Wie schwul ist die CDU?

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frems
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Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von frems »

Die Frage bzw. Überschrift stammt übrigens nicht von mir, sondern aus der ZEIT:
Wie schwul ist die CDU?

Sollen Männer Männer heiraten? Kinder adoptieren? Homosexuelle Konservative finden: Natürlich!

Ich möchte mich ungern", sagt Stephan Schumm, "von Leuten, die dreimal geschieden sind und im Konkubinat leben, anfeinden lassen, nur weil ich schwul bin." Stephan Schumm ist konservativ, und das ist ihm wichtig. Jeder Satz, den er sagt, hat etwas mit Verwurzelung, Vertrauen und Verbindlichkeit zu tun. In die CDU ist er eingetreten, weil er überzeugt ist, dass das Land verlässliche Werte und Kontinuität braucht. Das gelte auch für Beziehungen. "Ich bin seit 23 Jahren mit meinem Freund zusammen und seit drei Jahren mit ihm verpartnert."

In der CDU gibt es viele Homosexuelle, die bewusst wertkonservativ sind. Sie möchten aber auch die rechtlichen Möglichkeiten haben, diese Werte zu leben, und verzweifeln manchmal an ihrer Partei, weil diese sich nicht freudiger im Sinne der konservativen Institutionenlehre zur Homo-Ehe bekennt.
http://www.zeit.de/2013/25/cdu-homosexuelle

Gerade derzeit, wo Themen wie Homoehe, Adoptionsrecht etc. wieder durch Entscheidungen Karlsruhes im Gespräch sind -- und manch Politiker sogar dazu veranlassen, den Rechtsstaat in Frage zu stellen --, wird es ja auch im Wahlkampf wieder heiß diskutiert und es scheint, als hätte vor allem die Union da gewisse Einwände, während sich alle anderen vier Parteien im Bundestag relativ klar für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzen, obwohl sich (wie der Herr im ZEIT-Artikel) konservative, gebildete Schwule durchaus für die Politik der Union interessieren. Könnte es da in absehbarer Zeit auch einen Schwenk in der Union geben?

Mir persönlich haben die teils homophoben Profilierungs-Äußerungen von Unionspolitikern oft zu denken gegeben, aber das könnte ja auch andere Gründe haben: "Die These, dass Homophobie auch durch Abwehr eigener schwuler oder lesbischer Anteile verursacht werde, wird durch eine Untersuchung gestützt, die Professor Henry E. Adams im Jahr 1996 an der University of Georgia durchgeführt hat. [...] Diese Untersuchungsergebnisse werden in der Psychologie so interpretiert, dass homophobe Einstellungen mancher Männer auch dadurch entstehen, dass sie sich mit eigener sexueller Erregung durch Männer nicht auseinandersetzen wollen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie ... rsuchungen

Die Partei AfD hat sich ja auch erst vor Kurzem deutlich gegen ihren Berliner Landesverband gestellt, der sich für die Gleichberechtigung von Paaren einsetzte, was dem Bundesverband ganz und gar nicht gefiel, womit sich weitere Themen und Positionen "verlagern" könnten: http://www.jungefreiheit.de/Single-News ... db9.0.html (Ja, ich weiß auch, daß die JF umstritten ist, aber bitte keine Diskussion über das Blatt, sondern höchstens zur Mitteilung.)

Zufall? Und könnte die Union in absehbarer Zeit eine Partei wie alle anderen auch sein, wo die Sexualität von Menschen gar nicht mehr zur Debatte steht bzw. mit der eigentlichen Politik nichts zu tun hat?

Meinungen bitte. :)
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Gregorius I
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Gregorius I »

frems » Mi 26. Jun 2013, 19:27 hat geschrieben:Die Frage bzw. Überschrift stammt übrigens nicht von mir, sondern aus der ZEIT:


http://www.zeit.de/2013/25/cdu-homosexuelle

Gerade derzeit, wo Themen wie Homoehe, Adoptionsrecht etc. wieder durch Entscheidungen Karlsruhes im Gespräch sind -- und manch Politiker sogar dazu veranlassen, den Rechtsstaat in Frage zu stellen --, wird es ja auch im Wahlkampf wieder heiß diskutiert und es scheint, als hätte vor allem die Union da gewisse Einwände, während sich alle anderen vier Parteien im Bundestag relativ klar für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzen, obwohl sich (wie der Herr im ZEIT-Artikel) konservative, gebildete Schwule durchaus für die Politik der Union interessieren. Könnte es da in absehbarer Zeit auch einen Schwenk in der Union geben?

Mir persönlich haben die teils homophoben Profilierungs-Äußerungen von Unionspolitikern oft zu denken gegeben, aber das könnte ja auch andere Gründe haben: "Die These, dass Homophobie auch durch Abwehr eigener schwuler oder lesbischer Anteile verursacht werde, wird durch eine Untersuchung gestützt, die Professor Henry E. Adams im Jahr 1996 an der University of Georgia durchgeführt hat. [...] Diese Untersuchungsergebnisse werden in der Psychologie so interpretiert, dass homophobe Einstellungen mancher Männer auch dadurch entstehen, dass sie sich mit eigener sexueller Erregung durch Männer nicht auseinandersetzen wollen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie ... rsuchungen

Die Partei AfD hat sich ja auch erst vor Kurzem deutlich gegen ihren Berliner Landesverband gestellt, der sich für die Gleichberechtigung von Paaren einsetzte, was dem Bundesverband ganz und gar nicht gefiel, womit sich weitere Themen und Positionen "verlagern" könnten: http://www.jungefreiheit.de/Single-News ... db9.0.html (Ja, ich weiß auch, daß die JF umstritten ist, aber bitte keine Diskussion über das Blatt, sondern höchstens zur Mitteilung.)

Zufall? Und könnte die Union in absehbarer Zeit eine Partei wie alle anderen auch sein, wo die Sexualität von Menschen gar nicht mehr zur Debatte steht bzw. mit der eigentlichen Politik nichts zu tun hat?

Meinungen bitte. :)

CDU und CSU haben in den Namen ihrer Partei ein "C" - sie bezeichnen sich als christliche Parteien. Das verpflichtet sie, ihren christlichen Anhängern entgegenzukommen. Die Haltung zur Homosexualität ist zwischen Christen und nicht zuletzt den christlichen Kirchen umstritten, wobei die evangelische Kirche sich dem Zeitgeist nähert. In naher Zukunft, wenn das Christliche weiter an Anziehungskraft und Bedeutung in der Gesellschaft verliert, werden sich auch CDU und CSU anpassen.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Watchful_Eye »

Das Problem, was ich auch schon von so manchem hiesigen Foristen rausgehört habe, ist, dass viele konservative Religionsfreaks auch heute noch zu glauben scheinen, dass Homosexualität eine Frage von fehlender "moralischer Integrität" ist.

Ist es aber nicht, die sexuellen Vorlieben hängen sehr wahrscheinlich fast ausschließlich von der Genetik ab.

