Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industrie

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Antisozialist
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 15:53 hat geschrieben: Du wirst mir sowieso nicht antworten, wenn ich auf deinen Beitrag reagiere. Ich hab das jetzt schon mindestens 10 mal erklärt in welchen Bereichen ich mir Lohnerhöhungen vorstelle, wie ich mir das politisch vorstelle, dass diese zustande kommen und was mich ich mir für Auswirkungen daraus erhoffe.

Und dass man durch eine H4 Erhöhung keine Arbeitsplätze schafft!!!!!!!!!!!!!!! weiß ich selbst.

So und nun mach ich mal weiter damit "Deutschland an die Wand zu fahren", "Unternehmen in den Abgrund zu reißen", die "DDR wiedereinzuführen" und "die Marktwirtschaft außer Kraft zu setzen".. Was ihr mir so alles zutraut, wirklich erstaunlich :D
Durch staatlich organisierte Umverteilungen schafft man keine zusätzliche Güternachfrage, sondern verlagert sie bestenfalls in andere Branchen.

Die zusätzliche Kaufkraft für Niedriglöhner führt je nach Wettbewerbssituation zu weniger Kaufkraft bei Arbeitgebern oder Kunden. Diese werden jedoch versuchen, die teurer gewordenen Niedriglöhner durch mehr Eigenleistung oder die Beauftragung prekärer Selbständiger überflüssig zu machen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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The_Gunslinger
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Adam Smith » Mo 21. Apr 2014, 17:37 hat geschrieben: Weil ausländische Kunden anders bezahlen als deutsche Kunden? In Deutschland bezahlen Verbraucher direkt und Firmen mit einem Zahlungsziel von 30 Taten. Und das ist jetzt bei Kunden z.B. in Belgien anders?
Die können unterm Strich nur das zurückbezahlen, was von ihrem eigenen BIP dafür übrig bleibt. Der wirtschaftliche Gesamtoutput muss also zur Finanzierung reichen.
Also selbst wenn Unternehmen X erstmal bezahlt, bekommt Unternehmen X das Geld ja nicht aus dem nichts, sondern muss es irgendwie wieder reinbekommen. Rendite und so.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

jorikke » Mo 21. Apr 2014, 17:47 hat geschrieben: Danke für die Mühe.
Es ging um den Satz "Kapital und Ersparnisse fließen ins Ausland."
Deine Erklärung konnte ich ziemlich mühelos nachvollziehen.
Den Zusammenhang nicht.
Warum ist es negativ für Deutschland wenn etwas ins Ausland fließt aber mehr zurückkommt?

Abschreibungen in Milliardenhöhe sind bei unserem Exportvolumen Peanuts und eingepreist.
Bei Privatkrediten müssen die Banken auch etwa 1,5% abschreiben.
Steckt in der Kalkulation drin.
Der Abfluss von Kapital beeinträchtigt die Entwicklung der Reallöhne und des Steueraufkommens im eigenen Land.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 18:52 hat geschrieben: Die können unterm Strich nur das zurückbezahlen, was von ihrem eigenen BIP dafür übrig bleibt. Der wirtschaftliche Gesamtoutput muss also zur Finanzierung reichen.
Also selbst wenn Unternehmen X erstmal bezahlt, bekommt Unternehmen X das Geld ja nicht aus dem nichts, sondern muss es irgendwie wieder reinbekommen. Rendite und so.
Das schaffen einige Unternehmen und andere eben nicht. Der Markt regelt, welches Unternehmen am Markt bestehen bleibt. Aber, dass die Waren bezahlt werden müssen, ansonsten könnten die dt. Firmen gar keine Gewinne verbuchen, wenn die Produkte verkauft und bezahlt wurden.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

jorikke » Mo 21. Apr 2014, 17:47 hat geschrieben:
Danke für die Mühe.
Es ging um den Satz "Kapital und Ersparnisse fließen ins Ausland."
Deine Erklärung konnte ich ziemlich mühelos nachvollziehen.
Den Zusammenhang nicht.
Warum ist es negativ für Deutschland wenn etwas ins Ausland fließt aber mehr zurückkommt?
Kapital und Ersparnisse ist natürlich ungeschickt formuliert, denn es läuft bei beiden Begriffen ja aufs gleiche raus.

Es ist nicht schlecht, wenn Kapital ins Ausland fließt und mit Rendite zurückkommt. Im Gegenteil! Es entstehen Probleme, wenn andere Länder das Geld nicht mehr zurückzahlen können. In einer Währungsunion ist das ein besonderes Problem, weil sie sich noch nicht mal richtig dagegen wehren können: Alle Länder haben die gleiche Währung und den gleichen Wechselkurs und müssen ihren Preiskampf daher vor allem über die Löhne austragen. Griechenland oder Spanien konnten unter diesen Umständen kaum Exporte zustande bringen. Deutschland hat enorme Überschüsse angehäuft.

Außerdem steht das exportierte Kapital erstmal nicht für inländische Inventionen zur Verfügung. Die deutschen Unternehmensinvestitionen stagnieren seit Jahren. Auch hätte es z.B. in höhere Löhne oder wichtige Staatsausgaben fließen können.
jorikke » Mo 21. Apr 2014, 17:47 hat geschrieben:Abschreibungen in Milliardenhöhe sind bei unserem Exportvolumen Peanuts und eingepreist.
Bei Privatkrediten müssen die Banken auch etwa 1,5% abschreiben.
Steckt in der Kalkulation drin.
Im Handelsblatt waren von 400 Mrd. € die Rede, das ist kein Peanuts, sondern ein massives Problem. Die betreffenden Länder bekommen ja kaum noch Geld von den Finanzmärkten, es könnten also durchaus weitere Abschreibungen folgen.

