EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

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Gandhi
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Gandhi »

Thomas I » Fr 25. Jan 2013, 01:37 hat geschrieben:
Genau, sichert den Monopolinhaber weiterhin das Recht uns Bürger ohne Wettbewerb fürchten zu müssen abzukassieren...
Genau. Und am Beispiel der Londoner Thames Water sieht man ja auch wie super so eine Privatisierung funktioniert!

In meinen Augen gehört zentrale Infrastruktur wie Strassen, Bahnschienen, Telefon, Wasser und Gasnetze nicht in private Hände.
Einfach weil man hier halt nicht einfach sagen kann wenns mir zu teuer ist wechsel ich als Endkunde halt zu einem günstigen Anbieter.
Oder liegen irgendwo parallel die Wasserleitungen/Strassen/... mehrerer Anbieter aus denen ich mir dann den günstigsten aussuchen kann?
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ralphon
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von ralphon »

Thomas I » Fr 25. Jan 2013, 02:37 hat geschrieben:
Genau, sichert den Monopolinhaber weiterhin das Recht uns Bürger ohne Wettbewerb fürchten zu müssen abzukassieren...
Mal angenommen es gibt keinen Anschlusszwang: Es hindert dich keiner daran, ein eigenes Wasserversorgungsnetz aufzubauen. Dafür mußt du das bestehende Netz nicht kaufen.
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frems
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von frems »

Beteigeuze » Fr 25. Jan 2013, 20:28 hat geschrieben:
Wenn es in Ihrer Badewanne ist, nicht mehr. Aber ich gehe schwer davon aus, dass Sie schon wissen, worauf ich hinaus wollte. Es gibt überhaupt keinen Anlass, an der Organisation der Wasserversorgung etwas zu ändern. Und glücklicherweise sehen das neben mir bisher auch über 600.000 weitere Europäer das genau so.
Durch die Richtlinie wird ja so gut wie nichts geändert, außer daß Stadtwerke bei der Privatisierung nicht so leicht übers Ohr gehauen werden, während private Marktteilnehmer nicht mehr Diskriminierung hinnehmen müssen. Mit stumpfen Klassenkampfparolen hat das nichts zu tun. Wenn eine Kommune privatisieren möchte, kann sie das weiterhin tun, egal was irgendwelche Unwissenden im Internet anklicken. Zum Glück.
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John Galt
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von John Galt »

Beteigeuze » Fr 25. Jan 2013, 09:46 hat geschrieben:
Wettbewerb? Bei WASSER?! Wasser ist kein Privateigentum. Soweit kommts noch!
Wieder was gelernt, danke.
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frems
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von frems »

Gandhi » Sa 26. Jan 2013, 08:19 hat geschrieben:
Genau. Und am Beispiel der Londoner Thames Water sieht man ja auch wie super so eine Privatisierung funktioniert!
Einzelbeispiele sind immer ganz toll. In Deutschland sind etliche Wasserwerke privatisiert, in Frankreich fast alle. Und? Herrschen irgendwo in den beiden Ländern deshalb flächendeckend katastrophale Zustände? Einfach nur "Ihhhh! Privatisierung! Das ist schlimm!" keifen, bringt keinem etwas, wenn man sich nicht mal rudimentär mit den Inhalten beschäftigen möchte. Schon die Infrastruktur von Wasserwerken mit Straßen sowie Telefon- oder Gasleitungen in einen Topf zu schmeißen, zeigt ja schon, wie absurd die Diskussion geführt wird.
Labskaus!

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Haitu
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Haitu »

ralphon » Sa 26. Jan 2013, 14:51 hat geschrieben:Mal angenommen es gibt keinen Anschlusszwang: Es hindert dich keiner daran, ein eigenes Wasserversorgungsnetz aufzubauen. Dafür mußt du das bestehende Netz nicht kaufen.
Ok, aber wo bekomme ich dann das Wasser her, das durch die Leitung fließen soll? Es geht doch nicht nur um die Leitungshoheit, sondern auch darum, wer wo Wasser schöpfen darf.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Muninn »

Camarasaurus » So 16. Dez 2012, 23:15 hat geschrieben:
Quelle: Monitor

Wenn Wasser, das wichtigste Nahrungsmittel überhaupt, erst in die Hände kapitalistischer Raubritter gelangt, dann gnade uns Gott. Man kann nur hoffen, dass dieses Ansinnen noch irgendwie verhindert wird. Was meint ihr?

Von den berufskriminellen EU Diktatoren ist doch noch nie was Vernünftiges gekommen. Früher stand in meinem Fzg. Schein drei verschiedene Rädergrößen. Heute nur noch eine. Das aber wollen uns die EU Juntaversteh`er als Fortschritt verkaufen...

