(Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor weniger als einer Minute hat geschrieben:

Horrorvorstellung.
Wir HABEN bereits das Problem, daß viele Menschen ohne Navi gar nicht mehr wissen, wo sie sind.
Verstehst, worauf ich hinaus will?
Was ist daran schlimm unwichtige Gehirnarbeit ("den Weg finden") auszulagern, um auf diese Weise im Gehirn zusätzlichen Platz für komplexere Aufgaben zu schaffen?

Das ist der Lauf der Dinge - das war schon immer so.
Ähnlich hat man früher über den Taschenrechner gesprochen ... ich erinnere mich genau.
Die Kinder verlernen doch das Kopfrechnen ... blubb blubb blubb
... aber, dass dadurch den Schülern viel komplexere Mathematik zugänglich wurde, wird dabei gern übersehen.
hallelujah
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

Sri Aurobindo hat geschrieben:Was ist daran schlimm unwichtige Gehirnarbeit ("den Weg finden") auszulagern, um auf diese Weise im Gehirn zusätzlichen Platz für komplexere Aufgaben zu schaffen?


Im Ernstfall die extrem hohe Gefahr der Manipulation, die du dann nicht mehr erkennst.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor weniger als einer Minute hat geschrieben:

Im Ernstfall die extrem hohe Gefahr der Manipulation, die du dann nicht mehr erkennst.
ähnlich gefährlich, wie der manipulierte Taschenrechner, bei dem eins durch drei mal drei nicht eins ist ;)

Diese german Angst ist einfach nur noch unerträglich
:rolleyes:
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

Sri Aurobindo hat geschrieben:ähnlich gefährlich, wie der manipulierte Taschenrechner, bei dem eins durch drei mal drei nicht eins ist ;)

Diese german Angst ist einfach nur noch unerträglich
:rolleyes:

"german Angst" bei MIR?? Selten so gelacht :D :D :D

Mein Standpunkt ist eben, daß ein gewisses Basiswissen unerlässlich ist. Dazu gehört eben auch, daß man 12x12 auch noch ohne Taschenrechner lösen kann. Das hat alles etwas mit Logik zu tun.
Das Erkennen von logischen Zusammenhängen würdest du mit deinen Vorstellungen der Technisierung zerstören.
Als Unterstützung, ok, ich stehe auf techn. Spielereien. Aber Abhängig davon würde ich mich nicht machen.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor 1 Minute hat geschrieben:
"german Angst" bei MIR?? Selten so gelacht :D :D :D

Mein Standpunkt ist eben, daß ein gewisses Basiswissen unerlässlich ist. Dazu gehört eben auch, daß man 12x12 auch noch ohne Taschenrechner lösen kann. Das hat alles etwas mit Logik zu tun.
Das Erkennen von logischen Zusammenhängen würdest du mit deinen Vorstellungen der Technisierung zerstören.
Als Unterstützung, ok, ich stehe auf techn. Spielereien. Aber Abhängig davon würde ich mich nicht machen.
Ich bin auch dafür, dass man alles zumindest verstanden haben sollte, bevor man es dann automatisiert einsetzt
aber, ob man unbedingt noch herkömmlich karten lesen lernen muss ... ich glaube nicht - im Zweifel kommt man auch mit einer Faltkarte zurecht, wenn man vorher nur mit Google maps gearbeitet hat.

Aber warum sollte man nicht auch das Erkennen von logischen Zusammenhängen gezielt fördern können?
Das kann man doch besonders gut per Software trainieren.

Letztlich ging es in dem Lötbeispiel doch aber darum, dass der Lernende das Löten lernt.
Er soll danach die Kompetenz entwickelt haben, z.B. gezielt Lötpunkte zu setzen.

Und das natürlich letztlich ohne technische Unterstützung.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Freitag 23. Mai 2014, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

Sri Aurobindo hat geschrieben:Letztlich ging es in dem Lötbeispiel doch aber darum, dass der Lernende das Löten lernt.
Er soll danach die Kompetenz entwickelt haben, z.B. gezielt Lötpunkte zu setzen.

ok, dann mal rein ins Thema.

wie sagt dir dein Computer, welches Material du nehmen musst?
Er kann dir zwar zeigen, wie man konventionell und SMD lötet, das ist aber auch kein Problem.
Aber wie erkennt der Computer, wenn du aus einer alten Platine etwas rauslöten möchtest und mit Lötkolben und Entlötlitze arbeitest, daß du u.U. nicht die Lötspitze für bleifreie Lote nehmen musst, weil du die sonst danach in den Müll werfen kannst?
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor 3 Minuten hat geschrieben:
ok, dann mal rein ins Thema.

wie sagt dir dein Computer, welches Material du nehmen musst?
Er kann dir zwar zeigen, wie man konventionell und SMD lötet, das ist aber auch kein Problem.
Aber wie erkennt der Computer, wenn du aus einer alten Platine etwas rauslöten möchtest und mit Lötkolben und Entlötlitze arbeitest, daß du u.U. nicht die Lötspitze für bleifreie Lote nehmen musst, weil du die sonst danach in den Müll werfen kannst?
Der Schüler soll per augmented Reality selbst lernen die richtigen Materialien zu wählen.
Der "Computer" kann also im betreffenden Moment den Schüler darauf hinweisen, dass er doch kontrollieren soll, ob es sich um x oder y handelt und dass er doch bei x z tun soll und bei y f.

Zudem ist das doch eine Standardsituation - dieser Prozess lässt sich problemlos softwaretechnisch abbilden.
Die Materialien haben IDs - der Computer "weiß" also in jedem Moment, welche Materialien der Schüler verwendet.

Ich sehe da keine großen Probleme
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Freitag 23. Mai 2014, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

bevor du deine wirren Gedanken weiterhin als eierlegende Wollmilchsau wie sauer Bier anpreist, solltest du vielleicht mal ein paar Versuche erstellen.
Erstelle mal ein solches Lernprogramm oder such dir aus der Fülle der Youtube Videos etwas Passendes heraus. (zu Versuchszwecken geht das auch über handelsüblichen Laptop)
Danach erstellst du eine Studie, sagen wir 100 Probanden, die noch nie gelötet haben. Nach 4 Wochen ziehst du dann Ergebnisse, welche Kenntnisse die Probanden im Eigenstudium erworben haben.
Meine persönliche Prognose: das Ergebnis wird für dich ernüchternd sein.


