Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industrie

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Realist2014
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

relativ » Di 17. Jun 2014, 12:08 hat geschrieben: Viel schlimmer, ich bin sogar dafür, daß Langzeitarbeitslose für den Staat Aufgaben übernehmen, die er z.B. im Zuge des Arbeitsplatzabbaus nicht mehr vollständig leisten kann und dies unentgeldlich.
Dies hat aber nicht den Hintergrund, daß ich diese Menschen bestrafen möchte, sondern eher, daß diese Menschen nicht in ein arbeitsfreies Leben driften und darin einrichten, sondern auch sie einen einigermaßen geregelten Lebens/Tagesablauf haben und noch etwas sinnvollen für die Gesellschaft tun. Für diese Menschen ist es dann auch einfacher wieder im Arbeitsleben fuss zu fassen

hm- da sind wir zu 100% einer Meinung

das wird aber einigen der Jammerfront gar nicht gefallen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von gopinay »

relativ » Di 17. Jun 2014, 12:08 hat geschrieben: Viel schlimmer, ich bin sogar dafür, daß Langzeitarbeitslose für den Staat Aufgaben übernehmen, die er z.B. im Zuge des Arbeitsplatzabbaus nicht mehr vollständig leisten kann und dies unentgeldlich.
Dies hat aber nicht den Hintergrund, daß ich diese Menschen bestrafen möchte, sondern eher, daß diese Menschen nicht in ein arbeitsfreies Leben driften und darin einrichten, sondern auch sie einen einigermaßen geregelten Lebens/Tagesablauf haben und noch etwas sinnvollen für die Gesellschaft tun. Für diese Menschen ist es dann auch einfacher wieder im Arbeitsleben fuss zu fassen
Welche Aufgaben wären das zum Beispiel?
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

gopinay » Di 17. Jun 2014, 12:17 hat geschrieben: Welche Aufgaben wären das zum Beispiel?

Alte, einsame Bürger unterhalten...

Parks pflegen...

Unterstützung in Pflegeheimen...

usw...
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ToughDaddy
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von ToughDaddy »

relativ » Di 17. Jun 2014, 13:08 hat geschrieben: Viel schlimmer, ich bin sogar dafür, daß Langzeitarbeitslose für den Staat Aufgaben übernehmen, die er z.B. im Zuge des Arbeitsplatzabbaus nicht mehr vollständig leisten kann und dies unentgeldlich.
Dies hat aber nicht den Hintergrund, daß ich diese Menschen bestrafen möchte, sondern eher, daß diese Menschen nicht in ein arbeitsfreies Leben driften und darin einrichten, sondern auch sie einen einigermaßen geregelten Lebens/Tagesablauf haben und noch etwas sinnvollen für die Gesellschaft tun. Für diese Menschen ist es dann auch einfacher wieder im Arbeitsleben fuss zu fassen
Dann kann man wenigstens noch mehr Arbeitsplatzabbau betreiben, wenn es diese praktischen Helferlein dann gibt. Hast daran auch mal gedacht?
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The_Gunslinger
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Mo 16. Jun 2014, 06:18 hat geschrieben: Sinnvoll wäre es, wenn du endlich kapieren würdest- das Löhne nur von VORHER gestiegenen Renditen auf den Produktionsfaktor Kapital gezahlt werden können...

so wie die letzten 10 Jahre.

Da die Rendite auf das Eigenkapital in den Unternehmen sogar gesunken ist- war die Reallohnentwicklung absolut o.k.
Das ist ein Scheinargument. Die Eigenkapitalrendite ist nicht das entscheidende Kriterium, sondern die Entwicklung der Gewinn- und Vermögenseinkommen, an der haargenau erkennen kannst, wie stark Lohneinkommensbezieher und wie stark Kapitaleinkommensbezieher in den letzten Jahren am wirtschaftlichen Aufschwung partizipiert haben.

Das kann man hier nachlesen: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... abIII2.pdf

1995 lag die Gewinnquote bei 28,9 %, 2006 bei 36,1 % und 2011 bei 33,1 % - die Lohnquote ist entsprechend niedriger ausgefallen. Die 30 %-Marke wurde seit dem Jahr 2004 jedes Jahr überschritten.
Und das obwohl das Arbeitsvolumen sich fast nicht geändert hat und die Produktivität der Arbeitskräfte deutlich zugelegt hat.

Ich finde diese Entwicklung nicht überraschend, denn in den 2000er Jahren hat man Kapitalsteuern gesenkt, die Arbeitsmärkte liberalisiert und die Gewerkschaften waren sehr zurückhaltend in ihren Lohnforderungen.

Und unter diesen Bedingungen ist nun trotzdem die Eigenkapitalrendite gesunken (was allerdings nichts über Fremdkapitalrendite oder die Entwicklung von Vermögenswerten aussagt) und auch die Investitionsquote wurde niedriger. Das sagt für mich vor allem eins aus: Die Zunahme der Kapitaleinkommen hat das Investitionsklima in Deutschland nicht verbessert. Stattdessen wurden lediglich die Kapitaleinkommen auf Kosten der Lohneinkommen entlastet. Mit anderen Worten, die Gewinnmargen wurden größer, aber nicht weil es in Deutschland mehr zu gewinnen gab, sondern weil vom Gewinn mehr übrig blieb.

Und dieses Investitionsklima im Inland wird sich erst dann verbessern, wenn die Nachfrage im Inland wieder steigt und das erreicht man vor allem mit steigenden Lohneinkommen.
Wenn diese nicht kommen, werden die Ersparnisse eben weiterhin im Ausland investiert. So wie sie schon früher in die Südländer der Eurozone geflossen sind, um deren Schulden zu finanzieren.


Nachtrag: die Investitionsquote in Deutschland und Europa (Anteil der Investitionen am BIP): http://wko.at/statistik/eu/europa-inves ... quoten.pdf
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Dienstag 17. Juni 2014, 13:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:34 hat geschrieben:
Alte, einsame Bürger unterhalten...

Parks pflegen...