Und was ist wenn Steuerzahler dafür aufkommen müssen, ist es dann immer noch Peanuts?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Mo 21. Apr 2014, 17:56 hat geschrieben: Das schaffen einige Unternehmen und andere eben nicht. Der Markt regelt, welches Unternehmen am Markt bestehen bleibt. Aber, dass die Waren bezahlt werden müssen, ansonsten könnten die dt. Firmen gar keine Gewinne verbuchen, wenn die Produkte verkauft und bezahlt wurden.
Keine Angst, die deutschen Firmen bekommen natürlich erstmal ihr Geld, sonst würden sie ja nichts mehr exportieren wollen. Dafür wird ja gerade der Kredit aufgenommen.

Aber wenn am Ende rauskommt, dass Länder zahlungsfähig sind und Kredite abgeschrieben werden müssen, kommt ja irgendwer dafür auf. Möchtest du als Steuerzahler gerne dafür aufkommen?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 18:52 hat geschrieben:
Die können unterm Strich nur das zurückbezahlen, was von ihrem eigenen BIP dafür übrig bleibt. Der wirtschaftliche Gesamtoutput muss also zur Finanzierung reichen.
Also selbst wenn Unternehmen X erstmal bezahlt, bekommt Unternehmen X das Geld ja nicht aus dem nichts, sondern muss es irgendwie wieder reinbekommen. Rendite und so.
Und wenn jetzt NRW mehr nach Brandenburg exportiert als importier? Ist das jetzt auch schlecht und muss beendet werden?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 19:02 hat geschrieben: Kapital und Ersparnisse ist natürlich ungeschickt formuliert, denn es läuft bei beiden Begriffen ja aufs gleiche raus.

Es ist nicht schlecht, wenn Kapital ins Ausland fließt und mit Rendite zurückkommt. Im Gegenteil! Es entstehen Probleme, wenn andere Länder das Geld nicht mehr zurückzahlen können.
Wieso Länder? Die Export/Import Geschäfte laufen größenteils zwischen privaten Unternehmen ab. Deine Ländersichtweise kommt nur wegen dem Euro ins Spiel, hat aber mit diesem nur bedingt zu tun.
In einer Währungsunion ist das ein besonderes Problem, weil sie sich noch nicht mal richtig dagegen wehren können: Alle Länder haben die gleiche Währung und den gleichen Wechselkurs und müssen ihren Preiskampf daher vor allem über die Löhne austragen. Griechenland oder Spanien konnten unter diesen Umständen kaum Exporte zustande bringen. Deutschland hat enorme Überschüsse angehäuft.
Das ist doch zu einfach gesprungen. Deutschland bietet hochwertige Waren und zu einem guten Preis an. Im übrigen sind die Verflechtungen auch nicht so simpel, wie du es darstellst. Wenn in Deutschland Seat verkauft werden, dann kommt das Seat-Werken in Spanien entgegen und steigert gleichzeitig das Konzern-Ergebnis von VW. Warum sollte jetzt VW sein Stammwerk in Wolfsburg unprofitabel betreiben? Wem bringt das was?
Außerdem steht das exportierte Kapital erstmal nicht für inländische Inventionen zur Verfügung. Die deutschen Unternehmensinvestitionen stagnieren seit Jahren. Auch hätte es z.B. in höhere Löhne oder wichtige Staatsausgaben fließen können.
Weil die deutschen Unternehmen im Ausland wachsen! Ich habe es ja schon gesagt, der Markt ist gesättigt. Die Autoverkäufe in Europa stagnieren oder sind sogar rückläufig. Warum sollte da ein Autobauer in diesen Markt investieren, wenn in China die Post abgeht?
Im Handelsblatt waren von 400 Mrd. € die Rede, das ist kein Peanuts, sondern ein massives Problem. Die betreffenden Länder bekommen ja kaum noch Geld von den Finanzmärkten, es könnten also durchaus weitere Abschreibungen folgen.
Das hat etwas mit den Länderfinanzen zu tun und die sind in schlingern geraten, weil sie zuviel Geld ausgegeben haben. Hier muss der Staat die Einnahmenseite verbessern und Reformen durchführen. Über den Euro zu schimpfen bringt da nichts, es wäre auch in eigener Währung nicht besser oder glaubst du, dass durch Billigwaren in den betreffenden Ländern plötzlich dort Spitzenlöhne gezahlt werden? Wie soll denn das funktionieren?
Und was ist wenn Steuerzahler dafür aufkommen müssen, ist es dann immer noch Peanuts?
Ja, vor allem müssen die Steuerzahler in den betreffenden Ländern dafür aufkommen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 19:05 hat geschrieben: Keine Angst, die deutschen Firmen bekommen natürlich erstmal ihr Geld, sonst würden sie ja nichts mehr exportieren wollen. Dafür wird ja gerade der Kredit aufgenommen.

Aber wenn am Ende rauskommt, dass Länder zahlungsfähig sind und Kredite abgeschrieben werden müssen, kommt ja irgendwer dafür auf. Möchtest du als Steuerzahler gerne dafür aufkommen?
Du vermischst hier Länderfinanzen mit Privatwirtschaft. Eine Firma nimmt einen Kredit bei einer Bank auf, kann sie den Kredit nicht stemmen, dann muss das Unternehmen Insolvenz anmelden. Das hat mit Länderfinanzen erstmal gar nichts zu tun.