Wir wissen was wir von den Eurokraten zu halten haben. Alles was der EUrokratie schadet ist zu begrüßen.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Gandhi »

... Schon die Infrastruktur von Wasserwerken mit Straßen sowie Telefon- oder Gasleitungen in einen Topf zu schmeißen, zeigt ja schon, wie absurd die Diskussion geführt wird.
Was ist an dem Vergleich bitte absurd?
Abgesehen davon, dass ich Telefonleitungen bewusst nicht mit aufgeführt hatte. Da gibt es nämlich mittlerweile, dank Mobilfunk, wirklich eine Alternative und Wettbewerb.
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X3Q
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von X3Q »

Gandhi » Sa 26. Jan 2013, 21:44 hat geschrieben:
Was ist an dem Vergleich bitte absurd?
Abgesehen davon, dass ich Telefonleitungen bewusst nicht mit aufgeführt hatte. Da gibt es nämlich mittlerweile, dank Mobilfunk, wirklich eine Alternative und Wettbewerb.
Bei einem Telefonsystem braucht es nur ein Netz, an das sich alle Anbieter anschließen. Gleiches gilt für Strom oder Gas. Aber bei Wasser geht das nicht. Man kann aber in ein Leitungssystem keine Wässer unterschiedlicher Anbieter einleiten, da steht die Wasserchemie davor.

--X
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Gandhi »

X3Q » Sa 26. Jan 2013, 22:31 hat geschrieben: Bei einem Telefonsystem braucht es nur ein Netz, an das sich alle Anbieter anschließen. Gleiches gilt für Strom oder Gas. Aber bei Wasser geht das nicht. Man kann aber in ein Leitungssystem keine Wässer unterschiedlicher Anbieter einleiten, da steht die Wasserchemie davor.

--X
Und wem gehört dann das Netz das alle nutzen?
Jojustus

Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Jojustus »

Camarasaurus » Mo 17. Dez 2012, 00:15 hat geschrieben:
Quelle: Monitor

Wenn Wasser, das wichtigste Nahrungsmittel überhaupt, erst in die Hände kapitalistischer Raubritter gelangt, dann gnade uns Gott. Man kann nur hoffen, dass dieses Ansinnen noch irgendwie verhindert wird. Was meint ihr?
Ja, hoffe ich auch. Vielleicht hilft nur, wenn man einen Gegenvorschlag macht. Als Grund für diese Aktion geben sie ja die Bekämpfung der Korruption und Misswirtschaft in den öffentlichen Haushalten an, falls ich recht gelesen hab.
Na gut, diese Befürchtung hab ich auch manchmal.
....ach ja, und diesen Grund: weil wir Regeln brauchen

Und als einzige Antwort fällt ihnen ein, die ganze Wirtschaft den Spekulanten und Geschäftemachern zu überlassen. Unfassbar. Und so was kommt von hochbezahlten Politikern.

Nein, da gibts bessere Möglichkeiten. Wenn ich bei der EU wäre, würde ich den Regierungen vielleicht empfehlen oder sie auffordern, daß sie ihre staatlichen Institutionen sich gegenseitig irgendwie kontrollieren lassen, z.B. indem sie ihr Personal öfter mal gegenseitig austauschen, also z.B. das Angestellte bei deutschen Wasserwerken mal nach Portugal umziehen und bei einem dortigen Wasserwerk arbeiten und dort auch mal in die Bücher reinschauen, und Angestellte aus einem portugiesischen Wasserwerk mal in ein anderes Land, vielleicht Frankreich umziehen und dort im Wasserwerk arbeiten und dort die Ausgaben anschauen, und französische bei den - was weiss ich - polnischen, und polnische bei den deutschen....kreuz und quer, nach dem Zufallsprinzip. Öfter mal Personalwechsel, vielleicht auch ohne vorherige Ankündigung, dann hätte Korruption und Misswirtschaft keine Chance.
...und sie könnten vielleicht noch was voneinander lernen.

Als Belohnung würde ich den Staaten, die mitmachen vielleicht z.B. eine bessere Bewertung im Korruptionsindex anbieten.

Ansonsten brauchen die Staaten nur eine Regel: Das sie das Recht haben, ihre Wasserversorgung auf ihre eigene Weise zu regeln.

Das kommt alles davon, daß anscheinend ganz Brüssel von Lobbyisten belagert wird. Die haben dort überhaupt nichts zu suchen.
Zuletzt geändert von Jojustus am Sonntag 3. Februar 2013, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Haitu
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Haitu »

Jojustus » So 3. Feb 2013, 02:48 hat geschrieben: Das kommt alles davon, daß anscheinend ganz Brüssel von Lobbyisten belagert wird. Die haben dort überhaupt nichts zu suchen.
Wenn ich es recht bedenke, komme ich zu dem selben Schluss. Wer sonst, als Geschäftemacher, könnte einen Nutzen von der Privatisierung der Wasserversorgung haben.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Kartoffelsack »

Die Wasserversorgung in private Hände ? Auf keinen Fall. Ich muss gestehen, dass ich ein Privatisierungsgegner bin, der, wenn er dieses Wort nur hört, eine Gänsehaut bekommt. Muss aber zugeben, dass in einigen Bereichen die Privatisierung sehr gut und vorteilhaft ist (Autoproduktion, Luxusartikel, Bäckereien, Handelsmärkte, Mobilanbieter, etc etc etc).
Aber Wasser soll eventuell privatisiert werden ? Das ist wie in einem dystopischen Science-Fiction-Roman. Ganz besonders deshalb, weil die wirklichen Probleme einer privaten Regelung erst in der Zukunft und erst Recht in Krisensituationen zutage treten werden. Spätestens.
In Fällen, wo eine gewaltige Lebensabhängigkeit und Ausbeutungsgefahr besteht, sollte der Besitz definitiv in öffentlicher Hand bleiben.



Und ich bin ein wenig erschrocken, dass es hier tatsächlich Befürworter der Wasserprivatisierung gibt.



So far~
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adler »

Kartoffelsack » Mo 4. Feb 2013, 03:06 hat geschrieben:Die Wasserversorgung in private Hände ? Auf keinen Fall. Ich muss gestehen, dass ich ein Privatisierungsgegner bin, der, wenn er dieses Wort nur hört, eine Gänsehaut bekommt. Muss aber zugeben, dass in einigen Bereichen die Privatisierung sehr gut und vorteilhaft ist (Autoproduktion, Luxusartikel, Bäckereien, Handelsmärkte, Mobilanbieter, etc etc etc).
Aber Wasser soll eventuell privatisiert werden ? Das ist wie in einem dystopischen Science-Fiction-Roman. Ganz besonders deshalb, weil die wirklichen Probleme einer privaten Regelung erst in der Zukunft und erst Recht in Krisensituationen zutage treten werden. Spätestens.
In Fällen, wo eine gewaltige Lebensabhängigkeit und Ausbeutungsgefahr besteht, sollte der Besitz definitiv in öffentlicher Hand bleiben.



Und ich bin ein wenig erschrocken, dass es hier tatsächlich Befürworter der Wasserprivatisierung gibt.



So far~
In welchem Science Fiction Roman ist die Privatisierung denn Gegenstand der Dystopie? Ist eine solche nicht eigentlich (in hiesiger Region) durch einen diktatorischen Superstaat gekennzeichnet, der sämtliche Kompetenzen an sich reißt und totalitär die Menschen einverleibt? Siehe 1984 oder Brave New World. Damit könnte auch die staatliche Hand als dystopisch charakterisiert werden.

Nimmt man nun die Lebensabhängigkeit zur Hand, wird es sehr schwierig. Da dürften also Bäckereien, Agrarbetriebe, Fleischer usw. nur in öffentlicher Hand sein. Daseinsfürsorge ist da ein besserer Begriff. Und auch hier glaube ich nicht, dass die öffentliche Hand der bessere Verwalter ist. Gerade bei Strom in etwa halte ich eine Privatisierung für sinnvoll.

Um auf das Wasser zurückzukommen, besteht die Schwierigkeit, dass die Wasserversorgung zwangsläufig ein regionales Monopol erfordert (es werden wohl kaum mehrere Wasserleitungen eingebaut). Damit ist der Wettbewerb alleine auf die Ausschreibung begrenzt. Die Qualität kann man einfach durch Regularien festschreiben und von öffentlicher Seite überprüfen.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Ich frage mich, warum Leute, denen für die Bewältigung einfachster Aufgaben
nur Privatisierung einfällt, noch über Politik diskutieren?

Eine Verwaltung, die zB. die Wasserversorgung nicht selbsttragend/gewinnbringend
bewältigen kann, ist einfach unfähig und sollte bei nächster Gelegenheit
ausgewechselt werden.
Dabei darf man, mit parteilosem Personal, auch gerne eine „Privatisierung“ realisieren.

Wer allerdings auf DIESE Vertreter setzt,
dem wünsche ich einen guten Schlaf. :mad:
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adler »

G.Rasheimer » Sa 9. Feb 2013, 09:03 hat geschrieben:Ich frage mich, warum Leute, denen für die Bewältigung einfachster Aufgaben
nur Privatisierung einfällt, noch über Politik diskutieren?

Eine Verwaltung, die zB. die Wasserversorgung nicht selbsttragend/gewinnbringend
bewältigen kann, ist einfach unfähig und sollte bei nächster Gelegenheit
ausgewechselt werden.
Dabei darf man, mit parteilosem Personal, auch gerne eine „Privatisierung“ realisieren.

Wer allerdings auf DIESE Vertreter setzt,
dem wünsche ich einen guten Schlaf. :mad:
Zentrales Problem einer kostenneutralen kommunalen Verwaltung ist die geringere Spezifikation und oft fehlendes Investitionsvolumen. Oft sind Infrastrukturen enorm veraltet und können nicht ausreichend saniert werden. Das "gute" Funktionieren geht oft auf die Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg zurück. Schließlich musste danach das meiste neu errichtet werden. Die öffentliche Hand selbst unternimmt hierfür aber selten Rückstellungen, sondern stellt mit jedem Haushaltsplan neu ein Budget zusammen. Eine Privatisierung kann somit die haushaltspolitische Entlastung bedeuten.
Weiterhin muss Privatisierung nicht per se mit einem Qualitätsbruch einhergehen. Hierfür kann man ganz einfach eine Aufsichtsbehörde einrichten, die einen Mindeststandard durchsetzt.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Adler » Sa 9. Feb 2013, 09:14 hat geschrieben:
Zentrales Problem einer kostenneutralen kommunalen Verwaltung ist die geringere Spezifikation und oft fehlendes Investitionsvolumen. Oft sind Infrastrukturen enorm veraltet und können nicht ausreichend saniert werden. Das "gute" Funktionieren geht oft auf die Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg zurück. Schließlich musste danach das meiste neu errichtet werden. Die öffentliche Hand selbst unternimmt hierfür aber selten Rückstellungen, sondern stellt mit jedem Haushaltsplan neu ein Budget zusammen. Eine Privatisierung kann somit die haushaltspolitische Entlastung bedeuten.
Weiterhin muss Privatisierung nicht per se mit einem Qualitätsbruch einhergehen. Hierfür kann man ganz einfach eine Aufsichtsbehörde einrichten, die einen Mindeststandard durchsetzt.
ich tippe jetzt mal auf der Hüfte, dass viele Kommunen die finanziell schlecht stehen,
„Beratung“ von der Deutschen Bank hatten. ;)
Bei ebenso vielen Kommunen funktioniert und trägt sich die Wasserversorgung.

Für eine EU weite grundlegende Regelung, um die es hier geht,
besteht absolut kein Anlass.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adler »

G.Rasheimer » Sa 9. Feb 2013, 10:07 hat geschrieben:
ich tippe jetzt mal auf der Hüfte, dass viele Kommunen die finanziell schlecht stehen,
„Beratung“ von der Deutschen Bank hatten. ;)
Bei ebenso vielen Kommunen funktioniert und trägt sich die Wasserversorgung.

Für eine EU weite grundlegende Regelung, um die es hier geht,
besteht absolut kein Anlass.
Natürlich funktioniert bei manchen Kommunen die Wasserversorgung wunderbar. Genauso gibt es gute Erfahrungen mit Privatisierungen.
Die Regelung, die über die Binnenkommission initiiert werden sollte, besteht sehr wohl Anlass. Es geht um fairen Wettbewerb. Viele Kommunen agieren über ihren Bereich heraus, weswegen eine Auschreibung durchaus sinnvoll wäre.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Adler » Sa 9. Feb 2013, 10:15 hat geschrieben:
.......Genauso gibt es gute Erfahrungen mit Privatisierungen.
..wo ?
>>ausgenommen privatinitiierte Genossenschaften
Zuletzt geändert von G.Rasheimer am Samstag 9. Februar 2013, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
Boracay
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Boracay »

G.Rasheimer » Sa 9. Feb 2013, 16:07 hat geschrieben:
..wo ?
>>ausgenommen privatinitiierte Genossenschaften
Schon mal in einer Behörde gewesen? So viel Blödheit, Lahmarsschigkeit und Borniertheit trifft man sonst nirgendwo auf einem Haufen.....
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Boracay » Sa 9. Feb 2013, 16:35 hat geschrieben:
Schon mal in einer Behörde gewesen? So viel Blödheit, Lahmarsschigkeit und Borniertheit trifft man sonst nirgendwo auf einem Haufen.....

ich komm meistens gut zurecht.... :thumbup:
und da ich auch nicht der fleissigsten Einer bin,
hack ich den Spatzen da, kein Auge aus ;)
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Nudelholz
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Nudelholz »

Kann auch nicht kllagen. Das hat sich ziemlich gewandelt in den letzten Jahren. :)
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

unsern Beamtenklüngel ham wir ja eigentlich im Griff :D

aber Heuschrecken........am Wassertrog :mad2:
das geht aber so was von gar nicht
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

nicht fragen....unterschreiben

nur noch mal zur Erinnerung, um was es hier geht
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Boracay » Sa 9. Feb 2013, 16:35 hat geschrieben:
Schon mal in einer Behörde gewesen? So viel Blödheit, Lahmarsschigkeit und Borniertheit trifft man sonst nirgendwo auf einem Haufen.....
...doch
in Brüssel....EU Parlament
das scheint mir ja wirklich ein riesen Ka..haufen, mit fetten Schm..ßfliegen drauf, zu sein.

Aber was soll anderes raus kommen, wenn der Politkot
aus zig EU Ländern dort gesammelt wird.

Den kleinen Beamten, bei zum Teil notwendigen und auch produktiv arbeitenden Behörden,
sollte man da nicht pauschal mit in einen Topf werfen
und es gibt mit Sicherheit auch 1-2 aufrichtige EU Abgeordnete. :rolleyes:

Das es für diese vollkommen unnötige Neuregelung des Wasserrechts,
aber keine massive Opposition innerhalb des Parlaments zu geben scheint,
ist schon sehr wunderlich und stinkt zum Himmel.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adler »

G.Rasheimer » Sa 9. Feb 2013, 16:07 hat geschrieben:
..wo ?
>>ausgenommen privatinitiierte Genossenschaften
Die Deutsche Lufthansa zum Beispiel. Oder die Erfolge der Privatisierung der Telkommunikationsnetze. Deutsche Post.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Kartoffelsack »

Die Wasserversorgung einem Wettbewerb zu unterwerfen ist reiner Wahnsinn. Niemand käme auf die Idee 2 oder mehr Wasserleitungen zu verlegen, genauso, wie Trinkwasser knapp werden kann. Es ist kein Gut, dass mit dem heutigen technologischen Stand einfach so produziert werden kann.

Genauso ist die Forderung, dass die Wasserversorgung gewinnbringend sein soll, pure Inanie.


Den ganzen Thread las ich mir durch und las oft, dass die Privatisierung des Wassers an und für sich keine schlechte Idee, oder gar gut sien soll. Das einzige was fehlt sind die Argumente.


Wasser ist ein Gut, von dem das Leben im allgemeinen fundamental abhängig ist. Alle haben Anspruch darauf. Die Versorgung mit Wasser beinhaltet eine solch große Verantwortung, dass es unverantwortlich ist, sie Privaten zu überlassen. Statt zu solch vernunftslosen, egoistischen und zukunftsverachtenden Mitteln zu greifen, sollte lieber gefordert werden, dass die Allgemeinheit sich mehr darum kümmert und derzeitige Versorgungsdefizite selbst ausräumt.

Wasser gehört definitiv nicht in private Hände.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Adler » So 10. Feb 2013, 12:49 hat geschrieben:
Die Deutsche Lufthansa zum Beispiel. Oder die Erfolge der Privatisierung der Telkommunikationsnetze. Deutsche Post.

ich hab da auf die schnelle mal ein paar Beispiele ihrer „Erfolge“
zusammengestellt.

Umts-Lizenzen
http://www.staatsverschuldung.de/umts2.htm

Telekom
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Telekom

allgemein
http://www.boeckler.de/pdf/v_2008_11_27 ... hulten.pdf

ihnen fehlt aber prinzipiell ein Verständnis für Wertigkeit,
sie vergleichen profane Dienstleistungen mit einem Grundbaustein des Lebens,
damit erübrigt sich eigentlich eine weitere Diskussion.
Adler
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adler »

G.Rasheimer » Mo 11. Feb 2013, 16:53 hat geschrieben:

ich hab da auf die schnelle mal ein paar Beispiele ihrer „Erfolge“
zusammengestellt.

Umts-Lizenzen
http://www.staatsverschuldung.de/umts2.htm

Telekom
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Telekom

allgemein
http://www.boeckler.de/pdf/v_2008_11_27 ... hulten.pdf

ihnen fehlt aber prinzipiell ein Verständnis für Wertigkeit,
sie vergleichen profane Dienstleistungen mit einem Grundbaustein des Lebens,
damit erübrigt sich eigentlich eine weitere Diskussion.
Schöne Beispiele und nun? Was sollen diese Links genau zeigen? Schöner Wikipedia-Artikel über die Telekom, der hat mit den Erfolg oder den Miserfolg von Privatisierungen jetzt nicht so viel zu schaffen. Ich liebe auch Darstellungen von gewerkschaften. Soltle man überlegen, ob man Studien der INSM entgegenstellt? Faktisch sind Privatisierungen mit nichten teurer. Der kommunale Betrieb verbrennt nur etwas verschleiert das Geld durch Haushaltsbudgets. Auch darf erwähnt werden, dass die Kommunen oft desolate Infrastrukturen zurücklassen. Man nehme das Beispiel der duschen Staatsbahnen. Staatsbetriebe verursachen nur haushalts- und personalpolitische Nachteile und stehen der fortschrittlichen Entwicklung im Weg.
Mehr Beispiele gefällig? Man nehme die Müllentsorgung. Man lässt Private vorstoßen und rekommunalisiert Erfolgsmodelle.
Ähnliches Beispiel bei den kommunalen Energieversorgern.

Der lebenswichtige Baustein kann auch mittels normaler Aufsichtsbehörden gesichert werden. Das hat nichts mit einem Wertigkeitsverständnis zu schaffen. Nutzt man diese Argumentation, müsste man Ihnen Staatsgläubigkeit vorwerfen. Gerne darf man aber einmal oft veraltete Strukturen anschauen. Hier ein link, weil solche in einem Forum per se das Non-plus-Ultra sind: http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 84567.html
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

1.030.677 Unterschriften aktuell (sind auch Argumente)

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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von ThorsHamar »

In Berlin wird gerade angestrebt, die Energierversorgung von Vattenfall zurückzukaufen und zu verstaatlichen.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

ThorsHamar » Mo 11. Feb 2013, 23:56 hat geschrieben:In Berlin wird gerade angestrebt, die Energierversorgung von Vattenfall zurückzukaufen und zu verstaatlichen.
die franz. Veolia Water verkauft aber nicht,
und hat durch einen DummVertrag mit 25%Anteilen Entscheidungsrecht :mad2:

http://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2 ... ehren.html
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Heute 20.15 Themenabend auf ARTE
"Die Macht der Lobbyisten"
unter anderem um 22.00 "Water makes Money"
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

bisher 1.344.234 Unterschriften,
das sind übern Daumen 2,5% der Wahlberechtigten,
also ist es 97,5% egal, wissen nichts oder sind für eine Privatisierung.

Ja denn, Matrix-Media-TV läuft doch wie geschmiert,
willkommen in der Zukunft,
…..hoffentlich dauert sie nicht so lange. :eek: :cool: :rolleyes:
HugoBettauer

Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von HugoBettauer »

G.Rasheimer » Do 11. Apr 2013, 09:14 hat geschrieben:bisher 1.344.234 Unterschriften,
das sind übern Daumen 2,5% der Wahlberechtigten,
also ist es 97,5% egal, wissen nichts oder sind für eine Privatisierung.

Ja denn, Matrix-Media-TV läuft doch wie geschmiert,
willkommen in der Zukunft,
…..hoffentlich dauert sie nicht so lange. :eek: :cool: :rolleyes:
Es ist jedenfalls nicht so leicht, europaweit unter einem Banner so viele Menschen für ein Thema einzusammeln. Das kostet Geld und Kraft. Bloß weil ein Thema wichtig ist, haben die, die davon existenziell betroffen sind, noch lange nicht viel Zeit und Kraft dafür verfügbar.
G.Rasheimer
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von G.Rasheimer »

Zitat/SoleSurvivor.......Es ist jedenfalls nicht so leicht, europaweit unter einem Banner so viele Menschen für ein Thema einzusammeln.
Schon gar nicht, wenn zB. die Adresse zur Abstimmung in öR.-Medien offiziell nicht verbreitet werden darf und das, obwohl es sich bei diesen Petitionen doch um den letzten demokratischen Einfluss nach Brüssel handelt.
Das kostet Geld und Kraft. Bloß weil ein Thema wichtig ist, haben die, die davon existenziell betroffen sind, noch lange nicht viel Zeit und Kraft dafür verfügbar.
Na ja, Zeit und Kraft für eine Online Abstimmung sind doch sehr überschaubar.
Ich hätte da aus dem Stand auf ~5Mio gehofft, aber ein Wertebewusstsein scheint nicht mehr so angesagt,
Wasser = Post etc.
Die Entscheidung selbst, ist sehr wahrscheinlich auch schon längst getroffen und somit
kurzfristige Gewinne für Multis gesichert, die wirklichen Kosten werden dann nach dem Hype bei den Kommunen hängen bleiben.
Dr. Nötigenfalls

Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

frems » So 16. Dez 2012, 23:22 hat geschrieben:Und ich dachte immer, die EU sei sozialistisch und wolle die Planwirtschaft.
Dann lass es doch,...das "Denken".

:D :D :D
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Camarasaurus »

Thomas I » Mi 19. Dez 2012, 17:23 hat geschrieben:
Und wie genau ist man gegenwärtig geschützt vor ungebremster Abzocke durch die kommunalen und städtischen Träger? Und jetzt erzähle hier nicht das Märchen von dem am Gemeinwohl und den Bürgerinteressen orientierten Stadtwerken...
Ergo: Das Problem hat mit dem Monopol zu tun und überhaupt garnichts damit wer das Monopol gerade innehat. Es gibt genausogut kundenorientierte Privatunternehmen wie abzockende öffentliche Betriebe und umgekehrt.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Privatunternehmen im Besitz von Monopolen wesentlich rigider in die Taschen der Leute greifen als dies die Öffentliche Hand tut. Auch hat der Bürger die Möglichkeit, bei der nächsten Wahl einer anderen Partei den Vorzug zu geben, die verspricht, die Preise zu mäßigen. Die Führung eines Privatunternehmens hingegen kann der Bürger nicht abwählen. Obendrein ist zu berücksichtigen, dass ein eventueller Gewinn eines städtischen oder kommunalen Unternehmens dem Bürger irgendwie bleibt, sei es in Form eines Kindergartens, einer Schule oder eines Stadtparks. Der Gewinn des Privatunternehmens verschwindet für immer aus den Augen der Bürger in die Taschen der Shareholder. Mir ist egal, was du befürwortest, für mich steht fest, dass der Kommunalbetrieb in vielen Fällen für den Bürger die bessere Wahl ist.
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Camarasaurus
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Camarasaurus »

