Sammelstrang: Eurokrise

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Garfield335 » Do 26. Jul 2012, 09:36 hat geschrieben:Ich möchte das Forenteilnehmer, meine Idee analysieren und kritisieren :) Es ist nur eine Idee, weiss nicht op sowas genauso funktionnieren kann. :?:
Zum einen ist es nicht Aufgabe der EZB Staatsanleihen zu kaufen.
Es ist somit nicht Aufgabe der EZB Staatsdefizite zu finanzieren.
Es ist auch nicht Aufgabe der EZB die Finanzierungskosten der Staaten festzulegen.

Zum anderen stellt sich die Frage, wie die EZB den Ankauf von Anleihen (in unbegrenzter Höhe) finanzieren soll.
Das heißt somit, nichts anderes, als weiteres (unbegrenztes) Einschießen (Drucken) von Geld.
Mit entsprechenden Konsequenzen für die Währung. Für Binnenwert und Außenwert.
Das widerspricht aber der Aufgabe der EZB. Die Stabilität und das Hüten Ihrer Währung.

Und die Verabschiedung vom letzten Rest Ihrer Unabhängigkeit.

mfg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von garfield335 »

Skull » Do 26. Jul 2012, 11:10 hat geschrieben:Zum einen ist es nicht Aufgabe der EZB Staatsanleihen zu kaufen.
Es ist somit nicht Aufgabe der EZB Staatsdefizite zu finanzieren.
Es ist auch nicht Aufgabe der EZB die Finanzierungskosten der Staaten festzulegen.

Zum anderen stellt sich die Frage, wie die EZB den Ankauf von Anleihen (in unbegrenzter Höhe) finanzieren soll.
Das heißt somit, nichts anderes, als weiteres (unbegrenztes) Einschießen (Drucken) von Geld.
Mit entsprechenden Konsequenzen für die Währung. Für Binnenwert und Außenwert.
Das widerspricht aber der Aufgabe der EZB. Die Stabilität und das Hüten Ihrer Währung.

Und die Verabschiedung vom letzten Rest Ihrer Unabhängigkeit.

mfg
Das weiss ich ja alles, nur würde das die Märkte beruhigen. In den UK und USA werden die Staatsfinanzen auch durch die Notenpresse beglichen.
Die Schweiz hält ihren Franken kurz durch die Notenpresse niedrig.
Zuletzt geändert von garfield335 am Donnerstag 26. Juli 2012, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Garfield335 » Do 26. Jul 2012, 10:17 hat geschrieben:Das weiss ich ja alles
Dann verstehe ich Deine Fragen an die Forumsgemeinde nicht.
Garfield335 » Do 26. Jul 2012, 10:17 hat geschrieben:nur würde das die Märkte beruhigen.
"Nur" würde das die Märkte beruhigen ?
Ich glaube nicht einmal, das das die Märkte beruhigen würde.

Die EZB kann aber nicht entgegen Ihrer eigenen Aufgabe handeln.
Ob bei solch (Deinen) Vorschlägen überhaupt noch jemand Vertrauen in die EZB,
oder aber in die Politik hätte, ist eine weitere Frage.
Garfield335 » Do 26. Jul 2012, 10:17 hat geschrieben:In den UK und USA werden die Staatsfinanzen auch durch die Notenpresse beglichen.
Die Schweiz hält ihren Franken kurz durch die Notenpresse niedrig.
und ?

Ist nicht gerade das kurzfristige "Drucken von Geld" seitens der Notenbanken bei jeder Krise
(also in den letzten 20 Jahren) eine weitere Ursache der Probleme ?

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

http://wirtschaft.t-online.de/griechenl ... 9800/index

Es erübrigt sich wohl jeglicher Kommentar .
WAS eigentlich ist das Privileg des *Familien-zuschusses* ??? :? :cool:
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Muninn »

Skull » Do 26. Jul 2012, 07:22 hat geschrieben:Manche Vergleiche halte ich für völlig daneben.

Inkompetenz und Verbrechen sind ein Unterschied. Totalitäre Staaten und die Bundesrepublik ebenfalls.

Aber was würden Deine (in Deiner Phantasie erfolgreich angestrebten) Prozesse an der IST Situation ändern ?

mlg
Insolvenzverschleppung, Veruntreuung von Steuergeld, Meineid sind keinen strafwürdigen Vergehen? Man kann sich nicht in jedem Fall auf Dummheit berufen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Muninn » Do 26. Jul 2012, 11:03 hat geschrieben: Insolvenzverschleppung, Veruntreuung von Steuergeld, Meineid sind keinen strafwürdigen Vergehen?
Dann stelle doch DU endlich (D)einen Strafantrag. Und gut ist.


