Es war nicht negativ gemeint, sondern sollte nur zeigen dass wir keine echten "Rekordsteuereinnahmen" haben.
Ach nein? Woher kommen dann die Zahlen der Bundeszentrale für politische Bildung
http://www.bpb.de/cache/images/9/61709- ... if%3F6EE4B:
befristete Beschäftige (1991): 1,7 Mio.
befristete Beschäftige (2011): 2,8 Mio.
Teilzeit (1991): 2,55 Mio.
Teilzeit (2011): 5 Mio.
geringfügig Beschäftigte (1991): 800.000
geringfügig Beschäftigte (2011): 2,6 Mio.
EDIT: Die Zahlen haben sich in 20 Jahren mehr als verdoppelt (geringfügig Beschäftigte sogar mehr als verdreifacht).
Hier hat eine Verschiebung zu prekärer Beschäftigung stattgefunden. Mit ein paar geschönten Statistiken macht man da schnell mal ein "Jobwunder" draus.
Blickwinkel » Mi 16. Apr 2014, 07:28 hat geschrieben:
Ja und? Die Gewerkschaften wollten doch die 35h Woche, gleichzeitig wird permanent von flexiblen Arbeitszeiten geredet und viele Menschen nehmen diese in Anspruch. Aber ich vermute mal, die möchtest gerne, dass alle mehr Geld für weniger Arbeitszeit kriegen. Das hört sich prima an, nur muss das jemand finanzieren wollen.
Quatsch. Ich will keine 35h Woche für alle. Ich will auch nicht einfach "mehr Geld für weniger Arbeitszeit". Manche Bestverdiener könnten sogar deutlich weniger verdienen, da ist aber leider nichts zu machen.
Moralisch gesprochen will ich, dass man von einem Vollzeitjob leben kann. Möglichst ohne aufstocken zu müssen.
Ökonomischer gesprochen, sollten die jährlichen Lohnzuwächse die Inflationsrate übertreffen. Das war leider in den letzten Jahr überwiegend nicht der Fall.
Schröder meint, er hätte den besten Niedriglohnsektor Europas geschaffen. Ist das für dich ein Grund zum feiern?
Haben wir deswegen mehr Arbeit? Nein, wir haben nur mehr Arbeitsplätze - und dabei vor allem mehr beschissene Arbeitsplätze.
Blickwinkel » Mi 16. Apr 2014, 07:28 hat geschrieben:
Auch das wurde schon widerlegt, es gibt einen Fachkräftemangel. Im Süden Deutschlands gibt es Vollbeschäftigung, dort ist die Situation besonders prekär für die Arbeitgeber. Im hinterletzten Eck von Norddeutschland ist das wohl anders.
Die Luxusprobleme, die in manchen Ecken Süddeutschlands existieren mögen, sind nicht ausschlaggebend für die Gesamtssituation Deutschlands.
Blickwinkel » Mi 16. Apr 2014, 07:28 hat geschrieben:
Ich sehe eher, dass wir einen Überkonsum haben. Jeder rennt heutzutage schon mit einem Smartphone rum, hat einen Fernseher oder ein Laptop. Sogar Kinder haben schon iPads. Von Mangelwirtschaft sind wir Lichtjahre entfernt, allerdings sind wir dadurch auch übersättigt. Dafür sind die Schwellenländer noch hungrig, was gut für uns Deutsche ist.
Von "Mangelwirtschaft" hab ich nie gesprochen. Wir leben in einer Luxusgesellschaft. Kinder mit Ipads hab ich deshalb allerdings noch keine gesehen - und wenn dann nur reiche Schnöselkinder auf Elitegymnasien, deren Patchworkeltern beim Elternsprechtag den Lehrer zur Sau machen, weil ihre Kind bei der Dreisatz-Klausur eine 5 geschrieben hat.
Und wenn niedrige Löhne für dein Konsumniveau kein Problem sind, kannst du ja deinen Kollegen einen Teil des Geldes abgeben. Die winken dir dann aus ihrem neuen VW Touareg aus dem Fenster.
Bei Niedrigverdienern geht's um ganz andere Probleme. Ich weiß nicht ob du schon mal einem Hermesmitarbeiter die Tür geöffnet hast, vielleicht mal einen Blick in seinen Wagen geworfen hast oder dir mal eine Minute Zeit genommen hast, dich mit einem Kaffeeverkäufer in einem Zug der deutschen Bahn über seinen Job zu unterhalten.

Na sicher hast du das.