Unterstützung in Pflegeheimen...

usw...
Die Frage lautet, ob diese Menschen überhaupt für sowas geeignet sind. Es kann bei manchen schon an der Gesundheit scheitern, oder dass sie erst gar nicht dort erscheinen, weil sie keine Lust haben.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

ToughDaddy » Di 17. Jun 2014, 12:35 hat geschrieben: Dann kann man wenigstens noch mehr Arbeitsplatzabbau betreiben, wenn es diese praktischen Helferlein dann gibt. Hast daran auch mal gedacht?

muss er nicht

richtig lesen

auch der Staat baut nur dort Arbeitsplätze ab- wo er die Arbeitskräfte nicht mehr unbedingt braucht...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

Blickwinkel » Di 17. Jun 2014, 12:42 hat geschrieben: Die Frage lautet, ob diese Menschen überhaupt für sowas geeignet sind. Es kann bei manchen schon an der Gesundheit scheitern, oder dass sie erst gar nicht dort erscheinen, weil sie keine Lust haben.

sicher

kann man ja differenzieren...

allerdings darf es keine bequeme ALG II Couch geben...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Mo 16. Jun 2014, 06:21 hat geschrieben: WER ist "Griechenland"???????


der STAAT Griechenland?

oder die griechischen BÜRGER?

oder die griechischen UNTERNEHMEN?


das ist im Bezug auf deine Frage bezüglich des Kapitals jeweils was völlig anderes.


der STAAT hat es von den weltweiten Käufern der griechischen EURO-Staatsanleihen bekommen...


Bürger/Unternehmen hatten, wenn sie es mit Fremdkapital finanziert hatten, von BANKEN als KREDITE
Und du hast immer noch nicht verstanden, dass es sich bei einer Verschuldung im Ausland um eine mathematische Identität handelt. Aus welchen Einzelkomponenten diese im Detail besteht, also ob es sich z.B. um Staatsanleihen oder um private Kredite handelt, ist völlig egal. Das ist so als würdest mit zwei Schläuchen Wasser in einen Eimer füllen, bis dieser überläuft und dann fragen ob das übergelaufene Wasser nun Wasser aus dem Schlauch 1 oder Wasser aus dem Schlauch 2 ist.

Länder mit Exportüberschüssen finanzieren per Saldo immer und zwangsläufig die Länder mit Leistungsbilanzdefiziten.
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relativ
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von relativ »

gopinay » Di 17. Jun 2014, 12:17 hat geschrieben: Welche Aufgaben wären das zum Beispiel?
Nun, um so ein Modell auszuarbeiten und in eine gesellschaftslich tolerierte Form zu bringen reicht es nicht einfach aus, nur an diesem einem Rad zu drehen, von daher will ich jetzt gar nicht so weit gehen und hier schon konkrete Beispiele nennen, aber ein Beispiel wäre für mich z.B. ein Einsatz nach dem Sturm Ela, aber ich kann mir auch andere gesellschaftlich relevante "arbeiten" im sozialen Bereich vorstellen, die der Staat sich so nicht mehr Leisten will oder kann.
Natürlich muessen im Zuge solcher Veränderungen auch andere, für mich Selbstverständlichkeiten, vom Staat und Gesellschaft mehr eingefordert werden, dies Bedarf aber wohl auch einen Grundsätzlich anderen Blick des Bürgers auf seinen Staat, von daher sollte mit dieser Entwicklung und Erziehung schon ziemlich früh angefangen werden, somit kann dieser Vorschlag wohl eher mom. nur als ein Wunschziel von mir gelten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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relativ
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von relativ »

ToughDaddy » Di 17. Jun 2014, 12:35 hat geschrieben: Dann kann man wenigstens noch mehr Arbeitsplatzabbau betreiben, wenn es diese praktischen Helferlein dann gibt. Hast daran auch mal gedacht?
Was ist aber mom. die Realität.
Es werden öff. Arbeitsplätze abgebaut und diese Aufgaben werden von keinem anderen übernommen.
Vorteil meines Vorschlages wäre es m.M. auch, daß sich Arbeitslose/Langzeitarbeitslose nicht mehr als nutzlose Vollversager /Nassauer ect. beschimpfen lassen muessen.
Wenn sich der Bürger für den Staat nicht mehr engagiert, verfällt ein Staat.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 12:41 hat geschrieben: Das ist ein Scheinargument. Die Eigenkapitalrendite ist nicht das entscheidende Kriterium, sondern die Entwicklung der Gewinn- und Vermögenseinkommen, an der haargenau erkennen kannst, wie stark Lohneinkommensbezieher und wie stark Kapitaleinkommensbezieher in den letzten Jahren am wirtschaftlichen Aufschwung partizipiert haben.

Das kann man hier nachlesen: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... abIII2.pdf

1995 lag die Gewinnquote bei 28,9 %, 2006 bei 36,1 % und 2011 bei 33,1 % - die Lohnquote ist entsprechend niedriger ausgefallen. Die 30 %-Marke wurde seit dem Jahr 2004 jedes Jahr überschritten.
Und das obwohl das Arbeitsvolumen sich fast nicht geändert hat und die Produktivität der Arbeitskräfte deutlich zugelegt hat.

Ich finde diese Entwicklung nicht überraschend, denn in den 2000er Jahren hat man Kapitalsteuern gesenkt, die Arbeitsmärkte liberalisiert und die Gewerkschaften waren sehr zurückhaltend in ihren Lohnforderungen.

Und unter diesen Bedingungen ist nun trotzdem die Eigenkapitalrendite gesunken (was allerdings nichts über Fremdkapitalrendite oder die Entwicklung von Vermögenswerten aussagt) und auch die Investitionsquote wurde niedriger. Das sagt für mich vor allem eins aus: Die Zunahme der Kapitaleinkommen hat das Investitionsklima in Deutschland nicht verbessert. Stattdessen wurden lediglich die Kapitaleinkommen auf Kosten der Lohneinkommen entlastet. Mit anderen Worten, die Gewinnmargen wurden größer, aber nicht weil es in Deutschland mehr zu gewinnen gab, sondern weil vom Gewinn mehr übrig blieb.

Und dieses Investitionsklima im Inland wird sich erst dann verbessern, wenn die Nachfrage im Inland wieder steigt und das erreicht man vor allem mit steigenden Lohneinkommen.
Wenn diese nicht kommen, werden die Ersparnisse eben weiterhin im Ausland investiert. So wie sie schon früher in die Südländer der Eurozone geflossen sind, um deren Schulden zu finanzieren.