Skull » Do 26. Jul 2012, 10:10 hat geschrieben: Zum einen ist es nicht Aufgabe der EZB Staatsanleihen zu kaufen.
Es ist somit nicht Aufgabe der EZB Staatsdefizite zu finanzieren.
Es ist auch nicht Aufgabe der EZB die Finanzierungskosten der Staaten festzulegen.
Dazu passt übrigens gerade folgende Meldung:

12:11 26Jul12
RTRS-DRAGHI (EZB) - DIE EZB STEHT INNERHALB IHRES MANDATS BEREIT, ALLES ZUM ERHALT DES EUROS ZU TUN


==> eben innerhalb Ihres Mandats.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

Skull » Do 26. Jul 2012, 11:15 hat geschrieben:Dann stelle doch DU endlich (D)einen Strafantrag. Und gut ist.



Dazu passt übrigens gerade folgende Meldung:

12:11 26Jul12
RTRS-DRAGHI (EZB) - DIE EZB STEHT INNERHALB IHRES MANDATS BEREIT, ALLES ZUM ERHALT DES EUROS ZU TUN


==> eben innerhalb Ihres Mandats.

mfg
@Skull : Du bist Dir also WIRKLICH SICHER, dass es NICHT die Aufgabe der EZB ist, Staatsanleihen zu kaufen, Staatsdefizite zu finanzieren und die Finanzierungskosten der Staaten festzulegen ... SONDERN im * Rahmen ihres Mandates * ( übrigens gesetzlich festgelegt ) zu agieren ?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 11:39 hat geschrieben:@Skull : Du bist Dir also WIRKLICH SICHER, dass es NICHT die Aufgabe der EZB ist, Staatsanleihen zu kaufen, Staatsdefizite zu finanzieren und die Finanzierungskosten der Staaten festzulegen
Ja. Da bin ich mir ganz sicher.





Mir ist dabei auch egal, ob die Politik das (im Moment) anders sieht, und sich Notenbanken zum Teil "vergewaltigen" lassen.

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EZB gibt den Märkten wieder Hoffnung

Beitrag von DCWorld »

Die Staaten sind an ihre Grenzen gestoßen. Sie können dem eigenen Volk keine Lasten mehr zumuten. Da Staaten nicht in der Lage sind Geld zu drucken, ist die Zentralbank die letzte Instanz, um noch retten, was nicht zu retten ist. Jedenfalls für den Schein wird es noch einmal eine wuchtige Reaktion geben, die einen Hauch von Rettung signalisiert.

Sowohl die FED Führung, Bernanke, als auch der EZB Chef Draghi haben klargestellt, dass sie mit allen verfügbaren Mitteln eingreifen werden, sofern der Markt das erfordere. Sie lassen keinen Zweifel an ihrer Absicht, auch ihren letzten Schuss zu vergeuden. Die Anleger hoffen, dass die letzte Kugel trifft, doch Hoffnung ist ein schlechter Begleiter.

Zentralbanken: Der Finger am Abzug
Quelle: http://www.start-trading.de/blog/2012/0 ... -am-abzug/
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

@Skull : Dann vermute ich mal, wir gehen kondom in der Feststellung, dass die EZB nicht EINE EINZIGE griechische Staatsanleihe hätte kaufen dürfen, ( mit welchen sie reichlichst *eingedeckt* ist ),
...und somit schlicht STRAFTATEN begeht.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 15:24 hat geschrieben:@Skull : Dann vermute ich mal, wir gehen kondom in der Feststellung, dass die EZB nicht EINE EINZIGE griechische Staatsanleihe hätte kaufen dürfen, ( mit welchen sie reichlichst *eingedeckt* ist )
Ja.
EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 15:24 hat geschrieben:...und somit schlicht STRAFTATEN begeht.
Nein.

Aber klage doch DU. Dann ist Ruhe.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

@Skull : Gesetzesbruch ist also KEINE Straftat ?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 15:58 hat geschrieben:@Skull : Gesetzesbruch ist also KEINE Straftat ?
Ich weiß nicht, was dieses Spiel soll.

Wenn es eine Straftat wäre, hätte wohl schon jemand erfolgreich geklagt. Oder nicht ?
Ich fühle mich jedenfalls nicht zum Juristen berufen.

Klage DU doch einfach, dann wirst Du sehen, was ist.

Dieses ganze "Rumgeheule" (steinigt sie...bringt sie vor Gericht...Köpfe müssen rollen...) bringt doch nichts.
Da kann man sich vielleicht mit "auskotzen", aber ansonsten...

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Kleine (erwartete?) Kehrtwende: Es war das Signal, auf das die Anleger lange gewartet haben. Die Europäische Zentralbank wolle "alles Erforderliche tun, um den Euro zu erhalten", verspricht ihr Chef Mario Draghi. Im Klartext heißt das: Die Notenbank will Staatsanleihen pleitebedrohter Länder aufkaufen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 46608.html

Das dürfte Angie aber gar nicht gefallen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

Es ist kein SPIEL, sondern SCHLUSSFOLGERICHTIG !

