DGB fordert Mashalplan für die EU !

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Thomas I
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Thomas I »

Dr. Nötigenfalls » So 23. Dez 2012, 14:10 hat geschrieben:http://einblick.dgb.de/themen/++co++8e2 ... rkschaften

Der DGB will mit einem Investitionsprogramm Europa fit gegen die fortschreitende Krise machen. Der auf zehn Jahre angelegte „Marshallplan für Europa” soll 2,6 Billionen Euro kosten.

Das kann ich nur unterstützen !
Wenn dann wirklich auch 2,6 Bio. EUR in Infrastrukturen investiert werden, mag das sinnig sein.
Nur wir reden von Europa.
Da werden dann 1,3 Bio. in soziale Wohltaten gesteckt, eine weitere Bio. in irgendwelche Öko-Irgendwas-und Agararsubventionen, 299,5 Milliarden versickern in der Bürokratie und für 500 Mio wird dann eine neue Autobahn in der Walachei gebaut - aber sicher nicht da wo sie zumindest für die Walachei einen vordringlichen Bedarf decken würde...
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Kibuka
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

Thomas I hat geschrieben:Wenn dann wirklich auch 2,6 Bio. EUR in Infrastrukturen investiert werden, mag das sinnig sein.
Nur wir reden von Europa.
Da werden dann 1,3 Bio. in soziale Wohltaten gesteckt, eine weitere Bio. in irgendwelche Öko-Irgendwas-und Agararsubventionen, 299,5 Milliarden versickern in der Bürokratie und für 500 Mio wird dann eine neue Autobahn in der Walachei gebaut - aber sicher nicht da wo sie zumindest für die Walachei einen vordringlichen Bedarf decken würde...
Man muss die Subventionspolitik zunehmend hinterfragen. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass diese Fördergelder oft zu erheblichen Fehlallokationen führen, die dann in Wirtschaftskrisen münden. Der Staat sollte sich als Investor möglichst heraushalten und der privaten Marktwirtschaft die Investitionen überlassen.

Hier in Deutschland sind mittlerweile alle Photovoltaikunternehmen pleite, nachdem man sie mit Milliarden gefördert hatte.

Der Staat tendiert dazu Kapital zu veruntreuen, er wälzt Risiken auf den Steuerzahler ab und hält sehr lange an fehlerhaften Investitionen fest. Damit werden keine langfristig selbsttragenden Strukturen geschaffen, vielmehr Kapitalblasen, wie die spanische Immobilienblase, die von der Politik zur Förderung von Wirtschaft und Tourismus initiiert worden war.

Entscheidend sind die Strukturen und formulierten Ziele. Die EU sollte sich darauf fokusieren Korruption und Kriminalität anzugehen, einheitliche Steuer-, Umwelt- und Sozialgesetze europaweit zu verabschieden und das Finanzsystem zu stabilisieren. Weiterhin lässt sich Kapital in Unternehmensgründungen stecken, in Bildung und Forschung, sowie die Verzahnung mit der Industrie, um innovative Ideen auch ökonomisch zu verwerten.

Wolfgang Anzengruber, Chef des österreichischen Stromkonzerns Verbund, hat das in der Energiewende treffend zusammengefasst.
Wir präferieren das sogenannte Quotenmodell. Das heißt, die Politik nimmt sich wieder zurück, setzt nur die Ziele. Jeder Anbieter muss einen bestimmten Prozentsatz erneuerbare Energien im Netz zur Verfügung stellen. Ob das Sonne, Wind oder Biomasse ist, wo die Anlagen stehen und wie er das organisiert, das ist seine Sache. Man würde die Effizienz des eingesetzten Kapitals schlagartig erhöhen, weil es keine Fehlanreize mehr gibt. Und: Die Synchronisation mit den Netzen wäre da.

http://www.manager-magazin.de/lifestyle ... -2,00.html
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Mo 24. Dez 2012, 14:54 hat geschrieben:
Komme wieder, wenn du dich vernünftig mit Zahlen und Fakten auseinander setzen kannst. Solange du dazu nicht fähig bist, macht eine Diskussion mit dir keinen Sinn. Da ist selbst die Unterhaltung mit einem 10-Jährigen geistig anspruchsvoller.
Du kommst mit gefühlten Werten,das ich nicht lache.
Darum gings doch nie.

Hör endlich auf dich an einzelne Punkte zu klammern,es ist jedem längst bekannt das Griechenland ein absoluter Sonderfall ist,wer aufmerksam politische Sendungen im TV verfolgt der hat mitbekommen das sich darüber die meisten Politiker einig sind.

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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von pudding »

hamels » Mo 24. Dez 2012, 12:39 hat geschrieben: Der DGB scheint keine Ahnung von den Ursachen der Krise zu haben. Sie liegen in der fehlenden Wettbedwerbsfähigkeit dieser Volkswirtschaften. Diese kann nicht mit Geld, sondern nur durch Strukturreformen hergestellt werden.
Selbst wenn man Griechenland alle Schulden erlassen würde, entstände dadurch nicht ein einziger neuer Arbeitsplatz. Die Frage ist also, was man mit diesem Geld überhaupt tun kann. Nur wieder Konsum zu finanzieren macht wenig Sinn.
Was in manchen Euroländern fehlt, ist ein Staatshaushalt, der sich durch die Einnahmen selbst trägt. Solange das nicht hergestellt ist, ist jede weitere Zahlung sinnlos.
Es war ein Fehler durch die Globalisierung der Neoliberalen die ganze Welt in einen Wettbewerb untereinander zu hetzen. Das sollte man so endlich akzeptieren und korrigieren. Wettbewerb bringt nur etwas wenn er fair und für alle ohne Schaden überstanden werden kann. Das ist in einer globalisierten Wirtschaft aber nicht möglich, weder stimmen die Startbedingungen noch die Voraussetzungen, ein fairer Wettbewerb ist daher vollkommen ausgeschlossen. Profitieren von diesem ungleichen Wettbewerb können nur die global agierenden Spekulanten und Profiteure, alle anderen zahlen in irgend einer mehr oder weniger drastischen Form die Zeche dafür.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls » Mo 24. Dez 2012, 16:54 hat geschrieben: Hör endlich auf dich an einzelne Punkte zu klammern,es ist jedem längst bekannt das Griechenland ein absoluter Sonderfall ist,wer aufmerksam politische Sendungen im TV verfolgt der hat mitbekommen das sich darüber die meisten Politiker einig sind.
Du wiederholst gebetsmühlenartig deine Behauptung, aber ich finde nachwievor keine Argumente, die deine These untermauern. Hinsichtlich der Korruption hatte ich dir bereits mit Statistiken verdeutlicht, dass auf diesem Gebiet Griechenland schon einmal kein absoluter Sonderfall ist.