Wenn allerdings Unternehmen keine Kredite mehr bekommen, weil die Banken nichts mehr haben oder nichts vergeben, dann ist der Staat gefragt.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

Wähler » Mo 21. Apr 2014, 11:26 hat geschrieben: Die Lohnentwicklung ist Sache der Tarifparteien. Der Staat kann allerdings seine Investitionstätigkeit - damit meine ich keine konsumptiven Ausgaben, wie die derzeitige Rentenreform - in zukunftsträchtige Infrastruktur, Breitbandnetze, Smart-Grid-Technologie bei der Energieversorgung und eu-weite Verkehrsnetze, erhöhen. Die Eigentümer der privaten Unternehmen müssen selbst entscheiden, was sie mit ihren Exportgewinnen machen. Vielleicht können sie auch einmal über Private Public Partnership bei den Infrastruktur-Investitionen nachdenken.
Danke.

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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 15:53 hat geschrieben: was mich ich mir für Auswirkungen daraus erhoffe.
Danke. Dieser Beitrag sagt alles.

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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Mo 21. Apr 2014, 18:13 hat geschrieben:
Wieso Länder? Die Export/Import Geschäfte laufen größenteils zwischen privaten Unternehmen ab. Deine Ländersichtweise kommt nur wegen dem Euro ins Spiel, hat aber mit diesem nur bedingt zu tun.
Länder/Volkswirtschaften insgesamt (Privathaushalten, Unternehmen, Staat).
Blickwinkel » Mo 21. Apr 2014, 18:13 hat geschrieben:
Das ist doch zu einfach gesprungen. Deutschland bietet hochwertige Waren und zu einem guten Preis an.
Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner südeuropäischen Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet. Und das bei der ohnehin schon hohen Qualität und daher Nachfrage nach den Exportgütern.
Blickwinkel » Mo 21. Apr 2014, 18:13 hat geschrieben:
Weil die deutschen Unternehmen im Ausland wachsen! Ich habe es ja schon gesagt, der Markt ist gesättigt. Die Autoverkäufe in Europa stagnieren oder sind sogar rückläufig. Warum sollte da ein Autobauer in diesen Markt investieren, wenn in China die Post abgeht?
In Deutschland gibt's auch hunderttausend Stellen wo man investieren kann, sei es in den Energiesektor oder in Bildung, Straßen, in den Osten oder sonst wohin.
Blickwinkel » Mo 21. Apr 2014, 18:13 hat geschrieben:
Das hat etwas mit den Länderfinanzen zu tun und die sind in schlingern geraten, weil sie zuviel Geld ausgegeben haben. Hier muss der Staat die Einnahmenseite verbessern und Reformen durchführen. Über den Euro zu schimpfen bringt da nichts, es wäre auch in eigener Währung nicht besser oder glaubst du, dass durch Billigwaren in den betreffenden Ländern plötzlich dort Spitzenlöhne gezahlt werden? Wie soll denn das funktionieren?
Wer redet denn von Spitzenlöhnen? Diese Länder hätten wenigstens notfalls über ihre Notenbank abwerten können.

Wie erklärst du dir denn, dass Frankreich vor Einführung des Euro einen deutlichen Exportüberschuss hatte und diesen trotz normaler Inflationsentwicklung von 2 % pro Jahr nach fünf oder sechs Jahren vollständig verloren hatte?
Blickwinkel » Mo 21. Apr 2014, 18:13 hat geschrieben:
Ja, vor allem müssen die Steuerzahler in den betreffenden Ländern dafür aufkommen.
Wir reden hier von Verschuldung, ob staatliche oder private und die werden mit Krediten finanziert. Die Frage ist ob die zurückgezahlt werden können oder nicht. Die Finanzmärkte hatten zwischenzeitlich ihr Vertrauen darauf verloren.
Und das ist ja gerade das Problem, dass die Griechen dafür (fast) nicht mehr aufkommen können, auch nicht über ihre Steuern. Denn sie können nur das Geld zurückzahlen, das sie auch erwirtschaften. Und dass das BIP dort seit Jahren schrumpft, verbessert die Erfolgsaussichten dafür natürlich ganz und gar nicht.

Jetzt haben die Finanzmärkte wieder Vertrauen zurückgewonnen, weil andere Staaten für Griechenland im Zweifel bürgen und ausserdem die Zentralbank im Notfall eingreift.
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Montag 21. April 2014, 20:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Mo 21. Apr 2014, 19:13 hat geschrieben:Danke. Dieser Beitrag sagt alles.

Ich und die Vielzahl anderer können Dir darauf wahrscheinlich nur antworten:

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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 19:31 hat geschrieben: Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet.
Quelle ? Berechnungsgrundlage ?

mlg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Ein sehr ausführlicher Aufsatz zum Thema Löhne, Lohnstückkosten-Divergenzen, Wettbewerbsfähigkeit:
http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_study_30_2013.pdf


Grafik 2 zeigt ferner als Orientierungsgröße für die stabilitätsgerechte Entwicklung der
Lohnstückkosten das Inflationsziel der EZB (hier mit 2% p.a. unterstellt).
Eine Lohnstückkostenentwicklung in dieser Größenordnung – wie etwa in Frankreich – stellt eine
Bedingung für spannungsfreies Wachstum in der WWU dar. Es wird deutlich, dass laut
Prognose der EU-Kommission alle Länder (außer Italien), die den Preispfad der EZB vor der
Krise deutlich überschritten haben, ihn bis 2012 wieder erreichen oder sogar unterschreiten,
für die beiden weiteren Prognosejahre sogar deutlich. Die große Ausnahme ist Deutschland.
Bis zur Krise bleibt hier die Entwicklung der Lohnstückkosten zunehmend hinter der EZB-Norm
zurück; ab dann bleibt der Abstand nahezu unverändert. Eine Anpassung an die Norm -
ähnlich wie bei den sog. Defizitländern, nur hier von unten, - findet nicht statt. Hierzu
müssten die Lohnstückkosten in Deutschland über eine Reihe von Jahren deutlich stärker
steigen als es das jährliche Preisziel der EZB vorsieht
.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Kibuka »