Ich habe allerdings kein großes Mitleid mit Schwulen, die von der CDU oder der Kirche als Mitglied akzeptiert werden wollen. Warum erwartet man Schutz vor Diskrimierung in Organisationen, bei welcher diese Art von Diskriminierung Teil ihres Selbstverständnisses ist? Selbst schuld, wenn man sich mit solchen Leuten einlässt.
Zuletzt geändert von Watchful_Eye am Mittwoch 26. Juni 2013, 22:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » Mi 26. Jun 2013, 19:27 hat geschrieben:Die Frage bzw. Überschrift stammt übrigens nicht von mir, sondern aus der ZEIT:


http://www.zeit.de/2013/25/cdu-homosexuelle

Gerade derzeit, wo Themen wie Homoehe, Adoptionsrecht etc. wieder durch Entscheidungen Karlsruhes im Gespräch sind -- und manch Politiker sogar dazu veranlassen, den Rechtsstaat in Frage zu stellen --, wird es ja auch im Wahlkampf wieder heiß diskutiert und es scheint, als hätte vor allem die Union da gewisse Einwände, während sich alle anderen vier Parteien im Bundestag relativ klar für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzen, obwohl sich (wie der Herr im ZEIT-Artikel) konservative, gebildete Schwule durchaus für die Politik der Union interessieren. Könnte es da in absehbarer Zeit auch einen Schwenk in der Union geben?

Mir persönlich haben die teils homophoben Profilierungs-Äußerungen von Unionspolitikern oft zu denken gegeben, aber das könnte ja auch andere Gründe haben: "Die These, dass Homophobie auch durch Abwehr eigener schwuler oder lesbischer Anteile verursacht werde, wird durch eine Untersuchung gestützt, die Professor Henry E. Adams im Jahr 1996 an der University of Georgia durchgeführt hat. [...] Diese Untersuchungsergebnisse werden in der Psychologie so interpretiert, dass homophobe Einstellungen mancher Männer auch dadurch entstehen, dass sie sich mit eigener sexueller Erregung durch Männer nicht auseinandersetzen wollen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie ... rsuchungen

Die Partei AfD hat sich ja auch erst vor Kurzem deutlich gegen ihren Berliner Landesverband gestellt, der sich für die Gleichberechtigung von Paaren einsetzte, was dem Bundesverband ganz und gar nicht gefiel, womit sich weitere Themen und Positionen "verlagern" könnten: http://www.jungefreiheit.de/Single-News ... db9.0.html (Ja, ich weiß auch, daß die JF umstritten ist, aber bitte keine Diskussion über das Blatt, sondern höchstens zur Mitteilung.)

Zufall? Und könnte die Union in absehbarer Zeit eine Partei wie alle anderen auch sein, wo die Sexualität von Menschen gar nicht mehr zur Debatte steht bzw. mit der eigentlichen Politik nichts zu tun hat?

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Die Befürwortung der gleichgeschlechtlichen Ehe, sowie des Adaptionsrecht von homosexuellen Paaren ist durchaus konservativ. Ehe und Familie sind Wertegemeinschaften, wichtig für die Gesellschaft und den Staat. Insofern bin ich als Konservativer ein Befürworter von beiden.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Tantris »

Helmuth_123 » Mi 26. Jun 2013, 23:45 hat geschrieben:
Die Befürwortung der gleichgeschlechtlichen Ehe, sowie des Adaptionsrecht von homosexuellen Paaren ist durchaus konservativ. Ehe und Familie sind Wertegemeinschaften, wichtig für die Gesellschaft und den Staat. Insofern bin ich als Konservativer ein Befürworter von beiden.
DAs problem ist halt, dass auch die homophoben sich für "konservativ" halte, weil, das gabs ja noch nie...
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Fadamo
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Fadamo »

frems » Mi 26. Jun 2013, 18:27 hat geschrieben:Die Frage bzw. Überschrift stammt übrigens nicht von mir, sondern aus der ZEIT:


http://www.zeit.de/2013/25/cdu-homosexuelle

Gerade derzeit, wo Themen wie Homoehe, Adoptionsrecht etc. wieder durch Entscheidungen Karlsruhes im Gespräch sind -- und manch Politiker sogar dazu veranlassen, den Rechtsstaat in Frage zu stellen --, wird es ja auch im Wahlkampf wieder heiß diskutiert und es scheint, als hätte vor allem die Union da gewisse Einwände, während sich alle anderen vier Parteien im Bundestag relativ klar für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzen, obwohl sich (wie der Herr im ZEIT-Artikel) konservative, gebildete Schwule durchaus für die Politik der Union interessieren. Könnte es da in absehbarer Zeit auch einen Schwenk in der Union geben?

Mir persönlich haben die teils homophoben Profilierungs-Äußerungen von Unionspolitikern oft zu denken gegeben, aber das könnte ja auch andere Gründe haben: "Die These, dass Homophobie auch durch Abwehr eigener schwuler oder lesbischer Anteile verursacht werde, wird durch eine Untersuchung gestützt, die Professor Henry E. Adams im Jahr 1996 an der University of Georgia durchgeführt hat. [...] Diese Untersuchungsergebnisse werden in der Psychologie so interpretiert, dass homophobe Einstellungen mancher Männer auch dadurch entstehen, dass sie sich mit eigener sexueller Erregung durch Männer nicht auseinandersetzen wollen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie ... rsuchungen

Die Partei AfD hat sich ja auch erst vor Kurzem deutlich gegen ihren Berliner Landesverband gestellt, der sich für die Gleichberechtigung von Paaren einsetzte, was dem Bundesverband ganz und gar nicht gefiel, womit sich weitere Themen und Positionen "verlagern" könnten: http://www.jungefreiheit.de/Single-News ... db9.0.html (Ja, ich weiß auch, daß die JF umstritten ist, aber bitte keine Diskussion über das Blatt, sondern höchstens zur Mitteilung.)

Zufall? Und könnte die Union in absehbarer Zeit eine Partei wie alle anderen auch sein, wo die Sexualität von Menschen gar nicht mehr zur Debatte steht bzw. mit der eigentlichen Politik nichts zu tun hat?

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Alles nur wegen der bevorstehenden btw.
CDU ist eine christliche partei und christen sind schon jahrhundertlang gegen schwule und lesben.
Man(n) sollte sich nicht in die irre führen lassen.Erst recht nicht in september an der wahlurne. :)
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frems
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Mi 26. Jun 2013, 23:45 hat geschrieben:
Die Befürwortung der gleichgeschlechtlichen Ehe, sowie des Adaptionsrecht von homosexuellen Paaren ist durchaus konservativ. Ehe und Familie sind Wertegemeinschaften, wichtig für die Gesellschaft und den Staat. Insofern bin ich als Konservativer ein Befürworter von beiden.
Sehe ich zwar ähnlich, aber inwiefern siehst Du diese Punkte als "konservativ"? Lediglich aufgrund der "Wertegemeinschaft" einer Partnerschaft? :?:
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Agricola

Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Agricola »

Das Eintreten für die Schwulenehe und das Adoptionsrecht für schwule Paare ist keinesfalls eine konservative Ausrichtung.
Es widerspricht zum Teil sogar dem GG in dem der Ehe zwischen Mann und Frau ein besonderer Schutz zukommt, da nur aus einer solchen Verbindung Kinder kommen können. Diese sind bekanntlich für den Erhalt der Nation unabdingbar.

Dass die CDU zunehmend die Reste einer konservativen Ausrichtung dem herrschenden Zeitgeist opfert und - nicht nur unter Merkel - zu einer wertebeliebigen Machterhaltungspartei verkommen ist, dürfte bekannt sein.

Und im Übrigen wird die Homoehe und ihre Gleichschaltung mit der Ehe zwischen Mann und Frau zwar insbes. von linksliberalen protestantischen Klerikalen propagiert, entspricht aber absolut nicht der christlichen Lehre und ihrer geistigen Grundlage, der Bibel..
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Tantris
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Tantris »

Agricola » Do 27. Jun 2013, 13:15 hat geschrieben:Das Eintreten für die Schwulenehe und das Adoptionsrecht für schwule Paare ist keinesfalls eine konservative Ausrichtung.
Es widerspricht zum Teil sogar dem GG in dem der Ehe zwischen Mann und Frau ein besonderer Schutz zukommt, da nur aus einer solchen Verbindung Kinder kommen können. Diese sind bekanntlich für den Erhalt der Nation unabdingbar.

Dass die CDU zunehmend die Reste einer konservativen Ausrichtung dem herrschenden Zeitgeist opfert und - nicht nur unter Merkel - zu einer wertebeliebigen Machterhaltungspartei verkommen ist, dürfte bekannt sein.

Und im Übrigen wird die Homoehe und ihre Gleichschaltung mit der Ehe zwischen Mann und Frau zwar insbes. von linksliberalen protestantischen Klerikalen propagiert, entspricht aber absolut nicht der christlichen Lehre und ihrer geistigen Grundlage, der Bibel..
Ist es deiner ansicht nach überhaupt möglich, dass ein homosexueller konservativ ist?
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Agricola » Do 27. Jun 2013, 12:15 hat geschrieben:Das Eintreten für die Schwulenehe und das Adoptionsrecht für schwule Paare ist keinesfalls eine konservative Ausrichtung.
Es widerspricht zum Teil sogar dem GG in dem der Ehe zwischen Mann und Frau ein besonderer Schutz zukommt, da nur aus einer solchen Verbindung Kinder kommen können. Diese sind bekanntlich für den Erhalt der Nation unabdingbar.

Dass die CDU zunehmend die Reste einer konservativen Ausrichtung dem herrschenden Zeitgeist opfert und - nicht nur unter Merkel - zu einer wertebeliebigen Machterhaltungspartei verkommen ist, dürfte bekannt sein.

Und im Übrigen wird die Homoehe und ihre Gleichschaltung mit der Ehe zwischen Mann und Frau zwar insbes. von linksliberalen protestantischen Klerikalen propagiert, entspricht aber absolut nicht der christlichen Lehre und ihrer geistigen Grundlage, der Bibel..
nein,
das Bundesverfassungsgericht hat ja das Ehegattesplittung auch fuer eingetragene Partnerschaften gefordert - das Ehegattensplitting in seiner noch derzeitigen Form war verfassungswidrig

nun hat CDU und FDP die voellige steuerliche Gleichstellung in einem Gesetz verabschiedet und dem Willen des Bundesverfassungsgerichtes entsprochen!
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Agricola » Do 27. Jun 2013, 12:15 hat geschrieben:
Und im Übrigen wird die Homoehe und ihre Gleichschaltung mit der Ehe zwischen Mann und Frau zwar insbes. von linksliberalen protestantischen Klerikalen propagiert, entspricht aber absolut nicht der christlichen Lehre und ihrer geistigen Grundlage, der Bibel..
Christliche Lehre und geistige Grundlage haben mit unserer Gesetzgebung nichts zu tun!
der Gesetzgeber ist frei von Religionen und Sekten und entscheidet nach staatlichen Gesichtspunkten und nicht nach irgendwelchen Religionen

das Bundesverfassungsgericht musste ja in der Vergangenheit oft den Gesetzgeber korrigieren und ihn an seine Pflichten aus dem Grundgesetz erinnern - siehe Adoptionsrecht bei Homos und nun das Ehegattensplittung

unser Grundgesetz ist massgeblich und nicht christliche Lehre oder geistliches Gedoens!
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Fadamo
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Fadamo »

[quote="pikant » Do 27. Jun 2013, 12:24"] das Bundesverfassungsgericht musste ja in der Vergangenheit oft den Gesetzgeber korrigieren und ihn an seine Pflichten aus dem Grundgesetz erinnern - quote] Damit sowas nicht noch öfters vorkommt,sollten die rechtsgelehrten im bt ,noch mal die uni besuchen :D
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Sri Aurobindo
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

frems » Mi 26. Jun 2013, 19:27 hat geschrieben: Zufall? Und könnte die Union in absehbarer Zeit eine Partei wie alle anderen auch sein, wo die Sexualität von Menschen gar nicht mehr zur Debatte steht bzw. mit der eigentlichen Politik nichts zu tun hat?
Meinungen bitte. :)
Die Frage ist, wofür das C noch stehen kann, wenn der Zeitgeist der Union per Verfassungsgericht alle religiös motivierten Themen verbietet?

Wird Deutschland am Ende noch durch das Verfassungsgericht zum Laizismus gezwungen?

;)
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Donnerstag 27. Juni 2013, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
Agricola

Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Agricola »

@Tantris:
Natürlich kann ein Schwuler auch gleichzeitig "konservativ" sein. Konservative Werte wie Freiheit, Eigenverantwortung, Disziplin, Treue, nationale und kulturelle Identität usw., sind unabhängig davon, ob jemand schwul oder heterosexuell orientiert ist. Hier ging es um die Vorrangstellung und Einmaligkeit der Ehe zwischen Mann und Frau, als Voraussetzung für die Nachkommenschaft.

@Pikant.
Das BVG hat über eine materielle Gleichstellung entschieden und argumentiert, dass die steuerliche Förderung von Lebensgemeinschaften unabhängig davon sein muß, ob es sich um ein auf Dauer angelegtes Zusammenleben zwischen Mann und Frau, Mann und Mann oder Frau und Frau handele. (Nein, die verwitwete Tante Emma, die ihren Hund Mopsi auf Dauer betreut und füttert, wurde damit noch nicht steuerlich privilegiert.)

Unabhängig einmal davon, daß diesem Urteil Tür und Tor für die Gleichstellung weiterer Arten auf Dauer und gegenseitiger Unterstützung angelegter menschliche "Lebensgemeinschaften" - etwa Sohn mit Mutter, oder Geschwister u.a offenstehen, hätte die CDU - wenn sie denn eine konservative Partei wäre - trotzdem auf die besondere Förderung der traditionellen Ehe gemäß GG verweisen und bestehen müssen.

Dass diese liberalistische Auffassung unserer "islamischen Bereicherung" eher entgegenkommt, zumal hier manchmal mehr als eine auf Dauer angelegte Beziehung - unterstützet wird, sei nur am Rande angeführt. Und vergessen wir nicht, auch das Richtergremium im BVG wird nach Parteienproporz ausgekungelt, vertritt also zwangsläufig ebenfalls mehr oder weniger den vorherrschenden zeitgeistlichen und werterelativierenden Meinungsmainstream. Es tummeln sich halt überall vermeintlich progressive, "zeitgeistliche Reformer", was Ihnen doch sehr entgegenkommen dürften. Aber gell so isch halts Lebba. :x
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Tantris »

Agricola » Do 27. Jun 2013, 14:26 hat geschrieben:@Tantris:
Natürlich kann ein Schwuler auch gleichzeitig "konservativ" sein. Konservative Werte wie Freiheit, Eigenverantwortung, Disziplin, Treue, nationale und kulturelle Identität usw., sind unabhängig davon, ob jemand schwul oder heterosexuell orientiert ist. Hier ging es um die Vorrangstellung und Einmaligkeit der Ehe zwischen Mann und Frau, als Voraussetzung für die Nachkommenschaft.
Red doch kein blech! Eheleute sind privilegiert, auch wenn sie keine kinder haben. Ist das dann auch irgendwie "konservativ"?

Und wenn es konservative homosexuelle gibt, dann können die auch in konservativen lebensgemeinschaften leben. Und wenn das verboten ist, dann wird sie das stören, wie jeden konservativen.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Agricola » Do 27. Jun 2013, 13:26 hat geschrieben:
@Pikant.
Das BVG hat über eine materielle Gleichstellung entschieden und argumentiert, dass die steuerliche Förderung von Lebensgemeinschaften unabhängig davon sein muß, ob es sich um ein auf Dauer angelegtes Zusammenleben zwischen Mann und Frau, Mann und Mann oder Frau und Frau handele. (Nein, die verwitwete Tante Emma, die ihren Hund Mopsi auf Dauer betreut und füttert, wurde damit noch nicht steuerlich privilegiert.)

Unabhängig einmal davon, daß diesem Urteil Tür und Tor für die Gleichstellung weiterer Arten auf Dauer und gegenseitiger Unterstützung angelegter menschliche "Lebensgemeinschaften" - etwa Sohn mit Mutter, oder Geschwister u.a offenstehen, hätte die CDU - wenn sie denn eine konservative Partei wäre - trotzdem auf die besondere Förderung der traditionellen Ehe gemäß GG verweisen und bestehen müssen.

Dass diese liberalistische Auffassung unserer "islamischen Bereicherung" eher entgegenkommt, zumal hier manchmal mehr als eine auf Dauer angelegte Beziehung - unterstützet wird, sei nur am Rande angeführt. Und vergessen wir nicht, auch das Richtergremium im BVG wird nach Parteienproporz ausgekungelt, vertritt also zwangsläufig ebenfalls mehr oder weniger den vorherrschenden zeitgeistlichen und werterelativierenden Meinungsmainstream. Es tummeln sich halt überall vermeintlich progressive, "zeitgeistliche Reformer", was Ihnen doch sehr entgegenkommen dürften. Aber gell so isch halts Lebba. :x
das ist gesetzwidrig!
jede Regierung ist verpflichtet Urteile des Gerichtes umzusetzen
macht sie es nicht, kann das Gericht selbst rechtsverbindliche Vorgaben machen, die mit dem Grundgesetz vereinbar sind!

das Verfassungsgericht hat es ja mal beim Wahlrecht angedroht, wo die Regierung einfach die Vorgaben des Gerichtes verstreichen liess und schwupps ging das neue Wahlrecht sehr schnell

Verfassungsrichter muessen mit 2/3 Mehrheit in geheimer Wahl vom Bundesrat und Bundestag gewaehlt werden!
ein sehr hohes Quorum und damit ist gesichert, dass man ueber die Parteigrenzen die besten Leute nach Karlsruhe schickt mit einer breiten demokratischen Unterstuetzung!
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Agricola » Do 27. Jun 2013, 13:26 hat geschrieben:t.

@Pikant.


Dass diese liberalistische Auffassung unserer "islamischen Bereicherung" eher entgegenkommt, zumal hier manchmal mehr als eine auf Dauer angelegte Beziehung - unterstützet wird, sei nur am Rande angeführt.
Gleichstellung von Schwulen mit Heteros in der Steuer-und Gleichstellungspolitik ist alles andere als 'Islam'
dort werden die Schwulen eher in den Kerker verfrachtet und abgeurteilt wegen 'Abartigkeit'
aber das sei dann nur am Rande angefuehrt :)
Agricola

Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Agricola »

pikant » Do 27. Jun 2013, 13:59 hat geschrieben:
Gleichstellung von Schwulen mit Heteros in der Steuer-und Gleichstellungspolitik ist alles andere als 'Islam'
dort werden die Schwulen eher in den Kerker verfrachtet und abgeurteilt wegen 'Abartigkeit'
aber das sei dann nur am Rande angefuehrt :)

Oh Heimatland,

sollte Ihnen in Ihrem liberalen Sendungs- und Reformeifer tatsächlich entgagen sein, daß ich hier von der "islamischen Bereicherung" in diesem unserem liberalmultikulturellen Lande geschrieben habe und keinesfalls von den strengen islamischen Gebräuchen und der Scharia in den islamischen Herkunftsländern der betreffenden Zuwanderer?

Macht aber nix, Sie haben wenigstens wieder eine Gelegenheit bekommen, unter Beweis zu stellen, daß Sie in diesem politischen Debattierclub ständig präsent und auf Reformkurs sind. Gell
pikant
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Agricola » Do 27. Jun 2013, 14:09 hat geschrieben:

Oh Heimatland,

sollte Ihnen in Ihrem liberalen Sendungs- und Reformeifer tatsächlich entgagen sein, daß ich hier von der "islamischen Bereicherung" in diesem unserem liberalmultikulturellen Lande geschrieben habe und keinesfalls von den strengen islamischen Gebräuchen und der Scharia in den islamischen Herkunftsländern der betreffenden Zuwanderer?

Macht aber nix, Sie haben wenigstens wieder eine Gelegenheit bekommen, unter Beweis zu stellen, daß Sie in diesem politischen Debattierclub ständig präsent und auf Reformkurs sind. Gell
als deutscher Europaeer weise ich Sie daraufhin hin, dass ein friedliches Miteinander der Kultueren begruessenswert ist!

Unser EU-Europa ist mulitkulturell und ja wir haben freie Arbeits-und Wohnortswahl in diesem freien Europa und das ist eine sehr grosse Errungenschaft!

das haben die Konservativen in vielen Laendern mitgeschlossen und so sieht eben der fortschrittliche Konservatismus aus und mit dem stimme ich auch ueberein :thumbup: in dieser zentralen Frage !
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Gregorius I »

Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 14:16 hat geschrieben: Die Frage ist, wofür das C noch stehen kann, wenn der Zeitgeist der Union per Verfassungsgericht alle religiös motivierten Themen verbietet?

Wird Deutschland am Ende noch durch das Verfassungsgericht zum Laizismus gezwungen?

;)

Ein hochinteressanter Gesichtspunkt.