Aber um einmal von dieser mittlerweile ermüdenden Diskussion wegzukommen, erzähle doch einmal wer diesen Marshallplan nun eigentlich finanzieren soll, wieviele Milliarden sollen von wo nach wo transferiert werden, wofür sollen sie konkret eingesetzt werden und vorallem warum sollen diese Gelder locker gemacht werden? Erzähl mal!
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

pudding » Di 25. Dez 2012, 08:47 hat geschrieben: Es war ein Fehler durch die Globalisierung der Neoliberalen die ganze Welt in einen Wettbewerb untereinander zu hetzen. Das sollte man so endlich akzeptieren und korrigieren. Wettbewerb bringt nur etwas wenn er fair und für alle ohne Schaden überstanden werden kann. Das ist in einer globalisierten Wirtschaft aber nicht möglich, weder stimmen die Startbedingungen noch die Voraussetzungen, ein fairer Wettbewerb ist daher vollkommen ausgeschlossen. Profitieren von diesem ungleichen Wettbewerb können nur die global agierenden Spekulanten und Profiteure, alle anderen zahlen in irgend einer mehr oder weniger drastischen Form die Zeche dafür.
Globalisierung und internationaler Wettbewerb um jeden Preis ist ein Fehler.
Und nun ? Willst du wieder die alten Zollschranken hochziehen ? Jedes Land schottet sich ab ? Das soll dann die Lösung sein ?
Der Ausgleich der Unterschiede wurde früher durch die Anpassung der Währungen im Aussenverhältnis hergestellt, Dieses Regulativ hat man durch den Euro beseitigt. Für diesen Fehler bezahlen wir nun. Was würden also Investitionen in den griechischen Tourismus nützen, wenn er wie bisher doppelt so teuer ist wie in der Türkei und der Tourist deswegen in der Türkei Urlaub macht ? Was nützen Investitionen in die griechsiche Indsurtie, wenn die Produkte zu teuer sind ?
G. benötigt wieder eine eigene Währung, weil der Euro der Grund für die Schieflage ist. Alles andere ist sinnlos, wiel es die Ursachen nicht beseitigt.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Dr. Nötigenfalls » Mo 24. Dez 2012, 16:54 hat geschrieben:
Du kommst mit gefühlten Werten,das ich nicht lache.
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Hör endlich auf dich an einzelne Punkte zu klammern,es ist jedem längst bekannt das Griechenland ein absoluter Sonderfall ist,wer aufmerksam politische Sendungen im TV verfolgt der hat mitbekommen das sich darüber die meisten Politiker einig sind.

Kibu ist nur Merkbefreit der sieht sowas nicht.
Griechenland ist kein Sonderfall. Slowenien und Zypern sind ähnlich gelagert
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Di 25. Dez 2012, 09:47 hat geschrieben: Es war ein Fehler durch die Globalisierung der Neoliberalen die ganze Welt in einen Wettbewerb untereinander zu hetzen. Das sollte man so endlich akzeptieren und korrigieren. Wettbewerb bringt nur etwas wenn er fair und für alle ohne Schaden überstanden werden kann. Das ist in einer globalisierten Wirtschaft aber nicht möglich, weder stimmen die Startbedingungen noch die Voraussetzungen, ein fairer Wettbewerb ist daher vollkommen ausgeschlossen. Profitieren von diesem ungleichen Wettbewerb können nur die global agierenden Spekulanten und Profiteure, alle anderen zahlen in irgend einer mehr oder weniger drastischen Form die Zeche dafür.
Globalisierung und internationaler Wettbewerb um jeden Preis ist ein Fehler.
Internationaler Wettbewerb ist eine faire Sache, weil dadurch irgendwann ein Pudding in China und einer in Deutschland real etwa das Gleiche verdienen werden.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Antisozialist »

hamels » Di 25. Dez 2012, 12:57 hat geschrieben: Und nun ? Willst du wieder die alten Zollschranken hochziehen ? Jedes Land schottet sich ab ? Das soll dann die Lösung sein ?
Der Ausgleich der Unterschiede wurde früher durch die Anpassung der Währungen im Aussenverhältnis hergestellt, Dieses Regulativ hat man durch den Euro beseitigt. Für diesen Fehler bezahlen wir nun. Was würden also Investitionen in den griechischen Tourismus nützen, wenn er wie bisher doppelt so teuer ist wie in der Türkei und der Tourist deswegen in der Türkei Urlaub macht ? Was nützen Investitionen in die griechsiche Indsurtie, wenn die Produkte zu teuer sind ?
G. benötigt wieder eine eigene Währung, weil der Euro der Grund für die Schieflage ist. Alles andere ist sinnlos, wiel es die Ursachen nicht beseitigt.
Reallohnsenkungen können auch mikroökonomisch vereinbart werden, weswegen die Möglichkeit der Währungsabwertung durch den Markt nur in Ländern mit verkrusteten Strukturen notwendig ist.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Clark »

Antisozialist » Di 25. Dez 2012, 12:21 hat geschrieben:
Internationaler Wettbewerb ist eine faire Sache, weil dadurch irgendwann ein Pudding in China und einer in Deutschland real etwa das Gleiche verdienen werden.
Bei Arbeit... ha. Aber in China gibt es noch lange kein Hartz IV. Deswegen wird Pudding da auch nie hingehen.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

hamels » Di 25. Dez 2012, 11:59 hat geschrieben:Slowenien und Zypern sind ähnlich gelagert
In welcher Hinsicht?
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Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Di 25. Dez 2012, 09:07 hat geschrieben:
Du wiederholst gebetsmühlenartig deine Behauptung, aber ich finde nachwievor keine Argumente, die deine These untermauern. Hinsichtlich der Korruption hatte ich dir bereits mit Statistiken verdeutlicht, dass auf diesem Gebiet Griechenland schon einmal kein absoluter Sonderfall ist.