Die Lohnstückkosten sind nicht einmal in der Bundesrepublik gleich, insofern ist eine politische Steuerung dieser Kosten auf europäische Ebene absolut albern. Die Lohnstückkosten sind Ausdruck der Wettbewebsfähigkeit und damit Kernelement einer freien Marktwirtschaft.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Kibuka » Mo 21. Apr 2014, 21:55 hat geschrieben:Die Lohnstückkosten sind nicht einmal in der Bundesrepublik gleich, insofern ist eine politische Steuerung dieser Kosten auf europäische Ebene absolut albern. Die Lohnstückkosten sind Ausdruck der Wettbewebsfähigkeit und damit Kernelement einer freien Marktwirtschaft.
Ideologischer Quark.

Eine divergierende Preisentwicklung zerreißt eine Währungsunion logischerweise (es sei denn, ich schaffe ein System von Transferzahlungen).
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

Skull » Mo 21. Apr 2014, 19:35 hat geschrieben:Quelle ? Berechnungsgrundlage ?
@The_Gunslinger:

Hast Du jetzt noch etwas oder beschränkst Du Dich auf Verfolgungs-SPAM zu mir in anderen Threads ?

mlg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Kibuka »

prime-pippo » Mo 21. Apr 2014, 21:15 hat geschrieben: Ideologischer Quark.

Eine divergierende Preisentwicklung zerreißt eine Währungsunion logischerweise (es sei denn, ich schaffe ein System von Transferzahlungen).
Ich glaube eher, dass es sich bei deiner Aussage um "ideologischen Quark" handelt!
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Dino »

dass die wirtschaft schlechter wird bzw viel exportiert wird, wurde auch oder gerade erst nach wiedervereinigung hat doch bestimmt was mit dem Kreigsende (ergebnis) zu tun, meinste (meint ihr) nicht? ;)

ich könnte wetten wir werden immer noch von amis oder wirklich reptoloiden wesen regiert.... :eek:
wenns amis sind, sollten sie in ihrem land bleiben und das verrampnoieren... wenns wirklich reptilien wesen sind, wie viele verschwörungstheoretiker behaupten, dann sollen sie gefälligst aufm saturn, unter der erde (und das meinei ch so und nicht tot..) oder in afrika bleiben, wo sie ihren ursprung haben sollen , zumindest auf der erde...

:|
Zuletzt geändert von Dino am Montag 21. April 2014, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Mo 21. Apr 2014, 21:33 hat geschrieben:@The_Gunslinger:

Hast Du jetzt noch etwas oder beschränkst Du Dich auf Verfolgungs-SPAM zu mir in anderen Threads ?

mlg
Hab ich hier schon mal irgendwann geschrieben:

Der Euro hat von 2000-2010 um ungefähr 30 % gegenüber dem US-Dollar aufgewertet.

Die deutschen Lohnstückkosten haben in diesem Zeitraum um etwa 7 % zugelegt, in der restlichen Eurozone aber um 27 %.

Die Preise in Deutschland haben zugenommen um 10 %, in der restlichen Währungszone um 27 %.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Joachim Stiller »

Hallo Gruseliger...

Lass Dich umarmen... Genau so ist das... Wir haben es nämlich mit einer hausgeemachten Inflation zu tun...

Die Mindestforderung an die Gewerkschaften, die überigens in Deutschland durchaus gute Arbeit gemacht haben, wäre die nach mäßgen Tarifabschlüssen, etwa lediglich in Höhe der tatsächlichen Inflation...

Danke und Gruß Joachim Stiller Münster
Zuletzt geändert von Joachim Stiller am Dienstag 22. April 2014, 07:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 23:16 hat geschrieben:Der Euro hat von 2000-2010 um ungefähr 30 % gegenüber dem US-Dollar aufgewertet.
datt wird ja immer besser. *lach*

Weil der Euro also 30 % teurer wurde...

hat Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet.

Ach ja die Lohnstückkosten... *lach*

Herr lass Hirn vom Himmel fallen...
Joachim Stiller » Di 22. Apr 2014, 06:34 hat geschrieben:Hallo Gruseliger...

Lass Dich umarmen... Genau so ist das... Wir haben es nämlich mit einer hausgeemachten Inflation zu tun...
Im anderen Thread faselst Du die ganze Zeit von Deflation. NUN aber von Inflation.

Entscheiden Sie sich.........jetzt. *lach*


mlg
Zuletzt geändert von Skull am Dienstag 22. April 2014, 07:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Joachim Stiller »

Diskutier bitte ordentlich...

Danke und Gruß Joachim Stiller Münster
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

Joachim Stiller » Di 22. Apr 2014, 06:46 hat geschrieben:Diskutier bitte ordentlich...

Danke und Gruß Joachim Stiller Münster
Mache ich. Ich muß mich dem Niveau ja anpassen.

Watt denn nu ? IN oder DE (Flation) Entscheide Dich mal im Laufe dieses Monats...*grins*

mlg
Zuletzt geändert von Skull am Dienstag 22. April 2014, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Joachim Stiller »

Du weißt genau, dass es hier auf den Kontext ankam... Also bitte...

Gruß Joachim Stiller Münster
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

Joachim Stiller » Di 22. Apr 2014, 07:01 hat geschrieben:Du weißt genau, dass es hier auf den Kontext ankam... Also bitte...

Gruß Joachim Stiller Münster
Ich sehe keinen (besonderen) Kontext. Noch weniger von Dir.