Ich lehne es ja gar nicht ab, im Gegenteil!, neue technologische Möglichkeiten in die Bildung ergänzend einfliessen zu lassen. Aber deine Gedanken zur vollumfänglichen Bildung werden so nicht funktionieren.
Zumal ich deine Gedanken immer noch nicht ganz nachvollziehen kann, mir fehlt da der rote Faden. Mal sollen Personen weltweit vernetzt zusammen virtuell lernen (Probleme dabei wurden eben von einem anderen User schon richtigerweise dargestellt), mal soll jemand im Eigenstudium zum Ing. werden (das kann und wird für Einzelne funktionieren, aber NICHT für die breite Masse)
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor 2 Minuten hat geschrieben:bevor du deine wirren Gedanken weiterhin als eierlegende Wollmilchsau wie sauer Bier anpreist, solltest du vielleicht mal ein paar Versuche erstellen.
wirr erscheinen Dir meine Gedanken, weil Du sie nicht verstehst.
:p
Erstelle mal ein solches Lernprogramm
Mache ich gern
... Willst Du mich dafür beauftragen?
Was ist Dir ein solches Werk wert?
Ich lehne es ja gar nicht ab, im Gegenteil!, neue technologische Möglichkeiten in die Bildung ergänzend einfliessen zu lassen. Aber deine Gedanken zur vollumfänglichen Bildung werden so nicht funktionieren.
Warum?
Zumal ich deine Gedanken immer noch nicht ganz nachvollziehen kann, mir fehlt da der rote Faden. Mal sollen Personen weltweit vernetzt zusammen virtuell lernen (Probleme dabei wurden eben von einem anderen User schon richtigerweise dargestellt), mal soll jemand im Eigenstudium zum Ing. werden (das kann und wird für Einzelne funktionieren, aber NICHT für die breite Masse)
Deswegen erscheint es Dir wirr
... weil Du es nicht nachvollziehen kannst.

Bildung ist höchst differenziert
... da gibt es nicht den einen universellen Weg.

alles ist möglich
und in allen Bildungsbereichen werden sich beste Methoden herausbilden.
So das Ideal
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

Sri Aurobindo hat geschrieben: wirr erscheinen Dir meine Gedanken, weil Du sie nicht verstehst.


Ich bin aber klar im Vorteil. DU möchtest andere von deinem Konzept überzeugen. Ich kann mich da sehr entspannt zurücklehnen.

:p :p :p

Sri Aurobindo hat geschrieben: Mache ich gern
... Willst Du mich dafür beauftragen?
Was ist Dir ein solches Werk wert?

Nichts. Dein Konzept, also deine Investition, nicht meine.

Sri Aurobindo hat geschrieben:Warum?
Weil ich das Interesse an solcher Art Bildung für überschaubar halte. Die Studie willst du ja selbst nicht machen, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.




Mal davon weg. Du scheinst etwas Grundsätzliches nicht zu verstehen. Du glaubst, du wirfst mit ein paar philosophischen Weltanschauungen um dich und die Welt jubelt dir zu.
Das Interesse an deiner Petition tendiert gegen Null. Ich kann dir auch den Grund nennen: es fesselt niemanden. Es macht niemanden neugierig. Es fehlt der praktische Bezug, der Vorstellungskraft vermittelt.
Dein Video: gähnend langweilig. Es weckt kein Interesse. Deine Bucheinleitung DNS, es weckt kein Interesse.

Du hast für dich aus philosophischer Sicht eine Vision. Du schaffst es aber nicht, Menschen dafür zu begeistern.

Und wenn du die paar Leute, die dir überhaupt noch Antwort geben, alle so dumm angehst, dann brauchst du dich über entsprechende Reaktionen wie meine nicht zu wundern.

Gute Nacht.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

@hallelujah
ich glaube nicht daran, dass Du die Idee unterstützen willst - den Eindruck hast Du nicht vermittelt

Meine Hoffnung ist vielmehr, dass diese Petition, die in Europa sicher zugelassen wird, der richtigen Person in die Hände fällt.
Das wäre gut für Europa - das wäre gut für die Welt

und Ja - ich bin ein schlechter Verkäufer - der Punkt der Analyse ist korrekt
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Freitag 23. Mai 2014, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

siehste, der Verkäufer bin nämlich ich.
Aber auf den willste ja nicht hören, wenn er dich auf hervorstechende Schwachstellen in deinem Konzept aufmerksam macht. Das läßt deine Eitelkeit nicht zu.

Daher, das Interesse war mal da, nicht als direkte Unterstützung, aber ich war neugierig und habe es mir angeschaut. Ich sag ja, gähnende Langeweile. Damit lockst du keinen einzigen Abgeordneten hinterm Ofen hervor. Die Hoffnung kann ich dir nehmen. Absagen aus Deutschland hast du ja schon bereits gesammelt.
Und deine Bemerkung dazu "die haben das nicht gelesen oder nicht verstanden".
Nein, es hat sie nicht interessiert.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor 9 Minuten hat geschrieben:siehste, der Verkäufer bin nämlich ich.
Aber auf den willste ja nicht hören, wenn er dich auf hervorstechende Schwachstellen in deinem Konzept aufmerksam macht. Das läßt deine Eitelkeit nicht zu.

Daher, das Interesse war mal da, nicht als direkte Unterstützung, aber ich war neugierig und habe es mir angeschaut. Ich sag ja, gähnende Langeweile. Damit lockst du keinen einzigen Abgeordneten hinterm Ofen hervor. Die Hoffnung kann ich dir nehmen. Absagen aus Deutschland hast du ja schon bereits gesammelt.
Und deine Bemerkung dazu "die haben das nicht gelesen oder nicht verstanden".
Nein, es hat sie nicht interessiert.
... das Anliegen wird in Deutschland erneut geprüft
http://de.scribd.com/doc/217653623/Mens ... -2-Antwort
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

Sri Aurobindo hat geschrieben:... das Anliegen wird in Deutschland erneut geprüft
http://de.scribd.com/doc/217653623/Mens ... -2-Antwort

"rufen Sie uns nicht an, wir melden uns bei Ihnen"
:D :D :D
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor weniger als einer Minute hat geschrieben:
"rufen Sie uns nicht an, wir melden uns bei Ihnen"
:D :D :D
Die melden sich ...

... viel wichtiger ist aber die europäische Ebene
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

Sri Aurobindo hat geschrieben:Die melden sich ...

sicher, um dir dann abzusagen

Aber Hauptsache du fühlst dich wichtig.
Ist doch auch ein Erfolg.
:D :D :D


Du bist ja schließlich auch der Erste, der sich über breiteren Bildungszugang Gedanken macht. Die Welt hat auf dich gewartet.
:D :D :D

Sorry, ich kann dich nicht mehr ernstnehmen.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor 12 Minuten hat geschrieben:
sicher, um dir dann abzusagen

Aber Hauptsache du fühlst dich wichtig.
Ist doch auch ein Erfolg.
:D :D :D


Du bist ja schließlich auch der Erste, der sich über breiteren Bildungszugang Gedanken macht. Die Welt hat auf dich gewartet.
:D :D :D

Sorry, ich kann dich nicht mehr ernstnehmen.
dann lass es uns dabei belassen ...

ich mag Dich nicht und Du magst mich nicht.
so ist das halt ...
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von hallelujah »

Sri Aurobindo hat geschrieben: dann lass es uns dabei belassen ...

ich mag Dich nicht und Du magst mich nicht.
so ist das halt ...

1) einverstanden, unter der Bedingung, daß du nicht mehr alle Threads mit deiner vollumfänglichen Bildung vollspamst.

