OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

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Rubenbauer

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Rubenbauer »

Skulli » So 13. Apr 2014, 12:08 hat geschrieben:Solche Rechnungen sind natürlich TOTALER Blödsinn. Da ist nichts "logischerweise".

Aber das weißt Du ja auch selbst.

mlg

Skulli ich hoffe wir können uns wenigstens darüber einigen das je höher der Lohn ist, desto höher auch die Abgaben....
odiug

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 12:14 hat geschrieben: Dann will der deutsche Staat seine Bürger also dazu erziehen, sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse zu meiden?
Wie kommst du darauf?
Nehmen wir mal die EEG Abgabe als Beispiel.
Sie dient ja nicht allein dazu, die Energiewende zu finanzieren, sondern soll auch den Verbraucher anleiten, seinen Stromverbrauch zu reduzieren.
ZB durch den kauf energiesparender Geraete.
Genau das war ja der Grund, dies ueber eine Abgabe auf den Strompreis zu regeln und nicht ueber eine allgemeine Steuer.
Die Energiewende besteht ja nicht allein darin, immer mehr Oekostrom zu produzieren, sondern auch darin, den Verbrauch von Strom zu reduzieren.
odiug

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Kibuka » So 13. Apr 2014, 11:10 hat geschrieben: Das ist keine Milchmädchenrechnung, sondern ein konkretes Beispiel aus dem Alltag vieler Menschen.
Jaja. Und wenn Max im Lotto mit einem 6er + Superzahl gewinnen würde, wäre er Millionär. :rolleyes:

Deine unbelegten und spekulativen Aussagen darfst du gerne für dich behalten.

BTW: Die durchschnittliche Steuererstattung in Deutschland lag 2012 bei 69 Euro pro Monat, du "Steuerexperte".
Dies auch, weil viele Steuerzahler moegliche Abschreibungen gar nicht nutzen.
Und es bleibt eine Milchmaedchenrechnung, weil in deinem Beispiel der unguenstigste Fall, der nur auf ganz wenige zutrifft und fuer diese auch nur in einer sehr besonderen, zeitlich stark eingegrenzten Situation, als Verallgemeinerung fuer Alle gueltig dargestellt wird.
Das ist argumentativ unredlich und beschreibt nicht die tatsaechliche Situation.
Nochdazu rechnet dein Beispiel die Steuerfreibetraege und Steuerfreigrenze, die einem jeden zustehen gar nicht ein.
8130 Euro werden ueberhaupt nicht versteuert von dem erzielten Jahreseinkommen.
Dein Beisiel ist billige Polemik und nichts weiter .
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 13. April 2014, 14:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Dampflok94 »

Rubenbauer » 13. Apr 2014, 13:25 hat geschrieben:
Skulli ich hoffe wir können uns wenigstens darüber einigen das je höher der Lohn ist, desto höher auch die Abgaben....
Darauf werdet ihr euch bestimmt einigen können. Ist ja der Sinn der Sache.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

Dampflok94 » So 13. Apr 2014, 12:48 hat geschrieben: Darauf werdet ihr euch bestimmt einigen können. Ist ja der Sinn der Sache.
Korrekt.

Und explizit Teil der deutschen Einkommensteuerprogression. Leistungsfähigkeit verpflichtet.

mfg
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wähler »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 12:12 hat geschrieben: Sie vergessen ja das Staatsdefizit und die unterlassenen Rückstellungen für Renten- und Pensionsverpflichtungen.
Dem Staatsdefizit steht entsprechendes Vermögen der Inländer gegenüber. Die Durchschnittsrente wird sich der Grundsicherung immer mehr annähern. Das mit den Pensionsverpflichtungen ist allerdings ein zusätzliches Problem, das wahrscheinlich das Zusammenlegen von Regional- und Länderverwaltungen - beginnt zur Zeit in Italien - in absehbarer Zukunft erzwingt. Eine Sozialhilfe beziehungsweise Grundsicherung in angemessener Höhe ist durch das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes wohl nicht verhandelbar.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

odiug » So 13. Apr 2014, 12:46 hat geschrieben: Dies auch, weil viele Steuerzahler moegliche Abschreibungen gar nicht nutzen.
Und es bleibt eine Milchmaedchenrechnung, weil in deinem Beispiel der unguenstigste Fall, der nur auf ganz wenige zutrifft und fuer diese auch nur in einer sehr besonderen, zeitlich stark eingegrenzten Situation, als Verallgemeinerung fuer Alle gueltig dargestellt wird.
Das ist argumentativ unredlich und beschreibt nicht die tatsaechliche Situation.
Über steuerliche Wahlrechte bei den Abschreibungen verfügen mittlerweile nur noch kleinere Unternehmer und diese beschränken sich regelmäßig auf § 7g EStG für bewegliche Wirtschaftsgüter. Ob das neue Betriebsfahrzeug nun etwas schneller steuerlich abgeschrieben wird oder nicht, hat nur begrenzte Auswirkungen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

Gute zusammenfassende Darstellung des Problems, nicht ganz up to date, zeigt aber die Systematik und die Baustellen.

http://p8-management.de/uploads/media/V ... 091124.pdf
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 13:00 hat geschrieben: Über steuerliche Wahlrechte bei den Abschreibungen verfügen mittlerweile nur noch kleinere Unternehmer und diese beschränken sich regelmäßig auf § 7g EStG für bewegliche Wirtschaftsgüter. Ob das neue Betriebsfahrzeug nun etwas schneller steuerlich abgeschrieben wird oder nicht, hat nur begrenzte Auswirkungen.
Aber das oben angefuehrte Beispiel ist allein schon deswegen falsch, da es die Steuerbemessungsgrenze und den Steuerfreiberag nicht beruecksichtigt.
8130 Euro eines erzielten Jahreseinkommen werden ueberhaupt nicht besteuert bzw nur ueber indirekte Steuern belastet.
Von dem 24000 Euro Jahreseinkommen must du bei den direkten Steuern wie zB Einkommens oder Lohnsteuer 8130 Euro abziehen, so dass nur 13870 Euro ueberhapt mit einer Steuerlast berechnet werden koennen.
Und wie gesagt, deine Steuerlast haengt stark von deinem Lebenswandel ab.
Wenn du ein egomanischer Konsumjunkie bist, der weder privat fuer die Rente vorsorgst, nicht fuer ein Eigenheim spart oder sich sonst wie absicherst, dann ist dein Steuersatz erheblich hoeher, als wenn du vorsorgst und Vermoegen ansparst.
Das muss auch so sein, da derartig verantwortungsloses Verhalten die Gesellschaft mit hohen Risiken belastet.
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 13. April 2014, 15:08, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