SCHLUSSFOLGERICHTIG ist auch, dass entsprechendes Gesetz erst gar nicht hätte etabliert werden sollen, wenn es doch eh gebrochen wird.
Ferner bin ich mir recht sicher, dass sich gegen diese Art + Weise der EZB schon etliche zur Wehr setzen ....

Und DU mein lieber, scheinst Dein Fähnchen auch generell DAHIN zu wenden, aus welcher Richtung der Wind bläst . Hättest Du wenigstens noch ´ne Yacht in Griechenland od. ein Haus, wäre diese Argumentationsweise ( wenn auch nur halbwegs ) , verständlich.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

@Skull : Und wie Du schon ganz richtig anmerkst : * Man dient für Lohn, und liebt sich für Geschenke .... * ...grins :D
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

@Skull : IST Gesetzesbruch nun eine STRAFTAT oder ist es NICHT ?? :?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 16:13 hat geschrieben:Und DU mein lieber, scheinst Dein Fähnchen auch generell DAHIN zu wenden, aus welcher Richtung der Wind bläst
Nein. Mitnichten.

Und jetzt spiele ohne mich Dein Spiel.

mlg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

IST GESETZESBRUCH eine STRAFTAT oder ist es NICHT ?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

frems » Do 26. Jul 2012, 16:07 hat geschrieben:Kleine (erwartete?) Kehrtwende: Es war das Signal, auf das die Anleger lange gewartet haben. Die Europäische Zentralbank wolle "alles Erforderliche tun, um den Euro zu erhalten", verspricht ihr Chef Mario Draghi. Im Klartext heißt das: Die Notenbank will Staatsanleihen pleitebedrohter Länder aufkaufen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 46608.html

Das dürfte Angie aber gar nicht gefallen.
Die EZB ist leider offensichtlich die letzte Instanz, die überhaupt noch handlungsfähig ist. Der Rest gleicht einem aufgeschreckten Hühnerhaufen, kopflos, planlos, effektlos.

In dieser Eurokrise hat sich die Inkompetenz der EU-Politik geradezu herauskristallisiert. Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen, statt koordiniert zu handeln, laufen alle auseinander.

Hinzu kommt die fehlende Einsicht der Politik, dass die Schulden einiger Länder nicht mehr tragfähig sind. Der private Kapitalmarkt hat das Vertrauen verloren. Die Schulden müssen abgebaut werden und das geht eben nicht nur über Wachstum, vorallem in einer Rezession nicht.

Offensichtlich kapiert man das weder in Italien, noch in Deutschland. Was bleibt dann noch übrig? Richtig, die Notenpresse. Und die wird besonders diejenigen treffen, die sich vor höheren Inflationsraten nicht schützen können, darunter ganz normale Arbeitnehmer.

Hinzu kommt die Erpressbarkeit innerhalb der Währungsunion, in der notorische Defizitsünder sich von anderen Staaten bequem aus dem Dreck ziehen lassen. Außerdem läuft man Gefahr das der Euro zu einer Weichwährung wird, die Stabilitätsunion zu einer Inflationsunion.
Zuletzt geändert von Kibuka am Donnerstag 26. Juli 2012, 18:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dampflok94 »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 17:22 hat geschrieben:IST GESETZESBRUCH eine STRAFTAT oder ist es NICHT ?
Manchmal ja, manchmal nein!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

FALSCH . Im Falle EZB FALSCH. Die EZB kauft ( mit Geld, welches ihr nicht gehört ) Staatsanleihen von Pleitestaaten, welche sie NIE wieder bekommen wird.

WEM gehört das Geld ? Dem europäischen Steuerbürger, also Dir und mir . WEM hilft der Aufkauf dieser Staatsanleihen ? DEN Ländern, welche sie ausgegeben haben. ( Wenn es denn mal helfen würde ) . WEM hilft sie nicht ? Dir und mir . Ich habe die EZB NICHT darum gebeten, meine Kohle *ganz speziell* einem Land hinterher zu werfen, welches sich die Aufnahme in den Währungsverbund defintiv ERSTUNKEN UND ERLOGEN hat, also gar nicht drin sein dürfte.

Und @Skull : Ich bedanke mich für Deine Antwort, und kann mit Sicherheit konstatieren, dass Du bestimmt k (ein) Feigling bist und k (ein) Dummbeutel ... :D

...und von der Inflation ( welche ein paar Monate später hinterher kommt ) , mal gänzlich abgesehen. WARUM eigentlich wertet Moody´s uns ab , ...etwa deswegen, weil wir so grossartige Kerlchen sind in Germany ? Moody´s hat RECHT !
Zuletzt geändert von EarlGreyxx am Donnerstag 26. Juli 2012, 19:44, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

Und die *Erpressbarkeit* ....stinkt mir allerdings auch gewaltig und ( auch ) deswegen bin ich der Ansicht, dass die Griechen so schnell wie nur möglich aus dem Währungsverbund zu verschwinden haben .
Aber mal schaun, vielleicht steht der nächste Erpresser ja schon Gewehr bei Fuss .....
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von TheTank »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 15:58 hat geschrieben:@Skull : Gesetzesbruch ist also KEINE Straftat ?
Die Zentralbank hat keine griechischen Staatsanleihen "gekauft", sie hat sie nur als Sicherheit von Banken akzeptiert. Infolgedessen ist dieser Anteil an den griechischen Staatsschulden auch vom Schuldenschnitt ausgenommen worden.
Kein Rechtsbruch, aber ein sehr ungewöhnliches Verfahren. Deswegen wird so etwas mit der Einführung des ESM auch abgeschafft.
War eine Notlösung, um Griechenland nicht sofort Pleite gehen zu lassen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von EarlGreyxx »

@TheTank : Schon klar, sie hat sie *akzeptiert* , weil sie dieselben direkt nicht kaufen DARF.
...( hüstel ) .
Manchmal kann ich gar net so viel essen .... :D
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Calvadorius »

In dem Moment, da die EZB keine Stattsanleihen eines Maastrichtmitglieds mehr als Sicherheit akzeptiert, ist dieses pleite.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von TheTank »

Calvadorius » Do 26. Jul 2012, 22:08 hat geschrieben:In dem Moment, da die EZB keine Stattsanleihen eines Maastrichtmitglieds mehr als Sicherheit akzeptiert, ist dieses pleite.
Das war ja das Problem. Die EZB darf eigentlich nur erstklassige Schuldtitel als Sicherheit akzeptieren.
Die Bewertung der Rating-Agenturen sagten natürlich etwas anderes.
Siehe auch hier: http://www.deutsche-mittelstands-nachri ... /03/39359/
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Calvadorius »

So lange Europa auf die Hilfe des IWF baut, Griechenland zu retten, ist es auch (zumindest moralisch) verpflichtet, griechische Staatsanleihen als Sicherheit zu akzeptieren.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von TheTank »

Calvadorius » Do 26. Jul 2012, 22:55 hat geschrieben:So lange Europa auf die Hilfe des IWF baut, Griechenland zu retten, ist es auch (zumindest moralisch) verpflichtet, griechische Staatsanleihen als Sicherheit zu akzeptieren.
Die Euro-Gruppe ist nicht Europa. Und die EZB hat eigentlich andere Ziele und Probleme.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Calvadorius »

Man kann das Eine nicht vom Anderen trennen.
Tatsächlich bilden Maastricht und Schengen den Kern Europas, das heißt natürlich des politischen Europas (der EU).
Die EZB kann ihre Ziele nur einhalten, wenn die politischen Vorgaben passen, auf der anderen Seite kann sie auch schlecht politische Ziele torpedieren, indem sie stur bloß Stabilitätsregeln befolgt.
Es wäre auch naiv anzunehmen, daß die Gespräche der Teilnehmer der Troika bloß mit Griechenland stattfänden, und nicht auch untereinander.
Damit meine ich, daß man getrost annehmen kann, daß die Bedingungen, zu denen die Troika zusammenarbeitet, das eine oder andere Reglement beinhaltet, das auch das Verhalten der EZB betrifft.
ZB. die Akzeptanz Griechischer Staatsanleihen.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von TheTank »

Calvadorius » Do 26. Jul 2012, 23:16 hat geschrieben:Man kann das Eine nicht vom Anderen trennen.
Tatsächlich bilden Maastricht und Schengen den Kern Europas, das heißt natürlich des politischen Europas (der EU).
Die EZB kann ihre Ziele nur einhalten, wenn die politischen Vorgaben passen, auf der anderen Seite kann sie auch schlecht politische Ziele torpedieren, indem sie stur bloß Stabilitätsregeln befolgt.
Es wäre auch naiv anzunehmen, daß die Gespräche der Teilnehmer der Troika bloß mit Griechenland stattfänden, und nicht auch untereinander.
Damit meine ich, daß man getrost annehmen kann, daß die Bedingungen, zu denen die Troika zusammenarbeitet, das eine oder andere Reglement beinhaltet, das auch das Verhalten der EZB betrifft.
ZB. die Akzeptanz Griechischer Staatsanleihen.
Die EZB wird den Teufel tun (hoffe ich zumindest)! Aussage ist es jedenfalls, dass die EZB am Erhalt des Euro ein Interesse hat & somit staatliche Maßnahmen dahingehend - soweit es ihrem Auftrag entspricht - unterstützt.
Alles andere würde dazu führen, dass wir eine Weichwährung bekommen würden, was niemand wünscht. Die EZB ist unabhängig in ihren Entscheidungen - und das ist gut so! :cool:
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Calvadorius »

