OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

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Kibuka
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OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Im jüngsten Vergleich der Industriestaaten konstatiert die OECD insgesamt steigende Steuern und Abgaben. In Deutschland hingegen sanken die Abgaben. Dennoch liegen sie mit 49,6 Prozent weit über dem Durchschnitt. Nur in Belgien sind die Abgaben noch höher.

Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
OECD-Vergleich: Nur Belgier zahlen mehr Steuern und Abgaben als Deutsche

Von jedem verdienten Euro muss ein lediger Angestellter in Deutschland fast 50 Cent abgeben. Laut OECD sind in kaum einem anderen Industriestaat Steuern und Abgaben so hoch.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 63926.html
Damit zahlt ein durchschnittlich verdienender Angestellter rund die Hälfte von seinem Lohn an Vater Staat. Berücksichtigt man die Last durch indirekte Steuern (MWST, Mineralölsteuer, Energiesteuer, etc.) liegt die Quote über 70 Prozent.

Das scheint manchen Parteien aber nicht zu genügen, sie fordern weitere Steuererhöhungen um irgendwelche abenteuerlichen politischen Projekte zu finanzieren, z.B. die Rente mit 63.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Postnix »

Wer Sozialismus wählt, kriegt Sozialismus.
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Dampflok94
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Dampflok94 »

Postnix » 12. Apr 2014, 10:37 hat geschrieben:Wer Sozialismus wählt, kriegt Sozialismus.
Ein Glück, daß wir den nicht gewählt haben. :)
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Wölfelspitz
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wölfelspitz »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 10:35 hat geschrieben:Im jüngsten Vergleich der Industriestaaten konstatiert die OECD insgesamt steigende Steuern und Abgaben. In Deutschland hingegen sanken die Abgaben. Dennoch liegen sie mit 49,6 Prozent weit über dem Durchschnitt. Nur in Belgien sind die Abgaben noch höher.

Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
Damit zahlt ein durchschnittlich verdienender Angestellter rund die Hälfte von seinem Lohn an Vater Staat. Berücksichtigt man die Last durch indirekte Steuern (MWST, Mineralölsteuer, Energiesteuer, etc.) liegt die Quote über 70 Prozent.

Das scheint manchen Parteien aber nicht zu genügen, sie fordern weitere Steuererhöhungen um irgendwelche abenteuerlichen politischen Projekte zu finanzieren, z.B. die Rente mit 63.
Jaja, solange das Volk glaubt, dass Enteignung angeblich nur eine Sache der Linken ist, haben die Etablierten mit ihren Intentionen erstaunlich viel Kredit. Merke: es ist keine Schröpfung und Enteignung, solange nicht -"links" draufsteht. Dann aber wäre jeder Cent plötzlich Enteignung.

Wie praktisch. Und wie dumm. Aber dieses Volk will es so. Weiter und immer weiter Merkel und Gabriel wählen! :thumbup: Ernsthafte Proteste gibt's eh erst ab 101 % Abgabenlast plus Solidaritätsabgabe für Unternehmer - vielleicht.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Postnix »

In allen Parteien sind die Sozialisten in der Mehrheit.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von John Galt »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 09:35 hat geschrieben:Im jüngsten Vergleich der Industriestaaten konstatiert die OECD insgesamt steigende Steuern und Abgaben. In Deutschland hingegen sanken die Abgaben. Dennoch liegen sie mit 49,6 Prozent weit über dem Durchschnitt. Nur in Belgien sind die Abgaben noch höher.

Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
Damit zahlt ein durchschnittlich verdienender Angestellter rund die Hälfte von seinem Lohn an Vater Staat. Berücksichtigt man die Last durch indirekte Steuern (MWST, Mineralölsteuer, Energiesteuer, etc.) liegt die Quote über 70 Prozent.

Das scheint manchen Parteien aber nicht zu genügen, sie fordern weitere Steuererhöhungen um irgendwelche abenteuerlichen politischen Projekte zu finanzieren, z.B. die Rente mit 63.
Und das wird in Zukunft nicht besser werden. Die Sozialabgaben werden steigen, bei sinkenden Leistungen, es werden neue indirekte Steuern erfunden werden. Die Einkommensteuer an sich wird vielleicht sogar sinken. So sieht die alternativlose Zukunft aus.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wölfelspitz »

Postnix » Sa 12. Apr 2014, 13:13 hat geschrieben:In allen Parteien sind die Sozialisten in der Mehrheit.
Weißt du, wo ich die Ausflucht persifliert schon mal gehört habe? Bei "Ein Herz und eine Seele" 1974. Das suche ich dir bei Bedarf auch gerne mal raus. Vielleicht sogar auch ohne Bedarf.

Es ist die Ausflucht derjenigen, die sich mit der "Wahrheit" beruhigen wollen, dass alle ihnen aufstoßenden Umtriebe auf "linke Unterwanderung" zurückzuführen sind.´

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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Der Staat hat leider die Tendenz Gelder zu verschleudern. Ein nachhaltiger Abbau von Subventionen findet kaum oder nur halbherzig statt. Selbst der Soli läuft weiter und soll später in eine allgemeine Steuer überführt werden.

Die Energiewende wird auch auf dem Rücken der arbeitenden Bevölkerung ausgetragen. Sobald auch nur ein wenig Geld vorhanden ist, wird es mit vollen Händen ausgegeben. Die große Koalition hat das aktuell mit dem Rentenpaket demonstriert.

Die Politik ist an einer Reduktion der Ausgaben überhaupt nicht mehr interessiert. Es werden entweder punktuelle Umverteilungen vorgenommen, bei der vereinzelte Bevölkerungsgruppen gewinnen und andere verlieren (Rentner vs. Angestellte) oder man führt neue indirekte Steuern ein. Insbesondere die Mittelschicht kann sich dagegen nicht wehren und wird deshalb ordentlich geschröpft.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Dampflok94 »

Postnix » 12. Apr 2014, 13:13 hat geschrieben:In allen Parteien sind die Sozialisten in der Mehrheit.
Deine Definition von Sozialismus und damit von Sozialisten muß eine sehr exklusive sein. :D
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Postnix »

@Wölfelspitz

Ich muss Sie leider enttäuschen. Ich beziehe mich auf Karl Popper, der die "Offene Gesellschaft" den "Sozialisten in allen Parteien" gewidmet hat.