2) ich sage mal anders, ich hege keine Abneigungen gegen dich, dazu bist du viel zu harmlos.
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

hallelujah » vor 26 Minuten hat geschrieben:bist du harmlos.
das ist richtig
... ich will nur Gutes
:cool:

lass mal - sonst fühle ich mich noch belästigt
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Dark Angel »

Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben: Nein - der Computer ist ein willenloser Sklave - er soll uns dienen.
Tut er aber nicht, er beherrscht uns. Einerseits wird das durch die zunehmende Computer- und Internetsucht deutlich, zum Anderen im zunehmenden Konkurrenzdruck der Sofrwarefirmen untereinander. Es kann nicht sein, dass Arbeit a) ganz ohne Bezahlung (unentgeltliche Praktika) und b) zu Dumpinglöhnen geleistet wird.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Und natürlich soll er alles für uns erledigen, was er besser kann - er nimmt uns die Arbeit nicht weg, sondern ab.
In Deinem verlinkten Artikel steht aber was ganz anderes. Computer/Roboter nehmen uns nicht Arbeit ab, sondern weg.
Ein Roboter kann nicht besser kochen als ein Mensch, er kann nämlich keine Geschmacksnerven, da schmeckt alles überall gleich, weil der sich nämlich nur buchstabengetreu an Rezepte halten kann, der kann nicht variieren wie ein Mensch. Es fehlt jegliche Individualität - es schmeckt in Restaurant A genauso, wie in Restaurant B oder C.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Nur muss sich dafür die Gesellschaft ändern - das kommende Paradigma fordert Veränderung ein.
Hast Du Dir das Video einmal angeschaut?
Nee muss sie nicht, denn dann tritt genau das ein, dass Mensch sich an Computer/Roboter anpasst und nicht umgekehrt.
Technologie, die dem Menschen dienen soll, ist an die Bedürfnisse des Menschen/der Gesellschaft anzupassen und nicht die Gesellschaft hat sich den Erfordernissen der Technologie anzupassen.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Im Prinzip sagst Du es ja selbst auch - IT wird Bildung immer mehr unterstützen - die Frage ist halt, wo die Grenzen sind.
Die Grenzen setzt der Mensch - die Gesellschaft. Die Gesellschaft hat den Großkonzernen die grenzen zu zeigen/zu setzen und sich NICHT dem Diktat der Großkonzerne zu unterwerfen.
Momentan gibt es keine Grenzen, werden keine gesetzt und Großkonzerne wie Google oder Facebook diktieren was wie funktionieren soll, damit sie ja genug Gewinne erzielen.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Was das angeht, vertreten wir sicher verschiedene Ansichten. Aber im Prinzip ist das doch letztlich nicht wichtig.
Mein Ziel ist, dass man digitalisiert, was sich eben digitalisieren lässt - Schritt für Schritt - in einem langfristigen internationalen Gemeinschaftsprojekt.
Und damit schwimmst Du in die Richtung, in die die Großkonzerne/die Marktführer das wünschen.
Mensch soll sich der Technologie unterordnen und sich NICHT die Technologie dienstbar machen -Technologie soll den Menschen beherrschen, ihn abhängig von Großkonzernen machen.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Und das sollte eine europäische Initiative sein - Mit freier Bildung für die Welt zeigt sich Europa von seiner besten Seite - auf ein solches Europa können Europäer dann auch stolz sein.
Nö - weil die sich dann auch nur Großkonzernen unterordnen müssen.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Letztlich ist Bildung universell - wir leben alle in der selben Welt - was wir darüber lernen können, gilt für Chinesen genauso wie für Deutsche.
DAS liegt in der Entscheidung der einzelnen souveränen Staaten. Niemand hat ihnen da in irgend einer Art und Weise Vorschriften zu machen. Ein System, was in den USA oder Großbritannien funktioniert, muss noch lange nicht in frankreich, Deutschland oder China funktionieren.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Dennoch soll es maximale Vielfalt geben - viel viel mehr Vielfalt als heute.
Die gibt es aber nicht, wenn man Deinen Vorstellungen folgt. Dann gibts nur nen Einheitsbrei von Googles Gnaden.
Sri Aurobindo » Fr 23. Mai 2014, 17:30 hat geschrieben:Man kann sich z.B. mit chinesischer Geschichte aus chinesischer, amerikanischer und deutscher Sicht beschäftigen - anstatt, dass man vorgesetzt bekommt, was am aktuellen Ort eben verfügbar ist.
Und - wozu soll das gut sein? Wo bleibt da die (notwendige) Unvoreingenommenheit, wo bleibt da die Objektivität?
Was meinst Du warum Geschichts- und Altertumsforschung als internationale Projekte betrieben werden?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

@DA
Du interpretierst immer jeden einzelnen Satz für sich allein - dabei verlierst Du die Aussage als Ganzes aus dem Blick.
(und vor allem ist es für mich äußerst mühsam darauf zu antworten)

Es kann nicht sein, dass Arbeit a) ganz ohne Bezahlung (unentgeltliche Praktika) und b) zu Dumpinglöhnen geleistet wird.
Das ist richtig - deshalb sage ich ja, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse sich ändern müssen.

Das Wirtschaftssystem kann nicht mehr allein dadurch effektiv funktionieren, dass Menschen durch Vermarktung von Lebenszeit ihr Überleben sichern.
Vor allem ist das auch nicht mehr notwendig - wie der Artikel es gut zum Ausdruck bringt.
Es müssen nicht alle Menschen arbeiten und wir können trotzdem sehr viel Wohlstand generieren - weil inzwischen technologische Sklaven die Arbeit mehr und mehr übernehmen.

Deshalb will ich neue Möglichkeiten diskutieren- sowohl für einen sinnvollen Zeitvertreib (Bildung), als auch für eine leistungsorientierte soziale Absicherung.
Wer keine Arbeit findet, soll sich frei bilden und so Kompetenzen erwerben können, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden.

In Deinem verlinkten Artikel steht aber was ganz anderes. Computer/Roboter nehmen uns nicht Arbeit ab, sondern weg.
Das ist eine Frage, wie man den Prozess interpretiert - wenn Arbeit notwendig ist, um ein Einkommen zu erzielen, dann nehmen uns Computer/Roboter die Arbeit weg - richtig.
Aber: Wenn man die Gesellschaft anders einrichtet und zwar so, dass man ein Einkommen auch durch andere Wege, z.B. durch Bildung, erzielen kann, dann ist es eine sehr angenehme Entwicklung, wenn uns Computer/Roboter die Arbeit abnehmen.

D.h. unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kann der Prozess der Automatisierung durchaus als direkt förderungswürdig erscheinen.
Arbeit abnehmen statt Arbeit wegnehmen.
Ein Roboter kann nicht besser kochen als ein Mensch, er kann nämlich keine Geschmacksnerven, da schmeckt alles überall gleich, weil der sich nämlich nur buchstabengetreu an Rezepte halten kann, der kann nicht variieren wie ein Mensch. Es fehlt jegliche Individualität - es schmeckt in Restaurant A genauso, wie in Restaurant B oder C.
Das ist zwar richtig, aber:
Ein Sternekoch kann in Zusammenarbeit mit einem hoch entwickelten Kochroboter (einer der alle Handgriffe meisterhaft [und darüber hinaus] beherrscht) ein Gericht kreieren, das den hohen Ansprüchen des Sternekochs erfüllen.

Fortan kann dieses Gericht dann täglich millionenfach - "dem einfachen Bürger" - zugänglich gemacht werden.