Aber um einmal von dieser mittlerweile ermüdenden Diskussion wegzukommen, erzähle doch einmal wer diesen Marshallplan nun eigentlich finanzieren soll, wieviele Milliarden sollen von wo nach wo transferiert werden, wofür sollen sie konkret eingesetzt werden und vorallem warum sollen diese Gelder locker gemacht werden? Erzähl mal!
Die Gegenfinanzierung muss nicht nochmal erläutert werde,im Link stehts extra Groß und breit,auch für einen Kibuka zu lesen.
Wenn er sich nur die Mühe macht.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Kibuka » Di 25. Dez 2012, 13:26 hat geschrieben:
In welcher Hinsicht?
Faule Kredite, zuviele Beamte, zu hohe Sozialleistungen, praktisch bankrott
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Dr. Nötigenfalls » Di 25. Dez 2012, 16:24 hat geschrieben:
Die Gegenfinanzierung muss nicht nochmal erläutert werde,im Link stehts extra Groß und breit,auch für einen Kibuka zu lesen.
Wenn er sich nur die Mühe macht.
Bevor man Wasser in einen Eimer schüttet, sollte man zuvor die Löcher stopfen. Kredite sollten nur unter Umgehung der griechischen Bürokratie direkt an Firmen und Neugründugnen mit Zukunftskonzept vergeben werden. Gegen eine eurpäsche KfW hätte ich nichts, aber nidht wieder das Gießkannenprnzip oder die Finanzierung von Konsum wie bisher.
Im übrgien ist der Vorschlag der Gewerkschaft über 3 % Vermögenssteuer eine Frechheit. Das würde vor allem den Mittelstand treffen, der ohnehin knapp an Kaptial ist. Und es trifft viele Besitzer von Einfamilienhäusern, die das nur über Kreditaufnahme aufbringen können.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Shakazulu »

Europa ist nur zu retten, wenn die Reichen und Besserverdienenden endlich bereit sind ihren angemessenen Beitrag zu leisten. Immer nur raffen und alles auf den Schultern der Menschen auszutragen die tagtäglich für diese Gesellschaft ihren Beitrag leisten aufzubürden ist nicht christlich.... es ist einfach nur widerlich!
WIR BRAUCHEN DIESE ERDE - ABER DIESE ERDE BRAUCHT UNS NICHT!!!!

Ein Volk das solche Boxer, Fußballer, Tennisspieler, Politiker und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Antisozialist »

Shakazulu » Di 25. Dez 2012, 18:15 hat geschrieben:Europa ist nur zu retten, wenn die Reichen und Besserverdienenden endlich bereit sind ihren angemessenen Beitrag zu leisten. Immer nur raffen und alles auf den Schultern der Menschen auszutragen die tagtäglich für diese Gesellschaft ihren Beitrag leisten aufzubürden ist nicht christlich.... es ist einfach nur widerlich!
Nein, das System ist nur zu retten, wenn jede Gebietskörperschaft und jeder Privathaushalt wieder mehr Eigenverantwortung übernimmt statt permanent auf Kosten anderer zu leben.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

hamels » Di 25. Dez 2012, 16:55 hat geschrieben: Faule Kredite, zuviele Beamte, zu hohe Sozialleistungen, praktisch bankrott
Zypern und Slowenien haben nicht zuviele Beamte oder zu hohe Sozialleistungen. Beide Länder sind über ihren maroden Finanzsektor gestolpert. Zyperns Banken waren stark in Griechenland involviert und haben Bilanzsummen weit über dem BIP. Slowenien war ein Musterland hinsichtlich Arbeitslosenquote und Staatsverschuldung. Mit der Finanzkrise erlitt Slowenien dasselbe Problem, wie Irland. Eine Immobilienblase platzte, die Nova Ljubljanska Banka (NLB) und die Nova Kreditna Banka Maribor, sitzen auf faulen Baukrediten. Die Investitionsquote in Osteuropa brach zusammen. Rund 18% aller Bankkredite in Slowenien sollen vom Ausfall bedroht sein. Im eingebrochenen Bausektor sind es sogar 50%. Moody's schätzt, dass das marode Bankensystem, wo auch der Staat den Ton angibt, bis zu drei Milliarden Euro Sanierungskosten benötigt.

Den Kreditausfall musste auch die BayernLB mit der HAA erfahren, als über drei Milliarden Euro verloren gingen. Slowenien mit seinen zwei Millionen Einwohnern hat nicht die Wirtschaftskraft eine derartige Finanzblase einfach zu kompensieren. Zypern auch nicht.