Es ist eben so, dass das sozialistische Denken, die Ablehnung von Selbstverantwortung und Wahlmöglichkeit, in allen Parteien fest verankert ist. Auch die Union ist in ihrem Kern keine freiheitlich denkende Partei, sondern eine, für die der paternalistische Staat über allem steht.

Die Konseqenze des fürsorgenden Staates ist die Enteignung, die Aneignung eines Großteils des Einkommen der Bürger, um damit den Staat zu mästen und den Rest umzuverteilen.

Weil fast alle Bürger Empfänger staatlicher Leistungen sind, stärkt das die Legitimität des enteigenden Staates, der verzerrt wahrgenommen wird als uanabdingbar, um dem einzelnen ein auskömmliches Leben zu sichern.
Zuletzt geändert von Postnix am Samstag 12. April 2014, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Postnix »

[quote="Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 13:45 Insbesondere die Mittelschicht kann sich dagegen nicht wehren und wird deshalb ordentlich geschröpft.[/quote]Die Mittelschicht ist selber schuld. Wählt sie doch überwiegend sozialistische Parteien wie SPD, Union oder Grün.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Daylight »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 10:35 hat geschrieben:Im jüngsten Vergleich der Industriestaaten konstatiert die OECD insgesamt steigende Steuern und Abgaben. In Deutschland hingegen sanken die Abgaben. Dennoch liegen sie mit 49,6 Prozent weit über dem Durchschnitt. Nur in Belgien sind die Abgaben noch höher.

Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
Damit zahlt ein durchschnittlich verdienender Angestellter rund die Hälfte von seinem Lohn an Vater Staat. Berücksichtigt man die Last durch indirekte Steuern (MWST, Mineralölsteuer, Energiesteuer, etc.) liegt die Quote über 70 Prozent.

Das scheint manchen Parteien aber nicht zu genügen, sie fordern weitere Steuererhöhungen um irgendwelche abenteuerlichen politischen Projekte zu finanzieren, z.B. die Rente mit 63.
Und welche Vorschläge stehen dort konkret im Raume und wen sollen solche Steuern treffen?
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 12. April 2014, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Daylight »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 13:45 hat geschrieben:Der Staat hat leider die Tendenz Gelder zu verschleudern. Ein nachhaltiger Abbau von Subventionen findet kaum oder nur halbherzig statt. Selbst der Soli läuft weiter und soll später in eine allgemeine Steuer überführt werden.

Die Energiewende wird auch auf dem Rücken der arbeitenden Bevölkerung ausgetragen. Sobald auch nur ein wenig Geld vorhanden ist, wird es mit vollen Händen ausgegeben. Die große Koalition hat das aktuell mit dem Rentenpaket demonstriert.

Die Politik ist an einer Reduktion der Ausgaben überhaupt nicht mehr interessiert. Es werden entweder punktuelle Umverteilungen vorgenommen, bei der vereinzelte Bevölkerungsgruppen gewinnen und andere verlieren (Rentner vs. Angestellte) oder man führt neue indirekte Steuern ein. Insbesondere die Mittelschicht kann sich dagegen nicht wehren und wird deshalb ordentlich geschröpft.
Welche "Mittelschicht"? Ab welchem Brutto-Jahreseinkommen?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Postnix hat geschrieben:Die Mittelschicht ist selber schuld. Wählt sie doch überwiegend sozialistische Parteien wie SPD, Union oder Grün.
Es gibt für den Wähler keine Alternativen. Zudem ist das ein strukturelles Problem. Die meisten Institutionen gehen nicht besonders sorgsam mit fremdem Geld um.

Die Schuldenbremse wäre ohne die dramatische Finanzkrise 2007 nie beschlossen worden.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Corella »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 13:35 hat geschrieben: Es gibt für den Wähler keine Alternativen. Zudem ist das ein strukturelles Problem. Die meisten Institutionen gehen nicht besonders sorgsam mit fremdem Geld um.

Die Schuldenbremse wäre ohne die dramatische Finanzkrise 2007 nie beschlossen worden.
Ohne widersprechen zu wollen, kann man den Bogen aber noch weiter spannen: es ist auch "die Wirtschaft", die immer erst aus Schaden klug wird. Dem zu entrinnen braucht es mehr Kultur auf allen Ebenen, überall.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 09:35 hat geschrieben:Im jüngsten Vergleich der Industriestaaten konstatiert die OECD insgesamt steigende Steuern und Abgaben. In Deutschland hingegen sanken die Abgaben. Dennoch liegen sie mit 49,6 Prozent weit über dem Durchschnitt. Nur in Belgien sind die Abgaben noch höher.

Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
Damit zahlt ein durchschnittlich verdienender Angestellter rund die Hälfte von seinem Lohn an Vater Staat. Berücksichtigt man die Last durch indirekte Steuern (MWST, Mineralölsteuer, Energiesteuer, etc.) liegt die Quote über 70 Prozent.

Das scheint manchen Parteien aber nicht zu genügen, sie fordern weitere Steuererhöhungen um irgendwelche abenteuerlichen politischen Projekte zu finanzieren, z.B. die Rente mit 63.
"Ein durchschnittlich verdienender Angestellter"? Du meinst wohl "ein durchschnittlich verdienender lediger Angestellter".
Für Familien sieht die Sache mit Kindergeld, anderer Steuerklasse usw. schon wieder ganz anders aus.
Im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit und Rente zahlt der deutsche Staat ausserdem auch deutlich besser als die meisten OECD-Vergleichsländer, weshalb die Sozialversicherung gut angelegt und eine zusätzliche Privatversicherung, die ja ebenfalls vom Lohn abgeht, meistens nicht notwendig ist.
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Kibuka
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

The_Gunslinger hat geschrieben: "Ein durchschnittlich verdienender Angestellter"? Du meinst wohl "ein durchschnittlich verdienender lediger Angestellter".
Für Familien sieht die Sache mit Kindergeld, anderer Steuerklasse usw. schon wieder ganz anders aus.
Das ist falsch. Die Abgabenlast ist auch bei Familien ähnlich hoch, wenn beide Elternteile arbeiten. Steuerlich lohnenswert ist die Steuerklasse nur dann, wenn ein Elternteil nicht arbeitet bzw. die Gehälter sehr asymmetrisch sind.