Automatisierung führt zu mehr Gewinn und weniger Lohn- da der Lohn des Produktionsfaktors Arbeit durch die Rendite des Produktionsfaktors Kapital ersetzt wurde.

und es zählt logischerweise dann NUR die RENDITE- und NICHT irgendwelche "Absolut-Gewinn-Beträge" ( der Begriff "Gewinn-Marge" ist NULL-Wort in dem Zusammenhang)

wenn sich seit 1995 das in den Unternehmen gebundene EK verdoppelt hat- dann MUSS auch der Gesamtgewinn sich VERDOPPELT haben- um die Rendite zu ERHALTEN

und wieso nur Geld aus "Lohneinkommen" angeblich das Investitionsklima verbessern kann - und Geld aus selbständiger oder unternehmerischer Tätigkeit NICHT- DAS wissen nur die Klassenkämpfer....


und was die Vermögenswerte betrifft- auch da haben die Millionen Arbeitnehmer mit den höheren Gehältern einen wesentlichen Anteil daran..
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 12:45 hat geschrieben: Und du hast immer noch nicht verstanden, dass es sich bei einer Verschuldung im Ausland um eine mathematische Identität handelt. Aus welchen Einzelkomponenten diese im Detail besteht, also ob es sich z.B. um Staatsanleihen oder um private Kredite handelt, ist völlig egal. Das ist so als würdest mit zwei Schläuchen Wasser in einen Eimer füllen, bis dieser überläuft und dann fragen ob das übergelaufene Wasser nun Wasser aus dem Schlauch 1 oder Wasser aus dem Schlauch 2 ist.

Länder mit Exportüberschüssen finanzieren per Saldo immer und zwangsläufig die Länder mit Leistungsbilanzdefiziten.


NEIN
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Di 17. Jun 2014, 12:42 hat geschrieben: Die Frage lautet, ob diese Menschen überhaupt für sowas geeignet sind. Es kann bei manchen schon an der Gesundheit scheitern, oder dass sie erst gar nicht dort erscheinen, weil sie keine Lust haben.
Natürlich, aber es gibt ja im sozialen bereichen nicht nur körperliche Arbeit. Diesbezüglich kann man ganz viel Phantasie walten lassen und nochmal es geht mir diesbezüglich nicht um irgendeine Strafaktion.
So wie wohlhabende Bürger evt. eine Stiftung gründen, um sich sozial zu engagieren, können dies Langzeitarbeitslose durch andere soziale Tätigkeiten auch tun.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

zollagent » Mo 16. Jun 2014, 07:23 hat geschrieben: Zollagent: Langzeitarbeitslose werden, so lange sie bedürftig sind, ohne Zeitbegrenzung alimentiert. Und was das mit "Druck auf die Löhne" zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Erzähl mal, wie ein Beschäftigter weniger bezahlt werden soll, weil man die Zumutbarkeiten von Hartz IV für Langzeitarbeitslose ausschöpft?
1. Es gibt die Möglichkeit das ALG 2 über Sanktionen zu kürzen: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslos ... Sanktionen
2. Mithilfe dieser Möglichkeit kann man Druck auf den Arbeitnehmer ausüben, praktisch jede Tätigkeit anzunehmen. Die Zunahme an prekärer Beschäftigung spricht dazu Bände.

Aus einem Bericht des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Unis Duisburg und Essen (S. 8-9) (http://www.iaq.uni-due.de/iaq-standpunk ... 012-02.pdf):

"Starker Anstieg schlecht bezahlter Arbeit in Deutschland seit 1995

Nach den Vergleichen der OECD ist bis 1995 die damals ohnehin gering ausgeprägte Einkommensungleichheit in Deutschland entgegen dem internationalen Trend zunächst weiter zurückgegangen (OECD 1996; 1997). Überdies waren die Chancen der gering Bezahlten, auf einen besser bezahlten Arbeitsplatz aufzusteigen, günstiger als in Ländern mit einem großen Niedriglohnsektor, wie den USA oder Großbritannien.
Dieses rosige Bild hat sich mittlerweile geändert. Seit gut 15 Jahren gehört Deutschland zu den OECD-Ländern, in denen Niedriglohnbeschäftigung am stärksten zugenommen hat. Der Anteil der Niedriglöhne ist bei Berechnung einer gemeinsamen Niedriglohnschwelle für Ost- und Westdeutschland von 17,7% im Jahre 1995 auf 23,1% der Beschäftigten im Jahre 2010 gestiegen. Die Niedriglohnschwelle lag 2010 bei 9,15 € brutto pro Stunde. Hinter diesem prozentualen Zuwachs verbirgt sich eine wachsende Zahl betroffener Beschäftigter.
(...)

Starke Streuung der Löhne nach unten wegen fehlender Lohnuntergrenzen

Eine Besonderheit des deutschen Niedriglohnsektors ist seine starke Streuung nach unten, da wir keine wirkungsvollen Untergrenzen haben, die sehr niedrige Löhne verhindern. 6,8 Millionen Beschäftigte erhielten im Jahr 2010 einen Lohn unterhalb dem von den DGB-Gewerkschaften geforderten Mindestlohn von 8,50 € und 2,5 Millionen verdienten sogar weniger als 6,00 € die Stunde (Kalina/Weinkopf 2012). (...)

Da sich die Verhandlungsposition der gering Bezahlten auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert hat, hat diese Lohnstreuung nach unten im letzten Jahrzehnt sogar noch zugenommen. Ein Blick auf die Entwicklung der um die Inflation bereinigten Lohnverteilung seit 1995 zeigt, dass die Lohnkonzentration um die Mitte der Lohnverteilung bröckelt und viele vormals gut bezahlte Tätigkeiten nach unten abgerutscht sind. "
zollagent » Mo 16. Jun 2014, 07:23 hat geschrieben: Zollagent: Na und? Wer nicht manns genug ist, für seine eigenen Angelegenheiten einzutreten, mit dem habe ich wenig Mitgefühl.
Lustig, es gibt Betriebe da wird das Eintreten für die eigenen Arbeitnehmerinteressen mit Kündigung und Abmahnungen bestraft. Das ist gesetzlich nicht zulässig, wird aber durch den Druck auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht.
zollagent » Mo 16. Jun 2014, 07:23 hat geschrieben:Du hast jetzt eine Menge relativ kleiner Punkte aufgeführt. Wo bleiben jetzt die Verbesserungen für die Massen? Für die, die in unserem Staat das Geld erwirtschaften? Hartz IV-Empfänger und Niedriglohnempfänger sind das nämlich nicht nicht.
Ich denke die genannten Punkte wären ein Anfang, aber für eine echte Steigerung müssen auch die Gewerkschaften mitspielen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 12:41 hat geschrieben:
Und dieses Investitionsklima im Inland wird sich erst dann verbessern, wenn die Nachfrage im Inland wieder steigt und das erreicht man vor allem mit steigenden Lohneinkommen.
Wenn diese nicht kommen, werden die Ersparnisse eben weiterhin im Ausland investiert. So wie sie schon früher in die Südländer der Eurozone geflossen sind, um deren Schulden zu finanzieren.
[/url]

WIE kommst du eigentlich auf das dünne Brett- daß diese "Ersparnisse" immer NUR aus den "Gewinnen" stammen?

wir haben in D "Ersparnisse" in Billionen Euro - die aus LOHNEINKOMMEN erspart wurden.