odiug » So 13. Apr 2014, 13:12 hat geschrieben: Aber das oben angefuehrte Beispiel ist allein schon deswegen falsch, da es die Steuerbemessungsgrenze und den Steuerfreiberag nicht beruecksichtigt.
8130 Euro eines erzielten Jahreseinkommen werden ueberhaupt nicht besteuert bzw nur ueber indirekte Steuern belastet.
Von dem 24000 Euro Jahreseinkommen must du bei den direkten Steuern wie zB Einkommens oder Lohnsteuer 8130 Euro abziehen, so dass nur 13870 Euro ueberhapt mit einer Steuerlast berechnet werden koennen.
Wovon schreiben Sie? John Galt hat doch nur einen Steuerbetrag genannt.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 13:23 hat geschrieben: Wovon schreiben Sie? John Galt hat doch nur einen Steuerbetrag genannt.
Es geht um dieses Beispiel der Steuerlast fuer Herrn Max:
Kibuka » So 13. Apr 2014, 10:41.
Das haette ich vielleicht erwaehnen sollen.
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 13. April 2014, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

odiug » So 13. Apr 2014, 13:30 hat geschrieben: Es geht um dieses Beispiel der Steuerlast fuer Herrn Max:
Kibuka » So 13. Apr 2014, 10:41.
Das haette ich vielleicht erwaehnen sollen.
Für Sozialabgaben und indirekte Abgaben gibt es keinen Grundfreibetrag.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 13:34 hat geschrieben: Für Sozialabgaben und indirekte Abgaben gibt es keinen Grundfreibetrag.
Habe ich auch nicht behauptet.
Nur die Aussage, dass ein Einkommen von 24000 Euro pro Jahr mit 70% vom Staat belastet wird, ohne Freibetraege in die Steuerbemessungsgrundlage mit einzubeziehen, und sei es nur der Grundfreibetrag, der jedem zusteht, ist Panikmache.
Stimmt so einfach nicht!
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 13. April 2014, 14:48, insgesamt 2-mal geändert.
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The_Gunslinger
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben: Was das Bundesfinanzministerium in irgendwelchen Modellrechnungen angibt, ist mir herzlich egal. Die durchschnittliche Abgabenlast lässt sich transparent für jedermann errechnen und wurde von mir auch im Eingangsthread genannt.
Das sind keine anderen Modellrechnung als die des OECD.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben:Deine Anspielung auf Familien mit Alleinverdienern ist irrelevant, da ich schon zuvor explizit darauf hingewiesen habe, dass a) die Steuerbelastung bei asymmetrischen Einkommen gemindert werden kann und b) eine Familie höhere Konsumausgaben aufweist. Und hier schlagen die indirekten Steuern voll durch.
Und was sagt uns das?

Es sagt uns, dass die von der Steuerbelastung eines Ledigen nicht auf die Steuerbelastung einer Familie und schon gar nicht auf die Steuerbelastung der Gesamtbevölkerung geschlossen werden kann. Und deshalb ist der Titel "Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben" ohne Angabe wessen Steuern & Abgaben irreführend.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben: 1. Dein einleitender Satz, in dem du eine von dir selbst frei erfundene Behauptung, nämlich das die Abgabenlast von Besserverdienern hoch wäre, als falsch titulierst und anschließend die Beitragsbemessungsgrenze im Zuge der Sozialversicherungen nennst, ist weder diskussionswürdig noch sinnbehaftet.
Es geht doch hier um unser Steuersystem dachte ich. Wenn man den Mittelstand weniger belasten will, könnte man damit anfangen indem man Besserverdienende stärker belastest und dadurch Freiräume für Steuersenkungen beim Mittelstand schafft.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben:2. Die Kapitalertragsteuer betrifft nur Personen, die Kapitalerträge aufweisen und das ist im signifikanten Maße nicht die Mittelschicht.
Was die asymmetrische, ja ungerechte, Lastenverteilung in diesem Land verschlimmert.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben:3. Die Aussage, Besserverdiener würden effektiv nur mit 30 % besteuert ist weder belegt, noch relevant.
Warum ist das nicht relevant? Woher soll der Staat seine Steuereinnahmen nehmen, wenn nicht in erster Linie von den Gutverdienern. Dann kann man auch den Mittelstand entlasten.

Belege gibt's übrigens hier: http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id= ... c.79448.de

Der DIW schreibt: "Allerdings ist die effektive Steuerbelastung der Spitzenverdiener in den Jahren 1992 bis 2002 um 10 Prozentpunkte gesunken. Für den Durchschnittsbürger blieb sie dagegen unverändert."

!!
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben: Von diesen 60 % müssen erneut Abgaben in Form von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt werden.
Mit anderen Worten: Der Staat finanziert in dieser Zeit dem Arbeitslosen die Krankenversicherung, die Pflegeversicherung, die Steuer und übernimmt sogar noch Renteneinzahlungen.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben:Zudem ist ALG 1 auf maximal 12 Monate begrenzt. Danach fällt man in das Arbeitslosengeld II und dann wird es ernst für alle, die noch über Vermögen verfügen.

Es gibt Fälle die ALG 1 24 Monate bekommen. Aber unabhängig davon ist das ALG 2 zwar nicht besonders hoch, aber immer noch besser als in einigen anderen Ländern. Die Abzüge beim Vermögen sind eine andere Geschichte bei der man das ALG 2 womöglich reformieren müsste.

Unter Strich bleibt noch das Fazit: Mit niedrigeren Sozialabgaben oder einem niedrigeren Steueraufkommen werden diese Leistung sicherlich nicht steigen.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben:
Der Vergleich mit den USA, wo es bis vor kurzem überhaupt keine gesetzliche Krankenversicherung gab, ist irreführend.

Zudem macht der Beitragssatz zur KV aktuell nur 15,5 % aus.
Zwei riesige Argumente für die gesetzliche Krankenversicherung.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 18:43 hat geschrieben:
Die Renditen werden weit weniger geschmälert, als bei der gesetzlichen Rentenversicherung.

Kann man jetzt noch gar nicht genau sagen.



Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine Umverteilungsmaschinerie, bei der diejenigen auf der Strecke bleiben, die in ihrem Leben Einkommen generiert haben, die lediglich knapp über der Grundsicherung lagen.
1. Das Manager-Magazin dürfte für solche Fragen wohl ungefähr so objektiv sein, wie eine Stellungnahme der Allianz-Versicherung.

2. Das gesetzliche Rentensystem wurde politisch ausgehöhlt, indem man es in Teilen durch private Angebote ersetzen ließ, massiv nicht-sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gefördert hat und auf fällige Anhebungen des Rentenniveaus verzichtet hat.

3. Bei einem Test der Stiftung-Warentest stellte sich heraus, dass sich in erster Linie nur die staatlich geförderten privaten Rentenangebote lohnen: "Die staatlich geförderten Angebote bieten eine bessere Leistung für eine lebens­lange Alters­rente als eine rein private Vorsorge. Die Förderung macht den Unterschied." (http://www.test.de/thema/rentenversicherung/)

4. Weiterhin hat die Stiftung 72 Rentenprodukte getestet. Davon wurden gerade einmal 9 Stück mit gut bewertet, 2 weitere mit sehr gut. Der Rest befriedigend und schlechter.

5. Zum Schluss noch eine Statistik aus dem Handelsblatt (http://www.handelsblatt.com/finanzen/vo ... 426-2.html):

Garantiezins privater Lebensversicherungen

1994: 3,5 %
1995-6 bis 2000: 4 %
7/2000 bis 2003: 3,25 %
2004-2006: 2,75 %
2007-2011: 2,25 %
Ab 2012: 1,75 %

:thumbup:

-----
Es gibt auch aus theoretischer Sicht wenig gute Argumente, was an einer privaten Altersvorsorge eigentlich besser sein soll als am Umlageverfahren. Eher ist das Gegenteil richtig.
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Sonntag 13. April 2014, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

Hier besonder Teil III für die Argumentation von Bedeutung. Es müsste ein neuere Tabelle geben, habe sie aber nicht zur Hand da Sonntag. Die Systematik bei den erhöhten Werbungskosten müsste aber noch signifikanter sein, da der BFH das strenge Aufteilungsverbot nach § 12 EStG aufgeweicht hat und auch gemischte Aufwendungen stärker zur Abzugsfähigkeit als Werbungskosten zu gelassen hat, so dass die Aussage von Gunslinger

https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile
s sagt uns, dass die von der Steuerbelastung eines Ledigen nicht auf die Steuerbelastung einer Familie und schon gar nicht auf die Steuerbelastung der Gesamtbevölkerung geschlossen werden kann. Und deshalb ist der Titel "Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben" ohne Angabe wessen Steuern & Abgaben irreführend.
und odiug
Nur die Aussage, dass ein Einkommen von 24000 Euro pro Jahr mit 70% vom Staat belastet wird, ohne Freibetraege in die Steuerbemessungsgrundlage mit einzubeziehen, und sei es nur der Grundfreibetrag, der jedem zusteht, ist Panikmache.
Stimmt so einfach nicht!
an Richtigkeit gewinnen.
Zuletzt geändert von Bakelit am Sonntag 13. April 2014, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wähler »

Bakelit » So 13. Apr 2014, 13:11 hat geschrieben:Gute zusammenfassende Darstellung des Problems, nicht ganz up to date, zeigt aber die Systematik und die Baustellen.
http://p8-management.de/uploads/media/V ... 091124.pdf
Danke für den Link.
Das Problem mit der kalten Steuerprogression bei den mittleren Einkommen ist offensichtlich und gut bekannt. Das mit den Unternehmenssteuern in Deutschland hat sich seit Rot-Grün im Vergleich zu den anderen Industriestaaten deutlich verbessert. Seite 26 PDF
Das KMUs weniger Möglichkeiten als Großkonzerne haben, die Unternehmenssteuerunterschiede in der EU auszunutzen, dürfte auch bekannt sein.
Ich nehme bewußt als Kennzahl für alle Wirtschaftsteilnehmer noch einen Vergleich der Staatsquoten hinzu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsquote
Was folgt nun daraus?
Unternehmenssteuern in der EU angleichen, in welche Richtung?
Bessere Steuerberater für KMUs?
Kalte Steuerprogression in Deutschland abschaffen?
Staatsquote trotz Staatsschuldenkrise senken, auch in den skandinavischen Ländern?
Mehr steuerpolitische Vereinheitlichung, zumindestens EWU-weit?
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 13. April 2014, 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Postnix »

Wölfelspitz » Sa 12. Apr 2014, 21:01 hat geschrieben: Du enttäuscht mich nicht, sondern sagst einfach nur noch einmal das Gleiche in grün.
Können Sie doch gar nicht beurteile. Sie verstehen es doch gar nicht.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

odiug » So 13. Apr 2014, 13:12 hat geschrieben: Aber das oben angefuehrte Beispiel ist allein schon deswegen falsch, da es die Steuerbemessungsgrenze und den Steuerfreiberag nicht beruecksichtigt.
8130 Euro eines erzielten Jahreseinkommen werden ueberhaupt nicht besteuert bzw nur ueber indirekte Steuern belastet.
Von dem 24000 Euro Jahreseinkommen must du bei den direkten Steuern wie zB Einkommens oder Lohnsteuer 8130 Euro abziehen, so dass nur 13870 Euro ueberhapt mit einer Steuerlast berechnet werden koennen.
Entschuldige, aber du hast einmal mehr keine Ahnung, wovon du eigentlich redest. Selbstverständlich berücksichtigt das Beispiel die Steuerbemessungsgrenze und den Steuerfreibetrag.

Es gibt sogar offizielle Brutto-Netto-Rechner, mit denen man die Abzüge berechnen lassen kann.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 23811.html
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Geronimo »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 09:35 hat geschrieben:Im jüngsten Vergleich der Industriestaaten konstatiert die OECD insgesamt steigende Steuern und Abgaben. In Deutschland hingegen sanken die Abgaben. Dennoch liegen sie mit 49,6 Prozent weit über dem Durchschnitt. Nur in Belgien sind die Abgaben noch höher.

Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
Damit zahlt ein durchschnittlich verdienender Angestellter rund die Hälfte von seinem Lohn an Vater Staat. Berücksichtigt man die Last durch indirekte Steuern (MWST, Mineralölsteuer, Energiesteuer, etc.) liegt die Quote über 70 Prozent.

