dass es sich bei dem Buch um keine wissenschftliche Arbeit handelt (S. 13, da dies ja Eure Bibel ist, kann ich mir die restliche bibliograph. Angaben hier sparen denk ich). Wenn man das also als Faktensteinbruch verwendet, könnte man dasselbe ach mit dem (zB) Roman machen.
- Mit der Aussage keine wiss. Arbeit vorzulegen wirkt es nur noch lächerlich in der Folge dann zu behaupten, die dt. GeschichtsWISSENSCHAFT damit angreifen zu wollen (PARADOX!).
- Ebenfalls untragbar ist die Aussage, seine Analyse a priori selektiv betreiben zu wollen.
- Auch das komlette Verwerfen der Forschungsliteratur ist unwissenschaftlich, denn ein Wissenschaftler muss ALLES lesen, und kann DANN ERST jenes verwerfen und anderes aufgreifen. Ohne ALLES aber überhaupt zu erfassen, KANN ER DIES NICHT. Folglich auch keine wissenschaftliche Studie liefern.
- SR verwirft aber die Forschungsliteratur a priori mit der Begründung sie sei gefälscht, was doppel dämlich ist:
a. Diese Behauptung erfährt aber weder Konkretisierung, noch einen Belegwas auch kein Wunder st, da
b. Er ja sagt, er würde sie erst gar net lesen. Ich fasse die Logik zusammen: Er liest XYZ erst gar net, weil XYZ gefälscht ist, was er weiß, obwohl er XYZ net gelesen hat. SINN???? Völlig unwissenschaftlich, sowas müsste ich sogar in ner 10seitigen PS-Arbeit anstreichen, das ist logisch untragbar.
- Das Literaturverzeichnis bietet
1. zu wenig für so viele Seiten Text
2. Missverhältnis zwischen Quellen und Sekundärliteratur
3. Völlig veraltete bzw. überholte Literatur
4. Fast alle Autoren lassen sich dem rechts-revisionistischen Lager zuordnen (einseitige Gewichtung = unwissenschaftlich)
- Zudem bietet das LitVrz auch viele "Publikationen" rechter Publizisten (auch keine Historiker oder Wissenschaftler), und Publikationen sind net direkt Studien, sondern bedürfen nur eines Verlags.
- Der Autor (SR) unterlässt eine Problematisierung dieser selektiven Ausrichtung (was ebenfalls selbst in der PS-Arbeiten als Mangel zu werten ist), das ist ebenfalls völlig unwissenschaftlich.
- Einfachstes methodisches Handwerk wie Quellenkritik erfolgt auch nicht, so übernimmt er ohne Problematisierung (!) Zitate von NS-Funktionären. Das ist so, wie wenn ich Bush zum Irakkrieg zitiere ohne seine Rolle dabei und folglich die Verlässlichkeit seiner Aussagen zu problematisieren. Wissenschaftlich = NO GO!
Zudem meine ich mich zu erinnern, dass erst vor wenigen Jahren, Ende der 00er, Kollegen (net meiner Fakultät, ich mein einfach andere Historiker) einige seiner Quellen zurückverfolgt haben und nachwiesen, dass diese Quellen überhaupt nicht das belegten, was SR daraus abzuleiten gedacht hatte, weil dieser erhebnliche Teile wegließ bzw. aus dem Kontext hob.
- So zitiert SR (zB) Nazifunktionär Grimm (sein Nachlass kann hier eingesehen werden, wer das möchte: BAK, N 1120. Das ist das BA in Koblenz) ohne das zu problematisieren. Weiteres Bsp: Erich Kern, Obermotz der Presseabt. mehrere Gauleitungen (nacheinander), später dann sogar Eintritt in die SS. Den nutzt SR als "Quelle", aber problematisiert das nicht. usw...
- Oder n Bsp zu mangelhaften Arbeitsweise bezüglich der Sekundärliteratur: Er benutzt (zB) David Hoggan, dem man ja schon in den 1960ern (!) Quellenfälschung NACHGEWIESEN (!) hatte (Vgl dazu: Jasper, Gotthard, Über die Ursachen des Zweiten Weltkriegs. Zu den Büchern von A. J. P. Taylor und David L. Hoggan, in: VjhfG 10, 1962, S. 311-340. Oder auch: Schieder, Wolfgang, Rezension zu David L. Hoggart: Der erzwungene Krieg. Die Ursachen und Urheber des Zweiten Weltkrieges, in: HZ 207, 1968, S. 509f.).
Dh was SR hier tut ist folgendes:
1. Er benutzt ein Buch, dass zur Zeit seiner "Arbeit" schon rund 50 Jahre alt ist, also völlig überholt, gerade wegen der Quelllage.
und schlimmer
2. Selbst wenn das net veraltet wäre, so ist es nachweislich auf Fälschungen aufbauend, was SR schon seit den 1960ern bekannt sein müsste. So ein Buch TROTZDEM zu verwenden und somit offen zuzugeben, dass man nicht Fakten sucht, ist auch unwissenschaftlich. Das wäre so, wie wenn man einer Arbeit über das Papsttum einfach die Konstantinische Schenkung als wahr zugrunde legt. Unwissenschaftlich.
und das sind nur einige grobe Beispiele, Seite für Seite ist das Buch voll von sowas. Ich nehmen das Bsp, das ich schon im HPF hatte, ich werd mir net die Zeit nehmen das Buch nochmal durchugehen und v.a. net nochmal alles abtippen. Hier also ein Bsp für die "Arbeitsweise" des Schlutze-Sponkhof:
Nehmen wir den Klassiker mit den rd. 600.000 Juden, die in Dtl angeblich "Zuflucht" gesucht hätten, weil die Polen ja viel schlimmer waren. 557.000 sollen es laut Sponkhof gewesen sein (ich bin sicher, das wurde in einer Rezension gebracht, wo der Autor dazu richtigerweise anmerkte, dass der NS-Staat bestimmt net als Einwandererfreundlich und dahingehend einfach gewesen wäre, und 557.000 sind ne große Zahl). Sponkhof benennt diese Zahl, verweist dabei jedoch wie allzu häufig nicht auf eine amtliche Regierungsquelle, eine Statistik eines Ministeriums oder vglbares, sondern nur auf Sekundärliteratur.