TheTank » Fr 27. Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:
Die EZB wird den Teufel tun (hoffe ich zumindest)! Aussage ist es jedenfalls, dass die EZB am Erhalt des Euro ein Interesse hat & somit staatliche Maßnahmen dahingehend - soweit es ihrem Auftrag entspricht - unterstützt.
Alles andere würde dazu führen, dass wir eine Weichwährung bekommen würden, was niemand wünscht. Die EZB ist unabhängig in ihren Entscheidungen - und das ist gut so! :cool:
:D
Gute Nacht!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dampflok94 »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 19:21 hat geschrieben:FALSCH . Im Falle EZB FALSCH. Die EZB kauft ( mit Geld, welches ihr nicht gehört ) Staatsanleihen von Pleitestaaten, welche sie NIE wieder bekommen wird.
Noch kauft sie gar nichts. es ist aber im Gespräch, daß sie am Sekundärmarkt tätig wird. Und ob diese Anleihen jemals bedient werden, ist noch völlig unklar. Oder hast Du eine funktionierende Glaskugel? Noch immer finden Italien und Spanien Abnehmer für ihre Anleihen. Allerdings für Zinssätze, die auf die Dauer nicht tragbar sind. Aber die schönsten Zinsen nützen nichts, wenn die Länder ihre Anleihen nicht zurück zahlen. Also gehen die momentanen Abnehmer, insbesondere Banken, Versicherungen etc., offensichtlich von der Rückzahlungsfähigkeit dieser Länder aus. Nun haben die zwar auch keine Glaskugel, warum die aber wesentlich dümmer als Du sein sollen, erschließt sich mir nicht.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Fadamo »

EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 16:22 hat geschrieben:IST GESETZESBRUCH eine STRAFTAT oder ist es NICHT ?

In der politik werden eigene gesetze gemacht .
Die gesetze die wir kennen, sind nur fürs volk gemacht.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Kibuka » Do 26. Jul 2012, 17:30 hat geschrieben:Die EZB ist leider offensichtlich die letzte Instanz, die überhaupt noch handlungsfähig ist.
Das sehe ich auch so.
Skull » Do 26. Jul 2012, 10:10 hat geschrieben:Zum anderen stellt sich die Frage, wie die EZB den Ankauf von Anleihen (in unbegrenzter Höhe) finanzieren soll.
Das heißt somit, nichts anderes, als weiteres (unbegrenztes) Einschießen (Drucken) von Geld.
Mit entsprechenden Konsequenzen für die Währung. Für Binnenwert und Außenwert.
Das widerspricht aber der Aufgabe der EZB. Die Stabilität und das Hüten Ihrer Währung.

Und die Verabschiedung vom letzten Rest Ihrer Unabhängigkeit.
EarlGreyxx » Do 26. Jul 2012, 18:21 hat geschrieben: Und @Skull : Ich bedanke mich für Deine Antwort, und kann mit Sicherheit konstatieren, dass Du bestimmt k (ein) Feigling bist und k (ein) Dummbeutel ... :D
Geht es Dir nun besser ?
Dampflok94 » Do 26. Jul 2012, 18:10 hat geschrieben:Manchmal ja, manchmal nein!
TheTank » Do 26. Jul 2012, 19:50 hat geschrieben: Die Zentralbank hat keine griechischen Staatsanleihen "gekauft", sie hat sie nur als Sicherheit von Banken akzeptiert. Infolgedessen ist dieser Anteil an den griechischen Staatsschulden auch vom Schuldenschnitt ausgenommen worden.
Kein Rechtsbruch, aber ein sehr ungewöhnliches Verfahren.
Dampflok94 » Fr 27. Jul 2012, 07:25 hat geschrieben:Noch kauft sie gar nichts. es ist aber im Gespräch, daß sie am Sekundärmarkt tätig wird.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von d'Artagnan »

Kibuka hat geschrieben:
Die EZB ist leider offensichtlich die letzte Instanz, die überhaupt noch handlungsfähig ist. Der Rest gleicht einem aufgeschreckten Hühnerhaufen, kopflos, planlos, effektlos.

In dieser Eurokrise hat sich die Inkompetenz der EU-Politik geradezu herauskristallisiert. Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen, statt koordiniert zu handeln, laufen alle auseinander.