Das Kindergeld ist in der Höhe derart gering, dass es keine Rolle spielt. Zumal Kinder sehr viel Geld kosten. Signifikante Vorteile erzielt man hier nur bei vier und mehr Kindern.
The_Gunslinger hat geschrieben:Im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit und Rente zahlt der deutsche Staat ausserdem auch deutlich besser als die meisten OECD-Vergleichsländer, weshalb die Sozialversicherung gut angelegt und eine zusätzliche Privatversicherung, die ja ebenfalls vom Lohn abgeht, meistens nicht notwendig ist.
Der Staat zahlt weder bei Arbeitslosigkeit, noch bei Krankheit für die entgangenen Einnahmen. EIne Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es auch schon lange nicht mehr. Die Regelsätze von Hartz IV sind niedrig und nur für jene lohnenswert, die überhaupt nichts haben und auf dem Arbeitsmarkt auch keine hohen Stundenlöhne erzielen können. Weiterhin werden diese Hilfen direkt mit dem eigenen Vermögen verrechnet.

Bei der Rente erhält der Arbeitnehmer Renditen, die von jeder gewöhnlichen Versicherung übertroffen werden. An dieser Stelle von "gut angelegten" Geld zu sprechen ist daher, reichlich abenteuerlich!
Zuletzt geändert von Kibuka am Samstag 12. April 2014, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Daylight »

Nun ja, entscheidende Fragen bleiben unbeantwortet...
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Corella » Sa 12. Apr 2014, 13:45 hat geschrieben: Ohne widersprechen zu wollen, kann man den Bogen aber noch weiter spannen: es ist auch "die Wirtschaft", die immer erst aus Schaden klug wird. Dem zu entrinnen braucht es mehr Kultur auf allen Ebenen, überall.
Es braucht vorallem bindende Regeln und Sanktionen bei Verletzung jener Regeln. Politiker dürfen gar nichts erst in Versuchung geraten Gelder zu verschwenden. In Ländern, wie Griechenland oder Italien gab es keine Regeln und keine Sanktionen. Das war der Hauptgrund, warum die EU-Konvergenzkriterien gescheitert sind. Es gab schlichtweg keine Strafen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Emin »

Für die Gegenleistung, die man dafür bekommt, steht Deutschland noch sehr gut da. In diesen 50% Abgabgen sind nämlich bspw. eine sehr gute Krankenversicherung, Zugang zu höchster Schulbildung, Renten- und Pflegeversicherung, Arbeitslosenschutz, etc., etc. vorhanden. Ein durchschnittlich verdienender Amerikaner könnte sich all diese Dinge nicht mal mit 100% seines Lohnes leisten.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Nicht 50 Prozent, über 70 Prozent.

Und für diese 70 Prozent müsste man mir den roten Teppich ausrollen!
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 14:43 hat geschrieben: Das ist falsch. Die Abgabenlast ist auch bei Familien ähnlich hoch, wenn beide Elternteile arbeiten. Steuerlich lohnenswert ist die Steuerklasse nur dann, wenn ein Elternteil nicht arbeitet bzw. die Gehälter sehr asymmetrisch sind.

Das Kindergeld ist in der Höhe derart gering, dass es keine Rolle spielt. Zumal Kinder sehr viel Geld kosten. Signifikante Vorteile erzielt man hier nur bei vier und mehr Kindern.
Das Bundesfinanzministerium gibt für 2011 an, dass die Steuer- und Abgabenbelastung eines verheirateten Alleinverdieners mit 2 Kindern und durchschnittlichem Einkommen bei gerade mal 21 % liegt. Das war (teilweise deutlich) weniger als in Italien, Frankreich, Österreich, Slowenien, Spanien, Holland, Ungarn oder Norwegen.
Dass mittelständische Familien insgesamt zu stark belastet werden kann ich trotzdem unterschreiben. Das Ehegattensplitting erlaubt vor allem bei asymmetrischen Gehältern niedrigere Steuerzahlungen - auch korrekt, aber nicht zwangsläufig falsch.

Dass allerdings die Abgabenlast von Besserverdienenden (etwa 6000 € mtl. aufwärts) in Deutschland hoch wäre, ist einfach falsch. Die anteilige Last für die Sozialversicherung geht hierbei durch die Bemessungsgrenze asymptotisch gegen 0, so dass sich im Grenzfall 45 % Einkommenssteuer als Maximalwert ergeben - zzgl. diverser Steuerfreibeträge. Für Kapitaleinkommen sind 25 % der Höchstsatz. Das kann zu einer effektiven Besteuerung von nur knapp über 30 % bei Bestverdienern führen.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 14:43 hat geschrieben: Der Staat zahlt weder bei Arbeitslosigkeit, noch bei Krankheit für die entgangenen Einnahmen.
:?: Bei Arbeitslosigkeit kann ein befristeter Anspruch auf ALG 1 erhoben werden, das 60 % des vorherigen Einkommens beträgt.
Im Krankheitsfall übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen ebenfalls befristet die Lohnfortzahlung. allgemein ist die Krankenversicherung in Deutschland z.B. dem alten amerikanischen System ja wohl deutlich überlegen.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 14:43 hat geschrieben:EIne Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es auch schon lange nicht mehr. Die Regelsätze von Hartz IV sind niedrig und nur für jene lohnenswert, die überhaupt nichts haben und auf dem Arbeitsmarkt auch keine hohen Stundenlöhne erzielen können. Weiterhin werden diese Hilfen direkt mit dem eigenen Vermögen verrechnet.
Weiterhin sind diese steuer- und nicht abgabenfinanziert.
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 14:43 hat geschrieben:Bei der Rente erhält der Arbeitnehmer Renditen, die von jeder gewöhnlichen Versicherung übertroffen werden. An dieser Stelle von "gut angelegten" Geld zu sprechen ist daher, reichlich abenteuerlich!
Das bezweifle ich. Die Renditen privater Rentenversicherungen unterliegen einem höheren Risiko (gutes Beispiel die Folgen der Finanzkrise für viele Lebensversicherten) und werden durch Verwaltungs- und Abschlussgebühren, Tantiemen etc. stark geschmälert. Das Umlagesystem hat hier gegenüber einer privaten Versicherung keinen Nachteil, sondern ist sogar tendenziell günstiger und erlaubt damit gleichwertige bis höhere Auszahlungen. Ich würde lieber 22 % in die gesetzliche, als 19 % + 3 in gesetzliche + private einzahlen.
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Samstag 12. April 2014, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

