Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industrie

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Star-bird
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Star-bird »

ralphon » Mo 2. Jun 2014, 12:01 hat geschrieben:Erst wenn die wegen uns auf den Fugen gerät, können wir darüber diskutieren, dass Deutschland zu wettbewerbsfähig ist. Ansonsten ist das Problem ein reines Problem der Krisenländer, denn dann haben wir mit unserem Verhalten die europäische Schieflage korrigiert die sich sonst aufgetan hätte.
Unsinn und nicht zu Ende gedacht. Man verlangt doch nun von den Südländern wettbewerbsfähiger zu werden bzw. selber mehr zu exportieren als zu importieren. So Deutschland ist dazu nicht bereit, weil dies würde, ja eine Kaufkraft Erhöhung erfordern. Also verlangt man somit das Südeuropa mehr ins Ausland außerhalb der eu exportiert. Das heißt die Länder müssten eine Volkswirtschaft finden die bereit ist sich bei ihnen für eine höhere Exportbilanz zu verschulden. Nebenbei kann dies sowieso nie funktionieren weil andere länder sofort gegenüber einer Währung die im Export überschüsse produziert abwerten würde.
Der Deutsche Export war zwar schon immer hoch aber erst mit der Währungsunion ist er quasi durch die Decke geschossen! Was glaubst du wohl, warum das so ist?

Verstehst du nicht das die Weltwirtschaft ein geschlossener Kreislauf ist? Solange Deutschland seine Überschüsse nicht durch eigene Importe ausgleicht, werden diese Überschüsse so oder so an irgendeinem Ort auf diesem Planeten im system als dauerhafte schulden zurückbleiben. Auf dem Mars oder auf der Venus leben nun mal keine Lebewesen, denen man wiederum durch einen Exportüberschuss diese Schulden übertragen könnte.


DIE ERDE KANN NUNMAL GEGENÜBER SICH SELBST KEINEN ÜBERSCHUSS ANHÄUFEN WEIL ÜBERSCHÜSSE IMMER IN RELATION ZU JEMANDEM STEHEN!

Übrigens kann auch der Überschuss, den Europa gegenüber dem Rest der Welt hat, nie so durch die Decke gehen wie der von Deutschland. Ganz einfach aus dem Grund, weil der Euro massiv aufwerten würde gegenüber dem Rest der Welt.

Das Problem ist mitnichten ein Problem der Krisenländer. Wenn diese Länder nämlich keinen finden der sich bei ihnen verschuldet bekommt Deutschland langfristig nicht einen müden Euro für die Produkte, die als Überschuss rausgingen.
Zuletzt geändert von Star-bird am Freitag 6. Juni 2014, 00:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Tantris
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Tantris »

Star-bird » Fr 6. Jun 2014, 00:24 hat geschrieben: Unsinn und nicht zu Ende gedacht. Man verlangt doch nun von den Südländern wettbewerbsfähiger zu werden bzw. selber mehr zu exportieren als zu importieren.
"Man verlangt" eine nicht ausgewogene handelsbilanz?

Da wäre ein beleg nicht schlecht...



So Deutschland ist dazu nicht bereit, weil dies würde, ja eine Kaufkraft Erhöhung erfordern. Also verlangt man somit das Südeuropa mehr ins Ausland außerhalb der eu exportiert. Das heißt die Länder müssten eine Volkswirtschaft finden die bereit ist sich bei ihnen für eine höhere Exportbilanz zu verschulden. Nebenbei kann dies sowieso nie funktionieren weil andere länder sofort gegenüber einer Währung die im Export überschüsse produziert abwerten würde.
Der Deutsche Export war zwar schon immer hoch aber erst mit der Währungsunion ist er quasi durch die Decke geschossen! Was glaubst du wohl, warum das so ist?
Liegt v.a. an china.

Verstehst du nicht das die Weltwirtschaft ein geschlossener Kreislauf ist? Solange Deutschland seine Überschüsse nicht durch eigene Importe ausgleicht, werden diese Überschüsse so oder so an irgendeinem Ort auf diesem Planeten im system als dauerhafte schulden zurückbleiben. Auf dem Mars oder auf der Venus leben nun mal keine Lebewesen, denen man wiederum durch einen Exportüberschuss diese Schulden übertragen könnte.
Warum dauerhaft?

Das Problem ist mitnichten ein Problem der Krisenländer. Wenn diese Länder nämlich keinen finden der sich bei ihnen verschuldet bekommt Deutschland langfristig nicht einen müden Euro für die Produkte, die als Überschuss rausgingen.
Es gibt ja jede menge staaten mit viel höheren exportüberschüssen. Sind die wirklich alle pleite gegaben, weil niemand mehr ihre waren zahlen kann?

Beispiele? Belege?

DAnke.
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Realist2014
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Do 5. Jun 2014, 23:24 hat geschrieben: Unsinn und nicht zu Ende gedacht. Man verlangt doch nun von den Südländern wettbewerbsfähiger zu werden bzw. selber mehr zu exportieren als zu importieren. So Deutschland ist dazu nicht bereit, weil dies würde, ja eine Kaufkraft Erhöhung erfordern. Also verlangt man somit das Südeuropa mehr ins Ausland außerhalb der eu exportiert. Das heißt die Länder müssten eine Volkswirtschaft finden die bereit ist sich bei ihnen für eine höhere Exportbilanz zu verschulden. Nebenbei kann dies sowieso nie funktionieren weil andere länder sofort gegenüber einer Währung die im Export überschüsse produziert abwerten würde.
Der Deutsche Export war zwar schon immer hoch aber erst mit der Währungsunion ist er quasi durch die Decke geschossen! Was glaubst du wohl, warum das so ist?

Verstehst du nicht das die Weltwirtschaft ein geschlossener Kreislauf ist? Solange Deutschland seine Überschüsse nicht durch eigene Importe ausgleicht, werden diese Überschüsse so oder so an irgendeinem Ort auf diesem Planeten im system als dauerhafte schulden zurückbleiben. Auf dem Mars oder auf der Venus leben nun mal keine Lebewesen, denen man wiederum durch einen Exportüberschuss diese Schulden übertragen könnte.


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Übrigens kann auch der Überschuss, den Europa gegenüber dem Rest der Welt hat, nie so durch die Decke gehen wie der von Deutschland. Ganz einfach aus dem Grund, weil der Euro massiv aufwerten würde gegenüber dem Rest der Welt.

Das Problem ist mitnichten ein Problem der Krisenländer. Wenn diese Länder nämlich keinen finden der sich bei ihnen verschuldet bekommt Deutschland langfristig nicht einen müden Euro für die Produkte, die als Überschuss rausgingen.


deine lustigen Theorien sind halt nur eiens- lustig.

aber sie sind FALSCH

D war und wird immer ein Exportland sein - wie schon seit Jahrzehnten - das wird auch immer die Basis des Wohlstandes sein.

Ich frage mich- was denn DEIN "Weg" zur Reduzierung des deutschen Exportüberschusses wäre? Einfach weniger Produkte zum Export herstelle- und Millionen von Arbeitsplätzen in D reduzieren?

das kann doch nicht dein Ernst sein.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

Star-bird » Do 5. Jun 2014, 23:24 hat geschrieben: Unsinn und nicht zu Ende gedacht. Man verlangt doch nun von den Südländern wettbewerbsfähiger zu werden bzw. selber mehr zu exportieren als zu importieren. So Deutschland ist dazu nicht bereit, weil dies würde, ja eine Kaufkraft Erhöhung erfordern. Also verlangt man somit das Südeuropa mehr ins Ausland außerhalb der eu exportiert. Das heißt die Länder müssten eine Volkswirtschaft finden die bereit ist sich bei ihnen für eine höhere Exportbilanz zu verschulden. Nebenbei kann dies sowieso nie funktionieren weil andere länder sofort gegenüber einer Währung die im Export überschüsse produziert abwerten würde.
Der Deutsche Export war zwar schon immer hoch aber erst mit der Währungsunion ist er quasi durch die Decke geschossen! Was glaubst du wohl, warum das so ist?