Ich sehe zusammenhanglose sich wiedersprechende und fast schon infantile Betrachtungen.
Zum Thema Geld, Banken und Volkswirtschaft. Da kann man kaum noch ernsthaft bleiben.

Zumal sich das auch noch alle Wochen wiederholt. Lerneffekt NULL.

mfg
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Mo 21. Apr 2014, 20:31 hat geschrieben: Länder/Volkswirtschaften insgesamt (Privathaushalten, Unternehmen, Staat).
Es findet kein Import/Export zwischen Länder statt, sondern zwischen Unternehmen. Auch Privathaushalte machen keinen Import/Export Handel.
Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner südeuropäischen Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet. Und das bei der ohnehin schon hohen Qualität und daher Nachfrage nach den Exportgütern.
Das ist auch nicht ganz korrekt, der Euro war mal bei 1,60 USD. Da kann man von verbilligen der Waren nicht sprechen. Richtig ist, der Euro schwankt und hat sich jetzt auf einen Wert eingependelt, der bei 1,40 USD liegt. Insofern hat der Euro das Potential zu steigen und dann ist deine Abwertungsstrategie futsch.
In Deutschland gibt's auch hunderttausend Stellen wo man investieren kann, sei es in den Energiesektor oder in Bildung, Straßen, in den Osten oder sonst wohin.
Richtig, nur wo soll da die Exportwirtschaft wirken? Wo ist dein ROI? Das sind alles reine Investitionen, die staatlicherseits zu erfolgen haben und auch erfolgen, aber dadurch gibt es keine neuen Konsumenten in Deutschland oder die Konsumenten kaufen mehr Waren von dt. Herstellern ein.

Der Markt ist gesättigt, Deutschland ist z.B. was den Handel anbetrifft hart umkämpft. Die Discounter sind sehr dominant, weswegen in Deutschland ein sehr hoher Anspruch bei gleichzeitiger Top-Qualität verlangt wird.

Ein weiterer Punkt ist, dass du nicht ewig investieren kannst. Gerade im Osten ist so gut wie alles saniert worden und große Projekte fertig (bis auf den Flughafen BER). Was du da noch (sinnvoll) investieren willst, ist fraglich. Davon abgesehen ist der Nutzen für die dt. Wirtschaft, wenn in Meck-Pomm eine tolle Prachtstrasse gebaut wird, ebenso fraglich.
Wer redet denn von Spitzenlöhnen? Diese Länder hätten wenigstens notfalls über ihre Notenbank abwerten können.
Was nützt das dann? Glaubst du ernsthaft, bei einer unsicheren Währung macht man seinen Handel? Dann müssen die Waren in USD oder Euro bezahlt werden oder glaubst du, die Lieferanten akzeptieren einen Preisverfall um 20%?
Wie erklärst du dir denn, dass Frankreich vor Einführung des Euro einen deutlichen Exportüberschuss hatte und diesen trotz normaler Inflationsentwicklung von 2 % pro Jahr nach fünf oder sechs Jahren vollständig verloren hatte?
Das war vor über 10 Jahren. Seitdem hat Frankreich kaum Reformen durchgeführt um seine Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen. Stattdessen glauben die Franzosen, dass der Sozialstaat unendlich ausgeweitet werden kann und dass die Unternehmen sich nach den Wünschen der franz. AN zu richten haben. Pustekuchen! Viele Unternehmen gehen einfach in andere Länder und exportieren ihre Waren nach Frankreich. In Osteuropa z.B. gibt es genug Arbeitskräfte, die kein sozialistisches Paradies auf Erden wollen, sondern einen guten Job. Die Tschechische Republik hat sich z.B. zu einem guten Zulieferer der dt. Autoindustrie gemausert und die holen stark auf, was die volkswirtschaftlichen Kennzahlen anbetrifft.
Wir reden hier von Verschuldung, ob staatliche oder private und die werden mit Krediten finanziert. Die Frage ist ob die zurückgezahlt werden können oder nicht. Die Finanzmärkte hatten zwischenzeitlich ihr Vertrauen darauf verloren.
Und das ist ja gerade das Problem, dass die Griechen dafür (fast) nicht mehr aufkommen können, auch nicht über ihre Steuern. Denn sie können nur das Geld zurückzahlen, das sie auch erwirtschaften. Und dass das BIP dort seit Jahren schrumpft, verbessert die Erfolgsaussichten dafür natürlich ganz und gar nicht.
Die Verschuldung muss getrennt gesehen werden, auch wenn mancher "Wirtschaftsweise" (Dirk Müller) etwas anderes daherredet. Im übrigen wird in Griechenland der Aufbau einer Förderbank angestrebt mit deutscher Hilfe.
Jetzt haben die Finanzmärkte wieder Vertrauen zurückgewonnen, weil andere Staaten für Griechenland im Zweifel bürgen und ausserdem die Zentralbank im Notfall eingreift.
Wir sind schon einen Schritt weiter. So mancher Staat ist wieder dabei, langsam aus dem Tal der Tränen sich zu verabschieden. Bei Griechenland wird es ewig dauern, weil dort einfach lange Zeit gar nichts getan wurde.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Di 22. Apr 2014, 06:43 hat geschrieben:datt wird ja immer besser. *lach*

Weil der Euro also 30 % teurer wurde...

hat Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet.

Ach ja die Lohnstückkosten... *lach*

Herr lass Hirn vom Himmel fallen...Im anderen Thread faselst Du die ganze Zeit von Deflation. NUN aber von Inflation.

Entscheiden Sie sich.........jetzt. *lach*


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"Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner südeuropäischen Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet. "

Das war meine Aussage! Bitte nächstes richtig wiedergeben.