The_Gunslinger » Sa 12. Apr 2014, 18:01 hat geschrieben:
Das Bundesfinanzministerium gibt für 2011 an, dass die Steuer- und Abgabenbelastung eines verheirateten Alleinverdieners mit 2 Kindern und durchschnittlichem Einkommen bei gerade mal 21 % liegt. Das war (teilweise deutlich) weniger als in Italien, Frankreich, Österreich, Slowenien, Spanien, Holland, Ungarn oder Norwegen.
Dass mittelständische Familien insgesamt zu stark belastet werden kann ich trotzdem unterschreiben. Das Ehegattensplitting erlaubt vor allem bei asymmetrischen Gehältern niedrigere Steuerzahlungen - auch korrekt, aber nicht zwangsläufig falsch.
Was das Bundesfinanzministerium in irgendwelchen Modellrechnungen angibt, ist mir herzlich egal. Die durchschnittliche Abgabenlast lässt sich transparent für jedermann errechnen und wurde von mir auch im Eingangsthread genannt.

Deine Anspielung auf Familien mit Alleinverdienern ist irrelevant, da ich schon zuvor explizit darauf hingewiesen habe, dass a) die Steuerbelastung bei asymmetrischen Einkommen gemindert werden kann und b) eine Familie höhere Konsumausgaben aufweist. Und hier schlagen die indirekten Steuern voll durch.
The_Gunslinger » Sa 12. Apr 2014, 18:01 hat geschrieben:Dass allerdings die Abgabenlast von Besserverdienenden (etwa 6000 € mtl. aufwärts) in Deutschland hoch wäre, ist einfach falsch. Die anteilige Last für die Sozialversicherung geht hierbei durch die Bemessungsgrenze asymptotisch gegen 0, so dass sich im Grenzfall 45 % Einkommenssteuer als Maximalwert ergeben - zzgl. diverser Steuerfreibeträge. Für Kapitaleinkommen sind 25 % der Höchstsatz. Das kann zu einer effektiven Besteuerung von nur knapp über 30 % bei Bestverdienern führen.
1. Dein einleitender Satz, in dem du eine von dir selbst frei erfundene Behauptung, nämlich das die Abgabenlast von Besserverdienern hoch wäre, als falsch titulierst und anschließend die Beitragsbemessungsgrenze im Zuge der Sozialversicherungen nennst, ist weder diskussionswürdig noch sinnbehaftet.

2. Die Kapitalertragsteuer betrifft nur Personen, die Kapitalerträge aufweisen und das ist im signifikanten Maße nicht die Mittelschicht.

3. Die Aussage, Besserverdiener würden effektiv nur mit 30 % besteuert ist weder belegt, noch relevant.
The_Gunslinger » Sa 12. Apr 2014, 18:01 hat geschrieben:
Bei Arbeitslosigkeit kann ein befristeter Anspruch auf ALG 1 erhoben werden, das 60 % des vorherigen Einkommens beträgt.
Von diesen 60 % müssen erneut Abgaben in Form von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt werden.

Zudem ist ALG 1 auf maximal 12 Monate begrenzt. Danach fällt man in das Arbeitslosengeld II und dann wird es ernst für alle, die noch über Vermögen verfügen.
The_Gunslinger » Sa 12. Apr 2014, 18:01 hat geschrieben: Im Krankheitsfall übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen ebenfalls befristet die Lohnfortzahlung. allgemein ist die Krankenversicherung in Deutschland z.B. dem alten amerikanischen System ja wohl deutlich überlegen.
Der Vergleich mit den USA, wo es bis vor kurzem überhaupt keine gesetzliche Krankenversicherung gab, ist irreführend.

Zudem macht der Beitragssatz zur KV aktuell nur 15,5 % aus.
The_Gunslinger » Sa 12. Apr 2014, 18:01 hat geschrieben:
Weiterhin sind diese steuer- und nicht abgabenfinanziert.
Lese den Strangtitel. Hier geht es nicht nur um Sozialversicherungsabgaben!
Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 14:43 hat geschrieben: Das bezweifle ich. Die Renditen privater Rentenversicherungen unterliegen einem höheren Risiko (gutes Beispiel die Folgen der Finanzkrise für viele Lebensversicherten) und werden durch Verwaltungs- und Abschlussgebühren, Tantiemen etc. stark geschmälert. Das Umlagesystem hat hier gegenüber einer privaten Versicherung keinen Nachteil, sondern ist sogar tendenziell günstiger und erlaubt damit gleichwertige bis höhere Auszahlungen. Ich würde lieber 22 % in die gesetzliche, als 19 % + 3 in gesetzliche + private einzahlen.
Die Renditen werden weit weniger geschmälert, als bei der gesetzlichen Rentenversicherung.
Rendite der Rente sinkt beständig

Wir zahlen über Jahrzehnte ein, doch die Rente rechnet sich kaum noch. Nach einer Expertenstudie sinken die Renditen in der gesetzlichen Rentenversicherung kontinuierlich und tendieren mitunter gar gegen Null. Die offizielle Reaktion folgt prompt.

