Moment mal, du hast geschrieben "Deutschlands Import-/Exportquote mit der Eurozone" sei ausgeglichen.
Was ist das denn für eine Aussage?! Und mir wirfst du vor ich bräuchte Nachhilfe in Wirtschaft?
Die Export, wie auch die Importquote gibt an, wie viel ein Land im Verhältnis zu seinem BIP exportiert bzw. importiert. Da gibt's nichts mit ausgeglichen gegenüber Eurozone oder nicht ausgeglichen. Daher frage ich mich, was du damit eigentlich aussagen willst und auf welche Statistiken du dich beziehst.
Deutschland hat gegenüber der Eurozone einen Exportüberschuss, der allerdings seit einiger Zeit kleiner wird.
Dazu der Spiegel (2014) (
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 57253.html):
"Dabei ging Deutschlands Exportüberschuss [in 2013] von gut 68 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun 58,6 Milliarden Euro zurück.
Nach Angaben eines Statistikers setzt sich damit der Trend der Vorjahre fort: 2011 überstiegen deutsche Ausfuhren in die Euro-Länder die Einfuhren um gut 82 Milliarden Euro, 2010 sogar um 88 Milliarden Euro."
Mittlerweile hat der aussereuropäische Raum deutlich an Bedeutung gewonnen. Das Umdrehen dieses Trends lässt sich aber erst seit wenigen Jahren beobachten und hängt natürlich mit der Eurokrise zusammen. Länder die sparen, importieren weniger und können durch Abwertung irgendwann selbst wieder mehr exportieren.
Blickwinkel » Do 17. Apr 2014, 14:22 hat geschrieben:
Du kommst jetzt mit der Währungsunion, wenn es um Privatwirtschaft geht? Passt aber nicht richtig rein, es ging doch um die Exportwirtschaft und nicht um die Staatsverschuldung, auf die du wieder anspielst. Es war aber vorhersehrbar, dass du springen musst, weil du natürlich nicht recht hast mit deinen Aussagen.
Ich wollte nicht auf Staatsverschuldung anspielen.
Les dir mal durch was ich weiter oben beschrieben habe. In einer Währungsunion kann ein Land nicht mit Hilfe einer Notenbank auf- oder abwerten (mithilfe von Devisen) und daher auf diese Weise auch nicht die Preise seiner Waren beeinflussen um mehr zu verkaufen. Stattdessen muss es über die Löhne seinen Warenpreise beeinflussen. Hat erst mal gar nichts mit Staatsverschuldung zu tun.
Blickwinkel » Do 17. Apr 2014, 14:22 hat geschrieben:
Ja, z.B. in China und in den USA. Aber du wolltest doch bestimmt das wieder mit dem begar your neighbour innerhalb der Eurozone anbringen und daraus Schluß folgern, dt. Unternehmen sollen einfach mal ohne die Betriebswirtschaft zu berücksichtigen ihre Löhne erhöhen, denn damit ist allen geholfen. Aber die Wahrheit ist, ein Unternehmen geht sehr schnell pleite, wenn es seine Löhne nicht seine Wettbewerbsfähigkeit sprich Einnahmenseite koppelt. Erst muss Geld da sein, dann wird verteilt. Nicht umgekehrt, so wie du das dir zurecht legst und somit zeigst, dass du einfach die Betriebswirtschaft ausser Kraft setzen willst, aber natürlich nur bei anderen. Du kaufst nur gute Qualität zu einem vernünftigen Preis. Das ist natürlich klar.
Ach Mensch, es geht doch nicht um wahllose Lohnerhöhungen. Es geht um staatliche Rahmensetzung, das hieße in Deutschland z.B. einen Mindestlohn einführen, Wiederherstellung von Tarifautonomie in einigen Branchen und prekäre Beschäftigung begrenzen. Vielleicht werden da ein paar Unternehmen, die auf absolutes Lohndumping gesetzt haben, nicht bei überleben. Da die Lohnerhöhung für die restlichen Arbeiter aber nicht in deren Geldbeutel liegen bleibt, sondern wieder ausgegeben wird, machen dafür andere Firmen Gewinne, investieren und stellen neue Mitarbeiter ein.
Das Geld
ist übrigens da, viele Unternehmen machen seit Jahren Rekordgewinne. Die Gewinnquote, also der Anteil der Gewinne am Volkseinkommen, ist so hoch wie nie.
Blickwinkel » Do 17. Apr 2014, 14:22 hat geschrieben:Davon abgesehen steigen die Löhne in Deutschland stärker als in Frankreich, allerdings stagniert die franz. Wirtschaft während die deutsche Wirtschaft wächst. Wer macht hier also etwas falsch und wer macht etwas richtig?
Interessant, nicht? Die französischen Löhne steigen nicht mehr und schon geht es mit der Wirtschaft bergab. Übrigens hatten Frankreich und Deutschland von 2000 bis 2010 im Durchschnitt fast das selbe BIP-Wachstum: Frankreich 1,1 % , Deutschland knapp 1 % . Die durchschnittliche Arbeitslosenquote von Frankreich von 2000-2010 war sogar etwas niedriger als die Deutsche. In der Finanzkrise hat sich einiges geändert. Aber da hat Deutschland wie gesagt auch kräftig mit staatlichen Konjunkturprogrammen entgegengewirkt.
Blickwinkel » Do 17. Apr 2014, 14:22 hat geschrieben:
Tja, das ist der Wettbewerb, sie waren nicht konkurrenzfähig und demnächst ist vielleicht Peugeot dran, die doch gute Löhne zahlen.
Am einzelnen Unternehmen liegt es nicht. Wenn ein einzelnes Unternehmen
zu hohe Löhne zahlt geht es selbstverständlich pleite. Das begreift wohl jedes Schulkind. Wobei man im Falle von Schlecker natürlich nicht von zu hohen Löhnen sprechen kann.
Wenn aber die Gesamteinkommen eines Landes stagnieren, hat das Auswirkungen auf die inländische Nachfrage und das bekommt jedes Geschäft zu spüren. Um das zu sehen braucht man dann aber den richtigen Blickwinkel
