GG146 » Sa 11. Jan 2014, 00:45 hat geschrieben:Der größte Bockschuss von Hassemer:
http://www.fr-online.de/politik/winfrie ... 84172.html
Das ist der größte Blödsinn, den ich jemals von einem juristischen Profi zum Verbotsirrtum (man weiß nicht und kann nicht wissen, dass etwas verboten ist) gelesen habe. Und das von so einem Spitzenmann ... typischer Fall von ideologischem Brett vor dem Kopf. Ideologische Fanatiker kann eine noch so hohe Fachkompetenz nicht vor monumentalen Irrtümern schützen.
Natürlich besteht der dringende Verdacht, daß das alles nur Gerede ist, um sich als besonderer Gutmensch zu präsentieren. Das kann man deutlich daran erkennen, daß niemand dieser Gutmenschen wohl auf die Idee käme, sozialen Kontext und Sozialisation im Fall Nazideutschland zu berücksichtigen. So wird bei Erwägungen, welches Leid Deutsche im Verlauf der damaligen Zeit und des damaligen Krieges erleiden mussten (wenn ein Mutiger sowas überhaupt mal zur Sprache bringt), ja postwendend, praktisch schon vollautomatisch der interessante Satz gebracht, "die Deutschen" wären ja selber "schuld" gewesen an diesem Leid. Diese "Schuld" steht also ja, wie man sieht, bei den üblichen Gutmenschen schon fest. Mit Finessen wie "sozialem Kontext" und "Sozialisation" hält man sich in diesem Fall nicht großartig auf, um die Schuld zu mindern, denn in diesem Fall will man ja nicht die Schuld mindern, sondern im Gegenteil möchte man die Schuld überhöhen und möglichst groß machen, denn im Falle der Eltern- und Großelterngeneration ist es genau das, was Gutmenschenpunkte zu bringen scheint... In allen anderen Fällen hingegen bemüht man sich, in Schuldfragen möglichst milde zu sein, möglichst abwieglerisch... und nun schon gar, wenn es um Nichtdeutsche geht, wie bei den Ehrenmorden.
Ein Deutscher muß eben damals gewusst haben, daß, einen Juden zu töten, ein Unrecht ist, da kann man ihn noch so sehr mit antisemitischer Propaganda vollgeballert haben, mit Versicherungen aus allen Richtungen, wie volksschädlich diese Juden sind... das kann alles nichts zu einer "Entschuldung" beitragen, egal wie geringfügig... Ein Muslim aber darf es gern irgendwie "übersehen", daß es nicht recht ist, seine Schwester umzubringen... er muß nur in einer Umgebung aufwachsen, in der alle der Meinung sind, daß es geboten ist, das zu tun, wenn sie ein unislamisches Leben führt, und alles ist in Ordnung!
Mal sehen, in welchem Umfang "sozialer Kontext" und "Sozialisation" bei Beate Tschäpe berücksichtigt wird. Das wäre ja wirklich mal was Neues, Originelles.