3 Millionen Arbeitnehmer haben Gehälter von über 100tsd Euro.

von einem derartigen Einkommen TRÄUMEN hunderttausende von Selbständigen und Unternehmern...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Ich sag ja, du hast es nicht verstanden.

Aber keine Sorge, da bist du nicht der einzige ;)
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Dienstag 17. Juni 2014, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

@Gunslinger:


hör doch einmal auf deine undifferenzierten Durchschnitts-Statistiken zu posten.

Deine Niedriglöhner sind fast immer in Unternehmen beschäftigt- wo der Unternehmen selber keinen großen Gewinn erwirtschaftet.

Und daher wird es dir von dir "geforderte" generellen Lohnerhöhungen- speziell DORT- definitiv NICHT geben

wir werden eine weitere "Lohnspreizung" erleben..

die ober 70% werden weiter steigen- und die untersten 30% werden keinen Reallohnzuwachs mehr bekommen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:01 hat geschrieben: Ich sag ja, du hast es nicht verstanden.

Aber keine Sorge, da bist du nicht der einzige ;)

nene

DU bist mit deinen seltsamen Theorien allein auf weiter Flur.

Ist aber auch egal

denn deine "Forderungen" werden die Unternehmer logischerweise NICHT umsetzen..

und mehr Geld für die Staatsbediensteten gibt es auch nicht...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

zollagent » Mo 16. Jun 2014, 07:51 hat geschrieben: Zollagent: Offenbar hast du's nicht geschnallt: HIER IST DER STAAT IN NOT!! Und er muß deswegen auch die Maßnahmen ergreifen, die ihn wieder handlungsfähig machen.
Soll er ja auch, aber erst wenn's wirtschaftlich wieder bergauf geht. In einer Rezession sollte der Staat auf keinen Fall auch noch sparen, das weiß man seit fast 100 Jahren.
zollagent » Mo 16. Jun 2014, 07:51 hat geschrieben: Zollagent: Der Hauptgrund ist der, daß man sich unpopulärer Heilungsmaßnahmen mit Taschenspielertricks entziehen will. Daß das noch nie funktioniert hat, weiß jeder, der gerade Südeuropa seit dem zweiten Weltkrieg beobachtet hat. Ständig wurde so gehandelt und das Ergebnis sind kranke Staaten von damals bis heute. Mit Laissez Faire wirst du nichts verbessern. Wenn ein Rezept über so lange Zeiträume nicht funktioniert, müßte doch auch mal dem Dümmsten aufgehen, daß man was ändern muß. Auch, wenn es unpopulär ist.
Währungsabwertungen sind keine Taschenspielertricks, sondern werden meist mit höherer Inflation bezahlt. Das kann man in Kauf nehmen, wenn man es für nötig hält. Die Schweizer machen das sogar.
zollagent » Mo 16. Jun 2014, 07:51 hat geschrieben: Zollagent: Dieses Kapital ist nicht frei, sondern es unterliegt der Verfügungsgewalt der Eigner. Damit wirst du leben müssen.
Hast du dir die Mühe gemacht, meine Argumentation zu verstehen?

Wenn ein Betrieb im Inland dicht macht, weil die Konkurrenz im Ausland zu stark ist, kann das bei volkswirtschaftlich eher unbedeutenden Sektoren normalerweise leicht verkraftet werden. Alles was passiert ist, dass im Inland Kapital "frei" wird, was bedeutet dass weniger Kredite nachgefragt werden. Dann sinken die Kreditzinsen, die Kredite werden wieder nachgefragt und das Kapital fließt in einen anderen Sektor.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von gopinay »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 12:41 hat geschrieben: Das ist ein Scheinargument. Die Eigenkapitalrendite ist nicht das entscheidende Kriterium, sondern die Entwicklung der Gewinn- und Vermögenseinkommen, an der haargenau erkennen kannst, wie stark Lohneinkommensbezieher und wie stark Kapitaleinkommensbezieher in den letzten Jahren am wirtschaftlichen Aufschwung partizipiert haben.

Das kann man hier nachlesen: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... abIII2.pdf

1995 lag die Gewinnquote bei 28,9 %, 2006 bei 36,1 % und 2011 bei 33,1 % - die Lohnquote ist entsprechend niedriger ausgefallen. Die 30 %-Marke wurde seit dem Jahr 2004 jedes Jahr überschritten.
Und das obwohl das Arbeitsvolumen sich fast nicht geändert hat und die Produktivität der Arbeitskräfte deutlich zugelegt hat.

Ich finde diese Entwicklung nicht überraschend, denn in den 2000er Jahren hat man Kapitalsteuern gesenkt, die Arbeitsmärkte liberalisiert und die Gewerkschaften waren sehr zurückhaltend in ihren Lohnforderungen.

Und unter diesen Bedingungen ist nun trotzdem die Eigenkapitalrendite gesunken (was allerdings nichts über Fremdkapitalrendite oder die Entwicklung von Vermögenswerten aussagt) und auch die Investitionsquote wurde niedriger. Das sagt für mich vor allem eins aus: Die Zunahme der Kapitaleinkommen hat das Investitionsklima in Deutschland nicht verbessert. Stattdessen wurden lediglich die Kapitaleinkommen auf Kosten der Lohneinkommen entlastet. Mit anderen Worten, die Gewinnmargen wurden größer, aber nicht weil es in Deutschland mehr zu gewinnen gab, sondern weil vom Gewinn mehr übrig blieb.

Und dieses Investitionsklima im Inland wird sich erst dann verbessern, wenn die Nachfrage im Inland wieder steigt und das erreicht man vor allem mit steigenden Lohneinkommen.
Wenn diese nicht kommen, werden die Ersparnisse eben weiterhin im Ausland investiert. So wie sie schon früher in die Südländer der Eurozone geflossen sind, um deren Schulden zu finanzieren.


Nachtrag: die Investitionsquote in Deutschland und Europa (Anteil der Investitionen am BIP): http://wko.at/statistik/eu/europa-inves ... quoten.pdf
Solltest du gestern die Phoenix Runde gesehen haben.
Ich fand es ganz interessant was Ökonom Bofinger dazu gesagt hatte.

Das Geld akkumuliert sich an immer weniger Stellen und diese Stellen investieren es nicht und konsumieren es auch nicht.
Und die EZB antwortet darauf, noch mehr billiges Geld ins System zu pumpen, mit vermutlich exakt denselben Effekten.
Es sammelt sich an Knotenpunkten, bleibt aber Nachfrageunwirksam (auch Nachfrageunwirksam am Investitionsmarkt).