Mit Beamten oder zu hohen Sozialleistungen hat das aber nicht die Bohne zu tun.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 25. Dezember 2012, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Shakazulu » Di 25. Dez 2012, 17:15 hat geschrieben:Europa ist nur zu retten, wenn die Reichen und Besserverdienenden endlich bereit sind ihren angemessenen Beitrag zu leisten. Immer nur raffen und alles auf den Schultern der Menschen auszutragen die tagtäglich für diese Gesellschaft ihren Beitrag leisten aufzubürden ist nicht christlich.... es ist einfach nur widerlich!
Angemessen ? Was ist das ? Du verwechselst die Rettung des Euro mit Europa. Das sind zwei verschiedenen paar Schuhe.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Kibuka » Di 25. Dez 2012, 20:40 hat geschrieben:
Zypern und Slowenien haben nicht zuviele Beamte oder zu hohe Sozialleistungen. Beide Länder sind über ihren maroden Finanzsektor gestolpert. Zyperns Banken waren stark in Griechenland involviert und haben Bilanzsummen weit über dem BIP. Slowenien war ein Musterland hinsichtlich Arbeitslosenquote und Staatsverschuldung. Mit der Finanzkrise erlitt Slowenien dasselbe Problem, wie Irland. Eine Immobilienblase platzte, die Nova Ljubljanska Banka (NLB) und die Nova Kreditna Banka Maribor, sitzen auf faulen Baukrediten. Die Investitionsquote in Osteuropa brach zusammen. Rund 18% aller Bankkredite in Slowenien sollen vom Ausfall bedroht sein. Im eingebrochenen Bausektor sind es sogar 50%. Moody's schätzt, dass das marode Bankensystem, wo auch der Staat den Ton angibt, bis zu drei Milliarden Euro Sanierungskosten benötigt.

Den Kreditausfall musste auch die BayernLB mit der HAA erfahren, als über drei Milliarden Euro verloren gingen. Slowenien mit seinen zwei Millionen Einwohnern hat nicht die Wirtschaftskraft eine derartige Finanzblase einfach zu kompensieren. Zypern auch nicht.

Mit Beamten oder zu hohen Sozialleistungen hat das aber nicht die Bohne zu tun.
Wenn wie in Slowenien das Renteneintrittsaletr bei 58 Jahren liegt, nenne ich das zu hohe Sozialleistung, was auch sonst.
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Beitrag von Kibuka »

hamels » Di 25. Dez 2012, 20:44 hat geschrieben: Wenn wie in Slowenien das Renteneintrittsaletr bei 58 Jahren liegt, nenne ich das zu hohe Sozialleistung, was auch sonst.
Es liegt effektiv bei 59,8 Jahren. In Deutschland liegt es bei 61,7 Jahren.

Deine Aussage bleibt dennoch falsch. Zypern und Slowenien sind nicht wegen ihrer Beamten oder hohen Sozialleistungen in Schwierigkeiten.

In Irland liegt das Renteneintrittsalter bei 64,1 Jahren, in Zypern bei 63,5 Jahren und trotzdem sind beide Länder pleite. In Frankreich bei 59,7 Jahren und das Land hat ein Triple A.

Slowenien muss man den maroden Finanzsektor ankreiden und die stark gestiegenen Lohnstückkosten seit Euroeinführung, die deutlich über dem Produktivitätszuwachs lagen.

Zypern muss man allein seinem Finanzsektor die Schuld geben. Das Land hat sein Bankensystem aufgeblasen und damit gewaltige Risiken übernommen.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Kibuka » Di 25. Dez 2012, 20:53 hat geschrieben:
Es liegt effektiv bei 59,8 Jahren. In Deutschland liegt es bei 61,7 Jahren.

Deine Aussage bleibt dennoch falsch. Zypern und Slowenien sind nicht wegen ihrer Beamten oder hohen Sozialleistungen in Schwierigkeiten.

In Irland liegt das Renteneintrittsalter bei 64,1 Jahren, in Zypern bei 63,5 Jahren und trotzdem sind beide Länder pleite. In Frankreich bei 59,7 Jahren und das Land hat ein Triple A.

Slowenien muss man den maroden Finanzsektor ankreiden und die stark gestiegenen Lohnstückkosten seit Euroeinführung, die deutlich über dem Produktivitätszuwachs lagen.

Zypern muss man allein seinem Finanzsektor die Schuld geben. Das Land hat sein Bankensystem aufgeblasen und damit gewaltige Risiken übernommen.
Spare dir das Adjektiv effektiv, das ist keine berechenbare Konstante. Es geht um das gesetzliche Renteneintrittsalter.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

hamels » Di 25. Dez 2012, 21:14 hat geschrieben: Spare dir das Adjektiv effektiv, das ist keine berechenbare Konstante. Es geht um das gesetzliche Renteneintrittsalter.
Das effektive Renteneintrittsalter ist die einzige sinnbehaftete und sehr wohl berechenbare Größe. Eine Konstante ist ein unveränderbarer Wert und das ist das Renteneintrittsalter auch nicht.

Das von dir genannte gesetzliche Renteneintrittsalter ist vollkommen irrelevant. Gesetzlich kann viel reglementiert sein, wenn die Realität davon deutlich abweicht, ist der Wert ohne Bedeutung. Von Belang ist der Wert allerhöchstens bei der Bemessung der Rentenhöhe, was aber auch von Land zu Land unterschiedlich ist.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 25. Dezember 2012, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Harald Blauzahn »

Kibuka » Di 25. Dez 2012, 20:53 hat geschrieben:In Frankreich bei 59,7 Jahren und das Land hat ein Triple A.
Nicht bei den beiden großen Agenturen, die haben Frankreich wg. Reformstau auf AA+ bzw. Aa1 abgestuft.
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Beitrag von Kibuka »

Harald Blauzahn » Di 25. Dez 2012, 21:44 hat geschrieben:Nicht bei den beiden großen Agenturen, die haben Frankreich wg. Reformstau auf AA+ bzw. Aa1 abgestuft.
Korrekt, aber bei Fitch, dem Dritten der drei "Großen", genießt Frankreich weiterhin die Bestnote. S&P hat auch die USA auf AA+ heruntergestuft. Das Resultat auf den Bondmärkten war, dass die USA heute die niedrigsten Zinssätze seit Jahrzehnten bezahlen.

