Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industrie

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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 21:06 hat geschrieben: Viel besser fänd ich, wenn Deutschland sich nicht nur einseitig auf ausländische Nachfrage stützen würde, sondern gleichfalls Produkte aus dem Ausland nachfragen würde.

Nun sagst du, dass die halt nichts für uns haben....ok. Wollen wir unseren Kram also verschenken?
Nichts anderes heißt es, wenn man Sachen rausgibt ohne (mittelfristig) im gleichen Maße was zurück zu bekommen.

du solltest Mal die Wörter präzisieren- dann kommen wir dem was willst näher

"Deutschland" fragt gar nichts nach- sondern die BÜRGER und Unternehmen

und das machen sie ja- WIE soll denn dann diese "Nachfrage nach Import" stimuliert werden?( STATT den Kauf von DEUTSCHEN Gütern????????????)

komme jetzt blos nicht mit "Lohnerhöhungen"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Blickwinkel
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 22:06 hat geschrieben: Viel besser fänd ich, wenn Deutschland sich nicht nur einseitig auf ausländische Nachfrage stützen würde, sondern gleichfalls Produkte aus dem Ausland nachfragen würde.
Damit schwächst du inländische Produkte und du wolltest doch die Binnenkonjunktur weiter oben anregen oder habe ich das falsch verstanden? :D
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

freigeist » Sa 7. Jun 2014, 00:37 hat geschrieben: Textilindustrie? Welche Beispiele?
Wozu brauchst du Beispiele? Das ist hinlänglich bekannt, dass die dt. Textilindustrie unter der Konkurrenz aus Fernost gelitten hat.

Seit Beginn der 1960er Jahre ist die Industrie jedoch durch einen anhaltenden Schrumpfungsprozess aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch Fernost gekennzeichnet.

So gingen in der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie seit 1980 rund 450.000 Arbeitsplätze verloren.


http://de.wikipedia.org/wiki/Textil-_un ... Geschichte
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 14:42 hat geschrieben: Weil Deutschland die größten Überschüsse hat.

Sag mir doch bitte, wo das enden soll. Was soll dieser Überschusswahn? Wir bauen doch lediglich Forderungen auf.
Das stimmt nicht. Industrielieferungen erfolgen nur aufgrund einer Finanzierung. Unsere Industrie liefert bezahlte Ware. Ich frage mich, aus welchen Eckkneipen du deine Informationen her hast.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

Sri Aurobindo » Fr 6. Jun 2014, 14:52 hat geschrieben: Was sich auch nicht verändern wird, solange sich in diesen Ländern die Wirtschaft nicht entwickelt.

ein Teufelskreis?
Das müssen diese aber selbst tun. Es ist schon mal einer, der den Anspruch hatte, daß die Welt am deutschen Wesen genesen soll, gescheitert. Sein damaliger Stolz liegt noch heute z.T. auf dem Boden von Scapa Flow.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

Corella » Fr 6. Jun 2014, 15:50 hat geschrieben:Also @Prime pippo, unsere Wirtschaftsvernünftigen haben doch Recht, wenn sie übersetzt sagen, dass auch den Südlern nicht geholfen ist, wenn wir abwirtschaften.

Aber @all, es kann uns auch nicht nützen, wenn wir der letzte überlebende Wettbewerber sind, in einer kaputt gewirtschafteten Umgebung. ....
Sag mal, in welcher Welt lebt du eigentlich? "kaputt gewirtschaftete Umgebung...". Wo bitte findest du so was? In der EU ganz sicher nicht. Im Gegenteil, ohne die EU wären viele der jetzigen Sorgenkinder tatsächlich kaputt gewirtschaftet. So wird eher ein Schuh draus. Die EU garantiert ihren Mitgliedern im internen Handel, daß sie ihre Produkte frei von Hürden anbieten können. Und das kommt jedem Mitgliedsland zugute.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