Die klassische Wirtschaftswissenschaft steht vor Rätseln.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:08 hat geschrieben:
nene

DU bist mit deinen seltsamen Theorien allein auf weiter Flur.

Ist aber auch egal

denn deine "Forderungen" werden die Unternehmer logischerweise NICHT umsetzen..

und mehr Geld für die Staatsbediensteten gibt es auch nicht...
Ich argumentiere bei der Auslandsverschuldung mit absoluten VWL-Basics, die allgemein anerkannt sind.

Aus Gabler Wirtschaftslexikon: "Auslandsverschuldung: Nettobestand an Verbindlichkeiten des Inlandes gegenüber dem Ausland. Erhöht sich durch Kapitalimporte, verringert sich durch Kapitalexporte. Schuldner sind Private und der Staat."

Kapitalexporte und -importe sind das äquivalent zu Waren/Dienstleistungsexporten/-importen weil sie Gegenstücke der selben Bilanz sich (Kapitalbilanz vs. Leistungsbilanz).
Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalbilanz
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Di 17. Jun 2014, 13:58 hat geschrieben: Natürlich, aber es gibt ja im sozialen bereichen nicht nur körperliche Arbeit. Diesbezüglich kann man ganz viel Phantasie walten lassen und nochmal es geht mir diesbezüglich nicht um irgendeine Strafaktion.
So wie wohlhabende Bürger evt. eine Stiftung gründen, um sich sozial zu engagieren, können dies Langzeitarbeitslose durch andere soziale Tätigkeiten auch tun.
So einfach ist das nicht, es kann auch sein, dass diese Menschen psychisch dazu nicht in der Lage sind oder schlicht keine Lust haben. Gerade für den Umgang mit Menschen braucht man verantwortungsvolle, robuste Menschen, denn wer schon mal eine pflegebedürftige Person über Monate gepflegt hat, weiss was ich meine.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:17 hat geschrieben: Ich argumentiere bei der Auslandsverschuldung mit absoluten VWL-Basics, die allgemein anerkannt sind.

Aus Gabler Wirtschaftslexikon: "Auslandsverschuldung: Nettobestand an Verbindlichkeiten des Inlandes gegenüber dem Ausland. Erhöht sich durch Kapitalimporte, verringert sich durch Kapitalexporte. Schuldner sind Private und der Staat."

Kapitalexporte und -importe sind das äquivalent zu Waren/Dienstleistungsexporten/-importen weil sie Gegenstücke der selben Bilanz sich (Kapitalbilanz vs. Leistungsbilanz).
Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalbilanz

es geht um deine "Ableitungen", "Folgerungen" usw.

es ist gerade zu albern - daß bei DIR die Ersparnisse aus den unterschiedlichen Einkunftsarten "gut" und "böse" im Hinblick auf Inlandskonsum, Konsum importierter Güter, Auslandsinvestitionen usw weiter sind.


sie sind es NICHT

daher ist deine Ausgangsbasis- mit den "Lohnerhöhungen"- einfach UNSINN
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Di 17. Jun 2014, 13:27 hat geschrieben: So einfach ist das nicht, es kann auch sein, dass diese Menschen psychisch dazu nicht in der Lage sind oder schlicht keine Lust haben. Gerade für den Umgang mit Menschen braucht man verantwortungsvolle, robuste Menschen, denn wer schon mal eine pflegebedürftige Person über Monate gepflegt hat, weiss was ich meine.
Jo, oder Oma kricht nen Zahn..hast noch mehr Fallbeispile auf Lager, wenn es um eine grundsätzliche Idee bzw. Vorschlag geht
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:17 hat geschrieben: Ich argumentiere bei der Auslandsverschuldung mit absoluten VWL-Basics, die allgemein anerkannt sind.

Aus Gabler Wirtschaftslexikon: "Auslandsverschuldung: Nettobestand an Verbindlichkeiten des Inlandes gegenüber dem Ausland. Erhöht sich durch Kapitalimporte, verringert sich durch Kapitalexporte. Schuldner sind Private und der Staat."

Kapitalexporte und -importe sind das äquivalent zu Waren/Dienstleistungsexporten/-importen weil sie Gegenstücke der selben Bilanz sich (Kapitalbilanz vs. Leistungsbilanz).
Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalbilanz

ähm


wenn ich MEIN Kapital im Ausland "investiere" - dann hat das NULL Einfuß auf die "Auslandsverschuldung" ( das ist ein VERMÖGENSTAUSCH)

was anderes ist- wenn ich es "verleihe", oder Staatsanleihen kaufe...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

gopinay » Di 17. Jun 2014, 13:15 hat geschrieben: Solltest du gestern die Phoenix Runde gesehen haben.
Ich fand es ganz interessant was Ökonom Bofinger dazu gesagt hatte.

Das Geld akkumuliert sich an immer weniger Stellen und diese Stellen investieren es nicht und konsumieren es auch nicht.
Und die EZB antwortet darauf, noch mehr billiges Geld ins System zu pumpen, mit vermutlich exakt denselben Effekten.
Es sammelt sich an Knotenpunkten, bleibt aber Nachfrageunwirksam (auch Nachfrageunwirksam am Investitionsmarkt).

Die klassische Wirtschaftswissenschaft steht vor Rätseln.
Wie darauf reagieren?

Investitionsanreize schaffen...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von ToughDaddy »

relativ » Di 17. Jun 2014, 13:53 hat geschrieben: Was ist aber mom. die Realität.
Es werden öff. Arbeitsplätze abgebaut und diese Aufgaben werden von keinem anderen übernommen.
Vorteil meines Vorschlages wäre es m.M. auch, daß sich Arbeitslose/Langzeitarbeitslose nicht mehr als nutzlose Vollversager /Nassauer ect. beschimpfen lassen muessen.
Wenn sich der Bürger für den Staat nicht mehr engagiert, verfällt ein Staat.
Bereits bei den 1-Euro-Jobs hat man dies ausgenutzt. Warum sollte es bei komplett kostenlosen Helferlein anders sein?
Dann dürfen die Arbeitsplätze nicht abgebaut werden, ansonsten bringen die ganzen anderen Forderungen nichts, wenn man sie so umgehen kann.
Pff, da sich hier von den Vollhonks jeder ALG II Empfänger beschimpfen lassen muss, obwohl ein nicht geringer Teil Aufstocker darunter ist, es lauter Pflichten bereits gibt und auch jeder Geringverdiener als Nichtsteuerzahler angesehen wird, ändert sich an der Hetzerei auch danach nichts. Wer dumm wie Brot nach unten tritt, wird es immer machen, weil er keinen anderen Sinn im Leben hat. Hast Du nicht mitbekommen, wer sowas gleich wieder toll gefunden hat?
Wenn der Staat sich zerfallen läßt, dann kann auch der Bürger daran nichts ändern und Sklavenarbeit gleich gar nicht.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 12:54 hat geschrieben: Automatisierung führt zu mehr Gewinn und weniger Lohn- da der Lohn des Produktionsfaktors Arbeit durch die Rendite des Produktionsfaktors Kapital ersetzt wurde.
Unter gleichbleibenden Löhnen und konstanter Produktionsmenge, führt eine höhere Produktivität der Arbeitskräfte durch Automatisierung schlichtweg dazu, dass weniger Arbeitskräfte nachgefragt werden.