Immer das Selbe, aber immer die selbe beste Qualität.
Und weil so ein Roboter sehr vielfältig ist, kann er auch die Gerichte vieler anderer Sterneköche kochen. Also die Auswahl ist riesig und wird immer größer - die Qualität ist immer auf höchstem Niveau - aber tatsächlich schmeckt überall alles gleich.

Man kann ja trotzdem noch immer zu Hause kochen - spricht doch nichts dagegen - würde ich mir auch nicht von einem Roboter nehmen lassen.
;)

Und so ist das auch mit der Bildung zu verstehen - einzelne "Gerichte"(Bildungsangebote) werden perfektioniert und stehen dann allen Menschen zur Verfügung. Das kann traditionelle Bildung nicht leisten.
Nee muss sie nicht, denn dann tritt genau das ein, dass Mensch sich an Computer/Roboter anpasst und nicht umgekehrt.
Technologie, die dem Menschen dienen soll, ist an die Bedürfnisse des Menschen/der Gesellschaft anzupassen und nicht die Gesellschaft hat sich den Erfordernissen der Technologie anzupassen.
Hier geht es nicht um den einzelnen Menschen, sondern um die Gesellschaft.
Die einzelnen Menschen wollen in der Summe das Internet, social Media, und alles, was sich auch verkaufen lässt - sonst würde es sich nämlich nicht verkaufen lassen.

Und weil das so ist, weil die einzelnen Menschen diese Entwicklung wollen (und durch Konsum fördern), muss sich die Gesellschaft verändern.
Wir kommen immer mehr an einen Punkt, dass unsere Wirtschaftsform nicht mehr die denkbar effizienteste ist. Wir könnten längst viel mehr Werte erzeugen, als wir es tun. Wir werden letztlich daran gehindert, weil wir den Armen dieser Welt nichts schenken wollen. Die sollen das alles gefälligst kaufen - und wenn sie es nicht tun, dann wird halt weniger produziert. Pech gehabt.
Die Grenzen setzt der Mensch - die Gesellschaft. Die Gesellschaft hat den Großkonzernen die grenzen zu zeigen/zu setzen und sich NICHT dem Diktat der Großkonzerne zu unterwerfen.
Momentan gibt es keine Grenzen, werden keine gesetzt und Großkonzerne wie Google oder Facebook diktieren was wie funktionieren soll, damit sie ja genug Gewinne erzielen.
Da bist Du wohl auf einer Linie mit China ... die setzen solche Grenzen - die koordinieren die Wirtschaft.
http://www.chinapolitik.de/resources/no_90.pdf
(unter uns gesagt: Ich beneide dieses Vorgehen inzwischen durchaus - Ich mag die Piketty-Marktwirtschaft nicht.)
DAS liegt in der Entscheidung der einzelnen souveränen Staaten. Niemand hat ihnen da in irgend einer Art und Weise Vorschriften zu machen. Ein System, was in den USA oder Großbritannien funktioniert, muss noch lange nicht in frankreich, Deutschland oder China funktionieren.
Jeder einzelne souveräne Staat kann ganz eigene Bildungsangebote zur Verfügung stellen - jeder Staat kann auch einen eigenen Bildungsplan festlegen. Aber dennoch kann das doch alles unter einem gemeinsamen Dach stattfinden. D.h. wenn der französische Schüler sich für deutsche Vermittlung französischer Geschichte interessiert, dann sollte das diesem interessierten Schüler (in seiner Freizeit) zugänglich sein.

Verstehst Du, wie ich das meine?
Die gibt es aber nicht, wenn man Deinen Vorstellungen folgt. Dann gibts nur nen Einheitsbrei von Googles Gnaden.
Da verstehst Du mich grundlegend falsch - ich hatte gehofft, dass das aus dem Video auch so hervorgeht :(

Es soll letztlich im idealen Fall für jeden einzelnen Mensch ein individuell angepasstes Angebot zur Verfügung stehen.
Also - nicht Einheitsbrei - sondern maximale Vielfalt.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Dark Angel »

Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:@DA
Du interpretierst immer jeden einzelnen Satz für sich allein - dabei verlierst Du die Aussage als Ganzes aus dem Blick.
(und vor allem ist es für mich äußerst mühsam darauf zu antworten)
Nö - ich verliere nicht das Ganze aus dem Blick, ich bringe es nur auf den Punkt.
Nicht die Computer/Roboter sind die "Sklaven" der Menschen, sondern genau anders rum wird ein Schuh draus, wir werden (sind es teilweise heute schon) Sklaven der Computer/Roboter/Technologie.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben: Das ist richtig - deshalb sage ich ja, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse sich ändern müssen.
Vor allem die Macht der Großkonzerne brechen. Die Antitrustgesetze, die Theodor Rossevelt durchgesetzt hat, gelten immer noch.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Das Wirtschaftssystem kann nicht mehr allein dadurch effektiv funktionieren, dass Menschen durch Vermarktung von Lebenszeit ihr Überleben sichern.
Natürlich kann es so funktionieren. Menschen sind Leistungsträger und Leistung muss entsprechend honoriert werden.
Wird sie aber gegenwärtig nicht und das liegt am Preis- und damit auch Lohndiktat der Großkonzerne ala google und Co.
Sein Überleben kann man NUR durch Leistung (allgemein Arbeit genannt) sichern, durch sonst nix.
Faulenzen wird nicht bezahlt. Und Schlaraffenland gibt's auch keins.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Vor allem ist das auch nicht mehr notwendig - wie der Artikel es gut zum Ausdruck bringt.
DAS bringt der Artikel nun grade nicht zum Ausdruck.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben: Es müssen nicht alle Menschen arbeiten und wir können trotzdem sehr viel Wohlstand generieren - weil inzwischen technologische Sklaven die Arbeit mehr und mehr übernehmen.
Menschen WOLLEN arbeiten, hat was mit Bedürfnisbefriedigung, teilweise sogar mit Selbstverwirklichung zu tun. Schon mal was von der Maslowschen Bedürfnispyramide gehört?
Menschen WOLLEN arbeiten, weil sie Nutzen FÜR die Gesellschaft bringen wollen.
In den Tag hineinleben und nix tun, bringt KEINE Befriedigung und arbeitende Menschen sehen sich keineswegs als Sklaven.
Und wie ich bereits sagte, WIR Menschen sind auf dem besten Wege Sklaven der Computer/Roboter/IT zu werden.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Deshalb will ich neue Möglichkeiten diskutieren- sowohl für einen sinnvollen Zeitvertreib (Bildung), als auch für eine leistungsorientierte soziale Absicherung.
Wer keine Arbeit findet, soll sich frei bilden und so Kompetenzen erwerben können, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden.
Genau das ist es was Dir vorschwebt - ein Zeitvertreib und zwar ein sinnloser. Bildung um der Bildung willen, ist alles andere als sinnvoll und wird vor allem (wie übrigens alles, worin man keinen Sinn, weil keinen Nutzen für die Gesellschaft) schnell öde und langweilig. Menschen, die sich bilden haben ein Ziel vor Augen und dieses Ziel hat was mit "nützlich sein" und "sich selbst bestätigen" zu tun.
Und da Du immer von "Kompetenzen" faselst - welche Kompetenzen meinst Du eigentlich? Es gibt nämlich eine ganze Menge verschiedener, höchst unterschiedlicher Kompetenzen. Also - von welchen Kompetenzen sprichst Du?
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Das ist eine Frage, wie man den Prozess interpretiert - wenn Arbeit notwendig ist, um ein Einkommen zu erzielen, dann nehmen uns Computer/Roboter die Arbeit weg - richtig.
Wenn Computer sinnvoll eingesetzt werden, passiert das nicht. Nur wenn Computer um jeden Preis eingesetzt werden. Und das ist teilweise gegenwärtig der Fall. Es interessiert niemanden, ob Menschen nicht lieber mit Menschen sprechen, statt mit Computern.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Aber: Wenn man die Gesellschaft anders einrichtet und zwar so, dass man ein Einkommen auch durch andere Wege, z.B. durch Bildung, erzielen kann, dann ist es eine sehr angenehme Entwicklung, wenn uns Computer/Roboter die Arbeit abnehmen.
Dein "Einkommen durch Bildung" ist Bildung des Geldes willen und NICHT weil man sich bilden/Wissen erlangen will.
Geld als einzige Motivation, sich Wissen anzueignen - totes Wissen, das nicht angewendet wird, ist ganz eindeutig der falsche Weg.
Bessere Möglichkeiten, höheres Einkommen durch höhere Bildung DAS ist Motivation für Bildung.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:D.h. unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kann der Prozess der Automatisierung durchaus als direkt förderungswürdig erscheinen.
Arbeit abnehmen statt Arbeit wegnehmen.
Arbeit abnehmen - Arbeit wegnehmen kommt im Endeffekt auf's gleiche raus.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Das ist zwar richtig, aber:
Ein Sternekoch kann in Zusammenarbeit mit einem hoch entwickelten Kochroboter (einer der alle Handgriffe meisterhaft [und darüber hinaus] beherrscht) ein Gericht kreieren, das den hohen Ansprüchen des Sternekochs erfüllen.
Den Ansprüchen des Sternekochs - vielleicht, aber mit Sicherheit NICHT den Ansprüchen seiner Gäste. Denen geht es nämlich um Individualität, um genau die kleinen Abweichungen die die Individualität genau dieses Sternekochs ausmachen.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Fortan kann dieses Gericht dann täglich millionenfach - "dem einfachen Bürger" - zugänglich gemacht werden.
Na sag' ich doch: Einheitsbrei, Schmeckt immer und überall gleich. Wer will dann noch essen gehen, diverse restaurants ausprobieren, wenn er eh schon weiß wi's schmeckt.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Immer das Selbe, aber immer die selbe beste Qualität.
Immer der selbe Einheitsbrei.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Und weil so ein Roboter sehr vielfältig ist, kann er auch die Gerichte vieler anderer Sterneköche kochen. Also die Auswahl ist riesig und wird immer größer - die Qualität ist immer auf höchstem Niveau - aber tatsächlich schmeckt überall alles gleich.
Du kapierst es wirklich nicht. Sterneköche sind NICHT beliebig austauschbar. Es geht ja gerade um die kleinen Unterschiede - auch um die kleinen Unterschiede im Geschmack des gleichen Gerichts, weil Sternekoch A das ein klitzekleines bisschen anders zubereitet als Sternekoch B oder C, weil er an anderes Geschacksempfinden hat.
Computer können halt nix schmecken und darum gibts auch keine Vielfalt, sondern Einheitsbrei.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Man kann ja trotzdem noch immer zu Hause kochen - spricht doch nichts dagegen - würde ich mir auch nicht von einem Roboter nehmen lassen.
;)
Ich will nicht immer selbst kochen, sondern auch mal gut essen gehen und möchte verschieden Restaurants und deren Gerichte ausprobieren. Ich habe aber keine Lust auf immer den gleichen Geschmack in den unterschiedlichsten Restaurants.
Und wie mir geht es Mio. anderen Menschen.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Und so ist das auch mit der Bildung zu verstehen - einzelne "Gerichte"(Bildungsangebote) werden perfektioniert und stehen dann allen Menschen zur Verfügung. Das kann traditionelle Bildung nicht leisten.
Und wie schon mehrfach erklärt, bleibt die soziale Komponente auf der Strecke. Es kann nämlich niemand - NIEMAND verstehst Du - überprüfenob das Bild das einen da aus der Kamera anblinzelt, einen in Echzeit anblinzelt oder aus der Retorte stammt.
Kleines Beispiel: Eine Gruppe Menschen (Schüler) interessiert sich für das gleiche Thema und will sich darüber austauschen, will etwas darüber lernen. Während es für den Schüler in Dallas 11:00 Uhr ist - also mitten in der Schulzeit, ist es für den deutschen Schüler bereits 19:00 Uhr - der muss bis zum nächsten Tag warten, bei dem Schüler in Moskau ist es bereits 21:00 Uhr - für den gilt das gleiche wie für den deutschen Schüler und für den Schüler in Honolulu isses grade mal um 5:00 Uhr - der pennt noch.
So viel zu "man kann seinem Gegenüber direkt in die Augen sehen".
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben: Hier geht es nicht um den einzelnen Menschen, sondern um die Gesellschaft.
Die Gesellschaft SIND einzelne Menschen mit ihren ganz individuellen Wünschen und Bedürfnissen.
Es geht um "DEN" Menschen und zwar um jeden einzelnen.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Die einzelnen Menschen wollen in der Summe das Internet, social Media, und alles, was sich auch verkaufen lässt - sonst würde es sich nämlich nicht verkaufen lassen.
Einzelne Menschen - im Grunde eine Minderheit - nämlich die Freaks. Alle anderen nutzen das Internet, sind aber nicht permanent online, twittern nicht permanent und sind auch nicht permanent auf Facebook präsent. DAS ist nur die zunehmende Zahl der Süchtigen und an die wenden sich die Angebote auch (traurigerweise). Die Krankenkassen wird die zunehmende Computer- und Internetsucht noch verdammt teuer zu stehen kommen - im wahrsten Sinne des Wortes. Solche Leute sind ja zu nix sinnvollem zu gebrauchen.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Und weil das so ist, weil die einzelnen Menschen diese Entwicklung wollen (und durch Konsum fördern), muss sich die Gesellschaft verändern.
Sag lieber, weil einzelne Menschen diese Entwicklung wollen - vor allem die IT-Großkonzerne wir Google und Facebook.
Aber wegen DIESER Leute muss sich die Gesellschaft nicht ändern, muss sich deren Diktat nicht unterordnen.
Ganz im Gegenteil, die sind in die Schranken zu weisen ==> Antitrustgesetze.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Da bist Du wohl auf einer Linie mit China ... die setzen solche Grenzen - die koordinieren die Wirtschaft.
Nö - aber solche Erscheinungen gab es schon mal Ende des 19. Anfang des 20. Jh, wo sich alle Macht in den Händen Einzelner befand und die auch die Politik diktierten. Denen wurde damals ein Ende bereitet ==> Antitrustgesetze und die gelten immer noch.
Und ähnliches wird auch der IT_Branche blühen. Nicht heute, nicht morgen, aber auf Dauer lassen sich die Menschen von denen nicht (bis auf's Blut) ausbeuten.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben: Jeder einzelne souveräne Staat kann ganz eigene Bildungsangebote zur Verfügung stellen - jeder Staat kann auch einen eigenen Bildungsplan festlegen. Aber dennoch kann das doch alles unter einem gemeinsamen Dach stattfinden. D.h. wenn der französische Schüler sich für deutsche Vermittlung französischer Geschichte interessiert, dann sollte das diesem interessierten Schüler (in seiner Freizeit) zugänglich sein.
Es gibt KEINE "deutsche Vermittlung französischer Geschichte", es gibt nur eine Vermittlung französischer Geschichte in deutscher Sprache. Historiker arbeiten international zusammen.
Und dergleichen IST allgemein zugänglich.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Da verstehst Du mich grundlegend falsch - ich hatte gehofft, dass das aus dem Video auch so hervorgeht :(
Ich verstehe gar nix falsch. Um Informationen zu einem bestimmten Thema zu finden, braucht's im allgemeinen eine Suchmaschien und welche ist allgegenwärtig? Dreimal darfste raten und Du darfst auch dreimal raten wer sich so ein Geschäft NICHT entgehen lässt.

