Big Brother à la SCHUFA

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Kopernikus
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Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Kopernikus »

Die SCHUFA plant zukünftig auch Daten auszuwerten, die die Deutschen über das Internet also insbesondere soziale Netzwerke, von sich preis geben. Das sorgt für einige Empörung.
Kontostand, Versicherungsdaten, Leasingraten - verknüpft mit allen Daten, die man im Netz finden kann, und natürlich mit Klarnamen und echter Adresse versehen. Das alles schön zusammengefasst auf einer Auskunftsdatei, die jeder kaufen kann. So sieht nach Informationen des NDR die Vision der Schufa aus, so wollen die Datensammler aus Wiesbaden auch im Internetzeitalter die führende Auskunftei in Deutschland bleiben.

Zusätzlich zu den Daten aus Verträgen, Bankverbindungen und anderem, die die Schufa heute schon sammelt, möchte die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung die Datenbestände des Internets nutzen
. Bedenken sind nicht zu erkennen. Wer könnte auch etwas dagegen haben? Es sei ja alles "öffentlich".

Informelle Schnüffel-Accounts

Aber der Schufa reicht diese zerstörerische Definition von Öffentlichkeit nicht aus. Für den Fall, dass die frei zugänglichen Informationen für die gewünschten Schnüffelprofile nicht genug hergeben, soll gleich mit erforscht werden, wie mittels gefakter Accounts weitere Informationen gesammelt werden können. Die sogenannte "Forschung" auf diesem Gebiet ist noch nicht zu Ende, trotzdem drängt sich die Analogie zum Informellen Mitarbeiter auf. Heute muss man nicht unglückliche Verwandte erpressen, bei Facebook würden erfundene Personen diese Rolle übernehmen. Virtuelle Buddys, die sich in Freundeskreise einschleusen, nur um deren Daten abzusaugen.
http://www.stern.de/digital/online/face ... 37829.html

Datenschützer warnen, die Politik schlägt Alarm.

Was hält die Foren-Gemeinde davon? Ist das die viel zitierte Stasi 2.0? Oder handelt es sich um ein legitimes Anliegen, immerhin seien die meisten der Daten ja frei zugänglich, nur eben nicht systematisch ausgewertet? Bisher ist das Ganze zudem "nur ein Forschungsprojekt". Verträgt es sich überhaupt mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung und anderen Rechten und Gesetzen?
Ist das Ganze nur ein Ausrutscher oder Zeichen einer generell fragwürdigen Entwicklung?
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John Galt
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von John Galt »

Von mir aus können die das gerne machen, wenn sie mir mit dem Porsche-Bild ein höheres Rating geben.

Dummerweise ist es aber nicht unter meinem Klarnamen gespeichert.

Es ist viel Trara um nichts. Mit einer vernünftigen Fehlerquote wird man daraus keine Schlüsse ziehen können. Da ist das geographische Rating vielversprechender.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Espressoli »

Man müsste meinen, dass es irgendwann nix mehr über den einzelnen Bürger zu "spionieren" gäbe... aber anscheinend gibt es immer noch Lücken im "System des gläsernen Anwenders"... Dabei sind sie doch jedem längsts auf den Fersen, egal ob er im Internet den Namen von "Dabellju Bush" verwendet, oder über "Salafisten" diskutiert oder über "Michail Kalaschnkow"... Man kann dann wohl ziemlich sicher sein, dass sich "die Welt" an deren Füsse heftet... :rolleyes:

Aber bei der SCHUFA ist das ganze vielleicht nicht ganz so harmlos, wie es auf den ersten Blick erscheint.. Wenn viele Daten gespeichert werden, dann steigt damit auch das Risiko auf "Falschmeldungen"... was das dann für den einzelnen bedeuten kann, lässt sich leicht erahnen... Eine Revidierung der Falschinfos würde sicherlich einige Zeit dauern - falls sie überhaupt von der betroffenen Person frühzeitig entdeckt wird - und ist der "SCHUFA-Ruf" erstmal ruiniert, lebt sichs wohl nicht mehr ganz "so sicher" wie gewünscht...

Wer bei Facebook ist, wird sich vermutlich überlegen, ob er dort aussteigt, falls die SCHUFA darf, "wie sie will"...

Zuletzt geändert von Espressoli am Freitag 8. Juni 2012, 03:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Wölfelspitz »

Man sollte sich dergestalt ein Profil zulegen, dass man bei der Schufa und sonstigen Schnüfflern gut wegkommt - und wenn der Wahrheitsgehalt nicht stimmt - Pech gehabt. ;)

Also bei Interesse an einem Job war man natürlich ganz plötzlich bei den Pfaaaadfindern... oder bei Nichtinteresse und Druck von der Arbeitsagentur schreibt man halt weiter kreuzbrav Bewerbungen, aber vielleicht stößt ja so ein neugieriger Arbeitgeber bei seiner Schnüffelei auf mein Profil, wo ich in weiser Voraussicht schon seit längerem mit meinen dauerbekifften Freunden über die Freuden von Vergewaltigungen und Prostitution philosophiere und ich laut herumfrage, ob ich mir nun wirklich dieses affengeile Drachentattoo auf meinen Hals tätowieren lassen soll - zusätzlich zu den dreizehn anderen auf meinem Körper. ;)


Ich behaupte/vermute schlankweg folgendes: die (und andere) machen das schon lange. Aber nun will man es offiziell abgesegnet wissen, bevor man eh eines Tages auffliegt.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Fadamo »

Die Stasi läßt grüßen :D
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Wölfelspitz »

"Ist mir doch glatt gestern beim Koks zurechtfriemeln die Rolex ins Klo gefallen" :D

Wie man sieht, wird sich die Schufa und ihre Schnüffelkollegen noch mit einer Menge lustiger Profile und vermeintlichen Hinweisen herumschlagen dürfen.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Kopernikus »

Wölfelspitz » Fr 8. Jun 2012, 05:50 hat geschrieben:"Ist mir doch glatt gestern beim Koks zurechtfriemeln die Rolex ins Klo gefallen" :D

Wie man sieht, wird sich die Schufa und ihre Schnüffelkollegen noch mit einer Menge lustiger Profile und vermeintlichen Hinweisen herumschlagen dürfen.
Das ist Problem ist, dass die Sache jetzt in den Medien ist, dann in ein paar Wochen oder Monaten erstmal das Forschungsprojekt anläuft und dann in zwei, drei Jahren lautlos in der Praxis umgesetzt wird.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Kopernikus » Fr 8. Jun 2012, 00:56 hat geschrieben:Die SCHUFA plant zukünftig auch Daten auszuwerten, die die Deutschen über das Internet also insbesondere soziale Netzwerke, von sich preis geben. Das sorgt für einige Empörung.


http://www.stern.de/digital/online/face ... 37829.html

Datenschützer warnen, die Politik schlägt Alarm.

Was hält die Foren-Gemeinde davon? Ist das die viel zitierte Stasi 2.0? Oder handelt es sich um ein legitimes Anliegen, immerhin seien die meisten der Daten ja frei zugänglich, nur eben nicht systematisch ausgewertet? Bisher ist das Ganze zudem "nur ein Forschungsprojekt". Verträgt es sich überhaupt mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung und anderen Rechten und Gesetzen?
Ist das Ganze nur ein Ausrutscher oder Zeichen einer generell fragwürdigen Entwicklung?
Eine hervorragende Idee.
Ich fange am besten gleich mal an mit dem öffentlichen Daten-preisgeben: Ich bin Multimillionär, besitze jede Menge Immobilien, bin zuverlässig, schuldenfrei und deshalb absolut kreditwürdig. Man kann mir also ohne Risiko jeden größeren Geldbetrag leihen.


Ist das die viel zitierte Stasi 2.0?
Welch dumme Frage. :rolleyes:
Natürlich nicht. Die Stasi interessierte sich nicht für frei zugängliche Daten, die freiwillig preisgegeben werden, sondern wertete immer nur das aus, was nicht freiwillig preisgegeben wurde.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Fadamo »

Mal ne Frage.
Wenn ich einen Bekannten Geld verleihe,kann ich mich da auch über die Kreditwürdigkeit des Bekannten bei der Schufa erkundigen?
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Kopernikus »

logiCopter » Fr 8. Jun 2012, 15:24 hat geschrieben:Welch dumme Frage. :rolleyes:
Natürlich nicht. Die Stasi interessierte sich nicht für frei zugängliche Daten, die freiwillig preisgegeben werden, sondern wertete immer nur das aus, was nicht freiwillig preisgegeben wurde.
Soweit möchte die Schufa ja auch gern gehen: Wenn du etwas nur Freunden gegenüber veröffentlichen willst, wär sie jedenfalls auch gern mit von der Partie siehe Link oben:
Für den Fall, dass die frei zugänglichen Informationen für die gewünschten Schnüffelprofile nicht genug hergeben, soll gleich mit erforscht werden, wie mittels gefakter Accounts weitere Informationen gesammelt werden können.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Espressoli »

Das ist Problem ist, dass die Sache jetzt in den Medien ist, dann in ein paar Wochen oder Monaten erstmal das Forschungsprojekt anläuft und dann in zwei, drei Jahren lautlos in der Praxis umgesetzt wird.
Zitat:
Facebook-Projekt der Schufa gestoppt
08.06.2012 · Nach massiven Protesten an Plänen, Informationen aus sozialen Netzwerken wie Facebook zur Berechnung der Kreditwürdigkeit zu nutzen, ist das Projekt gestoppt worden. Das Hasso-Plattner-Institut kündigte den umstrittenen Forschungsvertrag mit der Auskunftei Schufa.


Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/d ... 77921.html

So schnell kanns gehen... :D
Aber ich denke, dass es - trotzdem - in einiger Zeit "lautlos in die Praxis umgesetzt wird"...
Zuletzt geändert von Espressoli am Freitag 8. Juni 2012, 17:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Tantris »

Fadamo » Fr 8. Jun 2012, 16:20 hat geschrieben:Mal ne Frage.
Wenn ich einen Bekannten Geld verleihe,kann ich mich da auch über die Kreditwürdigkeit des Bekannten bei der Schufa erkundigen?
Genau dazu ist die schufa da.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Espressoli »

Eine Eigenabfrage bei der SCHUFA ist neuerdings nur noch einmal im Jahr kostenfrei..
bei weiteren muss gezahlt werden...
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von John Galt »

Fadamo » Fr 8. Jun 2012, 15:20 hat geschrieben:Mal ne Frage.
Wenn ich einen Bekannten Geld verleihe,kann ich mich da auch über die Kreditwürdigkeit des Bekannten bei der Schufa erkundigen?
Nur mit dessen Zustimmung.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Espressoli »


Wer bekommt Einsicht in meine Schufa Daten?
http://www.online-kredit-hilfe.de/schufaauskunft.php

Schufa-Auskunft: Wie Sie ihre Daten lesen müssen
http://banktest.com/1365.html

SCHUFA und Scoring
http://www.schufa.de/de/private/wissens ... _score.jsp
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von John Galt »

Projekt wurde mittlerweile beendet.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Wölfelspitz »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 19:28 hat geschrieben:Projekt wurde mittlerweile beendet.

Oder jeder soll das glauben und das war das eigentliche Ziel des ganzen Wirbels: das Naheliegende einmal laut aussprechen und dann öffentlichkeitswirksam stoppen.

Und dann denkt jeder, die Sache ist vom Tisch und gibt nun frohgemut seine nun mit größerer Wahrscheinlichkeit weiterhin unverfälschten Daten und Profile ab. Dabei ist die Sache aber gar nicht vom Tisch, ist sie nie gewesen. Wie schon von Anderen angemerkt: nun, wo man die anvisierten Schäfchen eingelullt hat, lautlos und, wie ich hinzufügen darf, nun erst recht. :cool:

Die kriegen von mir keinen Scheißdreck. Ich schwör's. Ich diskutiere zum Beispiel nicht umsonst fast ausschließlich auf Foren und nicht auf Facebook rum.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 20:28 hat geschrieben:Projekt wurde mittlerweile beendet.
Na, dir kann man ja alles erzählen...

Meinste wirklich, sowas würde nicht schon längst gemacht? Auch in D?
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Wölfelspitz »

Das kommt noch so weit, dass es einem negativ ausgelegt wird, wenn man nichts von Einem vorfindet.

Die Welt wird immer verrückter.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Kopernikus » Fr 8. Jun 2012, 16:50 hat geschrieben: Soweit möchte die Schufa ja auch gern gehen: Wenn du etwas nur Freunden gegenüber veröffentlichen willst, wär sie jedenfalls auch gern mit von der Partie siehe Link oben:
Erstmal ist es so, dass im "Stern" als Quelle der Satz steht: "... so sieht nach Informationen des NDR die Vision der Schufa aus."
So so, die Bildzeitung für Linke namens Stern hat also "Informationen des NDR" über eine angebliche "Vision" der Schufa.
War denn von der Schufa selbst gar nichts aufzutreiben ? :?

Und weil die Schufa angeblich eine Verwendung von Daten visioniert, welche User öffentlich gemacht haben, stellt die Bildzeitung für Linke dann vorwurfsvoll die ironische Frage:

>Wer könnte auch etwas dagegen haben? Es sei ja alles "öffentlich".<

Die Frage ist aber auch ganz unironisch berechtigt: Wer kann eigentlich was dagegen haben ?
Darf nur ich öffentlich sagen, ich sei pleite, aber niemand darf es wiederholen ?
Gibt es Dinge, die nur gesagt werden dürfen, wenn ich sie selber sage ?
Sag du's mir ... seltsames Moralempfinden hat mich schon immer fasziniert.

Im nächsten Satz kommt die Bildzeitung für Gutmenschen dann richtig in Fahrt:

>Damit wird der Begriff der Öffentlichkeit pervertiert, denn Öffentlichkeit wird letztlich mit "rechtlos" und zum "kommerziellen Ausschlachten freigeben" übersetzt."<

Nun, Öffentlichkeit ist aber etwas anderes, liebe stern-Klugscheißer. Die Öffentlichkeit schützt nicht den mitteilsamen Brabbler, der sich hinterher beklagt, dass sein öffentliches Brabbeln auch öffentlich registriert wurde, sondern die Öffentlichkeit ist sogar im Gegenteil dafür , dass der Brabbler vorher genau überlegen sollte, was er der Öffentlichkeit mitteilt.
Zum Beispiel, wenn ein Brabbler öffentlich macht, er habe bisher unbekannte Hitler-Tagebücher gefunden, deren Inhalt er der Öffentlichkeit möglichst schnell mitteilen muss.
Da kann die Öffentlichkeit dann sogar richtig sauer werden, wenn's gar nicht stimmt und statt den Brabbler zu beschützen, verurteilt sie ihn.
Und seine Helfershelfer (die Stern-Klugscheißer wissen wen ich meine) stellt sie mit an den Pranger, weil es denen offensichtlich nur um's möglichst schnelle, bereits oben erwähnte "kommerzielle Ausschlachten" ging. :cool:
Genau so würde es der Schufa auch ergehen, wenn sie leichtfertig irgendwelche Informationen leichtfertiger Facebook-Brabbler weiterverbreiten würde ohne sie seriös geprüft und verifiziert zu haben.
Dafür ist aber nicht die Schufa, sondern eher der Stern bekannt, nicht wahr ?