Danne entstehen auch nicht solche groben Missverständnisse.

Richtiger wäre noch gewesen: "Gegenüber der restlichen Eurozone".

Gegenüber manchen Südeuropäern war der Effekt nämlich noch um einiges stärker.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von jmjarre »

Skull » Di 22. Apr 2014, 06:43 hat geschrieben:datt wird ja immer besser. *lach*

Weil der Euro also 30 % teurer wurde...

hat Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet.

Ach ja die Lohnstückkosten... *lach*

Herr lass Hirn vom Himmel fallen...Im anderen Thread faselst Du die ganze Zeit von Deflation. NUN aber von Inflation.

Entscheiden Sie sich.........jetzt. *lach*


mlg

Hier Inflation, im anderen Thread Defraltion...genau das wollte ich auch gerade schreiben...mir scheint, als wäre hier ein Keynes Anhänger -Treffen zu sein: IMMER ANGST UM INFLATION/DEFLATION...derweil sind wir 70 jahre nach Keynes und die Welt läuft anders als damals...
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Beitrag von The_Gunslinger »

jmjarre » Di 22. Apr 2014, 08:40 hat geschrieben:
Hier Inflation, im anderen Thread Defraltion...genau das wollte ich auch gerade schreiben...mir scheint, als wäre hier ein Keynes Anhänger -Treffen zu sein: IMMER ANGST UM INFLATION/DEFLATION...derweil sind wir 70 jahre nach Keynes und die Welt läuft anders als damals...
Jetzt auch noch Defraltion. Was ist das denn?

Liest du überhaupt Nachrichten? Oder warum hast du von Deflation noch nichts gehört?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Di 22. Apr 2014, 08:39 hat geschrieben:
"Deutschland hat nach Gründung der Währungsunion im Laufe der Jahre 20 % gegenüber seiner südeuropäischen Konkurrenz bei Exportwaren abgewertet. "

Das war meine Aussage! Bitte nächstes richtig wiedergeben.

Danne entstehen auch nicht solche groben Missverständnisse.

Richtiger wäre noch gewesen: "Gegenüber der restlichen Eurozone".

Gegenüber manchen Südeuropäern war der Effekt nämlich noch um einiges stärker.
Nö. Von mir aus kannst Du auch von 35,8 % schreiben. Wird dadurch nicht richtiger.

Und warum Du die Aufwertung des Euro zur vermeintlichen Abwertung der Produkte erwähnst, bleibt DEIN Geheimnis...

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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Di 22. Apr 2014, 08:41 hat geschrieben:Liest du überhaupt Nachrichten? Oder warum hast du von Deflation noch nichts gehört?
???

Was wird das denn jetzt ?
Liest Du Beiträge ?
Liest Du meine Beiträge ?
Verstehst Du meine Beiträge ? *lach*

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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Di 22. Apr 2014, 09:41 hat geschrieben: Jetzt auch noch Defraltion. Was ist das denn?

Liest du überhaupt Nachrichten? Oder warum hast du von Deflation noch nichts gehört?
Bei uns gibts eine Deflation? Davon weis ich noch gar nichts.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Di 22. Apr 2014, 08:45 hat geschrieben:Nö. Von mir aus kannst Du auch von 35,8 % schreiben. Wird dadurch nicht richtiger.

Und warum Du die Aufwertung des Euro zur vermeintlichen Abwertung der Produkte erwähnst, bleibt DEIN Geheimnis...

mlg
Es ging um den Vergleich zu Länder der Währungszone, nicht gegenüber Länder mit einer anderen Währung.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Di 22. Apr 2014, 08:47 hat geschrieben:???

Was wird das denn jetzt ?
Liest Du Beiträge ?
Liest Du meine Beiträge ?
Verstehst Du meine Beiträge ? *lach*

mlg
Ich habe jmjarre zitiert, warum regst du dich so auf?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Di 22. Apr 2014, 08:51 hat geschrieben:Es ging um den Vergleich zu Länder der Währungszone, nicht gegenüber Länder mit einer anderen Währung.
Ist immer noch keine Antwort oder SINNhaftigkeit zu meiner Frage
warum Du die Aufwertung des Euro zur vermeintlichen Abwertung der Produkte erwähnst.

mlg
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Di 22. Apr 2014, 08:51 hat geschrieben:Ich habe jmjarre zitiert, warum regst du dich so auf?
Der Großteil des Zitates kam von mir. Hatte das auf mein Posting bezogen.
Falls ich dieses Posting falsch verstanden habe, entschuldige ich mich. Okay ?

mfg

P.S.: Aufregen..........sieht anders aus.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

@ Blickwinkel und @Gunslinger:

Ich fürchte, dass es wirklich zwecklos ist, ihr sprecht unterschiedliche Sprachen.

Es scheint manchen nicht begreiflich zu sein, dass eine Divergenz der Lohnstückkosten (ohne Regulativ des Wechselkurses) selbstverständlich zu einer Divergenz der Wettbewerbsfähigkeit führt.
Wenn in einer Währungsunion das eine Land in Relation zu den anderen Ländern immer günstiger wird (eine deutlich geringere Inflationsrate aufweist), kann das nicht lange gut gehen (ohne Transferzahlungen).
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 22. Apr 2014, 09:49 hat geschrieben: Bei uns gibts eine Deflation? Davon weis ich noch gar nichts.
Eine Inflationsrate von 1%, in Südeuropa <1%.

Das ist sehr gering (Zielwert liegt bei knapp unter 2%), geldpolitische Mittel sind weitreichend ausgeschöpft. Insofern ist die Sorge der EZB vor Deflation völlig logisch.

Manche sprechen auch von "lowflation".....