ToughDaddy » Fr 6. Jun 2014, 16:01 hat geschrieben:Und nachdem bei den anderen Ländern die Armut noch weiter nach oben gedreht wird durch "Reformen" ala Agenda 2010, muss natürlich auch hier wieder an der Schraube gedreht usw. usf. So bekommt man wenigstens mit, dass manche sich einfach für alle, natürlich soweit sie selber nicht betroffen sind, einfach nur mehr Rückschritt und mehr Elend verlangen.
Ja, durch Deutschland brandet das Elend. Ich weiß schon nicht mehr, ob ich ob solcher Unsinnsaussagen laut lachen oder den weißen Wagen rufen soll. Gerade Reformen a lá Agenda 2010 kommen Wirtschaften in Schwung, werden sie konkurrenzfähiger und damit kommt auch was bei den "Elenden" an, für die du nur irgendwelche Ansprüche in illusorischer Höhe festschreiben willst, die niemals eingelöst werden, weil sie unter diesen Bedingungen niemand einstellt. Eine Feigenblattpolitik ist es, die du hier forderst.
Zuletzt geändert von zollagent am Samstag 7. Juni 2014, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Corella » Fr 6. Jun 2014, 16:22 hat geschrieben: Auch an die andere Seite, also Dir: und wenn sie das dann tun, machen wir dann Agenda 2020 und wo führt das hin? Oder - davon träumst Du - optimiert das überkompensatorisch das Gesamtsystem, allen geht es besser. Das ist nur Potenzial, abholen können wir es nur, wenn sich Wettbewerber auf Standards einigen. Andernfalls gewinnt der Sozial- und Umweltdumper, der am skrupellosesten ist. Niemand soll hier radikal eine Seite vertreten, so kommen wir nicht weiter!
Ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, in der Agenda 2010 ist ein Sozialsystem implementiert, das Sozialdumping schlicht ausschließt, weil es einen Mindeststandard setzt.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Tom Bombadil »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 22:06 hat geschrieben:Viel besser fänd ich, wenn Deutschland sich nicht nur einseitig auf ausländische Nachfrage stützen würde, sondern gleichfalls Produkte aus dem Ausland nachfragen würde.
Deutschland fragt Produkte aus dem Ausland nach, nur eben weniger, als man selber exportiert. Und ich frage dich nochmal: was soll man nachfragen, wenn im Ausland nichts oder nicht genug von dem produziert wird, was man in D braucht?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Sa 7. Jun 2014, 09:21 hat geschrieben: Das stimmt nicht. Industrielieferungen erfolgen nur aufgrund einer Finanzierung. Unsere Industrie liefert bezahlte Ware. Ich frage mich, aus welchen Eckkneipen du deine Informationen her hast.
Ich frage mich, wie man ernsthaft bestreiten kann, dass ein Leistungsbilanzüberschuss mit einem Nettokapitalexport einhergeht, welcher die Finanzierung widerspiegelt.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Tom Bombadil » Sa 7. Jun 2014, 11:08 hat geschrieben: Deutschland fragt Produkte aus dem Ausland nach, nur eben weniger, als man selber exportiert. Und ich frage dich nochmal: was soll man nachfragen, wenn im Ausland nichts oder nicht genug von dem produziert wird, was man in D braucht?
Und ich sage dir nochmal, dass es keine gesunde Handelsbeziehung ist, dauerhaft mehr rauszugeben als reinkommt.
Das ist jedem, der noch nicht ideologisch völlig verblendet ist, auch unmittelbar einleuchtend....

Auf Dauer mehr zu geben als man nimmt kann nur auf eine Art funktionieren....man verschenkt seinen Krempel.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Sa 7. Jun 2014, 11:25 hat geschrieben: Und ich sage dir nochmal, dass es keine gesunde Handelsbeziehung ist, dauerhaft mehr rauszugeben als reinkommt.
Das ist jedem, der noch nicht ideologisch völlig verblendet ist, auch unmittelbar einleuchtend....

Auf Dauer mehr zu geben als man nimmt kann nur auf eine Art funktionieren....man verschenkt seinen Krempel.
Wie viele Unternehmen kennst du denn, die ihre Waren verschenken (oder ist dir da zu mikroökonomisch du Wirtschaftsprofessor :D )?
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Tom Bombadil »

prime-pippo » Sa 7. Jun 2014, 11:25 hat geschrieben:Und ich sage dir nochmal...
Das ist leider keine Antwort auf meine Frage.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von hallelujah »

prime-pippo hat geschrieben: Und ich sage dir nochmal, dass es keine gesunde Handelsbeziehung ist, dauerhaft mehr rauszugeben als reinkommt.
Das ist jedem, der noch nicht ideologisch völlig verblendet ist, auch unmittelbar einleuchtend....

Auf Dauer mehr zu geben als man nimmt kann nur auf eine Art funktionieren....man verschenkt seinen Krempel.


Weißt du denn, wo die Gewinne am Schluss landen? Die Welt ist global vernetzt, Kapital wandert von A nach B nach C bis Z.
Sogar Investoren aus Schwellenländern investieren in Industriestaaten, auch Deutschland, mit steigender Tendenz.


Nun die Frage, was möchtest du machen, um deinen Leistungsbilanzausgleich zu vollbringen?
Wie willst du das machen, wenn du Märkten und Verbrauchern nicht die eigene Entscheidungsfreiheit rauben möchtest?
Der Verbraucher entscheidet, was er kauft, NICHT DU!
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

hallelujah » Sa 7. Jun 2014, 10:39 hat geschrieben:

Weißt du denn, wo die Gewinne am Schluss landen? Die Welt ist global vernetzt, Kapital wandert von A nach B nach C bis Z.
Sogar Investoren aus Schwellenländern investieren in Industriestaaten, auch Deutschland, mit steigender Tendenz.
Das in Deutschland investierte Kapital ist seit Jahren alarmierend niedrig. Und natürlich hat das auch mit den Exportüberschüssen zu tun, denn diese Exportüberschüsse müssen ja schließlich anderswo mit Kapital bezahlt werden (Schulden).
hallelujah » Sa 7. Jun 2014, 10:39 hat geschrieben:Nun die Frage, was möchtest du machen, um deinen Leistungsbilanzausgleich zu vollbringen?
Wie willst du das machen, wenn du Märkten und Verbrauchern nicht die eigene Entscheidungsfreiheit rauben möchtest?
Der Verbraucher entscheidet, was er kauft, NICHT DU!
Und weil der Verbraucher entscheidet, ist der Preis eines Gutes und das Einkommen der Käufer relevant. Und hier hat Deutschland gegenüber seinen europäischen Konkurrenten jahrelang über sinkende Reallöhne - und damit über den Preis - an Attraktivität hinzugewonnen. Kann man an der deutschen Leistungsbilanz seit der Euroeinführung auch wunderbar ablesen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

freigeist » Fr 6. Jun 2014, 17:15 hat geschrieben: ''Und nachdem bei den anderen Ländern die Armut noch weiter nach oben gedreht wird durch "Reformen" ala Agenda 2010''