Verstehst du nicht das die Weltwirtschaft ein geschlossener Kreislauf ist? Solange Deutschland seine Überschüsse nicht durch eigene Importe ausgleicht, werden diese Überschüsse so oder so an irgendeinem Ort auf diesem Planeten im system als dauerhafte schulden zurückbleiben. Auf dem Mars oder auf der Venus leben nun mal keine Lebewesen, denen man wiederum durch einen Exportüberschuss diese Schulden übertragen könnte.


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Übrigens kann auch der Überschuss, den Europa gegenüber dem Rest der Welt hat, nie so durch die Decke gehen wie der von Deutschland. Ganz einfach aus dem Grund, weil der Euro massiv aufwerten würde gegenüber dem Rest der Welt.

Das Problem ist mitnichten ein Problem der Krisenländer. Wenn diese Länder nämlich keinen finden der sich bei ihnen verschuldet bekommt Deutschland langfristig nicht einen müden Euro für die Produkte, die als Überschuss rausgingen.
Die immergleiche Leier unserer Hobbylinken: Konsum geht nur durch Schulden. Nein, geht er nicht! Wenn man nur das ausgibt, was man hat und erarbeitet, gibt es keine Schulden. Und von dieser Ansicht muß man schlichtweg mal runter. Die Haushaltsführung der schwäbischen Hausfrau stünde unseren Linken mal gut zu Gesicht.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Star-bird » Fr 6. Jun 2014, 00:20 hat geschrieben:
Die Löhne steigen ja kaum. Sie stagnieren in Deutschland. Arbeitnehmer verdienen 2014 im Schnitt 2-3% weniger wie Anfang der 90er. Und wofür? Für eine Wirtschaft die nie vorhat den Produktivitätszuwachs an die weiter zu geben die ihn erarbeitet haben?

Nun, das stimmt wohl so nicht ganz, siehe hier:

https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... 12_04.html
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

3x schwarzer Kater » Fr 6. Jun 2014, 07:11 hat geschrieben:
Nun, das stimmt wohl so nicht ganz, siehe hier:

https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... 12_04.html
Für die Frösche im Teich scheint es zu stimmen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Realist2014 » Fr 6. Jun 2014, 07:46 hat geschrieben:
Ich frage mich- was denn DEIN "Weg" zur Reduzierung des deutschen Exportüberschusses wäre? Einfach weniger Produkte zum Export herstelle- und Millionen von Arbeitsplätzen in D reduzieren?
die Lösung lautet immer, die Binnennachfrage ankurbeln durch höhere Löhne

;-)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

3x schwarzer Kater » Fr 6. Jun 2014, 07:13 hat geschrieben: die Lösung lautet immer, die Binnennachfrage ankurbeln durch höhere Löhne

;-)
Die übliche Münchhausen Lösung.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von freigeist »

3x schwarzer Kater » Fr 6. Jun 2014, 07:13 hat geschrieben: die Lösung lautet immer, die Binnennachfrage ankurbeln durch höhere Löhne

;-)
Das funktioniert nicht. An einer anderen Stelle habe ich bereits beschrieben, dass dieser gutgemeinte Effekt recht schnell verfliegt.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

Star-bird » Fr 6. Jun 2014, 00:20 hat geschrieben: Die Löhne steigen ja kaum. Sie stagnieren in Deutschland. Arbeitnehmer verdienen 2014 im Schnitt 2-3% weniger wie Anfang der 90er. Und wofür? Für eine Wirtschaft die nie vorhat den Produktivitätszuwachs an die weiter zu geben die ihn erarbeitet haben? Findest du so was Normal? Oder sind dir nur einfach alle anderen Arbeitnehmer außer dir selber, scheiß egal? --- Geprüft mit Duden Technologie
Das stimmt nicht, es gibt Löhnerhöhungen, nur dürfen auch im Gegenzug nicht die Sozialabgaben steigen und da sind solche Sozis wie du einfach verlogen. Auf der einen Seite Lohnerhöhungen fordern, aber dann sofort die Sozialabgaben durch Geschenke zu erhöhen hinterlässt beim normalen AN keine Netto-Lohnerhöhung.
Und außerdem hat auch niemand behauptet, dass die Verwerfungen in kürzester zeit sichtbar werden.
Ich gehe aber davon aus das wir sie in diesem Jahrzent zu spüren bekommen werden. Genaue Vorrausagen zu treffen ist nicht möglich da es viele variablen gibt die den Zeitpunkt beschleunigen könnten oder in die Zukunft verschieben aber der Crash wird kommen, wenn man nicht die derzeitige Wirtschaftspolitik überdenkt. Vielleicht wird es auch kein Crash, sondern ein langsamer Niedergang.
Genau, morgen geht die Welt unter. Weisst du wie oft wir das hier im Forum schon gelesen haben? In jedem Wirtschaftsthread kommt dieses Thema mindest einmal vor.
Wobei ich auch nicht sagen, möchte es wäre zu spät und alles ist unabwendbar. Man kann ja nur den IST Zustand analysieren und die derzeitige Generation von Politikern und Eliten sind unfähige Stümper, zu dumm um Volkswirtschaft zu begreifen.

Die Aufrufe der Studenten an vielen Unis über die fehlgeleiteten Wirtschaftslehren macht mir zumindest für die nächste Generation ein bisschen Hoffnung.
Diese revolutionären Ideen sind alle nahe am Sozialismus, aber der scheint bei vielen keine fehlgeleitete Wirtschaftslehre zu sein, obwohl er ganz praktisch gescheitert ist und viele Menschen, die unter diesem sozialistischen Scheißsystem leben mussten, ihn nie wieder zurück haben möchten.

Ergo bleibt es dabei, der Kapitalismus hat seine Fehler, aber er ist das momentan beste Wirtschaftssystem der Welt und bringt viel mehr Wohlstand in die breite Masse, wie es vor ihm irgendeine andere Wirtschaftsform getan hat.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

freigeist » Fr 6. Jun 2014, 08:17 hat geschrieben:
Das funktioniert nicht. An einer anderen Stelle habe ich bereits beschrieben, dass dieser gutgemeinte Effekt recht schnell verfliegt.