Das scheint manchen Parteien aber nicht zu genügen, sie fordern weitere Steuererhöhungen um irgendwelche abenteuerlichen politischen Projekte zu finanzieren, z.B. die Rente mit 63.



Das ist vermutlich alles richtig. Aber wir bekommen für die gezahlten Steuern auch etwas.

Ich zahle gerne Steuern wenn ich dafür einen funktionierenden Staat und unbestechliche Beamte bekomme.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Kibuka » So 13. Apr 2014, 19:35 hat geschrieben: Entschuldige, aber du hast einmal mehr keine Ahnung, wovon du eigentlich redest. Selbstverständlich berücksichtigt das Beispiel die Steuerbemessungsgrenze und den Steuerfreibetrag.

Es gibt sogar offizielle Brutto-Netto-Rechner, mit denen man die Abzüge berechnen lassen kann.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 23811.html
Nein,ich entschuldige nicht wirklich.
Rechne doch dein Beispielvon 24000 Euro Jahreseinkommen mal durch mit diesem Rechner:
http://www.brutto-netto-rechner.info/
Da kommst du auf ein Jahreseinkommen von 18.794,16 €.
Monatlich 1.566,18 €
In deinem Beispiel kommt man auf 799,83 Euro inklusive Verbrauchssteuern .
Das wuerde bedeuten, dass die indirekten Steuern und die in den Endverbraucherpreisen enthaltenen Unternehmenssteuern auf ca. 50% belaufen.
Selbst als potentieller hardcore Aloholiker tut man sich da schwer.
Da muss man auch noch Kette rauchen und mehr als zwei Drittel seines Einkommens fuer Kippen und Schnaps ausgeben um diesen Wert auch nur annaehernd zu erreichen.
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 13. April 2014, 23:11, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von John Galt »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 12:12 hat geschrieben: Sie vergessen ja das Staatsdefizit und die unterlassenen Rückstellungen für Renten- und Pensionsverpflichtungen.
Richtig, dass kommt noch dazu. Aber viele sind schon davor mental überfordert diese Tatsachen zu verdauen, deshalb lieber so einfach wie möglich lassen. :thumbup:
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von John Galt »

odiug » So 13. Apr 2014, 21:57 hat geschrieben: Nein,ich entschuldige nicht wirklich.
Rechne doch dein Beispielvon 24000 Euro Jahreseinkommen mal durch mit diesem Rechner:
http://www.brutto-netto-rechner.info/
Da kommst du auf ein Jahreseinkommen von 18.794,16 €.
Monatlich 1.566,18 €
In deinem Beispiel kommt man auf 799,83 Euro inklusive Verbrauchssteuern .
Das wuerde bedeuten, dass die indirekten Steuern und die in den Endverbraucherpreisen enthaltenen Unternehmenssteuern auf ca. 50% belaufen.
Selbst als potentieller hardcore Aloholiker tut man sich da schwer.
Da muss man auch noch Kette rauchen und mehr als zwei Drittel seines Einkommens fuer Kippen und Schnaps ausgeben um diesen Wert auch nur annaehernd zu erreichen.
In den Preisen stecken auch die Steuern und Abgaben der Mitarbeiter und eben besonders bei Strom und Benzin bestehen die Preise zu 70% aus Steuern und anderem Schrott der an den Staat geht. Gerade aus diesem Grund hat man das ja so gestaltet, um Leute wie Sie an der Nase herumzuführen und die wahren Kosten des Staates zu verschleiern.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

odiug » So 13. Apr 2014, 21:57 hat geschrieben: Nein,ich entschuldige nicht wirklich.
Rechne doch dein Beispielvon 24000 Euro Jahreseinkommen mal durch mit diesem Rechner:
http://www.brutto-netto-rechner.info/
Da kommst du auf ein Jahreseinkommen von 18.794,16 €.
Monatlich 1.566,18 €
In deinem Beispiel kommt man auf 799,83 Euro inklusive Verbrauchssteuern .
Das wuerde bedeuten, dass die indirekten Steuern und die in den Endverbraucherpreisen enthaltenen Unternehmenssteuern auf ca. 50% belaufen.
Selbst als potentieller hardcore Aloholiker tut man sich da schwer.
Da muss man auch noch Kette rauchen und mehr als zwei Drittel seines Einkommens fuer Kippen und Schnaps ausgeben um diesen Wert auch nur annaehernd zu erreichen.
Nein!

Es gibt keinen Nettolohn von 1.566,18 Euro, sondern von 1.355,32 Euro.

Ich habe keine Ahnung, was du dort zusammenrechnest, aber es ist garantiert falsch. Offensichtlich knallst du dort irgendwelche absurden Freibeträge rein.

Diese Rechner enthalten schon alle Freibeträge, die jedem Steuerpflichtigen automatisch als Person, oder wegen seiner Einkünfte (Arbeitnehmerpauschbetrag bei der Eingabe von Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit) zustehen, insbesondere den Grundfreibetrag!

Also auch die Vorsorgepauschale, Sonderausgabenpauschale (Werbungskostenpauschbetrag).

Und dein Verweis auf die 799, 83 Euro ist auch falsch, weil es sich in dem Beispiel nicht um den Nettolohn handelt, sondern um den totalen Lohn nach Abzug sämtlicher Steuern und Abgaben und dazu zählt z.B. auch die MWST.

Bild
Zuletzt geändert von Kibuka am Montag 14. April 2014, 07:27, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

Deine Tabelle lässt aber einen wesentlichen Tatbestand außer Betracht, Kibuka. Als Belastung im Sinne von Abgaben und Steuern können nicht Ausgaben gerechnet werden, für die jeder persönlich eine Gegenleistung (Versicherungsschutz, Sicherheit am ausgeübten Arbeitsplatz, Mediennutzung ) erhält. Diese Ausgaben sind die Beiträge zu BG und die Beiträge zu GEZ.

Über die Einbeziehung der direkten Steuern in die Abgabenquote gibt es auch unterschiedliche Denkansätze. Z.B. werden diese Steuern bei Investitionen, die bei steuerpflichtigen Einkünften anfallen, wieder steuerwirksam abgeschrieben.