Und was bedeutet dieser Satz dann?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 21:02 hat geschrieben: Die Strategie der Exportüberschüsse kann man ohne Zweifel als Neo-Merkantilismus oder eine Form von beggar thy neighbor bezeichnen.
Das können nur ökonomische Narren tun, die von dem, über das sie hier reden, keine Ahnung haben. Technisch und wirtschaftlich gut aufgestellt sein ist noch keine "Strategie", die eine zentrale Lenkung voraussetzen würde. Wir haben aber keine gelenkte Wirtschaft. Wieder mal stellst du unter Beweis, wie wenig du über das weißt, über das du reden willst.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 12:08 hat geschrieben: Das in Deutschland investierte Kapital ist seit Jahren alarmierend niedrig. Und natürlich hat das auch mit den Exportüberschüssen zu tun, denn diese Exportüberschüsse müssen ja schließlich anderswo mit Kapital bezahlt werden (Schulden).
Ja, weil in Deutschland der Markt gesättigt ist und das Wachstum der dt. Unternehmen im Ausland stattfindet. Deswegen wird dort investiert, wo eine hohe Rendite zu erwarten ist. Hatten wir doch schon alles hier diskutiert.
Und weil der Verbraucher entscheidet, ist der Preis eines Gutes und das Einkommen der Käufer relevant. Und hier hat Deutschland gegenüber seinen europäischen Konkurrenten jahrelang über sinkende Reallöhne - und damit über den Preis - an Attraktivität hinzugewonnen. Kann man an der deutschen Leistungsbilanz seit der Euroeinführung auch wunderbar ablesen.
Auch hier gilt, wenn meine Waren zu teuer sind, dann muss ich den Preis senken oder ich gehe pleite. Die dt. AN haben sich entscheiden können, entweder arbeitslos werden oder Lohnzurückhaltungen zu akzeptieren. Ist auch nicht so schwer zu verstehen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 21:06 hat geschrieben: Viel besser fänd ich, wenn Deutschland sich nicht nur einseitig auf ausländische Nachfrage stützen würde, sondern gleichfalls Produkte aus dem Ausland nachfragen würde.

Nun sagst du, dass die halt nichts für uns haben....ok. Wollen wir unseren Kram also verschenken?
Nichts anderes heißt es, wenn man Sachen rausgibt ohne (mittelfristig) im gleichen Maße was zurück zu bekommen.
Wir verschenken unsere Exporte nicht.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

ToughDaddy » Fr 6. Jun 2014, 21:49 hat geschrieben: Hier wird verlangt, dass alle anderen Länder auch solche "Reformen" durchführen sollen. Jetzt alles klar?
Eben. Nur mit mehr Effektivität können sie sich verbessern, nicht mit der Finanzierung warmer Nester.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 22:04 hat geschrieben:
Dass Deutschland nicht relativ (!!!!) günstiger wurde, ist eine absurde Behauptung.... Grafiken zur Lohnstückkostenentwicklung und der Inflation wurde zigfach verlinkt.
Auch pro Stück ist jeder Mercedes, jeder Audi, jeder VW teurer als z.B. sein jeweiliges italienisches Gegenstück. Deine Grafiken sind schlichtweg abgehobener wirtschaftsesoterischer Schwachsinn. Völlig egal, von wem sie zusammengestellt wurden.
Zuletzt geändert von zollagent am Samstag 7. Juni 2014, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von hallelujah »

The_Gunslinger hat geschrieben:Das in Deutschland investierte Kapital ist seit Jahren alarmierend niedrig. Und natürlich hat das auch mit den Exportüberschüssen zu tun, denn diese Exportüberschüsse müssen ja schließlich anderswo mit Kapital bezahlt werden (Schulden).

Es gab da eine Krise.
Und Schwellen- und Entwicklungsländer werden zunehmend attraktiv für Investoren.

"denn diese Exportüberschüsse müssen ja schließlich anderswo mit Kapital bezahlt werden (Schulden)"
oder mit Rohstoffen (von denen Deutschland bekanntermaßen nicht besonders viele hat)


The_Gunslinger hat geschrieben:Und weil der Verbraucher entscheidet, ist der Preis eines Gutes und das Einkommen der Käufer relevant. Und hier hat Deutschland gegenüber seinen europäischen Konkurrenten jahrelang über sinkende Reallöhne - und damit über den Preis - an Attraktivität hinzugewonnen. Kann man an der deutschen Leistungsbilanz seit der Euroeinführung auch wunderbar ablesen.
Man hat das es von einem überhöhten Niveau wieder auf ein "gesundes" Niveau reduziert. Wären die Löhne weiter so gestiegen wie vor der Wende, dann hätten wir heute ganz andere Probleme.