Das musst du den Linkskeynesianern erklären ;-)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von freigeist »

Star-bird » Do 5. Jun 2014, 23:20 hat geschrieben:
Die Aufrufe der Studenten an vielen Unis über die fehlgeleiteten Wirtschaftslehren macht mir zumindest für die nächste Generation ein bisschen Hoffnung.
Ja leider. Viele Studenten kommen mit wirtschaftlichem Halbwissen oder Garnixwissen von der Uni. Diese Flurschäden sind bereits in der Schule entstanden, als ihre Hirne mit lauter Wirtschaftsunsinn gefüllt wurden. Unis können dies nur noch insofern bereinigen, als dass sie unterschiedliche Ansätze anbieten und die Studenten selbst entscheiden, welche Argumentation ihnen am einleuchtendsten erscheint, sie erlernen, darüber zu diskutieren, allerdings ohne den ganzen schulischen Ballast und ihr ''Vorwissen''.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

3x schwarzer Kater » Fr 6. Jun 2014, 07:13 hat geschrieben: die Lösung lautet immer, die Binnennachfrage ankurbeln durch höhere Löhne

;-)

die Löhne bei den "Exportunternehmen" sind doch doch ( BMW, Daimler, Porsche, usw.)


aber offensichtlich wollen die Linken Pappnasen bei DEN Unternehmen erhöhen- die weder was mit dem Export zu tun haben- noch hohe Gewinne erwirtschaften...
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

Star-bird » Do 5. Jun 2014, 23:24 hat geschrieben: Unsinn und nicht zu Ende gedacht. Man verlangt doch nun von den Südländern wettbewerbsfähiger zu werden bzw. selber mehr zu exportieren als zu importieren. So Deutschland ist dazu nicht bereit, weil dies würde, ja eine Kaufkraft Erhöhung erfordern. Also verlangt man somit das Südeuropa mehr ins Ausland außerhalb der eu exportiert. Das heißt die Länder müssten eine Volkswirtschaft finden die bereit ist sich bei ihnen für eine höhere Exportbilanz zu verschulden. Nebenbei kann dies sowieso nie funktionieren weil andere länder sofort gegenüber einer Währung die im Export überschüsse produziert abwerten würde.
Der Deutsche Export war zwar schon immer hoch aber erst mit der Währungsunion ist er quasi durch die Decke geschossen! Was glaubst du wohl, warum das so ist?

Verstehst du nicht das die Weltwirtschaft ein geschlossener Kreislauf ist? Solange Deutschland seine Überschüsse nicht durch eigene Importe ausgleicht, werden diese Überschüsse so oder so an irgendeinem Ort auf diesem Planeten im system als dauerhafte schulden zurückbleiben. Auf dem Mars oder auf der Venus leben nun mal keine Lebewesen, denen man wiederum durch einen Exportüberschuss diese Schulden übertragen könnte.


DIE ERDE KANN NUNMAL GEGENÜBER SICH SELBST KEINEN ÜBERSCHUSS ANHÄUFEN WEIL ÜBERSCHÜSSE IMMER IN RELATION ZU JEMANDEM STEHEN!

Übrigens kann auch der Überschuss, den Europa gegenüber dem Rest der Welt hat, nie so durch die Decke gehen wie der von Deutschland. Ganz einfach aus dem Grund, weil der Euro massiv aufwerten würde gegenüber dem Rest der Welt.

Das Problem ist mitnichten ein Problem der Krisenländer. Wenn diese Länder nämlich keinen finden der sich bei ihnen verschuldet bekommt Deutschland langfristig nicht einen müden Euro für die Produkte, die als Überschuss rausgingen.
Tja, dieser Streit geht wohl tief. Ich würde Dir so nicht zu stimmen, noch ist die globale Welt nicht im geschlossenen Kreislauf. Noch gibt es quantitatives Wachstum und selbst wenn das an Grenzen stößt - früher oder später und ein Faktum, dass Ökonomen nicht selten schwer begreiflich zu machen ist - bleibt auch dann noch qualitatives Wachstum mit außerordentlich hohem Potenzial. Aber das ganze wird dadurch m.Mn.n. besonders delikat, weil das theoretische Kreislaufsystem alles andere wäre, als eine feste Größe! Letztlich läuft es darauf hinaus, wie viel die Menschheit von der Nettoprimärpoduktion des Planeten für sich nutzen kann. Und dass uns diese Größe groß genug bleibt, das hängt auch sehr von Zivilisation und Kultur ab. Der modernen Ökonomie ist bei allen Sorgen hier ein großes Lob zu erteilen, denn erst durch Grüne Revolution, Strategien gegenseitiger Abhängigkeiten, Optimierung durch Wettbewerb usw. usf. gerät die Menschheit überhaupt erst in die Lage, Grundsatzprobleme wie Du sie ansprichst anzugehen. Aber die Entwicklung muss weiter gehen, wir können es uns nicht leisten, uns darauf auszuruhen. Das System ist immer noch erschreckend primitiv, wie man an den immer dringlicher und konkreter werdenden Nachhaltigkeitsproblemen ablesen kann...
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 6. Jun 2014, 08:35 hat geschrieben:
die Löhne bei den "Exportunternehmen" sind doch doch ( BMW, Daimler, Porsche, usw.)


aber offensichtlich wollen die Linken Pappnasen bei DEN Unternehmen erhöhen- die weder was mit dem Export zu tun haben- noch hohe Gewinne erwirtschaften...

Die von den Linken geschilderte Problematik dreht sich tatsächlich nicht um die Löhne einer unmittelbar bei Exportunternehmen beschäftigten Minderheit. Die Problematik war eher die folgende:

https://medienschafe.files.wordpress.co ... rgets1.jpg

Die Grafik zeigt die Divergenz der Inflationsraten. Da wir im Euroraum eine gemeinsame Währung haben, gewann Deutschland stetig an preislicher Wettbewerbsfähigkeit.

Folge waren die enormen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands. Deutschland hat dem Ausland ständig Nachfrage entzogen und Arbeitslosigkeit exportiert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 09:47 hat geschrieben:
Die von den Linken geschilderte Problematik dreht sich tatsächlich nicht um die Löhne einer unmittelbar bei Exportunternehmen beschäftigten Minderheit. Die Problematik war eher die folgende:

https://medienschafe.files.wordpress.co ... rgets1.jpg

Die Grafik zeigt die Divergenz der Inflationsraten. Da wir im Euroraum eine gemeinsame Währung haben, gewann Deutschland stetig an preislicher Wettbewerbsfähigkeit.

Folge waren die enormen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands. Deutschland hat dem Ausland ständig Nachfrage entzogen und Arbeitslosigkeit exportiert.
1. Das stimmt natürlich nicht. Deutschland war der kranke Mann Europas und musste Reformen durchführen, gleichzeitig mussten dt. Unternehmen wettbewerbsfähiger werden.

2. Aber selbst wenn der Vorwurf stimmen würde, was hätte Deutschland als kranker Mann Europas tun sollen? Weiterhin eine hohe Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen, keine Reformen angehen, keine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit?

Insofern ist es von dir, wie gewohnt, schwachsinnig, unsere Wirtschaft für die Arbeitsplätze zu kritisieren. So dumm sind nicht mal die Südeuropäer, dass sie sich über eine zu niedrige Arbeitslosigkeit im eigenen Land beschweren würden.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

Blickwinkel » Fr 6. Jun 2014, 08:58 hat geschrieben: 1. Das stimmt natürlich nicht. Deutschland war der kranke Mann Europas und musste Reformen durchführen, gleichzeitig mussten dt. Unternehmen wettbewerbsfähiger werden.

2. Aber selbst wenn der Vorwurf stimmen würde, was hätte Deutschland als kranker Mann Europas tun sollen? Weiterhin eine hohe Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen, keine Reformen angehen, keine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit?

Insofern ist es von dir, wie gewohnt, schwachsinnig, unsere Wirtschaft für die Arbeitsplätze zu kritisieren. So dumm sind nicht mal die Südeuropäer, dass sie sich über eine zu niedrige Arbeitslosigkeit im eigenen Land beschweren würden.
Ich verstehe nicht, wie man bei solch komplexen Abwägungen immer mit diesem Wahrheitsanspruch daher argumentieren kann! Als "kranker Mann" hatten wir z.B. mal läppische 17 Mio Wirtschaftsflüchtlinge aufzunehmen - wenn wir hier schon polemisieren...
Persönlich bleibe ich weiterhin zwischen den Stühlen Eures recht ungepflegten Streites. Der Optimierungsdruck auf unsere Südler z.B. ist richtig und gut. Wir können uns deren Korruption und ähnliches auch in einem Europa der alten Währungen (etwa nach W. Sinn) einfach nicht leisten. Die gegenwärtige harte Tour halte ich auch für notwendig. Dennoch ist die Berechtigung systemkritischer Fragen von Prime pippo damit überhaupt nicht widersprochen!
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Fr 6. Jun 2014, 09:58 hat geschrieben: 1. Das stimmt natürlich nicht. Deutschland war der kranke Mann Europas und musste Reformen durchführen, gleichzeitig mussten dt. Unternehmen wettbewerbsfähiger werden.
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... ahl01.html

Welches Jahr meinst du (siehe Link). Die Handelsströme zeigen keine schwache Wettbewerbsfähigkeit.

