Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:@DA
Du interpretierst immer jeden einzelnen Satz für sich allein - dabei verlierst Du die Aussage als Ganzes aus dem Blick.
(und vor allem ist es für mich äußerst mühsam darauf zu antworten)
Nö - ich verliere nicht das Ganze aus dem Blick, ich bringe es nur auf den Punkt.
Nicht die Computer/Roboter sind die "Sklaven" der Menschen, sondern genau anders rum wird ein Schuh draus, wir werden (sind es teilweise heute schon) Sklaven der Computer/Roboter/Technologie.
Vor allem die Macht der Großkonzerne brechen. Die Antitrustgesetze, die Theodor Rossevelt durchgesetzt hat, gelten immer noch.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Das Wirtschaftssystem kann nicht mehr allein dadurch effektiv funktionieren, dass Menschen durch Vermarktung von Lebenszeit ihr Überleben sichern.
Natürlich kann es so funktionieren. Menschen sind Leistungsträger und Leistung muss entsprechend honoriert werden.
Wird sie aber gegenwärtig nicht und das liegt am Preis- und damit auch Lohndiktat der Großkonzerne ala google und Co.
Sein Überleben kann man NUR durch Leistung (allgemein Arbeit genannt) sichern, durch sonst nix.
Faulenzen wird nicht bezahlt. Und Schlaraffenland gibt's auch keins.
DAS bringt der Artikel nun grade nicht zum Ausdruck.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:
Es müssen nicht alle Menschen arbeiten und wir können trotzdem sehr viel Wohlstand generieren - weil inzwischen technologische Sklaven die Arbeit mehr und mehr übernehmen.
Menschen WOLLEN arbeiten, hat was mit Bedürfnisbefriedigung, teilweise sogar mit Selbstverwirklichung zu tun. Schon mal was von der Maslowschen Bedürfnispyramide gehört?
Menschen WOLLEN arbeiten, weil sie Nutzen FÜR die Gesellschaft bringen wollen.
In den Tag hineinleben und nix tun, bringt KEINE Befriedigung und arbeitende Menschen sehen sich keineswegs als Sklaven.
Und wie ich bereits sagte, WIR Menschen sind auf dem besten Wege Sklaven der Computer/Roboter/IT zu werden.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Deshalb will ich neue Möglichkeiten diskutieren- sowohl für einen sinnvollen Zeitvertreib (Bildung), als auch für eine leistungsorientierte soziale Absicherung.
Wer keine Arbeit findet, soll sich frei bilden und so Kompetenzen erwerben können, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden.
Genau das ist es was Dir vorschwebt - ein Zeitvertreib und zwar ein sinnloser. Bildung um der Bildung willen, ist alles andere als sinnvoll und wird vor allem (wie übrigens alles, worin man keinen Sinn, weil keinen Nutzen für die Gesellschaft) schnell öde und langweilig. Menschen, die sich bilden haben ein Ziel vor Augen und dieses Ziel hat was mit "nützlich sein" und "sich selbst bestätigen" zu tun.
Und da Du immer von "Kompetenzen" faselst - welche Kompetenzen meinst Du eigentlich? Es gibt nämlich eine ganze Menge verschiedener, höchst unterschiedlicher Kompetenzen. Also - von welchen Kompetenzen sprichst Du?
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Das ist eine Frage, wie man den Prozess interpretiert - wenn Arbeit notwendig ist, um ein Einkommen zu erzielen, dann nehmen uns Computer/Roboter die Arbeit weg - richtig.
Wenn Computer sinnvoll eingesetzt werden, passiert das nicht. Nur wenn Computer um jeden Preis eingesetzt werden. Und das ist teilweise gegenwärtig der Fall. Es interessiert niemanden, ob Menschen nicht lieber mit Menschen sprechen, statt mit Computern.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Aber: Wenn man die Gesellschaft anders einrichtet und zwar so, dass man ein Einkommen auch durch andere Wege, z.B. durch Bildung, erzielen kann, dann ist es eine sehr angenehme Entwicklung, wenn uns Computer/Roboter die Arbeit abnehmen.