[quote="Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50"Es soll letztlich im idealen Fall für jeden einzelnen Mensch ein individuell angepasstes Angebot zur Verfügung stehen.
Also - nicht Einheitsbrei - sondern maximale Vielfalt.[/quote]
Ach - und ich dachte Du wolltest Gemeinschaftsarbeit/Zusammenarbeit fördern.
Und auf einmal wieder nicht mehr.
Also bleibt doch die soziale Komponente der Bildung auf der Stecke und damit jegliche Sozialkompetenz.
Man züchtet also lauter Individualisten, ohne Sozialkompetenz und ohne Sozialstrukturen, die kann man dann bestens manipulieren
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

@ DA
Wie stellst Du Dir eigentlich diese Regulierung von Google und Co. ("Großkonzernen") praktisch vor?

...1
Menschen sind heute dazu sozialisiert Arbeiten zu wollen
eine Gesellschaft, die ohne die Pflicht/Zwang zur Arbeit auskommt, ist aber genau so vorstellbar.
(und mit hinreichender Automatisierung auch realistisch)

Anstatt Arbeit muss es nur genug andere Möglichkeiten der Selbstverwirklichung geben.
Wie Sport, Politik, Bildung, Selbstentwicklung usw.

D.h. wenn es keine Pflicht zur Arbeit gibt, entsteht auch eine Gesellschaft, in der Bürger anders sozialisiert werden.

...2
Bildung ist ein mögliches Mittel zur Entwicklung der eigenen Potentiale.
Und ja, es kann durchaus auch ein Ziel (eine Maxime) des individuellen Menschen sein, seine Potentiale durch Bildung maximal zu entwickeln.
Ich will eine Gesellschaft, die vieles fördert - sowohl (Erwerbs)Arbeit, als auch direkt die Eigenevolution durch Bildung, und vielleicht auch gemeinnützige Arbeit

...3
Und da Du immer von "Kompetenzen" faselst - welche Kompetenzen meinst Du eigentlich? Es gibt nämlich eine ganze Menge verschiedener, höchst unterschiedlicher Kompetenzen. Also - von welchen Kompetenzen sprichst Du?
Ich benutze Kompetenz im Sinne von Fertigkeiten, d.h. etwas können.

Und damit meine ich jedwede Form von Fertigkeit.
Ob Addition ganzahliger Zahlen von 1- 100.
Ob lesen und schreiben
Ob englische Zeitformen richtig nutzen
Löten
C# programmieren
usw ...

Mir geht es also wirklich um jedwede Form von Fertigkeiten, jedwede Form von Kompetenz.

...4
Bildung um der Bildung willen
ist nur eine Option:
... aber die wenigsten Menschen entwickeln ihre Potentiale nur auf Grund des Anspruchs die eigenen Möglichkeiten maximal entfalten zu wollen.
... die meisten Menschen bilden sich, um nützlich für die Gesellschaft zu werden (bzw. egoistisch, um einen guten Lohn zu erzielen) - auch das soll gefördert werden:
... und dann gibt es auch Menschen, die würden heute einfach in den Tag hinein leben, die aber durch einen finanziellen Anreiz (Bildungseinkommen) zu Bildung gelockt werden und die im Laufe einiger Zeit (vielleicht auch Jahre) soviele Kompetenzen erwerben, dass sie einen guten Job bekommen - die Leistung dieser Menschen wird heute von der Gesellschaft nicht abgerufen

...5
Geld als einzige Motivation
Wie bereits eben gesagt - Menschen sind sehr verschieden
Der eine bildet sich, weil er wissen und verstehen will, der andere bildet sich, damit er einen guten Job findet und ein dritter bildet sich überhaupt nur dann, wenn er dafür direkt Geld erhält.

Einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen die eigenen Möglichkeiten umfassender zu entwickeln, halte ich für äußerst wichtig für die Zukunft unserer modernen Gesellschaft.
In Zukunft geht es noch weit mehr als heute um Innovation und um Berufe, die einen hohen Ausbildungsgrad benötigen.

...6
zu den Sternekochspeisen:
Sicher ist es ein Unterschied, ob ich in ein Restaurant gehe, wo ein Sternekoch live kocht. Das wird es auch in Zukunft geben.
Aber das werden sich auch in Zukunft nur wenige Menschen leisten können.

Wenn es aber ein Restaurant gibt, in dem ein sehr fortschrittlicher Küchenautomat arbeitet, der Speisen auf Sternekochniveau zaubern kann und ein großes Reportoire an derartigen hoch qualitativen Speisen zubereiten kann, dann wird dieses Restaurant sehr wahrscheinlich auf dem Markt (wohl als Frenchaiseunternehmen) bestehen können.

Und diese Entwicklung begrüße ich.

...7
Nicht nur eine Minderheit nutzt Facebook - die Freaks nutzen Facebook z.B. inzwischen kaum noch - das sind längst die Muttis und Normalos.
Die technologische Entwicklung wird längst nicht mehr von Freaks allein getrieben.
Oder was meinst, Du warum nach Facebook, Sony nun auch Samsung in den Wettbewerb um VR-Brillen eingestiegen ist?
http://www.golem.de/news/galaxy-wearabl ... 06677.html
Wegen ein paar Freaks? Nein Virtual Reality wird in naher Zukunft ein Massenphänomen.

...8
Geschichte wird in verschiedenen Ländern sehr verschieden dargestellt. Darum geht es.
China interpretiert das Weltgeschehen anders, als Deutschland.
Es geht zwar um die selbe Geschichte, diese Geschichte wird aber aus verschiedenen Perspektiven ganz unterschiedlich erzählt
... Es wäre anmaßend zu sagen - die deutsche Sicht auf das Weltgeschehen wäre die einzig richtige.
... Durch die Digitalisierung der Bildung können solche verschiedenen Perspektiven besser miteinander verglichen werden.

...9
und nein
... die soziale Kompetente muss nicht auf der Strecke bleiben - sie bleibt nur dann auf der Strecke, wenn man es falsch angeht.


Schüler sollen individuell lernen, was man individuell am besten lernt (Bsp. Mathematik)
Schüler sollen in Gruppen lernen , was man in Gruppen am besten lernt (Bsp.: Experimente, Diskutieren)
Schüler sollen in internationalen virtuellen Gruppen lernen, was sich in internationalen virtuellen Gruppen am besten lernt.

Und dabei soll es grundsätzlich maximale Pluralität geben
Jeder, der will, kann Lehrangebote entwickeln und den Schülern anbieten - letztlich entscheiden die Schüler, was sie nutzen und was nicht.
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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Dark Angel »

Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:@ DA
Wie stellst Du Dir eigentlich diese Regulierung von Google und Co. ("Großkonzernen") praktisch vor?
Genauso wie seinerzeit bei "Standard-Oil" und vor nicht allzu langer Zeit bei "microsoft".
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:...1
Menschen sind heute dazu sozialisiert Arbeiten zu wollen
Was heißt heute?
Menschen haben schon immer gearbeitet. Arbeit ist der wichtigste Teil/die wichtigste Triebkraft menschlicher und gesellschaftlicher Entwicklung.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:eine Gesellschaft, die ohne die Pflicht/Zwang zur Arbeit auskommt, ist aber genau so vorstellbar.
(und mit hinreichender Automatisierung auch realistisch)
In welcher Gesellschaft gibt es denn die Pflicht zur Arbeit? Wo steht, dass Arbeit/arbeiten Pflicht ist?
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Anstatt Arbeit muss es nur genug andere Möglichkeiten der Selbstverwirklichung geben.
Wie Sport, Politik, Bildung, Selbstentwicklung usw.
Diese Möglichkeiten gibt es heute schon. Nur ist a) Arbeit für viele Teil der Selbstverwirklichung und b) müssen die anderen Möglichkeiten finanziert werden, und zwar von jedem selbst und diese Finanzierung geschieht mittels Arbeitseinkommen.
Der Staat/ die Gesellschaft ist NICHT für die Selbstverwirklichunbg des Einzelnen verantwortlich und hat diese auch nicht zu finanzieren. Ist und bleibt Privatangelegenheit worin genau für den Einzelnen Selbstverwirklichung besteht.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:D.h. wenn es keine Pflicht zur Arbeit gibt, entsteht auch eine Gesellschaft, in der Bürger anders sozialisiert werden.
Es gibt schon heute keine Pflicht zur Arbeit. Und wie kommst Du auf das schmale Brett, dass sich alle Menschen mit und über (ihre) Arbeit identifizieren?
Und außerdem ist es schon mal so richtig schief gegangen, einen "neuen Menschen" zu "formen"/erziehen.
Wie kommst Du auf die Idee, ein Sozialisierungsprozess könnte genau nach Deinen Vorstellungen ablaufen und dass Menschen sich gängeln lassen? Mit Eigenverantwortung/selbstbestimmten Entscheidungen hat das Ganze doch nix zu tun.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:...2
Bildung ist ein mögliches Mittel zur Entwicklung der eigenen Potentiale.
Richtig - und es ist jedem selbst überlassen, ob er sein Potential entwickelt und ausschöpft oder nicht. Ob er Bildung nutzt oder nicht.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Und ja, es kann durchaus auch ein Ziel (eine Maxime) des individuellen Menschen sein, seine Potentiale durch Bildung maximal zu entwickeln.
1. Jeder Mensch IST ein Individuum, hat entsprechend auch ganz individuelle Ziele.

2. Kann sein, muss aber nicht. Und die wenigsten wollen ein Leben lang nur irgendwas lernen. Menschen haben die unterschiedlichsten Interessen und sie werden nur dann und nur die Angebote nutzen, die ihren Interessen dienen, werden sich nur das Wissen aneignen, was sie auch interessiert.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Ich will eine Gesellschaft, die vieles fördert - sowohl (Erwerbs)Arbeit, als auch direkt die Eigenevolution durch Bildung, und vielleicht auch gemeinnützige Arbeit
Tut unsere Gesellschaft bereits heute. Förderung bedeutet aber NICHT, dass die Gesellschaft alles finanzieren muss.
Geht gar nicht, weil die finanziellen Mittel erst mal erwirtschaftet werden müssen.

Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben: Ich benutze Kompetenz im Sinne von Fertigkeiten, d.h. etwas können.

Und damit meine ich jedwede Form von Fertigkeit.
Ob Addition ganzahliger Zahlen von 1- 100.
Ob lesen und schreiben
Ob englische Zeitformen richtig nutzen
Löten
C# programmieren
usw ...


Mir geht es also wirklich um jedwede Form von Fertigkeiten, jedwede Form von Kompetenz.
Das was Du aufzählst jat mit "jedwede Form von Kompetenz" aber nix zu tun.
Nach Deinem Modell werden weder soziale noch personale Kompetenz entwickelt. Kompetenz umfasst sehr viel mehr als nur Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dazu gehören Denkmethoden, Selbstorganisation, die eigenen Motivationen, Emotionen u.v.m.

...4
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben: ist nur eine Option:
... aber die wenigsten Menschen entwickeln ihre Potentiale nur auf Grund des Anspruchs die eigenen Möglichkeiten maximal entfalten zu wollen.
... die meisten Menschen bilden sich, um nützlich für die Gesellschaft zu werden (bzw. egoistisch, um einen guten Lohn zu erzielen) - auch das soll gefördert werden:
Ja und? Menschen sind nun mal egoistisch. Und daran wird sich auch nix ändern, auch nicht mit voll digitalisierter Bildung (mit solcher schon gar nicht)
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:... und dann gibt es auch Menschen, die würden heute einfach in den Tag hinein leben, die aber durch einen finanziellen Anreiz (Bildungseinkommen) zu Bildung gelockt werden und die im Laufe einiger Zeit (vielleicht auch Jahre) soviele Kompetenzen erwerben, dass sie einen guten Job bekommen - die Leistung dieser Menschen wird heute von der Gesellschaft nicht abgerufen
1. Falls Du Dich da mal nicht ganz gewaltig täuscht.

2. Beschränkst Du Kompetenz schon wieder oder immer noch auf die reine Fachkompetenz.
Und was ist mit sozialer oder personaler Kompetenz?
DIE werden mit Deinem "Bilddungseinkommen" NICHT entwickelt, die bleiben im Gegenteil auf der Strecke.
...5
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben: Wie bereits eben gesagt - Menschen sind sehr verschieden
Der eine bildet sich, weil er wissen und verstehen will, der andere bildet sich, damit er einen guten Job findet und ein dritter bildet sich überhaupt nur dann, wenn er dafür direkt Geld erhält.
Die Punkte 1 und 2 fallen bei einem "Bildungseinkommen" weg. Dir geht es im Grunde ja eh nicht um Bildung, Dir geht es NUR um Wissensvermittlung (denn Erzeihung, Sozialisation etc funktioniert NICHT digital-isiert). Geld ist dann die einzige Motivation, die für die Wissensaneignung noch übrig bleibt.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen die eigenen Möglichkeiten umfassender zu entwickeln, halte ich für äußerst wichtig für die Zukunft unserer modernen Gesellschaft.
In Zukunft geht es noch weit mehr als heute um Innovation und um Berufe, die einen hohen Ausbildungsgrad benötigen.
Dafür bedarf es aber ganz anderer Motivation.
Dafür bezahlt werden, DAMIT die Leute etwas lernen ist in höchstem Maße kontraproduktiv.
Es wird dann nämlich niemanden mehr geben, der "Wissen schafft", alle werden nur das Wissen konsumieren (wollen) welches bereits vorhanden ist und das ist das Ende jeglicher gesellschaftlicher Entwicklung.