Und da gab es irgendwann glaube ich mal noch ein geschichtliches Ereignis, wo innerhalb Deutschlands irgendeine Mauer gefallen sein soll.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Sa 7. Jun 2014, 11:22 hat geschrieben: Ja, weil in Deutschland der Markt gesättigt ist und das Wachstum der dt. Unternehmen im Ausland stattfindet. Deswegen wird dort investiert, wo eine hohe Rendite zu erwarten ist. Hatten wir doch schon alles hier diskutiert.
Ja und es bleibt trotzdem völliger Käse. In Griechenland oder Spanien wo sehr viel (auch deutsches) Kapital in den letzten Jahren hingeflossen ist, sieht die Rendite nämlich mittlerweile katastrophal aus ;)
Und weil der Verbraucher entscheidet, ist der Preis eines Gutes und das Einkommen der Käufer relevant. Und hier hat Deutschland gegenüber seinen europäischen Konkurrenten jahrelang über sinkende Reallöhne - und damit über den Preis - an Attraktivität hinzugewonnen. Kann man an der deutschen Leistungsbilanz seit der Euroeinführung auch wunderbar ablesen.
Blickwinkel » Sa 7. Jun 2014, 11:22 hat geschrieben:Auch hier gilt, wenn meine Waren zu teuer sind, dann muss ich den Preis senken oder ich gehe pleite. Die dt. AN haben sich entscheiden können, entweder arbeitslos werden oder Lohnzurückhaltungen zu akzeptieren. Ist auch nicht so schwer zu verstehen.
Das ist falsch. In Deutschland wäre der Spielraum für Lohnerhöhungen mit Sicherheit größer gewesen. Niedrigere Löhne schaffen noch keine Arbeitsplätze, das ist ein großer Trugschluss. Offensichtlich aber sehr schwer zu verstehen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

zollagent » Sa 7. Jun 2014, 11:22 hat geschrieben: Wir verschenken unsere Exporte nicht.
Im Zuge der Finanzkrise wurden in Deutschland bereits Importschulden anderer Länder in Höhe von 200-300 Milliarden € abgeschrieben.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

freigeist » Fr 6. Jun 2014, 23:37 hat geschrieben: Textilindustrie? Welche Beispiele?
Zitat aus Wiki "Textil- und Bekleidungsindustrie":
Seit Beginn der 1960er Jahre ist die Industrie jedoch durch einen anhaltenden Schrumpfungsprozess aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch Fernost gekennzeichnet.

So gingen in der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie seit 1980 rund 450.000 Arbeitsplätze verloren.
Noch Fragen?
Zuletzt geändert von zollagent am Samstag 7. Juni 2014, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

zollagent » Sa 7. Jun 2014, 11:25 hat geschrieben: Auch pro Stück ist jeder Mercedes, jeder Audi, jeder VW teurer als z.B. sein jeweiliges italienisches Gegenstück. Deine Grafiken sind schlichtweg abgehobener wirtschaftsesoterischer Schwachsinn. Völlig egal, von wem sie zusammengestellt wurden.
Es gibt kein italienisches Gegenstück und das macht den Audi oder VW durch seine Verbilligung in den letzten Jahren sehr attraktiv.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 11:29 hat geschrieben: Im Zuge der Finanzkrise wurden in Deutschland bereits Importschulden anderer Länder in Höhe von 200-300 Milliarden € abgeschrieben.
Das hätte ich jetzt doch gerne durch Fakten belegt. Vielleicht verwechselst du das mit Anleihen dieser Länder. Aber es gibt keinen Export ohne Bezahlung. Hätte unsere Industrie solche Summen abschreiben müssen, stünde sie nicht da, wo sie jetzt steht. Zumal der Löwenanteil unserer Exportunternehmen, von den Autoriesen mal abgesehn, von Mittelständischen Unternehmen gestellt wird.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

hallelujah » Sa 7. Jun 2014, 11:26 hat geschrieben:
Es gab da eine Krise.
Und Schwellen- und Entwicklungsländer werden zunehmend attraktiv für Investoren.

"denn diese Exportüberschüsse müssen ja schließlich anderswo mit Kapital bezahlt werden (Schulden)"
oder mit Rohstoffen (von denen Deutschland bekanntermaßen nicht besonders viele hat)
Werde nicht schlau aus diesen Satzfragmenten.
hallelujah » Sa 7. Jun 2014, 11:26 hat geschrieben: Man hat das es von einem überhöhten Niveau wieder auf ein "gesundes" Niveau reduziert. Wären die Löhne weiter so gestiegen wie vor der Wende, dann hätten wir heute ganz andere Probleme.

Und da gab es irgendwann glaube ich mal noch ein geschichtliches Ereignis, wo innerhalb Deutschlands irgendeine Mauer gefallen sein soll.
Nimmt man das mal mit in die Rechnung auf, wo ein vollkommen marodes Land langsam wieder auf die Beine kommt, kann ich nur sagen: Respekt Deutschland.
Respekt ja. Aber doch nicht vor den Dumpinglöhnen in den letzten zehn Jahren. Und "so stark wie nach der Wende" stiegen die Löhne bereits 1995 schon nicht mehr. Das ist eine Nebelkerze.
Um es kurz zu sagen, Deutschland hat den Euro ausgenutzt um seine Wettbewerbsfähigkeit übermäßig zu erhöhen. Das Resultat sind Exportüberschüsse und Schulden im Ausland, die kaum noch bedient werden können.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von hallelujah »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 11:30 hat geschrieben: Es gibt kein italienisches Gegenstück und das macht den Audi oder VW durch seine Verbilligung in den letzten Jahren sehr attraktiv.