Hamburg - Die Parallelität der Ereignisse kann kein Zufall sein: Während Experten des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) in Berlin am Montag mit einer neuen Studie einmal mehr die Schwächen der gesetzlichen Rentenversicherung herausstellen, hält unweit entfernt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) die Fahne des gesetzlichen Umlageverfahrens hoch.

http://www.manager-magazin.de/finanzen/ ... 74308.html
Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine Umverteilungsmaschinerie, bei der diejenigen auf der Strecke bleiben, die in ihrem Leben Einkommen generiert haben, die lediglich knapp über der Grundsicherung lagen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

sorry, aber nur kurz Kibuka.

Der OECD Bericht liegt schräg. Er betrachtet nur die formelle Seite der Besteuerung. Er betrachtet nicht die effektive. Da sieht die Sache anders aus. Wir sind halt geschmeidiger und besser aufgestellt in den Einzelfallentscheidungen als andere Staaten.

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Beitrag von Wähler »

"http://www.faz.net/frankfurter-allgemei ... ageIndex_2"
http://www.faz.net/frankfurter-allgemei ... ageIndex_2
Zitat: FAZ 3. Juli 2011
"So stieg zum Beispiel im Vereinigten Königreich die Staatsquote von 38,9 Prozent im Jahr 1999 auf 44,0 Prozent im Jahr 2007 und schnellte mit der Finanzkrise auf 50,9 Prozent im vergangenen Jahr. In Deutschland betrug die Staatsquote 2010 wieder 46,6 Prozent, nachdem sie bis 2007 noch auf 43,6 Prozent gesunken war."
"Demnach dürfte die "optimale" Staatsquote irgendwo zwischen diesen beiden Extremen anzusiedeln sein. Ob dieses Optimum eher bei 30 oder bei 50 Prozent liegt, lässt sich aber nicht eindeutig sagen. Die "optimale" Staatsquote ist von Land zu Land verschieden und hängt von den Rahmenbedingungen ab. Hierzu zählen nicht nur wirtschaftliche Faktoren, wie der Entwicklungsstand des Landes, seine Wirtschaftsstruktur oder der Schuldenstand, sondern auch institutionelle Rahmenbedingungen, wie die Qualität der öffentlichen Verwaltung, die Verfassung eines Staates und das in einem Land anzutreffende Ausmaß an wirtschaftlicher Freiheit."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wölfelspitz »

Postnix » Sa 12. Apr 2014, 13:46 hat geschrieben:@Wölfelspitz

Ich muss Sie leider enttäuschen. Ich beziehe mich auf Karl Popper, der die "Offene Gesellschaft" den "Sozialisten in allen Parteien" gewidmet hat.

Es ist eben so
Du enttäuscht mich nicht, sondern sagst einfach nur noch einmal das Gleiche in grün.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

Wähler » Sa 12. Apr 2014, 20:00 hat geschrieben:"http://www.faz.net/frankfurter-allgemei ... ageIndex_2"
http://www.faz.net/frankfurter-allgemei ... ageIndex_2
Zitat: FAZ 3. Juli 2011
"So stieg zum Beispiel im Vereinigten Königreich die Staatsquote von 38,9 Prozent im Jahr 1999 auf 44,0 Prozent im Jahr 2007 und schnellte mit der Finanzkrise auf 50,9 Prozent im vergangenen Jahr. In Deutschland betrug die Staatsquote 2010 wieder 46,6 Prozent, nachdem sie bis 2007 noch auf 43,6 Prozent gesunken war."
"Demnach dürfte die "optimale" Staatsquote irgendwo zwischen diesen beiden Extremen anzusiedeln sein. Ob dieses Optimum eher bei 30 oder bei 50 Prozent liegt, lässt sich aber nicht eindeutig sagen. Die "optimale" Staatsquote ist von Land zu Land verschieden und hängt von den Rahmenbedingungen ab. Hierzu zählen nicht nur wirtschaftliche Faktoren, wie der Entwicklungsstand des Landes, seine Wirtschaftsstruktur oder der Schuldenstand, sondern auch institutionelle Rahmenbedingungen, wie die Qualität der öffentlichen Verwaltung, die Verfassung eines Staates und das in einem Land anzutreffende Ausmaß an wirtschaftlicher Freiheit."
Nur kurz nachgefragt. Wie verstehst du jetzt deine Anmerkung zur Staatsquote in deinem Post zu dem hier Angesprochenen Problem Steuersätze in der BRD, lieber Wähler?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wähler »

Bakelit » So 13. Apr 2014, 05:51 hat geschrieben: Nur kurz nachgefragt. Wie verstehst du jetzt deine Anmerkung zur Staatsquote in deinem Post zu dem hier Angesprochenen Problem Steuersätze in der BRD, lieber Wähler?
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsquote
Zitat:
"Die Staatsquote ist (in den meisten Fällen) definiert als das Verhältnis der Summe der Haushaltsausgaben von Bund, Ländern und Kommunen sowie der gesetzlichen Sozialsysteme (Parafisci) zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) (manchmal auch zum Bruttonationaleinkommen (BNE))."
Den Haushaltsausgaben und den Sozialleistungen stehen die Steuereinnahmen, die zusätzliche Staatsverschuldung und die Sozialabgaben gegenüber. Laut des Wirtschaftsweisen Lars Feld - siehe FAZ-Artikel - besteht unter Anderem auch „kein linearer Zusammenhang zwischen Staatsquote und Wirtschaftswachstum“. Hohe Steuersätze und eine hohe Staatsquote müssen nicht automatisch mit wirtschaftlichen Nachteilen für die Bürger verbunden sein. Als Beispiel wird gerne Schweden angeführt.
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 13. April 2014, 13:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von John Galt »

Vielleicht nicht nur blöde wikipedia links anschauen, sondern mal in der Fachliteratur nach optimaler Staatsquote suchen, Genosse.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wähler »

John Galt » So 13. Apr 2014, 07:01 hat geschrieben:Vielleicht nicht nur blöde wikipedia links anschauen, sondern mal in der Fachliteratur nach optimaler Staatsquote suchen, Genosse.
Dafür habe ich den FAZ-Artikel angeführt. Obwohl ich kein Fachwissenschaftler bin, erlaube ich es mir, darauf hinzuweisen, dass es auch eine andere Sichtweise auf das im Thread-Titel angesprochene Problem gibt. In einem öffentlichen Politik-Forum sollte das angemessen sein.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von pudding »

Kibuka » Sa 12. Apr 2014, 10:35 hat geschrieben:Im jüngsten Vergleich der Industriestaaten konstatiert die OECD insgesamt steigende Steuern und Abgaben. In Deutschland hingegen sanken die Abgaben. Dennoch liegen sie mit 49,6 Prozent weit über dem Durchschnitt. Nur in Belgien sind die Abgaben noch höher.

