Friedrich will Hass Video verbieten

Moderator: Moderatoren Forum 3

georges cadoudal

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von georges cadoudal »

Regierung will Vorführung des Anti-Islam-Videos verhindern

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1362969


ich verstehe die Welt nicht mehr! diese Regierung und das gesamte Gutmenschtum haben uns vollgetextet, daß all die Moslems hierzulande ach-so-tolerant, friedfertig , integeriert und säkular sind. Ein Paar Hundert Roztbengel-Extremisten kann doch unserer Polizei keine Gefahr darstellen, oder? :?: :?:
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Dienstag 31. August 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Jekyll »

georges cadoudal » Mo 17. Sep 2012, 22:56 hat geschrieben:Regierung will Vorführung des Anti-Islam-Videos verhindern

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1362969


ich verstehe die Welt nicht mehr! diese Regierung und das gesamte Gutmenschtum haben uns vollgetextet, daß all die Moslems hierzulande ach-so-tolerant, friedfertig , integeriert und säkular sind. Ein Paar Hundert Roztbengel-Extremisten kann doch unserer Polizei keine Gefahr darstellen, oder? :?: :?:
Breivik hat ganz allein dutzende von Menschen getötet, ein paar Ossi-Nazis haben jahrzehntelang mehrere Menschen getötet - was glaubst du denn, was "ein paar Hundert" Extremisten so alles anrichten könnten in diesem Land?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Clark

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Clark »

georges cadoudal » Mo 17. Sep 2012, 22:56 hat geschrieben:Regierung will Vorführung des Anti-Islam-Videos verhindern

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1362969


ich verstehe die Welt nicht mehr! diese Regierung und das gesamte Gutmenschtum haben uns vollgetextet, daß all die Moslems hierzulande ach-so-tolerant, friedfertig , integeriert und säkular sind. Ein Paar Hundert Roztbengel-Extremisten kann doch unserer Polizei keine Gefahr darstellen, oder? :?: :?:
Als Ausgleich sorgen Sie und ein paar andere ja überreichlich dafür, Muslime als grösste Gefahr auf der Welt darzustellen.
georges cadoudal

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von georges cadoudal »

Jekyll » Mo 17. Sep 2012, 22:59 hat geschrieben:Breivik hat ganz allein dutzende von Menschen getötet, ein paar Ossi-Nazis haben jahrzehntelang mehrere Menschen getötet - was glaubst du denn, was "ein paar Hundert" Extremisten so alles anrichten könnten in diesem Land?
M-o-o-o-ment mal!
Breivik, ist doch Christ, Weißer, also per se verdächtig, ich spreche jedoch von unseren weltoffenen Kulturbereicherern, die schlimmstenfalls nur ein Paar Autos in Brnad setzen können, so gut sind sie integriert und so gebunden fühlen sie sich an ihre neue Heimat - ich verstehe deine Vergleiche nicht, genauso dies hier ".. Ossi-Nazis .." Kann es sein, daß du noch nicht weißt, daß in D seit 1945 keine Nazis mehr gibt? Niedriger Bildungsstand?
georges cadoudal

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von georges cadoudal »

Clark » Mo 17. Sep 2012, 23:02 hat geschrieben: Als Ausgleich sorgen Sie und ein paar andere ja überreichlich dafür, Muslime als grösste Gefahr auf der Welt darzustellen.
ach neee! meinst du, daß ich "und ein paar andere" in Mannheim 80 Polizisten verletzt, in Sudan die D-Botschaft demoliert und in Libyen den US-Botschafter getötet habe? :?:
Zuletzt geändert von georges cadoudal am Dienstag 18. September 2012, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Krabat
Beiträge: 1109
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 15:35
user title: Katholik
Wohnort: Berlinistan
Kontaktdaten:

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Krabat »

Gregorius I » Mo 17. Sep 2012, 20:14 hat geschrieben:

Was haben die "Muslime" mit den gewalttätigen Fanatikern ihrer Religion zu tun? ...
Unglaublich wie hier relativiert und verniedlicht wird, um den Islam als nette und friedliche Religion schönzuschreiben. Man kann sich nur noch wundern. Als wir Katholiken als "Kinderfickersekte" in Deutschland kaputtgeschrieben wurden, war bodenlose Pauschalhetze gerade genug genug für die Systempresse und die Forenhetzer.

Die katholische Kirche darf gemäß eines Gerichtsurteils als Kinderfickersekte bezeichnet werden, aber wenn in Afghanistan und anderen islamischen Staaten 10jährige Mädchen verheiratet und gefickt werden gemäß des Vorbilds Mohammed, dann beeilt sich der deutsche Dummbürger zu schleimen, dies hätte natürlich gaaaar nichts mit dem Islam zu tun und früüüüüüher wären wir ja auch so gewesen. Beweise null.

Mich kotzt - ich sage das ehrlich - der Islam ziemlich an, aber noch mehr kotzen mich meine deutschen Dhimmilandsleute an, die vor relativierenden Schleimens keinen Fuß mehr vor den anderen setzen können.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von DarkLightbringer »

Athos » Mo 17. Sep 2012, 09:25 hat geschrieben:
Es geht je darum, dass seine Äußerung ein Verbot intendiert. Und das ist natürlich mehr, als einfach nur eine Meinungsäußerung.
Ja, seine Meinung ist, dass ein Verbot nicht das Schlechteste wäre.
Anscheinend ist diese Idee auch gar nicht so abwegig, rein juristisch. Der § 166 StGB könnte theoretisch angewandt werden. Letztlich läge es wohl in den Händen eines Richters, einem entsprechenden Antrag zu folgen oder auch nicht.
Dem Minister indes wird seine Meinung nicht verbietbar sein, auch dann nicht, wenn viele Bürger anderer Meinung sind. Dazu fehlt einfach die Rechtsgrundlage.

Das glaube ich allerdings ebenfalls nicht. Erst recht nicht, da das ja glaub ich keine Partei ist, sondern mehr so eine Art Bürgerinitiative, die man gar nicht wählen kann. Aber jede Partei lebt von ihrer Basis. Und dass gerade die "großen" Volksparteien gut beraten wären, mal wieder das ein oder andere Ohr darauf zu werfen, was sich dort so tut, dürfte auf der Hand liegen.
Anscheinend sind sie regional auch wählbar, werden nur kaum gewählt:
Die Partei hat nur wenige hundert Mitglieder, zu ihren Kundgebungen kommen selten mehr als ein paar Dutzend Demonstranten. Die Bürgerbewegung Pro Deutschland führt seit ihrer Gründung ein Schattendasein in der deutschen Parteienlandschaft.
Bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl erreichte die Partei gerade einmal 1,2 Prozent der Stimmen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 56272.html

Mit der jetzigen PR-Aktion dürfte der Bekanntheitsgrad der "Pro"-Leute wohl ansteigen.
Er wird sich ganz gewiss über die nationale Sicherheit sorgen machen. Es ist aber der komplett falsche Weg. Denn ob er selbst es als Ko-Tau versteht oder nicht ist unerheblich. Es ist nämlich einer.
Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen. Der soll mal mit Helmuth Schmidt telefonieren. Der kann ihm das ganze nochmal in Ruhe erklären.
Und zu Westerwelle sag ich jetzt mal gar nix. Von wegen Einreiseverbot für T. Jones.
Helmut Schmidt war auch zu Mogadischu bereit.
Was machen "wir", wenn deutsche Botschaften angegriffen werden ? Diplomaten abziehen oder Kriegsschiffe entsenden ?

Dem Extremismus jeder Form muss entschlossen entgegengetreten werden. Es ist ein globales Problem. So wie Drogenhandel und anderes auch.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20978
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

jabarin hat geschrieben: was allerdings nicht heißen will, dass ich mich hier - wie schokoschendrezki, offenbar? - für ein verbot einer aufführung des films aussprechen will. klar, man kann etwa mit dem paragraphen 166 argumentieren; aber der ist derart schwammig, dass bei bedarf entweder jede erdenkliche form von religionskritik damit potenziell zensiert werden könnte - oder keine. der paragraph gehört entweder grundlegend überarbeitet oder abgeschafft, in der jetzigen form ist er vollkommen wertlos.
Nein, ich bin nicht für ein Aufführungsverbot des Films sondern - wie ich schon weiter oben schrieb - für so etwas wie eine Einstufung als "Vorbehaltsfilm". So werden die Propagandafilme Hitlerdeutschlands wie etwa "Jud Süß" oder "Der ewige Jude" von der Friedrich Murnau Stiftung bezeichnet, die den Großteil dieses Filmmaterials verwaltet. Es bedeutet praktisch, dass diese Filme auf Bestellung gezeigt werden können aber nicht für den Vertrieb freigegeben sind. (http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbehaltsfilm).

Der Islamwissenschaftler Stefan Weidner meinte gestern im Interview mit "dradio kultur", dass der überwiegende Teil islamischer Geistlicher sich klar gegen Gewaltexzesse und öffentliche Proteste einsetze. In Kairo etwa gäbe es eine Art "Lumpenproletariat", das für ein bissel Geld ständig "für jeden Blödsinn" zur Verfügung stehe und dessen sich schon das Mubarak-Regime zur Inszenierung von "Protesten" bedient habe. Eine öffentliche Aufführung des Films in Europa wäre so etwas wie das Spiegelbild solcher Veranstaltungen und diene lediglich der Aufschaukelung der ganzen Angelegenheit.

Die Frage bleibt, wer tatsächlich ein Interesse an solchen herbeigeführten Kulturkampf-Szenerien hat.

Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass eine Einschränkung der Freigabe solcher Filme keineswegs der Anfang der Preisgabe westlicher Meinungsfreiheit sondern - ganz im Gegenteil - ein Zeichen von Sourveränität ist.

Und unabhängig davon: Europa muss einen Weg finden, aus dem konfrontativen Verhältnis zu den angrenzenden islamisch geprägten Ländern und Völkern herauszufinden ohne seine eigenen Grundwerte in Frage zu stellen. Da hilft kein Jammern und kein Schreien.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
MWutbürger
Beiträge: 11
Registriert: Sonntag 26. Februar 2012, 16:42

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von MWutbürger »

Krabat » Mo 17. Sep 2012, 23:04 hat geschrieben:
Unglaublich wie hier relativiert und verniedlicht wird, um den Islam als nette und friedliche Religion schönzuschreiben. Man kann sich nur noch wundern. Als wir Katholiken als "Kinderfickersekte" in Deutschland kaputtgeschrieben wurden, war bodenlose Pauschalhetze gerade genug genug für die Systempresse und die Forenhetzer.

Die katholische Kirche darf gemäß eines Gerichtsurteils als Kinderfickersekte bezeichnet werden, aber wenn in Afghanistan und anderen islamischen Staaten 10jährige Mädchen verheiratet und gefickt werden gemäß des Vorbilds Mohammed, dann beeilt sich der deutsche Dummbürger zu schleimen, dies hätte natürlich gaaaar nichts mit dem Islam zu tun und früüüüüüher wären wir ja auch so gewesen. Beweise null.

Mich kotzt - ich sage das ehrlich - der Islam ziemlich an, aber noch mehr kotzen mich meine deutschen Dhimmilandsleute an, die vor relativierenden Schleimens keinen Fuß mehr vor den anderen setzen können.
wo ist der like-Button?
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

DarkLightbringer » Di 18. Sep 2012, 03:46 hat geschrieben:
Ja, seine Meinung ist, dass ein Verbot nicht das Schlechteste wäre.
Anscheinend ist diese Idee auch gar nicht so abwegig, rein juristisch. Der § 166 StGB könnte theoretisch angewandt werden. Letztlich läge es wohl in den Händen eines Richters, einem entsprechenden Antrag zu folgen oder auch nicht.
Dem Minister indes wird seine Meinung nicht verbietbar sein, auch dann nicht, wenn viele Bürger anderer Meinung sind. Dazu fehlt einfach die Rechtsgrundlage.
Naja "man muss XXX verbieten/unterbinden" whatever, aus dem Mund eines Innenministers intendiert selbstverständlich konkrete Handlungen, ich sehe das nicht einfach als Meinungsäußerung. Zumindest, da es sich um den Innenminister handelt.

DarkLightbringer » Di 18. Sep 2012, 03:46 hat geschrieben:
Mit der jetzigen PR-Aktion dürfte der Bekanntheitsgrad der "Pro"-Leute wohl ansteigen.
Die anderen Parteien betteln doch geradezu darum. Sie haben doch den Boden bereitet. Also ist es jetzt auch nicht angebracht, zu jammern.

DarkLightbringer » Di 18. Sep 2012, 03:46 hat geschrieben: Helmut Schmidt war auch zu Mogadischu bereit.
Was machen "wir", wenn deutsche Botschaften angegriffen werden ? Diplomaten abziehen oder Kriegsschiffe entsenden ?

Dem Extremismus jeder Form muss entschlossen entgegengetreten werden. Es ist ein globales Problem. So wie Drogenhandel und anderes auch.

Den BGS nach Mogadishu zu senden und die Sache robust zu lösen, war damals die einzig richtige Entscheidung. Das Ergebnis ist nämlich, dass seit 1977 kein einziges deutsches Flugzeug mehr entführt wurde.

Und was das Gesamtproblem betrifft habe ich eine relativ konsequente Linie.

1. Bin ich aus Überzeugung für einen kompletten Abzug sämtlicher deutscher Truppen aus islamischen Hoheitsgebiet. Wir haben da unten nix verloren, die Länder gehören deren Völker und die selbst müssen wissen, wie sie sich organisieren und in welchem Gesellschaftssystem sie leben wollen.
2. Umgekehrt gilt aber das Gleiche für Deutschland. Konsequente Verfolgung und Abschiebung sämtlicher orthodoxer bzw. islamistischer/salafistischer Moslems (egal, was ihnen in ihren Heimatländern droht). (ich hab nix gegen die Anwesenheit jener Moslems, die ihren Islam so leben, wie der 08/15 deutsche Durchsschnittschrist). Wenngleich ich die Ideologie "Islam" aus grundgesetzlicher Sicht durchaus für überwachenswürdig halte.
3. Absolute und unveräußerliche Durchsetzung des Rechtsstaatsprinzips auf deutschem Boden. Hier vor allem der Kerne des Grundgesetzes. Und das vitale Herzstück jedes demokratischen Systems ist jenes der Meinungs- und Pressefreiheit, welches über allen anderen Grundrechten steht. Im Zweifelsfall sogar über jenem der Religionsfreiheit. Wäre eine Religion eingeschränkt, könnte ein System immer noch demokratisch sein (siehe "Scientolegy"). Ohne Meinungsfreiheit ist dies unmöglich.
4. Werden deutsche Botschaften angegriffen, ist sofort das Botschaftspersonal abzuziehen, sämtliche finanziellen Zuwendungen an den Staat per sofort zu streichen und falls nötig, mit aller militärischen Härte zu intervenieren.

Es darf hier dem gewaltbereiten Islamismus kein Millimeter nachgegeben werden. Nicht auf deutschem Boden (und dazu gehören eben auch die diplomatischen Vertretungen).

Eigentlich müsste die Konsequenz aus der ganzen unseeligen Debatte sein, dass der Film in jedem deutschen Kino zwangsvorgeführt wird. Und zwar von staatlicher Stelle. DAS wäre die einzige richtige Entscheidung. So würde man als Rechtsstaat nicht vor den Islamisten einknicken und andererseits das Feld nicht einer Partei überlassen.
jabarin

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von jabarin »

schokoschendrezki » Di 18. Sep 2012, 07:45 hat geschrieben: Nein, ich bin nicht für ein Aufführungsverbot des Films sondern - wie ich schon weiter oben schrieb - für so etwas wie eine Einstufung als "Vorbehaltsfilm". So werden die Propagandafilme Hitlerdeutschlands wie etwa "Jud Süß" oder "Der ewige Jude" von der Friedrich Murnau Stiftung bezeichnet, die den Großteil dieses Filmmaterials verwaltet. Es bedeutet praktisch, dass diese Filme auf Bestellung gezeigt werden können aber nicht für den Vertrieb freigegeben sind. (http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbehaltsfilm).

[...] Die Frage bleibt, wer tatsächlich ein Interesse an solchen herbeigeführten Kulturkampf-Szenerien hat.

Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass eine Einschränkung der Freigabe solcher Filme keineswegs der Anfang der Preisgabe westlicher Meinungsfreiheit sondern - ganz im Gegenteil - ein Zeichen von Sourveränität ist.

Und unabhängig davon: Europa muss einen Weg finden, aus dem konfrontativen Verhältnis zu den angrenzenden islamisch geprägten Ländern und Völkern herauszufinden ohne seine eigenen Grundwerte in Frage zu stellen. Da hilft kein Jammern und kein Schreien.
auch ein "zeichen von souveränität" muss auf eine rechtliche grundlage gestellt werden. bei den vorbehaltsfilmen entscheidet meines wissens - ich bin hier allerdings nicht sonderlich gut informiert - eine stiftung, wer welchen film wie und wann zu sehen bekommt; das ist meines erachtens ein denkbar ungünstiges modell für künftige filme.

die entscheidende frage bleibt doch: wer soll denn auf welcher grundlage und mit welcher legitimation entscheiden, welcher film im einzelnen nur unter vorbehalt aufgeführt werden sollte? in einem rechtsstaat sind das die gerichte; und die brauchen dafür eine bessere richtschnur als etwa den paragraphen 166. auch die rechtslage zur volksverhetzung ist meines erachtens verbesserungswürdig.

meines erachtens sollte man sich eher gedanken machen, wie man mit "pro deutschland" künftig umgehen will. denn diese typen sind offen verfassungsfeindlich, und die anhängerschaft ist potenziell nicht weniger gewaltbereit als extremistische muslimische splittergruppen; ich erinnere an einen vorfall während des wahlkampfs in berlin, wo anhänger von pro deutschland einen syrischstämmigen deutschen, der eines ihrer plakate kritisiert hatte, mit dem tode bedroht und durch die straßen gejagt und einen zivilpolizisten, der dazwischen ging, mit pfefferspray angegriffen haben.

der film ist nur ein mittel zum zweck der provokation, dass leicht durch andere mittel ersetzt werden kann. insofern ist die wirkmächtigkeit einer aufführungsbeschränkung gegen die provokateure meines erachtens nahe null.
schokoschendrezki » Di 18. Sep 2012, 07:45 hat geschrieben: Der Islamwissenschaftler Stefan Weidner meinte gestern im Interview mit "dradio kultur", dass der überwiegende Teil islamischer Geistlicher sich klar gegen Gewaltexzesse und öffentliche Proteste einsetze.
das ist richtig.

es gibt diesbezüglich auch von megan reif eine vielsagende gegenüberstellung der proteste des arabischen frühlungs und der jetzigen ausschreitungen gegen den schundfilm. da sieht man erstmal, wie kleine die menge der jetzigen randalierer eigentlich ist, und zwar gemessen sowohl an den prodemokratischen demonstrationen im letzten jahr, als auch und erst recht gemessen an der gesamtbevölkerung. da befinden wir uns nicht einmal im promillebereich.
schokoschendrezki » Di 18. Sep 2012, 07:45 hat geschrieben: In Kairo etwa gäbe es eine Art "Lumpenproletariat", das für ein bissel Geld ständig "für jeden Blödsinn" zur Verfügung stehe und dessen sich schon das Mubarak-Regime zur Inszenierung von "Protesten" bedient habe.
gerade das spricht aber wiederum meines erachtens gegen ein verbot oder auch nur eine einschränkung der aufführung des films in deutschland. der film ist nur anlass und vorwand, nicht ursache der proteste; die aufhetzer, die hinter den ausschreitungen stehen, hätten sich anderenfalls einfach einen anderen vorwand gesucht.
Zuletzt geändert von jabarin am Dienstag 18. September 2012, 11:08, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20978
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

jabarin hat geschrieben: die entscheidende frage bleibt doch: wer soll denn auf welcher grundlage und mit welcher legitimation entscheiden, welcher film im einzelnen nur unter vorbehalt aufgeführt werden sollte? in einem rechtsstaat sind das die gerichte; und die brauchen dafür eine bessere richtschnur als etwa den paragraphen 166. auch die rechtslage zur volksverhetzung ist meines erachtens verbesserungswürdig.
Der Paragraph 166 ("Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (...) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, [deren] Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.") dürfte sich - wie alle übrigen Rechtsvorschriften - kaum auf das Video anwenden lassen, da nicht der öffentliche Frieden in der Bundesrepublik sondern - wenn überhaupt - der in Städten islamischer Länder gefährdet ist. Es ist prinzipiell auch richtig, dass im Zweifel der Verfassungsgrundsatz der Meinungsfreiheit schwerer wiegt.

Eine Vorbehalts-Regel wie die der Murnau-Stiftung könnte im Prinzip nur als Vorbehalt potenzieller Veranstalter der geplanten Kinoausstrahlung durchgesetzt werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich ein größeres Berliner Kino finden lässt, das diesen Film einfach so vorbehaltlos ins Programm nimmt oder auch nur einmalig vorführt. Eine kritische Vorführung möglichst unter Teilnahme islamischer Menschen und/oder mit anschließender kritischer Diskussion wäre dagegen nur zu begrüßen. Ich vermute mal, die Zuschauer werden einfach zu der Erkenntnis kommen, mit einem solchen Schmarren kein zweites mal ihre Zeit zu vertun.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Mari
Beiträge: 1883
Registriert: Dienstag 13. Dezember 2011, 10:04

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Mari »

Athos » Di 18. Sep 2012, 09:14 hat geschrieben:
Naja "man muss XXX verbieten/unterbinden" whatever, aus dem Mund eines Innenministers intendiert selbstverständlich konkrete Handlungen, ich sehe das nicht einfach als Meinungsäußerung. Zumindest, da es sich um den Innenminister handelt.




Die anderen Parteien betteln doch geradezu darum. Sie haben doch den Boden bereitet. Also ist es jetzt auch nicht angebracht, zu jammern.





Den BGS nach Mogadishu zu senden und die Sache robust zu lösen, war damals die einzig richtige Entscheidung. Das Ergebnis ist nämlich, dass seit 1977 kein einziges deutsches Flugzeug mehr entführt wurde.

Und was das Gesamtproblem betrifft habe ich eine relativ konsequente Linie.

1. Bin ich aus Überzeugung für einen kompletten Abzug sämtlicher deutscher Truppen aus islamischen Hoheitsgebiet. Wir haben da unten nix verloren, die Länder gehören deren Völker und die selbst müssen wissen, wie sie sich organisieren und in welchem Gesellschaftssystem sie leben wollen.
2. Umgekehrt gilt aber das Gleiche für Deutschland. Konsequente Verfolgung und Abschiebung sämtlicher orthodoxer bzw. islamistischer/salafistischer Moslems (egal, was ihnen in ihren Heimatländern droht). (ich hab nix gegen die Anwesenheit jener Moslems, die ihren Islam so leben, wie der 08/15 deutsche Durchsschnittschrist). Wenngleich ich die Ideologie "Islam" aus grundgesetzlicher Sicht durchaus für überwachenswürdig halte.
3. Absolute und unveräußerliche Durchsetzung des Rechtsstaatsprinzips auf deutschem Boden. Hier vor allem der Kerne des Grundgesetzes. Und das vitale Herzstück jedes demokratischen Systems ist jenes der Meinungs- und Pressefreiheit, welches über allen anderen Grundrechten steht. Im Zweifelsfall sogar über jenem der Religionsfreiheit. Wäre eine Religion eingeschränkt, könnte ein System immer noch demokratisch sein (siehe "Scientolegy"). Ohne Meinungsfreiheit ist dies unmöglich.
4. Werden deutsche Botschaften angegriffen, ist sofort das Botschaftspersonal abzuziehen, sämtliche finanziellen Zuwendungen an den Staat per sofort zu streichen und falls nötig, mit aller militärischen Härte zu intervenieren.

Es darf hier dem gewaltbereiten Islamismus kein Millimeter nachgegeben werden. Nicht auf deutschem Boden (und dazu gehören eben auch die diplomatischen Vertretungen).

Eigentlich müsste die Konsequenz aus der ganzen unseeligen Debatte sein, dass der Film in jedem deutschen Kino zwangsvorgeführt wird. Und zwar von staatlicher Stelle. DAS wäre die einzige richtige Entscheidung. So würde man als Rechtsstaat nicht vor den Islamisten einknicken und andererseits das Feld nicht einer Partei überlassen.
Naja. Athos, im Prinzip hast Du in Allem Recht. Insbesondere wäre ein Verbot des jüdischen Films in der Tat ein Anschlag auf die Meinungs- und Pressefreiheit. Das wäre grundgesetzrechtlich nicht hinnehmbar. Ansonsten müßten, wie hier im Forum zu Recht festgestellt wird, auch alle Spott- und Satirefilme verboten werden, die beispielsweise auf christliche Werte oder Deutsche gerichtet sind.

Auch mit Deinen anderen Vorschlägen stimme ich überein, aber Dein Vorschlag mit der Zwangsvorführung geht mir dann doch etwas weit. Das würde ebenfalls gegen die Meinungsfreiheit verstoßen, nämlich eine Meinung NICHT zu unterstützen.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
Benutzeravatar
MG-42
Beiträge: 3906
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 18:12
Wohnort: U.S.A.

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von MG-42 »

Mit der politischen Meinungsfreiheit in Deutschland ist es halt nicht so weit her, ob Kommunisten, Neonazis oder anti-klerikale, aufgrund der deutschen Geschichte gibt es halt etliche Einschränkungen. Das muss nicht immer falsch sein, gerade wenn es um das internationale Ansehen Deutschland geht, aber eine Grundsatzdiskussion wie viel Freiheit moeglich ist ohne das es in Straßenschlachten wie bei der Weimarer Republik endet ist überfällig.
Benutzeravatar
Milady de Winter
Beiträge: 14782
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 16:37
user title: Weiß wie Schnee, rot wie Blut

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Milady de Winter »

Athos » Di 18. Sep 2012, 09:14 hat geschrieben:
Naja "man muss XXX verbieten/unterbinden" whatever, aus dem Mund eines Innenministers intendiert selbstverständlich konkrete Handlungen, ich sehe das nicht einfach als Meinungsäußerung. Zumindest, da es sich um den Innenminister handelt.