2. Aber selbst wenn der Vorwurf stimmen würde, was hätte Deutschland als kranker Mann Europas tun sollen? Weiterhin eine hohe Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen, keine Reformen angehen, keine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit?

Insofern ist es von dir, wie gewohnt, schwachsinnig, unsere Wirtschaft für die Arbeitsplätze zu kritisieren. So dumm sind nicht mal die Südeuropäer, dass sie sich über eine zu niedrige Arbeitslosigkeit im eigenen Land beschweren würden.

Deutschland hätte die Binnennachfrage anregen müssen. Das Rezept, das Deutschland eingesetzt hat, ging nur auf Kosten des Auslandes.

Nettoströme sind ein Nullsummenspiel (nein, nicht Handel als solcher ist ein Nullsummenspiel, falls dieser Vorwurf gleich wieder kommen sollte). Wenn ich einen Nettoüberschuss habe, hat irgendwer anders ein Nettodefizit.
Diese ständig wachsenden Überschüsse Deutschlands entziehen anderen Ländern Nachfrage und klauen Arbeitsplätze.

Die Nachdenkseiten:
Eine angemessene Wettbewerbsfähigkeit ist an und für sich nichts Negatives. Doch wie so häufig im Leben, ist das richtige Maß der springende Punkt. Kurzfristig kann eine zu wettbewerbsfähige Volkswirtschaft mit ihrem Handelsbilanzüberhang temporär zwar toleriert werden. Aber schon mittelfristig ist es, auch im eigenen Interesse, zwingend notwendig, für eine ausgeglichene Bilanz von Import und Export zu sorgen, um den Partnern genügend Luft zum Atmen zu lassen. Würde sich Deutschland darauf besinnen, die einheimische Nachfrage mittels einer deutlich erhöhten inländischen Massenkaufkraft zu steigern, könnte von der extremen Exportorientierung abgelassen werden, ohne der deutschen Wirtschaft Schaden zuzufügen. Parallel hierzu würden die ausländischen Volkswirtschaften in die Lage versetzt, in ihren Ländern selbst wieder so viele Werte zu produzieren, um sich nachhaltig zu stabilisieren. Eine unter diesen Prämissen ausgeglichene Handelsbilanz, als Ausdruck einer nicht zu übermächtigen Wettbewerbsfähigkeit, würde sowohl Deutschland als auch den Ländern des europäischen Binnenmarktes zum Vorteil gereichen. Der jetzige Weg hingegen – das Dogma der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen einerseits und die Austeriätspolitik mit katastrophaler Verarmung und Rekordarbeitslosigkeit in Südeuropa auf der anderen Seite – gleicht einem Rattenrennen mit beständig sinkenden Niveau. Davon wird keine Seite profitieren, weder die Bevölkerungen in Deutschland und den anderen Überschussländern noch die Menschen in den Defizitstaaten in Südeuropa.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=21911
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von pikant »

Corella » Fr 6. Jun 2014, 09:13 hat geschrieben:Dennoch ist die Berechtigung systemkritischer Fragen von Prime pippo damit überhaupt nicht widersprochen!
ausser Theorie kommt da nichts.
ich habe aufgehoert da zu diskutieren, als der User unsere Politik fuer die hohe Arbeitslosigkeit in Frankreich verantwortlich gemacht hat mit dem Zusatz, dass Hollande alles richtig macht

das Ergebnis sehen wir aktuell in Frankreich, wo Hollande der unbeliebteste Nachkriegspraesident der Geschichte ist und die Rechtsextremen historische Ergebnisse einfahren

alles richtig gemacht Hollande :mad2: - so ein Quatsch lese ich dann nicht mehr - nur ideologischer Muell.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 09:18 hat geschrieben: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... ahl01.html

Welches Jahr meinst du (siehe Link). Die Handelsströme zeigen keine schwache Wettbewerbsfähigkeit.


Deutschland hätte die Binnennachfrage anregen müssen. Das Rezept, das Deutschland eingesetzt hat, ging nur auf Kosten des Auslandes.

Nettoströme sind ein Nullsummenspiel (nein, nicht Handel als solcher ist ein Nullsummenspiel, falls dieser Vorwurf gleich wieder kommen sollte). Wenn ich einen Nettoüberschuss habe, hat irgendwer anders ein Nettodefizit.
Diese ständig wachsenden Überschüsse Deutschlands entziehen anderen Ländern Nachfrage und klauen Arbeitsplätze.

Die Nachdenkseiten:
Eine angemessene Wettbewerbsfähigkeit ist an und für sich nichts Negatives. Doch wie so häufig im Leben, ist das richtige Maß der springende Punkt. Kurzfristig kann eine zu wettbewerbsfähige Volkswirtschaft mit ihrem Handelsbilanzüberhang temporär zwar toleriert werden. Aber schon mittelfristig ist es, auch im eigenen Interesse, zwingend notwendig, für eine ausgeglichene Bilanz von Import und Export zu sorgen, um den Partnern genügend Luft zum Atmen zu lassen. Würde sich Deutschland darauf besinnen, die einheimische Nachfrage mittels einer deutlich erhöhten inländischen Massenkaufkraft zu steigern, könnte von der extremen Exportorientierung abgelassen werden, ohne der deutschen Wirtschaft Schaden zuzufügen. Parallel hierzu würden die ausländischen Volkswirtschaften in die Lage versetzt, in ihren Ländern selbst wieder so viele Werte zu produzieren, um sich nachhaltig zu stabilisieren. Eine unter diesen Prämissen ausgeglichene Handelsbilanz, als Ausdruck einer nicht zu übermächtigen Wettbewerbsfähigkeit, würde sowohl Deutschland als auch den Ländern des europäischen Binnenmarktes zum Vorteil gereichen. Der jetzige Weg hingegen – das Dogma der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen einerseits und die Austeriätspolitik mit katastrophaler Verarmung und Rekordarbeitslosigkeit in Südeuropa auf der anderen Seite – gleicht einem Rattenrennen mit beständig sinkenden Niveau. Davon wird keine Seite profitieren, weder die Bevölkerungen in Deutschland und den anderen Überschussländern noch die Menschen in den Defizitstaaten in Südeuropa.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=21911

Hi,
warum? Wenn der Wettbewerbsdruck zur Optimierung führt, gibt es qualitatives Wachstum und win-win, oder?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

pikant » Fr 6. Jun 2014, 09:23 hat geschrieben: ausser Theorie kommt da nichts.
ich habe aufgehoert da zu diskutieren, als der User unsere Politik fuer die hohe Arbeitslosigkeit in Frankreich verantwortlich gemacht hat mit dem Zusatz, dass Hollande alles richtig macht

das Ergebnis sehen wir aktuell in Frankreich, wo Hollande der unbeliebteste Nachkriegspraesident der Geschichte ist und die Rechtsextremen historische Ergebnisse einfahren

alles richtig gemacht Hollande :mad2: - so ein Quatsch lese ich dann nicht mehr - nur ideologischer Muell.
Kann sein. Andererseits ignorieren Ökonomen wortreiche Seelenfänger wie die Debitisten, ähnlich wie meine Branche gern über evangelikale Seelenfänger schweigt. Das kann gut sein, in USA geht es in meinem Beispiel aber herzlich schief. Manchmal muss man eben auch auf unseriöse Fragen eingehen, um das Feld nicht solchen Seelenfängern allein zu überlassen. Es reicht nicht aus, ständig auf eine ganz genau pingelige Frage zu bestehen und dann auf ein dickes Buch zu verweisen. Ökonomen halten sich m.Mn.n. da etwas arg exklusiv.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 08:47 hat geschrieben:
Die von den Linken geschilderte Problematik dreht sich tatsächlich nicht um die Löhne einer unmittelbar bei Exportunternehmen beschäftigten Minderheit. Die Problematik war eher die folgende:

https://medienschafe.files.wordpress.co ... rgets1.jpg

Die Grafik zeigt die Divergenz der Inflationsraten. Da wir im Euroraum eine gemeinsame Währung haben, gewann Deutschland stetig an preislicher Wettbewerbsfähigkeit.