Das Arbeitsvolumen ist in Deutschland aber in der Realität konstant geblieben ;)
Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 12:54 hat geschrieben:und es zählt logischerweise dann NUR die RENDITE- und NICHT irgendwelche "Absolut-Gewinn-Beträge" ( der Begriff "Gewinn-Marge" ist NULL-Wort in dem Zusammenhang)

Die Eigenkapitalrendite ist ein Wert von vielen. Die Gewinnquote spiegelt direkt wieder welchen Anteil die Kapitaleigner am gesamten Volkseinkommen erhalten haben. Sie ist das Gegenstück zur Lohnquote.

wenn sich seit 1995 das in den Unternehmen gebundene EK verdoppelt hat- dann MUSS auch der Gesamtgewinn sich VERDOPPELT haben- um die Rendite zu ERHALTEN
Das ist korrekt. Aber:

1. Woher hast du diese Werte eigentlich? Also auch die zur durchschnittlichen Eigenkapitalrendite.

2. Sagt die Eigenkapitalrendite noch nichts darüber aus, wie hoch das Eigenkapital verzinst wird. Und damit kommen wir auch zu meiner vorherigen Aussage: "Die Gewinnmargen wurden größer, aber nicht weil es in Deutschland mehr zu gewinnen gab, sondern weil vom Gewinn mehr übrig blieb."

Die Gewinne wurden verhältnismäßig nicht größer, weil es im deutschen Inland nicht mehr zu gewinnen gab. Stattdessen haben sich die Kapitaleigner einfach mehr vom Kuchen unter den Nagel gerissen.
Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 12:54 hat geschrieben:und wieso nur Geld aus "Lohneinkommen" angeblich das Investitionsklima verbessern kann - und Geld aus selbständiger oder unternehmerischer Tätigkeit NICHT- DAS wissen nur die Klassenkämpfer....
Gewinne schaffen keine Gewinne, so einfach ist das und Maschinen werden nicht um ihrer selbst willen produziert. Hinter jeder Produktion steckt am Ende der Produktionskette letztlich ein Endverbraucher. Und wenn der weniger nachfragt, wird eben auch weniger hergestellt und weniger Rendite erwirtschaftet. Es sei denn man spekuliert mit dem Geld und investiert es z.B. in Blasen (siehe Immobilienkrise in den USA). Die Folge davon ist aber, dass diese Blasen irgendwann platzen und die Vermögen wieder schrumpfen.
Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 12:54 hat geschrieben:und was die Vermögenswerte betrifft- auch da haben die Millionen Arbeitnehmer mit den höheren Gehältern einen wesentlichen Anteil daran..
Vom DIW Berlin: "Nach aktuellen Analysen auf der Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) belief sich das Nettovermögen der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2012 auf 6,3 Billionen Euro. Knapp 28 Prozent der erwachsenen Bevölkerung verfügten über kein oder sogar ein negatives Vermögen. Im Durchschnitt lag das individuelle Nettovermögen 2012 bei gut 83 000 Euro, es war damit nur wenig höher als zehn Jahre zuvor. Kaum verändert hat sich auch der Grad der Vermögensungleichheit. Mit einem Gini-Koeffizienten von 0,78 weist Deutschland im internationalen Vergleich ein hohes Maß an Vermögensungleichheit auf"

(Quelle: http://www.diw.de/documents/publikation ... e/14-9.pdf)
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Di 17. Jun 2014, 14:29 hat geschrieben: Jo, oder Oma kricht nen Zahn..hast noch mehr Fallbeispile auf Lager, wenn es um eine grundsätzliche Idee bzw. Vorschlag geht
So ein Ärger aber auch, dass ich dir mit der Realität komme. Ich kenne eben die Seite der häuslichen Pflege, das ist kein leichter Job, schon gar nicht für Menschen, die keine Lust zum arbeiten haben o.ä., denn wenn die Langzeitsarbeitslosen alle so tipp topp sind, hätten die schon längst von alleine einen guten Job gefunden.

Also nette Idee, aber die Sache mit häuslicher Pflege usw. überlassen wir lieber Menschen, die das wirklich wollen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

prime-pippo » Mo 16. Jun 2014, 09:42 hat geschrieben:
Die Wettbewerbsfähigkeit Südeuropas litt ja insbesondere deshalb so enorm an den Lohnzuwächsen, weil in Deutschland Lohnzurückhaltung geübt wurde (Reallohnverluste).
Nö, sie litt daran, dass die Produktivität nicht gepasst hat.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:00 hat geschrieben:
WIE kommst du eigentlich auf das dünne Brett- daß diese "Ersparnisse" immer NUR aus den "Gewinnen" stammen?

wir haben in D "Ersparnisse" in Billionen Euro - die aus LOHNEINKOMMEN erspart wurden.

3 Millionen Arbeitnehmer haben Gehälter von über 100tsd Euro.

von einem derartigen Einkommen TRÄUMEN hunderttausende von Selbständigen und Unternehmern...
Ja und ihrer Ersparnisse stecken die 3 Mio. Arbeitnehmer einfach unters Kopfkissen oder was?!
Natürlich legen sie das Geld an und dann, damit es irgendeine Rendite erzielen kann, wird es als Kredit weiterverliehen.

Das sind absolute Grundlagen eines Wirtschaftskreislaufs, hast du die schon wieder vergessen?
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Dienstag 17. Juni 2014, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von gopinay »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:32 hat geschrieben:
Investitionsanreize schaffen...
Macht die EZB doch.
Nachfragewirksamkeit (Inflationsanheizung) bislang eher nur sehr rudimentär vorhanden.