Die anderen Parteien betteln doch geradezu darum. Sie haben doch den Boden bereitet. Also ist es jetzt auch nicht angebracht, zu jammern.





Eigentlich müsste die Konsequenz aus der ganzen unseeligen Debatte sein, dass der Film in jedem deutschen Kino zwangsvorgeführt wird. Und zwar von staatlicher Stelle. DAS wäre die einzige richtige Entscheidung. So würde man als Rechtsstaat nicht vor den Islamisten einknicken und andererseits das Feld nicht einer Partei überlassen.
Sehe ich nicht so. Damit würdest Du Dich quasi auf eine Stufe mit denen stellen, die den Film produziert haben. Außerdem ist "Zwang" kein gutes Mittel.
- When he called me evil I just laughed -
jabarin

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von jabarin »

schokoschendrezki » Di 18. Sep 2012, 10:38 hat geschrieben: Eine Vorbehalts-Regel wie die der Murnau-Stiftung könnte im Prinzip nur als Vorbehalt potenzieller Veranstalter der geplanten Kinoausstrahlung durchgesetzt werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich ein größeres Berliner Kino finden lässt, das diesen Film einfach so vorbehaltlos ins Programm nimmt oder auch nur einmalig vorführt. Eine kritische Vorführung möglichst unter Teilnahme islamischer Menschen und/oder mit anschließender kritischer Diskussion wäre dagegen nur zu begrüßen. Ich vermute mal, die Zuschauer werden einfach zu der Erkenntnis kommen, mit einem solchen Schmarren kein zweites mal ihre Zeit zu vertun.
nun, die vorführung des machwerks soll ja nach den angaben von pro deutschland mit einer vorherigen "kundgebung" und einer anschließenden "diskussion" verbunden werden und notfalls auch in einer lagerhalle stattfinden.

in dem falle, muss ich gestehen, würde mir die entscheidung, hinzugehen oder nicht, nicht ganz leicht fallen - einerseits ist das ja wirklich vertane zeit, und ein boykott ("pro deutschland führt auf und keiner geht hin!") wäre vielleicht sinnvoller, zumal man mit einer teilnahme ja signalisierte, der verfassungsfeindliche rechtsextremismus der pro-parteien wäre eine "ganz normale meinung", mit der man sich in einer diskussion auseinandersetzen müsste. andererseits wäre das eine gute gelegenheit, den schmarrn mal gerade zu rücken.

aber ich glaube, in dem dilemma steckt man immer, wenn man sich mit solchen typen auseinandersetzen muss.
Benutzeravatar
d'Artagnan
Beiträge: 3134
Registriert: Montag 23. Januar 2012, 11:21
user title: Superintendent Lookout
Wohnort: Packfreies Europa

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

jabarin » Di 18. Sep 2012, 11:04 hat geschrieben: gerade das spricht aber wiederum meines erachtens gegen ein verbot oder auch nur eine einschränkung der aufführung des films in deutschland. der film ist nur anlass und vorwand, nicht ursache der proteste; die aufhetzer, die hinter den ausschreitungen stehen, hätten sich anderenfalls einfach einen anderen vorwand gesucht.
Exakt!
:thumbup:
schokoschendrezki hat geschrieben: Der Paragraph 166 ("Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (...) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, [deren] Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.") dürfte sich - wie alle übrigen Rechtsvorschriften - kaum auf das Video anwenden lassen, da nicht der öffentliche Frieden in der Bundesrepublik sondern - wenn überhaupt - der in Städten islamischer Länder gefährdet ist. Es ist prinzipiell auch richtig, dass im Zweifel der Verfassungsgrundsatz der Meinungsfreiheit schwerer wiegt.

Eine Vorbehalts-Regel wie die der Murnau-Stiftung könnte im Prinzip nur als Vorbehalt potenzieller Veranstalter der geplanten Kinoausstrahlung durchgesetzt werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich ein größeres Berliner Kino finden lässt, das diesen Film einfach so vorbehaltlos ins Programm nimmt oder auch nur einmalig vorführt. Eine kritische Vorführung möglichst unter Teilnahme islamischer Menschen und/oder mit anschließender kritischer Diskussion wäre dagegen nur zu begrüßen. Ich vermute mal, die Zuschauer werden einfach zu der Erkenntnis kommen, mit einem solchen Schmarren kein zweites mal ihre Zeit zu vertun.
Und hier setzt meine Kritik an:

Wie verhält es sich, wenn Filme produziert und gezeigt werden, in denen eine "christlich-missionarische Krankenschwester ihren Glauben auslebt", indem sie mit einem Kruzifix masturbiert? Ist das nicht eine bewusste Provokation und Herabsetzung der christlichen Religion??

Da gab es keine "kritische Vorführung" mit anschließender "kritscher Diskussion".
Präsentiert wurde dieser Ausfluss einer perversen Phantasie bei den Filmfestspielen in Venedig, und dieser Dreck wurde sogar noch mit einem "Sonderpreis" geehrt...
:rolleyes:
Produzenten besagten Schundfilms waren übrigens keine hinterwäldlerischen Billigporno-Hersteller, sondern die gebührenfinanzierten Sender WDR und Arte!
Die gleichen Sender, die sich ja sonst besonders hervortun mit ihrer angeblichen "Kultursensibilität" -was für eine Überraschung, nicht?

Das zeigt doch mit welch himmelschreiender Heuchelei die Gewaltversteher* argumentieren!
Diese offensichtlichen doppelten Standards der Kulturrelativisten, die im Grunde auf rassistischen Mustern aufbauen, sind es, die mich wirklich ankotzen!

Auf solche falschen "Freunde", die zwar vor Gewalt kriechen, aber auf Religionen spucken, wenn es für sie keine Risiken birgt, können Muslime wie Christen wie alle anderen gerne verzichten!

-
*ist nicht an Dich persönlich gerichtet, @schokoschendrezki
Dich halte ich nicht für einen "Gewaltversteher".
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Dienstag 18. September 2012, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
Bitku ne dobiva mač u ruci, već srce u grudima junaka.
wintermute
Beiträge: 1515
Registriert: Montag 20. April 2009, 19:30
Wohnort: Berlin

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von wintermute »

Salman Rushdie: 'Satanic Verses would not be published today' and would be censored to appease Islam

http://www.bbc.co.uk/news/entertainment-arts-19600879
Benutzeravatar
Mari
Beiträge: 1883
Registriert: Dienstag 13. Dezember 2011, 10:04

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Mari »

d'Artagnan » Di 18. Sep 2012, 12:26 hat geschrieben:
Und hier setzt meine Kritik an:

Wie verhält es sich, wenn Filme produziert und gezeigt werden, in denen eine "christlich-missionarische Krankenschwester ihren Glauben auslebt", indem sie mit einem Kruzifix masturbiert? Ist das nicht eine bewusste Provokation und Herabsetzung der christlichen Religion??

Da gab es keine "kritische Vorführung" mit anschließender "kritscher Diskussion".
Präsentiert wurde dieser Ausfluss einer perversen Phantasie bei den Filmfestspielen in Venedig, und dieser Dreck wurde sogar noch mit einem "Sonderpreis" geehrt...
:rolleyes:
Produzenten besagten Schundfilms waren übrigens keine hinterwäldlerischen Billigporno-Hersteller, sondern die gebührenfinanzierten Sender WDR und Arte!
Die gleichen Sender, die sich ja sonst besonders hervortun mit ihrer angeblichen "Kultursensibilität"
Das ist die Doppelmoral unserer "politisch korrekten" gleichgeschalteten öffentlichen Medien.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
Benutzeravatar
Fadamo
Beiträge: 13343
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 18:19

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Fadamo »

Jetzt wo so viel über diesen film berichtet und diskutiert wurde kann man ihn nicht verbieten.
Ich und sicher viele andere wollen diesen film auch sehen :thumbup:
Jesusfilme sind mir mitlerweile zu langweilig geworden. :D
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
wintermute
Beiträge: 1515
Registriert: Montag 20. April 2009, 19:30
Wohnort: Berlin

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von wintermute »

MG-42 » Di 18. Sep 2012, 12:12 hat geschrieben:...Das muss nicht immer falsch sein, gerade wenn es um das internationale Ansehen Deutschland geht, ...
Mir ist bisher noch keiner begegnet, der die exzessiven Zensurorgien der Deutschen in Internet und Medienprodukten positiv hervorgehoben hätte. Ablehnung ist die Regel. Deutschland wird nur sehr selten im Zusammenhang mit Rede- und Meinungsfreiheit erwähnt. Inwiefern ein solches Image vorteilhaft sein soll, erschließt sich mir nicht. Es zeigt nur einen Mangel an Feingefühl im Umgang mit Bürgerrechten und mit Nationalisten.

