Wenn wir schon beim Abschmelzen von Eismassen sind, dann sollte aufgrund der physikalischen Gesetze klar sein, dass nur jenes Eis von Relevanz ist, dass auf den Kontinentalplatten liegt. Alles, was bereits im Meer schwimmt, senkt sogar den Meeresspiegel leicht, wenn es schmilzt, sofern die Wassertemperatur nicht 4 Grad beträgt. Eis ist bekanntlich von geringerer Dichte als Salzwasser, sonst schwämme es ja nicht. Eis ist leichter als Wasser, das ist unbestrittenes Faktum und Bildungswissen eines Achtklässlers.
Nur im Kino fallen gesprengte Eisberge auf den Meeresgrund, wie man es in der Endkampf-Szene des Sci-FI "GI JOE" bewundern konnte. Im realen Leben wäre lediglich das Eis zerbröselt worden und wäre weiter munter auf der Meeresoberfläche herumgeschwommen.
Wenn also Eispanzer schmelzen, dann macht nur das Reservoir auf den Kontinentalplatten ein Problem. Der Rest schwimmt ja schon herum. Was sind die größten Eispanzer? Zuvorderst ist das Grönland
http://www.arctic.noaa.gov/reportcard/g ... sheet.html , dessen Abschmelzrate durch den die Schwerkraftverteilung messenden Satelliten GRACE bestimmt wurde. Zwischen 2009-2012, also in drei Jahren, verlor Grönland 367 Gigatonnen (GT) Eis, was 367 Kubikkilometern Wasser entspricht. Das wären also jährlich etwa 120 GT.
Auch in Nordamerika/Alaska ist im gleichen Zeitraum Eis verloren gegangen, nämlich lt. GRACE 96 ± 49 GT zwischen 2010 und 2011.
http://www.arctic.noaa.gov/reportcard/g ... _caps.html
Und das sind NOAA-Daten und keine fälschbaren Klimaastrologen-Spasswerte! (Antarktis lasse ich mal weg, kann aber gerne noch was dazu schreiben, falls nötig).
Wer jetzt genau hinsieht, erkennt, dass GRACE zwar hübsch messen kann, aber einen gewaltigen "Messfehler" (aka Präzison plus Messwertestreuung) hat, der (wie man bei den kanad. Messungen sieht) bei 49 GT liegt. Das bedeutet, dass 95% der gemessenen Werte in einem Intervall von zwei derartigen Standardabweichungen ober- und unterhalb vom angegebenen Mittelwert zu finden sind. Das bedeutet auch, dass, wenn GRACE 0 GT messen würde, dieser Wert in Wahrheit zwischen -98 GT bis +98 GT liegen würde. Es ist also gar nicht so einfach, den Verlust auch nur einer einzigen GT Schmelzwasser akurat zu messen, weil der Messfehler riesig ist. Solche Interpretationen lernt man übrigens im Physikunterricht eines normalen bayerischen Gymnasiums oder auch gerne exzessiver beim Chemie- oder Physikpraktikum in jedem 0815-Naturwissenschaftsfach an der Uni.
Aber tun wir mal so, als seien die Abschmelzraten von Grönland und der Arktis mit jährlich 120+96=216 GT anzusetzen. Dann braucht alleine Grönland locker 8000 Jahre, um abzuschmelzen. Das kann also noch ein wenig dauern..... selbst wenn sich die Geschwindigkeit verzehnfachen würde, würde es noch minimal 1000 Jahre dauern. Und rein gar nichts deutet auf so eine Entwicklung hin, zumal wir Deutsche überhaupt keine Probleme mit 1000jährigen Entwicklungen haben, die meistens nur 12 Jahren halten, weil dann leider das politische Schnauzbärtchen abgefallen ist.
Aus dem Fachbeitrag hier ->
http://igitur-archive.library.uu.nl/phy ... rl2011.pdf kann man auf der Basis von Daten aus 2006 entnehmen, dass die Gesamtabschmelzung von Grönland und der Antarktis bei 475 ± 158 Gt/yr gelegen haben soll. Das soll angeblich den Meeresspiegel um 1.3 ± 0.4 mm/Jahr erhöhen. Hört sich total grauselig an, denn unterstellt, das würde so weitergehen, wären das doch glatt 10,3 cm bis zum Jahr 2100. Der Haken ist, dass GRACE ganz offensichtlich eine deutlich GERINGERE Abschmelzrate (s.o.) herausgefunden hat und man den obigen, gerne auch gut gemeinten Artikel deshalb höflich in die Tonne kloppen kann. So ist das halt in der Wissenschaft. Man darf sich halt auch mal kräftig irren, sonst würde es ja keinen Spass machen, herumzuforschen.
Und wer sich die Meeresspiegelanstiegsdaten von Jason-2 runterladen will, kann das hier tun ->
http://www.nodc.noaa.gov/sog/Jason2/ . Da zeigt sich zwar ohne Frage ein Anstieg, aber der ist eben nur winzig und absolut beherrschbar. Einfach eine Handbreit Sand auf den Nordseedeich (sofern das überhaupt bei uns eine Rolle spielt, denn nachweislich
sinken die Hafenpegel-Stände im Norden tendenziell wegen der sich hebenden Kontinentalplatte nach dem Abschmelzen des Eispanzers hier im Norden nach der letzten Eiszeit), bepflanzen und von den netten Deichschafen festtrampeln lassen und am Ende springt da noch eine leckere Lammwurst für den Nachhauseweg raus.
Und da bekanntlich die Malediven auch nicht untergehen, weil dort die Korallenriffe munter nachwachsen (sofern man sie nicht durch Zersiedelung ruiniert, wie das auf einigen Hauptinseln des Archipels dank der dort herrschenden hochintelligenten Islamistenpartei ja nachweislich der Fall ist), hätte man auch dort unten kein Problem mit dem Wasser. Pech haben höchstens Südseeinseln in dem Bereich der ozeanischen Kontinentalplatte, die sich Platentektonik-bedingt schneller in einigen Bereichen absenkt als die lokalen Korallenbestände nachwachsen können. Es rumpelt dort halt kräftig, wie man es bei Fukushima- und dem Indonesien-Tsunami-Desaster hat bestaunen müssen. Es drückt sich die ozeanische Platte leider nun mal unter die angrenzenden Platten, da kann man nichts machen, außer umzuziehen. Das sind dann aber keine "Klima-Opfer", sondern "Tektonik-Flüchtlinge". Und wer Tektonik-Flüchtlinge bestaunen will, muss nur nach Pakistan in den Himalaya blicken. Da fallen den Leuten ständig Gebirge und Schlammfluten auf den Kopf, weil das Himalaya-Gebirge bekanntlich die Folge des Zusammenpralls von zwei Kontinentalplatten ist. Im italienischen Friaul kann man solche Effekte in abgeschwächter Form auch bewundern sowie in der Schweiz oder Österreich.
Noch Fragen, Kienzle?