Worauf wird sich das Bundesverfassungsgericht beziehen, wenn folgender Grundgesetzartikel Anwendung findet:
Artikel 2

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Die entscheidende Passage habe ich hervorgehoben. Ich gebe dabei zu bedenken, dass Deutschland zweifellos christlich-kulturelle Wurzeln hat.
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

Augustinus
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » Do 27. Jun 2013, 12:07 hat geschrieben: Sehe ich zwar ähnlich, aber inwiefern siehst Du diese Punkte als "konservativ"? Lediglich aufgrund der "Wertegemeinschaft" einer Partnerschaft? :?:
Wertegemeinschaft einer Ehe bzw. Partnerschaft und die konservative Grundverständnis, dass die Familie die kleinste Zelle des Staates ist. Es sprechen aber auch ganz praktische Dinge für ein Adoptionsrecht homosexueller Paare. z. B.: die Tatsche, dass Kinder in einer liebevollen Familie nunmal besser aufgehoben sind, als in einem Kinderheim.
eurovisionguy
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von eurovisionguy »

Bei der Diskussion um das Adoptionsrecht hat der Teil der Union der gegen eine völlige Gleichstellung ist meiner Meinung einfach keine stichigen Argumente. Es wird argumentiert:

1. Das Kindeswohl muss im Vordergrund stehen

Ich glaube das würde niemand nicht wollen. Warum schließt dass aber gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften aus? Bei einer Adoption gibt es ja im Regelfall mehrere Familien die sich bewerben und das Jugendamt entscheidet dann in welche Familie das Kind kommt. Dort können dann alle Überlegungen zum Kindeswohl einfließen. Wenn zur Auswahl eine tolle homosexuelle Familie und eine tolle heterosexuelle Familie stehen, wird sich das Jugendamt wohl für die heterosexuelle Familie entscheiden mit dem Argument dass das Kind so Vater und Mutter hat. Im hypothetischen Fall, dass es aber keine gute heterosexuelle Familie gibt würde die homosexuelle Familie den Zuschlag bekommen.
Was wenn eine lesbische Frau ein Kind aus einer Ehe hat und dieses in die neue Beziehung mitbringt. Ist es nicht im Sinne des Kindeswohls von der zweiten Frau adoptiert werden zu können? Auch um eine Absicherung im Falle des Todes der leiblichen Mutter zu haben?
Was wenn ein 15-jähriger von seinen Eltern verstoßen wird weil er homosexuell ist. Unter Umständen könne für dieses Kind doch Eltern von Vorteil sein, die wissen was es bedeutet homosexuell zu sein und Hilfestellungen besser geben können als heterosexuelle Eltern.
Im Allgemeinen würde durch die Gleichstellung nur ein größerer Pool zur Auswahl von geeigneten Eltern entstehen. Das bedeutet ja noch lange nicht, dass homosexuelle Paare den anderen die Adoptionskinder "wegnehmen".
Ist das nicht wirklich im Sinne des Kindeswohls?

2. Der Fortbestand der Gesellschaft ist gefährdet, weil Homosexuelle zusammen keine Kinder haben können.

Wie kann man so argumentieren, wenn es bereits jetzt viele Kinder aus lesbischen Partnerschaften gibt? Sind diese Kinder weniger wert für die Gesellschaft? Ist es nicht umgekehrt? Die Kinder die aus homosexuellen Partnerschaften hervorgehen sind doch nur ein Plus zu den Kindern die sowieso geboren werden. Würden Homosexuelle sich nicht wünschen Ehen einzugehen und Kinder zu haben würde das unterm Strich zu weniger Kindern führen.

3. Die Familie muss besonders geschützt und finanziell unterstützt werden (um Punkt 2 zu gewährleisten)

Richtig! Aber warum unterstützt man nicht einfach Kinder unabhängig davon in welcher Beziehungskonstellation die Eltern leben? Das Ehegattensplitting kommt ja auch Ehepartnern zugute, die keine Kinder haben und die von den Ersparnissen vielleicht ihren dritten Jahresurlaub auf den Malediven finanzieren. Also wer gehen das Ehegattensplitting für Homosexuelle ist, weil man so die Kinder nicht unterstützt, der sollte doch komplett gegen das Ehegattensplitting sein und das Geld lieber direkt zu Kindern geben, auch denen von Alleinerziehenden und homosexuellen Partnern.

Ich habe noch kein echtes Argument gehört das nicht mit traditionellen oder christlichen Vorstellungen oder gar Vorurteilen argumentiert sondern einfach logisch und stichhaltig ist. Ich komme auch selbst auf keines und glaube daher dass es nur eine Frage der Zeit ist bis sich Deutschland in die länger werdende Liste der Länder einreiht in denen dies bereits selbstverständlich ist.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

eurovisionguy » Do 27. Jun 2013, 15:45 hat geschrieben:Bei der Diskussion um das Adoptionsrecht hat der Teil der Union der gegen eine völlige Gleichstellung ist meiner Meinung einfach keine stichigen Argumente. Es wird argumentiert:

1. Das Kindeswohl muss im Vordergrund stehen

Ich glaube das würde niemand nicht wollen. Warum schließt dass aber gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften aus? Bei einer Adoption gibt es ja im Regelfall mehrere Familien die sich bewerben und das Jugendamt entscheidet dann in welche Familie das Kind kommt. Dort können dann alle Überlegungen zum Kindeswohl einfließen. Wenn zur Auswahl eine tolle homosexuelle Familie und eine tolle heterosexuelle Familie stehen, wird sich das Jugendamt wohl für die heterosexuelle Familie entscheiden mit dem Argument dass das Kind so Vater und Mutter hat. Im hypothetischen Fall, dass es aber keine gute heterosexuelle Familie gibt würde die homosexuelle Familie den Zuschlag bekommen.
Was wenn eine lesbische Frau ein Kind aus einer Ehe hat und dieses in die neue Beziehung mitbringt. Ist es nicht im Sinne des Kindeswohls von der zweiten Frau adoptiert werden zu können? Auch um eine Absicherung im Falle des Todes der leiblichen Mutter zu haben?
Was wenn ein 15-jähriger von seinen Eltern verstoßen wird weil er homosexuell ist. Unter Umständen könne für dieses Kind doch Eltern von Vorteil sein, die wissen was es bedeutet homosexuell zu sein und Hilfestellungen besser geben können als heterosexuelle Eltern.
Im Allgemeinen würde durch die Gleichstellung nur ein größerer Pool zur Auswahl von geeigneten Eltern entstehen. Das bedeutet ja noch lange nicht, dass homosexuelle Paare den anderen die Adoptionskinder "wegnehmen".
Ist das nicht wirklich im Sinne des Kindeswohls?

2. Der Fortbestand der Gesellschaft ist gefährdet, weil Homosexuelle zusammen keine Kinder haben können.

Wie kann man so argumentieren, wenn es bereits jetzt viele Kinder aus lesbischen Partnerschaften gibt? Sind diese Kinder weniger wert für die Gesellschaft? Ist es nicht umgekehrt? Die Kinder die aus homosexuellen Partnerschaften hervorgehen sind doch nur ein Plus zu den Kindern die sowieso geboren werden. Würden Homosexuelle sich nicht wünschen Ehen einzugehen und Kinder zu haben würde das unterm Strich zu weniger Kindern führen.