Weiter ist zu beachten, dass der zu statistischen Zwecken standardisierte Wert und dessen Findung in einem großen Maße die persönliche Lebenswirklichkeit ( erhöhter WK Abzug über AN FB ) nicht abbildet. Deshalb ist die gefühlte Steuerbelastung und die tatsächliche Steuerlast beim Einzelnen so ähnlich wie es bei der Temperatur. Für politische Entscheidungen hat der statistische Wert eine zutreffende Signifikanz. In der politischen Debatte gewinnt der gefühlte Wert.
Zuletzt geändert von Bakelit am Montag 14. April 2014, 09:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von John Galt »

Eine Größe passt nicht allen. Wer seinen eigenen Verstand benutzen kann ist mit Privatversicherungen besser verdient. Die Plünderer versuchen über die Sozialversicherungen noch mehr Kohle abzuzocken. Was ist denn der Sinn der Sache von einer Zwangsarbeitslosenversicherung für quasi unkündbare Mitarbeiter mit 30 Jahre Betriebszugehörigkeit? Die müssen sich schon ziemlich dämlich anstellen, um eine persönliche oder verhaltensbedingte Kündigung zu bekommen. Sinn der Zwangsversicherungen ist nichts anderes als Kohle abzuknöpfen, deshalb sind die Abgaben berechtigterweise dort aufgeführt. So einfach ist das.
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Dampflok94
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Dampflok94 »

John Galt » 14. Apr 2014, 08:40 hat geschrieben:Eine Größe passt nicht allen. Wer seinen eigenen Verstand benutzen kann ist mit Privatversicherungen besser verdient. Die Plünderer versuchen über die Sozialversicherungen noch mehr Kohle abzuzocken. Was ist denn der Sinn der Sache von einer Zwangsarbeitslosenversicherung für quasi unkündbare Mitarbeiter mit 30 Jahre Betriebszugehörigkeit? Die müssen sich schon ziemlich dämlich anstellen, um eine persönliche oder verhaltensbedingte Kündigung zu bekommen. Sinn der Zwangsversicherungen ist nichts anderes als Kohle abzuknöpfen, deshalb sind die Abgaben berechtigterweise dort aufgeführt. So einfach ist das.
Daß Du mit dem Solidaritätsprinzip der Sozialversicherungen nichts anfangen kannst, ist keine große Überraschung. Ist wahrscheinlich für dich alles Sozialismus. Beginnt ja alles mit "So".
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Bakelit

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

John Galt » Mo 14. Apr 2014, 07:40 hat geschrieben:Eine Größe passt nicht allen. Wer seinen eigenen Verstand benutzen kann ist mit Privatversicherungen besser verdient. Die Plünderer versuchen über die Sozialversicherungen noch mehr Kohle abzuzocken. Was ist denn der Sinn der Sache von einer Zwangsarbeitslosenversicherung für quasi unkündbare Mitarbeiter mit 30 Jahre Betriebszugehörigkeit? Die müssen sich schon ziemlich dämlich anstellen, um eine persönliche oder verhaltensbedingte Kündigung zu bekommen. Sinn der Zwangsversicherungen ist nichts anderes als Kohle abzuknöpfen, deshalb sind die Abgaben berechtigterweise dort aufgeführt. So einfach ist das.

Für deinen oT Beiträge hier könntest du einen anderen Faden aufmachen, dann kann man gegen diese raus gehauenen These auch etwas anschreiben.

echt ;)
pudding

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von pudding »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 13:12 hat geschrieben: Sie vergessen ja das Staatsdefizit und die unterlassenen Rückstellungen für Renten- und Pensionsverpflichtungen.
Und du willst Steuerberatungsgehilfe sein? Kein Wunder dass man dich so erbärmlich bezahlt. Scheint vollkommern zu Recht.
odiug

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Kibuka » Mo 14. Apr 2014, 06:19 hat geschrieben: Nein!

Es gibt keinen Nettolohn von 1.566,18 Euro, sondern von 1.355,32 Euro.

Ich habe keine Ahnung, was du dort zusammenrechnest, aber es ist garantiert falsch. Offensichtlich knallst du dort irgendwelche absurden Freibeträge rein.

Diese Rechner enthalten schon alle Freibeträge, die jedem Steuerpflichtigen automatisch als Person, oder wegen seiner Einkünfte (Arbeitnehmerpauschbetrag bei der Eingabe von Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit) zustehen, insbesondere den Grundfreibetrag!

Also auch die Vorsorgepauschale, Sonderausgabenpauschale (Werbungskostenpauschbetrag).

Und dein Verweis auf die 799, 83 Euro ist auch falsch, weil es sich in dem Beispiel nicht um den Nettolohn handelt, sondern um den totalen Lohn nach Abzug sämtlicher Steuern und Abgaben und dazu zählt z.B. auch die MWST.
Die Einstellungen waren jene,die beim Aufruf der Seite vorgesetzt sind.
http://www.brutto-netto-rechner.info/
Alter: 25 J.
Steuerklasse: 1
Abrechnungsjahr: 2014
Land: Baden Wuertenberg
Krankenkasse: gesetzlich
Rente: gesetzlich
Arbeitslosen: gesetzlich
Steuerfreibetrag habe ich nicht eingegeben.
Ich nehme mal an, dass der Grundfreibetrag bereits eingerechnet ist, da er bei der Info nicht erwaehnt wird.

Kurz: worst case possible

Selbst bei 1355,33 Euro ist die Differenz immer noch zu hoch
Um jetzt auf die in deinem Beispiel angegebenen 799,83 zu kommen, muss ich von einer Belastung durch indirekte Steuern wie zB die MwSt und andere indirekten Steuern von fast 40% ausgehen.
Das trifft auf Tabak, Alkohol und Benzin zu, liegt sogar um einiges darueber.
Als kettenrauchender Alkoholiker, der noch einen Fuehrerschein hat und nicht von Harz IV lebt, kommst du auf 70%.
Zuletzt geändert von odiug am Montag 14. April 2014, 10:04, insgesamt 3-mal geändert.
odiug

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

John Galt » Mo 14. Apr 2014, 01:57 hat geschrieben: In den Preisen stecken auch die Steuern und Abgaben der Mitarbeiter und eben besonders bei Strom und Benzin bestehen die Preise zu 70% aus Steuern und anderem Schrott der an den Staat geht. Gerade aus diesem Grund hat man das ja so gestaltet, um Leute wie Sie an der Nase herumzuführen und die wahren Kosten des Staates zu verschleiern.
Also die Steuern der Anderen auch noch mit einzurechenen in die Preise, ist nicht wirklich legitim.
Da muesstest du ja deine eigene Steuerlast ausnehmen, da sie ja durch die Endverbraucherpreise und die darin enthaltenen Lohnkosten schon abgelichen waeren.
Macht keinen Sinn.
Und ja, es gibt Steuern, mit denen der Staat das Konsumverhalten seiner Buerger zu lenken sucht, weil es von gesamtgesellschaftlichen Nutzen ist, wenn Kippen, Alkohol moeglichst gar nicht und Strom und Benzin moeglichst sparsam verbraucht werden.

Uebrigens zu glauben, dass einem mehr in der Tasche bleibt, wenn die Steuern radikal gesenkt werden, ist ein wenig naiv.
Die Tarivabschluesse und das Lohnniveau waeren ein ganz anderes, wuerden die Steuern fuer Arbeitnehmer drastisch gesenkt.
Steuersenkungen kommen immer dem Arbeitgeber zu gute, der damit die Lohnkosten drueckt.
Als Arbeitnehmer bleibst du dann nur auf den Kosten fuer die nun nicht mehr zur verfuegungstehenden staatlichen Leistungen sitzen, die du privat zu entrichten hast.
Das ist dann das Modell USA, wo die Nettoloehne zwar hoeher sind, du aber fuer Schule, Studium, Rente, auch nach Obamacare Krankenversicherung ( ist ein singlepayer-modell ) und so einiges mehr dann selbst zahlen musst.
Zuletzt geändert von odiug am Montag 14. April 2014, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

odiug » Mo 14. Apr 2014, 08:39 hat geschrieben: Die Einstellungen waren jene,die beim Aufruf der Seite vorgesetzt sind.
http://www.brutto-netto-rechner.info/
Alter: 25 J.
Steuerklasse: 1
Abrechnungsjahr: 2014
Land: Baden Wuertenberg
Krankenkasse: gesetzlich
Rente: gesetzlich
Arbeitslosen: gesetzlich
Steuerfreibetrag habe ich nicht eingegeben.
Ich nehme mal an, dass der Grundfreibetrag bereits eingerechnet ist, da er bei der Info nicht erwaehnt wird.
Dann erkläre mir mal, wie du auf 1.566,18 Euro kommst. Hier einmal ein Auszug aus dem von dir verlinkten Rechner.

Bild

Und das stimmt auf den Euro genau mit dem Beispiel von Max überein.
odiug » Mo 14. Apr 2014, 08:39 hat geschrieben:Kurz: worst case possible

Selbst bei 1355,33 Euro ist die Differenz immer noch zu hoch
Um jetzt auf die in deinem Beispiel angegebenen 799,83 zu kommen, muss ich von einer Belastung durch indirekte Steuern wie zB die MwSt und andere indirekten Steuern von fast 40% ausgehen.
Das trifft auf Tabak, Alkohol und Benzin zu, liegt sogar um einiges darueber.
Als kettenrauchender Alkoholiker, der noch einen Fuehrerschein hat und nicht von Harz IV lebt, kommst du auf 70%.
Nö. Die Modellrechnung ist äußerst plausibel. Allein beim Benzin liegt die Steuerlast bei 60 %.

Du kannst die Modellrechnung ja gerne widerlegen. Bisher ist dir das nicht gelungen.

Einmal hast du dich komplett verrechnet, dann war dir die durchschnittliche Steuererstattung nicht geläufig und nun versuchst du erneut durch konsequente Leugnung die Fakten auszublenden.

Selbst wenn die totale Steuerlast nicht immer bei 70 % liegt, sondern vielleicht bei 65 % oder 60 %, so ist diese immer noch hoch.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
odiug

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Kibuka » Mo 14. Apr 2014, 09:35 hat geschrieben: Dann erkläre mir mal, wie du auf 1.566,18 Euro kommst. Hier einmal ein Auszug aus dem von dir verlinkten Rechner.

Und das stimmt auf den Euro genau mit dem Beispiel von Max überein.
Nö. Die Modellrechnung ist äußerst plausibel. Allein beim Benzin liegt die Steuerlast bei 60 %.

Du kannst die Modellrechnung ja gerne widerlegen. Bisher ist dir das nicht gelungen.

Einmal hast du dich komplett verrechnet, dann war dir die durchschnittliche Steuererstattung nicht geläufig und nun versuchst du erneut durch konsequente Leugnung die Fakten auszublenden.

Selbst wenn die totale Steuerlast nicht immer bei 70 % liegt, sondern vielleicht bei 65 % oder 60 %, so ist diese immer noch hoch.
Nun ... bei 100 Litern Verbrauch im Monat bei einem Verbrauch von ca 8 Litern pro 100 km eines Mittelklassenwagens kommst du auf eine Fahrleistung von ca. 1200 Km.
Zu hoch ... viel zu hoch, es sei denn du bist ein Vertreter, dann zahlt das aber dein Arbeitgeber und der schreibt das ab.
Und wenn du wirklich soweit mit dem Auto pendeln muss, dann lebst du auf dem Land und sparst an Mietkosten, was du an Benzin verlierst.
Das ist eine Livestyle-Frage.
Musst du eben fuer dich durchrechnen, ob sich das lohnt.
Geldmengenzunahme ???
Die rechnen da eine "potentielle" Inflation von 9,6% rein!
Woher, warum, wieso???

Und nochmals ... das was da aufgelistet ist, ist ein worst case Szenario, das mit der Lebensrealitet nichts zu tun hat.
Es sei denn du bist ein Konsumjunkie und Egomane.
Und die Sozialabgaben sind keine Steuern.
Bist du selbstaendig, dann versichere dich mal privat!
Live hard, die young, weil Alter kannst du dir nicht leisten.

Ich bin ja gerne bereit ueber die Unzulaenglichkeiten des deutschen Steuersystems und derSozialkassen zu diskutieren.
Aber bitte auf einer realistischeren Basis als das von dir angegebene Beispiel, bzw, unter Beruecksichtigung der ganzen anderen Steuerszenarien fuer die Leute, die eben keine egomanischen Konsumjunkies sind.
Was ja zum Glueck auch die grosse Mehrheit der Deutschen nicht sind.
Und bitte, es gibt ein Modell, dass deine Forderungen beruecksichtigt: USA.
Da gehst du aber mit ca 50000 Dollar Schulden in dein Berufsleben fuer die Collage-Kosten.
Krankenkasse ist selbst unter Obamacare ein Singlepayer-System und die Rente ... selbst mit 401 Plan, hard to survive.