Das Geld sammelt sich an exakt den gleichen Knotenpunkten wieder an und der Effekt verpufft völlig wirkungslos.
Wo kaum Nachfrage steigen halt die Preise nicht, eher umgekehrt.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

gopinay » Di 17. Jun 2014, 13:15 hat geschrieben: Solltest du gestern die Phoenix Runde gesehen haben.
Ich fand es ganz interessant was Ökonom Bofinger dazu gesagt hatte.

Das Geld akkumuliert sich an immer weniger Stellen und diese Stellen investieren es nicht und konsumieren es auch nicht.
Und die EZB antwortet darauf, noch mehr billiges Geld ins System zu pumpen, mit vermutlich exakt denselben Effekten.
Es sammelt sich an Knotenpunkten, bleibt aber Nachfrageunwirksam (auch Nachfrageunwirksam am Investitionsmarkt).

Die klassische Wirtschaftswissenschaft steht vor Rätseln.
Wie darauf reagieren?
Bofinger beschreibt die Entwicklung wie ich finde korrekt.

Das Problem ist, dass die Renditen in der Realwirtschaft zu niedrig sind. Daran ändern auch "Investitionsanreize" in Form von Steuersenkungen oder Lohnsenkungen nichts. Stattdessen müssen die Masseinkommen steigen, denn nur dann wird wieder mehr nachgefragt. Eine höhere Nachfrage schafft echte Investitionsanreize, weil man davon ausgehen kann, dass die eigenen Produkte auch verkauft werden.
gopinay

Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von gopinay »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:38 hat geschrieben: Bofinger beschreibt die Entwicklung wie ich finde korrekt.

Das Problem ist, dass die Renditen in der Realwirtschaft zu niedrig sind. Daran ändern auch "Investitionsanreize" in Form von Steuersenkungen oder Lohnsenkungen nichts. Stattdessen müssen die Masseinkommen steigen, denn nur dann wird wieder mehr nachgefragt. Eine höhere Nachfrage schafft echte Investitionsanreize, weil man davon ausgehen kann, dass die eigenen Produkte auch verkauft werden.
Wie soll man denn die Masseeinkommen steigern, wenn man die Gewerkschaften der unteren Lohngruppen völlig zerschlagen und entmachtet hat?

Es handeln sich lediglich diejenigen einen Einkommenszuwachs raus, die eh schon privilegiert sind (Piloten zum Beispiel).
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:33 hat geschrieben: Das ist korrekt. Aber:

1. Woher hast du diese Werte eigentlich? Also auch die zur durchschnittlichen Eigenkapitalrendite.

2. Sagt die Eigenkapitalrendite noch nichts darüber aus, wie hoch das Eigenkapital verzinst wird. )

1) die gesunkene Eigenkapitalrenditen wurden hier schon mehrfach gepostet...


und zu 2)....

die "Verzinsung" des Eigenkapitals ist die DEFINITION des Begriffes Eigenkapitalrendite...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:31 hat geschrieben:
ähm


wenn ich MEIN Kapital im Ausland "investiere" - dann hat das NULL Einfuß auf die "Auslandsverschuldung" ( das ist ein VERMÖGENSTAUSCH)

was anderes ist- wenn ich es "verleihe", oder Staatsanleihen kaufe...
Wenn du Kapital im Ausland investierst, verschiebst du inländische Ersparnisse ins Ausland. Wenn die Gesamtersparnisse eines Landes aber nicht reichen, um seine Importe zu finanzieren, macht dieses Land Schulden. Diese Schulden müssen sie irgendwie durch Kredite finanzieren. Diese Kredite können aber nur aus Ländern mit Exportüberschüssen kommen, weil dort die entsprechenden Ersparnisse übrig sind. Aus welchen Umwegen und Quellen diese Ersparnisse nun konkret stammen ist für die Bilanz und den Zusammenhang unerheblich. Sie müssen immer aus irgendwelchen Ersparnissen finanziert werden.

Wie gesagt, es ist so als würdest du mit zwei Schläuchen Wasser in einen Eimer fließen lassen, bis er überläuft und dann fragen, ob das übergelaufene Wasser nun aus Schlauch Nr. 1 oder aus Schlauch Nr. 2 stammt. Die Antwort: Das ist völlig egal und auch nicht zu konkretisieren.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:38 hat geschrieben: Bofinger beschreibt die Entwicklung wie ich finde korrekt.

Das Problem ist, dass die Renditen in der Realwirtschaft zu niedrig sind. Daran ändern auch "Investitionsanreize" in Form von Steuersenkungen oder Lohnsenkungen nichts. Stattdessen müssen die Masseinkommen steigen, denn nur dann wird wieder mehr nachgefragt. Eine höhere Nachfrage schafft echte Investitionsanreize, weil man davon ausgehen kann, dass die eigenen Produkte auch verkauft werden.

da ist er wieder- der UNSINN- die Münchhausen-nummer aus dem linken Froschteich... :D

Löhne sind KOSTEN- da SINKEN dann die Renditen..

KEIN Unternehmer geht von DEINEM obigen DUMMFUG aus...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:44 hat geschrieben: Wenn du Kapital im Ausland investierst, verschiebst du inländische Ersparnisse ins Ausland. Wenn die Gesamtersparnisse eines Landes aber nicht reichen, um seine Importe zu finanzieren, macht dieses Land Schulden. Diese Schulden müssen sie irgendwie durch Kredite finanzieren. Diese Kredite können aber nur aus Ländern mit Exportüberschüssen kommen, weil dort die entsprechenden Ersparnisse übrig sind. Aus welchen Umwegen und Quellen diese Ersparnisse nun konkret stammen ist für die Bilanz und den Zusammenhang unerheblich. Sie müssen immer aus irgendwelchen Ersparnissen finanziert werden.

Wie gesagt, es ist so als würdest du mit zwei Schläuchen Wasser in einen Eimer fließen lassen, bis er überläuft und dann fragen, ob das übergelaufene Wasser nun aus Schlauch Nr. 1 oder aus Schlauch Nr. 2 stammt. Die Antwort: Das ist völlig egal und auch nicht zu konkretisieren.


dann nimm doch ein deine Lustigen "Gleichungen" einfach Mal die 100 Billionen Euro an VERMÖGEN dazu- über die die Bürger in den Euro-Ländern verfügen...

und speziell auch die Vermögensveränderungen/Wertveränderungen- denen NULL "Kapitalströme" zugrunde liegen

deine "Argumentation" ist und bleibt Unsinn.

daher setzt sie ja auch keiner um.... :p
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:43 hat geschrieben:
1) die gesunkene Eigenkapitalrenditen wurden hier schon mehrfach gepostet...


und zu 2)....

die "Verzinsung" des Eigenkapitals ist die DEFINITION des Begriffes Eigenkapitalrendite...
Zu 1) wo?