Thomas I » Do 24. Jan 2013, 15:43 hat geschrieben: Der Zustand der Bahn in Neuseeland war aber derart desolat, dass TranzRail niemals auch nur aus der Verlustzone geklommen ist. Insofern ist von dem Beispiel deine Aussage leider garnicht abzuleiten.
Da fragt sich der nachdenkliche Bürger doch, ob denen der "desolate" Zustand vorm Kauf nicht bekannt war, oder? Und dann kommt man unweigerlich auf die Antwort, dass sie es selbstverständlich gewusst haben müssen, denn gewiefte Heuschreckenmanager gucken sich doch ganz genau vorher an, was sie zu kaufen gedenken und ob das in absehbarer Zeit einen nennenswerten Gewinn abwirft. Und erzähl uns hier nicht, dass die das aus sozialem Mitgefühl für die Gesellschaft besitzen wollen. :D Es ist also klar, dass Privatunternehmen Öffentliche Einrichtungen im Sinn der Bürger niemals besser bewirtschaften werden als dies die Öffentliche Hand tat, sondern man wird stets nur danach trachten, die Gewinne zu optimieren, d.h. die Preise bleiben mindestens gleich, wenn sie nicht sogar erhöht werden, die Investitionen bleiben auf dem vorheringen Maß und werden höchstens weiter eingeschränkt, Personal wird reduziert und die entlassenen armen Teufel der Sozialhilfe des Staates überstellt. Was soll an dem ganzen Scheiß denn gut sein für den Bürger im Einzelnen und die Gesellschaft im Ganzen? Außer man ist zufällig selbst Shareholder dieses Heuschreckenschwarms.
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Camarasaurus
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Camarasaurus »

Kartoffelsack » Mo 4. Feb 2013, 03:06 hat geschrieben: Und ich bin ein wenig erschrocken, dass es hier tatsächlich Befürworter der Wasserprivatisierung gibt.
Hartgesottene Ideologen schrecken eben vor nichts zurück.
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d'Artagnan
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von d'Artagnan »

Camarasaurus hat geschrieben:
Hartgesottene Ideologen schrecken eben vor nichts zurück.
Und manchen Politikern ist das Thema offensichtlich nicht mal wichtig genug, um zur Abstimmung zu gehen:
[youtube][/youtube]

:?
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Samstag 27. April 2013, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adam Smith »

Camarasaurus » Sa 27. Apr 2013, 22:03 hat geschrieben:
Hartgesottene Ideologen schrecken eben vor nichts zurück.
Und viele leben davon leben in Frankreich.
70 % der Franzosen beziehen ihr Trinkwasser von einem Privatbetreiber. Frankreich hat ein gut etabliertes Wasserversorgungssystem, mit einem auf internationaler Ebene zwar eher seltenen, dafür aber umso einflussreicheren Modell.
http://www.arte.tv/de/wasserversorgung- ... 74332.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Camarasaurus »

Adler » So 10. Feb 2013, 12:49 hat geschrieben:
Die Deutsche Lufthansa zum Beispiel. Oder die Erfolge der Privatisierung der Telkommunikationsnetze. Deutsche Post.
Ach ja? Worin besteht denn die "gute Erfahrung" bei der Deutschen Post. Für mich als Bürger und Kunde, meine ich. Exakt welchen Vorteil habe ich von der Privatisierung der Deutschen Post? Wenn ich umziehe, stelle ich jetzt einen Nachsendeantrag bei zig Postunternehmen statt bei einem und trotzdem geht mir Post verloren, weil ich nicht alle Post austragende Firmen kenne. Mein zuständiges Postamt ist jetzt 5 km weit in der Stadt statt bei mir im Ort um die Ecke. Sind schon tolle Vorteile, auf die ich gerne sch*** ... ähm verzichte.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adam Smith »