Dein "Einkommen durch Bildung" ist Bildung des Geldes willen und NICHT weil man sich bilden/Wissen erlangen will.
Geld als
einzige Motivation, sich Wissen anzueignen - totes Wissen, das nicht angewendet wird, ist ganz eindeutig der falsche Weg.
Bessere Möglichkeiten, höheres Einkommen durch höhere Bildung DAS ist Motivation für Bildung.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:D.h. unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kann der Prozess der Automatisierung durchaus als direkt förderungswürdig erscheinen.
Arbeit abnehmen statt Arbeit wegnehmen.
Arbeit abnehmen - Arbeit wegnehmen kommt im Endeffekt auf's gleiche raus.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Das ist zwar richtig, aber:
Ein Sternekoch kann in Zusammenarbeit mit einem hoch entwickelten Kochroboter (einer der alle Handgriffe meisterhaft [und darüber hinaus] beherrscht) ein Gericht kreieren, das den hohen Ansprüchen des Sternekochs erfüllen.
Den Ansprüchen des Sternekochs - vielleicht, aber mit Sicherheit NICHT den Ansprüchen seiner Gäste. Denen geht es nämlich um Individualität, um genau die kleinen Abweichungen die die Individualität genau dieses Sternekochs ausmachen.
Na sag' ich doch: Einheitsbrei, Schmeckt immer und überall gleich. Wer will dann noch essen gehen, diverse restaurants ausprobieren, wenn er eh schon weiß wi's schmeckt.
Immer der selbe Einheitsbrei.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Und weil so ein Roboter sehr vielfältig ist, kann er auch die Gerichte vieler anderer Sterneköche kochen. Also die Auswahl ist riesig und wird immer größer - die Qualität ist immer auf höchstem Niveau - aber tatsächlich schmeckt überall alles gleich.
Du kapierst es wirklich nicht. Sterneköche sind NICHT beliebig austauschbar. Es geht ja gerade um die kleinen Unterschiede - auch um die kleinen Unterschiede im Geschmack des
gleichen Gerichts, weil Sternekoch A das ein klitzekleines bisschen anders zubereitet als Sternekoch B oder C, weil er an anderes Geschacksempfinden hat.
Computer können halt nix schmecken und darum gibts auch keine Vielfalt, sondern Einheitsbrei.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Man kann ja trotzdem noch immer zu Hause kochen - spricht doch nichts dagegen - würde ich mir auch nicht von einem Roboter nehmen lassen.

Ich will nicht immer selbst kochen, sondern auch mal gut essen gehen und möchte verschieden Restaurants und deren Gerichte ausprobieren. Ich habe aber keine Lust auf immer den gleichen Geschmack in den unterschiedlichsten Restaurants.
Und wie mir geht es Mio. anderen Menschen.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Und so ist das auch mit der Bildung zu verstehen - einzelne "Gerichte"(Bildungsangebote) werden perfektioniert und stehen dann allen Menschen zur Verfügung. Das kann traditionelle Bildung nicht leisten.
Und wie schon mehrfach erklärt, bleibt die soziale Komponente auf der Strecke. Es kann nämlich niemand - NIEMAND verstehst Du - überprüfenob das Bild das einen da aus der Kamera anblinzelt, einen in Echzeit anblinzelt oder aus der Retorte stammt.
Kleines Beispiel: Eine Gruppe Menschen (Schüler) interessiert sich für das gleiche Thema und will sich darüber austauschen, will etwas darüber lernen. Während es für den Schüler in Dallas 11:00 Uhr ist - also mitten in der Schulzeit, ist es für den deutschen Schüler bereits 19:00 Uhr - der muss bis zum nächsten Tag warten, bei dem Schüler in Moskau ist es bereits 21:00 Uhr - für den gilt das gleiche wie für den deutschen Schüler und für den Schüler in Honolulu isses grade mal um 5:00 Uhr - der pennt noch.