3. Die Familie muss besonders geschützt und finanziell unterstützt werden (um Punkt 2 zu gewährleisten)

Richtig! Aber warum unterstützt man nicht einfach Kinder unabhängig davon in welcher Beziehungskonstellation die Eltern leben? Das Ehegattensplitting kommt ja auch Ehepartnern zugute, die keine Kinder haben und die von den Ersparnissen vielleicht ihren dritten Jahresurlaub auf den Malediven finanzieren. Also wer gehen das Ehegattensplitting für Homosexuelle ist, weil man so die Kinder nicht unterstützt, der sollte doch komplett gegen das Ehegattensplitting sein und das Geld lieber direkt zu Kindern geben, auch denen von Alleinerziehenden und homosexuellen Partnern.

Ich habe noch kein echtes Argument gehört das nicht mit traditionellen oder christlichen Vorstellungen oder gar Vorurteilen argumentiert sondern einfach logisch und stichhaltig ist. Ich komme auch selbst auf keines und glaube daher dass es nur eine Frage der Zeit ist bis sich Deutschland in die länger werdende Liste der Länder einreiht in denen dies bereits selbstverständlich ist.
starkes Posting :thumbup:
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

eurovisionguy » Do 27. Jun 2013, 16:45 hat geschrieben: Ich habe noch kein echtes Argument gehört das nicht mit traditionellen oder christlichen Vorstellungen oder gar Vorurteilen argumentiert sondern einfach logisch und stichhaltig ist.
Willkommen hier im Forum

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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Agricola »

pikant » Do 27. Jun 2013, 15:27 hat geschrieben:
als deutscher Europaeer weise ich Sie daraufhin hin, dass ein friedliches Miteinander der Kultueren begruessenswert ist!

Unser EU-Europa ist mulitkulturell und ja wir haben freie Arbeits-und Wohnortswahl in diesem freien Europa und das ist eine sehr grosse Errungenschaft!

das haben die Konservativen in vielen Laendern mitgeschlossen und so sieht eben der fortschrittliche Konservatismus aus und mit dem stimme ich auch ueberein :thumbup: in dieser zentralen Frage !
Als Deutscher der für ein Europa der weitgehend souveränen Mitgliedsstaaten ist, weise ich Sie darauf hin, daß ich für ein friedliches und freies Miteinnder der Kulturen bin. Ja, dass mir sogar sehr daran liegt, daß diese unterschiedlichen Kulturen nicht in einem egalisierenden Einheitsbrei in einem intransparenten Brüsseler Bürokratie-Monster "reformiert" werden.

Eine freie Arbeitsplatz- und Wohnortswahl in einem konkurrierenden freien Europa - nach den jeweiligen Gegebenheiten - für die Menschen der EU-Staaten - wurde m.W. von niemand abgelehnt! Was ich jedoch ablehne, ist eine weitgehend ungesteuerte Zuwanderung von Armutsflüchtlingen in unsere Sozialsysteme. Von der teilweisen Kriminalitätszuwanderung einmal abgesehen. Ich denke hier ausschließlich sozial im Sinne unserer nat. Solidargemeinschaft. Und dies insbesondere auch unter Berücksichtigung, daß die neuen europ. Mitgliedsländer bereits stattliche Zuwendungen aus einem vor allem von Deutschland finanzierten europ. Topf erhalten haben, damit sie in die Lage versetzt wurden, die Gründe für die ansteigende Armutsausreise oder Ausreise wegen dortiger Diskriminierungen abzustellen.
Die BRD kann - wenngleich noch wirtschaftlich relativ gut dastehend - nicht die Not und das Elend rund um den Globus lösen!
Darauf hinzuweisen, wäre die Pflicht unserer etablierten linksliberalen Konsens-Parteien und ihrer jeweiligen medialen Sprachrohre.

Ich weiß, es ist ziemlich müsig auf Ihren jeweiligen Sermon einzugehen, zumal ja vieles bereits an anderer Stelle ausgeführt worden ist. Und ich bitte demzufolge um etwas Nachsicht, daß ich momentan nichts Sinnvolleres vorhabe. Nun, "nobody is perfect". Nicht wahr. :x
Zuletzt geändert von Agricola am Donnerstag 27. Juni 2013, 17:03, insgesamt 2-mal geändert.
Armstrong

Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Armstrong »

In einem Punkt muss ich dem zitierten Typen aus dem Eingangsbeitrag zustimmen:

Es ist wirklich sehr unglaubwürdig, wenn Leute wie Horst Seehofer, die hinter dem Rücken der eigenen Ehefrau mit ihrer Sekretärin gevögelt und uneheliche Kinder gezeugt haben, sich über Homosexuelle mokieren.

Gerade solche Leute wie Seehofer, die die Ehe selbst in den Dreck gezogen und mit Füßen getreten haben, haben meiner Meinung nach auch keinen moralischen Anspruch sich bzgl. der Homo-Privilegien über eine Zerstörung des Ehebegriffs zu beklagen.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Gregorius I » Do 27. Jun 2013, 16:29 hat geschrieben:

Ein hochinteressanter Gesichtspunkt.

Worauf wird sich das Bundesverfassungsgericht beziehen, wenn folgender Grundgesetzartikel Anwendung findet:



Die entscheidende Passage habe ich hervorgehoben. Ich gebe dabei zu bedenken, dass Deutschland zweifellos christlich-kulturelle Wurzeln hat.
Auch Frankreich hat christliche Wurzeln und ist dennoch ein laizistischer Staat.

und tut mir ja leid, dass ich immer wieder mit dem ollen Kant komme - aber der passt halt auch hier wieder gut zum Thema
;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ
Kants Pflichtbegriff[Bearbeiten]

Kant definiert den Begriff der Pflicht folgendermaßen: „Pflicht ist die Notwendigkeit einer Handlung aus Achtung fürs Gesetz“ (Immanuel Kant: AA IV, 400[18]). Die Vernunft ermöglicht uns, das Sittengesetz zu erkennen. Eine Handlung aus Pflicht ist also eine Handlung aus Achtung für das Gesetz. Pflicht soll das Motiv für das Handeln sein, nicht Freude, Abwendung von Übel oder Ähnliches. Wem das Gewissen gebietet, auf eine bestimmte Weise zu handeln, der hat auch die Pflicht, so zu handeln. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass der Mensch nicht nur pflichtgemäß (nach Pflicht), sondern durch die Achtung vor dem Gesetz motiviert (aus Pflicht) handeln soll. Jede Handlung aus Pflicht ist pflichtgemäß, aber nicht jede pflichtgemäße Handlung erfolgt aus Pflicht. Eine lediglich pflichtgemäße Handlung, die nicht aus Achtung vor dem Gesetz, sondern aus Neigung oder aus rationalem Kalkül geschieht, hat keinen positiven moralischen Wert. Obwohl sich die sichtbare Handlung aus Pflicht von der nur pflichtgemäßen nicht unterscheidet, ist es der Beweggrund, der den moralischen Wert ausmacht.
Das Sittengesetzt braucht keine christlichen Wurzeln
Und Kant ist auch eine wichtige Wurzel deutscher Kultur!
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Donnerstag 27. Juni 2013, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Paul W. »

Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 17:00 hat geschrieben: Auch Frankreich hat christliche Wurzeln und ist dennoch ein laizistischer Staat.

und tut mir ja leid, dass ich immer wieder mit dem ollen Kant komme - aber der passt halt auch hier wieder gut zum Thema
;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ

Das Sittengesetzt braucht keine christlichen Wurzeln
Und Kant ist auch eine wichtige Wurzel deutscher Kultur!
Kant kann man interpretieren wie man ihn grade braucht. Es ist schon klar, dass Linke und Grüne große Probleme mit dem Sittengesetz haben, da dass ja quasi der Riegel vor der Relativierung von allen Werten in unserer Gesellschaft ist. Die wenigsten Menschen sind wirklich homophob, aber die größten Demos in Frankreich seit der französischen Revolution gegen das Adoptionsrecht für Homosexuelle zeigt doch relativ deutlich, dass eine Mehrheit immer noch ein nicht zu leugnendes Unwohlsein verspüren, wenn ein erwachsener, schwuler Mann einem kleinen (am besten noch schwarzen oder asiatischen) Jungen und potenziellen Adoptivkind einen dicken Kuss auf den Mund drückt. So grün wird die Gesellschaft in meinem Leben nicht mehr. Auch wenn die Tagesschau jetzt immer Lesben für ihre Einspieler nimmt :D
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Paul W. » Do 27. Jun 2013, 17:20 hat geschrieben:
Kant kann man interpretieren wie man ihn grade braucht.
Kant kann man verstehen oder nicht
... Kant schrieb keine Romane - da ist nichts zu interpretieren!
:(
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Paul W. » Do 27. Jun 2013, 16:20 hat geschrieben:
Kant kann man interpretieren wie man ihn grade braucht. Es ist schon klar, dass Linke und Grüne große Probleme mit dem Sittengesetz haben, da dass ja quasi der Riegel vor der Relativierung von allen Werten in unserer Gesellschaft ist. Die wenigsten Menschen sind wirklich homophob, aber die größten Demos in Frankreich seit der französischen Revolution gegen das Adoptionsrecht für Homosexuelle zeigt doch relativ deutlich, dass eine Mehrheit immer noch ein nicht zu leugnendes Unwohlsein verspüren, wenn ein erwachsener, schwuler Mann einem kleinen (am besten noch schwarzen oder asiatischen) Jungen und potenziellen Adoptivkind einen dicken Kuss auf den Mund drückt. So grün wird die Gesellschaft in meinem Leben nicht mehr. Auch wenn die Tagesschau jetzt immer Lesben für ihre Einspieler nimmt :D
darf doch jeder demonstrieren

in Frankreich ist die Mehrheit fuer die Homeehe und die ist ja auch Gesetz!
mit grosser Mehrheit uebrigens in der Nationalversammlung beschlossen
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Max73 »

eurovisionguy » Do 27. Jun 2013, 16:45 hat geschrieben: 2. Der Fortbestand der Gesellschaft ist gefährdet, weil Homosexuelle zusammen keine Kinder haben können.
Homosexuelle bleiben mit und ohne Kinder homosexuell.
Die Behauptung, sie würden den Fortbestand der Gesellschaft gefährden,
ist schon ziemlicher geistiger Dünnschiss.
:dead:
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Gregorius I »

Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 17:00 hat geschrieben: Auch Frankreich hat christliche Wurzeln und ist dennoch ein laizistischer Staat.

und tut mir ja leid, dass ich immer wieder mit dem ollen Kant komme - aber der passt halt auch hier wieder gut zum Thema
;)
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Das Sittengesetzt braucht keine christlichen Wurzeln

In Deutschland wurzelt das "Sittengesetz" hauptsächlich im Christentum.

Und Kant ist auch eine wichtige Wurzel deutscher Kultur!

Gewiss. Und Kant war Christ in einer christlichen Umwelt.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Helmuth_123 »

Gregorius I » Do 27. Jun 2013, 20:25 hat geschrieben:

In Deutschland wurzelt das "Sittengesetz" hauptsächlich im Christentum.





Gewiss. Und Kant war Christ in einer christlichen Umwelt.
Spricht dieses Sittengesetz gegen homosexuelle Ehen und gegen homosexuelle Familien?
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Gregorius I »

Helmuth_123 » Do 27. Jun 2013, 20:31 hat geschrieben:
Spricht dieses Sittengesetz gegen homosexuelle Ehen und gegen homosexuelle Familien?

Das ist eine gute Frage. Ginge es nach der katholischen Kirche, dann gewiss, ginge es nach der evangelischen Kirche, dann wohl nicht.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Gregorius I » Do 27. Jun 2013, 20:25 hat geschrieben: In Deutschland wurzelt das "Sittengesetz" hauptsächlich im Christentum.
Mag ja sein - aber das Sittengesetz ist auch durch bloße Vernunft zu begründen
... und es ist immer besser vernünftige Gründe für etwas zu finden, als etwas auf Gott zu stützen (besonders, wenn es um allgemein gültige Gesetze des Staates geht )
--> und das Sittengesetz lässt sich sehr wohl rein vernünftig begründen - ganz ohne Gott (an den in der christlichen Fassung auch nur ein Teil der Deutschen glaubt)

Der Glaube sollte nicht das Geschäft der Politik beeinflussen!
Politik sollte vielmehr (!im Informationszeitalter!) - ganz im Sinne der Aufklärung - allein auf die Stimme der Vernunft hören.
Gewiss. Und Kant war Christ in einer christlichen Umwelt.
Das tolle an der Vernunft ist eben, dass sie unabhängig von Ort und Zeit identisch ist.
... Für Kant galt deshalb 2+2=4 genau so, wie für uns!
... und der Kat.Imp. gilt ebenso für alle Menschen zu allen Zeiten - er ist ein universeller moralischer Grundsatz aller vernunftbegabten Wesen.
--> D.h. es ist egal, in welchem Umfeld Kant die Vernunft auch immer untersucht hätte, er hätte immer die gleichen universellen Prinzipien (der Erkenntnis) gefunden.
Paul W.

Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Paul W. »

Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 20:55 hat geschrieben:Mag ja sein - aber das Sittengesetz ist auch durch bloße Vernunft zu begründen
... und es ist immer besser vernünftige Gründe für etwas zu finden, als etwas auf Gott zu stützen (besonders, wenn es um allgemein gültige Gesetze des Staates geht )
--> und das Sittengesetz lässt sich sehr wohl rein vernünftig begründen - ganz ohne Gott (an den in der christlichen Fassung auch nur ein Teil der Deutschen glaubt)

Der Glaube sollte nicht das Geschäft der Politik beeinflussen!
Politik sollte vielmehr (!im Informationszeitalter!) - ganz im Sinne der Aufklärung - allein auf die Stimme der Vernunft hören.
Das tolle an der Vernunft ist eben, dass sie unabhängig von Ort und Zeit identisch ist.
... Für Kant galt deshalb 2+2=4 genau so, wie für uns!
... und der Kat.Imp. gilt ebenso für alle Menschen zu allen Zeiten - er ist ein universeller moralischer Grundsatz aller vernunftbegabten Wesen.
--> D.h. es ist egal, in welchem Umfeld Kant die Vernunft auch immer untersucht hätte, er hätte immer die gleichen universellen Prinzipien (der Erkenntnis) gefunden.
Ich sehe überhaupt nicht, wo Kant oder wegen mir auch nur das Sittengesetz unabhängig von Kant irgendwie deine Thesen unterstützt. Vielleicht magst du das mal erläutern.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Paul W. » Do 27. Jun 2013, 21:08 hat geschrieben:
Ich sehe überhaupt nicht, wo Kant oder wegen mir auch nur das Sittengesetz unabhängig von Kant irgendwie deine Thesen unterstützt. Vielleicht magst du das mal erläutern.
Da kann ich doch nichts dafür, dass Du das nicht siehst.