Nichtsdestotrotz steigert sich der Stern aber gleich darauf weiter hinein mit der Feststellung:

>Das ist ein Generalangriff auf eine freiheitliche Gesellschaft"<
... jessas :eek: ...
welche > in der Öffentlichkeit zunächst einmal den freien Austausch der Bürger gewährleistet und nicht das Ausspähen ihrer Kommunikation und Neigungen.<

Hier ist den Stern-Brabblern und ihren hinterdrein moralisierenden Gutmenschen nicht ganz klar, dass öffentlich gemachte Äußerungen gar nicht "ausgespäht" werden müssen, da sie ja bereits öffentlich sind ... :rolleyes:

Womit wir dann wieder bei der Stasi wären und dem entscheidenden Unterschied, dass es bei der Stasi wirklich um "das Ausspähen" ging, weil es sich um persönliche Daten handelte, die keiner öffentlich und schon gar nicht freiwillig preisgegeben hat.
Und daran schließt sich auch zwangsläufig die höchst interessante Frage an, warum gewissen Gutmenschen kein Vergleich zu blöde und hinkend ist, wenn es darum geht, die ehemaligen Praktiken der Stasi, die mit Freiwilligkeit nicht das Geringste zu tun hatten, irgendwie zu verharmlosen.
Sollte man nicht lieber dieser Frage mal nachgehen, Herr Vorstand Kopernikus ?
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Fadamo »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 19:28 hat geschrieben:Projekt wurde mittlerweile beendet.

Glaubst Du?
Dann wird das Pojekt heimlich gemacht,wenn der Bürger protestiert. :D
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Fadamo » Sa 9. Jun 2012, 16:52 hat geschrieben:

Glaubst Du?
Dann wird das Pojekt heimlich gemacht,wenn der Bürger protestiert. :D
Also "heimlich gemacht" hat das eher der Herr Assange von Wiki Leaks.
Hat Äußerungen ausgespäht die keiner freiwillig öffentlich gemacht hat und sie weiterverbreitet.
Dieses widerrechtliche Ausspähen persönlicher und vertraulicher Dokumente wiederrum hat jenen Stern-Gutmenschen, die im Verwenden freiwillig öffentlich gemachter Daten einen "Generalangriff auf eine freiheitliche Gesellschaft" halluzinieren, gut gefallen.
Es ist schon sehr interessant, wie sich unsere Stasi-Verharmloser öffentlich die verlogene Maske selbst herunterreißen ... :)
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Angrboda »

logiCopter » Fr 8. Jun 2012, 14:24 hat geschrieben: Die Stasi interessierte sich nicht für frei zugängliche Daten, die freiwillig preisgegeben werden, sondern wertete immer nur das aus, was nicht freiwillig preisgegeben wurde.
Falsch, die Stasischnüffler fand man zumeist im direkten Umkreis der beschnüffelten Personen.. als Bekannter oder Freund.

Im Übrigen gibt man, sofern man einigermaßen bei Sinnen ist und die Privatsphäreinstellungen zu nutzen weiss, auch auf Facebook nicht alles freiwillig der ganzen Welt preis, sondern nur... na? Genau, Freunden.
We're Humans. Each an individual, but all equal. That moment of realization will be the start of our freedom and evolution.

“The nuclear arms race is like two sworn enemies standing waist deep in gasoline, one with three matches, the other with five.” Carl Sagan
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Espressoli »

Wölfelspitz » Sa 9. Jun 2012, 02:11 hat geschrieben:Das kommt noch so weit, dass es einem negativ ausgelegt wird, wenn man nichts von Einem vorfindet.

Die Welt wird immer verrückter.
Ja, keine Einträge und sonst auch nix.... da sollte man mal in der Wohnung des Betroffenen nachsehen, ob er noch am Leben ist oder ob es sich um einen "Schläfer" handelt.... ;)
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von John Galt »

Tantris » Sa 9. Jun 2012, 02:03 hat geschrieben:
Na, dir kann man ja alles erzählen...

Meinste wirklich, sowas würde nicht schon längst gemacht? Auch in D?
Natürlich wird sowas gemacht, ich mache das z.B. ständig.

Allerdings kann man die Tonnen an Daten schlecht zum Scoring benutzen. So weit ist die semantische Analyse nicht, es ist auch nicht wirklich zulässig. Das ganze war ja eher als Forschungsprojekt gedacht.

Mit den Informationen deines Nachbarns würde sich sogar ein noch besseres Scoring erzielen lassen.

Was einmal gesagt wurde, kann man nicht mehr zurücknehmen. Deshalb sollte man mehr darauf achten, welche Informationen man über sich preisgibt.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Beteigeuze » Sa 9. Jun 2012, 18:52 hat geschrieben: Falsch, die Stasischnüffler fand man zumeist im direkten Umkreis der beschnüffelten Personen.. als Bekannter oder Freund.
Genau. Da die Stasiopfer es nicht freiwillig öffentlich sagen wollten, musste man sie mit Bekannten und Freunden aushorchen.
Oft spitzelten nicht mal die Bekannten und Freunde freiwillig, sondern waren von der Stasi gezwungen.