...6
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:zu den Sternekochspeisen:
Sicher ist es ein Unterschied, ob ich in ein Restaurant gehe, wo ein Sternekoch live kocht. Das wird es auch in Zukunft geben.
Aber das werden sich auch in Zukunft nur wenige Menschen leisten können.
Ja und - wo ist das Problem? Ein Sternerestaurant können sich auch heute nur wenige Menschen leisten und dennoch gehen die meisten auch gerne mal in ein Restaurant bzw probieren gern die unterschiedlichsten aus. Und sie tun das, weil sie wissen, dass das Essen in jedem Restaurant ein wenig anders schmeckt. DAS ist ja gerade das Entscheidende!
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Wenn es aber ein Restaurant gibt, in dem ein sehr fortschrittlicher Küchenautomat arbeitet, der Speisen auf Sternekochniveau zaubern kann und ein großes Reportoire an derartigen hoch qualitativen Speisen zubereiten kann, dann wird dieses Restaurant sehr wahrscheinlich auf dem Markt (wohl als Frenchaiseunternehmen) bestehen können.
Dann ist das Einheitsbrei, weil in jedem Restaurant der Kette, jedes Essen gleich schmeckt. Das ist fade und langweilig.
Menschen (außer Dir vielleicht) haben lieber mit Menschen zu tun als mit emotionslosen Maschinen.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Und diese Entwicklung begrüße ich.
Da bist Du wahrscheinlich der Einzige.
...7
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Nicht nur eine Minderheit nutzt Facebook - die Freaks nutzen Facebook z.B. inzwischen kaum noch - das sind längst die Muttis und Normalos.
Facebook war ein Beispiel. Ich hätte auch schreiben können "soziale" Netzwerke aller Art.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Die technologische Entwicklung wird längst nicht mehr von Freaks allein getrieben.
Oder was meinst, Du warum nach Facebook, Sony nun auch Samsung in den Wettbewerb um VR-Brillen eingestiegen ist?
http://www.golem.de/news/galaxy-wearabl ... 06677.html
Wegen ein paar Freaks? Nein Virtual Reality wird in naher Zukunft ein Massenphänomen.
1. Die Dinger werden entwickelt, um Bedürfnisse zu wecken und nicht weil Bedarf an den Dingern besteht. Den Leuten wird eingeredet, dass virtual Reality ganz toll ist und dass sie das unbedingt erleben müssen ==> Menschen werden manipuliert, Freaks lassen sich als erste manipulieren und manipulieren dann ihrerseits andere.
Der Grund warum da auch Sony, Samsung und andere einsteigen ist der, dass sie auch was vom Kuchen (ähem Markt) abhaben wollen, aber NICHT weil die Leute nun unbedingt alle nur auf das Zeug warten.

2. Wird Computer-, Internet und VR-Sucht ein Massenphänomen.

3. Kannst Du (und die Entwickler) sich auch ganz gewaltig täuschen und die Dinger werden nur von paar Freaks genutzt und ansonsten Ladenhüter. (Die Matrix lässt grüßen)

...8
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Geschichte wird in verschiedenen Ländern sehr verschieden dargestellt. Darum geht es.
China interpretiert das Weltgeschehen anders, als Deutschland.
Es geht zwar um die selbe Geschichte, diese Geschichte wird aber aus verschiedenen Perspektiven ganz unterschiedlich erzählt
... Es wäre anmaßend zu sagen - die deutsche Sicht auf das Weltgeschehen wäre die einzig richtige.
... Durch die Digitalisierung der Bildung können solche verschiedenen Perspektiven besser miteinander verglichen werden.
Kapierst Du's wirklich nicht? Geschichte wird NICHT nur aus Sicht eines einzelnen/einzigen Landes dargestellt. Historiker arbeiten auf internationaler Ebene zusammen. Wenn es beispielsweise um die Schlacht bei Gaugamela geht, arbeiten Militärhistoriker aus Westpoint, mit denen aus Sandhorst genauso zusammen wie mit deutschen oder französischen - ja sogar chinesischen oder japanischen Militärhistorikern zusammen. Sie analysieren gemeinsam, tauschen sich aus. Da gibt es keine verschiedenen Perspektiven, kein ganz unterschiedlich erzählen oder einzig wahre Sicht. Gleiches trifft für jeden Zweig der Geschichts- und Altertumsforschung zu.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:...9
und nein
... die soziale Kompetente muss nicht auf der Strecke bleiben - sie bleibt nur dann auf der Strecke, wenn man es falsch angeht.
Die bleibt auf jeden Fall auf der Strecke.
Ich habe es Dir nun schon mehrfach erläutert, dass Menschen andere Menschen anhand ihrer Körpersprache beurteilen und DAS funktioniert nur im direkten Kontakt. Das funktioniert NICHT via Kamera.
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Schüler sollen individuell lernen, was man individuell am besten lernt (Bsp. Mathematik)
Wie kommst Du auf das schmale Brett, dass mathematische Probleme am besten allein/individuell gelöst werden bzw die Lösung allein/individuell erlernt wird?
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Schüler sollen in Gruppen lernen , was man in Gruppen am besten lernt (Bsp.: Experimente, Diskutieren)
Schüler sollen in internationalen virtuellen Gruppen lernen, was sich in internationalen virtuellen Gruppen am besten lernt.
Und gerade das mit dem international funktioniert nicht. Schon mal was von Zeitzonen gehört? Das passt schon zwischen Deutschland und Frankreich, Großbritannien, Spanien oder Grichenland nicht mehr, geschweige denn weiter entfernt.
Zur Erinnerung: Wenn es in Dallas (Texas) 11:00 Uhr ist, ist es in Deutschland 19:00, in Moskau 21:00 Uhr und in Honolulu 5:00 Uhr.
Wie sollen die Schüler zusammen lernen? Das funktioniert nicht!
Sri Aurobindo » Mo 26. Mai 2014, 12:46 hat geschrieben:Und dabei soll es grundsätzlich maximale Pluralität geben
Jeder, der will, kann Lehrangebote entwickeln und den Schülern anbieten - letztlich entscheiden die Schüler, was sie nutzen und was nicht.
Sowas ist nun wirklich der größte Nonsens. Jeder lernt was und wozu er grade Lust hat. Nach welchen Kriterien soll denn ermittelt werden inwieweit der jeweilige Schüler das Erlernte begriffen hat, nach welchen Kriterien die Leistungen verglichen oder gar geprüft werden?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: (Direkte) Kompetenzgeregelte Demokratie -

Beitrag von Sri Aurobindo »

Ist noch ein weiter Weg - aber die kompetenzgeregelte Demokratie wird die parlamentarische Demokratie ablösen.
Die technischen Möglichkeiten dafür werden immer besser.
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