So viel zu "man kann seinem Gegenüber direkt in die Augen sehen".
Die Gesellschaft SIND einzelne Menschen mit ihren ganz individuellen Wünschen und Bedürfnissen.
Es geht um "DEN" Menschen und zwar um jeden einzelnen.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Die einzelnen Menschen wollen in der Summe das Internet, social Media, und alles, was sich auch verkaufen lässt - sonst würde es sich nämlich nicht verkaufen lassen.
Einzelne Menschen - im Grunde eine Minderheit - nämlich die Freaks. Alle anderen nutzen das Internet, sind aber nicht permanent online, twittern nicht permanent und sind auch nicht permanent auf Facebook präsent. DAS ist nur die zunehmende Zahl der Süchtigen und an die wenden sich die Angebote auch (traurigerweise). Die Krankenkassen wird die zunehmende Computer- und Internetsucht noch verdammt teuer zu stehen kommen - im wahrsten Sinne des Wortes. Solche Leute sind ja zu nix sinnvollem zu gebrauchen.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben:Und weil das so ist, weil die einzelnen Menschen diese Entwicklung wollen (und durch Konsum fördern), muss sich die Gesellschaft verändern.
Sag lieber, weil einzelne Menschen diese Entwicklung wollen - vor allem die IT-Großkonzerne wir Google und Facebook.
Aber wegen DIESER Leute muss sich die Gesellschaft nicht ändern, muss sich deren Diktat nicht unterordnen.
Ganz im Gegenteil, die sind in die Schranken zu weisen ==> Antitrustgesetze.
Nö - aber solche Erscheinungen gab es schon mal Ende des 19. Anfang des 20. Jh, wo sich alle Macht in den Händen Einzelner befand und die auch die Politik diktierten. Denen wurde damals ein Ende bereitet ==> Antitrustgesetze und die gelten immer noch.
Und ähnliches wird auch der IT_Branche blühen. Nicht heute, nicht morgen, aber auf Dauer lassen sich die Menschen von denen nicht (bis auf's Blut) ausbeuten.
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50 hat geschrieben: Jeder einzelne souveräne Staat kann ganz eigene Bildungsangebote zur Verfügung stellen - jeder Staat kann auch einen eigenen Bildungsplan festlegen. Aber dennoch kann das doch alles unter einem gemeinsamen Dach stattfinden. D.h. wenn der französische Schüler sich für deutsche Vermittlung französischer Geschichte interessiert, dann sollte das diesem interessierten Schüler (in seiner Freizeit) zugänglich sein.
Es gibt KEINE "deutsche Vermittlung französischer Geschichte", es gibt nur eine Vermittlung französischer Geschichte in deutscher Sprache. Historiker arbeiten
international zusammen.
Und dergleichen IST allgemein zugänglich.
Ich verstehe gar nix falsch. Um Informationen zu einem bestimmten Thema zu finden, braucht's im allgemeinen eine Suchmaschien und welche ist allgegenwärtig? Dreimal darfste raten und Du darfst auch dreimal raten wer sich so ein Geschäft NICHT entgehen lässt.
[quote="
Sri Aurobindo » Sa 24. Mai 2014, 16:50"Es soll letztlich im idealen Fall für jeden einzelnen Mensch ein individuell angepasstes Angebot zur Verfügung stehen.
Also - nicht Einheitsbrei - sondern maximale Vielfalt.[/quote]
Ach - und ich dachte Du wolltest Gemeinschaftsarbeit/Zusammenarbeit fördern.
Und auf einmal wieder nicht mehr.
Also bleibt doch die soziale Komponente der Bildung auf der Stecke und damit jegliche Sozialkompetenz.
Man züchtet also lauter Individualisten, ohne Sozialkompetenz und ohne Sozialstrukturen, die kann man dann bestens manipulieren
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen