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Es gibt Hunderttausende von Dokumenten zum 1. Weltkrieg. Dies in unterschiedlichsten Sprachen, die wohl kaum ein Historiker alle perfekt beherrscht. Dazu noch eine unübersehbare Anzahl von Literatur. Clark braucht allein fast 40 Seiten für die Quellenangaben. Also alles das selber durchzuarbeiten, dürfte wirklich etwas viel verlangt sein für eine einzelne Person. Daher wird man, wie Du ja richtig schreibst, sich auf die Vorarbeiten anderer zurückziehen. Aber auch derer gibt es inzwischen in unglaublicher Anzahl. Und es werden immer mehr.
zum gruße
Was die Menge an Dokumenten angeht, dh Quellenforschung
macht bloße Quantität doch nur einen zweifelhaften Wert.
Ein kluger Kopf schöpft aus 10 Quellen mehr und treffendere
Erkenntnis als ein Quällenbuchhalter aus 100en
Für den Historiker wie für den intelligenten Detektiv gilt es
die Relevanz von Informationsquellen zu ergründen
und entlang von stimmigen Kontexten sachbezogen
zu logischen Schlüssen zu gelangen.
Genau so machte es der gelernte Jurist Hermann Kantorowicz,
der 1923 mit einem „Gutachten zur Kriegsschuldfrage“ beauftragt wurde.
Damals und im Auftrag der Reichsregierung bekam er freien Zugang zum Reichsarchiv
und gebot über den Vorzug zahlreiche Zeitzeugen zu befragen und dies mit Brillianz.
So untersuchte er die jeweiligen 'Farbenbücher' der beteiligten Länder .
Und wies nach dass das 'Rotbuch' ÖUiens zu 2/3 gefälscht, das'Weißbuch' Drs
zu1/3 mit gefälschten Dokumenten kontaminiert war. Ein Fälschungsversuch
gilt in der Justiz als als Schuldeingeständnis und das zu Recht.
So zeigt sich, dass ein kluger Kopf die richtigen Schlüsse zu ziehen weiß,
weil er der Logik in Kontexten folgt und und deren Deutung folgerichtig entwirft.
So nach Durchsicht der Außenamtskorrespondenzien, wo er keinerlei Hinweise
auf aggressive gegen DR gerichtete Bestrebungen seitens der Nachbarstaaten fand,
hingegen wiederholt deutliche Bestätigungen des Gegenteils und der Detente.
Was den Erweis des vorsätzlichen Friedensbruchs seitens DRs erhärtet. . .
Kantorowicz hat die Vorgänge Juli 14 minutiös erforscht und beleuchtet
und kam, wen wunderts, zu ebenjener Erkenntnis,
die wir später Geborenen seit F Fischer kennen:
Die H a u p t s c h u l d liegt bei der Deutschen Führung!
Seit Kantorowicz ist zu dieser Erkenntnis nichts dazu gekommen.
K wollte sein Gutachten bereits damals veröffentlichenen, was gewisse Kreise jedoch hintertrieben,
Sehr wahrscheinlich hätte der gute K sonst um sein Leben fürchten müssen.
Auf jeden Fall hätte sich Fischer dann viel Arbeit ersparen können
und sein Ruhm wäre ein kleiner geblieben,
denn er trug zusammen was zu jener Zeit
eigentlich längst erforscht und richtig
gedeutet worden war.
Also – Quellen sind nützlich weil sie das bestätigen können
was ein braver Hystoriker schon zu Wissen wähnt (wie bei den Rewies...)
und manchmal sogar wirklich weiß (wie bei den Real-Historikern.,-)
diskurreal
D