Lies Dir einfach die Diskussion zwischen Gregorius I und mir noch einmal durch!
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p2033384
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Paul W. »

Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 21:14 hat geschrieben: Da kann ich doch nichts dafür, dass Du das nicht siehst.

Lies Dir einfach die Diskussion zwischen Gregorius I und mir noch einmal durch!
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p2033384
aber was hat säkular sein damit zu tun für oder gegen Homo-Ehe und Homo-Adoption zu sein?
Zuletzt geändert von Paul W. am Donnerstag 27. Juni 2013, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Paul W. » Do 27. Jun 2013, 21:16 hat geschrieben:
aber was hat säkular sein damit zu tun für oder gegen Homo-Ehe und Homo-Adoption zu sein?
der Ausgangspunkt der Diskussion war folgende Aussage:
Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 14:16 hat geschrieben: Die Frage ist, wofür das C noch stehen kann, wenn der Zeitgeist der Union per Verfassungsgericht alle religiös motivierten Themen verbietet?

Wird Deutschland am Ende noch durch das Verfassungsgericht zum Laizismus gezwungen?

;)
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Paul W. »

jaja, das habe ich schon gelesen. Aber wer sagt denn dass die CDU aus religiösen Motiven kritisch beim Thema Homo-Ehe und Homo-Adoption ist? Ich kenne einen Haufen Leute, die weder religiös noch homophob sind und gegen Homo-Adoptionen sind. Ich verstehe gar nicht wieso du diesen Religionsbezug so in den Vordergrund stellst.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Paul W. » Do 27. Jun 2013, 21:28 hat geschrieben:jaja, das habe ich schon gelesen. Aber wer sagt denn dass die CDU aus religiösen Motiven kritisch beim Thema Homo-Ehe und Homo-Adoption ist? Ich kenne einen Haufen Leute, die weder religiös noch homophob sind und gegen Homo-Adoptionen sind. Ich verstehe gar nicht wieso du diesen Religionsbezug so in den Vordergrund stellst.
Es geht doch aber nicht um Deine Freunde, sondern um die Sonderhaltung einer einzigen Partei in Deutschland
... diese gründet gewisse Vorstellungen halt nicht auf Vernunft, sondern auf einem christlichen Menschenbild - also auf einem religiösen Motiv
--> In Frankreich hat man Staat und Religion sauber voneinander geschieden - in Deutschland regiert uns eine religiöse Partei!
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Paul W. »

Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 21:35 hat geschrieben: Es geht doch aber nicht um Deine Freunde, sondern um die Sonderhaltung einer einzigen Partei in Deutschland
... diese gründet gewisse Vorstellungen halt nicht auf Vernunft, sondern auf einem christlichen Menschenbild - also auf einem religiösen Motiv
--> In Frankreich hat man Staat und Religion sauber voneinander geschieden - in Deutschland regiert uns eine religiöse Partei!
Das Thema hatten wir doch neulich schon. Die einzig religiöse Partei im Bundestag sind die Grünen. Das ist wirklich kindisch wie du dich an diesen einen Buchstaben der CDU klammerst um Ihnen wenig subtil eine gewisse Rückständigkeit anheften zu wollen.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Fadamo »

pikant » Do 27. Jun 2013, 15:27 hat geschrieben:
als deutscher Europaeer weise ich Sie daraufhin hin, dass ein friedliches Miteinander der Kultueren begruessenswert ist!

Unser EU-Europa ist mulitkulturell und ja wir haben freie Arbeits-und Wohnortswahl in diesem freien Europa und das ist eine sehr grosse Errungenschaft!

das haben die Konservativen in vielen Laendern mitgeschlossen und so sieht eben der fortschrittliche Konservatismus aus und mit dem stimme ich auch ueberein :thumbup: in dieser zentralen Frage !

Ich bin ein deutscher weltoffener mensch.
Warum soll nur europa friedlich miteinander zusammenleben , warum nicht die ganze welt :?:
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Paul W. » Do 27. Jun 2013, 22:28 hat geschrieben:
Das ist wirklich kindisch wie du dich an diesen einen Buchstaben der CDU klammerst um Ihnen wenig subtil eine gewisse Rückständigkeit anheften zu wollen.
Im Gegensatz zu allen anderen schreibt sich halt die Union ihre religiöse politische Motivation auf die Fahne!
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Fadamo » Fr 28. Jun 2013, 06:31 hat geschrieben:

Ich bin ein deutscher weltoffener mensch.
Warum soll nur europa friedlich miteinander zusammenleben , warum nicht die ganze welt :?:
ja, Frieden ueberall!

gestern ist uebrigens die steuerliche Gleichstellung Schwulen, Lesben verabschiedet worden!
ging flotti mit den Stimmen der Christen aus CDU :thumbup: :D
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von eurovisionguy »

Sollte nun auch die Adoption geöffnet werden, haben wir dann in Deutschland "gay marriage" und würden auf der Weltkarte die Farbe wechseln, oder könnte man das nicht sagen, weil es halt weiter "eingetragene Lebenspartnerschaft" heißt?
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Dark Angel »

Matthias Pochmann » Do 27. Jun 2013, 16:23 hat geschrieben: Kant kann man verstehen oder nicht
... Kant schrieb keine Romane - da ist nichts zu interpretieren!
:(
Aber selbstverständlich ist Kant zu interpretieren und wird interpretiert.
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

etwa 20 Abgeordnete der CDU haben gestern mit nein bei der Gleichstellung gestimmt
fiel aber nicht ins Gewicht, da rot-gruen mit der Mehrheit der CDU und FDP stimmte :)
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von Fadamo »

pikant » Fr 28. Jun 2013, 10:48 hat geschrieben:etwa 20 Abgeordnete der CDU haben gestern mit nein bei der Gleichstellung gestimmt
Das war bestimmt eine abgemachte sache.Die abstimmung soll ja demokratisch wirken :D
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Re: Wie schwul ist die CDU?

Beitrag von pikant »

Fadamo » Fr 28. Jun 2013, 11:27 hat geschrieben: Das war bestimmt eine abgemachte sache.Die abstimmung soll ja demokratisch wirken :D
das waren die 'ewig gestrigen' die 'Fundis' in der CDU - bei denen ist 'Hopfen und Malz' verloren -Quertreiber gibt es in allen Parteien!
Zuletzt geändert von pikant am Freitag 28. Juni 2013, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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