Philipp_Müller » Di 24. Jul 2012, 10:57 hat geschrieben:Thomas, dein Problem ist, dass du nicht zwischen Intelligenz und Bildung differenzierst. Intelligenz ist die Fähigkeit, Bildung aufzunehmen und zu verarbeiten, und ist vollkommen unabhängig von der sozialen Schicht, oder von der tatsächlichen Bildung, die ein Mensch in seinem Leben bekommt, in jedem Menschen mehr oder minder ausgeprägt vorhanden. Wovon diese Ausprägung abhängt, inwieweit sie genetisch bedingt ist, ist meines Wissens nach noch nicht ausreichend erforscht. Darum geht es hier aber überhaupt nicht. Worum es geht ist schlicht, dass ein jeder Mensch die gleichen Möglichkeiten haben sollte, Bildung zu erlangen, ohne, dass dies von irgendwelchen Vorbedingungen (Stichwort Geldbeutel der Eltern) abhängig gemacht wird.
Mir fehlt der Wille, in der Diskussion um gleiche Bildung auch unbequeme Dinge zu benennen.
Statt dessen wird immer so ein wohlfeiler Käse wie "Geldbeutel der Eltern" bemüht.
Gleiche Bildung ist nur bei gleichen persönlichen Voraussetzungen möglich.
Primär ist das der Verstand, der Intelligenzgrad des Einzelnen. Erst in zweiter Linie spielt das Umfeld eine Rolle.
Beispielhaft kann man sich eine Familie mit zwei unterschiedlich begabten Kindern vorstellen.
Im Extremfall kann das eine Kind sehr begabt sein, daß andere aber mit nur sehr überschaubaren Fähigkeiten ausgestattet.
Obwohl dann die äußeren Voraussetzungen sehr ähnlich sind, sind die persönlichen aber so unterschiedlich, daß es fast unmöglich ist sie mit gleicher Bildung zu versehen.
Das Intelligenz (und auf der anderen Seite Minderbegabung) ist längst hinreichend bewiesen. Der Nachweis das der IQ zu 75% erblich ist, ist durch einfachen Eltern/Kind Vergleich längst erbracht.
Natürlich ist es unsinnig eine Gesellschaft über den IQ zu definieren, genauso dumm ist es aber die Unterschiedlichkeit der Menschen zu negieren und so zu tun als könne man den biologischen Voraussetzungen mit Förderprogrammen begegnen und damit sozial und pädagogisch einzuebnen.
Die Psychologen, Pädagogen und Autoren, die diesen Traum vertreten, haben auf dem Bildungssektor einen Zeitgeist verbreitet, der meint, die Realität überlisten zu können.
...und sie dienen viel zu vielen Betroffenen als Entschuldigung für fehlenden Erfolg.