Im Übrigen gibt man, sofern man einigermaßen bei Sinnen ist und die Privatsphäreinstellungen zu nutzen weiss, auch auf Facebook nicht alles freiwillig der ganzen Welt preis, sondern nur... na? Genau, Freunden.
In Facebook kann man genau einstellen, was für die Öffentlichkeit bestimmt sein soll und was nur für bestimmte Freunde lesbar ist.
Schufa etc. darf speziell für Freunde bestimmte Gespräche weder einsehen noch verwerten, selbst wenn manche "Freunde" darüber plaudern sollten.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Bleiben wir doch besser mal bei der Frage, warum gewisse Leute auch nicht den dämlichsten Vergleich scheuen, um die Stasi zu verharmlosen.

Wenn Nazis die KZ's von Hitler mit heutigen Auffanglagern oder gar Ferienlagern vergleichen, wird nach dem Staatsanwalt wegen Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus gerufen (... zu Recht übrigens).
Warum kümmert sich eigentlich keiner um jene, welche die Stasi-Verbrechen des Sozialismus mit ähnlich absurden Vergleichen zu verharmlosen suchen ?
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Ümmügülsüm Görmemis »

Ich habe höchstens 5 oder 6 Freunde, selbst für die habe ich kaum Zeit,
da bin ich voller Hochachtung für Leute bei FB, die Hunderte Freunde haben... :D
Wie schaffen die das bloss? :?:
http://www.israelnet.de/nobelpreis.htm
Weltweit gibt es knapp 14 Millionen Juden (ca. 0.2% der Gesamtbevölkerung).
Moslems gibt es ungefähr 1.4 Milliarden (ca. 20% der Gesamtbevölkerung).
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Ümmügülsüm Görmemis »

logiCopter » So 10. Jun 2012, 08:05 hat geschrieben:Bleiben wir doch besser mal bei der Frage, warum gewisse Leute auch nicht den dämlichsten Vergleich scheuen, um die Stasi zu verharmlosen.

Wenn Nazis die KZ's von Hitler mit heutigen Auffanglagern oder gar Ferienlagern vergleichen, wird nach dem Staatsanwalt wegen Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus gerufen (... zu Recht übrigens).
Warum kümmert sich eigentlich keiner um jene, welche die Stasi-Verbrechen des Sozialismus mit ähnlich absurden Vergleichen zu verharmlosen suchen ?
Es gibt Abstufungen in der deutschen Sprache wie zum Beispiel:
Böse, böser, am bösesten.
http://www.israelnet.de/nobelpreis.htm
Weltweit gibt es knapp 14 Millionen Juden (ca. 0.2% der Gesamtbevölkerung).
Moslems gibt es ungefähr 1.4 Milliarden (ca. 20% der Gesamtbevölkerung).
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Ümmügülsüm Görmemis »

Gibt es tatsächlich Leute, die sich bei FB mit ihrem Klarnamen registrieren lassen?
http://www.israelnet.de/nobelpreis.htm
Weltweit gibt es knapp 14 Millionen Juden (ca. 0.2% der Gesamtbevölkerung).
Moslems gibt es ungefähr 1.4 Milliarden (ca. 20% der Gesamtbevölkerung).
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Ümmügülsüm Görmemis »

Kopernikus » Do 7. Jun 2012, 23:56 hat geschrieben:Die SCHUFA plant zukünftig auch Daten auszuwerten, die die Deutschen über das Internet also insbesondere soziale Netzwerke, von sich preis geben. Das sorgt für einige Empörung.


http://www.stern.de/digital/online/face ... 37829.html

Datenschützer warnen, die Politik schlägt Alarm.

Was hält die Foren-Gemeinde davon? Ist das die viel zitierte Stasi 2.0? Oder handelt es sich um ein legitimes Anliegen, immerhin seien die meisten der Daten ja frei zugänglich, nur eben nicht systematisch ausgewertet? Bisher ist das Ganze zudem "nur ein Forschungsprojekt". Verträgt es sich überhaupt mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung und anderen Rechten und Gesetzen?
Ist das Ganze nur ein Ausrutscher oder Zeichen einer generell fragwürdigen Entwicklung?
Wer in www wichtige Infos in Bezug auf sich selbst postet, ist entweder unzurechungsfähig, oder weiss einfach nicht, was www bedeutet.
Zuletzt geändert von Ümmügülsüm Görmemis am Sonntag 10. Juni 2012, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.israelnet.de/nobelpreis.htm
Weltweit gibt es knapp 14 Millionen Juden (ca. 0.2% der Gesamtbevölkerung).
Moslems gibt es ungefähr 1.4 Milliarden (ca. 20% der Gesamtbevölkerung).
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Ümmügülsüm Görmemis » So 10. Jun 2012, 09:39 hat geschrieben: Es gibt Abstufungen in der deutschen Sprache wie zum Beispiel:
Böse, böser, am bösesten.
Und nur die Bösesten sollten nicht verharmlost werden ? Böse und Böser schon ? :?
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Ümmügülsüm Görmemis »