•But even ultra low inflation—let us call it “lowflation”—can be problematic for the euro area as a whole and for financially stressed countries

http://blog-imfdirect.imf.org/2014/03/0 ... owflation/
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 22. Apr 2014, 09:59 hat geschrieben:@ Blickwinkel und @Gunslinger:

Ich fürchte, dass es wirklich zwecklos ist, ihr sprecht unterschiedliche Sprachen.

Es scheint manchen nicht begreiflich zu sein, dass eine Divergenz der Lohnstückkosten (ohne Regulativ des Wechselkurses) selbstverständlich zu einer Divergenz der Wettbewerbsfähigkeit führt.
VW produziert aber weltweit, genauso wie viele andere Konzerne. D.h. die haben Werke in allen möglichen europäischen Ländern u.a. in Spanien oder Ungarn. Die Wettbewerbsfähigkeit bezieht sich also nicht auf VW selbst, denn wenn es denen in Deutschland zu teuer ist, dann bauen sie ihr Werk in Ungarn oder anderswo, sondern zwischen dt. Arbeitnehmer und ungarischen.

Deswegen ist es auch völliger Quatsch deutsche Löhne sinnlos zu erhöhen, es fallen lediglich dt. Arbeitsplätze zum Opfer, weder baut VW dadurch weniger Autos noch verringert VW seinen Gewinn oder Peugeot verkauft mehr Autos als VW. Ist das soweit klar für dich, wie das in der Realität abläuft?
Wenn in einer Währungsunion das eine Land in Relation zu den anderen Ländern immer günstiger wird (eine deutlich geringere Inflationsrate aufweist), kann das nicht lange gut gehen (ohne Transferzahlungen).
Eine Währungsunion hat viele Vorteile. Es geht hier schlicht darum, dt. Arbeitsplätze zu erhalten, denn die großen dt. Konzerne aggieren alle im Ausland und können dort, wenn ihnen die dt. Politik nicht gefällt, investieren und Arbeitsplätze aufbauen, während im Inland das Gegenteil erfolgt.

Denn trotz gemeinsamer Währung haben die europäischen Länder unterschiedliche Lohnstückkosten und dann investiert VW einfach in europäische Länder, die nicht wie Frankreich eine sozialistische Politik, die gegen Unternehmen gerichtet ist, fahren (obwohl sich das gerade auch in Frankreich ändert). So einfach ist das und somit geht der Schuss voll nach hinten los, weswegen auch kein Politiker, der zurechnungsfähig ist, deine Vorschläge umsetzen wird.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 22. Apr 2014, 10:01 hat geschrieben: Eine Inflationsrate von 1%, in Südeuropa <1%.

Das ist sehr gering (Zielwert liegt bei knapp unter 2%), geldpolitische Mittel sind weitreichend ausgeschöpft. Insofern ist die Sorge der EZB vor Deflation völlig logisch.

Manche sprechen auch von "lowflation".....

•But even ultra low inflation—let us call it “lowflation”—can be problematic for the euro area as a whole and for financially stressed countries

http://blog-imfdirect.imf.org/2014/03/0 ... owflation/
Ich weis, dass es in Spanien so ist, aber nicht in Deutschland.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 22. Apr 2014, 10:09 hat geschrieben: Ich weis, dass es in Spanien so ist, aber nicht in Deutschland.
Zur Zeit um die 1% oder knapp drüber in D.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 22. Apr 2014, 10:08 hat geschrieben: VW produziert aber weltweit, genauso wie viele andere Konzerne. D.h. die haben Werke in allen möglichen europäischen Ländern u.a. in Spanien oder Ungarn. Die Wettbewerbsfähigkeit bezieht sich also nicht auf VW selbst, denn wenn es denen in Deutschland zu teuer ist, dann bauen sie ihr Werk in Ungarn oder anderswo, sondern zwischen dt. Arbeitnehmer und ungarischen.

Deswegen ist es auch völliger Quatsch deutsche Löhne sinnlos zu erhöhen, es fallen lediglich dt. Arbeitsplätze zum Opfer, weder baut VW dadurch weniger Autos noch verringert VW seinen Gewinn oder Peugeot verkauft mehr Autos als VW. Ist das soweit klar für dich, wie das in der Realität abläuft?
Eine Währungsunion hat viele Vorteile. Es geht hier schlicht darum, dt. Arbeitsplätze zu erhalten, denn die großen dt. Konzerne aggieren alle im Ausland und können dort, wenn ihnen die dt. Politik nicht gefällt, investieren und Arbeitsplätze aufbauen, während im Inland das Gegenteil erfolgt.

Denn trotz gemeinsamer Währung haben die europäischen Länder unterschiedliche Lohnstückkosten und dann investiert VW einfach in europäische Länder, die nicht wie Frankreich eine sozialistische Politik, die gegen Unternehmen gerichtet ist, fahren (obwohl sich das gerade auch in Frankreich ändert). So einfach ist das und somit geht der Schuss voll nach hinten los, weswegen auch kein Politiker, der zurechnungsfähig ist, deine Vorschläge umsetzen wird.

Bei dir wird immer ein völlig verfehlter Standortwettkampfsgedanke deutlich. Man kann in einer Währungsunion keinen Standortwettkampf veranstalten, das ist völlig verfehlt.
Deutschland hat die Währungsunion zum Export von Arbeitslosigkeit genutzt.

Es ist auch völlig blödsinnig, Deutschland als Produktionsstätte für die Welt aufzufassen, ohne entsprechende Gegenleistungen und eine Beteiligung der Bevölkerung zu erwarten (Exportüberschuss).

