Thomas I » Mi 17. Jul 2013, 20:19 hat geschrieben:
Sicher, niemand hindert dich mit deinem WG-Kollegen die Ehe oder die Lebenspartnerschaft einzugehen. Wenn der dann aber arbeitslos ist zahlst du ihm auch bitte Unterhalt und wenn du stirbst hat er einen Erbanspruch usw. usf.
Wenn du das willst, dann mach es doch.
Es sind eben nicht nur die Rechte wie steuerliche Vorteile die damit einhergehen, es sind damit auch Pflichten verbunden.
So ein Bündnis würdest Du also wirklich als Ehe bezeichnen? Du hast hier das Wort Lebenspartnerschaft verwendet. Das zeigt mir, dass es auch dir vielleicht nicht ganz geheuer ist eine derartige Gemeinschaft als Ehe zu betiteln. Wenn Menschen aus diesen Gründen "heiraten" würden, dann wäre das meines Erachtens eine erhebliche Abwertung dieses Begriffs und da kannst du mich ruhig als konservativ betrachten.
Ich würde vorschlagen, dass man derartige Konstrukte wirklich Lebensgemeinschaften oder -partnerschaften nennt. Ich hatte ja immer die lächerliche Vorstellung, dass man aus Liebe heiratet und korrigiere mich jetzt falsch, aber ist das auch nicht eine gesellschaftliche Grundvoraussetzungen? Ich will ja die doppelte Staatsbürgerschaft beantragen, die würde ich theoretisch sehr viel leichter bekommen, wenn ich eine deutsche bzw. deutschen Staatsbürger

"heiraten" würde. So einfach ist das aber nicht, denn das wird vom Staat überprüft. Man muss es mit der Ehe schon ein bisschen ernst meinen.
Ehe ist die Gemeinschaft zweier erwachsener, mündiger Menschen. Auch bei zeugungsunfähigen Mann wirst du ja von Ehe reden wenn er eine Frau heiratet. Oder willst du jetzt dass sich jeder erstmal Untersuchen lassen muß bevor er heiraten darf? Das hatten wir mal, war keine gute Zeit für Deutschland.
Wenn du Deutscher werden willst solltest du dich mal ein wenig mit unserer verfassungsmäßigen Grundordnung befassen. Und diese unterscheidet zwischen Ehe und Familie und betrachtet Ehe nicht als nur vorrübergehende Vorstufe zur Familie.
Wieso wäre das problematisch? Wenn es um Kinderförderung gibt bekämen Ehepaare den Steuervorteil eben erst ab der Geburt des ersten Kindes. Was ist daran problematisch?
Nein, ich sagte doch, dass man das eben nicht nur schwarz/weiß betrachten sollte. Mein Punkt war, dass ich zum Teil diesen Einwand rein logisch nachvollziehen kann, aber in der Praxis aus sehr vielen Gründen nicht gutheißen würde. Dies wäre eine äußerst familienfeindliche Politik und tatsächlich eine schlechte Zeit für Deutschland.
Es gibt dazu wissenschaftliche Studien die deine Meinung nicht nur widerlegen sondern sogar zu dem Ergebnis kommen, das Kinder aus solchen Familien eher tolerantere und rücksichtsvollere Menschen sind.
Genau das ist Homophobie was du hier zeigst: Du hast zwar kaum Ahnung von dem Thema, aber wenn es um Schwule geht kann es ja nur schlecht sein für die Kinder...
...mit anderen Worten: Du hinterfragst deine Vorurteile nicht mal sondern verbeitest sie als Fakten.
Unabhängig von der Qualität dieser Studien sollte man festhalten, dass viel zu wenige Erfahrungswerte existieren, um wirklich auch quantitative Rückschlüsse ziehen zu können. Ich zweifle ja nicht an, dass es grundsätzlich möglich ist und streite auch nicht ab, dass diese Kinder unter Umständen tatsächlich toleranter und rücksichtsvoller aufwachsen könnten. Kann ich mir gut vorstellen. Ich kann es mir aber mindestens genauso gut vorstellen, dass es für die Kinder auch um einiges schwerer sein könnte.
Denn wie schon angedeutet, wird das Kind schon von klein auf, mit ungewöhnlichen Fragen konfrontiert.
Vielleicht wachsen sie toleranter auf, aber müssen dafür die Last einer unbeschwerten Kindheit auf sich nehmen? Das sind doch Fragen, mit denen man sich doch befassen MUSS. Ich denke hier primär an das wohl der Kinder und versuche mögliche Probleme aufzuzeigen. Mich interessieren dabei in erster Linie die Belange der Kinder und nicht die Interessen bestimmter Gruppierungen.
Außenstehende Befürworter der Homoehe leugnen ja jede mögliche Problematik und da ist ein fataler Fehler. Das wissen sogar die homosexuellen Paare selber. Die meisten sind sich dessen durchaus bewusst, dass es sehr viel schwieriger ist ein Kind in dieser speziellen Konstellation zu erziehen. Es ist leider keineswegs so locker-flockig wie viele es gerne haben möchten.
Wie schon gesagt, das Kind wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit Fragen konfrontiert werden, die nun einmal ungewöhnlich sind und das von vielen z.B. von Freunden, Mitschülern oder Medien. Auch das Kind selbst wird Fragen über seine Identität stellen. Dieser Trieb ist in uns Menschen verankert. Das alles könnte eventuell einer unbeschwerten Kindheit im Wege stehen. Solche Gedankengänge müssen doch erlaubt sein, ohne gleich diffamiert zu werden.