und du glaubst, ein VW-Mitarbeiter am Band würde schlecht verdienen?
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

zollagent » Sa 7. Jun 2014, 11:32 hat geschrieben: Das hätte ich jetzt doch gerne durch Fakten belegt. Vielleicht verwechselst du das mit Anleihen dieser Länder. Aber es gibt keinen Export ohne Bezahlung. Hätte unsere Industrie solche Summen abschreiben müssen, stünde sie nicht da, wo sie jetzt steht. Zumal der Löwenanteil unserer Exportunternehmen, von den Autoriesen mal abgesehn, von Mittelständischen Unternehmen gestellt wird.
Du unterliegst dem Missverständnis, dass diese Abschreibungen bei den Unternehmen passiert wären. Das war höchstens indirekt der Fall durch höhere Zinsen bei den Banken.
Das verliehene Kapital, mit dem die Importe bezahlt wurden, stammt dagegen von beliebigen Investoren. Deutschland investiert sehr viel Geld ins Ausland und davon wurde eben ein ganzer Batzen im Zuge der Finanzkrise abgeschrieben. Die Exportunternehmen haben ihre Kohle trotzdem bekommen.

Beleg kommt später, muss jetzt weg.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Dino » Fr 6. Jun 2014, 23:40 hat geschrieben:sagt mal, wollt ihr mich verscheissern? die EU lebe von der deutschen Industrie???? Soweit ich weiss tut Deutschland alles von den schwachen EU Ländern IMPORTIEREN!!!!

Was labert ihr denn da für nen Murks??? seit ihr denn real?!? (mal so ganz konkret gefragt)?!? :?:
oder ist das son Himmel Höllen Ding, das die nchrichten verdreht sind / werden , von überirdischen Mächten?!?

oder tut ihr hier absichtlich alle misinformieren?!? :mad2:
Nein, du bist nicht wirklich informiert. Deutschland importiert zwar auch von unseren EU-Partnern, aber nicht ausschließlich. Guggsdu!
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

hallelujah » Sa 7. Jun 2014, 11:35 hat geschrieben:

und du glaubst, ein VW-Mitarbeiter am Band würde schlecht verdienen?
Der VW-Mitarbeiter höcshtens wenn er z.B. Leiharbeiter ist. Aber in die Kosten von VW fließen natürlich auch andere Kosten ein, z.B. von günstigen Logistikutnernehmen .
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von hallelujah »

gunslinger

41% der deutschen Exporte sind INVESTITIONSGÜTER!
Das bedeutet, ausländische Unternehmen kaufen diese Produkte, um zu produzieren, um GELD ZU VERDIENEN.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von hallelujah »

The_Gunslinger hat geschrieben:Aber in die Kosten von VW fließen natürlich auch andere Kosten ein, z.B. von günstigen Logistikutnernehmen .


Und Energiekosten ebenfalls.
Jetzt kannst du mir noch ausrechnen, wie hoch die jeweiligen Anteile sind und wir reden weiter.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Sa 7. Jun 2014, 10:19 hat geschrieben: Ich frage mich, wie man ernsthaft bestreiten kann, dass ein Leistungsbilanzüberschuss mit einem Nettokapitalexport einhergeht, welcher die Finanzierung widerspiegelt.
Würden wir unser Kapital exportieren, dann gehörten uns die Importeure aus dem Ausland doch. Du verwendest Hier Begriffe, deren Bedeutung du gar nicht kennst. Wer sagt denn, daß die Importeure des Auslands ausgerechnet ihre Finanzierungen bei uns machen und diese Finanzierungen dann nicht mehr eingelöst werden? Du arbeitest neben den Begriffen, deren Bedeutung du nicht erfaßt, auch mit Annahmen, für die du keine Nachweise hast.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Sa 7. Jun 2014, 10:25 hat geschrieben: Und ich sage dir nochmal, dass es keine gesunde Handelsbeziehung ist, dauerhaft mehr rauszugeben als reinkommt.
Das ist jedem, der noch nicht ideologisch völlig verblendet ist, auch unmittelbar einleuchtend....

Auf Dauer mehr zu geben als man nimmt kann nur auf eine Art funktionieren....man verschenkt seinen Krempel.
Russland verschenkt also sein Gas? Tut mir leid, aber das stimmt ebenwenig, wie deine Behauptung, die deutsche Industrie exportiere auf Pump.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 11:08 hat geschrieben:
Das in Deutschland investierte Kapital ist seit Jahren alarmierend niedrig. Und natürlich hat das auch mit den Exportüberschüssen zu tun, denn diese Exportüberschüsse müssen ja schließlich anderswo mit Kapital bezahlt werden (Schulden).