Auch Frankreich leiht sich Kapital zu extrem günstigen Konditionen.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Harald Blauzahn »

Kibuka » Di 25. Dez 2012, 22:27 hat geschrieben:Korrekt, aber bei Fitch, dem Dritten der drei "Großen", genießt Frankreich weiterhin die Bestnote. S&P hat auch die USA auf AA+ heruntergestuft. Das Resultat auf den Bondmärkten war, dass die USA heute die niedrigsten Zinssätze seit Jahrzehnten bezahlen.

Auch Frankreich leiht sich Kapital zu extrem günstigen Konditionen.
Naja, Fitch würde ich nicht als dritten Großen bezeichnen. Große gibt es aus meiner Sicht nur zwei, wenn man das am Umsatz festmacht. Um zum Thema Lebensarbeitsszeit etc. zurückzukommen: Die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs hat in den letzten Jahren arg gelitten. Wenn Frankreich keine Arbeitsmarktreformen hinbekommt, dürfte das nicht die letzte Abstufung gewesen sein.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Thomas I »

Shakazulu » Di 25. Dez 2012, 18:15 hat geschrieben:Europa ist nur zu retten, wenn die Reichen und Besserverdienenden endlich bereit sind ihren angemessenen Beitrag zu leisten. Immer nur raffen und alles auf den Schultern der Menschen auszutragen die tagtäglich für diese Gesellschaft ihren Beitrag leisten aufzubürden ist nicht christlich.... es ist einfach nur widerlich!
Solange das oberste Prozent der Spitzenverdiener immernoch 25% des gesamten Steueraufkommens erbringen und die obersten 10% für gut 60% des gesamten Steueraufkommens geradestehen sehe ich nicht, dass die Reichen und Besserverdienenden in diesem Land nicht tagtäglich für diese Gesellschaft ihren Beitrag leisten.

Widerlich ist es hingegen weil man noch mehr Geld vom Staat möchte ohne dafür arbeiten zu wollen, dass man denjenigen die heute schon dieses Staatswesen zumindest überhaupt noch finanziell am laufen halten noch mehr in die Taschen greifen möchte.
Du willst mehr Geld? Geh' arbeiten!
Wo leistest du denn deinen Beitrag tagtäglich für diese Gesellschaft? In dem du hier Beiträge in ein Internetforum postest und ansonsten von Stütze lebst ja wohl kaum!
Zuletzt geändert von Thomas I am Dienstag 25. Dezember 2012, 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Urlaub in Griechenland

Beitrag von Harald Blauzahn »

hamels » Mo 24. Dez 2012, 12:12 hat geschrieben:G. liegt im Bereich Tourismus im Wettbewerb mit seinem Nachbarn Türkei. Jedoch kostet ein Urlaub in G. doppelt soviel wie in der Türkei. Deshalb verbringen mehr Leute ihren Urlaub in der Türkei und nicht in Griechenland.
Einfache Lösung: Raus aus dem Euro, Drachme wieder einführen und runter mit den Preisen. Dann gibt es fürs selbe Geld doppelt so viel Urlaub.
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DGB fordert Marshallplan

Beitrag von Harald Blauzahn »

Ich habe mir den verlinkten Artikel auf der Seite des DGB durchgelesen. Ziemlich einfache Kost. Da steht z. B. zur Finanztransaktionssteuer: "Würden alle 27 EU-Staaten die Steuer einführen, rechnet der DGB mit jährlichen Einnahmen von mindestens 75 bis 100 Milliarden Euro." Inzwischen ist aber klar, daß niemals alle 27 EU-Staaten mitmachen werden. Das wird nicht erwähnt. Wie man auf 75-100 Mrd. € kommen will, steht ebenfalls nicht da. Ich befürchte, man hat die Lenkungseffekte dieser Steuer einfach unterschlagen. Das selbe gilt auch für die Vermögensabgabe (3% auf private Vermögen ab 500.000 € für Ledige bzw. 1.000.000 bei Verheirateten). Zur Finanzierung wird außerdem die durchschnittliche jährliche Emission von 180 Mrd. € "New Deal Anleihen" erwähnt. Also noch mehr Schulden.

Stimmt, wir haben eine Krise. Diese Krise ist die Folge zu hoher, kreditfinanzierter Ausgaben in vielen Staaten der EU. Das gilt m. E. auch für Deutschland. Die Lösungsvorschläge des DGB (noch mehr Schulden) kommen mir so vor wie die Aufforderung an die Feuerwehr, den Brand nicht mehr mit Wasser sondern mit Benzin zu löschen.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von hamels »

Harald Blauzahn » Mi 26. Dez 2012, 09:34 hat geschrieben:Einfache Lösung: Raus aus dem Euro, Drachme wieder einführen und runter mit den Preisen. Dann gibt es fürs selbe Geld doppelt so viel Urlaub.
Das ist auch meine Meinung. Der Vorschlag des DGB ist unsinnig, weil er das Kernrpblem des Euro nicht löst sondern die Probleme nur fortschreiben würde.
Zu ungleichen Volkswirtschaften passt eben keine gleiche Währung. Solange dieses Ungleichgewicht besteht, werden die Probelme ungelöst bleiben.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von Kibuka »

hamels » Mi 26. Dez 2012, 11:09 hat geschrieben:Zu ungleichen Volkswirtschaften passt eben keine gleiche Währung.
Was ist eine ungleiche Volkswirtschaft und wo kann ich eine volksiwrtschaftliche Abhandlung über diese These lesen?
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von hamels »

Kibuka » Mi 26. Dez 2012, 11:34 hat geschrieben:
Was ist eine ungleiche Volkswirtschaft und wo kann ich eine volksiwrtschaftliche Abhandlung über diese These lesen?
Nun stelle dich mal nicht so dumm. Es geht um die ungleiche Wettbewerbsfähigkeit der Euroländer. Da kam zusammen, was nicht zusammen gehört.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von Kibuka »

hamels » Mi 26. Dez 2012, 11:36 hat geschrieben: Nun stelle dich mal nicht so dumm. Es geht um die ungleiche Wettbewerbsfähigkeit der Euroländer. Da kam zusammen, was nicht zusammen gehört.
Äquivalente Wettbewerbsfähigkeit der Staaten ist kein unabdingbares Kriterium für einen gemeinsamen Währungsraum.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von hamels »