Und die Vorstellung, dass radikale Steuersenkungen in deiner Tasche enden, fuer deinen privaten Konsum, ist gelinde gesagt naiv.
Steuersenkungen werden von den Arbeitgebern genutzt, um Lohnsenkungen zu erwirken.
Das Lohnniveau in Deutschland begruendet sich eben auch zu einem Grossteil auf den Sozialstaat.


PS ... noch ein [img] von dir, und ich antworte auf keinen Beitrag mehr!
Das nervt unglaublich die rauszufiesseln!
Zuletzt geändert von odiug am Montag 14. April 2014, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

Tja, der Umverteilungs-Wahnsinn kennt kein Ende, obwohl die Deutschen mehrheitlich gegen Steuererhöhungen und weitere Abgaben sind. Warum die Politik immer auf die Umverteilungsfanatiker hört, ist mir schleierhaft. Wir brauchen weniger Abgaben und weniger Umverteilung.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Mo 14. Apr 2014, 12:17 hat geschrieben:Tja, der Umverteilungs-Wahnsinn kennt kein Ende, obwohl die Deutschen mehrheitlich gegen Steuererhöhungen und weitere Abgaben sind. Warum die Politik immer auf die Umverteilungsfanatiker hört, ist mir schleierhaft. Wir brauchen weniger Abgaben und weniger Umverteilung.
Wurde die Umverteilung in den letzen 10-15 Jahren verstärkt oder zurückgenommen?

Wenn verstärkt - bitte mit Beispielen belegen.

Wenn zurückgenommen - bitte belegen, welche Vorteile das gebracht haben soll.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von raptor »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 10:35 hat geschrieben: Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
Das ist mir anhand der Max Mustermann Rechnung noch nicht ganz klar geworden
2000 Euro brutto
1355 Euro netto
ergibt 645 Euro Abzüge
macht bei mir jedenfalls 32% Abgaben und bei weitem keine 49,3!

Bitte um Erläuterung.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Mo 14. Apr 2014, 13:28 hat geschrieben: Wurde die Umverteilung in den letzen 10-15 Jahren verstärkt oder zurückgenommen?

Wenn verstärkt - bitte mit Beispielen belegen.

Wenn zurückgenommen - bitte belegen, welche Vorteile das gebracht haben soll.
Was soll das jetzt werden, eine Vorlesung über die Sozialpolitik der letzten 15 Jahre exklusiv für Gunslinger? Wenn du dich die letzten 15 Jahre nicht in der Presse informiert hast, welche Veränderungen es in der Sozialpolitik gab und gibt, dann schau im Internet nach.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Mo 14. Apr 2014, 14:58 hat geschrieben: Was soll das jetzt werden, eine Vorlesung über die Sozialpolitik der letzten 15 Jahre exklusiv für Gunslinger? Wenn du dich die letzten 15 Jahre nicht in der Presse informiert hast, welche Veränderungen es in der Sozialpolitik gab und gibt, dann schau im Internet nach.
Und welche ökonomischen oder sozialen Auswirkungen hatten diese Veränderungen?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Mo 14. Apr 2014, 16:18 hat geschrieben: Und welche ökonomischen oder sozialen Auswirkungen hatten diese Veränderungen?
Das siehst du anhand der derzeitigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland recht deutlich. Worüber willst du denn diskutieren? Ob diese Veränderungen - Hartz-Reformen - gut für Deutschland sind/waren?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Mo 14. Apr 2014, 15:52 hat geschrieben: Das siehst du anhand der derzeitigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland recht deutlich. Worüber willst du denn diskutieren? Ob diese Veränderungen - Hartz-Reformen - gut für Deutschland sind/waren?
Du hast doch gesagt, die Leute wollten keine Steuererhöhungen und Umverteilung sei schlecht für Deutschland.

Wie erklärst du dir dann z.B., dass ein Abbau von Sozialleistungen und die Senkung von Unternehmens-, Kapitalertragssteuern, sowie Spitzensteuern für Einkommen damit einhergingen, dass die Investitionsquote der Unternehmen gesunken ist? Das widerspricht doch dem Ziel, das mit solchen Mitteln erreicht werden soll.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

raptor » Mo 14. Apr 2014, 12:42 hat geschrieben: Das ist mir anhand der Max Mustermann Rechnung noch nicht ganz klar geworden
2000 Euro brutto
1355 Euro netto
ergibt 645 Euro Abzüge
macht bei mir jedenfalls 32% Abgaben und bei weitem keine 49,3!

Bitte um Erläuterung.
Wie wäre es einmal den Hirnkasten einzuschalten, statt immer rumzuplären und sich alles vorkauen zu lassen?

1. Die von der OECD angegebenen 49,3 % haben mit dem Fall Max nichts zu tun. Das waren zwei separate Beispiele.

2. Die OECD nennt bei diesen 49,3 % die komplette Abgabenlast. Wenn du dir einmal den Fall Max anschaust, dann stellst du vielleicht fest, dass bei den SV auch ein AG-Anteil vorhanden ist. Ja, dein Arbeitgeber zahlt auch ein.

Der Arbeitgeber zahlt also nicht nur 2.000 Euro an Max, sondern, wie in dem Beispiel angegeben, 2.600 Euro. Und jetzt darfst du den Dreisatz noch einmal durchführen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Montag 14. April 2014, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

The_Gunslinger » Mo 14. Apr 2014, 17:39 hat geschrieben: Du hast doch gesagt, die Leute wollten keine Steuererhöhungen und Umverteilung sei schlecht für Deutschland.