Und nein, Deutschland ist nicht die besondere Schneeflocke und der Krieg vor 70 Jahren ist keine annehmbare Ausrede, die Probleme nicht effizienter geregelt zu bekommen. Andere können es auch.
Benutzeravatar
MG-42
Beiträge: 3906
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 18:12
Wohnort: U.S.A.

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von MG-42 »

wintermute » Di 18. Sep 2012, 06:20 hat geschrieben:
Mir ist bisher noch keiner begegnet, der die exzessiven Zensurorgien der Deutschen in Internet und Medienprodukten positiv hervorgehoben hätte. Ablehnung ist die Regel. Deutschland wird nur sehr selten im Zusammenhang mit Rede- und Meinungsfreiheit erwähnt. Inwiefern ein solches Image vorteilhaft sein soll, erschließt sich mir nicht. Es zeigt nur einen Mangel an Feingefühl im Umgang mit Bürgerrechten und mit Nationalisten.

Und nein, Deutschland ist nicht die besondere Schneeflocke und der Krieg vor 70 Jahren ist keine annehmbare Ausrede, die Probleme nicht effizienter geregelt zu bekommen. Andere können es auch.

Vorteilhaft ist das auslaensische Medien wenig Bilder von Neonazis haben die mit Hakenkreuz Fahnen durch die Stadt spalieren. Ich persönlich bin dafür mehr Freiheit zu wagen aber ich verstehe warum am Anfang aus Angst um die Demokratie die Redefreiheit beschränkt wurde. Heutzutage ist dies aus meiner Sicht nicht mehr noetig, Holocaust leugnen, Hakenkreuz, Bekennender Kommunist als Beamter, nur zu.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20978
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

d'Artagnan » Di 18. Sep 2012, 12:26 hat geschrieben:
Exakt!
:thumbup:


Und hier setzt meine Kritik an:

Wie verhält es sich, wenn Filme produziert und gezeigt werden, in denen eine "christlich-missionarische Krankenschwester ihren Glauben auslebt", indem sie mit einem Kruzifix masturbiert? Ist das nicht eine bewusste Provokation und Herabsetzung der christlichen Religion??

Da gab es keine "kritische Vorführung" mit anschließender "kritscher Diskussion".
Präsentiert wurde dieser Ausfluss einer perversen Phantasie bei den Filmfestspielen in Venedig, und dieser Dreck wurde sogar noch mit einem "Sonderpreis" geehrt...
:rolleyes:
Produzenten besagten Schundfilms waren übrigens keine hinterwäldlerischen Billigporno-Hersteller, sondern die gebührenfinanzierten Sender WDR und Arte!
Die gleichen Sender, die sich ja sonst besonders hervortun mit ihrer angeblichen "Kultursensibilität" -was für eine Überraschung, nicht?

Das zeigt doch mit welch himmelschreiender Heuchelei die Gewaltversteher* argumentieren!
Diese offensichtlichen doppelten Standards der Kulturrelativisten, die im Grunde auf rassistischen Mustern aufbauen, sind es, die mich wirklich ankotzen!

Auf solche falschen "Freunde", die zwar vor Gewalt kriechen, aber auf Religionen spucken, wenn es für sie keine Risiken birgt, können Muslime wie Christen wie alle anderen gerne verzichten!
Die Verwendung auch sehr provokativer Darstellungsmittel für künstlerische Zwecke steht überhaupt nicht zur Diskussion. Der Unterschied zwischen einem Schundwerk wie der "Unschuld der Muslime" und einem künstlerisch anspruchsvollen Film wie UIlrich Seidls "Glaube" (oder auch Salman Rushdies Satanischen Versen) ist selbst aus den wenigen (mir) bekannten Ausschnitten und Informationen sofort ersichtlich.

Und der Anti-Intellektualismus gegen arte erinnert mich fatal an diese kleinkarierte Kreissekretärs-Rhetorik der untergegangenen DDR mit ihren "So etwas wollen unsere Werktätigen nicht sehen"-Sprüchen. Öffentliche Gelder oder Pflicht-Rundfunkgebühren sind bei wdr oder arte jedenfalls erheblich besser angelegt als etwa für den Bau von Fußballstadien.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 18. September 2012, 15:23, insgesamt 2-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
d'Artagnan
Beiträge: 3134
Registriert: Montag 23. Januar 2012, 11:21
user title: Superintendent Lookout
Wohnort: Packfreies Europa

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

schokoschendrezki hat geschrieben:
Die Verwendung auch sehr provokativer Darstellungsmittel für künstlerische Zwecke steht überhaupt nicht zur Diskussion. Der Unterschied zwischen einem Schundwerk wie der "Unschuld der Muslime" und einem künstlerisch anspruchsvollen Film wie UIlrich Seidls "Glaube" (oder auch Salman Rushdies Satanischen Versen) ist selbst aus den wenigen (mir) bekannten Ausschnitten und Informationen sofort ersichtlich.
Nö.
Es geht in beiden Elaboraten darum zu provozieren, indem eine Religion bewusst beleidigt und gezielt herabsetzt wird.

Ob die Beleidigung jetzt in bester Bild- und Tonqualität geschieht und in einer sorgsam ausgeklügelten Story daherkommt, oder in billigsten Filmschnipseln, ist vollkommen irrelevant.
Genaugenommen wirkt Hetze ja sogar umso schlimmer, je besser deren Verpackung ist!

Seine eigene ästhetische Empfindung ("künstlerischer Anspruch" geht es noch subjektiver?) als Maßstab einer Zensur machen zu wollen - das zeigt eine derart freiheitsfeindliche Einstellung, die würde tatsächlich gut in die DDR passen!
schokoschendrezki hat geschrieben: Und der Anti-Intellektualismus gegen arte erinnert mich fatal an diese kleinkarierte Kreissekretärs-Rhetorik der untergegangenen DDR mit ihren "So etwas wollen unsere Werktätigen nicht sehen"-Sprüchen. Öffentliche Gelder oder Pflicht-Rundfunkgebühren sind bei wdr oder arte jedenfalls erheblich besser angelegt als etwa für den Bau von Fußballstadien.
Sorry, aber hätten Sie mal Ihren Intellekt^^ ein wenig mehr bemüht, hätten Sie erkannt, dass es mir vor allem um den eklatanten Widerspruch ging, wonach ausgerechnet die Sender, die sich besonders "kultursensibel" gegenüber dem Islam verhalten, kulturunsensible anti-christliche Filme produzieren.

Glauben Sie im Ernst, dass Arte einen äquivalenten Film über eine mit einem Koran masturbierende Muslima drehen würde? Okay, technisch schwierig, aber darum geht es nicht.
Denen ist doch bewusst, dass in so einem Fall der Sender brennen würde, und möge der angebliche "künstlerische Anspruch" hinter solch einem Streifen noch so groß sein!

Wie bereits geschrieben:
*Applaudieren, wenn auf die Gewaltlosen gespuckt wird.
*Feiges Buckeln vor den Gewalttätigen.
Fürwahr, Kulturrelativismus ist ja so unglaublich "anspruchsvoll" und "intellektuell"!
:rolleyes:


Will man konsequent vorgehen (und das muss man in einem Rechtsstaat!), dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:

a) Alle als religonsschmähend empfundene Werke zu verbieten (bzw. nur "kritisch kommentiert" einem "kritischen Publikum" zugänglich machen, wie Sie es vorschlagen).

Oder:

b) Alle Kunstprodukte -und damit auch den letzten pöbelnden Schund- im Rahmen der Meinungsfreiheit zu ertragen.

Und da ich in einem Land der Regelung a) nicht leben möchte, bevorzuge ich b).
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Dienstag 18. September 2012, 18:00, insgesamt 2-mal geändert.
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
Bitku ne dobiva mač u ruci, već srce u grudima junaka.
Benutzeravatar
Mari
Beiträge: 1883
Registriert: Dienstag 13. Dezember 2011, 10:04

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Mari »

Fadamo » Di 18. Sep 2012, 14:09 hat geschrieben:Jetzt wo so viel über diesen film berichtet und diskutiert wurde kann man ihn nicht verbieten.
Ich und sicher viele andere wollen diesen film auch sehen :thumbup:
Jesusfilme sind mir mitlerweile zu langweilig geworden. :D
Mir hat der Trailer schon gereicht. Für den ganzen Film will ich Schmerzensgeld. :D
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
Clark

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Clark »

Mari » Di 18. Sep 2012, 18:04 hat geschrieben:
Mir hat der Trailer schon gereicht. Für den ganzen Film will ich Schmerzensgeld. :D
Gab es für den Film mit der christlich missionarischen Krankenschwester und ihrem anatomisch angepassten Holzkreuz sogar einen Trailer? :D

Ehrlich gesagt: Jegliches Machwerk, das auf den Gefühlen von religiösen Mitmenschen herumtrampelt, gehört in die Mülltonne. Auch aus dem Grund, um unnötige Provokationen einfach mal zu unterbinden.
Ist wie bei Alkohol am Steuer: auch da wird der Staat präventiv tätig. Ärgert zwar sehr viele Menschen, aber einige wenige werden davon abgehalten, andere Mitmenschen versehentlich zu schädigen.
frank heinrich

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von frank heinrich »

Krabat » Mo 17. Sep 2012, 16:16 hat geschrieben:Das kann doch alles nicht wahr sein. Jetzt werden die religiösen Gefühle von Moslems geschützt, aber Christen werden weiter munter mit Dreck beworfen. In fünf Tagen ist wieder Marsch für das Leben in Berlin. Kreuzschändungen, dreckigste religiöse Beleidigungen werden wie jedes Jahr geschehen und kein Polizist greift ein, keiner dieser Scheißdhimmipolitiker wird das verurteilen. Ein Narrenhaus sind wir geworden, ein unterwürfiges Scheißhaus, das sich Deutschland nennt.