Kibuka » Mi 26. Dez 2012, 11:39 hat geschrieben:
Äquivalente Wettbewerbsfähigkeit der Staaten ist kein unabdingbares Kriterium für einen gemeinsamen Währungsraum.
Das mag man in Büchern so darstellen können. Wie die Praxis zeigt, ist es jedoch genau das Problem. Der Aussenwert einer Währung hat schon immer die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft im Weltvergleich widergespiegelt.
Zuletzt geändert von hamels am Mittwoch 26. Dezember 2012, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

hamels hat geschrieben: Das mag man in Büchern so darstellen können. Wie die Praxis zeigt, ist es jedoch genau das Problem.
Die Praxis zeigt das keineswegs. Die Praxis belegt sogar das Gegenteil, wie die USA beweist.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Kibuka » Mi 26. Dez 2012, 11:43 hat geschrieben:
Die Praxis zeigt das keineswegs. Die Praxis belegt sogar das Gegenteil, wie die USA beweist.
Naja, schlechtes Beispiel und nicht auf Europa übertragbar. Von den USA lernen heißt siegen lernen, oder wie soll ich das werten ? Machen wir es so wie die USA und lösen damit das Europroblem ? Das kann doch nicht dein Ernst sein.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von Harald Blauzahn »

Kibuka » Mi 26. Dez 2012, 11:39 hat geschrieben:Äquivalente Wettbewerbsfähigkeit der Staaten ist kein unabdingbares Kriterium für einen gemeinsamen Währungsraum.
Sicher nicht, aber wenn die Produktivitätsrückstände derart hoch sind wie z. B. bei Griechenland, dann ist es keine gute Idee, solche Länder in eine Währungsunion aufzunehmen. Bei Griechenland kommt aber noch ein anderes Problem hinzu, nämlich die fehlende bzw. dysfunktionale staatliche Infrastruktur. Dadurch ist die Steuerung des Staates durch die gewählte Regierung extrem schwer, deshalb greifen die beschlossenen Reformen nicht. Das wird sich m. E. in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Valéry Giscard d’Estaing, neben Helmut Schmidt ein Großvater der gemeinsamen Währung, hat es kurz und knapp auf den Punkt gebracht: "Griechenland ist ein orientalisches Land".
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

hamels » Mi 26. Dez 2012, 11:48 hat geschrieben: Naja, schlechtes Beispiel und nicht auf Europa übertragbar. Von den USA lernen heißt siegen lernen, oder wie soll ich das werten ? Machen wir es so wie die USA und lösen damit das Europroblem ? Das kann doch nicht dein Ernst sein.
Wenn Europa eine Nation wäre, dann hätten wir gar kein "Europroblem". Da Europa nur ein Verbund souveräner Nationalstaaten ist, gestaltet sich die Lösung der Schuldenproblematik deutlich schwieriger. Um diese Krise zu lösen, muss man allerdings erst einmal verstehen, warum und wie exakt es dazu kommen konnte. Ungleiche Wettbewerbsfähigkeit ist hier nunmal nicht die korrekte Antwort, sie ist allerhöchstens ein Symptom von zahlreichen anderen Symptomen, deren Ursachen manigfaltig sind. Dazu zählt zum Beispiel eine unverantwortliche und hochriskante Kreditvergabe durch die Banken, die zu Immobilienblasen in Spanien und Irland führte oder eine seit 1975 erkennbare Tendenz massiv Staatsschulden anzuhäufen.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Harald Blauzahn »

Kibuka » Mi 26. Dez 2012, 11:43 hat geschrieben:Die Praxis zeigt das keineswegs. Die Praxis belegt sogar das Gegenteil, wie die USA beweist.
Wie meinst du das? Meinst du die unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit der US-Bundesstaaten?
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

Harald Blauzahn » Mi 26. Dez 2012, 11:55 hat geschrieben:Sicher nicht, aber wenn die Produktivitätsrückstände derart hoch sind wie z. B. bei Griechenland, dann ist es keine gute Idee, solche Länder in eine Währungsunion aufzunehmen. Bei Griechenland kommt aber noch ein anderes Problem hinzu, nämlich die fehlende bzw. dysfunktionale staatliche Infrastruktur. Dadurch ist die Steuerung des Staates durch die gewählte Regierung extrem schwer, deshalb greifen die beschlossenen Reformen nicht. Das wird sich m. E. in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Valéry Giscard d’Estaing, neben Helmut Schmidt ein Großvater der gemeinsamen Währung, hat es kurz und knapp auf den Punkt gebracht: "Griechenland ist ein orientalisches Land".
Das ist korrekt. Aber die mangelnde Produktivität hätte in Griechenland eben durch eine entsprechende Lohnzurückhaltung kompensiert werden müssen. Sie wurde aber durch Auslandskredite finanziert, so dass die Reallöhne in Griechenland über alle Maßen stiegen. Das hat die Wettbewerbsfähigkeit einer ohnehin kaum effizienten Volkswirtschaft weiter gedrückt.

Das griechische BIP verdreifachte sich fast nach der Euroeinführung.

Bild

Dieses Wachstum war auf Sand gebaut und maßgeblich konsumgetrieben, finanziert mit Krediten der öffentlichen Hand.

Wir sind uns einig darin, dass Griechenland ein dysfunktionaler Staat ist. Aber der Reformdruck auf das Land ist hoch und das orientalische Land Türkei zeigt, dass das Land durchaus auf einen nachhaltigen Wachstumskurs einschwenken kann, sofern es aus sich selbst heraus Wachstum generiert und nicht über Auslandskredite.