.....
Und wieder das Märchen vom Export auf Pump. Du hast ebensowenig belastbares Wissen wie Prime-Pippo. Wo sind die Zahlen dazu und wo ist der Zusammenhang zwischen Eigenkapital und Export? Der ist von dir nur zusammenkonstruiert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 11:27 hat geschrieben: Ja und es bleibt trotzdem völliger Käse. In Griechenland oder Spanien wo sehr viel (auch deutsches) Kapital in den letzten Jahren hingeflossen ist, sieht die Rendite nämlich mittlerweile katastrophal aus ;)
Das ist falsch. In Deutschland wäre der Spielraum für Lohnerhöhungen mit Sicherheit größer gewesen. Niedrigere Löhne schaffen noch keine Arbeitsplätze, das ist ein großer Trugschluss. Offensichtlich aber sehr schwer zu verstehen.
Zunächst mal ist deine Annahme falsch. Deutschland ist immer noch ein Hochlohnland. Da von "niedrigen Löhnen" zu quatschen, zeugt nur von Ahnungslosigkeit. Es sind gerade Branchen mit im Verhältnis in Deutschland niedrigen Löhnen abgewandert, eben weil deren Löhne im Vergleich zu ihren ausländischen Wettbewerbern zu hoch sind. Man konnte mit den in Deutschland resultierenden Preisen nicht mehr konkurrieren. Die gleichartigen Importprodukte waren schlicht billiger. Deswegen muß man seine Kostenstruktur eben an die der Konkurrenz anpassen, inklusive der Löhne oder den Laden schlicht dichtmachen. Und genau das ist geschehen. "Spielräume bei Löhnen" sind so ein Kunstbegriff, mit dem suggeriert werden soll, man hätte die Möglichkeit, ohne Schaden für den Umsatz höhere Löhne zu zahlen. Solche Möglichkeiten entstehen aber nur, wenn man die Produktivität in höherem Maß als die Konkurrenz steigert. Und einen Teil dieser Produktivitätsgewinne muß man schlichtweg reinvestieren, denn man kann nicht stehenbleiben auf einem einmal erreichten Stand. Das tut die Konkurrenz auch nicht.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 12:27 hat geschrieben: Ja und es bleibt trotzdem völliger Käse. In Griechenland oder Spanien wo sehr viel (auch deutsches) Kapital in den letzten Jahren hingeflossen ist, sieht die Rendite nämlich mittlerweile katastrophal aus ;)
Spanien oder Griechenland sind bestimmt nicht die Staaten, in denen groß investiert wird. Es sind die BRIC-Staaten, die wirtschaftlich für dt. Unternehmen sehr interessant sind. Das habe ich dir aber schon mal erläutert.
Das ist falsch. In Deutschland wäre der Spielraum für Lohnerhöhungen mit Sicherheit größer gewesen. Niedrigere Löhne schaffen noch keine Arbeitsplätze, das ist ein großer Trugschluss. Offensichtlich aber sehr schwer zu verstehen.
Auch hier diskutieren wir wieder den gleichen Kram, wie vor ein paar Wochen.

Natürlich muss der Preis so gestaltet sein, dass die Kunden kaufen, insofern kannst du so hohe Löhne fordern, wie du willst, wenn der AG die nicht zahlen will, weil sonst seine Marge kaputt ist, dann ändert sich gar nichts. Im schlimmsten Fall, bei staatlichem Zwang, gehen die Unternehmen in andere Länder. Aber,

1. Redest du von der Vergangenheit, denn die Löhne sind schon längst wieder gestiegen.

2. Sind die Löhne de facto nie gesunken, es wurde nur keine Lohnerhöhungen gegeben.

3. Werden die Menschen in den großen Branchen nach Tarif und damit sehr gut bezahlt.

4. Ist die ganze Theorie, beggar your neighbour ein Hirngespinst, was dir und prime-pippe nicht mehr aus dem Kopf geht.

5. Hatten wir die ganze Diskussion schon einmal.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 11:30 hat geschrieben: Es gibt kein italienisches Gegenstück und das macht den Audi oder VW durch seine Verbilligung in den letzten Jahren sehr attraktiv.
Doch, es gibt sie, die italienischen Gegenstücke. Vergleiche mal die italienischen Autos in der Golf- oder Poloklasse miteinander und mit ihren deutschen Gegenstücken. Die Italiener waren einst die Meister bei den Kleinwagen. Und Alfa, Lancia oder Fiat bieten ebenfalls Golf-Konkurrenten und Polo-Konkurrenten an. Volkswagen und Audi sind mit Sicherheit keine Objekte der Verbilligung. Mein Renault Laguna ist, obwohl er eine Klasse höher hingehört, z.B. immer noch billiger als ein gleich gut ausgestatteter Golf TDi.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Sa 7. Jun 2014, 11:36 hat geschrieben: Du unterliegst dem Missverständnis, dass diese Abschreibungen bei den Unternehmen passiert wären. Das war höchstens indirekt der Fall durch höhere Zinsen bei den Banken.
Das verliehene Kapital, mit dem die Importe bezahlt wurden, stammt dagegen von beliebigen Investoren. Deutschland investiert sehr viel Geld ins Ausland und davon wurde eben ein ganzer Batzen im Zuge der Finanzkrise abgeschrieben. Die Exportunternehmen haben ihre Kohle trotzdem bekommen.