Folge waren die enormen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands. Deutschland hat dem Ausland ständig Nachfrage entzogen und Arbeitslosigkeit exportiert.

Deutschland hatte diese Leistungsbilanzüberschüsse- schon seit Mitte der 1950er..

DAS ist auch die Basis des "Wirtschaftswunders" und des Wohlstands in D.

und D hat keine Nachfrage im Ausland "entzogen"- sondern sie dort mit den Exporten befriedigt...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 08:47 hat geschrieben:
Die von den Linken geschilderte Problematik dreht sich tatsächlich nicht um die Löhne einer unmittelbar bei Exportunternehmen beschäftigten Minderheit. Die Problematik war eher die folgende:

https://medienschafe.files.wordpress.co ... rgets1.jpg

Die Grafik zeigt die Divergenz der Inflationsraten. Da wir im Euroraum eine gemeinsame Währung haben, gewann Deutschland stetig an preislicher Wettbewerbsfähigkeit.

Folge waren die enormen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands. Deutschland hat dem Ausland ständig Nachfrage entzogen und Arbeitslosigkeit exportiert.
Dir kommt gar nicht in den Sinn, daß die Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands auch aus hochqualitativen Warenlieferungen resultieren könnten?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 09:18 hat geschrieben: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... ahl01.html

Welches Jahr meinst du (siehe Link). Die Handelsströme zeigen keine schwache Wettbewerbsfähigkeit.


Deutschland hätte die Binnennachfrage anregen müssen. Das Rezept, das Deutschland eingesetzt hat, ging nur auf Kosten des Auslandes.

Nettoströme sind ein Nullsummenspiel (nein, nicht Handel als solcher ist ein Nullsummenspiel, falls dieser Vorwurf gleich wieder kommen sollte). Wenn ich einen Nettoüberschuss habe, hat irgendwer anders ein Nettodefizit.
Diese ständig wachsenden Überschüsse Deutschlands entziehen anderen Ländern Nachfrage und klauen Arbeitsplätze.

Die Nachdenkseiten:
Eine angemessene Wettbewerbsfähigkeit ist an und für sich nichts Negatives. Doch wie so häufig im Leben, ist das richtige Maß der springende Punkt. Kurzfristig kann eine zu wettbewerbsfähige Volkswirtschaft mit ihrem Handelsbilanzüberhang temporär zwar toleriert werden. Aber schon mittelfristig ist es, auch im eigenen Interesse, zwingend notwendig, für eine ausgeglichene Bilanz von Import und Export zu sorgen, um den Partnern genügend Luft zum Atmen zu lassen. Würde sich Deutschland darauf besinnen, die einheimische Nachfrage mittels einer deutlich erhöhten inländischen Massenkaufkraft zu steigern, könnte von der extremen Exportorientierung abgelassen werden, ohne der deutschen Wirtschaft Schaden zuzufügen. Parallel hierzu würden die ausländischen Volkswirtschaften in die Lage versetzt, in ihren Ländern selbst wieder so viele Werte zu produzieren, um sich nachhaltig zu stabilisieren. Eine unter diesen Prämissen ausgeglichene Handelsbilanz, als Ausdruck einer nicht zu übermächtigen Wettbewerbsfähigkeit, würde sowohl Deutschland als auch den Ländern des europäischen Binnenmarktes zum Vorteil gereichen. Der jetzige Weg hingegen – das Dogma der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen einerseits und die Austeriätspolitik mit katastrophaler Verarmung und Rekordarbeitslosigkeit in Südeuropa auf der anderen Seite – gleicht einem Rattenrennen mit beständig sinkenden Niveau. Davon wird keine Seite profitieren, weder die Bevölkerungen in Deutschland und den anderen Überschussländern noch die Menschen in den Defizitstaaten in Südeuropa.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=21911


ganz einfache Frage an dich:


wäre es DIR lieber- wenn die Arbeitslosigkeit in Deutschland HÖHER - und dafür in den Südländern niedriger wäre?

so argumentierst du nämlich...
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 09:18 hat geschrieben: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... ahl01.html

Welches Jahr meinst du (siehe Link). Die Handelsströme zeigen keine schwache Wettbewerbsfähigkeit.


Deutschland hätte die Binnennachfrage anregen müssen. Das Rezept, das Deutschland eingesetzt hat, ging nur auf Kosten des Auslandes.

Nettoströme sind ein Nullsummenspiel (nein, nicht Handel als solcher ist ein Nullsummenspiel, falls dieser Vorwurf gleich wieder kommen sollte). Wenn ich einen Nettoüberschuss habe, hat irgendwer anders ein Nettodefizit.
Diese ständig wachsenden Überschüsse Deutschlands entziehen anderen Ländern Nachfrage und klauen Arbeitsplätze.

Die Nachdenkseiten:
Eine angemessene Wettbewerbsfähigkeit ist an und für sich nichts Negatives. Doch wie so häufig im Leben, ist das richtige Maß der springende Punkt. Kurzfristig kann eine zu wettbewerbsfähige Volkswirtschaft mit ihrem Handelsbilanzüberhang temporär zwar toleriert werden. Aber schon mittelfristig ist es, auch im eigenen Interesse, zwingend notwendig, für eine ausgeglichene Bilanz von Import und Export zu sorgen, um den Partnern genügend Luft zum Atmen zu lassen. Würde sich Deutschland darauf besinnen, die einheimische Nachfrage mittels einer deutlich erhöhten inländischen Massenkaufkraft zu steigern, könnte von der extremen Exportorientierung abgelassen werden, ohne der deutschen Wirtschaft Schaden zuzufügen. Parallel hierzu würden die ausländischen Volkswirtschaften in die Lage versetzt, in ihren Ländern selbst wieder so viele Werte zu produzieren, um sich nachhaltig zu stabilisieren. Eine unter diesen Prämissen ausgeglichene Handelsbilanz, als Ausdruck einer nicht zu übermächtigen Wettbewerbsfähigkeit, würde sowohl Deutschland als auch den Ländern des europäischen Binnenmarktes zum Vorteil gereichen. Der jetzige Weg hingegen – das Dogma der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen einerseits und die Austeriätspolitik mit katastrophaler Verarmung und Rekordarbeitslosigkeit in Südeuropa auf der anderen Seite – gleicht einem Rattenrennen mit beständig sinkenden Niveau. Davon wird keine Seite profitieren, weder die Bevölkerungen in Deutschland und den anderen Überschussländern noch die Menschen in den Defizitstaaten in Südeuropa.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=21911
Immer und immer wieder der gleiche Unsinn! Auch eine verstärkte Binnennachfrage hätte den Export Deutschlands in keinster Weise berührt, weil der ganz andere Branchen betrifft als die Binnennachfrage der Deutschen. Was du vorschlägst, ist eine Scheinlösung, nichts weiter. Ein Placebo ohne jegliche Wirkung. Denn Löhne künstlich hochzusetzen, hat einen negativen Effekt auf unsere Wirtschaft. Sie wird die Verringerung oder völlige Einstellung von Produktionen in einigen Branchen nach sich ziehen, wie vormals schon die Textil- und die Elektronikindustrie. Im Gefolge käme Arbeitslosigkeit und dadurch ein sogar verringertes Volkseinkommen. Die Binnenachfrage würde nicht steigen, eher sinken.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