Entscheidend dabei ist, dass man Griechenland den Geldhahn sukzessive zudreht. Nur so kann das Land wieder wettbewerbsfähig werden und nachhaltig wachsen, ohne dauerhaft auf Transfergelder der Europäischen Union angewiesen zu sein. Natürlich wird das zunächst mit einer Abnahme des durchschnittlichen Lebensstandards in Griechenland einhergehen.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von hamels »

Kibuka » Mi 26. Dez 2012, 11:56 hat geschrieben:
Wenn Europa eine Nation wäre, dann hätten wir gar kein "Europroblem". Da Europa nur ein Verbund souveräner Nationalstaaten ist, gestaltet sich die Lösung der Schuldenproblematik deutlich schwieriger. Um diese Krise zu lösen, muss man allerdings erst einmal verstehen, warum und wie exakt es dazu kommen konnte. Ungleiche Wettbewerbsfähigkeit ist hier nunmal nicht die korrekte Antwort, sie ist allerhöchstens ein Symptom von zahlreichen anderen Symptomen, deren Ursachen manigfaltig sind. Dazu zählt zum Beispiel eine unverantwortliche und hochriskante Kreditvergabe durch die Banken, die zu Immobilienblasen in Spanien und Irland führte oder eine seit 1975 erkennbare Tendenz massiv Staatsschulden anzuhäufen.
Das Thema ist tot, die Grundsatzentscheidugnen sind längst gefallen. Man wird die Euroländer mit neu gedrucktem Geld ohne Limit stützen. Wir isnd in der Transferunion angekommen. Man kann letztlich nur mehr über die zu erwartenden Folgen diskutieren. Alles andere ist lana regis.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Harald Blauzahn »

Das sehe ich im wesentlichen auch so. Der schuldenfinanzierte Boom ist aus meiner Sicht allerdings eine logische Folge der stark gesunkenen Zinsen. Das war in Spanien nicht anders. Da rechtzeitig gegenzusteuern, ist in einer Demokratie, in der das Wahlvolk schließlich beglückt werden will, unmöglich. Es ist sogar jetzt schwer, weil z. B. das Wahlvolk in Griechenland Ursache und Wirkung verwechselt. Viele Griechen glauben allen Ernstes, daß Deutschland der Bösewicht ist, der ihnen das alles eingebrockt hat. Ich bin mir daher nicht sicher, ob Griechenland irgendwann nicht doch aus der Währungsunion ausscheiden wird. Mögliches Szenario: Die Regierung Samaras bricht auseinander, die Linken gewinnen die nächsten Wahlen und stellen die Reformen ein. Oder: Nach den Bundestagswahlen gibt es einen weiteren Schuldenschnitt, der diesmal die öffentlichen Gläubiger trifft. In den Bevölkerungen der Geberländer nimmt die Bereitschaft, für Griechenland zu zahlen, weiter ab, die Regierungen der Geberländer lassen Griechenland fallen.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Harald Blauzahn »

hamels » Mi 26. Dez 2012, 12:16 hat geschrieben:Man wird die Euroländer mit neu gedrucktem Geld ohne Limit stützen.
Das kann man eine Weile so machen, aber nicht bis zum bitteren Ende. Jeder Normalsparer, jeder Riester-Anleger, jeder mit einer Kapitallebensversicherung, einer privaten Rentenversicherung oder einer anderen kapitalgedeckten Altersicherung würde sukzessive enteignet. Auch das wäre für die Politik nur schwer durchzuhalten.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Claud »

hamels » Mo 24. Dez 2012, 12:39 hat geschrieben: Der DGB scheint keine Ahnung von den Ursachen der Krise zu haben. Sie liegen in der fehlenden Wettbedwerbsfähigkeit dieser Volkswirtschaften. Diese kann nicht mit Geld, sondern nur durch Strukturreformen hergestellt werden.
Selbst wenn man Griechenland alle Schulden erlassen würde, entstände dadurch nicht ein einziger neuer Arbeitsplatz. Die Frage ist also, was man mit diesem Geld überhaupt tun kann. Nur wieder Konsum zu finanzieren macht wenig Sinn.
Was in manchen Euroländern fehlt, ist ein Staatshaushalt, der sich durch die Einnahmen selbst trägt. Solange das nicht hergestellt ist, ist jede weitere Zahlung sinnlos.
Das alleinige durchführen einer Strukturreform ist laut vielen Meinungen nicht das alleine Heilmittel für die derzeitigen Probleme, in denen die EU steckt. Die Länder, welche Strukturreformen derzeit durchführen, sparen sich teilweise anscheinend in eine negative Spirale hinein, die irgendwie auch durchbrochen werden muss. Hier kann auch ein Konjunkturpaket eine Option sein, wo jedoch das "wie" wichtig ist.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Shakazulu »

Eine PKW Maut ist jetzt wieder im Gespräch....
Auch eine Kapitaltransaktionssteuer (0,2%) könnte dazu beitragen Schuldenlöscher zu stopfen...
WIR BRAUCHEN DIESE ERDE - ABER DIESE ERDE BRAUCHT UNS NICHT!!!!

Ein Volk das solche Boxer, Fußballer, Tennisspieler, Politiker und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Kibuka »

Claud hat geschrieben:
Das alleinige durchführen einer Strukturreform ist laut vielen Meinungen nicht das alleine Heilmittel für die derzeitigen Probleme, in denen die EU steckt. Die Länder, welche Strukturreformen derzeit durchführen, sparen sich teilweise anscheinend in eine negative Spirale hinein, die irgendwie auch durchbrochen werden muss. Hier kann auch ein Konjunkturpaket eine Option sein, wo jedoch das "wie" wichtig ist.
Das Kapital für eine antizyklische Finanzpolitik haben viele Staaten leider bereits aufgebraucht, das ist das Problem. Jetzt bleibt Ländern, wie Griechenland, kaum etwas anderes übrig als eine harte Sparpolitik zu fahren, die dann natürlich die Wirtschaft massiv weiter einbrechen lässt.
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Re: DGB fordert Mashalplan für die EU !