Der schon zitierte Kommentator unter dem FAZ-Artikel bringt es kompakt auf den Punkt:

Jeder Student der Volkswirtschaft der dieses Thema im Examen so diskutieren würde, fiele durch die Prüfung. Es sind beim Thema Exportüberschuss Deutschlands in einem einheitlichen Währungsraum die Allokations, Distributions- und Vermögenswirkungen, sowie der Beschäftigungseffekt gegeneinander abzuwägen. Diese Studie widmet sich nur letzterem. Die Allokationseffekte sind verheerend, weil in allen Ländern falsche Industriestrukturen aufgebaut werden. Die Verteilung wird verzerrt, weil Arbeitnehmer in der Exportindustrie einseitig begünstigt werden. Güterwirtschaftlich betrachtet wird Deutschland durch den Expirtüberschuss ärmer, weil es Waren gegen uneinlösbare Forderungen in Milliardenhöhe verschenkt. Allein der Beschäftigungseffekt ist für Deutschland zunächst positiv. Aber, der im gesamten Euroraum entstehenden Nachfrage an Vorprodukten durch deutsche Produzenten, müsste natürlich die andernfalls bestehende Exportproduktion dieser Länder gegenübergestellt werden.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 01424.html
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Joachim Stiller »

Halllo Prime,

schau mal hier:

http://www.focus.de/finanzen/experten/r ... 71819.html

Seriös oder nicht seriös? Ich sage: Hart an der Grenze... :thumbup:

Gruß Joachim Stiller Münster
Zuletzt geändert von Joachim Stiller am Dienstag 22. April 2014, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Joachim Stiller » Di 22. Apr 2014, 10:21 hat geschrieben:Halllo Prime,

schau mal hier:

http://www.focus.de/finanzen/experten/r ... 71819.html

Seriös oder nicht seriös? Ich sage: Hart an der Grenze... :thumbup:

Gruß Joachim Stiller Münster
Der Süden soll doch nach offizieller Marschroute günstiger werden! Das wird doch so kommuniziert. Wenn die Löhne nicht steigen, oder sogar sinken, lässt die schleppende Nachfrage einen Anstieg der Preise doch kaum zu.
Mich wundert, dass man jetzt mehr oder weniger überrascht tut, dass Deflation droht. Es ist die logische Konsequenz.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Joachim Stiller »

Zum vorvorletzten Beitrag:

Es gibt keinen Exportüberschuss... Und wenn es einen gibt so darf er nicht sien, weil dadurch das Gesamtwirschaftliche Gleichgewicht außer Kraft gesetzt wird... Das ist ökonomisches Gesetz....

http://jstiller.js.funpic.de/download/s ... eorie2.pdf

Gruß Joachim Stiller Münster
Zuletzt geändert von Joachim Stiller am Dienstag 22. April 2014, 10:47, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Di 22. Apr 2014, 09:20 hat geschrieben:Bei dir wird immer ein völlig verfehlter Standortwettkampfsgedanke deutlich.
Man kann in einer Währungsunion keinen Standortwettkampf veranstalten, das ist völlig verfehlt.
Upps. Hat es in der Bundesrepublik in den letzten 60 Jahren keinen "Standortwettkampf" gegeben ?

Wie machen die USA das seit über 200 Jahren ? Gibt es dort keinen "Standortwettkampf" ?

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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 22. Apr 2014, 10:20 hat geschrieben:
Bei dir wird immer ein völlig verfehlter Standortwettkampfsgedanke deutlich. Man kann in einer Währungsunion keinen Standortwettkampf veranstalten, das ist völlig verfehlt.
Deutschland hat die Währungsunion zum Export von Arbeitslosigkeit genutzt.

Es ist auch völlig blödsinnig, Deutschland als Produktionsstätte für die Welt aufzufassen, ohne entsprechende Gegenleistungen und eine Beteiligung der Bevölkerung zu erwarten (Exportüberschuss).

Der schon zitierte Kommentator unter dem FAZ-Artikel bringt es kompakt auf den Punkt:

Jeder Student der Volkswirtschaft der dieses Thema im Examen so diskutieren würde, fiele durch die Prüfung. Es sind beim Thema Exportüberschuss Deutschlands in einem einheitlichen Währungsraum die Allokations, Distributions- und Vermögenswirkungen, sowie der Beschäftigungseffekt gegeneinander abzuwägen. Diese Studie widmet sich nur letzterem. Die Allokationseffekte sind verheerend, weil in allen Ländern falsche Industriestrukturen aufgebaut werden. Die Verteilung wird verzerrt, weil Arbeitnehmer in der Exportindustrie einseitig begünstigt werden. Güterwirtschaftlich betrachtet wird Deutschland durch den Expirtüberschuss ärmer, weil es Waren gegen uneinlösbare Forderungen in Milliardenhöhe verschenkt. Allein der Beschäftigungseffekt ist für Deutschland zunächst positiv. Aber, der im gesamten Euroraum entstehenden Nachfrage an Vorprodukten durch deutsche Produzenten, müsste natürlich die andernfalls bestehende Exportproduktion dieser Länder gegenübergestellt werden.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 01424.html
Der Artikel hat eine ganze andere Aussage. Wenn Deutschland weniger Waren nach China und in die USA exportiert, dann leidet die ganze europäische Wirtschaft mit. Wer sägt schon gerne an dem Ast, auf dem er sitzt (ausser dir)? :)
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Skull » Di 22. Apr 2014, 10:44 hat geschrieben:Upps. Hat es in der Bundesrepublik in den letzten 60 Jahren keinen "Standortwettkampf" gegeben ?

Wie machen die USA das seit über 200 Jahren ? Gibt es dort keinen "Standortwettkampf" ?

mlg
Möchtest du den europäischen Bundesstaat?
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