Realist2014 » Fr 6. Jun 2014, 10:14 hat geschrieben:

ganz einfache Frage an dich:


wäre es DIR lieber- wenn die Arbeitslosigkeit in Deutschland HÖHER - und dafür in den Südländern niedriger wäre?

so argumentierst du nämlich...
Da liegt er aber falsch, weil es in den Südländern die Industrie, bei bei uns wegfiele, gar nicht gibt und demzufolge auch nichts kompensieren könnte. Von den Produkten, ihrem technologischen Standard und ihrer Qualität gar nicht erst zu reden.
Zuletzt geändert von zollagent am Freitag 6. Juni 2014, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

zollagent » Fr 6. Jun 2014, 10:19 hat geschrieben: Immer und immer wieder der gleiche Unsinn! Auch eine verstärkte Binnennachfrage hätte den Export Deutschlands in keinster Weise berührt, weil der ganz andere Branchen betrifft als die Binnennachfrage der Deutschen. Was du vorschlägst, ist eine Scheinlösung, nichts weiter. Ein Placebo ohne jegliche Wirkung. Denn Löhne künstlich hochzusetzen, hat einen negativen Effekt auf unsere Wirtschaft. Sie wird die Verringerung oder völlige Einstellung von Produktionen in einigen Branchen nach sich ziehen, wie vormals schon die Textil- und die Elektronikindustrie. Im Gefolge käme Arbeitslosigkeit und dadurch ein sogar verringertes Volkseinkommen. Die Binnenachfrage würde nicht steigen, eher sinken.
Wie war das doch noch? Die starke DM habe die Wettbewerber gestählt, dass innovative Branchen entstehen und Arbeit effizient... Ihr Ökonomen dreht s Euch aber auch, wie es grad passt, oder?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 10:18 hat geschrieben: Deutschland hätte die Binnennachfrage anregen müssen. Das Rezept, das Deutschland eingesetzt hat, ging nur auf Kosten des Auslandes.
Du willst die Binnennachfrage stärken, indem du die Arbeitslosigkeit in der Exportwirtschaft erhöhst? :D

Denkst du auch mal nach bevor du etwas schreibst und deine ewigen Flassbeck-Nachdenkseiten Zitate zusammenstückelst?
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Freitag 6. Juni 2014, 11:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

Blickwinkel » Fr 6. Jun 2014, 10:44 hat geschrieben: Du willst die Binnennachfrage stärken, indem du die Arbeitslosigkeit in der Exportwirtschaft erhöhst? :D

Denkst du auch mal nach bevor du etwas schreibst und deine ewigen Flassbeck-Nachdenkseiten Zitate zusammenstückelst?
Fangen wir doch mal ganz naiv an: kann ein jedes Land export-überschießen?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

Corella » Fr 6. Jun 2014, 11:49 hat geschrieben: Fangen wir doch mal ganz naiv an: kann ein jedes Land export-überschießen?
Nein, das müssen sie auch nicht. Es gibt auch andere Möglichkeiten Geld zu verdienen als durch Export von Waren.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

Blickwinkel » Fr 6. Jun 2014, 10:50 hat geschrieben: Nein, das müssen sie auch nicht. Es gibt auch andere Möglichkeiten Geld zu verdienen als durch Export von Waren.
Das heißt dann also, dass es diejenigen die export-unterschießen also auch geben muss. Beantwortest Du mit Deiner Antwort dann schon die nächste Frage, das ständiger negativer Überschuss trotzdem wirtschaftlich stabil sein kann, mit "ja"? Wie funktioniert das?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

Corella » Fr 6. Jun 2014, 11:57 hat geschrieben: Das heißt dann also, dass es diejenigen die export-unterschießen also auch geben muss. Beantwortest Du mit Deiner Antwort dann schon die nächste Frage,
Es geht in der Praxis gar nicht, dass alle Exportweltmeister sind. Das würde nur dann gehen, wenn jedes Land in einer Diziplin absolut weltspitze ist. Auf der anderen Seite hat Deutschland keine Rohstoffe zum exportieren, wie z.B. Saudi-Arabien. Solche Länder haben schon einen natürlichen Vorteil gegenüber anderen Ländern.
das ständiger negativer Überschuss trotzdem wirtschaftlich stabil sein kann, mit "ja"? Wie funktioniert das?
Zum Beispiel durch Tourismus oder im Bereich Dienstleistungen. Ein ganz krasses Beispiel bilden hier die Malediven, die so gut wie alles importieren müssen, aber trotzdem sehr viel Geld durch den Tourismus verdienen.

Oder anderes Beispiel Indien, dort gibt es auch einen sehr großen Dienstleistungsbereich, der Support für europäische oder amerikanische Firmen liefert (oder auch für asiatische Firmen). Da fließen dann einige Mrd. nach Indien in Form von beauftragten Projekten.

Insofern ist die Welt viel komplexer als es die Schwarz-weiß-Maler darstellen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

Blickwinkel » Fr 6. Jun 2014, 11:04 hat geschrieben: Es geht in der Praxis gar nicht, dass alle Exportweltmeister sind. Das würde nur dann gehen, wenn jedes Land in einer Diziplin absolut weltspitze ist. Auf der anderen Seite hat Deutschland keine Rohstoffe zum exportieren, wie z.B. Saudi-Arabien. Solche Länder haben schon einen natürlichen Vorteil gegenüber anderen Ländern.
Zum Beispiel durch Tourismus oder im Bereich Dienstleistungen. Ein ganz krasses Beispiel bilden hier die Malediven, die so gut wie alles importieren müssen, aber trotzdem sehr viel Geld durch den Tourismus verdienen.

Oder anderes Beispiel Indien, dort gibt es auch einen sehr großen Dienstleistungsbereich, der Support für europäische oder amerikanische Firmen liefert (oder auch für asiatische Firmen). Da fließen dann einige Mrd. nach Indien in Form von beauftragten Projekten.

Insofern ist die Welt viel komplexer als es die Schwarz-weiß-Maler darstellen.
Aha. Hm. Ist das alles nicht vor allem eine Frage der Definition diverser Größen? Touristen würde ich in die Formeln doch eher ähnlich Veredelung von Waren fassen! So wie wir uns zunehmend vorgefertigte Produkte holen, sie weiter bearbeiten, werden wir nach einer Hypothese immer mehr zu Händlern und immer weniger zu Ingenieuren - egal. Aber mit dem Tourist ist es doch genau so: der erholungssuchende Leistungsträger oder Rohstoffreiche wird bedienstleistet und so kreist der Taler. Wir müssen die Größen schon alle in eine Formel bringen, auf die richtigen Seiten packen und gesamtbilanzieren. Und danach dann noch mal die Frage: dabei müsste doch theoretisch dann ein Nullsummenspiel rauskommen, oder der Gesamtschuldenberg wachsen. Oder?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

Corella » Fr 6. Jun 2014, 12:19 hat geschrieben: Aha. Hm. Ist das alles nicht vor allem eine Frage der Definition diverser Größen? Touristen würde ich in die Formeln doch eher ähnlich Veredelung von Waren fassen!
Nein, so wird das aber bilanziell nicht erfasst.
So wie wir uns zunehmend vorgefertigte Produkte holen, sie weiter bearbeiten, werden wir nach einer Hypothese immer mehr zu Händlern und immer weniger zu Ingenieuren - egal.
Nein, wir sind kein reines Händlervolk.
Aber mit dem Tourist ist es doch genau so: der erholungssuchende Leistungsträger oder Rohstoffreiche wird bedienstleistet und so kreist der Taler. Wir müssen die Größen schon alle in eine Formel bringen, auf die richtigen Seiten packen und gesamtbilanzieren. Und danach dann noch mal die Frage: dabei müsste doch theoretisch dann ein Nullsummenspiel rauskommen, oder der Gesamtschuldenberg wachsen. Oder?
Es wird die gesamte Leistungsbilanz angeschaut und da macht Deutschland plus, aber in Teilbereichen macht es minus. Bevor dir Diskussion weiter geht, solltest du wissen, dass die USA das größte Leistungsbilanzdefizit haben und am höchsten von allen Staaten auf der Welt verschuldet sind. Hast du den Eindruck, dass es den Amerikanern schlecht geht?