Hinzu kommt die fehlende Einsicht der Politik, dass die Schulden einiger Länder nicht mehr tragfähig sind. Der private Kapitalmarkt hat das Vertrauen verloren. Die Schulden müssen abgebaut werden und das geht eben nicht nur über Wachstum, vorallem in einer Rezession nicht.
Soweit alles nachvollziehbar.
Aber die entscheidende Frage ist doch dann, ob die angekündigte Politik der EZB (Ankauf von Staatsanleihen) Vertrauen zurückgewinnen wird.
Und genau das wird wohl langfristig nicht passieren, eher im Gegenteil, wie folgender Kommentar darlegt:
Die EZB entpuppt sich als Trojanisches Pferd
Die vermeintlichen Hüter des stabilen Geldes machen es so aber immer schlimmer.

Nur weil sich die Regierungen darauf verlassen können, dass am Ende die EZB einspringt, kann sich beispielsweise Spanien zieren, unter den Rettungsschirm zu gehen und unangenehme Auflagen umzusetzen. Die EZB wird es schon richten. Sogar die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister nehmen das billigend in Kauf. Denn für Angela Merkel ist es angenehmer, dass die Zentralbank die Situation beruhigt, als wieder vors Parlament treten oder gar Milliarden abschreiben zu müssen.

Dieser Ausweg ist nicht nur ein undemokratischer, sondern verstößt auch gegen die Maastrichter Verträge. Wie absurd die Situation ist, zeigt folgende theoretische Möglichkeit: Sollte die Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und EZB zum Schluss kommen, dass Griechenland kein weiteres Geld bekommen darf, könnte die EZB mit Notkrediten parat stehen. Es sei denn, es stimmt eine Zweidrittelmehrheit im Zentralbankrat dagegen. Doch was ist von einem Gremium zu erwarten, in dem die Vertreter Zyperns, Griechenlands und Deutschlands je eine Stimme haben, die Bundesbank aber fast ein Drittel der Lasten zu tragen hat?

Die EZB entpuppt sich so als Trojanisches Pferd. Sie steht nicht mehr für Stabilität und Prinzipientreue, sondern für ein Europa, in dem der Süden das Sagen hat. Die Folge wird eine gigantische Umverteilung zulasten des Nordens sein – ohne dass irgendeines der Probleme gelöst wäre.
Offensichtlich kapiert man das weder in Italien, noch in Deutschland. Was bleibt dann noch übrig? Richtig, die Notenpresse. Und die wird besonders diejenigen treffen, die sich vor höheren Inflationsraten nicht schützen können, darunter ganz normale Arbeitnehmer.
Ja, und das "Tolle" daran ist für Politiker, dass die meisten Arbeitnehmer es zu spät merken werden...
Viele (deutschen) Gewerkschaften und Sozialdemokraten lassen hier die Arbeitnehmer voll ins Messer laufen - und warum?
Im besten Falle nur wegen der fixen Idee eines Vereinigten Europas. Diese Idee ist mittlerweile aber doch nichts weiter als eine Möhre, die dem deutschen Steueresel vorgehalten wird.
Oder haben die Genossen der Bosse andere Motive?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

d'Artagnan » Fr 27. Jul 2012, 09:41 hat geschrieben:Aber die entscheidende Frage ist doch dann, ob die angekündigte Politik der EZB (Ankauf von Staatsanleihen) Vertrauen zurückgewinnen wird.
Und genau das wird wohl langfristig nicht passieren, eher im Gegenteil, wie folgender Kommentar darlegt:
Hatte ich zuvor auch schon bemerkt.
Skull » Do 26. Jul 2012, 10:31 hat geschrieben:"Nur" würde das die Märkte beruhigen ?
Ich glaube nicht einmal, das das die Märkte beruhigen würde.

Die EZB kann aber nicht entgegen Ihrer eigenen Aufgabe handeln.
Ob bei solch (Deinen) Vorschlägen überhaupt noch jemand Vertrauen in die EZB,
oder aber in die Politik hätte, ist eine weitere Frage.
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Wie macht man die Bürger gefügig?

Beitrag von DCWorld »

Ein besonderer Aspekt dieser Krise ist, wie man die Bürger dazu bekommt, all die Hilfs- und Rettungsmaßnahmen mitzutragen. Womit kann man die Menschen also gefügig machen? Es muss etwas sein, was die Menschen nicht sehen können und vor dem sie sich ängstigen. Es muss permanent vor Augen geführt werden, dass eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes eintreten wird, wenn nicht alle mitmachen. Wenn man diese Faktoren zusammennimmt, dann kann man den Bürger wie ein Lemming gefügig machen. Die Antwort, womit dies erreicht wird, ist ganz einfach.

Quelle: http://www.start-trading.de/blog/2012/0 ... -gefuegig/
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Re: Wie macht man die Bürger gefügig?

Beitrag von Skull »

DCWorld » Fr 27. Jul 2012, 13:54 hat geschrieben:Es muss permanent vor Augen geführt werden, dass eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes eintreten wird, wenn nicht alle mitmachen. Wenn man diese Faktoren zusammennimmt, dann kann man den Bürger wie ein Lemming gefügig machen.
Bedeutet das nun, das alles halb so schlimm ist ?
Wenn es in Europa Staatsbankrotte geben würde und der Euro (einfach) auseinanderbricht, dieses eigentlich alles unproblematisch wäre ?
Das es nur geringe Auswirkungen auf Europa und die übrige Welt hätte ?