Im Schnitt mussten in den Industrienationen unverheiratete Angestellte ohne Kind 36 Prozent des Arbeitseinkommens an Steuern und Abgaben zahlen, in Deutschland lag die Quote bei 49,3 Prozent.
Damit zahlt ein durchschnittlich verdienender Angestellter rund die Hälfte von seinem Lohn an Vater Staat. Berücksichtigt man die Last durch indirekte Steuern (MWST, Mineralölsteuer, Energiesteuer, etc.) liegt die Quote über 70 Prozent.

Das scheint manchen Parteien aber nicht zu genügen, sie fordern weitere Steuererhöhungen um irgendwelche abenteuerlichen politischen Projekte zu finanzieren, z.B. die Rente mit 63.
Ist ja logisch und nachvollziehbar, wer auf Billiglöhner und Aufstocker setzt muss sich die Kosten von anderen holen.
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statis ... 013-de.png
Ist ja auch die Folge um die Arbeitskosten niedrig zu halten.
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... in-europa/
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

Nun wollte Kibuka etwas ganz anderes ansprechen. Gibt es zu diesem Anliegen von deiner Seite etwas anzuführen, lieber Wähler?
Zuletzt geändert von Bakelit am Sonntag 13. April 2014, 08:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Bakelit »

pudding » So 13. Apr 2014, 07:33 hat geschrieben: Ist ja logisch und nachvollziehbar, wer auf Billiglöhner und Aufstocker setzt muss sich die Kosten von anderen holen.
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statis ... 013-de.png
Ist ja auch die Folge um die Arbeitskosten niedrig zu halten.
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... in-europa/
Ja pudding....da ist sogar ein Funken Wahrheit drin in deinem Post. Nun musst du aber auch den Weg der Wahrheit zu Ende gehen und konstatieren, dass dieser Vorgang ein Teil des Prozesses der Verteilung von oben nach unten ist.

echt :cool:
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wähler »

Bakelit » So 13. Apr 2014, 07:35 hat geschrieben:Nun wollte Kibuka etwas ganz anderes ansprechen. Gibt es zu diesem Anliegen von deiner Seite etwas anzuführen, lieber Wähler?
Ich habe es so verstanden, dass er die Steuer- und Abgabenquote in Deutschland, somit die Staatsquote, für zu hoch hält. Ich sehe das anders. Als Bürger bekomme ich für meine Steuern und Sozialabgaben auch einen funktionierenden Rechtsstaat, eine ordentliche Infrastruktur, einen seit kurzem ausgeglichenen Staatshaushalt, ein funktionierendes Gesundheitswesen und eine ausreichende soziale Absicherung geboten. Über die "wirtschaftliche Freiheit" kann man geteilter Meinung sein. Im Bundestagswahlkampf war die Steuerbelastung das wahlentscheidene Thema.
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 13. April 2014, 13:30, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Einen ausgeglichenen Staatshaushalt? Du lebst aber schon in Deutschland?

Das gewisse Abgaben unabdingbar sind, wird nicht in Zweifel gestellt. Die Frage ist, ob es der Mittelschicht noch vermittelbar ist, dass ihr 70 Prozent des Einkommens entzogen werden, damit der Staat seine Ausgaben finanzieren kann. Wo soll die Grenze liegen? Warum überweist man nicht gleich 100 Prozent an Vater Staat?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Wölfelspitz »

Kibuka » So 13. Apr 2014, 09:35 hat geschrieben:Wo soll die Grenze liegen? Warum überweist man nicht gleich 100 Prozent an Vater Staat?
Du musst das Bravourstück vollbringen, soviel abzuziehen, wie sich dein Volk das gerade noch gefallen lässt, ohne ernsthaft zu meutern. Das ist die Kunst. Oder auch einfach Maximalprinzip. Reine Marktwirtschaft im politischen Sinne, wenn man so will.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Wölfelspitz hat geschrieben: Du musst das Bravourstück vollbringen, soviel abzuziehen, wie sich dein Volk das gerade noch gefallen lässt, ohne ernsthaft zu meutern. Das ist die Kunst. Oder auch einfach Maximalprinzip. Reine Marktwirtschaft im politischen Sinne, wenn man so will.
Mir stößt die zunehmende indirekte Belastung sauer auf.

Bild

Der Staat wälzt damit immer mehr Kosten auf das tägliche Leben ab. Das EEG ist ein Paradebeispiel dafür.

Der Grund dafür liegt zum einen in dem Bestreben die Lohnkosten zu senken und damit den Standort Deutschland für Unternehmen attraktiver zu gestalten, aber auch die Belastung intransparenter zu gestalten. Wenn der Arbeitnehmer 70 Prozent von seinem Lohnzettel abgezogen bekommt, ist die Wirkung anders, als wenn er knapp 50 Prozent verliert und der Rest an der Tankstelle oder im Supermarkt verloren geht.

Anbei noch einmal der Vergleich der OECD.

Bild

Der Solidaritätszuschlag wurde ursprünglich für den Aufbau Ost eingeführt, hat sich mittlerweile aber zu einer permanenten Einnahme für den Staat entwickelt, welche für alles Mögliche verwendet wird. Das zeigt eindrucksvoll, wie der Staat einmal eingeführte Abgaben dauerhaft bezieht und keine Veranlassung sieht das zu beenden, weil er sich an diese Einnahmen gewöhnt hat. Er finanziert damit Kitas, Rentenerhöhungen und andere Ausgaben.