Camarasaurus » Sa 27. Apr 2013, 22:31 hat geschrieben:
Ach ja? Worin besteht denn die "gute Erfahrung" bei der Deutschen Post. Für mich als Bürger und Kunde, meine ich. Exakt welchen Vorteil habe ich von der Privatisierung der Deutschen Post? Wenn ich umziehe, stelle ich jetzt einen Nachsendeantrag bei zig Postunternehmen statt bei einem und trotzdem geht mir Post verloren, weil ich nicht alle Post austragende Firmen kenne. Mein zuständiges Postamt ist jetzt 5 km weit in der Stadt statt bei mir im Ort um die Ecke. Sind schon tolle Vorteile, auf die ich gerne sch*** ... ähm verzichte.
Im Kommunismus war schon alles besser. Die ganzen bösen privaten Unternehmen mit ihren Ideologen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Adler »

Camarasaurus » Sa 27. Apr 2013, 21:31 hat geschrieben:
Ach ja? Worin besteht denn die "gute Erfahrung" bei der Deutschen Post. Für mich als Bürger und Kunde, meine ich. Exakt welchen Vorteil habe ich von der Privatisierung der Deutschen Post? Wenn ich umziehe, stelle ich jetzt einen Nachsendeantrag bei zig Postunternehmen statt bei einem und trotzdem geht mir Post verloren, weil ich nicht alle Post austragende Firmen kenne. Mein zuständiges Postamt ist jetzt 5 km weit in der Stadt statt bei mir im Ort um die Ecke. Sind schon tolle Vorteile, auf die ich gerne sch*** ... ähm verzichte.
Welche Vorteile? Zum Beispiel ist der Service deutlich besser. Das Postamt um die Ecke hat dicht gemacht? Als Berufstätiger konnte man das ohnehin kaum besuchen. Wie lange war das auf? 4 Stunden am Tag? In zahlreichen Kiosken kann man die Post abgeben. Wo ist dabei das Problem? Auch gibt es inzwischen fast überall die Packstationen.

Auch der Steuerzahler wird erheblich entlastet. Warum braucht man denn Beamten im Postdienst? Kaum kündbar, hohe Pensionsforderungen und allgemein ein aufgeblähter Apparat...

Der Nachsendeauftrag stört? Dann haben die anderen Unternehmen etwas falsch gemacht. Deutsche Post Adress aktualisiert entsprechende Daten, wenn man einverstanden ist. Die können von anderen Dienstleistern abgerufen werden.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Jojustus »

Ja, man sollte sich rechtzeitig damit beschäftigen, bevor es zu spät ist. Leider fehlt die Power.
Adler » So 28. Apr 2013, 11:57 hat geschrieben:
Welche Vorteile? Zum Beispiel ist der Service deutlich besser. Das Postamt um die Ecke hat dicht gemacht? Als Berufstätiger konnte man das ohnehin kaum besuchen. Wie lange war das auf? 4 Stunden am Tag? In zahlreichen Kiosken kann man die Post abgeben. Wo ist dabei das Problem? Auch gibt es inzwischen fast überall die Packstationen.

Auch der Steuerzahler wird erheblich entlastet. Warum braucht man denn Beamten im Postdienst? Kaum kündbar, hohe Pensionsforderungen und allgemein ein aufgeblähter Apparat...

Der Nachsendeauftrag stört? Dann haben die anderen Unternehmen etwas falsch gemacht. Deutsche Post Adress aktualisiert entsprechende Daten, wenn man einverstanden ist. Die können von anderen Dienstleistern abgerufen werden.


Sind bei der Privatisierung der deutschen Post aber auch Investoren aus anderen EU-Ländern beteiligt, bei denen andere Gesetze gelten? Und falls ja, wie viel Prozent?

Ich glaub, diese EU-weite Ausschreibungen wären sowieso illegal und verfassungswidrig. Man sollte für alle Fälle schon mal eine Verfassungsklage vorbereiten. EU-weite Ausschreibungen dürfte es nur geben, wenn auch die Gesetze in allen EU-Ländern gleich wären.
Sonst haben die Betroffenen keine Chance sich zu wehren.
Dann läuft es nämlich z.B. wie beim globalisierten Immobilien- oder Finanzmarkt.
Investoren aus anderen Ländern kaufen im eigenen Land alles auf, holen raus, was geht, bis alles heruntergewirtschaftet ist. Dann verschwinden sie mit dem Profit - und dann sagt die Politik achselzuckend: " Tut uns ja leid. Wir würden sie ja gerne zur Verantwortung ziehen aber leider geht das nicht, weil in deren Heimatländern andere Gesetze gelten."

So gehts nicht, Leute. Das ist kriminell. :mad:
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von NMA »

Sag noch einer, Bürgerproteste würden gegen die EU nichts bringen.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/wasser-eu100.html
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/
https://voltdeutschland.org/programm

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Cat with a whip »

New Model Army » Fr 21. Jun 2013, 22:20 hat geschrieben:Bürgerproteste ... gegen die EU ...
Dafür wurde sicher nicht gegen die EU protestiert.
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Re: EU-Kommission will Wasser zur Handelsware machen

Beitrag von Watchful_Eye »

Super! :)
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