IdF handelt es sich um Benoist-Méchin, Jacques, Auf dem Weg zur Macht 1925 – 1939, Geschichte der deutschen Militärmacht 1918 – 1946, Bd 7, Hamburg, 1965. Wieder sieht man, wie ALT (!) die Literatur ist, und dass beim Ausblenden jeder aktuellen (…ohne Worte); und wieder handelt es sich hierbei um…na…genau, nen gaaaanz objektiven Zeugen, einen ehem. Nazikollaborateur Vichy-Frankreichs.
Was aber entscheidend ist, findet sich in dem besagten Buch selbst. Benoist schreibt auf S. 39 nämlich nichts dergleichen, sondern merkt in den Fußnoten selber nur an (jenseits vom Text der Seite), dass 557.000 Juden wegen Verfolgung in Polen nach Dtl ausgewichen waren. Dies belegt Benoist in seiner Fußnote Nr. 4 mit dem Verweis auf Kern, Erich, Opfergang eines Volkes, Göttingen 1963, 2. Auflage, S. 159f. Und wieder: Wir erinnern uns – Kern = NAZI (SS), siehe oben.
Aber abgesehen davon: Benoist, auf den Sponkhof sich bezieht, hatte die Quelle ebenfalls nicht angegeben, sondern auf SekLit verwiesen. Das ist ok, nur Sponkhof bezieht sich auf Benoist anstatt weiter runter zu gehen nach dorthin, woher Benoist das hatte (das würde jeder Historiker so machen, weil er nur so prüfen könnte, ob idF Benoist labert oder net). Also ist schon hier ein weiterer grober Mangel zu erkennen, denn Sponkhof zitiert ein Werk, das selbst ein weiteres zitiert statt die Urquelle zu benennen, die Sponkhof folglich gar net prüfen KANN (das ohne Problematisierung = grober Mangel bzw. absolut unwissenschaftlich).
Aber es ist sogar noch schlimmer (man glaubt es kaum), geht man dann als echter Historiker hin und verfolgt die Belegkette weiter bis zum Ursprung (Standardverfahrensweise), so muss man also S. 159f in Kerns Buch aufschlagen. Und tut man das, so findet sich dort tatsächlich die Erwähnung von 557.000, welche jedoch eben (KNACKPUNKT!) ohne jeden weiteren Beleg bleibt. Kern zaubert sie einfach aus dem Nichts, für alle, die das anzweifeln wollen, bitte gerne selber nachgucken (das Buch, was ich oben von ihm nannte, S. 159f.). Dh was hier passiert war, ist dass ein Nazi etwas aus dem Nichts „erfindet“ (wie gesagt: „557.000“ und KEIN BELEG, NIX), ein anderer Nazi übernimmt das von ihm, und Sponkhof der Trottel übernimmt es ebenfalls ohne Quellenkritik von letzterem Nazi.
SO aber geht kein wissenschaftliches Arbeiten. Zudem, das noch am Rande, erfolgt bei dieser „Kette der Unwissenschaftlichkeit“ eine stetige Veränderung des Inhalts wie bei Stillepost (!), auch etwas, was keine Wissenschaftler machen könnte. Während Kern nämlich davon spricht, dass diese (von ihm erfundenen bzw. gänzlich unbelegten) 557.000 nur aus Polen emigrierten, so waren sie bei Benoist schon explizit ins Deutsche Reich emigriert (auf einmal, obwohl die unfundierte Behauptung Kerns das gar net hergibt: Vgl Kern S. 159, und die Version von Benoist S. 39), um bei Sponkhof dann sogar explizit "Zuflucht" im Dt. Reich zu suchen. Dh OBWOHL der Ursprung des "Belegs" schon erfunden bzw. ohne Quelle bleibt, ist die Veränderung/semantische Erweiterung der Umschreibung nicht zu übersehen. Und so läuft das überall im Buch, bzw. umgekehrt, was das Weglassen oder Erweitern betrifft. [...]
Also wirklich...
Kinder lasst Euch nix erzählen - der Typ LABERT NUR und das SIND eben NICHT HISTORISCHE FAKTEN die er dort darzustellen suggeriert. Fragt einen anderen (aber echten, net nur selbsterklärten als Publizist) Historiker Eurer Wahl wenn Ihr net MIR als einem ebs. glauben wollt. FAKT ist hierbei nur, dass Sponkhof seine Pseudoversion nicht nur net hinreichend belegt, sondern gar oftmals gänzlich aus der Luft zaubert. Das Buch ist historischer Unsinn. FAKT! Sponkhof gänzlich für die Tonne.
MfG
Der Echte (idF Historiker)
Geändert 1x wegen Hervorhebung