Beleg kommt später, muss jetzt weg.
Auf den Beleg bin ich gespannt. Ich werde dich auch dran erinnern. Wie oft wird denn eine Finanzierungsbank einem Importeur, dessen Kredit platzt, einen Neuen gewähren? Ich sag's dir: Genau Null Mal.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Wähler »

Geht es wirklich um die deutschen Exporte, oder nicht eher um eine Verteilungsfrage der Überschüsse in Deutschland?
http://content.handelsblatt.com/content ... 52B5E.html
Zitat: Handelsblatt 29. April 2014 STIMMT ES, DASS Arbeitnehmer doppelt für Exportüberschüsse zahlen?
"Die Arbeitnehmer zahlen doppelt. Sie ermöglichen erst die hohen Überschüsse, indem sie mit niedrigen Löhnen unsere Produkte billig halten."
"Ein zweites Mal zahlen sie, wenn der Staat die den Finanzinstituten abgekauften Schuldtitel und die Hilfskredite später abschreiben muss."
"Ein Teil der Außenhandelsfinanzierung läuft direkt über die Notenbanken, indem etwa die Bundesbank Forderungen an die Notenbank des Empfängerlandes in die Bücher nimmt. "
Zuletzt geändert von Wähler am Samstag 7. Juni 2014, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Wähler » Sa 7. Jun 2014, 12:31 hat geschrieben:Geht es wirklich um die deutschen Exporte, oder nicht eher um eine Verteilungsfrage der Überschüsse in Deutschland?
http://content.handelsblatt.com/content ... 52B5E.html
Zitat: Handelsblatt 29. April 2014 STIMMT ES, DASS Arbeitnehmer doppelt für Exportüberschüsse zahlen?
"Die Arbeitnehmer zahlen doppelt. Sie ermöglichen erst die hohen Überschüsse, indem sie mit niedrigen Löhnen unsere Produkte billig halten."
"Ein zweites Mal zahlen sie, wenn der Staat die den Finanzinstituten abgekauften Schuldtitel und die Hilfskredite später abschreiben muss."
"Ein Teil der Außenhandelsfinanzierung läuft direkt über die Notenbanken, indem etwa die Bundesbank Forderungen an die Notenbank des Empfängerlandes in die Bücher nimmt. "
Deutschland ist kein Niedriglohnland, nur die Frösche im Teich jammern ihren Chor, daß sie nicht genug abbekommen, weiter. Auch du wirfst Staatsanleihen und Exporterlöse durcheinandern. Es ist aber keineswegs so, daß Importe durch Staatsanleihen bezahlt werden. Staatsanleihen dienen eher der Finanzierung eines defizitären Staatshaushaltes.
Zuletzt geändert von zollagent am Samstag 7. Juni 2014, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Sa 7. Jun 2014, 12:43 hat geschrieben: Würden wir unser Kapital exportieren, dann gehörten uns die Importeure aus dem Ausland doch. Du verwendest Hier Begriffe, deren Bedeutung du gar nicht kennst. Wer sagt denn, daß die Importeure des Auslands ausgerechnet ihre Finanzierungen bei uns machen und diese Finanzierungen dann nicht mehr eingelöst werden? Du arbeitest neben den Begriffen, deren Bedeutung du nicht erfaßt, auch mit Annahmen, für die du keine Nachweise hast.
Dass ein Nettokapitalexport immer die Fonanzierung des Leistungsvilanzüberschusses abbildet, kannst du einfach bei Wikipedia nachlesen:

"Ein Nettokapitalexport spiegelt die Finanzierungsseite eines Leistungsbilanzüberschusses wider, da sich die ausländischen Volkswirtschaften im Inland verschulden, um die Importe aus dem Inland (entsprechen den Exporten des Inlands) zu finanzieren. Bei flexiblem Wechselkurs (keine Interventionen der Zentralbank und daher ausgeglichene Devisenbilanz) gilt wegen DB = 0, Z = LB + K + DB und Z = 0 ex post wegen der doppelten Buchführung stets exakt LB = -K, das heißt ein Leistungsbilanzüberschuss geht immer mit einem gleich hohen Nettokapitalexport einher und umgekehrt."
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Nettokapitalexport
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Wähler »

zollagent » Sa 7. Jun 2014, 13:01 hat geschrieben: Deutschland ist kein Niedriglohnland, nur die Frösche im Teich jammern ihren Chor, daß sie nicht genug abbekommen, weiter. Auch du wirfst Staatsanleihen und Exporterlöse durcheinandern. Es ist aber keineswegs so, daß Importe durch Staatsanleihen bezahlt werden. Staatsanleihen dienen eher der Finanzierung eines defizitären Staatshaushaltes.
Die Importkredite wie auch Staatsanleihenkäufe wurden aber indirekt ebenso durch Kredite der EZB - "Dicke Bertha" - an die Geschäftsbanken der Krisenstaaten finanziert, weil diese Geschäftsbanken sich nach 2008 nicht mehr über den Interbankenhandel refinanzieren konnten. Es geht in dem Handelsblattartikel um die Targetsaldenproblematik. Wohl gemerkt, es geht nicht um zusätzliche direkte Kredite durch Target II, sondern um Liquiditätshilfen der EZB für die Geschäftsbanken der Krisenländer. Dass an diesem Zusammenhang Risiken für den deutschen Steuerzahler dranhängen, wollen viele nicht wahrhaben.