Wenn als die Bilanzströme ausgeglichen werden sollten, dann wären die Amerikaner die Profiteure davon. Deswegen zitiert prime-pippo auch gerne Paul Krugman, der total uneigennützig für sein Land einen Abbau von Überschüssen fordert.
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Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 6. Jun 2014, 11:11 hat geschrieben:
Deutschland hatte diese Leistungsbilanzüberschüsse- schon seit Mitte der 1950er..

DAS ist auch die Basis des "Wirtschaftswunders" und des Wohlstands in D.

und D hat keine Nachfrage im Ausland "entzogen"- sondern sie dort mit den Exporten befriedigt...
Schau dir die Entwicklung der Leistungsbilanz seit 1970 mal an:

http://snbchf.com/wp-content/uploads/20 ... l-2008.jpg


Sicher, dass es da seit den Nuller-Jahren keine unglaubliche Entwicklung gegeben hat? :rolleyes:

Ein Leistungsbilanzüberschuss drückt nichts anderes aus, als sich auf Kosten der anderen zu bereichern.
Andere Länder wachsen um den Betrag weniger, um den unser Wachstum durch Exportüberschüsse erzielt wird (und ohne Exportüberschuss wäre bei uns in den letzten Jahren regelmäßig Flaute gewesen).
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 6. Jun 2014, 11:14 hat geschrieben: ganz einfache Frage an dich:


wäre es DIR lieber- wenn die Arbeitslosigkeit in Deutschland HÖHER - und dafür in den Südländern niedriger wäre?

so argumentierst du nämlich...
Mir wäre es lieber, wenn wir nicht auf Kosten des Südens leben würden. Es ist kein Gewinn, Arbeitslosigkeit zu exportieren und somit anderen die Probleme aufzuhalsen....
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Corella » Fr 6. Jun 2014, 10:26 hat geschrieben:
Hi,
warum? Wenn der Wettbewerbsdruck zur Optimierung führt, gibt es qualitatives Wachstum und win-win, oder?
Hi Correla,
wie bereits gesagt, geht es um die Nettoströme. Es ist nicht (zwingend) ein Problem, wenn Deutschland viel exportiert. Problem ist der Überschuss. Der Überschuss entspricht Defiziten bei anderen Staaten. Diese Defizite müssen finanziert werden, was nichts anderes als ständig wachsende Verschuldung bedeutet (das muss keine Staatsverschuldung sein).

Kein Problem ist es, wenn das Lohnniveau wenigstens mitgeht. Dadurch verteuern sich 1. deutsche Güter, 2. steigt die Nachfrage, was sich auch in steigenden Importen zeigen kann.

Das deutsche Vorgehen ist alles andere als neu. Es ist nichts anderes als Merkantilismus.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Freitag 6. Juni 2014, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 13:37 hat geschrieben: Mir wäre es lieber, wenn wir nicht auf Kosten des Südens leben würden. Es ist kein Gewinn, Arbeitslosigkeit zu exportieren und somit anderen die Probleme aufzuhalsen....

das kein Antwort auf meine Frage

wir "exportieren" ja keine Arbeitslosigkeit - oder glaubst du das der "Süden" dann Alternativen zu Porsche, Daimler, BMW usw produziert- wenn Deutschland WENIGER davon exportiert?

um so mehr D von seinen hochwertigen Produkten exportiert- um so mehr Arbeitsplätze gibt es in D.

so einfach ist das.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

Blickwinkel » Fr 6. Jun 2014, 12:17 hat geschrieben: Nein, so wird das aber bilanziell nicht erfasst.
Nein, wir sind kein reines Händlervolk.
Es wird die gesamte Leistungsbilanz angeschaut und da macht Deutschland plus, aber in Teilbereichen macht es minus. Bevor dir Diskussion weiter geht, solltest du wissen, dass die USA das größte Leistungsbilanzdefizit haben und am höchsten von allen Staaten auf der Welt verschuldet sind. Hast du den Eindruck, dass es den Amerikanern schlecht geht?

Wenn als die Bilanzströme ausgeglichen werden sollten, dann wären die Amerikaner die Profiteure davon. Deswegen zitiert prime-pippo auch gerne Paul Krugman, der total uneigennützig für sein Land einen Abbau von Überschüssen fordert.
Die Frage bleibt, ob wohl ein dauerhaftes Bilanzdefizit ein stabiles System sein kann. Der Ist-Zustand ist da ein nicht genügender Parameter zur Beurteilung. Aber zunächst Mal verstehe ich die Bilanzierung nicht! Ich verstehe Dich so, dass also das Bereitstellen von Erholungslandschaften, oder Animation-Bum-Bum-Buden und billig-lecker-Essen nicht äquivalent einer industriellen Veredelung sein soll, sondern "dass man das anders bilanziert". Wenn dem so ist, wird auch etwas klarer, warum wir endlos aneinander vorbei streiten.
Solch Bilanzierungsgepflogenheiten könnte vielleicht die übernationale Gesamtperspektive mangeln? Es gibt ja schätzungsweise eine Antwort auf meine Eingangsfrage: wir können in einer globalen Gesamtbilanz ein Defizit eingehen, solange es Wachstum gibt, aus dem Werte erwachsen, die dem Defizit entgegen stehen, richtig? Und das qualitative Potenzial dessen wird von vielen unterschätzt, bis dahin ginge ich d´accord.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 13:58 hat geschrieben: Hi Correla,
wie bereits gesagt, geht es um die Nettoströme. Es ist nicht (zwingend) ein Problem, wenn Deutschland viel exportiert. Problem ist der Überschuss. Der Überschuss entspricht Defiziten bei anderen Staaten. Diese Defizite müssen finanziert werden, was nichts anderes als ständig wachsende Verschuldung bedeutet (das muss keine Staatsverschuldung sein).

Kein Problem ist es, wenn das Lohnniveau wenigstens mitgeht. Dadurch verteuern sich 1. deutsche Güter, 2. steigt die Nachfrage, was sich auch in steigenden Importen zeigen kann.