logiCopter » So 10. Jun 2012, 12:46 hat geschrieben: Und nur die Bösesten sollten nicht verharmlost werden ? Böse und Böser schon ? :?
Waren Hitler und Honecker für Dich im gleichen Masse böse?
Kann man Bautzen mit Auschwitz vergleichen?
http://www.israelnet.de/nobelpreis.htm
Weltweit gibt es knapp 14 Millionen Juden (ca. 0.2% der Gesamtbevölkerung).
Moslems gibt es ungefähr 1.4 Milliarden (ca. 20% der Gesamtbevölkerung).
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logiCopter
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Ümmügülsüm Görmemis » So 10. Jun 2012, 13:51 hat geschrieben:
Waren Hitler und Honecker für Dich im gleichen Masse böse?
Kann man Bautzen mit Auschwitz vergleichen?
Hast du meine Frage nicht verstanden ? Dann denk noch mal darüber nach.
Hitler war natürlich am bösesten ...
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Jekyll
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Jekyll »

logiCopter » So 10. Jun 2012, 13:46 hat geschrieben: Und nur die Bösesten sollten nicht verharmlost werden ? Böse und Böser schon ? :?
Diese Abstufung reicht schon aus als Erklärung, warum man bei Hitler & Co eher auf die Barrikaden geht als bei weniger Bösen. Außerdem kann man darüber streiten, ob Hitler einfach nur "böser" war oder ob seine Art der Bosheit eine gänzlich andere Qualität darstellte; ist Rassismus einfach nur eine gesteigerte Form von Bosheit und Skrupellosigkeit, die die Despoten in ihrem Spiel um Macht und Einfluss schon immer gespielt haben?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Ümmügülsüm Görmemis
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Ümmügülsüm Görmemis »

logiCopter » So 10. Jun 2012, 13:06 hat geschrieben: Hast du meine Frage nicht verstanden ? Dann denk noch mal darüber nach.
Hitler war natürlich am bösesten ...
ok!
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Cerberus
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Cerberus »

Jekyll » So 10. Jun 2012, 13:21 hat geschrieben:Diese Abstufung reicht schon aus als Erklärung, warum man bei Hitler & Co eher auf die Barrikaden geht als bei weniger Bösen. Außerdem kann man darüber streiten, ob Hitler einfach nur "böser" war oder ob seine Art der Bosheit eine gänzlich andere Qualität darstellte; ist Rassismus einfach nur eine gesteigerte Form von Bosheit und Skrupellosigkeit, die die Despoten in ihrem Spiel um Macht und Einfluss schon immer gespielt haben?
Hitler war nicht böse, sondern nur ein Mensch mit wenig Empathie, aber hohem Talent sich in Rage zu labern, was andere betörte. Generell war es zu dieser Zeit en vogue, wenn man sich so richtig drastisch "Luft" machte und auch mal ordentlich "drauf-kloppte". Stalin z.B. war sicher nicht viel angenehmer. Nur solche Leute, als solche wie Hitler, gab es je und gibt es immer und zuhauf, in den jeweils nötigen gesellschaftlichen Fassaden - und dementsprechend mit dem dafür gemäßen Auftreten und Handeln. Das Problem sind die schwarmartigen Massen, welche bestimmen, wer ihre "Führer" sind. Die sind das Problem, hier muss aufgeklärt werden und zwar nicht über "böse Hitlers" sondern über die Menschenmassen und wie sie sich selbst verhalten - denn Sie sind immer und alleinig in der Masse schuld an allem woran man nur Schuld sein kann. Wenn man den Instinkt erstmal bei sich selbst erkannt hat, sich hier oder dort jemanden auszuerkehren, dem man strahlend Beifall klatscht, wie ein Gamma-Wolf, der sich danach sehnt ein Beta-Wolf zu sein und deswegen gar nicht anderes kann, als einen etwaigen potentiellen Alfa-Wolf zu bestätigen und zu krönen, dann hat man den ersten Schritt getan, um das "Böse" zu erkennen und kann sich dann weiter dem Thema widmen, sich selbst und andere zu beschlauen, wie wichtig es vielleicht sei, schon von Kindesbeinen an zu lernen, wie das so funktioniert, mit dem "Gut" und "Böse".

Keine Ursache.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Wölfelspitz »

logiCopter » Sa 9. Jun 2012, 15:39 hat geschrieben:>Wer könnte auch etwas dagegen haben? Es sei ja alles "öffentlich".<

Die Frage ist aber auch ganz unironisch berechtigt: Wer kann eigentlich was dagegen haben ?
Darf nur ich öffentlich sagen, ich sei pleite, aber niemand darf es wiederholen ?
Gibt es Dinge, die nur gesagt werden dürfen, wenn ich sie selber sage ?
Sag du's mir ... seltsames Moralempfinden hat mich schon immer fasziniert.
Das war zwar nicht an mich gerichtet, aber ich sage mal was dazu:

Es ist ungefähr so, als ob man sich zwar öffentlich äußert und unterhält, aber eben nicht will, dass andere, ungebetene Gäste dabei zuhören in der Absicht, daraus etwas zusammenzutragen, was sich potentiell gegen Einen richten könnte. Es ist ungefähr so, als ob sich jemand auf einer öffentlichen Parkbank neben sich unterhaltenden Menschen hinsetzt und mit geschlossenen Augen sich von der Sonne bräunen läßt, dabei aber im Innern hellwach ist und jedes Wort mithören will. Oder wenn jemand im Restaurant oder in der Gaststätte aufmerksam dem Gespräch am Nachbartisch lauscht und meint, sich dieses Recht herausnehmen zu dürfen - ist ja öffentlicher Raum. Aber er tut es in allen Fällen extra, er will abhorchen und daraus Vorteile ziehen. Und da kann man nun tausendmal quäken, wie öffentlich doch das alles ist und so - das stößt den Leuten auf und das kann ich verstehen. Man läßt auch dem Lauschenden das Argument nicht durchgehen, dass man, wenn man sich wirklich unbelauscht unterhalten will, sich ja auch in die Telefonzelle oder ins eigene Auto verziehen könnte. Der Andere soll es bitte einfach lassen, tatsächliche Möglichkeiten zum Horchen nun hin oder her.

Aber wie gesagt - ich gehe ohnehin davon aus, dass Behörden jeglicher Couleur schon längst die Googlemaschinen in dieser Hinsicht rotieren lassen. Muss man halt nun erst recht sehr sorgfältig sein.
Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Montag 11. Juni 2012, 01:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von logiCopter »

Wölfelspitz » Mo 11. Jun 2012, 01:30 hat geschrieben:
Das war zwar nicht an mich gerichtet, aber ich sage mal was dazu:

Es ist ungefähr so, als ob man sich zwar öffentlich äußert und unterhält, aber eben nicht will, dass andere, ungebetene Gäste dabei zuhören in der Absicht, daraus etwas zusammenzutragen, was sich potentiell gegen Einen richten könnte. Es ist ungefähr so, als ob sich jemand auf einer öffentlichen Parkbank neben sich unterhaltenden Menschen hinsetzt und mit geschlossenen Augen sich von der Sonne bräunen läßt, dabei aber im Innern hellwach ist und jedes Wort mithören will. Oder wenn jemand im Restaurant oder in der Gaststätte aufmerksam dem Gespräch am Nachbartisch lauscht und meint, sich dieses Recht herausnehmen zu dürfen - ist ja öffentlicher Raum. Aber er tut es in allen Fällen extra, er will abhorchen und daraus Vorteile ziehen. Und da kann man nun tausendmal quäken, wie öffentlich doch das alles ist und so - das stößt den Leuten auf und das kann ich verstehen. Man läßt auch dem Lauschenden das Argument nicht durchgehen, dass man, wenn man sich wirklich unbelauscht unterhalten will, sich ja auch in die Telefonzelle oder ins eigene Auto verziehen könnte. Der Andere soll es bitte einfach lassen, tatsächliche Möglichkeiten zum Horchen nun hin oder her.

Aber wie gesagt - ich gehe ohnehin davon aus, dass Behörden jeglicher Couleur schon längst die Googlemaschinen in dieser Hinsicht rotieren lassen. Muss man halt nun erst recht sehr sorgfältig sein.
Facebook ist keine öffentliche Parkbank, auf der man ein vertrauliches Gespräch mit Freunden führt.
Wer in facebook einstellt, dass seine Äußerungen öffentlich angezeigt werden dürfen, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass er sich nicht auf einer Parkbank, sondern eher laut schwadronierend auf einem Marktplatz befindet.
Wer das nicht kapiert, der muss es eben lernen.
Das Internet sollte kein Kindergarten werden, in dem ein paar Doofen zuliebe alle gegängelt werden müssen. Auch wenn unseren Stasiverharmlosern das am liebsten wäre.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von garfield335 »

Die Schufa würde hier nichts falsches machen.

Wenn leute so dämlich sind, und ihr ganzes Leben veröffentlichen müssen sie sich nicht wundern, wenn dies gegen sie verwendet wird.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Dampflok94 »

Garfield335 » Fr 15. Jun 2012, 09:40 hat geschrieben:Die Schufa würde hier nichts falsches machen.

Wenn leute so dämlich sind, und ihr ganzes Leben veröffentlichen müssen sie sich nicht wundern, wenn dies gegen sie verwendet wird.
So einfach kann man es sich m. E. nicht machen. Denn man weiß ja nicht, was die Schufa wie interpretiert. Ist das gleiche Problem wie mit den Adressen. Man zieht irgendwo hin und hat plötzlich ein schlechteres Schufa-Scoring. Selbst schuld?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von garfield335 »

Dampflok94 » Fr 15. Jun 2012, 10:54 hat geschrieben: So einfach kann man es sich m. E. nicht machen. Denn man weiß ja nicht, was die Schufa wie interpretiert. Ist das gleiche Problem wie mit den Adressen. Man zieht irgendwo hin und hat plötzlich ein schlechteres Schufa-Scoring. Selbst schuld?
Die Daten, die man auf solchen Netzwerken hinterlässt, werden eh von Firmen ausgewertet. Dessen mus man sich bewusst sein.
Dies machen andere auch.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Dampflok94 »