Das "die" Bürger einfache Lemminge sind, Du aber dagegen weißt, was passieren wird,
und über weitreichende Information verfügst, als die meisten anderen ?

Was möchtest Du damit nun mitteilen ?

mlg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von TheTank »

Dieser Ausweg ist nicht nur ein undemokratischer, sondern verstößt auch gegen die Maastrichter Verträge. Wie absurd die Situation ist, zeigt folgende theoretische Möglichkeit: Sollte die Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und EZB zum Schluss kommen, dass Griechenland kein weiteres Geld bekommen darf, könnte die EZB mit Notkrediten parat stehen. Es sei denn, es stimmt eine Zweidrittelmehrheit im Zentralbankrat dagegen. Doch was ist von einem Gremium zu erwarten, in dem die Vertreter Zyperns, Griechenlands und Deutschlands je eine Stimme haben, die Bundesbank aber fast ein Drittel der Lasten zu tragen hat?

Die EZB entpuppt sich so als Trojanisches Pferd. Sie steht nicht mehr für Stabilität und Prinzipientreue, sondern für ein Europa, in dem der Süden das Sagen hat. Die Folge wird eine gigantische Umverteilung zulasten des Nordens sein – ohne dass irgendeines der Probleme gelöst wäre.
Na ja, nicht ganz. Der Zentralbankrat besteht aus dem Direktorium (6 Mitglieder) und den Präsidenten der 17 Nationalbanken.
Alle Zentralbanken im Euro-Verbund sind unabhängig von der Regierungspolitik. Es gibt als keine "Vertreter".
Das Direktorium ist sogar dem Wertehalt des Euros verpflichtet.
Wenn Du damit kommst, dass die Präsidenten von den Regierungen ernannt sind, guck' dir das BVerfG. und die Bundesbank an.
In der Regel ist dies der letzte & höchste Punkt einer Karriere; da will niemand Totengräber des Euro sein.
Zuletzt geändert von TheTank am Freitag 27. Juli 2012, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

d'Artagnan » Fr 27. Jul 2012, 09:41 hat geschrieben: Soweit alles nachvollziehbar.
Aber die entscheidende Frage ist doch dann, ob die angekündigte Politik der EZB (Ankauf von Staatsanleihen) Vertrauen zurückgewinnen wird.
Und genau das wird wohl langfristig nicht passieren, eher im Gegenteil, wie folgender Kommentar darlegt:
Die EZB entpuppt sich als Trojanisches Pferd
Ich halte die EZB für kein "trojanisches Pferd", sie muss leider die Fehler der Politik ausbügeln. Die europäischen Politiker sind Schuld, dass die EZB zunehmend in die Rolle eines Kreditfinanzierers gedrängt wird.

Das ist eine sehr undankbare Aufgabe für eine Zentralbank, die eigentlich nur der Geldwertstabilität verpflichtet ist. Jetzt muss die EZB die Währungsunion zusammenhalten, Staatsschulden finanzieren und das Bankensystem liquide halten. Das es soweit kommen konnte, ist ein Armutszeugnis für deutsche und europäische Politiker. Sie haben sich konsequent über Jahrzehnte vor einer Bankenregulierung und ausgeglichenen Staatshaushalten gedrückt. Der Wählermasse wurden Geschenke gemacht ohne diese über Steuereinnahmen zu finanzieren. Immer mehr Kredite, immer mehr auf Pump. Das war die Devise in vielen Staaten.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

Kibuka » Fr 27. Jul 2012, 17:09 hat geschrieben:Der Wählermasse wurden Geschenke gemacht ohne diese über Steuereinnahmen zu finanzieren.
:? Nur mal für mich; welche Geschenke an die Wählermasse meinen Sie denn genau? Meinen Sie die vorzüglichen Schulen und Kindergärten? Oder dass wir auf Straßen fahren können? Oder die Einführung von Studiengebühren ( :D oder die teilw. Abschaffung dieser Gebühren, die zuvor erst aufgebürdet wurden?)? Oder der Steueranteil an den Spritpreisen? Oder die Schließungen von Theatern, oder Schwimmbädern? Oder die Erhöhung der Eintrittspreise dieser Einrichtungen? Oder das Geschenk der Privatisierungen - also z.B. dass man heute, wenn man bei der Post ein Paket verschicken will statt nur um die Ecke zu gehen, durch die ganze Stadt fahren muss, um dann eine Stunde in der Schlange zu stehen? Oder wenn man am privatisierten Bahnschalter so lange ansteht, bis der Zug weg ist, weil von 14 Schaltern nur 2 besetzt sind? Oder das Geschenk, dass ein Bahnticket, von einem Kaff zum nächsten, hin-und zurück, soviel kostet wie ein Flug nach London? Oder dass heute die Medizin so schön privatisiert ist, womit man beim Besuch eines Krankenhauses eher mit Ableben, statt mit Heilung rechnen sollte? Oder so ein Geschenk wie die Praxisgebühr, die es vorher nicht gab? Oder die Erhöhung der MwSt? Oder die Einführung bzw. Förderung des Billiglohnsektors? Äh...Oder Hartz4? :D Oder was genau für Geschenke wurden der Wählermasse da gemacht, die ihren Teil dazu beigetragen haben sollen, dass wir demnächst am Arsch sind?

