Hoppla, ich hab da nochmals editieren müssen. Da war in meinem vorherigen Beitrag einiges durcheinandergeraten.
Zunächst auch viele Buddhisten sind Atheisten - sie sind trotzdem von Wiedergeburt überzeugt.
Auch der Buddhismus und der Humanismus sind ideologische Konstrukte. Auf manche Fragen, die wir Menschen uns stellen, geben nur Ideologien eine zufriedenstellende Antwort, mit oder ohne ideologischen Gottesbezug.
Und ich bin der Ansicht, dass wenn Menschen über "höhere Wahrheiten" oder hier nun stattdessen vom Absoluten oder Gott sprechen, sie über keine Tatsachen sprechen, sondern über ihre Ideologie. Und es darf nicht verwundern, dass bei Milliarden von Menschen dabei mehr als eine Ideologie zustandekommt, weil der subjektive Bezug immer mit vorhanden bleibt. Dass es evtl. etwas gibt, was man als "Absolutes" bezeichnen könnte, ändert nichts daran, dass unmittelbar nach dem Begriff die Ideologie mit diesem verknüpft wird. Es gibt bessere und schlechtere Ideologien, die Sinn stiften. Aber keine Allgemeingültigen. Der Begriff "höhere Wahrheit" ist daher irreführend. Man sollte auch das "Absolute" nicht über alle Menschen stülpen, zumindest nicht die damit assoziierte Ideologie. Du scheinst das nicht zu tun.
Ich glaube daran, dass die Evolution von Bewusstsein (also das Erwachen von etwas, das den Kosmos erfährt) dem Kosmos einen tieferen Sinn verleiht.
Und ich glaube daran, dass man diese Evolution des Bewusstseins heute in dem unermüdlichen Streben des Menschen nach Wissen erkennen kann.
Von Einstein (der es nicht mochte, wenn man ihn als Atheisten bezeichnete) gibt es ein Zitat, das mir imponiert:
„Wer sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.“
Die Evolution dürfte es uns bzw. den allermeisten Menschen, aber nicht nur uns Menschen bereits instinkiv als Empfindung tief eingebrannt haben, Leben nicht als sinnlos zu empfinden. Als nicht benennbarer Instinkt dürfte diese Empfindung auch Stubenfliegen bereits gegeben sein. Diesen Instinkt nun zu rationalisieren und auf ein Streben nach Wissen auszurichten, ist auch meiner Meinung nach vernünftig, aber als Rationalisierung eines Instinkts bereits ideologisch. Auch kleine Kinder, die die Lehren von Aurobindo noch nicht kennen, halten ihr Leben, bewußt oder unbewußt nicht für sinnlos.
Und ich glaube an die Macht der Meditation.
Sie ist Bestandteil einer Lebenseinstellung, die auch ich nicht für unvernünftig halte, wenn ich selbst auch (noch) nicht meditiere und es nicht zwingend für notwendig halte. Lebenseinstellungen sind aber ideologisch. Es gibt bessere und schlechtere, aber keine absolut gültigen, wenn in manchen auch das Brahman erwähnt wird.