So ist das.Wenn es einen nicht selbst betreffen und nerven würde ,wenn man für diese Verbrecher nicht noch bezahlen würde,könnte man drüber lachen.
frank heinrich

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von frank heinrich »

Clark » Di 18. Sep 2012, 17:54 hat geschrieben: Gab es für den Film mit der christlich missionarischen Krankenschwester und ihrem anatomisch angepassten Holzkreuz sogar einen Trailer? :D

Ehrlich gesagt: Jegliches Machwerk, das auf den Gefühlen von religiösen Mitmenschen herumtrampelt, gehört in die Mülltonne. Auch aus dem Grund, um unnötige Provokationen einfach mal zu unterbinden.
Ist wie bei Alkohol am Steuer: auch da wird der Staat präventiv tätig. Ärgert zwar sehr viele Menschen, aber einige wenige werden davon abgehalten, andere Mitmenschen versehentlich zu schädigen.



Also auch Rücksicht auf eventuelle Provokationen gegenüber "Nazis",Christen oder in anderem Sinne Kinderschänder? Oder was ist mit den regelmäßigen Provokationen unserer Regierung gegen ihr Volk?
Ist das in Ordnung weil es für gewisse Gruppen (sogar Mehrheiten) keine Lobby gibt.b.z.w. dort Krawalle nicht Teil der Kultur sind und die Leute zum Duckmäusern gezwungen sind?
frank heinrich

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von frank heinrich »

wintermute » Di 18. Sep 2012, 13:20 hat geschrieben:
Mir ist bisher noch keiner begegnet, der die exzessiven Zensurorgien der Deutschen in Internet und Medienprodukten positiv hervorgehoben hätte. Ablehnung ist die Regel. Deutschland wird nur sehr selten im Zusammenhang mit Rede- und Meinungsfreiheit erwähnt. Inwiefern ein solches Image vorteilhaft sein soll, erschließt sich mir nicht. Es zeigt nur einen Mangel an Feingefühl im Umgang mit Bürgerrechten und mit Nationalisten.

Und nein, Deutschland ist nicht die besondere Schneeflocke und der Krieg vor 70 Jahren ist keine annehmbare Ausrede, die Probleme nicht effizienter geregelt zu bekommen. Andere können es auch.



Ja ,da fällt mir ein: Die BRD gehört zur Spitze der Länder die regelmäßig versuchen in internationalen Organisationen wie der UN Rechte und Freiheiten einzuschränken.
Das passt so garnicht ins schön gepflegte Bild von der bunten Republik Deutschland. :D
Benutzeravatar
d'Artagnan
Beiträge: 3134
Registriert: Montag 23. Januar 2012, 11:21
user title: Superintendent Lookout
Wohnort: Packfreies Europa

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

Clark » Di 18. Sep 2012, 18:54 hat geschrieben: Gab es für den Film mit der christlich missionarischen Krankenschwester und ihrem anatomisch angepassten Holzkreuz sogar einen Trailer? :D

Ehrlich gesagt: Jegliches Machwerk, das auf den Gefühlen von religiösen Mitmenschen herumtrampelt, gehört in die Mülltonne. Auch aus dem Grund, um unnötige Provokationen einfach mal zu unterbinden.
Ist wie bei Alkohol am Steuer: auch da wird der Staat präventiv tätig. Ärgert zwar sehr viele Menschen, aber einige wenige werden davon abgehalten, andere Mitmenschen versehentlich zu schädigen.
Sire, Ihre Meinung teile ich zwar nicht, aber immerhin ist sie wenigstens konsequent und folgt dem Gleichbehandlungsgrundsatz.
Daher respektiere ich sie! :)
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
Bitku ne dobiva mač u ruci, već srce u grudima junaka.
Clark

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Clark »

frank heinrich » Di 18. Sep 2012, 19:20 hat geschrieben:



Also auch Rücksicht auf eventuelle Provokationen gegenüber "Nazis",Christen oder in anderem Sinne Kinderschänder? Oder was ist mit den regelmäßigen Provokationen unserer Regierung gegen ihr Volk?
Ist das in Ordnung weil es für gewisse Gruppen (sogar Mehrheiten) keine Lobby gibt.b.z.w. dort Krawalle nicht Teil der Kultur sind und die Leute zum Duckmäusern gezwungen sind?
Wer provoziert Sie und Ihre Nazis denn? Sind doch alles nur Tatsachenberichte.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20978
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

d'Artagnan hat geschrieben: Seine eigene ästhetische Empfindung ("künstlerischer Anspruch" geht es noch subjektiver?) als Maßstab einer Zensur machen zu wollen
Hier geht es bei "Anspruch" aber nicht um meinen persönlichen Geschmack sondern - umgekehrt - um den Anspruch des Künstlers an sich selbst, an sein Werk und an sein Publikum. Und der ist sowohl bei Rushdie als auch bei Seidl zweifelsfrei vorhanden und bei den Machern des Schmähvideos eben nicht. Völlig unabhängig von der Frage, ob dieser Anspruch tatsächlich auch eingelöst wird oder nicht und von der Frage des technschen und/oder künstlerischen Niveaus.

Einem Sender wie arte zu unterstellen, einen Beitrag, der potenziell Probleme mit Christen hervorruft zu senden, einen potenziell islamkritischen jedoch nicht, ist ein ziemlich starker Vorwurf und sollte schon irgendwie belegt werden.

Die Verfilmung des Persepolis-Comics etwa, die zu etlichen Drohungen von seiten islamischer Länder führte, wurde mehrfach auf arte gezeigt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
d'Artagnan
Beiträge: 3134
Registriert: Montag 23. Januar 2012, 11:21
user title: Superintendent Lookout
Wohnort: Packfreies Europa

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

schokoschendrezki » Di 18. Sep 2012, 20:16 hat geschrieben:
Hier geht es bei "Anspruch" aber nicht um meinen persönlichen Geschmack sondern - umgekehrt - um den Anspruch des Künstlers an sich selbst, an sein Werk und an sein Publikum. Und der ist sowohl bei Rushdie als auch bei Seidl zweifelsfrei vorhanden und bei den Machern des Schmähvideos eben nicht. Völlig unabhängig von der Frage, ob dieser Anspruch tatsächlich auch eingelöst wird oder nicht und von der Frage des technschen und/oder künstlerischen Niveaus.
Aha, und wie will man das denn bitte messen?
Das liegt doch vollkommen im Auge des Betrachters. Der Autor wird immer eine Begründung finden bzw. einen Anspruch konstruieren. Selbst die Schauspieler im Streifen des Anstoßes denken wahrscheinlich sie hätten eine künstlerisch anspruchsvolle Leistung abgeliefert...

Wenn ein "Künstler" in einem Theater ein Kreuz in eine Flasche steckt und in selbige hinein uriniert, dann soll da irgendwo ein "Anspruch" ans Publikum stecken?
Oder wenn ein Typ einen gekreuzigten Frosch ausstellt?
:?:

All diesen "Künstlern" gemeinsam ist, dass es ihnen zuvorderst ums Verletzen von Gefühlen von Menschen geht, deren Überzeugung sie selbst nicht verstehen und nicht teilen können.

Obwohl ich für die Lösung b) (Toleranz) plädiere halte ich von dieser Art "Künstler" persönlich wenig bis nichts. Denn religiöse Überzeugungen sind nun mal Herzens- und nicht Kopfangelegenheiten.
Diese menschliche "Schwäche" lässt sich halt bestens ausnutzen um billig verletzende Witze machen zu können und Gefühle von Menschen in den Schmutz zu ziehen, denen man sich überlegen fühlt. Seidl fühlt sich ganz sicher nicht als Christ. Und der Flaschenpisser auch nicht.
Zu solchen Aktionen braucht es auch keinen großen Intellekt, nur eine Menge Arroganz, sowie Respekt- und Gewissenlosigkeit.