Daneben, also nur mal am Rande, Ausgaben von Volksvertretern für ein Volk als Geschenke zu bezeichnen, finde ich schon erstklassig. :thumbup: Zumal diese "Geschenke" (ich weiß ja leider noch nicht welche Geschenke (habe noch nie so eins bekommen)) bedeuten (würden), dass entweder die Steuerlast, oder der Schuldenberg pro Bürger, größer wird. :? Also in jedem Falle, schon ganz schön komische Geschenke müssen das sein....
Zuletzt geändert von Cerberus am Freitag 27. Juli 2012, 20:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

@ Kibuka,

tolle Graphiken. Und welche Geschenke meinen Sie nun?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Suche dir ein Geschenk aus den farbig aufgelisteten Posten aus. Das Bild ist mithilfe eines Kuchendiagramms derart aufgearbeitet, dass diese Aufgabe auch deinen Qualifikationen gerecht werden sollte.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

Kibuka » Fr 27. Jul 2012, 19:33 hat geschrieben:Suche dir ein Geschenk aus den farbig aufgelisteten Posten aus. Das Bild ist mithilfe eines Kuchendiagramms derart aufgearbeitet, dass diese Aufgabe auch deinen Qualifikationen gerecht werden sollte.
Ich zweifle doch sehr, dass diese Aufgabe meinen Qualifikationen entsprechen kann, aber ich versuche das mal:

Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie meinen, dass die Kosten für Arbeit & Soziales ein Geschenk waren, das wir uns nicht erlauben dürften?

Nachtrag:

Frage: Die Renten sind dann genau wo?
Frage: Wie viel kosten denn die staatlichen Subventionen an Arbeitgeber, die Hungerlöhne zahlen? (Also was kostet es, den Arbeitgebern die Aufstocker zu bezahlen?
Frage: Was kosten die - erwiesener Maßen - unsinnigen "Schulungen" die Arbeitslosen "geschenkt" werden?
Frage: Was sind die Kosten von Arge und Jobcenter selbst ? (Gebäude, Mitarbeiter, Materialien udgl.)

Haben Sie dafür auch Informationen?
Zuletzt geändert von Cerberus am Freitag 27. Juli 2012, 21:03, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von prime-pippo »

Verteidigung ist klar ein zu großer Posten. :|
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Ausgaben, die nicht gegenfinanziert sind, erachte ich als ein Geschenk. Wenn der Bund seit Jahrzehnten mehr ausgibt, als er einnimmt, dann verteilt er Geschenke. Und wer ständig Geschenke verteilt, geht irgendwann bankrott.

Das ist triviale Mathematik, die selbst ein Erstklässler begreift. Einige Wähler in Deutschland oder Griechenland aber offensichtlich nicht. Bis die Rechnung präsentiert wird.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von lobozen »

der begriff "geschenk" ist in dem zusammenhang ungluecklich, kibuka. ansonsten hast du natuerlich recht, dass ausgaben, die einahmen ueber einen laengeren zeitraum wesentlich uebersteigen, in den bankrott fuehren. bei natuerlichen personen, bei juristischen und natuerlich auch bei staaten.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

Kibuka » Fr 27. Jul 2012, 19:53 hat geschrieben:Ausgaben, die nicht gegenfinanziert sind, erachte ich als ein Geschenk. Wenn der Bund seit Jahrzehnten mehr ausgibt, als er einnimmt, dann verteilt er Geschenke. Und wer ständig Geschenke verteilt, geht irgendwann bankrott.

Das ist triviale Mathematik, die selbst ein Erstklässler begreift. Einige Wähler in Deutschland oder Griechenland aber offensichtlich nicht. Bis die Rechnung präsentiert wird.
Nochmal:
Wo sind die Kosten der Renten?
Was kosten die "Agenturen" und "Jobcenter" selbst? (MA, Gebäude udgl.)
Was kosten die Subventionen an Unternehmen (direkt, oder indirekt durch Aufstockerzahlungen)
Was kosten die "Maßnahmen" die Arbeitslosen geschenkt werden?

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