Schließlich findet sich immer etwas, wofür man Geld ausgeben kann!
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 13. April 2014, 10:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

Anbei noch eine Studie des RWI
Wer trägt den Staat?
Eine Analyse von Steuer-und Abgabenlasten

http://www.rwi-essen.de/media/content/p ... -Staat.pdf
Man kann erkennen, dass insbesondere die Haushalte aus dem mittleren Einkommensbereich mit einem Bruttoeinkommen zwischen 20.000 und 70.000 € einen hohen Finanzierungsanteil an den Kosten
des Gemeinwesens aufweisen.

Die Finanzierungsanteile an den indirekten Steuern ist bei Alleinlebenden und Paaren ohne Kind besonders hoch. Diese können die Steuerlast oft nicht signifikant drücken.

Und ein konkretes Beispiel.
Max hat gerade fertig studiert, ist noch nicht verheiratet, hat keine Kinder, ist nicht kirchensteuerpflichtig und beruflich auf sein Auto angewiesen.

Max hat mit seinem Arbeitgeber ein Bruttomonatsgehalt von 2000,-€ ausgehandelt. Doch wieviel davon wird Max nach allen Steuern und Abgaben noch für sich übrig haben?

Bild

Bild

http://sachsen-anhalt.parteidervernunft ... bgabenlast
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von pudding »

Bakelit » So 13. Apr 2014, 08:40 hat geschrieben: Ja pudding....da ist sogar ein Funken Wahrheit drin in deinem Post. Nun musst du aber auch den Weg der Wahrheit zu Ende gehen und konstatieren, dass dieser Vorgang ein Teil des Prozesses der Verteilung von oben nach unten ist.

echt :cool:
Selbstverständlich ist da Umverteilung mit drin, wenn man das System so ausbaut dass unten nichts zu holen ist und man oben nichts nehmen will muss man es aus der Mitte ziehen, so einfach ist das.
pudding

Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von pudding »

Kibuka » So 13. Apr 2014, 11:41 hat geschrieben:Anbei noch eine Studie des RWI
Man kann erkennen, dass insbesondere die Haushalte aus dem mittleren Einkommensbereich mit einem Bruttoeinkommen zwischen 20.000 und 70.000 € einen hohen Finanzierungsanteil an den Kosten
des Gemeinwesens aufweisen.


Die Finanzierungsanteile an den indirekten Steuern ist bei Alleinlebenden und Paaren ohne Kind besonders hoch. Diese können die Steuerlast oft nicht signifikant drücken.

Und ein konkretes Beispiel.
Auch das ist nicht neu und nicht verwunderlich sondern logisch. Wer die Profiteure, und das sind nun mal die Reichen, des Systems schont muss es dort nehmen wo es zu holen ist.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

Kibuka » So 13. Apr 2014, 10:41 hat geschrieben:Anbei noch eine Studie des RWI
Man kann erkennen, dass insbesondere die Haushalte aus dem mittleren Einkommensbereich mit einem Bruttoeinkommen zwischen 20.000 und 70.000 € einen hohen Finanzierungsanteil an den Kosten
des Gemeinwesens aufweisen.

Die Finanzierungsanteile an den indirekten Steuern ist bei Alleinlebenden und Paaren ohne Kind besonders hoch. Diese können die Steuerlast oft nicht signifikant drücken.

Und ein konkretes Beispiel.
Das ist genau jene Milchmaedchenrechnung, die ich in meinem Beitrag, der von dir geloescht wurde, meinte.
Ist furchtbar!
Sollte er auf sein Auto beruflich angewiessen sein, so kann er diese Ausgaben bereits abschreiben zu dem Teil, wie er es beruflich verwendet wie auch alle weiteren Ausgaben, die mit seiner beruflichen Taetigkeit in Zusammenhang sehen, zB Berufskleidung, Werkzeug und sonstige Ausruestungsgegenstaende.
Zweitens ist es sehr fragwuerdig, Steuern und Abgaben, die der Arbeitgeber traegt in das persoenliche Einkommen des Arbeitnehmers hinein zurechnen.
Dritten ist die Lebenssituation es Herrn Max nicht sonderlich repraesentaiv und selbst fuer Herrn Max sehr temporaer.
Sie gilt vielleicht fuer ein - zwei Jahre am Berufsanfang.
Dies so auf die Steuerbelastung der gesamten Bevoelkerung hochzurechnen und daraus politische Schluesse zu ziehen , geht voellig an der Lebensrealitaet in Deutschland vorbei.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Kibuka »

odiug hat geschrieben: Das ist genau jene Milchmaedchenrechnung, die ich in meinem Beitrag, der von dir geloescht wurde, meinte.
Ist furchtbar!
Das ist keine Milchmädchenrechnung, sondern ein konkretes Beispiel aus dem Alltag vieler Menschen.
odiug hat geschrieben:Sollte er auf sein Auto beruflich angewiessen sein, so kann er diese Ausgaben bereits abschreiben zu dem Teil, wie er es beruflich verwendet wie auch alle weiteren Ausgaben, die mit seiner beruflichen Taetigkeit in Zusammenhang sehen, zB Berufskleidung, Werkzeug und sonstige Ausruestungsgegenstaende.
Jaja. Und wenn Max im Lotto mit einem 6er + Superzahl gewinnen würde, wäre er Millionär. :rolleyes:

Deine unbelegten und spekulativen Aussagen darfst du gerne für dich behalten.