Das deutsche Vorgehen ist alles andere als neu. Es ist nichts anderes als Merkantilismus.

ach so


du möchtest Preiserhöhungen bei Porsche, BMW, Daimler usw?

nimm doch einfach Mal zur Kenntnis - das Lohnniveau bei DEN Unternehmen, die für diesen Exportüberschuss zuständig sind- das IST HOCH

und WARUM sollen die anderen Unternehmen die Löhne erhöhen- wenn diese nicht erwirtschaftet werden?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 6. Jun 2014, 15:04 hat geschrieben:
das kein Antwort auf meine Frage

wir "exportieren" ja keine Arbeitslosigkeit - oder glaubst du das der "Süden" dann Alternativen zu Porsche, Daimler, BMW usw produziert- wenn Deutschland WENIGER davon exportiert?

um so mehr D von seinen hochwertigen Produkten exportiert- um so mehr Arbeitsplätze gibt es in D.

so einfach ist das.
http://www.fr-online.de/meinung/leitart ... 44604.html

Müssen sie auch gar nicht. Aber für ausgeglichenen Handel muss Deutschland auch Güter aus anderen Ländern nachfragen, damit dort Arbeitsplätze entstehen. So ist das schlichtes "beggar thy neighbor".
Zuletzt geändert von prime-pippo am Freitag 6. Juni 2014, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 13:58 hat geschrieben: Hi Correla,
wie bereits gesagt, geht es um die Nettoströme. Es ist nicht (zwingend) ein Problem, wenn Deutschland viel exportiert. Problem ist der Überschuss. Der Überschuss entspricht Defiziten bei anderen Staaten. Diese Defizite müssen finanziert werden, was nichts anderes als ständig wachsende Verschuldung bedeutet (das muss keine Staatsverschuldung sein).

Kein Problem ist es, wenn das Lohnniveau wenigstens mitgeht. Dadurch verteuern sich 1. deutsche Güter, 2. steigt die Nachfrage, was sich auch in steigenden Importen zeigen kann.

Das deutsche Vorgehen ist alles andere als neu. Es ist nichts anderes als Merkantilismus.
Jedenfalls muss jemand anderes unseren Überschuss bezahlen und das muss von was kommen. Von Schulden fiele einem da wohl ein, oder von anderweitiger Wertschöpfung, oder auch von Ausschöpfung gegebener Rohstoffe etc. Wenn da natürlich irgendwelche Dinge dabei sind, die man ökonomisch nicht zu bilanzieren pflegt, so was kennen wir Naturschützer ja zur Genüge, dann kann man Dir natürlich endlos mit billigen Rechentricks und Ahnungslosigkeit begegnen, oder Dich in die linke Ecke stopfen, weil manches ähnlich klingt. Aber Deine Frage wird nie beantwortet... Gut, aber dann streitest Du gerade eher über nationale Verteilungsangelegenheiten, nicht unbedingt über theoretische Gesamtbilanzen... Dann ging mein Einwurf vorbei.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von freigeist »

zollagent » Fr 6. Jun 2014, 10:19 hat geschrieben: Immer und immer wieder der gleiche Unsinn! Auch eine verstärkte Binnennachfrage hätte den Export Deutschlands in keinster Weise berührt, weil der ganz andere Branchen betrifft als die Binnennachfrage der Deutschen. Was du vorschlägst, ist eine Scheinlösung, nichts weiter. Ein Placebo ohne jegliche Wirkung. Denn Löhne künstlich hochzusetzen, hat einen negativen Effekt auf unsere Wirtschaft. Sie wird die Verringerung oder völlige Einstellung von Produktionen in einigen Branchen nach sich ziehen, wie vormals schon die Textil- und die Elektronikindustrie. Im Gefolge käme Arbeitslosigkeit und dadurch ein sogar verringertes Volkseinkommen. Die Binnenachfrage würde nicht steigen, eher sinken.
Die Verringerung und Einstellung von Produktion, weil die heraufgesetzten Löhne nicht mehr erwirtschaftet werden?
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Realist2014
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 14:14 hat geschrieben: http://www.fr-online.de/meinung/leitart ... 44604.html

Müssen sie auch gar nicht. Aber für ausgeglichenen Handel muss Deutschland auch Güter aus anderen Ländern nachfragen, damit dort Arbeitsplätze entstehen. So ist das schlichtes "beggar thy neighbor".
die "Südländer " haben aber nicht genug "adäquate Güter" zum importieren - sonst würden sie ja von den deutschen Bürgern gekauft werden...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 6. Jun 2014, 15:08 hat geschrieben:
ach so


du möchtest Preiserhöhungen bei Porsche, BMW, Daimler usw?

nimm doch einfach Mal zur Kenntnis - das Lohnniveau bei DEN Unternehmen, die für diesen Exportüberschuss zuständig sind- das IST HOCH

und WARUM sollen die anderen Unternehmen die Löhne erhöhen- wenn diese nicht erwirtschaftet werden?
Darauf bin ich bereits eingegangen.....du hältst, wie das insbesondere in Deutschland typisch ist, dich an einer völlig beknackten mikroökonomischen Betrachtung fest.

Beobachtet wurden völlig divergierende Lohnentwicklungen in Deutschland und Südeuropa, folgend völlig divergierende Inflationsentwicklungen. Deutschland wurde in Relation zum Süden immer günstiger.

Weitergehendes (auf "Volltext" klicken):
http://www.boeckler.de/wsi_25300_25308.htm
Zuletzt geändert von prime-pippo am Freitag 6. Juni 2014, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 15:14 hat geschrieben:
Müssen sie auch gar nicht. Aber für ausgeglichenen Handel muss Deutschland auch Güter aus anderen Ländern nachfragen, damit dort Arbeitsplätze entstehen. So ist das schlichtes "beggar thy neighbor".
Japan, China, Schweiz, Österreich, Norwegen, Russland, Dänemark, Schweden, Niederlande usw.....
Wieso bezieht sich die Kritik immer nur auf Deutschland?

Nur mal so als Frage nebenbei?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 14:24 hat geschrieben: Darauf bin ich bereits eingegangen.....du hältst, wie das insbesondere in Deutschland typisch ist, dich an einer völlig beknackten mikroökonomischen Betrachtung fest.

Beobachtet wurden völlig divergierende Lohnentwicklungen in Deutschland und Südeuropa, folgend völlig divergierende Inflationsentwicklungen. Deutschland wurde in Relation zum Süden immer günstiger.

Weitergehendes (auf "Volltext" klicken):
http://www.boeckler.de/wsi_25300_25308.htm

nö- du bist NICHT darauf eingegangen

den MIR ist es wichtig- dass in D die Arbeitslosigkeit NieDRIG bleibt- DIR offenbar NICHT..

oder träumst du von Lohnerhöhungen auf Kosten der Renditen der Unternehmen- dann träum weiter...
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

3x schwarzer Kater » Fr 6. Jun 2014, 15:25 hat geschrieben: Japan, China, Schweiz, Österreich, Norwegen, Russland, Dänemark, Schweden, Niederlande usw.....
Wieso bezieht sich die Kritik immer nur auf Deutschland?

Nur mal so als Frage nebenbei?
Weil Deutschland die größten Überschüsse hat.

Sag mir doch bitte, wo das enden soll. Was soll dieser Überschusswahn? Wir bauen doch lediglich Forderungen auf.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 15:42 hat geschrieben:
Weil Deutschland die größten Überschüsse hat.

nein, die größten Überschüsse hat China. Abgesehen davon, darf man die Überschüsse nicht absolut sehen sondern nur im Verhältnis zum BIP. Da sieht das dann wieder anders aus.

In Summe erwirtschaften etwa ein Drittel der Länder dieser Erde Leistungsbilanzüberschüsse und zwei Drittel haben Defizite. Ich halte das Verhältnis gar nicht mal für so schlecht.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Tom Bombadil »

prime-pippo » Fr 6. Jun 2014, 15:14 hat geschrieben:Aber für ausgeglichenen Handel muss Deutschland auch Güter aus anderen Ländern nachfragen, damit dort Arbeitsplätze entstehen.
Wenn die anderen Länder aber nichts oder nicht genug von dem haben, was Deutschland nachfragt?
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