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Mi 26. Dez 2012, 13:15 hat geschrieben:
Das Kapital für eine antizyklische Finanzpolitik haben viele Staaten leider bereits aufgebraucht, das ist das Problem. Jetzt bleibt Ländern, wie Griechenland, kaum etwas anderes übrig als eine harte Sparpolitik zu fahren, die dann natürlich die Wirtschaft massiv weiter einbrechen lässt.
Hauptsache der Deutsche Steuerzahler sichert die Kredite ab.
Wieder einmal Umverteilung von unten nach oben in mehrstelligen Milliardenbeträgen.

Eigentlich könnte man nach diesem Modell doch auch jedem Deutschen seinem Mercedes Benz zukommen lassen.
Wenns für Griechenland geht,warum nicht für die eigene Brut ?

Ich frage mich nur,...wer sind die Verantwortlichen dieser unsäglichen Kreditvergabe ?
Verantwortlich heisst doch,das man letztlich bei Fehlentscheidungen zur Verantwortung gezogen werden kann.

Wo sind diese Verantwortlichen ?
Haben sich in die Büsche geschlagen ?
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Mittwoch 26. Dezember 2012, 13:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von Thomas I »

hamels » Mi 26. Dez 2012, 12:42 hat geschrieben: Das mag man in Büchern so darstellen können. Wie die Praxis zeigt, ist es jedoch genau das Problem. Der Aussenwert einer Währung hat schon immer die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft im Weltvergleich widergespiegelt.
Dann hätte die DM aber zwischen dem armen Wendland und dem wohlhabenden Württemberg auch nicht so lange existieren können oder?
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von Kibuka »

hamels » Mi 26. Dez 2012, 11:42 hat geschrieben:Der Aussenwert einer Währung hat schon immer die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft im Weltvergleich widergespiegelt.
Das ist aber keine Begründung für die von dir angeführte These. Zudem spielt die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft nur bedingt eine Rolle für den Wechselkurs einer Währung. Der Wechselkurs, also der Preis einer Währung ausgedrückt in einer anderen Währung, bildet der globale Devisenmarkt. Oder die Notenbank (fixer Wechselkurs).

Der globale Devisenmarkt bildet den Wechselkurs abhängig von diversen Faktoren ab. Abhängig ist der Wechselkurs unter anderem von der Geldmenge, dem Leitzins, Devisenmarktinterventionen der Zentralbank (Realignment) oder ausländischen Investitionen im Inland.

Der Wechselkurs spiegelt also nicht direkt die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft wider. Wenn du die Geldmenge reduzierst, dann steigt auch der Aussenwert der Währung, unabhängig vom Landes-BIP. Die Leistungsfähigkeit hat aber natürlich indirekten Einfluss auf den Wechselkurs, nämlich über die Kaufkraftparität. Hierbei ist entscheidend, welche Waren und Dienstleistungen eines Warenkorbes für gleich hohe Geldbeträge zweier unterschiedlicher Währungen erworben werden können.

Der Euro wurde zu einem Kurs von 1,95583 DM gewechselt. Natürlich nicht deshalb, weil der Eurozone nun eine doppelt so hohe Leistungsfähigkeit im Weltvergleich hätte, als die Bundesrepublik.

Gerade die Eurokrise hat gezeigt, wie sehr der Faktor Vertrauen eine Rolle spielt. Der Euro schwankte (Spekulation) extrem im Aussenwert, abhängig von der Berichterstattung der Medien und der Politik.

Natürlich treibt die Wirtschaftskraft einer Nation auch den Wechselkurs, weil die Gütermenge steigt und bei gleichbleibender Geldmenge damit zwangsläufig die Kaufkraft. Der nominale Wert einer Währung ist allerdings vollkommen uninteressant.

Gerade die Südländer haben die Geldmenge aber früher immer explodieren lassen und durch gezielte Inflationierung den Aussenwert der Währung nach unten getrieben, auch um ihre Wettbewerbsfähigkeit künstlich zu steigern. Siehe auch China.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von Harald Blauzahn »

Thomas I » Mi 26. Dez 2012, 15:55 hat geschrieben:Dann hätte die DM aber zwischen dem armen Wendland und dem wohlhabenden Württemberg auch nicht so lange existieren können oder?
Deutschland ist ein einheitlicher Wirtschaftsraum (die selben Rahmenbedingungen, die selbe Sprache, das selbe Recht, einigermaßen funktionierende Mobilität der Arbeitskräfte etc.) und es gibt einen Finanzausgleich zwischen Starken und Schwachen (bzw. Verschwendern und Sparsamen). Das alles ist im Euro-Währungsraum nicht gegeben. Die Frage ist vor allem eine politische: Sind die Geberländer weiter bereit, für die Nehmerländer zu bezahlen? In Deutschland können die Bayern es kaum vermeiden, für die Berliner zu zahlen. In der Euro-Währungsunion kann man sich eher verweigern. Und das wird möglicherweise irgendwann passieren.
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Re: Urlaub in Griechenland

Beitrag von hamels »

Thomas I » Mi 26. Dez 2012, 15:55 hat geschrieben:
Dann hätte die DM aber zwischen dem armen Wendland und dem wohlhabenden Württemberg auch nicht so lange existieren können oder?
Die DM wurde in ihrer gesamten Existenz laufend aufgewertet, während andere Währungen wie die ital. Lira abgewertet wurden.
Innerhalb Deutschland funktioniert das, weil die Ramenbedingungen einheitlich sind. Diese existieren im Euroraum nicht. Allerdings endet auch bei uns der Länderfinanzausgleich in sechs Jahren. Dann ist Schluß mit lustig für Verschwender wie Berlin.
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