Da es keine objektiven Wahrheiten in Herzensangelegenheiten gibt kann man -meiner Meinung nach- auch keine roten Linien definieren, ohne dass diese Definition die eigenen persönlichen Ansichten widerspiegeln.

Vielleicht ein Beispiel?
Dürfte der Film Submission" Ihrer Meinung nach die Zensoren passieren, oder müsste auch dieser Film indiziert werden?
Und wie würden Sie Ihre Entscheidung begründen?
Einem Sender wie arte zu unterstellen, einen Beitrag, der potenziell Probleme mit Christen hervorruft zu senden, einen potenziell islamkritischen jedoch nicht, ist ein ziemlich starker Vorwurf und sollte schon irgendwie belegt werden.
Es war zwar sehr polemisch formuliert, aber es war eine ernstgemeinte Frage an Sie:

Glauben Sie (...), dass Arte einen äquivalenten Film über eine mit einem Koran masturbierende Muslima drehen würde?
Ich halte es für völlig undenkbar, und liefere Ihnen gerne als Indiz für meine These die Tatsache, dass der Film "Submission" bislang auf Arte nicht gezeigt wurde und wohl auch niemals werden wird, obwohl er immerhin zur Ermordung seines Regisseurs geführt hat und vom Stil her durchaus in die "Kurzschluss"-Reihe von Arte passen würde.
Man lässt die Finger davon...

schokoschendrezki hat geschrieben:Die Verfilmung des Persepolis-Comics etwa, die zu etlichen Drohungen von seiten islamischer Länder führte, wurde mehrfach auf arte gezeigt.
Stimmt, den Film habe ich sogar gesehen und bin begeistert von ihm! :thumbup:
Kann aber beim besten Willen nicht verstehen, warum Islamisten was dagegen hatten -außer, dass er sich halt für freiheitliche Werte einsetzt und eine Provokation gegen das iranische Mullah-Regime darstellt.
Der Film ist zwar melancholisch, vermittelt aber eine tiefe menschenfreundliche Botschaft und ganz sicher keine blasphemische.
Also kein Vergleich zu Seidls Intellektuellenporno.
Jedenfalls nach meinem persönlichen künstlerischen Anspruchsdenken.

De gustibus non est disputantum - lassen wir also besser die Finger von Zensur!
:)
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Dienstag 18. September 2012, 21:14, insgesamt 2-mal geändert.
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
Bitku ne dobiva mač u ruci, već srce u grudima junaka.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von DarkLightbringer »

Hisbollah-Chief Nasrallah droht USA und Welt

Anhänger der Hisbollah, der Amal-Partei und Assads haben in Beirut demonstriert - allerdings friedlich, lediglich kleine US-Flaggen wurden traditionsbewußt verbrannt.

Terroristenführer Hassan Nasrallah, der nur selten öffentlich auftritt, drohte indessen unverhohlen:
Er forderte von den USA, Gesetze zu erlassen, die die Beleidigung des Propheten und des Korans verhindern, und drohte, dass die Veröffentlichung des Filmes in ganzer Länge „weltweit ein sehr, sehr schlimmes Nachspiel“ haben werde.
In einigen Stadtvierteln schützte libanesisches Militär Fast Food-Restaurants, teils mit aufgefahrenen Panzern.

Ist das nun die organisierte Konterrevolution zum Arabischen Frühling ?

Die Regierungen von Bangladesch, Pakistan blockierten den Zugang zu You Tube. Google sperrte in einigen Ländern als Eigentümer der Plattform das Video.

http://taz.de/Friedlicher-Protest-im-Libanon/!101920/
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

DarkLightbringer » Mi 19. Sep 2012, 04:13 hat geschrieben:
Ist das nun die organisierte Konterrevolution zum Arabischen Frühling ?
Nee Dark.

Den von demokratischen Jugendbewegungen getragenen "arabischen Frühling" gabs eh nur in den feuchten Träumen westlicher Medien, den Foren-Pikants, den Grünen und der Westerwelles. (Klar, ne Handvoll internetaffine Studenten und Intellektuelle gabs und gibts da auch. Aber das war immer eine verschwindende Minderheit)

Es war von Anfang an eine Gegenbewegung zu den militärdiktatorischen Regimes der Levante. In der Masse getragen vom einfachen, religiösen Volk, gestützt und getrieben durch islamistische Organistationen wie beispielsweise den Muslimbrüdern in Ägypten.

Es sit nix weiter als die Manifestierung dessen, was damals begann.

Alle die das von Anfang an so sagten, wurden als Griesgram und Dummköpfe abgetan. Aber jeder der sich wenigstens ein bisschen in der arabischen Welt auskennt, weiß, dass die Phantastereien westlich freiheitlicher Gesellschaftsordnungen im arabischen Raum noch sehr sehr langfristig keine Realität werden.
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Interessante und artverwandte News aus Frankreich:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 95470.html
Muninn

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Muninn »

Würde es sich bei diesem Filmchen um ein antijüdisches Machwerk handeln dann wäre es schon längst verboten...
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

Gestern wurde gezeigt, wie die Protestierenden Muslime die Bibel zerrissen und öffentlich verbrannten. Man kann von Glück reden, dass die Christen zivilisiert auf solche Provokationen reagieren und diese Vorfälle einfach ignorieren.
Zuletzt geändert von Gutmensch am Mittwoch 19. September 2012, 09:12, insgesamt 1-mal geändert.
the NSA is watching you! :D
Muninn

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Muninn »

Gutmensch » Mi 19. Sep 2012, 08:12 hat geschrieben:Gestern wurde gezeigt, wie die Protestierenden Muslime die Bibel zerrissen und öffentlich verbrannten. Man kann von Glück reden, dass die Christen zivilisiert auf solche Provokationen reagieren und diese Vorfälle einfach ignorieren.

Eigentlich ist Muslimen auch die Bibel heilig.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

Muninn » Mi 19. Sep 2012, 09:16 hat geschrieben:

Eigentlich ist Muslimen auch die Bibel heilig.
Trotzdem haben sie gestern die Bibel vor Kameras zerrissen und öffentlich verbrannt.
the NSA is watching you! :D
Muninn

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Muninn »

Gutmensch » Mi 19. Sep 2012, 08:20 hat geschrieben:
Trotzdem haben sie gestern die Bibel vor Kameras zerrissen und öffentlich verbrannt.

Deppen sind unter allen Menschen zu finden. Und wer ist "sie"?
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

Muninn » Mi 19. Sep 2012, 09:24 hat geschrieben:

Deppen sind unter allen Menschen zu finden. Und wer ist "sie"?
Das waren muslimische Demonstranten. Was glauben Sie wäre eine geeignete Reaktion auf die Verbrennung von Bibeln?
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Gutmensch » Mi 19. Sep 2012, 09:20 hat geschrieben:
Trotzdem haben sie gestern die Bibel vor Kameras zerrissen und öffentlich verbrannt.
Das darfst Du nicht so eng sehen. Die armen Menschen dort unten werden vom Westen unterdrückt. Außerdem herrscht in deren Ländern ein so arges Wohlstandsgefälle mit einhergehendem Bildungsmangel, dass sie sich leicht von Hasspredigern verführen und aufstacheln lassen.

Wir sollten das als kulturelle Eigenheit akzeptieren, humanitäre Hilfe leisten und Claudia Roth, Guido Westerwelle und Tarel Al Wazir als Nation-Buliding-Consultans entsenden.

Wenn dort Wohlstand, Friede und blühende Landschaften eingekehrt sind, werden auch Hisbollha und Muslimbrüder in Ägypten freudig das rote Band bei der Eröffnung christlicher Kirchen durchschneiden und die Christen in ihren multikulturellen Ländern mit offenen Armen empfangen.

:)
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Gutmensch » Mi 19. Sep 2012, 09:36 hat geschrieben:
Das waren muslimische Demonstranten. Was glauben Sie wäre eine geeignete Reaktion auf die Verbrennung von Bibeln?
Verständnis und ein Verbot von Bibeln in Deutschland.

:)
Zuletzt geändert von Athos am Mittwoch 19. September 2012, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

Athos » Mi 19. Sep 2012, 09:37 hat geschrieben:
Das darfst Du nicht so eng sehen. Die armen Menschen dort unten werden vom Westen unterdrückt. Außerdem herrscht in deren Ländern ein so arges Wohlstandsgefälle mit einhergehendem Bildungsmangel, dass sie sich leicht von Hasspredigern verführen und aufstacheln lassen.

Wir sollten das als kulturelle Eigenheit akzeptieren, humanitäre Hilfe leisten und Claudia Roth, Guido Westerwelle und Tarel Al Wazir als Nation-Buliding-Consultans entsenden.