Mir geht es allerdings mehr darum, dass die Deutschen ihre Exporterlöse zu wenig im Inland oder in grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte investieren, sondern über die Banken dem Ausland zu viel als Kredite für Staatsanleihenkäufe, Investitionsgüter und Konsumgüter zur Verfügung stellen, um Zinsen zu erwirtschaften.
Zuletzt geändert von Wähler am Samstag 7. Juni 2014, 16:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Antisozialist »

zollagent » Sa 7. Jun 2014, 13:11 hat geschrieben: Auf den Beleg bin ich gespannt. Ich werde dich auch dran erinnern. Wie oft wird denn eine Finanzierungsbank einem Importeur, dessen Kredit platzt, einen Neuen gewähren? Ich sag's dir: Genau Null Mal.
Deshalb muss auch das Problem, dass der deutsche Finanzsektor unter anderem im Ausland unrentable Geldanlagen tätigt, nicht durch die Politik gelöst werden. Gerade die Staatsbanken sind doch ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Geld durch Auslandsinvestitionen zu verlieren.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

prime-pippo » Sa 7. Jun 2014, 14:56 hat geschrieben: Dass ein Nettokapitalexport immer die Fonanzierung des Leistungsvilanzüberschusses abbildet, kannst du einfach bei Wikipedia nachlesen:

"Ein Nettokapitalexport spiegelt die Finanzierungsseite eines Leistungsbilanzüberschusses wider, da sich die ausländischen Volkswirtschaften im Inland verschulden, um die Importe aus dem Inland (entsprechen den Exporten des Inlands) zu finanzieren. Bei flexiblem Wechselkurs (keine Interventionen der Zentralbank und daher ausgeglichene Devisenbilanz) gilt wegen DB = 0, Z = LB + K + DB und Z = 0 ex post wegen der doppelten Buchführung stets exakt LB = -K, das heißt ein Leistungsbilanzüberschuss geht immer mit einem gleich hohen Nettokapitalexport einher und umgekehrt."
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Nettokapitalexport
Sie vergessen, dass der Nettokapitalexport nicht autistisch abläuft, sondern von den Verzinsungsunterschieden von In- und Ausland abhängt. Wenn griechische Kredite häufiger platzen, wird eben in Zukunft von den Banken und Versicherungen oder den Sparern häufiger im Inland investiert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Sa 7. Jun 2014, 13:56 hat geschrieben: Dass ein Nettokapitalexport immer die Fonanzierung des Leistungsvilanzüberschusses abbildet, kannst du einfach bei Wikipedia nachlesen:

"Ein Nettokapitalexport spiegelt die Finanzierungsseite eines Leistungsbilanzüberschusses wider, da sich die ausländischen Volkswirtschaften im Inland verschulden, um die Importe aus dem Inland (entsprechen den Exporten des Inlands) zu finanzieren. Bei flexiblem Wechselkurs (keine Interventionen der Zentralbank und daher ausgeglichene Devisenbilanz) gilt wegen DB = 0, Z = LB + K + DB und Z = 0 ex post wegen der doppelten Buchführung stets exakt LB = -K, das heißt ein Leistungsbilanzüberschuss geht immer mit einem gleich hohen Nettokapitalexport einher und umgekehrt."
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Nettokapitalexport
Das kommt davon, wenn man Texte liest, die man nicht versteht. Was in Wikipedia beschrieben wird, ist eine wirtschaftliche Interaktion zwischen 2 Partnern. Sozusagen, was sich abspielt, wenn ich einkaufe und anschreiben lasse. Nun schau auf unseren Globus und zähl, wie viele Mitspieler da existieren. Es ist doch gar nicht gesagt, daß bei denjenigen, bei denen gekauft wird, auch die Finanzierung gemacht wird. Ebensowenig ist gesagt, daß ein jeder Export auf einem Kreditgeschäft basiert. Du verrennst dich mit deinen obskuren Finanzideen immer mehr.
Zuletzt geändert von zollagent am Sonntag 8. Juni 2014, 09:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Antisozialist » Sa 7. Jun 2014, 21:55 hat geschrieben: Deshalb muss auch das Problem, dass der deutsche Finanzsektor unter anderem im Ausland unrentable Geldanlagen tätigt, nicht durch die Politik gelöst werden. Gerade die Staatsbanken sind doch ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Geld durch Auslandsinvestitionen zu verlieren.
Gibt es dieses "Problem" überhaupt?
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Wähler » Sa 7. Jun 2014, 14:22 hat geschrieben: Die Importkredite wie auch Staatsanleihenkäufe wurden aber indirekt ebenso durch Kredite der EZB - "Dicke Bertha" - an die Geschäftsbanken der Krisenstaaten finanziert, weil diese Geschäftsbanken sich nach 2008 nicht mehr über den Interbankenhandel refinanzieren konnten. Es geht in dem Handelsblattartikel um die Targetsaldenproblematik. Wohl gemerkt, es geht nicht um zusätzliche direkte Kredite durch Target II, sondern um Liquiditätshilfen der EZB für die Geschäftsbanken der Krisenländer. Dass an diesem Zusammenhang Risiken für den deutschen Steuerzahler dranhängen, wollen viele nicht wahrhaben.

Mir geht es allerdings mehr darum, dass die Deutschen ihre Exporterlöse zu wenig im Inland oder in grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte investieren, sondern über die Banken dem Ausland zu viel als Kredite für Staatsanleihenkäufe, Investitionsgüter und Konsumgüter zur Verfügung stellen, um Zinsen zu erwirtschaften.
Ich würde dir nahelegen, erst mal die "Targetsaldenproblematik" verstehen zu lernen, bevor du Schlüsse daraus ziehen willst. Die EZB vergibt weder Importkredite, noch unterstützt sie sie.
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