Wie erklärst du dir dann z.B., dass ein Abbau von Sozialleistungen und die Senkung von Unternehmens-, Kapitalertragssteuern, sowie Spitzensteuern für Einkommen damit einhergingen, dass die Investitionsquote der Unternehmen gesunken ist? Das widerspricht doch dem Ziel, das mit solchen Mitteln erreicht werden soll.
Ich hatte in einem anderen Strang ja schon auf eine Metastudie des IMK zum Thema verwiesen:

Es zeigt sich, dass der Wert des Multiplikators für fiskalische Impulse auf der Ausgabenseite des Staates im Mittel der untersuchten Studien nahe bei
Eins liegt. Folglich ginge 1 Euro zusätzlicher Staatsausgaben mit etwa 1 Euro zusätzlicher Wirtschaftsleistung einher. Die verstärkenden Momente, wie
die induzierte Konsum- und Investitionsnachfrage, und die abschwächenden Momente, wie beispielsweise die Verdrängung privater Investitionen durch
eine ausgelöste Zinssteigerung oder der Abfluss von Güternachfrage durch Importe, würden sich grob die Waage halten.
Einnahmeseitige Impulse, wie z.B. Änderungen bei Steuern oder Sozialversicherungsbeiträgen, weisen
einen signifikant geringeren Multiplikatoreffekt auf. Dieser liegt im Mittel bei etwa 0,6 bis 0,7.
Die Multiplikatorwerte ausgabeseitiger Fiskalimpulse
liegen somit etwa um 0,3 bis 0,4 über den Werten von Fiskalmultiplikatoren einnahmeseitiger Maßnahmen. Zusammengenommen bedeutet das: Aus zusätzlichen Einnahmen finanzierte Mehrausgaben hätten einen positiven BIP-Effekt von etwa 30 bis 40 Cent je Euro, ohne dabei eine unmittelbare Erhöhung des Staatsdefizits zu bewirken. Zwar hätte die Einnahmeerhöhung für sich genommen eine kontraktive Wirkung. Sie wäre jedoch geringer als der
expansive Ausgabeneffekt. Mithin würde sie durch die Ausgabenerhöhung überkompensiert und die Nettowirkung wäre positiv.
Dieser Effekt würde noch verstärkt, wenn die ausgabeseitigen Maßnahmen in Form höherer öffentlicher Investitionen erfolgten. Deren Multiplikatoren
liegen in etwa bei 1,3 bis 1,8 und somit noch höher als jene von allgemeinen staatlichen Ausgaben. Daraus folgt: Lenkt man 1 Euro der allgemeinen Staatsausgaben in öffentliche Investitionen um, steigt das BIP bei konstanten Gesamtausgaben im Durchschnitt um 30 bis 80 Cent. Ein
steuerfinanziertes öffentliches Investitionsprogramm hätte sogar einen Multiplikatoreffekt von 0,6 bis 1,2 ohne dabei die öffentliche Verschuldung
zu erhöhen.

http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_92_2014.pdf


Hiernach ist die Aussage Blickwinkels, die Einnahmen des Staates sollten zusammengestrichen werden, offensichtlich nicht haltbar.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

2. Die OECD nennt bei diesen 49,3 % die komplette Abgabenlast. Wenn du dir einmal den Fall Max anschaust, dann stellst du vielleicht fest, dass bei den SV auch ein AG-Anteil vorhanden ist. Ja, dein Arbeitgeber zahlt auch ein.
aber nicht "korrekt" auf D umklappbar.

echt ;)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Mo 14. Apr 2014, 19:17 hat geschrieben: Ein
steuerfinanziertes öffentliches Investitionsprogramm hätte sogar einen Multiplikatoreffekt von 0,6 bis 1,2 ohne dabei die öffentliche Verschuldung
zu erhöhen.[/i]
Die Japaner praktizieren das seit 20 Jahren. Es bewirkt außer einer gigantischen öffentlichen Verschuldung überhaupt gar nichts. Die Praxis widerlegt also diese Theorie. Dabei hört sie sich doch so schön an.
Das ist Kapitalismus:

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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von freigeist »

The_Gunslinger » Mo 14. Apr 2014, 16:39 hat geschrieben: Du hast doch gesagt, die Leute wollten keine Steuererhöhungen und Umverteilung sei schlecht für Deutschland.

Wie erklärst du dir dann z.B., dass ein Abbau von Sozialleistungen und die Senkung von Unternehmens-, Kapitalertragssteuern, sowie Spitzensteuern für Einkommen damit einhergingen, dass die Investitionsquote der Unternehmen gesunken ist? Das widerspricht doch dem Ziel, das mit solchen Mitteln erreicht werden soll.
Umverteilung wird es immer geben, die Frage ist, bis zu welchem Grad und inwieweit Menschen vor allem selbst für ihren Unterhalt aufkommen sollen. Genauso wie die Frage, inwieweit der Staat in diese Lebensbiographien eingreifen darf und diese subventioniert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

odiug » Mo 14. Apr 2014, 11:11 hat geschrieben: Geldmengenzunahme ???
Die rechnen da eine "potentielle" Inflation von 9,6% rein!
Woher, warum, wieso???
Das verstehe ich jetzt auch nicht. Würde ich erst Mal für verkehrt halten.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » Mo 14. Apr 2014, 19:22 hat geschrieben: Die Japaner praktizieren das seit 20 Jahren. Es bewirkt außer einer gigantischen öffentlichen Verschuldung überhaupt gar nichts. Die Praxis widerlegt also diese Theorie. Dabei hört sie sich doch so schön an.
Das ist eine empirische Studie....nichts mit "Theorie".
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Adam Smith » Mo 14. Apr 2014, 18:22 hat geschrieben: Die Japaner praktizieren das seit 20 Jahren. Es bewirkt außer einer gigantischen öffentlichen Verschuldung überhaupt gar nichts. Die Praxis widerlegt also diese Theorie. Dabei hört sie sich doch so schön an.
Die Japaner haben in den letzten Jahrzehnten vor allem Geld gedruckt.

Vor ein, zwei Jahren ist man endlich auf den Trichter gekommen, auf kräftige Lohnerhöhungen zu setzen. Ausserdem hat man tatsächlich ein riesiges staatliches Investitionsprogramm gestartet.

Die Folge: Japan kommt endlich aus seiner Deflation heraus und erzielt wieder knapp 2 % Wachstum. (Im Vergleich dazu hatte Deutschland dieses Jahr "kräftige" 0,5 % Wachstum).
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

The_Gunslinger » Mo 14. Apr 2014, 21:28 hat geschrieben: Die Japaner haben in den letzten Jahrzehnten vor allem Geld gedruckt.
Warum hatte dieses nur eine Auswirkung auf die Staatsverschuldung, aber nicht auf die Inflationsrate?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Adam Smith » Mo 14. Apr 2014, 20:31 hat geschrieben: Warum hatte dieses nur eine Auswirkung auf die Staatsverschuldung, aber nicht auf die Inflationsrate?
Weil die Löhne gesunken sind oder stagnierten. Wenn die Leute weniger Geld haben, geben sie weniger Geld aus. Wie sollen dann die Preise steigen?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

Anscheinend nicht durch die stark steigende Verschuldung.

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... odukt-bip/
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