Wenn dort Wohlstand, Friede und blühende Landschaften eingekehrt sind, werden auch Hisbollha und Muslimbrüder in Ägypten freudig das rote Band bei der Eröffnung christlicher Kirchen durchschneiden und die Christen in ihren multikulturellen Ländern mit offenen Armen empfangen.

:)

Wir sollten mehr Verständnis aufbringen und endlich Toleranz lernen. Dazu gehört es auch, dass wir Filme verbieten, die Menschen anderer Länder nicht gefallen und dass wir es zulassen wenn unsere Botschaften, Bibeln und Fahnen, samt Botschaftern verbrannt und getötet werden. Wir sollten nicht so egoistisch sein. :D
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Gutmensch » Mi 19. Sep 2012, 09:41 hat geschrieben:

Wir sollten mehr Verständnis aufbringen und endlich Toleranz lernen. Dazu gehört es auch, dass wir Filme verbieten, die Menschen anderer Länder nicht gefallen und dass wir es zulassen wenn unsere Botschaften, Bibeln und Fahnen, samt Botschaftern verbrannt und getötet werden. Wir sollten nicht so egoistisch sein. :D
Nachdem unsere hochgeschätzte und auf das Wohl des deutschen Volkes vereidigte FDJ-Funktionärin a.D. und amtierende Bundeskanzlerin ja schon die Säuglingsbeschneidung, das Verbot des Mohammedvideos und die Übernahme sämtlicher Staatsschulden aller Eurozonenländer quasi im Alleingang durchgewunken hat, sollte es ihr doch auch ein leichtes sein, Bibeln, christliche Kirchenbauten in Sichtweite von Moscheen und sonntägliches Kirchengeläut zu untersagen. Dass diese permanenten und unerträglichen Provokationen unseren strenggläubigen "deutschen" Mitbürgern muslimischen Glaubens kaum zumutbar sind, liegt doch auf der Hand.

Denn auch die Religions- hat, wie die Meinungsfreiheit, ihre Schranken. Nicht wahr. Sagt unsere Bundeskanzlerin. Und unser Bundesinnenminister.

:)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20978
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

d'Artagnan hat geschrieben: Vielleicht ein Beispiel?
Dürfte der Film Submission" Ihrer Meinung nach die Zensoren passieren, oder müsste auch dieser Film indiziert werden?
Und wie würden Sie Ihre Entscheidung begründen?
Ich habe mich auch bezüglich "Unschuld der Muslime" keineswegs für Zensur und Indizierung ausgesprochen sondern für eine Aufführungspraxis, die dem rein provokatorischen und nicht künstlerisch intendierten Charakter des Films entspricht. Just heute früh habe ich Minister Friedrichs hilflose Versuche im Radio gehört, den Paragraph 166 des Strafgesetzbuchs auf den Film anzuwenden und dies hat mich in meiner Meinung nur bestärkt. Die Unterscheidung zwischen einer künstlerischen Intention und einer auf Skandal gerichteten Provokation mag schwierig und zuweilen nicht möglich sein. Bei "Unschuld der Muslime" steht letzteres aber außer Zweifel. Das ist aus den Distanzierungen der beteiligten Schauspieler und ihren Begründungen ablesbar aber auch aus sehr bezeichnenden Details wie dem, dass aus den Kreisen der Macher das Gerücht gestreut wurde, als Sponsoren hätten sich "100 reiche Juden" beteiligt. Zurecht wurde darauf hingewiesen, dass man das Provokative der Macher u.a. an der Bereitschaft erkenne, eben auch antisemitische Klischees aufzugreifen, wenn es dem Anheizen dient.

Und damit wären wir auch bei Theo van Gogh, der nicht nur Moslems als Ziegenficker bezeichnete sondern eben auch die Vermutung äußerte, jüdische Regisseure würden beim sexuellen Höhepunkt "Auschwitz Auschwitz" schreien. Der Film "Submission" fand vermutlich keine angemessene Aufführungspraxis. Denn die tragische Ermordung van Goghs führte nicht zu einer Debatte über Unterdrückung und Gewalt im Namen von Religionen sondern zu den ganzen Diskussionen vorbei am Problem um Leitkultur, Einwanderung und Assimilation, obwohl jedermann wissen konnte, dass der Mörder in den Niederlanden geboren wurde und fließend niederländisch sprach. Ich würde die Ausstrahlung von "Submission" ebenso wie von "Unschuld der Moslems" in einem kritisch-kommentierten Kontext, der die Widersprüchlichkeiten in den Motiven der Macher nicht außen vor lässt in einem öffentlich-rechtlichem Sender befürworten.

Nochmal: Die Grenze zwischen der Verwendung provokativer und verstörender Mittel zu künstlerischem Zweck und zu politischer Hetze sind nicht einfach zu ziehen und schon gar nicht durch Paragraphen festlegbar. Das kann nur die öffentliche Meinung, die Leser, Zuschauers etc. in Form eines offenen Diskurses herausfinden. Bei einer Filmlegende wie Emir Kusturica beispielsweise, der sich 2005 serbisch-orhtodox taufen ließ und in einigen Fragen eine ziemlich nationalistische Haltung einnimmt, könnte ich mir relativ gut vorstellen, dass die Überschreitung einer solchen Grenze sehr wohl von der Öffentlichkeit wahrnehmbar und entscheidbar wäre. Die Ernennung des im Februar verstorbenen rechtsextremistischen, antisemitischen ungarischen Regisseurs und Schriftstellers István Csurka zum Leiter des Budapester "Neuen Theaters" hat die öffentlichkeit erfolgreich verhindert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Bukowski

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Bukowski »

Verbieten?

Das Theaterstück "Golghata Picnic"
http://www.welt.de/kultur/article138309 ... tueck.html

die Titanic Karikatur mit dem vollgepinkelten Papst

der Aktionskünstler Herman Nitsch


Arno Schmidt (1956!)
http://de.wikipedia.org/wiki/Seelandsch ... fverfahren


:|

In etlichen islamischen Staaten laufen im öffentlichen TV, im Staatsfernsehen, auch im Kinderfunk - diese Hetzfilme gegen Juden rauf und runter. :|

gibt es eigentlich auch in anderen Ländern inzwischen Gruppen, die den "Innocence of Muslims" zeigen wollen?
er ist ja erst 1 mal in voller Länge vorgeführt worden - somit wäre Deutschland in einer exponierten Rolle.

http://de.wikipedia.org/wiki/Innocence_of_Muslims
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20978
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

Man könnte ja mal die umgekehrte Fragestellung diskutieren: Welche Werke sollte man zur Pflichtlektüre machen. Mein Kandidat Nummer Eins wäre Amartya Sen: Die Identitätsfalle. Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt.

Aus der Zusammenfassung:
Gibt es einen "Krieg der Kulturen" zwischen dem Westen und dem Islam? Die einen sagen, wir sind bereits mitten in diesem Krieg, die anderen hoffen, den Konflikt durch einen Dialog der Kulturen entschärfen zu können. Amartya Sen zeigt in seinem Buch, dass die falsche Illusion einer einzigen Identität diesen "Krieg der Kulturen" konstruiert und zugleich fatal vorantreibt. Während die Welt zunehmend aufgeteilt wird in Blöcke aus Religionen, Kulturen oder Zivilisationen, geraten uns andere Faktoren des menschlichen Daseins wie Klasse, Geschlecht, Bildung, Beruf, Sprache, Kunst, Wissenschaft, Moral oder Politik immer mehr aus dem Blick. Globale Bemühungen, der eskalierenden Gewalt Einhalt zu gebieten, scheitern zudem an einer Konzeptlosigkeit, die das direkte Resultat dieser undifferenzierten und eindimensionalen Konstruktion von Identität ist. Wenn die Beziehungen zwischen menschlichen Individuen auf einen "Krieg der Kulturen" reduziert werden, dann schnappt die "Identitätsfalle" zu. Menschen, die eine Fülle von Identitätsmerkmalen haben, werden auf ein einziges reduziert und verschwinden in kleinen übersichtlichen Schubladen. Das Geschäft der Fundamentalisten besteht in dieser Miniaturisierung menschlicher Existenz, mit der alle Ideologie der Gewalt ihren Anfang nimmt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45941
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Cobra9 »

Gutmensch » Mi 19. Sep 2012, 09:36 hat geschrieben:
Das waren muslimische Demonstranten. Was glauben Sie wäre eine geeignete Reaktion auf die Verbrennung von Bibeln?
Toleranz für soviel Blödheit. Würde ich aber von der islamischen Seite erwarten. Allerdings ist man eben dort etwas zu hitzig um solchen Mist wie das Video einfach nicht zu beachten.

Sorry Leute aber nen Glaubenskrieg wegen Videos, Zeitungsartikeln oder ähnlichem ?

Finde ich falsch.
Antworten