Zu 2) Ja, aber welche Verzinsung? Eigenkapitalrendite = Gewinn / Eigenkapital.
Jetzt ist nur die Frage Gewinn vor Abzug der Fremdkapitalzinsen, Steuern usw. oder nach Abzug dieser Ausgaben?

Den 2. Wert bekommst du erst, wenn du EBIT / Eigenkapital teilst. Und dann können sich völlig andere Ergebnisse bilden.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:46 hat geschrieben:
da ist er wieder- der UNSINN- die Münchhausen-nummer aus dem linken Froschteich... :D

Löhne sind KOSTEN- da SINKEN dann die Renditen..

KEIN Unternehmer geht von DEINEM obigen DUMMFUG aus...
Aber ein Unternehmer plant doch mit einer gewissen Anzahl an Aufträgen, die er erhält und betrachtet nicht ausschließlich seine Kosten.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

gopinay » Di 17. Jun 2014, 13:42 hat geschrieben: Wie soll man denn die Masseeinkommen steigern, wenn man die Gewerkschaften der unteren Lohngruppen völlig zerschlagen und entmachtet hat?

Es handeln sich lediglich diejenigen einen Einkommenszuwachs raus, die eh schon privilegiert sind (Piloten zum Beispiel).
tja

die Gehälter haben sich halt der jeweiligen Wertschöpfung und dem Marktwert der jeweiligen Tätigkeit angepasst...
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Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:50 hat geschrieben: Aber ein Unternehmer plant doch mit einer gewissen Anzahl an Aufträgen, die er erhält und betrachtet nicht ausschließlich seine Kosten.

ja

aber KEINER ist so DOOF und erhöht seine Lohnkosten ( und SENKT damit sein EIGENS Einkommen) in der HOFFNUNG - daß er dann IRGENDWANN so viel ZUSÄTZLICHEN Umsatz generiert, der die ZUSÄTZLICHEN Lohnkosten "überkompensiert"


nochmal der Tip an DICH- statt mit VWL Theorien solltet du dich mit der REALEN Basis der Unternehmenskalkulationen befassen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von gopinay »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:50 hat geschrieben: tja

die Gehälter haben sich halt der jeweiligen Wertschöpfung und dem Marktwert der jeweiligen Tätigkeit angepasst...
Gehälter sind nur im oberen Segment teils ein Ergebnis der Wertschöpfung.

Im unteren Bereich sind sie schlicht ein Ergebnis von Macht und Ohnmacht.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:35 hat geschrieben: Ja und ihrer Ersparnisse stecken die 3 Mio. Arbeitnehmer einfach unters Kopfkissen oder was?!
Natürlich legen sie das Geld an und dann, damit es irgendeine Rendite erzielen kann, wird es als Kredit weiterverliehen.

Das sind absolute Grundlagen eines Wirtschaftskreislaufs, hast du die schon wieder vergessen?

nene

DU erzählst doch jetzt schon seit TAGEN- daß das "überflüssige Geld/Ersparnisse für Auslandsinvestition" NUR aus den GEWINNEN kommen würde- und DESWEGEN forderst du doch Lohnerhöhungen..

und dass ist schlichtweg DUMMFUG
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:49 hat geschrieben:

dann nimm doch ein deine Lustigen "Gleichungen" einfach Mal die 100 Billionen Euro an VERMÖGEN dazu- über die die Bürger in den Euro-Ländern verfügen...

und speziell auch die Vermögensveränderungen/Wertveränderungen- denen NULL "Kapitalströme" zugrunde liegen

deine "Argumentation" ist und bleibt Unsinn.

daher setzt sie ja auch keiner um.... :p
Der erste Teil deines Posts hat nichts mit meiner Argumentation zu tun.

Zum zweiten Teil: Ich bin nicht der einzige der so argumentiert, sondern auch der IWF, viele namhafte Ökonomen aus den USA und Europa, Teile der EU, andere europäische Länder wie die Niederlande oder Frankreich und gewichtige Teile der Politiker aller Parteien im Bundestag.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

gopinay » Di 17. Jun 2014, 13:56 hat geschrieben: Gehälter sind nur im oberen Segment teils ein Ergebnis der Wertschöpfung.

Im unteren Bereich sind sie schlicht ein Ergebnis von Macht und Ohnmacht.



auch da sind sie ein Ergebnis der Wertschöpfung..
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:53 hat geschrieben:
ja

aber KEINER ist so DOOF und erhöht seine Lohnkosten ( und SENKT damit sein EIGENS Einkommen) in der HOFFNUNG - daß er dann IRGENDWANN so viel ZUSÄTZLICHEN Umsatz generiert, der die ZUSÄTZLICHEN Lohnkosten "überkompensiert"


nochmal der Tip an DICH- statt mit VWL Theorien solltet du dich mit der REALEN Basis der Unternehmenskalkulationen befassen.
du willst also damit sagen, die Politik hätte keinen Einfluss auf die Löhne?
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Di 17. Jun 2014, 13:56 hat geschrieben: Der erste Teil deines Posts hat nichts mit meiner Argumentation zu tun.

Zum zweiten Teil: Ich bin nicht der einzige der so argumentiert, sondern auch der IWF, viele namhafte Ökonomen aus den USA und Europa, Teile der EU, andere europäische Länder wie die Niederlande oder Frankreich und gewichtige Teile der Politiker aller Parteien im Bundestag.
und die alle wollen eine höhere Arbeitslosigkeit in D....


vertreten alle deutsche Interessen....
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The_Gunslinger
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Di 17. Jun 2014, 13:56 hat geschrieben:
nene

DU erzählst doch jetzt schon seit TAGEN- daß das "überflüssige Geld/Ersparnisse für Auslandsinvestition" NUR aus den GEWINNEN kommen würde- und DESWEGEN forderst du doch Lohnerhöhungen..

und dass ist schlichtweg DUMMFUG
Das habe ich so nie behauptet.

1. Je höher das Einkommen, desto höher die persönliche Sparquote. das ist ein empirisch sehr gut abgesicherter Zusammenhang.

2. Ersparnisse werden weiter investiert, das ist dir doch hoffentlich bekannt. Ob nun ein Arbeitnehmer sein Geld anlegt oder ein Unternehmen spielt nur eine untergeordnete Rolle, denn dieses Geld wird verwaltet und in Anlagen gesteckt. Mit anderen Worten, es wird zur Kreditvergabe genutzt, denn sonst könnte es niemals eine Rendite abwerfen.

Das sind wirklich absolute Wirtschaftsgrundlagen.
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