Garfield335 » Fr 15. Jun 2012, 11:19 hat geschrieben:
Die Daten, die man auf solchen Netzwerken hinterlässt, werden eh von Firmen ausgewertet. Dessen mus man sich bewusst sein.
Dies machen andere auch.
Das schon. Aber dabei geht es ja darum, daß jemand konkret die Daten eines bestimmten Menschen auswertet. Da schaut sich ein Personal-Chef an, was so alles über einen Bewerber zu finden ist. Das ist in meinen Augen was völlig anderes, als wenn die Schufa da mit dem dichten Netz rüber geht und irgendwelche Daten in völlig unklarer Weise verarbeitet.
Ich kann selber mal schauen, was so alles über mich im Netz zu finden ist. Und auch schauen, was davon vielleicht auf jemanden, der das gleiche macht, wie wirkt. Und dann sehen, ob da noch was dran zu retten ist. Nur bei der Schufa könnte ich das nicht. Weil ich nicht weiß, wie das wohl beurteilen.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von jmjarre »

Dampflok94 » Fr 15. Jun 2012, 10:30 hat geschrieben: Das schon. Aber dabei geht es ja darum, daß jemand konkret die Daten eines bestimmten Menschen auswertet. Da schaut sich ein Personal-Chef an, was so alles über einen Bewerber zu finden ist. Das ist in meinen Augen was völlig anderes, als wenn die Schufa da mit dem dichten Netz rüber geht und irgendwelche Daten in völlig unklarer Weise verarbeitet.
Ich kann selber mal schauen, was so alles über mich im Netz zu finden ist. Und auch schauen, was davon vielleicht auf jemanden, der das gleiche macht, wie wirkt. Und dann sehen, ob da noch was dran zu retten ist. Nur bei der Schufa könnte ich das nicht. Weil ich nicht weiß, wie das wohl beurteilen.
Wenn Du 50 Freunde bei FB hast und diese wohnen alle in Berlin F.hain....hast Du bei der Schufa schlechte Karten- dort geht es ja nach Strassen.

BESCHEUERT ist das...
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von jmjarre »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 19:28 hat geschrieben:Projekt wurde mittlerweile beendet.

Richtig- und es ist auch gut so!
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Antisozialist »

Espressoli » Fr 8. Jun 2012, 18:47 hat geschrieben:Eine Eigenabfrage bei der SCHUFA ist neuerdings nur noch einmal im Jahr kostenfrei..
bei weiteren muss gezahlt werden...
Ich mußte in 2009 selbst für die erste verkürzte Eigenabfrage bezahlen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von Antisozialist »

Dampflok94 » Fr 15. Jun 2012, 10:54 hat geschrieben: So einfach kann man es sich m. E. nicht machen. Denn man weiß ja nicht, was die Schufa wie interpretiert. Ist das gleiche Problem wie mit den Adressen. Man zieht irgendwo hin und hat plötzlich ein schlechteres Schufa-Scoring. Selbst schuld?
Welcher Millionär zieht denn ins Ghetto?
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von John Galt »

Dampflok94 » Fr 15. Jun 2012, 09:54 hat geschrieben: So einfach kann man es sich m. E. nicht machen. Denn man weiß ja nicht, was die Schufa wie interpretiert. Ist das gleiche Problem wie mit den Adressen. Man zieht irgendwo hin und hat plötzlich ein schlechteres Schufa-Scoring. Selbst schuld?
Die SCHUFA scored nicht nach Straßen. Da wäre die Grundgesamtheit viel zu klein.

Ein geographisches Merkmal ist aber durchaus dabei. Ort, Landkreis oder PLZ-Gebiet werden wahrscheinlich verwendet.

Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass Ossis eine schlechtere Zahlungsmoral haben als z.B. Leute in Bayern.
Zuletzt geändert von John Galt am Freitag 15. Juni 2012, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von jmjarre »

Antisozialist » Fr 15. Jun 2012, 10:40 hat geschrieben:
Welcher Millionär zieht denn ins Ghetto?

Beispiel München:

Neuperlach: schlechte Schufa...aber in Neuperlach gibt es in den Hochhausschluchten auch Einfam häuser....

ebenso wohnen in Berlin F.hain auch viele Leute, die schon seit Jahrzehnten dort wohnen...

und wehe, Du hast einen Freund bei FB, der dorthinzieht- man sollte Dir Deinen Handyvertrag verweigern...

Ist doch Quatsch, sowas...oder?

Jeder Schufaeintrag bei den 32 zinslosen Monatsbeiträgen beim Mediamarkt...es trifft voll zu...kaum einer macht sich Gedanken darüber
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http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
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Re: Big Brother à la SCHUFA

Beitrag von jmjarre »

Karl Murx » Fr 15. Jun 2012, 10:51 hat geschrieben:
Die SCHUFA scored nicht nach Straßen. Da wäre die Grundgesamtheit viel zu klein.

Ein geographisches Merkmal ist aber durchaus dabei. Ort, Landkreis oder PLZ-Gebiet werden wahrscheinlich verwendet.

Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass Ossis eine schlechtere Zahlungsmoral haben als z.B. Leute in Bayern.

Die Schufa und die Banken scoren nach Strassen- klar!!!! :mad:
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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