BTW: Die durchschnittliche Steuererstattung in Deutschland lag 2012 bei 69 Euro pro Monat, du "Steuerexperte".
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 13. April 2014, 12:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von John Galt »

odiug » So 13. Apr 2014, 11:07 hat geschrieben: Das ist genau jene Milchmaedchenrechnung, die ich in meinem Beitrag, der von dir geloescht wurde, meinte.
Ist furchtbar!
Sollte er auf sein Auto beruflich angewiessen sein, so kann er diese Ausgaben bereits abschreiben zu dem Teil, wie er es beruflich verwendet wie auch alle weiteren Ausgaben, die mit seiner beruflichen Taetigkeit in Zusammenhang sehen, zB Berufskleidung, Werkzeug und sonstige Ausruestungsgegenstaende.
Zweitens ist es sehr fragwuerdig, Steuern und Abgaben, die der Arbeitgeber traegt in das persoenliche Einkommen des Arbeitnehmers hinein zurechnen.
Dritten ist die Lebenssituation es Herrn Max nicht sonderlich repraesentaiv und selbst fuer Herrn Max sehr temporaer.
Sie gilt vielleicht fuer ein - zwei Jahre am Berufsanfang.
Dies so auf die Steuerbelastung der gesamten Bevoelkerung hochzurechnen und daraus politische Schluesse zu ziehen , geht voellig an der Lebensrealitaet in Deutschland vorbei.
Die Lebensrealität für viele Leute in Deutschland ist noch beschissener... für die lohnt es sich gar nicht mehr sich anzustrengen, die haben sich schon heute auf lebenslanges durchfüttern lassen eingestellt. Jeder der weniger als 8000€ im Jahr an Steuern (direkt+indirekt) zahlt, lässt sich von anderen durchfüttern.

Die paar Werbungskosten bringen da auch nicht viel.... Berufskleidung betrifft eine Minderheit.... und die Entfernungspauschale macht den Hasen auch nicht fett.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

John Galt » So 13. Apr 2014, 11:14 hat geschrieben:Jeder der weniger als 8000€ im Jahr an Steuern (direkt+indirekt) zahlt, lässt sich von anderen durchfüttern.
1. Und ?

2. Warum das ?

mlg
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von odiug »

John Galt » So 13. Apr 2014, 11:14 hat geschrieben: Die Lebensrealität für viele Leute in Deutschland ist noch beschissener... für die lohnt es sich gar nicht mehr sich anzustrengen, die haben sich schon heute auf lebenslanges durchfüttern lassen eingestellt. Jeder der weniger als 8000€ im Jahr an Steuern (direkt+indirekt) zahlt, lässt sich von anderen durchfüttern.

Die paar Werbungskosten bringen da auch nicht viel.... Berufskleidung betrifft eine Minderheit.... und die Entfernungspauschale macht den Hasen auch nicht fett.
Sind ja nur Beispiele, die je nach Lebenssituation extrem variieren.
Das Beispiel, das hier angefuehrt wird, ist so auf die ueberwiegende Mehrzahl der in Deutschland lebenden nicht anwendbar.
Und selbst fuer die sozialen Egomanen, die es betreffen koennte, gilt dies nur fuer eine sehr kurze Zeit am Berufsanfang.
Die Steuerlast schrumpft sehr schnell, sobald sich die soziale und berufliche Situation aendert.
Das ist ja uebrigens auch Sinn und Zweck vieler Steuern, die eben nicht allein darauf angelegt sind, die Einnahmen des Staates zu erhoehen, sondern auf das gesellschaftlich nuetzliche Verhalten seiner Buerger Einfluss zu nehmen.
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 13. April 2014, 12:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von John Galt »

Skull » So 13. Apr 2014, 11:22 hat geschrieben:1. Und ?

2. Warum das ?

mlg
620 Milliarden Steuereinnahmen geteilt durch 80-81 Millionen Nasen ergibt grob aufgerundet 8000€. Jeder der die nicht bezahlt, hat ein negatives Finanzierungssaldo zum Allgemeinwohl und lässt sich logischerweise dann von anderen durchfüttern, da diese den Betrag bezahlen müssen. :)
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

John Galt » So 13. Apr 2014, 11:27 hat geschrieben: 620 Milliarden Steuereinnahmen geteilt durch 80-81 Millionen Nasen ergibt grob aufgerundet 8000€.

Jeder der die nicht bezahlt, hat ein negatives Finanzierungssaldo zum Allgemeinwohl
und lässt sich logischerweise dann von anderen durchfüttern,
da diese den Betrag bezahlen müssen. :)
Solche Rechnungen sind natürlich TOTALER Blödsinn. Da ist nichts "logischerweise".

Aber das weißt Du ja auch selbst.

mlg
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

John Galt » So 13. Apr 2014, 11:27 hat geschrieben: 620 Milliarden Steuereinnahmen geteilt durch 80-81 Millionen Nasen ergibt grob aufgerundet 8000€. Jeder der die nicht bezahlt, hat ein negatives Finanzierungssaldo zum Allgemeinwohl und lässt sich logischerweise dann von anderen durchfüttern, da diese den Betrag bezahlen müssen. :)
Sie vergessen ja das Staatsdefizit und die unterlassenen Rückstellungen für Renten- und Pensionsverpflichtungen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Antisozialist »

odiug » So 13. Apr 2014, 11:24 hat geschrieben: Sind ja nur Beispiele, die je nach Lebenssituation extrem variieren.
Das Beispiel, das hier angefuehrt wird, ist so auf die ueberwiegende Mehrzahl der in Deutschland lebenden nicht anwendbar.
Und selbst fuer die sozialen Egomanen, die es betreffen koennte, gilt dies nur fuer eine sehr kurze Zeit am Berufsanfang.
Die Steuerlast schrumpft sehr schnell, sobald sich die soziale und berufliche Situation aendert.
Das ist ja uebrigens auch Sinn und Zweck vieler Steuern, die eben nicht allein darauf angelegt sind, die Einnahmen des Staates zu erhoehen, sondern auf das gesellschaftlich nuetzliche Verhalten seiner Buerger Einfluss zu nehmen.
Dann will der deutsche Staat seine Bürger also dazu erziehen, sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse zu meiden?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

Antisozialist » So 13. Apr 2014, 12:12 hat geschrieben: Sie vergessen ja das Staatsdefizit und die unterlassenen Rückstellungen für Renten- und Pensionsverpflichtungen.
Und von inländischen Unternehmen aufgebrachte Steuern.
Und von ausländischen Unternehmen aufgebrachte Steuern.
Und von Ausländern hier bezahlte Steuern.
und...
und...
und...

Solche Rechnungen sind natürlich TOTALER Blödsinn. Da ist nichts "logischerweise".

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